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Für Rum und Ähre

"Erdnuss, Captain!"
von

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James

James Ladybug Johnson war wütend. Wütender als wütend. Er rauchte vor Wut!

Wahrscheinlich war es gut, dass momentan alle zu sehr mit den Verletzten und dem Schaden am Schiff beschäftigt waren und keiner seine Nase in die Kombüse steckte… nicht nur ein Messer war im Laufe der letzten paar Minuten in der Tür stecken geblieben.

Angeschossen! Wie hatte das passieren können?! Warum hatte keiner auf den Jungen aufgepasst? Und so was nannte sich Captain!

James wusste nicht einmal, auf wen genau er eigentlich wütend war: auf Julia und Marcia Cavenhaugh, die ihn nicht in die Nähe des Jungen ließen, oder auf sich selbst, weil er sich nicht persönlich darum gekümmert hatte, dass Nathanael im Krähennest sicher war. Dass keiner hatte ahnen können, dass Deathblow Blaine ausgerechnet auf den Ausguck feuern würde, stand gar nicht zur Debatte.

Sie hätten das vorhersehen müssen. Sie hätten Nathanael wegsperren müssen, ihn verstecken, ihn verdammt noch mal beschützen!

Aufgebracht stieß James einen unartikulierten Laut aus und warf ein weiteres Messer auf die Tür, um seinem Ärger Luft zu machen. Dann blieb er stehen, schwer atmend wie ein verwundetes Tier, und zwang sich, sich zusammen zu reißen.

Er war kein hirnrissiger Narr, der sich von seinem Temperament kontrollieren ließ, also gab es nun auch keinen Grund, sich wie einer zu verhalten. Ärger hin oder her.

Zähneknirschend machte er sich daran, ein schnelles Mahl für die Mannschaft zurecht zu machen. Er wusste aus Erfahrung, dass eine Schlacht hungriger machte als man dachte und dass die Männer allzu bald etwas zu essen brauchen würden. Und außerdem war da Nathanael…

James knurrte leise, während er eines der Messer wieder aus dem Holz zog und begann, etwas Gemüse zu zerkleinern.

Es überraschte ihn kein Stück, dass es ihn unheimlich befriedigte sich vorzustellen, jede zerhackte Tomate sei der Kopf von Deathblow Blaine.

Als sie einige Stunden später – der Regen hatte immer noch nicht aufgehört – etwas abseits des Hafens von Port Nassau vor Anker lagen, war schnell beschlossen, wer den Captain und ihre Schwester an Land begleiten würde; James gehörte nicht dazu und hatte sich bereits freuen wollen. Doch Julia Cavenhaugh schien Gedanken lesen zu können, da sie ihn umgehend am Ärmel ergriff und zischte:

„Haltet Euch fern von Nathanael!“ Einen Teufel würde er tun. Noch immer hatte ihm keiner gesagt, wie es dem Jungen ging und er merkte, wie er immer angespannter wurde.

„Aye, Captain“, knurrte er dennoch und erwiderte ihren forschenden Blick. Sie kniff die Augen zusammen und sagte:

„Ich warne Euch.“

„Aye.“ Ausdruckslos sah er sie an, bis Julia sich von ihm abwandte und laut schnaubend ihre Missbilligung kund tat. Dann ergriff sie ihre Schwester – die ihn ebenfalls misstrauisch fixierte – am Ärmel und dirigierte sie zum Beiboot. Die strafenden Blicke der Schwestern waren auf ihm fixiert, bis das Beiboot außer Sicht verschwand; in diesem Moment drehte sich James auf dem Absatz um und eilte zu Nathanaels Kajüte.

Wenn er nicht sofort herausfand, wie es dem Jungen ging, würde er das gottverdammte Schiff in die Luft sprengen!



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