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Wolfsblut II

von

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Titel: Wolfsblut II

Teil: 17

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Pünktlich mit dem ersten Sonnenstrahl, war auch das Geräusch der Haustür zu vernehmen. Was auch immer man über den Vampir sagen wollte, er verstand es mit dem Feuer zu spielen.

Jin stand auf und ließ die Jalousien vor dem Fenster herunter. Sofort verdunkelte sich das Wohnzimmer, nur das Licht des Bildschirms spendete etwas Helligkeit. „Hast du bekommen was du wolltest?“

Immerhin war das sein zweiter Ausflug innerhalb von zwei Tagen. Viel zuviel für seinen Geschmack.

Reace betrat das Zimmer und ließ sich auf die Couch sinken. „Nein nicht wirklich. Um diese Zeit sind nicht sonderlich viel Menschen auf der Straße. Das solltest du eigentlich wissen.“

Natürlich wusste Jin das. Die Stunden die er Reace zugestand, waren sehr spärlich gesät an Opfern. Für die Nachtschwärmer war es schon zu spät und für die Frühaufsteher noch zu früh. In dieser Zeit schlief der Großteil der Menschheit und die Nachtarbeiter arbeiteten in einem sicheren Büro. „Es geht nicht anders und das weißt du.“

„Du kannst mich nicht ewig einsperren und das weißt du.“ Er betonte den letzten Teil des Satzes besonders. Reace schüttelte langsam den Kopf. Sein Blick richtete sich lauernd auf Jin.

„Aber das hast du auch gar nicht vor.“

„Nein habe ich nicht.“ Reace war ein unersetzlicher Teil seines Planes. Er füllte diesen Platz sogar noch besser aus als seine Schwester, die er ursprünglich dafür vorgesehen hatte. Mit seinem Charakter war er ein viel besserer Führer der Vampire als sie und er hörte im Gegensatz zu ihr auch auf ihn. Dabei war sein Plan damals perfekt gewesen, ein Krieg hätte ihm die Möglichkeit gegeben die Masse auszudünnen. Allerdings hatte auch niemand mit Darians Verbindung zu Raidon rechen können, oder diesem Jäger der plötzlich die Seiten wechselte. Das alles waren unvorhergesehene Probleme gewesen, die seinen Plan zunichte gemacht hatten. Wenigstens gab es nichts, das auf ihn als Mitverschwörer hingewiesen hatte. Nur deswegen konnte er nun einen neuen Versuch starten und das würde er wieder und wieder. Das endete nur durch seinen Sieg, oder seine totale Niederlage. Etwas anderes würde Jin nicht akzeptieren.

„Ich muss in nächster Zeit noch einmal raus.“ Der Vampir legte den Kopf schief und musterte Jin. In seinem Blick lag ein lauernder Ausdruck.

„Allerdings hatte ich eine interessante Begegnung.“

„Ach?“ Jin verschränkte die Arme vor der Brust. Wer immer es war, Reace hatte sich doch hoffentlich darum gekümmert. Mitwisser konnte er nun nicht gebrauchen.

„Ja, eine vom Aussterben bedrohte Rasse. Jäger.“

„Es gibt keine Jäger mehr.“ Keine die ihnen gefährlich werden konnten, diese Gefahr war ausgemerzt worden. Sehr zu seinem Missfallen.

„Du kannst sagen was du willst, ich habe sie bei der Arbeit gesehen.“ Er hob die Hand und streckte zwei Finger aus.

„Zwei Stück, natürlich weiß ich nicht ob das alle waren.“

„Leben sie noch?“ Im Grunde hatte Jin keine Verwendung für sie, weswegen sie ihm egal waren. Doch bevor sie wieder für Komplikationen sorgten, beseitigte er diese lieber. Jin war kein Wolf der einen Fehler zweimal machte.

Reace zuckte mit den Schultern. „Ja. Ich war mir nicht sicher ob du sie benötigst.“

Nun da eröffnete sich gerade ein weiterer Verwendungszweck für Reace. Jin grinste hinterhältig. „Du willst doch mehr Ausgang oder Reace?“

Der Vampir erwiderte dieses Lächeln ebenso fies. „Ja, aber nicht wenn ich dabei mein Leben riskiere. Wenn du die Jäger loswerden willst, liegt das alleine bei dir.“

Mit einer solchen Antwort hatte er eigentlich gerechnet, weswegen sie ihn nicht verärgerte. Wenn es etwas gab das man über Vampire wusste, dann das sie ihr Leben schützten und das immer fanatischer je älter sie wurden. „Das dachte ich mir.“

„Hör zu.“ Reace stand auf und kam zu ihm.

