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Wenn die Jahre dahingleiten...

von

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... kann das Leben sich ändern

„Und Flint hat den Ball und zischt auf die Torringe von Puddlemere United zu. Er weicht Clinton und Reston aus. Ein Klatscher von Omero bringt ihn nicht von seinem Kurs ab. Jetzt hat er freie Bahn auf die Ringe. Nur Wood ist noch im Weg. Flint wirft und und… Super Parade von Wood. Er fängt den Quaffel noch in letzter Sekunde. Es ist kein Wunder, dass dieser Mann der teuerste Spieler in der Liga ist.“, erschallte es durch das Stadion. Die Ränge waren brechend voll. Aber das war nichts Außergewöhnliches für das Endspiel der Saison. „Und noch immer führt Puddlemere mit

160 zu 80. Wood gibt ab an Clinton, doch was ist das? … Flint reißt Ashton seinen Schläger aus der Hand und schlägt den Klatscher direkt auf … O, Merlin, direkt auf Wood.“, schrie der Kommentator und alle sahen, wie die beiden Treiber von Puddlemere United auf ihren Hüter zuflogen, der jedoch nicht auf den Klatscher achtete, sondern auf die Jäger von den Falmouth Falcons achtet, da diese gerade wieder Kurs auf seine Ringe nahmen. Doch schon jeder sah es im Stadion kommen. Selbst die beiden Treiber von den Falcons versuchten nun den gegnerischen Hüter vor einem Zusammenprall mit den beiden Klatschern zu bewahren, doch alle würden zu spät kommen. Beiden Klatscher trafen zur gleichen Zeit ihr Ziel. Der eine erwischte Oliver direkt im Thorax, der andere knallte an seinen Besen und zerbrach diesen. Durch den Aufprall wurde Wood nach hinten geschleudert und knallte gegen den mittleren Torring. Alle im Stadion hielten den Atem auf einmal an. Denn man hatte auf jedem Platz das Knacken gehört. Doch nach dem Knacken fiel Oliver nun zu Boden. Seine Kollegen rasten alle auf ihn zu, denn einen Sturz aus dieser Höhe war selbst für den unbesiegbaren Oliver Wood zu viel. Kurz vor dem Boden erwischte ihn sein Sucher, doch war er nicht stark genug, um Olivers komplettes Gewicht zu halten und kippte mit ihm zusammen die letzten fünf Meter vom Besen.

Auf dem Spielfeld brach nun der Tumult aus. Flint schnappte sich den Quaffel und raste auf die verlassenden Torringe zu. Sein Team schien ebenfalls aus der Starre zu erwachen und unternahm nun auch alles, um den heißbegehrten Pokal zu gewinnen. Higgs, der Sucher, wurde als erstes von den Medimagiern untersucht und war nicht mal eine Minute später wieder auf dem Besen und suchte den goldenen Schnatz. Danach wandten sich die Medimagier an Oliver. Bei ihm konnten sie jedoch sofort feststellen, dass sie ihn nicht wieder spieltauglich an diesem Tag bekommen würden. Mit einem Zeichen zum Trainer machten sie ihm den Verlust seines besten Spielers deutlich und verluden dann Oliver auf eine Trage. Mit Bodyguardeskorte wurde Oliver erst gar nicht mehr auf die Krankenstation im Stadion gebracht, sondern sofort ins St. Mungos eingeliefert.
 

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„Bell, Sie können noch nicht nach Hause!“, schrie der Chefheiler hinter der kleinen Blonden her. Diese seufzte. Als hätte sie es geahnt. Es wäre das erste Mal in drei Monaten gewesen, dass sie pünktlich Feierabend gehabt hätte. Aber es blieb ein Traum. „Ja, Sir. Ich mach mich wieder fertig!“, meinte sie deshalb noch immer freundlich und ihr Chef sah sie dankend an. Heute war einfach der Horror los. Es schien als hätten alle Zauberer und Hexe heute beschlossen krank zu werden, obwohl doch so schönes Wetter war. So schnell Katie konnte, lief sie in ihr Büro und zog sich wieder ihren Kittel an. Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass sie Oberheilerin der orthopädischen Heilkunst war. Der Weg dorthin war ziemlich schwer gewesen, doch Katie hatte allen gezeigt, dass sie nicht die kleine schüchterne Jägerin von Hogwarts mehr war.

„Bell, Sie übernehmen die Notaufnahme!“, wies ihr Chef sie an, als sie wieder über den Flur kam. Mit einem Nicken verschwand Katie in die unterste Etage in die Notaufnahme. Das würde wieder eine lange Nacht werden, dachte Katie sich, als sie die lange Schlange im Wartebereich sah. Noch einmal tief durchatmend betrat Katie den ersten Untersuchungsraum. Ein kleiner Junge, der unerlaubter Weise in der Küche gespielt hatte und nun einen festen Trank zu sich genommen hatte. Katie liebte es mit kleinen Kindern zu arbeiten. Ihr Strahlen allein machte jede Mühe und jede Schweißperle wett. Schnell wusste Katie, welchen Trank der Kleine genommen hatte und wies eine Schwester an, das Gegenmittel zu holen. In der Zwischenzeit beruhigte Katie die Mutter, die so geschockt war. Zum Schluss verabschiedete Katie den kleinen Jungen, der nun lustig an einem Lolli lutschte, und seine Mutter, die sich immer wieder bedankte.

„Bell, sind sie frei?“, rief ihr Kollege in der Notaufnahme. „Ja!“, antwortete sie. „Gerade ist ein Notfall eingetroffen. Müsste ihr Spezialgebiet sein. Untersuchungsraum 10!“, wurde ihr noch mitgeteilt und schon war der andere Heiler verschwunden. Mit einem Lächeln, das sie für jeden ihrer Patienten hatte, betrat Katie den Raum und ging erst einmal einen Schritt wieder raus, als sie sah, wie vielen Menschen in diesem kleinen Raum waren. „Heilerin Bell?“, wurde sie gefragt und Katie nickte. „Der Patient ist Oliver Wood. Zwei Klatscher abbekommen. Einen gegen den Thorax. Hat bestimmt ein Thoraxtrauma. Danach ist noch der Oberschenkel und das Waden- und Schienbein gebrochen worden. Und noch einen Sturz aus zwanzig Metern!“, klärte sie ihr Sportkollege auf und Katie konnte kaum nachdenken. Dort auf dem Untersuchungstisch lag ihre große Liebe und es stand nicht gut um ihn. „Heilerin Bell?“, wurde sie aus ihrem Schock geholt. „Ja, alle weg vom Tisch.“, ordnete sie an und untersuchte Oliver dann am ganzen Körper. Während der kompletten Untersuchung untersagte Katie es sich an Oliver als Freund und Bekannten zu denken. Er war nur ein Patient, um den es wirklich schlecht stand.

