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Wolfsblut II

von

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Titel: Wolfsblut II

Teil: 19

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Es war eine wunderschöne, mondlose Nacht. Vor ihm lief ein Mensch, er war auf der Flucht, aber nicht vor ihm. Viel eher lief er vor der Bestie davon, die er in seiner Nähe hören konnte. Allerdings war es seltsam, er wusste welche Bestie sich da in seiner Nähe befand, doch er hatte keine Angst vor ihr. Vielmehr hatte er Angst vor dem Menschen, als vor dem Wertier.

Er konnte den Atem der Bestie hören, der daraufhin deutete, das es ein großes Tier war. Doch trotz seiner Größe, war es ebenso schnell und geschickt wie seine tierischen Artgenossen. Ein absolut tödlicher Jäger.

Nun bemerkte er, das auch er die ganze Zeit lief. Er lief dem Menschen und der Bestie nach. Der Grund? Das wusste er nicht, es machte ihm einfach Spaß.

Der Mensch wurde inzwischen immer langsamer, oft strauchelte er, nur um sich wieder aufzuraffen. Es war nicht mehr weit bis zu der menschlichen Siedlung und das wussten sowohl Beute wie auch Jäger.

Die Bestie beschloss es zum Abschluss zu bringen. Er hörte ein Knurren und blieb stehen. Seine Augen irrten durch die Dunkelheit, doch er konnte niemanden sehen. Plötzlich sprang ein Schatten aus dem Dicklicht hervor, direkt auf den Menschen vor ihm zu.

Keuchend wachte Tius auf. Wie immer nach diesem Traum saß er senkrecht im Bett, ohne zu wissen wie er in diese Position gekommen war.

Plötzlich traf ihn etwas Weiches am Oberkörper.

„Wenn du schon Alpträume hast, dann leise.“ Die Stimme seines Adoptivbruders erklang verschlafen vom Bett gegenüber.

Tius stand auf und verlies den Raum. Das geschah nicht aus Rücksicht auf seinen Bruder, denn dessen Wünsche interessierten ihn nicht. Doch er benötigte einen Ort, an dem er in Ruhe nachdenken konnte. Hatte er schon wieder geschrieen? Die Worte seines Bruders ließen wohl nur diesen Schluss zu. Langsam sollte er es doch in den Griff bekommen.

Die Tür zum Balkon öffnend, schloss er für einen Moment die Augen. Erst nach einigen Minuten öffnete er die Augen und setzte diese dem grellen Sonnenlicht aus. Er blinzelte einige Male, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Sie alle hatten Alpträume, das war etwas das zu diesem Job gehörte, wie die Waffe die sie immer bei sich trugen. Bei jedem von ihnen waren sie unterschiedlich schlimm. Manche waren Beute, manche die Bestie selbst, oder eben der Jäger. Bei sich selbst wusste Tius nur noch nicht welche Position er in seinem Traum bezog. Was er aber wusste, war das sie unglaublich real wirkten. Und das sie häufiger wurden seit er dem Wolf begegnet war.

Das war auch einer der Gründe, warum er diese Sache rasch zum Abschluss bringen musste. Bevor jemand davon Wind bekam. Wie sah es denn aus, wenn sich ein Jäger von einem Werwolf auf der Nase herumtanzen ließ? Alleine für seine Zukunft war es wichtig, das er bald wieder seine Waffe zurückbekam. Wenn es auch gar nicht um dieses Ding ging, sondern eher wofür es stand. Diese verdammte Pistole war ein Zeichen seiner Niederlage und das würde er nicht auf sich sitzen lassen.

Schon alleine der Gedanke an ihre letzte Begegnung ließ Tius leise knurren. Dieser Wolf reizte ihn, mehr als jedes andere Wesen es schaffte. Allerdings lag das bestimmt nur an dessen Überheblichkeit. Die besaßen andere Werwölfe bestimmt auch, doch mit diesen musste er nicht reden. Bei denen reichte eine kleine Bewegung mit dem Zeigefinger um sie zum Verstummen zu bringen.

