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Eine schwere Krankheit

Nichts hält für die Ewigkeit
von

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Vorgeschichte

Hier mal eine neue Story von mir. Das hier ist erstmal nur der Prolog, der ein bisschen was von der Vorgeschichte dieser Story erzählt. Die wird allerdings erst im späteren Verlauf der Story wichtig.

Ich hoffe, euch gefällt der Prolog, das nächste Kapitel ist auch schon in Bearbeitung, also dürfte es nicht lange dauern. Zumal ich endlich wieder Lust am Schreiben habe. ^^
 


 

Prolog - Vorgeschichte
 

Es war früher morgen an einem anscheinend vollkommen normalen Tag. Die Sonne war noch gar nicht lange aufgegangen, doch durch das große Haus lief bereits ein kleines Mädchen von gerade mal 7 Jahren. Für sie war dieser Tag ganz und gar nicht gewöhnlich, denn es war ihr Geburtstag und sie freute sich bereits seit Wochen darauf. Daher konnte sie es gar nicht mehr abwarten, endlich loszulegen.
 

Noch vor ein paar Monaten hätte man ein solches Bild kaum für möglich gehalten, da es eher selten war, dass das sonst sehr kranke Kind eine solche Lebensfreude zeigte. Doch nun schien sie von Tag zu Tag immer wilder zu werden. Und das zeigte sie ihren Eltern auch an diesem Morgen.
 

Ohne großartig auf die Uhrzeit zu achten, stürmte das kleine Mädchen in das Zimmer ihrer Eltern und war im nächsten Moment auch schon zwischen den beiden Erwachsenen im Bett.
 

"Mama, Papa! Zeit zum Aufstehen!"
 

Ihr fröhliches Lachen erfüllte das Zimmer und auch wenn sie viel lieber noch geschlafen hätten, freuten sie sich viel zu sehr über das Verhalten ihrer Tochter. Das letzte Jahr war für sie als Eltern sehr hart gewesen, denn nicht nur einmal mussten sie um das Leben ihres Kindes bangen. Doch nun schien sich ihr Zustand völlig gewandelt zu haben und sie war in der vergangenen Zeit viel lebendiger und fröhlicher geworden. Daher konnten sie ihr nun auch nicht böse sein.
 

Der Mann mit den rabenschwarzen Haaren nahm seine Tochter gleich in den Arm und drückte sie an sich.
 

"Da ist ja unser Geburtstagskind! Kannst es wohl gar nicht mehr erwarten."
 

Er wurde von dem Lachen seiner Tochter angesteckt und stieg mit ihr auf dem Arm aus dem Bett hinaus. Seine Frau folgte seinem Beispiel und kam zu ihrer Familie herüber, um ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn zu geben.
 

"Du bist ja sogar schon fertig angezogen. Dann will ich mal schnell das Frühstück fertig machen, damit wir los können."
 

"Au ja!"
 

Das kleine Mädchen strahlte ihre Mutter an und das Leuchten in ihren grünen Augen zeigte nur zu deutlich, wie sehr sie sich freute und wie glücklich sie war. Ihre Mutter wuschelte durch die kurzen, blonden Haare ihrer Tochter, bevor sie das Schlafzimmer verließ, um das Frühstück unten vorzubereiten. Sie selbst war nicht weniger glücklich als ihre Tochter. Das Kind war bereits seit der Geburt krank gewesen und die Ärzte waren nicht einmal davon ausgegangen, dass sie überhaupt ihr sechstes Lebensjahr erreichen würde. Und nun würden sie ihren siebten Geburtstag feiern.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen zauberte die junge Frau das Frühstück und bald schon war der Tisch gedeckt, sodass sie sich schnell im Bad fertig machen konnte. Ihr Mann war damit bereits durch und spielte gerade etwas mit seiner Tochter im Wohnzimmer. Sobald sie alle in der Küche waren, begann auch schon das gemeinsame Frühstück der Familie. Und noch immer war das kleine Mädchen bei bester Laune.
 