„Wenn ich einem begegnen sollte und keine Gefahr für mich besteht, dann werde ich ihn gerne beseitigen. Doch ich bin nicht gewillt mein Leben für dich zu riskieren. Nicht wenn ich von dir zu erwarten habe, das du mich bei der erstbesten Gelegenheit fallen lässt. Ich bin nicht dein Schutzschild.“ Bei diesen Worten sah Reace dem Wolf fest in die Augen.

Jin erwiderte diesen Blick ebenso fest. „Gut, dann wissen wir ja auf welchen Seiten wir stehen.“

Reace seufzte leise und schüttelte den Kopf. Dann lächelte er schwach, wenn auch etwas mitfühlend. Seine Hand streckte sich aus und strich über Jins Wange, bevor er sie wieder sinken ließ. „Wir stehen auf der gleichen Seite Jin. Aber das ist eine Tatsache die du nicht zu akzeptieren scheinst. Du bist ein einsamer Wolf, weswegen es für dich absolut undenkbar ist, das es jemanden gibt der hinter dir steht ohne etwas dafür zu verlangen.“

Der Blick des Vampirs wanderte kurz dem Bildschirm. „Du solltest nur aufpassen, das es nie soweit kommt das du einmal alleine bist. Denn dann wirst du diese Person wirklich brauchen.“

Das war ja eine nette Rede, nur hätte sich Reace diese Worte sparen können. Jin war sich dieser Tatsache bewusst, ja er wollte es gar nicht anders. Er war ein Einzelkämpfer und alle die ihm folgten, taten das in Eigenverantwortung. Mit diesen Worten hatte ihm der Vampir nur eines bewiesen, wie hoch seine Selbstüberschätzung war. „Und du glaubst wirklich du könntest diese Person sein?“

Reace lächelte traurig und schüttelte den Kopf. „Nein das glaube ich nicht. Ich könnte es gar nicht sein, denn du lässt mich ja nicht an dich ran. Für dich bin ein Werkzeug, das weiß ich und mit dieser Funktion gebe ich mich zufrieden. Nur hoffe ich das du diese Person bald findest. Für deinen inneren Frieden.“

Der Blick des Vampirs richtete sich auf das verdunkelte Fenster. „Es war eine lange Nacht, ich werde mich nun schlafen legen. Das solltest du auch, es ist spät.“

Damit drehte er sich um und ging.

Jin sah ihm schweigend nach. Gut, er konnte nicht sagen das ihn die Worte des Vampirs kalt ließen, doch sie regten ihn auch nicht zum Nachdenken an. Warum auch, er hatte seinen Weg gewählt nun konnte er nicht mehr davon abweichen. Er war alleine und damit sehr glücklich, da benötigte er niemanden der ihm den Rücken stärkte. Und um seinen inneren Frieden stand es auch sehr gut. Reace sollte sich nicht in Dinge einmischen die ihn nichts angingen.

Mit einem leisen Schnauben ging er zu seinem Computer und begann damit ihn abzudrehen. Der Vampir hatte nur in einem Recht gehabt, es war schon spät und Zeit um sich auszuruhen.
 

Das war er. Tius würde sein Gesicht unter Hunderten erkennen, immerhin hatte dieser Wolf ja seine Waffe. Wie konnte er nach so einem Verbrechen so einfach mit seinen Freunden durch die Straßen spazieren?

Tius zog seine Waffe und richtete sie auf den Kopf des Wolfes. Wie einfach wäre es nun einfach abzudrücken. Allerdings war er kein Narr, weswegen er die Waffe wieder senkte. Selbst wenn er ihn und mit etwas Glück auch noch einen seiner Freunde erwischte, die restlichen Wölfe würden ihn umbringen. Außerdem bekam er so niemals seine Waffe zurück. Noch dazu würde es zuviel Aufsehen erregen, da sich in dieser Straße der Eingang zu einem Club befand. Davor drängten sich einige Menschen und genau das schien das Ziel der Wölfe zu sein. Allerdings bezweifelte Tius das sie dort ein Massaker anrichten wollten.

Im Gegensatz, sie nickten dem Türsteher nur zu und wurden auch sofort eingelassen. Dann musste er wohl auch hinein. Anders als die Wölfe musste er sich allerdings anstellen. Während der Wartezeit fragte er sich aber was das für ein Club war. Ständig kamen jung aussehende Menschen, die Tius allesamt als Vampire oder Werwölfe identifizierte. Jeder von ihnen wurde ohne Probleme eingelassen. Diejenigen die anstanden waren ausnahmslos Menschen. Das war etwas das ihm schon komisch vorkam. Was aber positiv war, war das es keine Kontrolle nach Waffen gab. Denn dann hätte er wirklich sehr viel Aufsehen erregt.