Er musste ihn loswerden und seine Waffe zurückbekommen. Vielleicht wurden dann auch seine Träume wieder seltener, oder verschwanden ganz. Lange genug hatten sie ihn ja schon gequält.
 

Tal warf sich ein Handtuch über die Schulter. Wenn das weiterhin so gut lief, dann konnte er bald wieder zu seinem Bruder aufschließen und die Prüfung ablegen. Es störte ihn sowieso, das sein Bruder ihm diese Sache schon voraus hatte. Schließlich war er der Ältere von ihnen, da sollte er derjenige sein der bereits ein Krieger war. Den Platz im Rat konnte sein Bruder ruhig behalten, doch um seinen Status als Krieger beneidete er ihn schon.

Am Rande der Raumes, direkt neben seinen Sachen, bemerkte er einen Jungen. Tal kannte ihn und das er sich direkt dort postiert hatte, war sicher kein Zufall. Für ihn war das allerdings kein Grund zur Beunruhigung.

„Tal?“

„Ja.“ Er warf dem Jungen nur einen kurzen Blick zu und griff nach seiner Wasserflasche.

„Ich glaube, wir haben etwas zu besprechen.“ Key lächelte leicht.

Tal musterte ihn kurz eingehend, bevor er einen Schluck aus seiner Flasche nahm. „Ich wüsste nicht was.“

„So wie ich gehört habe, hattest du einen kleinen Zusammenstoß mit meinem Bruder. Also ja, wir haben etwas zu besprechen.“

„Hier?“ Dabei glitt Tals Blick über die anderen anwesenden Werwölfe. Zwar waren alle dabei zu trainieren, doch wer außer ein Werwolf selbst wusste, wie fein ihr Gehör war. Wie alle Wesen hörten sie immer das, was sie hören wollten.

„Nun ein privater Rahmen wäre mir ebenfalls Recht.“ Dabei zuckte Key mit den Schultern, so als würden ihn die anderen Wölfe nicht stören.

„Ziemlich mutig. Keine Angst das ich ebenso belästige wie deinen Bruder?“ Tal konnte ein Grinsen bei dieser Bemerkung nicht verhindern.

Key musterte ihn eingehend. Erst nach einigen Augenblick schüttelte er den Kopf. Sein Gesichtsausdruck verriet das ihn das was er sah. nicht sonderlich beeindruckte. „Nein, ehrlich gesagt nicht.“

Damit ging er an ihm vorbei in Richtung Ausgang.

Okay, er war wirklich mutig und schlagfertig, das gefiel ihm. Aus diesem Grund beschloss er ihm zu folgen. Auf jeden Fall war er ein ganz anderes Kaliber als sein Bruder, wenn auch immer noch ein Kind, das stand außer Frage.

Key führte ihn in den Speisesaal, wo um diese Zeit nur sehr wenig Wölfe anwesenden waren. Gezielt wählte er einen Tisch aus, der im hintersten Winkel des Raumes stand.

Tal setzt sich ihm gegenüber und sah ihn fragend an. Es war der Jüngere der ihn aufgesucht hatte. Wenn er auch gespannt war, wieviel Arkin seinem Bruder gegenüber zugegeben hatte.

„Mein Bruder hat mit mir über diese Sache geredet. Das heißt, dass ich weiß was passiert ist.“ Bei diesen Worten erwiderte er Tals Blick ernst.

„Ja und? Willst du mir das nun ausreden? Wenn es so ist, vergeudest du nur deinen Atem, denn ich werde diese Wette nicht aufgeben.“ Lächelnd sah Tal den Jüngeren an. Das war doch so vorhersehbar, sobald man jemanden ärgerte kam ein Bruder, der glaubte die Ehre desjenigen rächen zu müssen. Vor allem in diesem Alter war es ziemlich schlimm.