Nach einer Stunde hatte sie Oliver auf ihre Station gebracht. Am liebsten würde sie mit seinen Verwandten reden, damit sie wenigstens einem Bescheid sagen konnte, wie es um ihn stand, doch es war keiner da. Es waren nur sein Trainer und Teammanger da. „Und … was ist mit ihm?“, fragten sie auch sofort, als sie Olivers Zimmer verlassen hatte. „Ich darf Ihnen keine Auskunft geben. Nur so viel. Mister Wood ist stabil und seine weiter Behandlung wird hier im Krankenhaus durchgeführt.“ „Nun hören Sie mal, Miss… Miss Bell! Wissen Sie eigentlich, wen sie da in diesem Zimmer liegen haben? Wood ist der teuerste Spieler in der Liga.“ „Ich weiß sehr wohl, wer dort in diesem Zimmer liegt. Mir ist es jedoch egal, wie viel er in ihren Augen wert ist oder wie wichtig er für ihr Team ist. Für mich zählt nur eins. Er ist mein Patient und er ist schlimm dran. So schlimm dran, dass sie erst einmal ohne ihn klar kommen müssen.“ „Aber nächste Saison…?“ „Vielleicht wird er die nächste Saison gar nicht mehr spielen können!“, Katie rastete aus. Da lag Oliver schwer verletzt in diesem Krankenzimmer und seinem Teammanager ging es nur um die nächste Saison, den nächsten Pokal. Mit ihrem Ausraster hatte sie jedoch die beiden Männer zum Schweigen gebracht. „Ich würde es jetzt vorziehe, wenn sie das Krankenhaus verlassen würden!“, verwies Katie sie freundlich von ihrer Station. „Wir müssen mit ihm reden.“ „Sie werden nicht mit ihm reden. Er hat so starke Schmerzmittel bekommen, dass er bis morgen früh überhaupt nicht mitbekommt, was um ihn herum passiert. Sie sollten jetzt gehen. Wenn mich nicht alles täuscht, dann müssen sie doch die Meisterschaft feiern!“ Katie sagte es mit so viel Abscheu, dass die Männer endlich verstanden, dass sie hier fehl am Platze waren. Nachdem die beiden gegangen waren, kehrte Katie zurück in Olivers Zimmer. Sie hatte von einer Schwester Bescheid bekommen, dass sie jetzt endlich Feierabend hatte.

Katie überprüfte Oliver noch einmal und setzte sich dann mit den ihr gebrachten Patientenunterlagen zu ihm ans Bett. Katie konnte nicht verstehen, warum keiner von Olivers Familie hier war. Immerhin war ihr einziger Sohn gerade fast umgebracht worden. War es da nicht normal, dass man mal eben Erkundigungen einzog? Aber Katie konnte es ja egal sein. Nein, ihr konnte es nicht egal sein. Sie liebte Oliver noch immer, obwohl er sie noch nie wirklich bemerkt hatte. Aber es tat ihr weh, dass keiner von seiner Familie hier war.
 

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Als Oliver wieder erwachte, wusste er zunächst nicht, wo er sich befand. Auch die unerträglichen Schmerzen halfen nicht gerade dabei sich zu orientieren. Diese gelbweißen Wände kannte Oliver überhaupt nicht. Auch diese komischen Geräte, die ständig piepsten, waren keine normalen Möbelstücke. Oliver versuchte sich aufzusetzen, doch hielten ihn Schläuche fest. „Was?“, fragte Oliver, doch im nächsten Moment wusste er, wo er war. Im St. Mungos. Auf einmal fiel ihm wieder alles ein. Die beiden Klatscher. Der Schmerz im Oberkörper, der Aufschlag an die Ringstange, das Knacken, der Fall… Oliver hob seine Hände zum Gesicht. Wie hatte er nur so unvorsichtig sein können? Er wusste doch, dass die Falcons nicht fair spielten. Er wusste, dass Flint ein schlechter Verlierer war. Warum nur hatte er nicht genügend aufgepasst? Warum wohl, du Idiot! Du hälst dich für unbesiegbar, rügte Oliver sich selbst. Doch Selbstbeschuldigungen brachten ihn jetzt nicht weiter. Wo war denn jetzt so ein Heiler, der ihm mitteilen konnte, ob sie jetzt Meister waren oder nicht? Außerdem musste er doch wissen, wann er wieder trainieren konnte. Die nächste Saison fing bereits in vier Monaten wieder an.

Oliver blickte sich in dem Raum weiter um und erblickte erst jetzt die kleine Blonde, die in dem Sessel an seinem Bett eingeschlafen war. Wer war sie? Oliver erkannte sie einfach nicht. War sie vielleicht seine derzeitige Freundin? Oliver wusste, dass es nicht gerade fair war, aber er würde nie seine Freundin erkennen, da ihm einfach nichts so wichtig war wie Quidditch. „Wer…“, begann er zu krächzen. Was war mit seiner Stimme los? „Hallo?“, brachte Oliver ein bisschen lauter hervor und sofort schreckte die Person auf. „O, Oliver, du bist wieder wach?“, lächelte Katie leicht, doch Oliver konnte sich noch immer nicht an sie erinnern. „Kennen Sie mich?“, fragte er deshalb und Katie lachte leise auf. „Das ist wirklich eine blöde Frage, wenn man so berühmt ist wie du es bist, Oliver. Aber höchstwahrscheinlich kannst du dich nicht an mich erinnern. Hogwarts liegt ja für dich schon fast zehn Jahre zurück. Ich bin Katie Bell, früher Jägerin im Gryffindorteam und heute deine Heilerin!“, erklärte die kleine Heilerin und Oliver nickte nur. Er erinnerte sich nur schwach an das dünne kleine Mädchen, dass in der Masse untergegangen war.

„Aha, du bist also meine Heilerin. Dann kannst du mir bestimmt auch sagen, wie wir gespielt haben und wann ich hier wieder raus bin.“, sagte Oliver und Katie sah ihn total verwirrt an. „Also Puddelmere hat gewonnen gestern Abend und wenn du Glück hast, dann kannst du in zwei Wochen wieder hier raus.“ „Zwei Wochen? Ich muss trainieren! Ich kann es mir nicht leisten, zwei Wochen auszusetzen. Bell, vielleicht weißt du nicht, wie es ist wenn man Profispieler ist. Aber zwei Wochen ohne Training… die ganzen Muskeln und so verkümmern doch. Also sieh zu, dass du mich wieder fit kriegst.“ Katies Augen wurden immer schmaler, als Oliver sie anschnauzte. Dieser Kerl war einfach nur bescheuert! Warum hatte sie nur vor all den Jahren ihr Herz an ihn verloren? Was war denn an ihm überhaupt liebenswert? Der Kerl dachte doch wirklich nur an diesen blöden Ballsport! „Vielleicht weiß ich nicht, wie es ist als Profispieler Karriere zu machen. Aber ich weiß, was der menschliche Körper braucht. Und deiner braucht dringend Ruhe, Wood. Du kannst wirklich froh sein, wenn du überhaupt jemals wieder normal laufen kannst, denn dein rechtes Bein hat einen Totalschaden. Und was das für deine Karriere bedeutet, muss ich ja wohl nicht sagen, oder? Find dich am besten so schnell wie möglich damit ab, dass deine Zeit als Hüter beendet ist.“, schrie Katie nun ebenfalls und es überraschte sie auch nicht, als auf einmal ihr Chef und drei Schwestern im Zimmer standen. Alle vier sahen sie total geschockt an, denn normalerweise war gerade Katie die Beste darin schlimme Nachrichten zu übermitteln oder die Ruhe selbst blieb. Sie war normalerweise der Inbegriff der guten Heilerin.

„Bell, können Sie mir diesen Krach hier erklären?“, herrschte sie auch sofort ihr Chef an und verwies sie allein durch einen Kopfwink aus dem Zimmer. „Also, Bell?“ „Es tut mir leid, Mister Angels. Ich weiß, ich hätte den Patienten nicht so anschreien können.“ „Und warum haben Sie es dann getan?“ „… Ich… ich versteh ihn einfach nicht. Er liegt hier und kann froh sein, wenn er jemals wieder laufen kann und er denkt nur an die nächste Saison und das Training.“, erklärte sich Katie, nachdem sie zunächst Anlaufschwierigkeiten hatte. „Trotzdem dürfen Sie nicht so aus der Haut fahren!“, ermahnte ihr Chef sie. „Gehen Sie jetzt zurück und entschuldigen Sie sich bei ihrem Patienten!“ „Wie? Ich bin noch immer für ihn verantwortlich?“ „Ja, wie sie doch sagten, braucht er die beste Heilung, damit er überhaupt wieder laufen kann. Warum sollten wir ihn also nur den zweitbesten Heiler in die Hände geben?“ Mister Angels lächelte sie an und Katie nickte ihm zu. Dann verschwand sie wieder in Olivers Krankenzimmer.

