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Silent Hill - Afflicted

von

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Finsternis

Langsam und vorsichtig bahnte sich Keith seinen Weg durch den dunklen, bis zu seinen Knien mit rostfarbenem Wasser gefüllten Gang.

Der stechende, Ekel erregende Geruch von Schimmel, welcher die Wände überzog und deren ursprüngliche Farbe nur noch erahnen liess, lag in der Luft.

Wasser tropfte von der bräunlich verfärbten Decke, es war kalt und die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch.

Er hatte keine ahnung wo er sich befand, suchte nach einem Anhaltspunkt, während der schwache Strahl seiner Taschenlampe seine Umgebung nur spärlich beleuchtete.

Lediglich die grauenvollen Schreie, die aus weiter Entfernung kommen mussten und durch den langen Gang hallten, verrieten ihm das sein Weg ihn in die richtige Richtung führte. Oder aber in den sicheren Tod.

Manche der Schreie klangen wahrhaft unmenschlich, während andere klare Hilferufe zu sein schienen und je weiter er voran kam, desto lauter wurden sie.
 

Mit einem plötzlichen knacken meldete sich sein Funkgerät, während er sich langsam aber sicher seinem Ziel näherte.

Immer stärker werdendes statisches Rauschen dröhnte aus dem kleinen Lautsprecher und ein plötzlich auftauchender Schatten zeichnete sich im schummrigen Schein seiner Taschenlampe von der Dunkelheit ab.

Jemand schien sich nur wenige Meter von ihm entfernt unter Schmerzen zu krümmen.
 

"Hallo?"
 

Die Gestalt antwortete ihm nicht, gab nicht einen einzigen Laut von sich. Jedoch schien sie zu zucken und auf seine Stimme zu reagieren.
 

Ist diese Person etwa verwundet?, war der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf ging und er beschleunigte seine Schritte.

So laut das Rauschen des Funkgeräts auch wurde, er trat näher an die Person heran und blieb erst augenblicklich dann stehen, als der Lichtstrahl seiner Taschenlampe ihm offenbarte, auf was er die ganze Zeit über fixiert war.

Was dort vor ihm stand, war nicht mehr mit einem menschlichen Wesen zu vergleichen. Etwas derartiges konnte nicht existieren.
 

In gekrümmter Haltung, nur wenige Schritte von ihm entfernt, stand ein Monster bei dessen Anblick sich seine Augen weiteten.

Zwar war sein Kopf dem eines Menschen nicht unähnlich, jedoch fehlten Augen, Nase, Ohren und Haare. Auch der Rest des Körpers war schrecklich entstellt.

Anstelle von Händen, besaß die Kreatur nur zwei dicke Klumpen, aus deren Ende jeweils ein langer, spitzer Knochen ragte. Die Haut zeigte deutliche Spuren von Verwesung und hatte eine ungesunde braune Färbung. Die Arme und Beine wirkten unnatürlich dick, als wären sie angeschwollen und standen in starkem Kontrast, zum dünnen Torso, dem dürren Hals oder den knochigen Schultern. An einigen Stellen glaubte Keith sogar, die Organe und Adern erkennen zu können, die unter der Haut des Wesens pulsierten.
 

Und das Untier schien ihn bemerkt zu haben, bäumte sich auf und gab ein grauenvolles Gurgeln von sich als es sein Maul öffnete, eine rot-bräunliche zähe Flüssigkeit herauslief und Keith einen guten Ausblick auf die spitzen Zähne bot.

Panik und Übelkeit stiegen in ihm hoch, als die Kreatur langsam, mit schwerfälligen Schritten auf ihn zutrat.
 

"Bleib stehen! Komm nicht näher!", rief er mit zitternder Stimme, griff intuitiv nach seiner Pistole und zielte.
 

Immer mehr Panik machte sich in ihm breit. Obwohl er die Kreatur gewarnt hatte und eine Pistole auf sie richtete, blieb sie nicht stehen, weshalb er nur zurückweichen konnte.

Ohne eine Sekunde länger zu zögern, feuerte er zwei Schüsse ab. Nur wenige Sekunden später drei weitere Schüsse, doch die Kreatur blieb nicht stehen, starb nicht daran. Zwar durchschlugen die Kugeln mühelos ihren Körper, verursachten für einen Menschen tödliche Verletzungen und schwere Blutungen, doch richteten sie nicht viel gegen den Angreifer aus.
 

Das muss ein Alptraum sein... Das muss ein schrecklicher Alptraum sein!
 

Seine Gedanken überschlugen sich, während er immer weiter rückwärts ging und versuchte, so den Abstand zu bewahren, bis er plötzlich den Halt verlor und in die rostbraune Brühe stürzte.

Er musste aufstehen, so schnell wie möglich. Er wollte es unmöglich so enden lassen, doch es war zu spät.