Key lächelte gelassen, wenn es auch eher gefährlich wirkte. Wie ein Raubtier kurz vor einem Angriff. „Nein das will ich nicht. Meinetwegen könnt ihr ruhig euren Spaß zusammen haben.“

Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Eigentlich finde ich es ziemlich kindisch, aber was macht man nicht alles um sich die Zeit zu vertreiben, nicht? Wahrscheinlich wird es sogar eine ziemlich lehrreiche Erfahrung für Arkin sein, was sein Temperament angeht. Was das Andere angeht…“

Dabei glitt sein Blick wieder über Tal. „Nun, so gut kenne ich dich nicht.“

Gut, Tal konnte nicht leugnen das er etwas verwirrt war. Das war neu. Normalerweise forderte man doch, das man diese Dinge unterlassen sollte. Seit wann wünschte man einem da Glück?

Nur gefiel ihm der Gedanke nicht, das er als Erziehungsmittel für Arkin angesehen würde. Den Zweifel an seinen anderen Fähigkeiten überhörte er einfach. So etwas war Standart, wenn der spöttisch Ton des Jüngeren ebenfalls neu war.

Er überraschte ihn.

„Allerdings…“ Da Tal nichts sagte, fuhr Key einfach fort.

„… werde ich es nicht zulassen, das du ihn dadurch bloßstellst. Du kannst deine Pläne verfolgen, bis zu an deinem Ziel bist, dagegen habe ich nichts. Solange du ihn nicht in der Öffentlichkeit blamierst.“

Nun war es an Tal den Jüngeren zu mustern. „Also ich glaube, das schafft dein Bruder ganz gut alleine. Dabei benötigt er nicht meine Hilfe.“

Zumindest wenn er sich immer so benahm, wie bei ihren letzten Begegnungen. Immerhin wollte er seinen Zwilling verprügeln, ohne genauer über die Sache nachzudenken. Ein Krieger hätte ihn einfach, nach einer kleinen Rangelei, übers Knie gelegt. Zu Arkins Glück war sein Bruder nicht aufs Kämpfen versessen.

Der Blondhaarige faltete seine Hände auf dem Tisch. „Das ist wahr. Genau deswegen will ich das du ihm nicht noch mehr Probleme machst, als er sich selbst. Er wird einmal der Anführer unseres Rudels, ob es uns gefällt oder nicht. Rufschädigung durch eine solche Sache ist dabei nicht förderlich.“

Hörte er da vielleicht etwas Neid heraus? Anscheinend war da jemand ganz und gar nicht von den Fähigkeiten ihres zukünftigen Anführers überzeugt. Tal grinste wissend.

Allerdings hatte er nun etwas zum handeln, wenn es auch keinen Handel geben würde. Der Jüngere wollte etwas von ihm, nur hatte er nichts das Tal wollte. Weswegen sie wohl wieder zu sinnlosen Drohungen kommen würden. „Was habe ich davon? Mein Ruf würde eher steigen, wenn mein Sieg bekannt würde.“

„Glaub mir, das willst du nicht.“ Noch immer ließ sich Key nicht aus der Ruhe bringen, ebenso wenig wie sein Lächeln.

„Warum nicht? Ich glaube nicht das eure Väter etwas daran ändern könnten, Gerüchte halten sich lange.“ Er war eindeutig in der besseren Position und diese genoss er im Moment ausgiebig. Aber es war erfrischend, das der Jüngere nicht wie die meisten wütend wurden, so das eine weitere Konversation unmöglich war sondern ruhig blieb. Wenn ihm sein Lächeln auch nicht gefiel.

„Ich habe nicht vor meinen Vater da mit hineinzuziehen. Ehrlich gesagt hat er Besseres zu tun, als sich um so eine Belanglosigkeit zu kümmern.

