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Bloody Dates

von

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Verzweifelte Suche

Es kam mir vor als hätte ich nicht geschlafen, als ich aufstand. Ich fühlte mich müde wie nie zuvor, mir tat mein Kopf weh und mir war schlecht. Ich stand auf, schwankte ein wenig und begab mich sofort ins Badezimmer wo ich eine lauwarme Dusche nahm. Es tat gut, wie das warme Wasser über meinen Körper floss.

Nach zehn Minuten stieg ich aus, trocknete mich ab, zog mich an und marschierte, sehr langsam und mit nassen Haaren, in die Küche wo ich frühstückte. Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und starrte auf meine Müslischüssel.

Ich griff nach der Müslipackung und schüttete ein. Ich goss noch Milch über mein Frühstück und machte mich schläfrig über mein Essen her.

Mir war schlecht und außerdem dachte ich, aus welchem Grund auch immer, dauernd an den Mordfall am Tag zuvor.

Ich schüttelte den Kopf und steckte mir den Löffel in den Mund, dann starrte ich kurz zur Uhr, damit ich nicht zu spät kam. Ich hatte mindestens eine halbe Stunde, bevor ich aufbrechen musste.

Wiederum vergingen zehn Minuten. Ich räumte alles weg, ging ins Bad und trocknete meine Haare. Ich band sie in einem Pferdeschwanz zusammen und begutachtete mich im Spiegel. Ich fand mich einfach hässlich.

Ich drehte mich um und eilte in mein Zimmer um meine Tasche zu holen, dann fiel mir wieder ein, dass ich sie gestern in die Ecke geschmissen hatte, also ging ich dorthin und holte sie.

Ich suchte nach dem Autoschlüssel und ging dann nach draußen, wo ich, nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, ins Auto stieg.
 

Nach zehn Minuten Fahrt kam ich endlich an. Ich stieg aus und ging in das große Gebäude, was kaum zu verfehlen war, hinein. Ich begrüßte Mandy und eilte in mein Büro, wo ich schleunigst die Tür schloss und meinen Computer startete.

Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Irgendwie drehte sich bei mir noch alles, ich hatte mich noch nicht richtig erholt.
 

Es klopfte an der Tür und Geoffrey und Joel kamen herein. Ich begrüßte sie und sie starrten mich unbeholfen an. Geoffrey lächelte leicht verkrampft und fragte mich ob ich irgendetwas bräuchte.

„Wie kommst du denn auf so etwas?“, fragte ich freundlich.

Geoffrey sah mich gequält an.

„Nun, du siehst aus, als hättest du wieder zu viel getrunken letzte Nacht.“

Ich sah ihn an, und warum das so war, wusste ich nicht, doch ich schrie ihn an.

„Nein, brauch ich nicht! Was wollt ihr hier?“

Joel schien leicht verschreckt zu sein, doch Geoffrey machte es nicht viel aus. Er starrte mich an. Wenn er jetzt, in diesem Moment, noch etwas sagen würde, dann würde ich wieder ausflippen. Ich war wieder einmal schlecht gelaunt.
 

Joel fasste seinen ganzen Mut zusammen um mir zu sagen, dass er und Geoffrey hier waren um den Fall noch einmal durchzugehen.

Ich atmete einmal tief durch und bat Beide Platz zu nehmen. Ich lehnte mich wieder zurück und schloss wieder die Augen. Es war eine unangenehme Stille, niemand sprach auch nur ein Wort. Ich rückte mich wieder zurecht und blickte Geoffrey in die Augen, wobei ich ein wenig errötete. Er sah mich stumm an und lächelte leicht.
 

Er war jemand, der in jeder Situation lachen konnte. Ich schüttelte den Kopf und fing an zu sprechen.

„Also, wenn wir den bisherigen Stand zusammenfassen: Wir haben rein gar keine Hinweise“

Ich seufzte laut und ließ meinen Kopf leicht hängen. Joel nickte.

„Wir werden diesen Täter schon schnappen, komme was wolle. Wir sich ja schließlich nicht irgendwer!“

Man merkte Geoffrey an, dass er versuchte die Situation aufzulockern.