„Du hast gerade gelogen, oder?“, fragte Oliver sofort. „Nein, ich lüge nicht!“, antwortete sie und überprüfte die Geräte. „Ich werde nie wieder spielen können?“, fragte Oliver und man hörte, dass es ihm sehr nahe ging. „Nein , Oliver. Ich weiß, es ist schwer für dich, dass zu akzeptieren. Quidditch war immer dein Traum, aber es geht nicht mehr. Du würdest dich selbst nur noch in Gefahr bringen.“ „Das heißt, ich kann doch spielen?“ „Fliegen ja, aber Oliver spielen ist nicht mehr drin. Du würdest ein zu hohes Risiko eingehen!“ „Aber ich könnte doch weiter Quidditch spielen?“ „NEIN! Wood, du kannst nicht mehr Quidditch spielen.“, machte Katie ihm deutlich und sah ihm dabei fest in die Augen. „Aber Quidditch ist mein Leben!“, meinte Oliver und lehnte den Kopf zurück. Die Augen schloss er dabei.

„Oliver, du kannst doch so viel mehr als nur Quidditch spielen.“, redete Katie besänftigend auf ihn ein. „Hat dein Vater dir nicht eine Stelle in seiner Firma angeboten?“ „Ja schon, aber ich will nicht Rennbesen entwickeln, sonder auf ihnen Quidditch spielen. Ich brauche die Freiheit und nur auf dem Besen bekomme ich sie.“ „Richtest du dein Leben nicht zu sehr auf diesen Sport? Oliver, du brauchst doch auch was anderes im Leben. Wie sieht es mit deiner Freundin aus? Beschwert sie sich nicht, dass du die ganze Zeit auf dem Besen sitzt?“ „Ich hab keine Freundin. Genau aus dem Grund. Wenn jemand nicht damit klar kommt, dass ich halt viel trainiere, dann hat er keinen Platz in meinem Leben!“ „Da ist es wirklich kein Wunder, dass du keine Freundin hast!“, murmelte Katie und legte die Krankenakte wieder zurück. „Oliver, ich kann dir nicht versprechen, dass du wieder richtig gehen kannst. Dein rechtes Bein ist total zertrümmert. Dein Oberschenkel ist acht Mal gebrochen. Zwar sind sie gerade gebrochen, sodass der Knochen gut wieder zusammen wachsen kann, aber dein Wadenbein und auch dein Schienbein sind so durchbrochen, dass sie nicht mehr hundertprozentig korrekt zusammenwachsen können. Und wenn du mit einem solch gebrochenen Bein auf den Besen steigst, dann hast du keinen guten Halt auf dem Bügel am Besen. Du würdest ständig abrutschen und es wäre unmöglich dabei noch den Quaffel zu fangen.“ „So schlimm!“, murmelte Oliver und Katie merkte, dass er endlich einsah, dass er seinen Lebenstraum hinter sich lassen musste.

„Ja leider. Aber, Oliver, ich kann dir helfen. Wenn du dich genau an meine Therapie hälst und dich so lange schonst, wie ich es sage, dann kann ich dir garantieren, dass du wenigstens wieder normal laufen kannst. Ich weiß, es ist nicht viel in deinen Augen, aber so kannst du wenigstens noch ein normales Leben führen.“ „Dann kann ich zwar nicht mehr fliegen, aber man würde nie erkennen, warum ich nicht mehr fliege?“, fragte Oliver. „Nicht wenn du auf einem Besen sitzt.“, gab Katie die ehrliche Antwort. Oliver schluckte nur und nickte dann. „Okay, wie sieht mein Therapieplan aus?“ Katie lächelte. „Erst einmal zwei Wochen Bettruhe. Danach steht jeden Tag Training auf dem Plan.“ „Das ist ja nichts Neues für mich!“, lächelte Oliver. „Stimmt. Also genieß die nächsten beiden Wochen das Fernsehprogramm und nimm dir vielleicht die Zeit etwas zu lesen. Es beruhigt!“, meinte Katie und verließ das Krankenzimmer.
 

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Nach zwei Wochen saß Oliver in seinem Zimmer und wartete darauf, dass Katie ihn endlich entließ. Er war gestern das erste Mal wieder auf eigenen Beinen gelaufen. Zwar nur Mithilfe von Krücken und einem leichtem Schwebezauber, doch wenigstens hatte er auf seinen eigenen Beinen gestanden. Deswegen konnte er es jetzt auch nicht mehr aushalten, dass Katie einfach nicht kam. Er wollte endlich nach Hause!

Eine Schwester lief gerade an seiner offenen Zimmertür vorbei. „Renee?“, rief Oliver hinter ihr her und die Schwester kam lächelnd zu ihm ins Zimmer. „Na, Mister Wood? Sind Sie noch nicht entlassen worden oder hat man Sie noch nicht abgeholt?“ „Erstes. Wissen Sie, wo Heilerin Bell ist? Sie sollte meine Entlassung fertig machen.“ „O, die ist gerade bei einem Notfall, aber sie hat schon Bescheid gesagt, dass sie danach sofort zu Ihnen kommt. Die Papiere sind auch schon soweit fertig, aber sie möchte Sie noch einmal untersuchen.“, erklärte die Schwester und ging wieder. Oliver fiel nach hinten zurück aufs Bett. „Argh!“, rief er und krallte sich die Fernbedienung. Nach und nach zappte er durch das Zaubererprogramm und langweilte sich wieder einmal zu Tode. „Bell, wann kommst du?“, redete er mit sich selbst und bemerkte nicht, wie Katie lächelnd in der Tür stand. „Na, langweilt sich hier jemand?“, fragte sie lachend. Oliver drehte den Kopf zu ihr und seufzte auf. „Endlich. Ich warte schon seit Stunden!“ „Ich hab auch noch andere Patienten.“, meinte Katie und kam zu ihm ins Zimmer. „Du hast mich warten lassen!“, nörgelte Oliver und Katie lachte. „Ich sehe aber auch noch keinen von deinen Verwandten.“ „Warum auch? Ich bin doch jetzt bald Zuhause.“ „Weil du nicht allein bleiben kannst?“ „Ich bin kein Baby mehr!“ „Moment, Oliver. Du willst jetzt nicht nach Hause, wo keiner ist, der sich um dich kümmert, oder?“ „Ich brauche keinen Babysitter.“ „OLIVER, du kannst noch nicht wieder laufen. Du kannst dich noch nicht einmal auf den Beinen halten!“ „Aber ich kann zaubern. Und den Schwebezauber beherrsche ich ziemlich gut.“ „Du sollst dich schonen!“ „Schonen kann ich mich, wenn ich alt bin.“ „Boah, nee. Wenn du nicht langsam dein Gehirn einschaltest, dann wirst du nicht alt. Dann drehe ich dir höchstpersönlich den Hals um.“ „Früher warst du aber nicht so sadistisch. Bist du dir wirklich sicher, dass du den richtigen Beruf ergriffen hast?“ „JA, ich hab den richtigen Beruf. Und ich bin in der Lage, dich hier so lange festzuhalten wie ich will. Also werd hier mal nicht frech nur weil du der große Hüter-Wood bist.“, Katie sah Oliver finster an, doch dieser sah sie einfach nur an. Er schien erstaunt zu sein, dass sie ihm die Meinung sagte. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass sie früher so war.