Du hast aber Recht. Ich bin nicht in der Lage dich am Reden zu hindern, das ist niemand. Noch kann ich mich gleich rächen, doch ich werde älter.“

Tal hob eine Augenbraue. Worauf wollte der Blondhaarige hinaus? „Ja, ich auch. Das bringt die Zeit mit sich.“

Key machte eine beruhigende Geste mit der Hand. „Ich war ja auch noch nicht fertig. Wie gesagt, ich werde älter und ich habe eine großartige Karriere vor mir. Mein Ziel ist ein Sitz im Rat, wir wissen beide wie ich ihn bekommen werde.“

Durch seine Verwandten und seine Herkunft das war klar, nur was hatte das mit ihm zu tun? Nur weil er im Rat saß, hieß das nicht das er Macht über ihn hatte. Hallo? Er legte sich mit dem zukünftigen Anführer an, das sollte zeigen wie wenig ihn die Zukunft interessierte. „Was hat das mit mir zu tun?“

Überrascht sah ihn Key an, so als würde er seine Anwesenheit gerade erst wieder registrieren. „Mit dir? Gar nichts.“

„Also bin ich nicht gezwungen dieser Geschichte länger zuzuhören? Ich habe nämlich noch etwas zu erledigen.“ Damit erhob sich Tal.

Das Lächeln des Jüngeren wurde nun eindeutig gefährlich, wenn es andere Beobachter noch immer als freundlich ansehen würden. Nur passte der Ausdruck in seinen schwarzen Augen nicht dazu. „Natürlich nicht. Eine Frage muss ich dir aber noch stellen. Dein Bruder hat doch einen Sitz im Rat, oder?“

Langsam setzte sich Tal wieder auf die Bank. Das ging hier nun aber über jegliche Art von Spaß hinaus. Nach den ganzen Ausführungen des Jüngeren, ließ diese beiläufig gestellte Frage nur einen Schluss zu. „Lass meinen Bruder da raus. Das ist eine Angelegenheit zwischen mir und euch.“

„Habe ich deinen Bruder bedroht? Nein, ich glaube nicht.“

Ein entfernter Beobachter würde Key seine unschuldige Mine wahrscheinlich auch abkaufen. Zu seinem Pech war ihm Tal zu nah und sah, den Ausdruck in seinen Augen. Er fand diese Sache gar nicht mehr witzig und sein Urteil über den Jüngern schlug ebenfalls ins Negative um.

„Wie du schon sagtest, du hast etwas zu erledigen und ich auch.“ Key erhob sich, beugte sich aber kurz zu Tal hinüber. Seine nächsten Worte waren nur ein Flüstern.

„Ich rate dir aber an die Worte zu denken, die in der Bibel der Menschen stehen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Bruder um Bruder.“

Die letzten drei Worte betonte Key besonders. „Die Zukunft deines Bruder hast allein du in der Hand. Denk daran.“

Damit wand sich der Blondhaarige um und verließ den Speisesaal.

Dieser kleine, miese… Tal fielen gar keine Worte ein, die beschrieben was er von dem Kleinen hielt. Er war gut, leider.

Es gab wirklich nichts, was er dagegen machen konnte. Zwar konnte er seinen Bruder beschützen, doch nicht im Rat. Das war der einzige Ort an dem sein Bruder auf sich alleine gestellt war. Außerdem würde ihn Key bestimmt nicht physisch angreifen. Nein, dessen Gebiet lag eher auf der psychischen Ebene.

Nicht einmal an Arkin konnte er sich für Keys Frechheit rächen, da dies sicher auch auf Ran zurückfallen würde. Das war nie so geplant gewesen. Nun gut, dann würde er sich den Forderungen des Jüngeren beugen. Vorerst zumindest. In dieser Sache war das letzte Wort noch nicht gesprochen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Avrora
2010-08-28T10:03:49+00:00 28.08.2010 12:03
key ist ja jetzt scho schlimmer als sein Vater^^


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