Als er es endlich geschafft hatte, sich wieder aufzurichten, stand die Kreatur bereits über ihn gebeugt, jederzeit bereit dazu ihn zu durchbohren.

Doch sie rührte sich nicht mehr und wurde im nächsten Moment, begleitet von einem unangenehm lauten Knacken, brutal zu Boden gerissen.
 

"Hey... Sind Sie in ordnung?"
 

Der Mann, der diese Frage stellte, hatte dem Monster ein langes, spitzes Stahlrohr von hinten in den Hals gerammt, welches er sogleich wieder entfernte.

Er trug einen scheinbar schweren, schwarzen Schutzanzug, schwarze Handschuhe, einen schwarzen Helm und eine schwarze Gasmaske und ehe Keith sich versah, half ihm sein Unbekannter Retter auch schon ruckartig auf die Beine. Mit der Kraft die dieser Mensch aufbrachte, hatte er allem Anschein nach das Genick der Kreatur ohne grosse Schwierigkeiten durchtrennt.
 

"Es ging mir schon besser... Ich hab ein paar echt verrückte Dinge gesehen und zweifle ehrlich gesagt gerade an meinem Verstand!", entgegnete der Angesprochene knapp auf die Frage und deutete dabei auf das tote Biest vor seinen Füssen. Dass das Rauschen seines Funkgeräts schon lange verstummt war, hatte er noch nicht bemerkt. Es interessierte ihn in diesem Moment auch nicht sonderlich, denn sein Kreislauf stand kurz davor zu kollabieren. Das Einzige was ihn beschäftigte waren die Bemühungen, weiterhin bei Bewusstsein zu bleiben.
 

"Das wundert mich nicht... Mein Name ist Hank... Ich bin Soldat und ich bringe Sie..."
 

Weiter kam er jedoch nicht. Nur kurz bevor Hank seinen Satz beenden konnte, fiel Keith bereits in Ohnmacht.

Ihm war nun klar, das die Reise nach Silent Hill seine letzte gewesen sein könnte. Das all seine Alpträume an diesem Ort Realität werden könnten.

Und das er kämpfen musste, wenn er die Stadt lebend verlassen und seine Ziele erreichen wollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  BlindDemon
2010-07-19T20:39:59+00:00 19.07.2010 22:39
Endlich Kapitel 2! Wie lange habe ich darauf gewartet?!? Und nun ist es auch schon wieder vorbei und lässt mich mit dem Gefühl, unbedingt weiterlesen zu wollen zurück!

Kurz: Sehr gute Arbeit! ;)
Das Kapitel hat mir sogar noch besser als der Einstieg gefallen! Es ist wie ein Wurf ins kalte Wasser! Keine einleserlichen Sätze, nein, es geht sofort los! Das finde ich gut und dann macht das Lesen auch um so mehr Spaß^^ Mir gefällt die Örtlichkeit, di edu für Keiths ersten Auftritt gewählt hast! Das wirkt schön mysteriös und man fragt sich, wie er dort hin kam und was er davor schon alles von Silent Hill gesehen hat. Das erste Monster war auch toll! Man konnte sich das Szenario gut vorstellen^^

Das einzige, dass ich jetzt etwas schade finde, ist dass das Kapitel so schnell durchgelesen war - aber das lag vor allem daran, weil es sich echt flüssig und interessant hat lesen lassen^^

Nur weiter so!
Von:  Schattenläufer
2010-07-17T17:51:37+00:00 17.07.2010 19:51
Ich mag Hank. =D
Sehr gute erste Monsterbegegnung.
Nur erscheint mir das Monster für den ersten Gegner doch etwas sehr stark. 5 Kugeln naschen und nicht drauf reagieren is heftig. ^^
Aber Hank war ja zur Stelle. geht doch nix ünber die gute alte brachiale Gewalt.
Mhm, Keith wurde ohnmächtig. Und das mitten in dieser Brühe ... Ist er jetz darin ertrunken, oder is Hank auch Angler?
Interessant find ich auch die Schreie und den langen Gang.
würde mich nicht wundern, wenn sie im Keller von hostel rauskommen.
Ein Silent hill like hostel Keller *sich notier* xD
Auf jeden Fall gefällt mir das Kapitel auch sehr gut.
Freu mich auf mehr.
Von:  dasFragment
2010-07-15T10:55:21+00:00 15.07.2010 12:55
Also ich wär nicht unbedingt dorthin gelaufen, wo so schauerliche Schreie ertönen... *angst*

Bäh... ich hasse Monster, die sich mit Gewalt nicht vertreiben lassen - ein Wunder, dass dieser Hank dem Vieh das Genick brechen konnte Ö.o

Und: Wie sympathisch! Keith ist ohnmächtig geworden X3

Ein sehr interessantes neues Kapitel, dass noch mehr Fragen auffirft als das Vorangegangene...
Toll~

Ich freu mich, wenn es weiter geht >,<


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