„Also, holt dich jetzt jemand ab?“, fragte Katie und Oliver schüttelte den Kopf. „Meine Eltern habe ich letzte Woche in die Karibik geschickt. Sie haben morgen ihren Hochzeitstag und ich werde sie ganz bestimmt nicht aus dem Urlaub holen.“, erklärte Oliver und Katie setzte sich zu ihm auf das Bett. „Ich kann dich nicht nach Hause entlassen, wenn ich weiß, dass dort niemand ist, der sich um dich kümmert.“ „Bitte, Bell. Ich halte es wirklich nicht noch einen Tag hier aus.“, Oliver sah sie bittend an. „Kann nicht einer von deinen Freunden dir helfen?“ „Sie sind alle Quidditchspieler und bereiten sich auf die nächste Saison vor.“, murmelte Oliver und Katie seufzte auf. „Also keiner, der sich um dich kümmert.“, stellte sie fest und Oliver nickte. „Aber, Bell, ich kann nicht mehr hier herumliegen. Ich hab mich gerade erst damit abgefunden, dass ich nicht mehr spielen kann. Aber dieses nutzlose Herumliegen macht mich langsam wahnsinnig!“ „Ja, ich versteh schon. Warte mal kurz noch hier. Ich versuche was zu klären.“, meinte Katie und lief aus dem Zimmer. „Bell? BELL!“, rief Oliver hinter ihr her, doch sie reagiert nicht. „Na toll. Lass nie eine Frau einfach gehen. Die kommt doch heute nicht mehr wieder!“, murmelte Oliver vor sich hin und legte sich zurück auf das Bett.
 

„Willst du heute Nacht hier schlafen?“, fragte Katie, die in normaler Kleidung vor ihm stand. „Nein, aber du lässt mich ja nicht gehen.“ „Mhm, na komm. Es geht jetzt nach Hause, Wood!“, meinte Katie und nahm sich seine Tasche. „Wie jetzt?“ „Vor dir steht deine Krankenschwester für die nächsten zwei Wochen. Wenn deine Eltern aus dem Urlaub zurück sind, dann werden sie meinen Part übernehmen, nachdem ich sie aber ausreichend eingewiesen habe.“ „Du? Du kommst mit?“, fragte Oliver erstaunt. „Das entscheide ich, wenn ich deine Wohnung gesehen habe. Denn wenn ich sehe, dass sie nicht für dich geeignet ist, dann kommst du mit zu mir!“, erklärte Katie und Oliver lächelte schief. „Willst du mich flachlegen, Bell?“ „Träum weiter!“, meinte sie nur und zauberte einen Rollstuhl herbei. „Was soll das?“, schrie Oliver auf. „Das nennt man einen Rollstuhl und du setzt dich jetzt darein!“ „Niemals!“ „SETZEN!“, befahl Katie erneut und Oliver bewegte sich so schnell er konnte in den fahrbaren Stuhl. „Zufrieden?“ „Das sehen wir, wenn die zwei Wochen zu Ende sind.“, murmelte Katie und verließ mit Oliver das St. Mungos.
 

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Natürlich war Olivers Wohnung überhaupt nicht für ihn in seinem Zustand ausgerüstet. In der ganzen Wohnung befanden sich einzelne Treppen, die zum Beispiel das Wohnzimmer von der Küche trennten. Nachdem Katie schnell noch ein paar Sachen für Oliver zusammengesucht hatte, war sie schnurstracks mit ihm in ihre Wohnung apperiert und richtete gerade die Coach her. „Warum können wie nicht in meiner Wohnung bleiben?“, fragte Oliver nun schon zum wiederholten Male. „Wann kapierst du es endlich, Wood. Du kannst noch nicht Treppen steigen und ich habe keine Lust, dich ständig zu tragen.“, antwortete Katie genervt. Oliver war im Moment schlimmer als eine ganze Kindergartentruppe. „Aber ich soll mich doch schonen. Auf einer Coach kann ich nicht schlafen.“, nörgelte Oliver weiter. „Du schläfst auch nicht hier, sondern ich.“ „Hä? Ich darf doch nicht mehr alleine bleiben… hat zumindest meine Heilerin gesagt.“, grinste er sie frech an. „Du schläfst auch hier. Die Coach ist für mich. Du darfst in meinem Bett schlafen.“ „Mhm… ohne dich?“, grinste Oliver und Katie sandte ihm mörderische Blicke zu. Sie liebte ihn, ja, aber diese Machotour fand sie einfach nur abstoßend.

Ohne weiter auf ihn einzugehen, ging Katie in die Küche. Oliver rollte im Rollstuhl hinter ihr her. „Katie?“, fragte er zögerlich und die Blonde drehte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihm um. „Bist du sauer?“ „Nein.“ „Hab ich was Falsches gesagt?“ „Ja.“ „Es tut mir leid.“ „Was?“ „Was dich verletzt hat oder was auch immer.“ „Oliver, hör auf dich zu entschuldigen, wenn du noch nicht einmal weißt wofür überhaupt.“ „Was hab ich falsch gemacht?“ „Deine Machogetue!“ „Das mit dem Bett?“ „Ja!“ „Katie, es tut mir wirklich leid. Ich weiß, du willst mir helfen und ich bin undankbar, aber…“ „Ich weiß, dein Traum ist gerade zerplatzt.“, seufzte Katie und Oliver rollte näher an sie heran. Er sah ihr dabei zu, wie sie gerade das Fleisch zubereitete, doch sprach er nicht weiter. Er wusste, dass Katie ihn irgendwie verstand. Sie war nicht, wie die anderen. Sie sah in ihm nicht den Quidditchspieler, sondern den Menschen, der von Ehrgeiz die letzten Jahre angetrieben worden war. Oliver war so in seine Gedanken versunken, warum es ihm so wichtig war, dass Katie ihn sah und nicht den berühmten Spieler, das er gar nicht mitbekam, wie sie sich umdrehte und über seine Beine stolperte.

Reflexartig und auch aus Gewohnheit fing Oliver den kleinen blonden Wirbelwind auf. „Sorry. Ich wollte nicht im Weg sein.“, murmelte er und Katie lächelte ihn an. „Ich hätte aufpassen müssen. Bin ich auf dein Bein gefallen? Tut dir was weg?“ „Nein, nein. Es ist alles in Ordnung. Ist dir auch nichts passiert?“ Katie lachte auf. „Hei, du bist hier der Invalide, nicht ich.“ „Unfreiwillig!“, murrte Oliver und Katie legte ihm tröstend die Hand an die Wange. „Niemand möchte gerne eingeschränkt sein oder auf die Hilfe von anderen angewiesen sein. Aber bald kannst du auch wieder alleine alles schaffen.“ „Außer Quidditch…“, murmelte Oliver und schlang einen Arm um ihre Hüfte. Katie nickte und merkte erst jetzt, dass sie bei Oliver auf den Schoss saß. Es war, als gehörte sie schon ihr ganzes Leben dort hin. Sie fühlte sich richtig wohl und am liebsten hätte sie sich nun enger an ihn gekuschelt. Aber das ging natürlich nicht. Sie waren beide kein Paar. Sie war die Heilerin und er ihr Patient.

Katie konnte natürlich nicht wissen, dass auch Oliver über ihre Pose nachdachte. Für ihn war es irgendwie ungewohnt, dass er den Moment so genießen wollte. Das war ihm bis jetzt noch nie bei seinen Freundinnen passiert. Er war irgendwie immer froh gewesen, wenn sie nicht an ihm klebten wie angelutschte Bertie Botts Bohnen. Doch Katie so in seinen Armen zu halten, war als hätte er seinen Frieden gefunden. Sein eigentliches Ziel. Was dachte er hier eigentlich? Sein Ziel war es immer gewesen Quidditchspieler zu sein. Und zwar der Beste. Nun war er es, doch gleichzeitig war auch sein Traum zerplatzt. Aber mutierte er jetzt zum Hausmann? Er hatte schon oft von Männern gehört, die davon schwärmten, Haus und Familie seien das Beste in ihrem Leben. Oliver hatte diese Männer bis jetzt immer ausgelacht, doch war er im Moment selbst besser? Er hatte noch immer keinen Plan, was er jetzt machen wollte und jetzt dieses komische Gefühl, wenn er Katie in seinen Armen hielt.