„Sei nicht zu optimistisch. Wir haben eine Zeugin, die sich an nichts mehr erinnern kann. Ich habe eine Durchsage gegeben, dass diejenigen, die sich an irgendetwas erinnern können, was mit dem Mord zu tun haben könnte, dann sollen sie sich hier melden. Aber bisher ohne Erfolg.“

Joel verzog leicht seinen Mund und hob die Augenbrauen. Er hatte Recht. Wir hatten nur eine Augenzeugin, Judith, die außerdem auch noch die Hauptverdächtige war.

Am Sonntag würde Ian sie verhören, was sein Spezialgebiet war.
 

Es war wieder eine vollkommene Stille. Ich überlegte eine Weile nach und schüttelte den Kopf.

„Was schweigen wir hier noch herum? An die Arbeit. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wir müssen jede Möglichkeit in Augenschein nehmen.“

Es schien, als wären die zwei Männer durch meine selbstbewusste Anforderung erwacht.

„So mögen wir dich. Selbstbewusst und optimistisch!“, Geoffrey lachte.

„Wo fangen wir an?“, Joel überlegte.

„Kevin! Er soll doch noch anrufen!!!“, ich erhob mich, stützte mich aufs Pult und meinte zu Joel, er solle nach Oben und ihm dort telefonieren.

Er gehorchte mir, was ich manchmal zu witzig fand, und eilte aus dem Büro.

Ich fühlte mich von einem Moment zum anderen besser. Mir war, als hätte ich seit langem keine Action mehr gehabt, und diese wieder in mir geweckt war.

Geoffrey sah mich lächelnd an, als wolle er mir sagen, dass er mich so am liebsten mochte. Ich setzte mich und überlegte wieder, was zum Auflösen des Falls vielleicht behilflich sein könnte.
 

Geoffrey stand auf und stellte sich neben mich. Ich bemerkte es nicht sofort, doch sah zu ihm auf und blickte in seine Augen, in denen ich mich schnell verlierte.

Ich sah zu ihm hoch, was mir irgendwie dämlich vorkam, denn so erschien ich mir klein vor.

„Steh auf…“, sagte er mit ruhiger Stimme. Ich sah ihn an und wusste nicht warum er das wollte.

Ich blieb einige Sekunden sitzen, als er mich am Arm packte und mich zu ihm hochzog. Ich starrte ihn an, er war mir sehr nahe, mein Herz klopfte. Ich konnte nicht antworten, mein Hals war trocken.

„Beruhige dich, beruhige dich“, dachte ich mir die ganze Zeit ohne meine Augen von seinen abzuwenden.

Er starrte mich an, es waren einige Minuten, oder doch Sekunden? Es kam mir sehr lange vor, dieser Moment hätte ewig andauern können. Könnte. Doch tat es nicht.
 

Er zog mich immer näher an sich, meine Brüste drückten sich immer näher an seine Brust, mein Herz raste wie verrückt.

Dann küsste er mich, lange, ich hielt hin, bis ich wirklich bemerkte was er tat. Ich hätte den Kuss erwidern können, doch meine innerliche Stimme hielt mich davon ab.

Ich drückte ihn heftig von mir weg, stolperte ein wenig nach hinten und sah ihn nicht mehr an.

Ich schrie nur noch, warum er das tat, warum er so besessen davon war mich haben zu wollen.

„Du könntest jede Frau haben, jede ach so unerdenkliche Frau!“ Ich war außer mir vor Wut, mir liefen die Tränen.

Er starrte mich an, sagte kein Wort. Ich sah zu Boden.
 

Plötzlich kam Joel ins Zimmer gestürzt, um uns zu erzählen was Kevin am Telefon sagte. Er blieb stehen und blickte uns abwechselnd na. Er konnte ja nicht wissen was passiert war.

Ich starrte ihn erschrocken an und rannte einfach aus dem Zimmer. Ich streifte Joels Schulter und rannte einfach aufs Klo wo ich mich gegen die Wand lehnte und mich zu Boden sinken lies.

Warum weinte ich? Warum war ich so aufgelöst? Was war mit mir los?

Ich weinte vor mich hin. Ich wusste nicht wie lange, aber lang genug. Ich konnte mich wirklich mit einem Kind vergleichen, welches eine Dummheit oder was auch immer gemacht hatte.

Was machte ich hier eigentlich? Warum weinte ich, wegen ihm? Ich war doch eine starke Polizistin.

