Entscheidung
I don’t wanna lose you!
Suzune x Ken
“Ich werde die Band verlassen.”
Jetzt war es raus. Suzune hatte es gesagt, gesagt was ihn schon seit einiger zeit durch dem Kopf schwirrte, sich lange gut überlegt hatte und schmerzhaft für sich entschieden hatte.
Stille herrschte im Raum. Suzune stand vor den anderen, sah nun betreten zu Boden.
Peco starrte ihn mit offenen Mund an und auch Kili machte ein überraschendes Gesicht.
Ikuma hingegen stand mit verschränkten Armen und ernstem Gesichtsausdruck da, wartete wie Suzune sich erklären würde. Ken biss sich auf die Unterlippe.
„Es ist eine schwere Entscheidung für mich und ich habe wirklich lange überlegt. Ich fühl mich irgendwie nicht mehr wohl mit der Musik die wir jetzt machen und ich möchte von daher ehrlich zu euch sein, wenn ich schon nicht mehr mit ganzem Herzen dahinter stehen kann.“, erklärte sich Suzune und konnte die anderen immer noch nicht ansehen.
Wieder herrschte Stille.
„Ist okay...“, kam es dann schlicht nickend von Ikuma und die anderen sahen jetzt auch etwas ernster drein.
„Ich meine, wir können dich ja schlecht zwingen zu bleiben und mir ist es lieber, wenn du ehrlich zu uns bist, schließlich sind wir Freunde und ich kann dich auch verstehen.“, ergänzte Ikuma und auch Peco und Kili nickten einstimmig dazu, auch wenn es sie traurig machte, dass Suzune gehen will.
Suzune lächelte leicht dankbar und wieder folgte eine bedrückende Stille, bis eine krachende Tür diese Stille zeriss.
Erschrocken hatten sie alle aufgesehen, um festzustellen, dass es wohl Ken war, welcher den Raum eher fluchtartig verlassen hatte.
Ohne weiteres zögern verschwand auch Suzune aus dem Raum und suchte den Bassisten.
Irrend lief Suzune durch die fielen Gänge dieses Gebäudes, hier und da begegnetem ihn einige Kollegen, doch auch sie hatten Ken nicht gesehen.
Als er ein etwas abgelegteren Teil des Ganges irrte, konnte der Drummer ein leises Schluchzen ausmachen.
Sorgsam sah er sich um und fand Ken schließlich in einem kleineren Raum wieder, welcher vollgestopft war mit Schreibtischen auf denen Papierkram bis obenhin ansammelte.
„Ken?“, fragte Suzune leise und versuchte den Bassisten irgendwie auszumachen.
Plötzlich hörte das Schluchzen auf und Suzune war gezwungen sich durch das Chaos zu kämpfen.
In der hintersten Ecke saß Ken, zusammengekauert und weinend.
Sofort hatte Suzune sich zu dem anderen gekniet und zog den Weinenden in eine Umarmung.
Hilflos krallte sich Ken an den anderen fest und fing schon wieder an zu weinen.
Suzune schwieg, lies den anderen ausweinen, wiegte ihn sanft dabei hin und her und hoffte, das die Tränen irgendwann versiegen würden. Es schmerzte ihn zu wissen, dass er daran Schuld war, dass der Bassist so sehr weinte.
„Warum? Warum tust du mir das an?“, weinte Ken bitterlich und klagend.
„Shhht.. ich hab doch gesagt, diese Entscheidung fällt mir wahnsinnig schwer, vor allem wegen dir...“, flüsterte Suzune leise, drückte den anderen nur noch mehr an sich, versuchte ihn zu beruhigen.
„Und dennoch tust du es! Du weißt, dass ich nur wegen dir in die Band wollte, dass ich mit dir Musik machen will! Was hält mich noch bei Ando, wenn du gehst?“, lies Ken seine Stimme verzweifelt und brüchig erklingen.
„Ken! Die Band braucht dich, du bist ein hervorragender Bassist geworden und auch ein wichtiges Mitglied, also mach keine Dummheiten!“, kam es warnend von Suzune, welcher Kens Gesicht in beiden Hände genommen hatte und versuchte den Bassisten strafend anzusehen, doch dieser weinte immer noch.
„Du bist auch ein wichtiges Mitglied! Was ist die Band ohne dich? Ich will keinen anderen Drummer, als dich sehen! Du begehst die Dummheit! Du verlässt mich!“, zeterte Ken verzweifelt und spürte im nächsten Moment die so warmen und sanften Lippen des anderen, wenn auch nur kurz.
„Ich verlasse die Band, nicht dich! Ich würde dich niemals verlassen! Nur weil ich aus der Band gehe, heißt das nicht, dass ich für immer fort bin! Ich werde dennoch euer Freund bleiben und euch unterstützen, nur anders.“, versuchte der Drummer Ken zu erklären und seufzte leise.
Es herrschte Stille zwischen ihnen und sie sahen sich nur tief in die Augen. Sie erkannten Schmerz und Trauer in den Blicken des jeweils anderen, doch keimte dort auch Hoffnung, Hoffnung für sie beide.
„Ich will nicht, das du nur mein Freund bleibst...“, meinte Ken dann etwas ernster, seine Tränen waren versiegt und sein Blick zu Boden gerichtet.
Ein seichtes lächeln stahl sich auf Suzunes Lippen und er betrachtete den anderen mit einem warmen Blick.
„Dann werde ich mehr als das sein...“, flüsterte Suzune leise.
„...und mich niemals verlassen?“, ein fragender hoffungsvoller Blick seitens Ken.
„... und dich niemals verlassen!“, eine Entscheidung und ein zärtlicher Kuss.