„Wir sollten jetzt schlafen gehen.“, meinte Katie und stand wieder auf. Oliver nickte und sah ihr noch dabei zu, wie sie das vorbereitete Fleisch in den Kühlschrank legte. Nacheinander verschwanden sie beiden im Bad und machten sich bettfertig. Beide hingen dabei ihren Gedanken nach. Ohne ein weiteres Wort half Katie Oliver in ihr Bett und drehte sich erst in der Tür wieder um. „Gute Nacht, Oliver!“ „Gute Nacht!“, kam es leise vom Bett und Katie schaltete das Licht aus. Es war fast so, als würde sie einen kleinen Jungen ins Bett bringen. Katie musste über ihren Gedanken leicht lächeln. Oliver, der kleine Junge, der nur Quidditch im Kopf hatte. Es war ein lustiges Bild, was sie sich da ausmahlte, doch musste sie sich daran erinnern, dass dieser kleine Junge jetzt ein Mann war, der einen neuen Weg für sein Leben finden musste.
 

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„Argh, warum kapiere ich einfach nicht diese ganzen mathematischen Formeln?“, regte sich Oliver mal wieder auf. Das tat er in der letzten Woche in regelmäßigen Abständen und Katie musste jedes Mal ein Lachen unterdrücken. Es war ein lustiges Bild, wie Oliver auf ihrer Coach lag und versuchte die Konstruktionen für Rennbesen zu verstehen. Katie war noch immer überrascht, dass sie an ihrem ersten Tag, wo Oliver bei ihr wohnte, auf einmal Besuch von Woodsticks-Angestellten bekommen hatte. Erst als Oliver hinter ihr mit seinem Rollstuhl um die Ecke gebogen war und die beiden Männer mit Vornamen angesprochen hatte, war ihr klar geworden, dass Woodsticks die Firma von Olivers Familie war.

Seit dem Tag hockte Oliver nun über den Konstruktionen und den ganzen anderen Papierkram der bei einer solch großen Firma anfiel. „Machst du das jetzt eigentlich nur vorrübergehend?“, fragte Katie, die in der Küchentür lehnte. Oliver sah auf und Katie fand es einfach nur süß, wie ihm die Haare abstanden. Immer wieder fuhr er sich durch die Haare, da er nicht sofort alles verstand. „Warum vorrübergehend? Was meinst du?“ „Nun ja, früher hast du immer abgestritten jemals in die Firma von deinem Vater einzusteigen.“ „Hab ich nicht. Ich meinte nur, dass ich nicht nach Hogwarts bei meinem Vater mit ins Geschäft einsteige. Ich wollte Profispieler werden und da konnte ich doch nicht im Familienbetrieb arbeiten.“ „Familienbetrieb ist leicht untertrieben. Ihr habt ein Imperium aufgebaut. Die besten Rennbesen kommen aus euren Produktionen. Ihr verkauft die beste Quidditchausrüstung weltweit.“, stellte Katie klar und verschwand in der Küche um den aufgebrühten Tee zu holen. Als sie wieder zurück kam, saß Oliver bereits wieder über den Papieren und verzog sein Gesicht zornig. „Wie soll das denn funktionieren?“, fragte er sich selbst und Katie lachte leise neben ihm. „Was stimmt denn nicht, großer Wood?“ „Du machst dich lustig über mich, oder?“ „Nein. Ich find es nur komisch mit welcher Verbissenheit du dein Leben wieder in den Griff kriegen willst. Viele würde jetzt erst einmal ein halbes Jahr Pause machen, doch du stürzt dich gleich in Arbeit.“ „Ich mag es nicht untätig rumzusitzen…“, murrte Oliver und Katie sah ihn erbost an. „Hälst du mich für faul?“, fragte sie und Oliver sah sie zunächst unverständlich an. „Wie …? Nein, ich hab doch mitbekommen, wie viel du im Krankenhaus zu tun hast. Und selbst in deiner freien Zeit bist du ständig in Bewegung oder halst dir zusätzliche Arbeit auf.“ „Gerade noch mal die Kurve gekriegt!“, lachte Katie und küsste Oliver auf die Wange. Oder besser gesagt, hatte sie es vor, denn Oliver drehte den Kopf und auf einmal küssten sich die beiden.

Katie fühlte sich wie im Himmel. Sie hatte sich schon oft vorgestellt, wie ihr erster Kuss mit Oliver sich anfühlen würde, doch an die Wirklichkeit kam ihre Fantasie einfach nicht dran. Es war perfekt und das obwohl Katie schon die Hoffnung aufgegeben hatte. Aber sie küsste gerade Oliver Wood. Ohne es wirklich zu realisieren umschlangen Katies Arme seinen Nacken und Oliver umfasste ihre Taille und zog sie näher an sich. Es schien als wüssten ihre beiden Körper genau, wie die Perfektion aussehen musste. Und es schien Ewigkeiten zu dauern bis sie beide sich wieder voneinander trennten.

Katie lief sofort rot an, denn erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst, was sie gerade getan hatte. Oliver hingegen sah sie nur mit seinen schokobraunen Augen an. „Ich… ich…“, stotterte Katie hervor und konnte Oliver einfach nicht ansehen. „Was?“, fragte er leise. „Es … tut … mit leid. Ich weiß … ich hätte nicht … der Kuss … Fehler!“, stotterte sie weiter und sah nicht, wie Oliver leicht lächelte und das Lächeln immer breiter wurde. „Der Kuss war also ein Fehler?“, fragte er und Katie schluckte einmal, bevor sie nickte. „Mmm… nun ja. Ich hab gelernt, dass man Fehler immer verbessern muss!“, meinte Olive rund hob Katies Gesicht an und küsste sie zärtlich.

Hinterher sah Katie ihn mit großen Augen an. Oliver kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf. „Ja, ich weiß, du bist meine Heilerin und ich sollte froh sein, dass du mir helfen willst, aber … nun ja, Katie, ich empfinde etwas für dich. Ich weiß nicht, was, aber ich möchte gerne wissen was es genau ist und dafür bitte ich dich um etwas Zeit.“ „Ja, öhm… okay?“, brachte Katie nur heraus und Oliver hob skeptisch eine Augenbraue. „War jetzt nicht gerade sehr klug, oder?“, fragte Katie nach und Oliver schüttelte den Kopf. Dann brachen beide in Lachen aus.