Ich erhob mich, ging zum Spiegel und wischte mir die Tränen ab, mein Make-up war verwischt, doch wischte ich die Spuren weg. Ich sah noch kurz in den Spiegel und ging in mein Büro, wo niemand mehr war. Ich setzte mich auf den Stuhl und sah einen kleinen Zettel auf dem Tisch liegen, der von Joel stammte. Ich nahm ihn und las was er mir geschrieben hatte. Es ging darum, dass die Spurensicherung nichts Neues entdeckte hatte und dass es sich bei dem Gift wirklich um Natriumhydroxid handelte.
 

Ich seufzte und zerknüllte das Papier. Ich stand auf und schritt zum Fenster, welches sich hinter mir befand, und schaute auf die Straße. Die Menschen gingen vorbei, mal eilig mal langsam.

Ich dachte über den Fall nach, darüber nach, welches Detail mir entsprungen sein könnte, ob es überhaupt ein solches gab. Morgen würde Ian Judith verhören, alles protokollieren und mit ein wenig Glück erinnert sich sie an ein für uns vielleicht wichtiges Detail.

Ich drehte mich wieder um, blickte auf die Uhr die über der Tür hing, und setzte mich wieder, denn es war noch lange nicht Feierabend.
 

Am Abend fuhr ich nach Hause, legte mich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Die Nachrichten erzählten nichts Interessantes und ein guter Film war auch nirgends zu finden. Mir war langweilig und ich war müde, weshalb ich mich, ohne Mahlzeit, einfach ins Bett legte und einschlief.
 

Am nächsten Morgen, als es schon fast Mittag war, stand ich auf, eilte ins Bad, zog mich an und frühstückte, wie jeden Morgen.

Es war ein banaler Tagesablauf, nichts Ungewöhnliches würde man mir zuschreiben. Ich saß am Tisch und aß mein Müsli, schaute auf die Uhr und dachte an Ian, dass er Judith bald verhören würde. Da ich heute frei hatte, wollte ich nicht an die Arbeit denken, doch musste ich es, weil mir die Sache mit Geoffrey wieder ins Gedächtnis kam.

Ich schüttelte den Kopf und versuchte mich Abzulenken, indem ich den Fernseher einschaltete.

Sie erzählten von einem Attentat im Irak, was eigentlich nichts mehr Ungewöhnliches ist. Die Nachrichten langweilten mich und ich schaltete um. Ich suchte nach einem Programm, welches mich interessieren würde.

Ich fand einen Film, der soeben anfing und schaute mir diesen an.

Er war nicht besonders interessant, den die Geschichte handelte um eine Frau die ihr Leben aufs Spiel setzte um ihr Kind vor ihrem verrückten Ex zu beschützen.

Der Film dauerte bis halb drei, und genau um diese Zeit klingelte mein Handy.

Ich hob auf und eine vertraute Stimme, Ian, erzählte mir wie die Verhörung abgelaufen war.

„Hey, Vicky! Ich bin’s Ian! Na wie geht’s? Gut ausgeruht? Ich hab die Verhörung jetzt hinter mir, aber Judith erinnert sich an rein gar nichts mehr. Sie weiß nicht ob ein Mann oder eine Frau gegenüber der Toten saß. Ich glaub nicht, dass sie zu so etwas fähig ist.“

„Ja, das denke ich auch. Aber wir dürfen sie nicht ausschließen. Ich habe ihr die Nummer vom Polizeipräsidium gegeben, falls sie sich an etwas erinnern kann. Man weiß ja nie… Hast du denn jetzt Feierabend oder musst du noch arbeiten?“, fragte ich ihn.

„Ich kann jetzt Schluss machen, hat mir der Chef gesagt. Kommst du eigentlich weiter mit dem Fall?“

„Nein, leider nicht. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Ich habe keinen weiteren Anhaltspunkt. Keinen einzigen Hinweis…“

„Schade, nun ich geh’ dann mal, wir sehen uns dann am Dienstag. Tschüss.“

Ian legte auf, bevor ich ihm antworten konnte. Ich legte mein Handy auf den Couchtisch und ging aus dem Wohnzimmer. Der Tag verging schnell, als ich meine Hausarbeiten erledigte und am Abend fiel ich erschöpft ins Bett und schlief ruhig ein.



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