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Für Rum und Ähre

"Erdnuss, Captain!"
von

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Julia

Nicht einmal eine Stunde später war alles auch schon wieder vorbei. Die Leichen der Marinesoldaten hatten ihre Männer mit vereinten Kräften im Hafen versenkt, sodass ihnen wohl so schnell auch keiner auf die Schliche kommen würde… nicht, dass es hier in Tortuga etwas wie ein ernstes Rechtssystem gab.

Am nächsten Morgen stand Julia an Deck der Mari(an)ne, die Hände in die Hüften gestemmt, und betrachtete die zwölf Männer, die abwartend vor ihr versammelt waren. Marcia, die scheinbar noch ein wenig wütend wegen ihrer Rolle als Lockvogel war, stand etwas abseits an einen der beiden Masten gelehnt, jedoch noch immer nah genug, um einzugreifen, falls etwas passieren sollte.

„Gute Arbeit, Gentlemen“, sagte Julia laut, „Nun haben wir also ein Schiff. Als nächstes nehmen wir Kurs nach New Providence… Unser Ziel ist Port Nassau.“

„Aber vorher“, mischte sich Marcia ein, die nach dieser Offenbarung nicht überrascht aussah, „nimmt jeder noch ein Bad. Und dann segeln wir los.“ Ihr Blick wanderte über den ungewaschenen Haufen und sie zeigte resolut auf die Tür, die unter Deck führte. Als sich keiner der Männer rührte, sondern sich nur leises, unzufriedenes Gemurmel erhob, erhob Julia die Stimme und rief:

„Sofort, Gentlemen.“ Murrend setzten sich die Männer in Bewegung und verschwanden einer nach dem anderen unter Deck. Einzig James Johnson blieb zurück, den Marcia aus irgendeinem Grund „Ladybug“ getauft hatte.

„Passt auf das Schiff auf“, trug Julia ihm auf, nachdem sie beschlossen hatte, dass er das Bad nicht ganz so dringend hatte wie der Rest der Mannschaft, „wenn wir wiederkommen und sie nicht mehr hier ist, werde ich Euch so schreckliche Dinge antun, dass Ihr Euch wünschen werdet, niemals geboren worden zu sein. Alles roger?“

„Erdnuss!“, krähte Jolly glücklich von ihrer Schulter und Julia knurrte. Johnson jedoch schmunzelte nur, tippte sich mit zwei Fingern leicht an die Stirn, als wolle er salutieren, und erwiderte:

„Aye, Captain.“

Zufrieden ergriff Julia Marcia beim Ärmel und schleppte sie hinter sich her.

„Port Nassau, hm?“, fragte diese, nachdem sie einige Meter Abstand zwischen die vor Anker liegende Mari(an)ne und sich selbst gebracht hatten, „Und wann hattest du vor, mir davon zu berichten?“

„Du weißt doch jetzt davon“, entgegnete Julia und winkte ab. Dass sich Marcia auch immer über solche unwichtigen Kleinigkeiten aufregen musste!

„Und du weißt genau, dass wir auf New Providence vier mal zum Tode verurteilt sind!“, rief Marcia und warf genervt die Hände in die Luft, „Willst du uns umbringen?!“ Julia seufzte entnervt und antwortete nicht.

Es gab einen guten Grund, warum sie nach Port Nassau wollte… aber erst einmal wollte sie Marcia nichts davon erzählen. Besser war das.

Sie schlenderten schweigend über den Marktplatz, bis Julias Blick auf einen Stand mit Stoffen fiel. Sie wollte gerade stehen bleiben und sich den schwarzen Stoff etwas genauer anschauen, als Marcia sie am Ärmel packte und auf etwas zeigte.

„Den“, flüsterte sie, wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf etwas starrend, das Julia noch nicht gesehen hatte, „den will ich!“ Julia wandte verwirrt den Kopf, bis ihr Blick auf einen Jungen mit blonden Locken fiel, der etwas abseits des größten Trubels auf dem Boden vor einem Hut saß, in dem ein paar Goldmünzen lagen, und auf einer Panflöte eine langsame, traurige Melodie spielte.

„Was willst du denn mit dem Milchgesicht?“, fragte Julia verblüfft.

Seit wann hatte Marcia eine Schwäche für Kinder…?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mismar
2010-06-09T22:16:51+00:00 10.06.2010 00:16
[...]unzufriedenes Gemurmel erhob, erhob Julia die Stimme und rief <-- boah dieses "erhob"
Man hat echt gemerkt, dass das Kapitel dieses Mal von dir stammt (resolut)~
Ich vergesse es meistens immer, wer wer war, daher erkenne ich es teilweise am Stil, aber ihr schreibt beide eigentlich gleich gut und ein bisschen ähnlich. (also man merkt schon Unterschiede, aber für eine Partner-OF seid ihr wirklich geschaffen)


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