„Erzähl mal, worum es denn in diesen Papieren geht.“, verlangte Katie und ließ sich neben Oliver in die Coach zurückfallen. „Willst du das wirklich wissen?“, fragte Oliver nach und Katie sah ihn beleidigt an. „Okay, okay, ich erklär es dir. Also das hier sind die neuen Rennbesen, die mein Dad entwerfen lassen hat. Der hier soll für den täglichen Gebrauch sein, während dieser hier für Freizeitsport ist und dieses Prachtexemplar soll der neue Profibesen werden. Sie scheinen alle drei perfekt zu sein, doch irgendwie fehlt ihnen der letzte Pepp, der sie von den anderen unterscheidet.“ „Stimmt. Der da sieht zum Beispiel wie mein Nimbus aus.“ „Genau, er ist eher normal und so. Moment mal… du hast einen Nimbus?“ „Ja, wieso?“ „Die Nimbus sind unsere stärksten Konkurrenten und du hast von ihnen einen Besen gekauft?“ „Ja, und?“ „Also das geht ja wohl mal gar nicht. Wir müssen dir echt einen neuen Besen kaufen. Einen Nimbus… ich fass es nicht.“, Oliver schüttelte nur den Kopf und Katie lachte ihn an. „Du bist ja richtig mit eurer Firma verbunden.“ „Was dachtest du denn? Ich habe in meinem ganzen Leben nur Produkte für Quidditch von Dads Firma benutzt. Gut, ich hatte auch keine andere Wahl, da mich sonst meine Mutter umgebracht hatte. Aber um ehrlich zu sein, bin ich auch nie auf die Idee gekommen von einer anderen Firma Produkte zu kaufen.“ „Sehr loblich. Aber was ist das?“, fragte Katie und zeigte auf einen Aktenordner. „Das sind die Zahlen von der letzten Produktion. Wie viel das Material kostet. Wie viel Abfallprodukte entstehen und so weiterer Kram.“ „Hört sich nicht sehr spannend an.“ „Nein, das ist wirklich nicht so spannend, aber zurück zu den Besen. Was fehlt deiner Meinung nach an diesen Besen?“, fragte Oliver und Katie sah ihn geschockt an. „Wie? Ich soll dir jetzt sagen, was du machen sollst?“ „Warum nicht? Dein Vorschlag ist bestimmt besser als von unseren ganzen Konstrukteuren, die immer nur das gleiche entwerfen. Also?“ „Nun ja, ich würde den Besen für den täglichen Gebrauch so lassen. Er sollte funktional sein, da man ihn immer benutzt und man nicht darauf achten will, wie er aussieht. Der Besen für den Freizeitsport sollte etwas Persönliches haben. Vielleicht die Lieblingsfarbe von Besitzer oder das Familienwappen. Die Rennbesen für die Profis sollen natürlich zunächst Prestige ausstrahlen, aber auch einen Wiedererkennungswert haben. Wie wäre es denn beispielsweise mit Besen in den Vereinsfarben und der jeweiligen Rückennummer des Spielers.“ „Wow, das sind aber viele Vorschläge. Warum bin ich bis jetzt noch nicht darauf gekommen?“ „Weil du nur die Seite der Spieler siehst. Für dich muss ein Besen fliegen. Sehr gut fliegen. Aber du vergisst den Wert eines Besens. Er sollte seinen Besitzer wiederspiegeln und etwas ganz besonderes sein.“ Oliver sah sie lächelnd an. „Willst du vielleicht deinen Job wechseln?“, fragte er und Katie lachte auf. „Niemals. Ich hab hart dafür gekämpft Heilerin zu werden und jetzt hab ich die erste Hürde gemeistert. Immerhin bin ich Oberheilerin der Orthopädie. Wer kann das schon von sich in meinem Alter behaupten?“ Oliver nickte. „Klar. Es ist wichtig, dass man seinen Traum lebt…“ „Oliver, du hast deinen Traum genauso gelebt. Es ist jetzt nur an der Zeit, dass du etwas Neues anfängst. Dein Leben neu orientierst.“ Oliver nickte nur, doch sah man ihm an, dass er noch nicht sehr begeistert über seinen Neuanfang war. Katie konnte ihn kaum so leiden sehen. Es tat ihr weh. Wusste sie doch, wie viel ihm das fliegen bedeutet hatte.

„Okay, hast du heute schon deine Übungen gemacht?“, wechselte Katie das Thema und Oliver sah sie total verwirrt an. „Was für Übungen?“ „Deine Beinübungen. Oliver, du sollst sie regelmäßig machen. Nur so kannst du wieder deine normale Beinfreiheit erhalten. Du musst schon etwas dafür tun.“ „Achso, die hab ich vor einer Stunde gemacht. Ging besser als Gestern. Sieh her… ich kann das Bein schon fast wieder komplett anwinkeln!“, erzählte Oliver und demonstrierte seine Verbesserungen.

„Na, du bist mir vielleicht ein fleißiger Patient!“, meinte Katie und sah weiter auf die Skizzen von den Rennbesen. Die hatten alle drei was und Katie musste zugeben, dass sie ihr gefielen. Natürlich nicht so sehr, wie der Mann neben ihr, doch war es ihr noch immer peinlich, dass sie ihn mit dem Kuss überrumpelt hatte.
 

******
 

Es klingelte an der Wohnungstür. Oliver lag noch auf dem Sofa, da er gerade die Buchhaltung überprüfte. Katie war währenddessen unter der Dusche. Sie hatte vor einer halben Stunde einen Anruf bekommen, dass sie bei einer Behandlung mithelfen musste. Es sollte nicht lange dauern, doch Katie hatte Oliver bereits darauf aufmerksam gemacht, dass er heute selbst das Abendessen fertig machen musste.

„Moment, dauert ein bisschen!“, rief Oliver und robbte sich vom Sofa herunter. Warum mussten eigentlich immer dann die Leute kommen, wenn man nicht schnell an der Tür war. Mit einem finsteren Blick setzte sich Oliver in den Rollstuhl und rollte zur Tür und öffnete. Was ihn jedoch da erwartete, hatte er gekonnt verdrängt. „Ach, Olischatzi, wie geht es dir. Bestimmt total mies. Wie konnte dieser gemeine Flint dir das nur antun. Man sollte ihn nach Askaban schicken. So was meinem kleinen Liebling anzutun!“, betüttelte seine Mutter ihn auch schon. Während er die Umarmung über sich ergehen ließ, verdrehte er die Augen für seinen Vater, der genau wusste, wie sich sein Sohn fühlte. Aber Mrs Wood war einfach eine gefühlsduselige Person und konnte es überhaupt nicht leiden, wenn jemand ihren kleinen Oli verletzte. „Mom, ich glaube, du kannst mich jetzt wieder loslassen.“ „O, natürlich, Schatzi!“, lächelte Esther ihren Sohn an und strich eine Strähne aus seinem Gesicht.

Katie, die gerade über den Flur ging, hatte alles mitbekommen und konnte ein Lachen nicht mehr unterdrücken. Auf einmal blickten sie drei Augenpaare an. Oliver sah sie zornig an, sein Vater mit Bewunderung und seine Mutter mit leichtem Argwohn. Es war schon ein köstliches Bild, was die drei dort abgaben. „Sorry, bin sofort weg.“, meinte sie nur und suchte bereits nach ihrer Handtasche. „Im Wohnzimmer hinter der dicken roten Vase!“,meinte Oliver nur und schon hatte Katie ihre geliebte Handtasche gefunden. „Danke, woher wusstest du?“ „Du suchst immer deine Handtasche und du legst sie immer dorthin.“, war sein einziger Kommentar und schon wollte Katie an den Woods vorbei zum Krankenhaus fliehen, doch weit kam sie nicht. „Sie sind also Miss Bell?“, fragte Esther und lächelte Katie an. „Ja, die bin ich. Es tut mir leid, dass ich keine Zeit habe, aber ich muss schnell weg…“, schnell befreite sich Katie und war schon im nächsten Moment verschwunden.

„Sie hat einen Notfall, deswegen kann sie nicht bleiben!“, erklärte Oliver und rollte zurück ins Wohnzimmer. „Eine sehr nette Dame!“, meinte seine Mutter und Oliver sah sie mit gehobener Augenbraue an. „Was denn? Ich hab mich ja wohl benommen!“ „Ja, wenn man von den Olischätzchen mal absieht!“, meinte Aaron Wood und setzte sich auf die Coach. „Aber das ist mein Name für meinen kleinen Schatzi!“ „Du vergisst, Esther, dass dein Sohn erwachsen ist. Er ist 27 und ganz bestimmt nicht mehr ein Olimausi!“ „Boah, Dad, könntest du das Wort bitte aus deinem Vokabular streichen. Und, Mom, ich weiß, dass ich immer dein kleiner Sohn sein werde, aber könntest du bitte endlich kapieren, dass ich kein Kind mehr bin?“ „Ich werde mir Mühe geben, Olisch…“ „MOM!“ Esther zuckte leicht zusammen, doch dann kümmerte sie sich lieber darum, dass es ihrem Sohn an nichts fehlte. Aaron hingegen nahm sich seinen Sohn vor.