"Fahren wir gleich ans Meer? Bitte~!"
 

"Natürlich mein Schatz. Sobald du deine Sachen gepackt hast, können wir losfahren."
 

Die Eltern konnten gar nicht so schnell gucken, wie ihr Kind auch schon den letzten Bissen hinuntergeschluckt hatte und aus der Küche verschwunden war. Man konnte sie die Treppe hinauf laufen hören. Für einen kurzen Moment herrschte Ruhe, bevor der kleine Wildfang auch schon mit einer Tasche zurück in die Küche gerannt kam.
 

"Fertig!"
 

Die beiden Erwachsenen mussten lachen und aßen selbst noch schnell auf, bevor der Tisch abgeräumt wurde und die Frau den Korb nahm, den sie am Vortag bereits vorbereitet hatte. Lachend lief das kleine Kind nach draußen und zu der Garage, in dem der gelbe Ferrari stand, welcher der ganze Stolz ihres Vaters war. Sie liebte es mit diesem zu fahren, denn dann waren sie immer so schnell und der Wind wehte ihr um die Ohren.
 

Und so würde es auch dieses Mal sein, als endlich alles im Wagen verstaut war und die Fahrt zum Strand losging. Ungeduldig rutschte das blonde Mädchen auf ihrem Sitz hin und her, sie konnte es schon gar nicht mehr abwarten.
 

Doch mit dem, was als nächstes passieren sollte, hatte niemand aus der kleinen Familie gerechnet.
 

Sie fuhren gerade durch ein kleines Wäldchen, das vor dem Strand lag, als auf einmal vor ihnen ein Mann auf die Straße gelaufen kam. Sofort bremste der Ferrari und kam gerade noch so vor dem Mann zum stehen.
 

"Alles in Ordnung? Ist Ihnen nichts passiert?"
 

Doch anstatt darauf zu antworten holte der Mann nur eine Waffe hervor und richtete sie auf die kleine Familie.
 

"Los aussteigen!"
 

Mit leichter Panik beobachtete das kleine Mädchen, wie ihre Eltern aus dem Wagen stiegen und ihr Vater auf den bewaffneten Mann zu trat, um auf ihn einzureden. Ihre Mutter stellte sich dabei vor sie, sodass ihre Sicht ein wenig verdeckt war. Doch dadurch wurde ihr erspart mitanzusehen, wie ihr Vater eiskalt erschossen wurde. Sie hörte nur den Schuss und sah, wie ihr Vater auf den Boden fiel. Sofort wollte sie zu ihm, doch ihre Mutter hielt sie zurück und sah sie eindringlich an.
 

"Lauf schnell weg! Ich komme gleich nach! Beeile dich!"
 

Die Frau drückte ihre Tochter bestimmt von sich, als diese keine Anstalt machte, sich zu bewegen. Sie konnte das Unverständnis und die Panik in ihren Augen erkennen, doch dafür war nun keine Zeit. Sie musste ihr Leben schützen.
 

"Los!"
 

Einen Moment stand das Kind noch regungslos dort und starrte entsetzt ihre Mutter an. Doch dann lief sie wie von der Tarantel gestochen los und in das Wäldchen hinein, sodass sie schnell aus der Sichtweite der beiden Zurückgebliebenen war. Sie lief, so schnell sie konnte, genau so wie ihre Mutter es gesagt hatte und erst, als sie über eine Wurzel stolperte und hinfiel, blickte sie zurück.
 

Ihre Mutter war weit und breit nicht zu sehen und als dann ein weiterer Schuss ertönte, packte sie die kalte Angst. Sie verstand nicht, was all dies zu bedeuten hatte, doch sie wusste sehr wohl, dass es absolut nichts Gutes war. Unweigerlich stiegen ihr Tränen in die Augen und sie konnte es nicht verhindern, dass diese auch schon bald ihre Wangen hinunter liefen.
 

"Mama... Papa..."
 