Als er endlich das Innere des Clubs betrat, sah er sich einmal aufmerksam um. Jede Erkenntnis konnte für seine Gruppe hilfreich sein. Vor allem schienen sie nicht mehr richtig informiert zu sein. Angeblich standen sich Werwölfe und Vampire eher vorsichtig gegenüber, hier bemerkte man aber nichts davon. Gruppen von Vampiren und Werwölfen standen friedlich zusammen und unterhielten sich vertraulich mit Menschen. Ob diese Menschen wohl wussten mit wem sie da so freundlich plauderten oder gar flirteten? Wohl kaum.

Tius Aufmerksamkeit galt allerdings einem ganz besonderen Wolf, den er aber nicht ausmachen konnte. Er drängte sich in der Menge, Richtung Bar durch. Das war doch die Anlaufstelle in so einem Club, irgendwann kam jeder dorthin. Wenn Tius aber ehrlich war, dann hatte er noch nicht soviel Erfahrung mit solchen Etablissements, er verbrachte seine Nächte auf andere Art.

„Also benötigt auch ein Jäger mal etwas Abwechslung.“

Bei den Worten fuhr Tius überrascht herum. Er blickte direkt in zwei schwarze Augen und wich erschrocken einen Schritt zurück, als er sah wie nah ihm diese waren. Er hatte ihn nicht bemerkt. Dabei hatte er doch einen siebten Sinn, wenn es darum ging Werwölfe oder Vampire zu lokalisieren. Wenn das hier auch ziemlich schwer war, da über die Hälfte der Anwesenden diesen Rassen angehörten.

„Na, na nicht so hastig.“ Key griff hinter ihn und fing eine Bierflasche auf, die drohte von der Theke zu fallen.

„Also was führt dich hierher? Sicher nicht die Suche nach Entspannung.“

„Meine Waffe.“ Tius Stimme war kaum mehr als ein leises Knurren.

„Ah ja.“ Key hob den Kopf, als würde er sich gerade an etwas erinnern.

„Ich habe dich gefunden, nun muss ich sie mir nur mehr zurückerobern.“ Tius lächelte fies. Das dürfte nicht das Problem sein, denn er war sicher das er der Stärkere war.

„Ich habe sie aber nicht mit.“ Key zuckte nur mit den Schultern und sah sich um.

„Noch dazu denke ich nicht das du hier unbedingt mehr Aufsehen als nötig erregen willst. Dieser Laden gehört einem Freund meines Vater und der sieht es nicht gerne wenn hier gekämpft wird.“

Tius Augen verengten sich. Warum sollte es ihn interessieren, was so ein Wolf mochte oder nicht? Das war nicht sein Problem. Sein Problem war das der Werwolf seine Waffe nicht hatte. Er hing nicht an dieser Pistole, doch es ging hier ums Prinzip.

„Was hältst du davon, wenn ich dir etwas vorschlage. Heute sind wir beide noch einmal ganz friedlich. Ab morgen trage ich dann deine Waffe bei mir und du kannst die Jagd fortsetzen.“

„Ich könnte dich auch einfach erschießen.“

„Dann bekommst du deine Waffe aber nicht. Was aber auch egal wäre, weil du dann tot wärst. Viele hier verstehen keinen Spaß wenn es um Silberkugeln geht.“ Key grinste und nahm einen Schluck aus der Bierflasche, die er zuvor aufgefangen hatte.

Das war ein Einwand, denn man sich einmal durch den Kopf gehen lassen konnte. Dann würde man die Logik darin verstehen, das sah sogar Tius ein. Mit einem genervten Seufzen sah er den Werwolf an. „Ab morgen dann und ich rate dir dich daran zu halten.“

Key grinste wölfisch, bevor er sich neben Tius Ohr beugte. „Einverstanden und immer wenn du es nicht schaffst werde ich dir etwas mehr stehlen.“

Tius merkte, das der Wolf an seinem Ohr schnüffelte und drückte ihn von sich. „Lass das, das ist ja ekelhaft. Ich werde nicht versagen. Das nächste Mal wirst du mir meine Waffe zurückgeben.“

Das wäre ja noch schöner wenn er sich noch einmal von dem Wolf übertölpeln lassen würde. Dann könnte er sich vor Scham ja nicht mehr Nachhause trauen.

„Wir werden sehen.“ Der Wolf lächelte ihn selbstsicher an.

Diese Arroganz würde er noch bezahlen. Tius schnaubte nur kurz und verließ dann den Club ohne sich noch einmal umzuwenden. Also dann gab er ihm noch einen Tag Schonzeit. Ab morgen begann dann die Jagd.



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