„Also, immer wenn ich im Krankenhaus liegen, dann hab ich nicht so eine heiße Heilerin, die sich um mich sorgt. Warum hast du eigentlich immer so ein Glück?“ „Glück? Klar, Dad, ich hab gerade meinen Traum begraben müssen, aber natürlich bin ich der Glückspilz. Aber hey, du kannst dich freuen. Dein Sohn steigt in deine Firma ein.“ „Toll. Aber hör auf vom Thema abzulenken. Also, deine Heilerin…?“ „Ja, sie ist süß und super sexy. Du solltest sie mal erleben, wenn sie mich wieder zur Schnecke macht. Eigentlich sollte man dann vor ihr flüchten, denn sie ist ein Vulkan, aber ihre Augen leuchten dann in allen Blautönen und du kannst nur noch denken… Wow, was für eine süße Nase hat sie und diese Augen… in denen kann man einfach versinken.“, schwärmte Oliver und sein Vater blinzelte mehrmals. „Moment mal… könntest du das noch mal wiederholen? Ich glaub, ich hab einen Gehörsturz!“, lachte Aaron und Oliver sah ihn fragend an. „Ich glaub es nicht. Nach 27 Jahren kann ich endlich erleben, dass sich mein Sohn in eine Frau verliebt hat.“ „WAS?“ „Oliver, du bist verliebt in Heilerin Bell!“ „NEIN!“, schrie Oliver auf. „Nein, das darf nicht sein. Sie wird mich niemals lieben. Nicht in tausend Jahren. Sie ist Heilerin. Steht mit beiden Beinen voll im Leben und verfolgt ihren Traum. Und was bin ich? Ein verrückter Schotte, der gerade versucht wieder Laufen zu lernen und sein Leben neu zu koordinieren. Das geht doch niemals gut!“ „Nein, das glaub ich auch nicht. Wenn ich gewusst hätte, dass die Liebe dir dein komplettes Gehirn vernebelt, dann hätte ich gerne darauf verzichtet.“, meint Aaron und goss sich ein Glas Wasser ein. Er stellte sich darauf ein, dass er jetzt erst einmal ein klärendes Gespräch mit seinem Sohn führen musste, damit dieser nicht seine Liebe in die Flucht schlug.
 

******
 

Als Katie völlig fertig die Wohnungstür aufschloss, hätte sie mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass Oliver mitsamt seinen Eltern in ihrer Küche herumhantierte und das Abendessen auf den Tisch stellte. „Hey, Katie. Na? Wie geht es deinem Patienten?“, fragte er sie lächelnd. „Dem ersten Notfall geht es gut. Er wird seinen Arm wieder bewegen können, doch das kleine Mädchen …!“, begann Katie zu erzählen, doch dann kamen ihr die Tränen und sie konnte nicht mehr weitererzählen. Es war ihr peinlich vor Olivers Eltern in Tränen auszubrechen, doch sie konnte einfach nichts machen. Hastig wischte sie sich die Tränen vom Gesicht, aber es kamen immer wieder neue dazu. Also nahm sie lieber Reißaus und verschanzte sich in ihrem Zimmer.

„Was war das denn?“, fragte Esther und sah ihren Sohn fragend an. Dieser sah noch immer an die Stelle, wo Katie kurz vorher gestanden hatte, und wollte einfach nicht glauben, dass Katie so traurig war. Sie sollte nicht traurig sein. Sie war doch der Sonnenschein. Der Lichtblick in seinem Leben. Ohne weiter auf seine Eltern einzugehen, rollte Oliver in Richtung Schlafzimmer. „Katie? Ist alles in Ordnung?“, fragte er leise und klopfte lieber mal an. Immerhin war das hier ihre Wohnung und er war nur Gast. „Oliver, ich kann jetzt nicht!“, schluchzte Katie hinter der Tür und Oliver zog sich das Herz zusammen. Vorsichtig drückte er die Türklinke herunter und rollte in das kleine Zimmer hinein. Katie lag auf dem Bett und hatte ihr Gesicht in das Grün gepunktete Kissen vergraben. In das Grün gepunktete Kissen, auf dem er die letzten Nächte geschlafen hatte. Es war eigentlich unwichtig, doch irgendwie war es Oliver wichtig, dass sie in seinem Kissen Trost suchte.

Langsam rollte er zum Bett und streckte seine Hand nach Katie aus. „Hey, was ist passiert?“ „Oliver, hau ab!“ „Das ist jetzt aber nicht sehr patientenfreundlich!“, bemerkte er und Katie schlug seine Hand weg. „Du bist kein Patient!“ „Nicht? Gut, dann kann ich ja jetzt aus diesem unbequemen Rollstuhl aufstehen und zur Tür hinaus spazieren, damit ich endlich zum Saisontraining komme.“, meinte Oliver und hievte sich bereits hoch, als Katie aufschreckte und ihn wieder in den Rollstuhl beförderte. „Nein, du wirst nicht die ganze Arbeit zerstören, nur weil du so stur bist und unbedingt Quidditch spielen willst. Du bleibst schön in diesem Rollstuhl sitzen.“ „Gut!“ „Fein!“ „Aber nur, wenn du mir sagst, was dich bedrückt.“ „Oliver, das ist nicht fair. Ich will dich nicht mit meinen Problemen belästigen.“ „Tust du nicht. Mach mal Platz!“, meinte Oliver und hievte sich erneut aus dem Rollstuhl und setzte sich zu ihr auf das Bett. Als er sich mit dem Rücken an die Wand lehnte, zog er Katie zu sich herüber und strich ihr über den Rücken.

„So, was ist passiert?“, fragte Oliver erneut und fühlte sich leicht wie so ein Seelendoktor bei den Muggeln. „Ich sollte ja nur für einen Patienten kommen, dessen Arm komisch zusammengewachsen war. Nur eine richtig Stellung des Arms, mehr sollte es nicht sein. Aber dann brach die Hölle aus. Irgendwo waren noch vereinzelte Todesser aufgetaucht und hatten für eine Massenpanik gesorgt. Ein kleines Mädchen ist dabei schwer verletzt worden. Da ich gut mit Kindern kann, haben mich meine Kollegen dem Mädchen zugeteilt. Es war auch alles in Ordnung. Das Kind hatte nur Prellmarken und eine leichte Gehirnerschütterung, doch dann tauchte im Krankenhaus ein Todesser auf. Oder besser gesagt, mein Kollege behandelte einen Todesser. Irgendwas schien diesem Typen nicht gefallen zu haben und so schleuderte er mit Flüchen um sich. Einer davon traf meine kleine Patientin. Sie fing total schlimm an zu bluten. So schnell konnte ich überhaupt nicht Druckverbände anlegen. Kannst du dir das vorstellen? Da hast du gerade den rechten Arm abgebunden und schon platzt am linken eine Arterie und es sprudelte wieder heraus. Meine Patientin hatte keine Chance und dann stand ich da. Die Eltern von dem kleinen Mädchen kamen erst nach einer Stunde und ich musste ihnen mitteilen, dass ihre Tochter gestorben ist. Normalerweise fragen die Eltern schon gar nicht mehr nach der Todesursache, aber diese wollten alles haargenau wissen und meinten hinterher, dass es meine Schuld sei. Ich hätte mich vor ihre Tochter werfen müssen …“ „Das ist doch totaler Schwachsinn. Du hast dein Bestes gegeben und was kannst du dafür, wenn so ein Idiot ausrastet? Katie, lass dir ja nicht einreden, dass es eine Schuld sei.“ „Danke, aber ich fühlte mich einfach so hilflos. Ich stehe da mit dem riesigen Teddy von dem Mädchen und muss darauf warten, dass die Eltern mal kommen. Warum sind die Eltern eigentlich erst so spät gekommen? Jede normale Mutter würde so schnell wie möglich kommen, damit sie sicher sein kann, dass ihrem Kind nichts Schlimmes passiert ist!“ „Hey, beruhig dich. Selbstvorwürfe bringen jetzt überhaupt nicht. Es ist passiert. Und ja es ist traurig, aber niemand konnte was daran ändern.“, redete Oliver beruhigend auf Katie ein und wiegte sie in seinen Armen. „Morgen wollen die Eltern die Kleine beisetzten…“, murmelte Katie und Oliver streichelte weiter über ihren Rücken. „Willst du morgen dorthin?“ „Ja…“, hauchte Katie und Oliver drückte sie noch näher an sich. „Möchtest du, dass ich dich begleite? Das du nicht alleine bist?“ „Würdest du das machen?“ „Katie, für dich würde ich alles tun…“, murmelte Oliver und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. „Danke!“, murmelte Katie kurz bevor sie für ein kurzes Schläfchen einschlief.