Ein schreckliches Gefühl machte sich in ihr breit und nur langsam stand sie auf, um erneut weiter zu laufen. Erst als das Mädchen den Strand erreichte und andere Leute sah, wurde sie langsamer. Weinend und völlig aufgelöst sprach sie die erst besten Menschen an, die kaum verstehen konnten, was das Kind von ihnen wollte. Doch schließlich riefen sie doch noch die Polizei, denn ihnen kam das nicht ganz geheuer vor.
 

Als die Polizei jedoch am Tatort ankam, war der Wagen und mit ihm der Mörder schon lange über alle Berge. Nur noch die beiden Leichen am Boden und das weinende Kind, das alleine von der Polizei weggebracht wurde, erinnerten noch an das Geschehene.
 

Einer der schönsten Tage im Leben des kleinen Mädchens, war zum größten Alptraum geworden, der sie überallhin verfolgen würde. Sie hatte nichts mehr gewollt, als den Tag mit ihren Eltern am Strand zu verbringen, doch nun war alles anders gekommen und ihr Leben hatte sich mit einem Schlag grundlegend verändert.
 

******
 

Als die Ärzte und Polizisten endlich mit ihr fertig waren, wurde sie in ein Waisenhaus gebracht. Die ganze Zeit über hatte sie immer wieder nach ihren Eltern gefragt, doch eigentlich wusste sie bereits, dass sie ihren Vater und ihre Mutter niemals wieder sehen würde. Und da sie keine sonstige Verwandtschaft mehr hatte, bei der sie unterkommen konnte, war das Waisenhaus die einzige Möglichkeit gewesen. Im ersten Moment hatte es sie gar nicht interessiert gehabt, zu groß war der Verlust ihrer Eltern und die Tatsache, dass sie von nun auf sich selbst gestellt war, wollte ihr nicht wirklich gefallen.
 

Die erste Woche im Waisenhaus ging vollkommen an dem kleinen Mädchen vorüber. Sie war die meiste Zeit in ihrem Zimmer, wo sie tagsüber nur aus dem Fenster starrte und sich Nachts leise in den Schlaf weinte, nur um dann von Alpträumen und Schuldgefühlen geplagt zu werden. Es dauerte lange, bis sie den Mut fasste und andere Kinder im Waisenhaus ansprach. Doch ziemlich schnell stellte sich heraus, dass diese ihr überhaupt nicht freundlich gesonnen waren. Oft lachten sie das Mädchen wegen ihrem Aussehen aus, oder ärgerten sie einfach nur, weil sie die Neue war und es angeblich nicht anders verdient hätte.
 

Also fing das blonde Mädchen an, den anderen Kindern aus dem Weg zu gehen und wurde als Einzelgänger nur noch mehr von ihnen geärgert. Für sie war die Zeit im Waisenhaus tausend mal schlimmer, als die Zeit, in der sie so krank gewesen war. Viel lieber würde sie wieder von einem Arzt zum nächsten geschickt werden, als dass sie noch länger im Waisenhaus bliebe. Damals waren wenigstens noch ihre Eltern da gewesen, aber hier hatte sie niemanden mehr.
 

Daher war es auch nicht verwunderlich, dass sie bereits ein Jahr später immer wieder einen Fluchtversuch aus dem Waisenhaus nach dem nächsten unternahm. Doch egal wie weit sie fortlief und wie gut sie sich versteckte, sie wurde immer wieder an diesen Ort zurückgebracht. Erst als sie bei einer weiteren Flucht in einen abgelegenen Teil der Stadt landete und dort den falschen Menschen über den Weg lief, wodurch sie fast ihr Leben verloren hatte, hörte sie mit den Versuchen auf.
 

Sie war sich nicht sicher, ob sie noch ein zweites Mal so ein Glück haben würde, also beschloss sie, von nun an im Waisenhaus zu bleiben, bis sie auf eigenen Beinen stehen könnte. Noch immer war sie alles andere als beliebt bei den Kindern, doch das störte sie inzwischen so gut wie gar nicht mehr. Sie hatte sich an die Rolle des Einzelgängers gewöhnt und war mittlerweile auch sehr froh darüber. So hatte sie genügend Zeit, um sich einer neuen Leidenschaft zu widmen. Dem Laufen.
 