Nach einer halben Stunde erwachte sie wieder und Oliver hielt sie noch immer im Arm. „Hey!“, murmelte sie. „Hey, Kleine!“, lächelte Oliver sie an. „Warum hast du mich nicht einfach weggelegt?“, fragte Katie und Oliver lächelte. „Du schläfst total süß. Außerdem hattest du Albträume und ich wollte dich nicht alleine lassen.“ „Das ist lieb.“ „Ich hab dich lieb, Katie… sehr sogar!“, murmelte Oliver und Katie sah ihn leicht geschockt an, doch dann meldete sich ihr Magen und sie musste leicht berührt lächeln. „Sorry, ist jetzt unpassend, ich weiß. Oliver, ich hab dich auch lieb.“ Oliver lächelte sie an und wollte sich gerade erheben, als ihm noch einmal das Gespräch mit seinem Vater einfiel. „Du… Katie?“ „Mhm…“ „Ich weiß, es ist jetzt eigentlich nicht der richtige Moment, aber ich weiß nicht, ob ich noch einmal den Mut aufbringe. Versprich mir bitte, dass du nicht lachst.“ „Was ist los?“ „Versprich mir, dass du nicht lachst!“ „Versprochen.“ „Ich hab ja gesagt, dass ich dich lieb habe. Sehr lieb sogar… Das war noch untertrieben… Katharina Bell, ich liebe dich aus vollem Herzen. Ich weiß nicht mehr, wann es passiert ist. Vielleicht als ich meine Augen vor vier Wochen das erste Mal wieder geöffnet hatte, vielleicht vor zwei Wochen, als du mich mit hierhergebracht hast. Und ich muss sagen, dass das Gefühl einfach wunderbar ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so sehr auf das wohl eines anderen Menschens aus bin, aber für mich ist einfach das Wichtigste, dass du glücklich bist.“, gestand Oliver und Katie sah ihn mit immer größer werdenden Augen an. „Sag mir bitte, dass ich nicht träume.“, hauchte sie und Oliver zwickte sie leicht in die Seite. „Und träumst du?“ „Nein, es ist wirklich wahr.“, murmelte Katie und lehnte ihren Kopf an seine Brust. „Ich liebe dich auch, Oliver. Seit Hogwarts habe ich an niemand anderen als an dich gedacht. Es war absurd, denn warum sollte sich der Quidditchstar schlechthin sich mit mir abgeben. Und dann lagest du auf einmal vor mir und ich konnte es nicht glauben. Es tat mir fast genauso weh wie dir, dass du nicht mehr spielen kannst. Und ich hatte schon Angst, dass du mich hassen würdest, weil ich dir deinen Traum nahm…“ „Nein, niemals werde ich dich hassen. Und vielleicht war der Unfall auch mein Glück. Wie sonst hätte ich dich wiedergetroffen? Wie sonst, hätte ich mal über mein Leben nachgedacht? Es ist zwar hart, aber eins ist mir jetzt klar geworden. Ich kann ohne Quidditch leben, aber nicht ohne dich.“ Oliver beugte sich leicht über sie und küsste sie zart auf die Lippen.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Katie, die sich wieder an Oliver kuschelte. „Nun ja, ich würde mal sagen, dass wir zu meinen Eltern gehen, mit ihnen Essen und ihnen ganz vielleicht gestehen, dass ihr einziger Sohn endlich mal eine ernsthafte Beziehung führt. Danach versuchen wir die beiden so schnell es geht aus der Wohnung zu befördern, damit ich dich wieder ganz für mich alleine hab. Und Morgen früh gehen wir beide auf die Beisetzung von deiner kleinen Patienten.“ „Das hört sich irgendwie gut an. Aber ich dachte eher an die etwas weitere Zukunft.“ Oliver überlegte kurz und strich Katie dann durch das Haar. „Also ich würde sagen, wir beiden versuchen erst einmal zusammen zu leben. Ich verkaufe mal meine Wohnung. Die hat mir schon seit langem nicht mehr gefallen und ist ja im Moment sowieso nicht für mich geeignet. Dann hatte ich vor vielleicht ein, zwei Jahre zu warten und dann vielleicht den nächsten Schritt zu wagen. Natürlich nur, wenn meine liebe Heilerin bereit ist einen Konzernchef zu heiraten.“ Katies Augen wurden riesig groß. „Konzernchef? Heiraten?“ „Jap. Ich werde bei meinem Vater in die Firma einsteigen und warum soll ich dir verheimlichen, dass ich dich heiraten will. Jetzt ist es noch zu früh, aber in ein, zwei Jahren sieht die Welt schon anders aus.“ „Ist das jetzt ein Heiratsantrag?“ „Willst du einen haben?“, stellte Oliver die Gegenfrage. „Mmm. JA! Wir beiden werden in ein paar Jahren heiraten. Aber ich will erst gar nicht deine Freundin sein, sondern sofort deine Verlobte!“, lächelte Katie und Oliver lachte auf. „Ui, da hat es aber jemand eilig.“ „Nein ich bin nur schlau. Immerhin hast du viele Fans, die mich jetzt wohl fies bedrohen werden…“ „Ich werde dich schon beschützen.“ „Und ich will, dass jeder weiß, dass du zu mir gehörst!“ „Okay, das ist ein super Einwand. Was hälst du davon, wenn wir morgen nach der Beisetzung deinen Ring suchen gehen?“ „Meinen Verlobungsring?“ „Klar.“ „Sehr viel. Ich liebe dich!“ „Ich dich auch, meine Bell!“, murmelte Oliver und küsste Katie erneut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Omama63
2011-05-24T17:57:46+00:00 24.05.2011 19:57
Eine super schöne OS-Sammlung.
Hat mir sehr gut gefallen.
Ein OS war besser als der Andere.
Klasse geschrieben.
Von:  Acrobalena-
2010-07-31T12:06:30+00:00 31.07.2010 14:06
heey
ich kanns nicht glauben, nein nein nein
das war schon der letze OS? die haben mir voll gut gefallen
vor allem das Paar ;)
Also Flint ist genauso wie ich ihn mir vorstelle ;D xP
Und Oliver jetzt auch, aber früher, also Katie war SCHÜCHTERN und Oli vergisst sie!? Niemals... Immerhin haben sie zusammen den PPokal gewonne, es tut mir Leid, aber das glaube ich nicht^^

zum OS, Katie und Oli sind süüß zusammen, es tut mir zwar Leid das Oli nicht mehr QUidiitch spielen kann (willst du ihn umbringen?^^) aber nun ja jetzt hat er ja Katie :)
ich finde deine Ideen immer wieder aufs neue toll :)
freue mich auf mehr (auf die WunschOSs^^)
ach und danke für die ENS
glg Lena
Von:  Charlott
2010-07-31T11:00:45+00:00 31.07.2010 13:00
Also eigentlich kann ich dem Paar ja nicht soviel abgewinnen, aber der Oneshot war trotzdem total süß. *-*
Flint ist so ein Megarschloch - der verdient lebenslanges Qidditchverbot. -.-'
Aber naja, irgendwie war es ja auch gut, das Oli ins St.Mungos kam, sonst hätte er nie seine kleine Bell kennen gelernt.

Ich fand die OS-Sammlung soo süß und würde gerne noch mehr schöne OS's von dier lesen *-*
Liebe Grüße ♥


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