Sie hatte gemerkt, wie wunderbar befreiend es war zu laufen und versuchte jedes Mal aufs Neue, so schnell wie der Wind zu sein. Das waren die seltenen Momente, in denen sie sich frei und glücklich fühlte. Es gab nur sie selbst und den Wind, der sie mit der Zeit immer mehr zu unterstützen schien. Er ließ sie endlich ihre Alpträume vergessen, auch wenn sie von Zeit zu Zeit doch nochmals zurückkehrten. Aber es war bei weitem nicht mehr so schlimm, wie noch zu Beginn. Auch dachte sie weniger an ihre verstorbenen Eltern, da sie fast jede freie Minute mit dem Training verbrachte und somit endlich eine Ablenkung gefunden hatte.
 

******
 

Als sie 16 Jahre alt war, nahm sie an vielen Wettbewerben teil, die sie alle ohne Probleme gewann. Inzwischen konnte sie keiner mehr beim Laufen schlagen. Selbst die Jungs ließ sie mühelos hinter sich. Sie war wie der Wind geworden. Schnell und unerreichbar. Durch ihre Siege wurde eine Schule für besonders Begabte auf sie aufmerksam, sodass sie wenig später ein Stipendium erhielt.
 

Damit rückte der Tag in greifbare Nähe, an dem sie endlich das von ihr so sehr verhasste Waisenhaus verlassen dürfte. Sie würde in dem Wohnblock der Privatschule untergebracht werden und müsste niemals mehr einen Fuß in das Waisenhaus setzen.
 

Am Tag ihrer Abreise war die Tasche mit den wenigen Sachen, die sie aus ihrer Kindheit mitgenommen hatte, gepackt und auch ihrer restlichen Besitztümer waren sicher verstaut, als sie das Tor des Waisenhauses hinter sich ließ. Sie drehte sich nicht um oder sah noch einmal zurück zu dem Ort, der nie ein wirkliches Zuhause für sie gewesen war. Ihr Blick war nach vorne und auf das Taxi gerichtet. Doch sie verspürte keine wirkliche Freude oder Erleichterung. Auch hatte sie keine Hoffnung darauf, dass sich nun alles ändern würde und alles besser werden würde. Diese Hoffnung hatte sie schon lange aufgegeben. Es gab für sie nur noch ein einziges Ziel. Den Sport und die damit verbundene Freiheit, die nur ihr gehörte und ihr keiner nehmen könnte.
 

Dem würde sie sich nun endlich voll und ganz hingeben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: Tidus17
2012-05-06T10:32:32+00:00 06.05.2012 12:32
wow.......die story hat es in sich......
mal eine etwas düstere story von haruka......
Von:  She-Ra
2010-07-02T14:42:24+00:00 02.07.2010 16:42
Erstmal danke für die Widmung ^^ *flausch*
Ja, ich kann mich noch gut an das RPG erinnern ;) Ich bin gespannt, wie du es weiter umsetzen wirst. ^^
Und wenn Hilfe gebraucht wird, weißt ja, wo du fragen kannst;)
Von: abgemeldet
2010-07-01T20:18:54+00:00 01.07.2010 22:18
wooow, weiter, weiter, weiter!!! :)
hört sich wirklich sehr interessant an und ist vorallem mal wieder vernünftig geschrieben!
ich freu mich auf den nächsten teil, lg Susi-Chan
Von:  0391marrylu
2010-07-01T19:14:43+00:00 01.07.2010 21:14
der anfang gefält mir sehr und es wird bestimmt noch sehr spannend werden so wie das erste kai sich anhört^^
freu mich auf die nächstes kapi
Von:  Angel-of-the-Night
2010-07-01T16:46:28+00:00 01.07.2010 18:46
Naja hört sich sehr nach Drama an^^°
aber ich bin gespannt wie es weiter geht^^

lg


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