Zum Inhalt der Seite

Zwischen Liebe und Zweifeln

BelxFran
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Phase 2

Frag nicht wo Phase 1 steckt xD

Meine lieben Leser, diese ist wohl irgendwie untergegangen xD

Wir hatten dafür... eine Art Vorspiel xD

Oh mein Gott ich red schon wieder so viel Mist, ich lass euch lieber mal weiterlesen
 

Eure Neko & Xalis

****************************************************************

Frans Pov

Fast die ganze Nacht hatte ich an diesen dämlichen Schalter gebastelt, habe immer wieder neue Berechnungen gemacht um wirklich sicher zu gehen das es auch klappte und habe sogar ein paar testversuche gemacht, um sicher zu gehen, dass wirklich alles nach Plan laufen wird.

Die Familien die das Vergnügen hatten getestet zu werden, konnten einen leidtun, für die nächsten 2 Stunden würden sie keinen Strom mehr haben. Andererseits wer war schon um die Uhrzeit wach?

Es war 4 Uhr in der Frühe, kein normaler Mensch, damit sind nicht die Bäcker oder Opelarbeiter in der Frühschicht gemeint, die mussten ja um diese Uhrzeit schon auf der Arbeit sein. Jetzt zu schlafen würde mir nun auch nichts bringen, also überlegte ich, wie ich mich vielleicht einigermaßen wach bekam. Im Halbschlaf tappte ich ins Bad um mir dann einen Eimer voll Eiskaltem Wasser über den Kopf zu schütten. Leider half das Ganze nichts, dass einzige was bezweckt wurde war, dass ich jetzt nasses, kaltes Haar und Kopfhaut hatte und leicht zitterte. Man merke sich – aufwecken mit eiskalten Wasser geht nicht. Ich war zu müde um meine Haare abzutrocknen, das konnte ich auch noch machen, wenn ich wieder voll bei Sinnen war. Auf den Weg zur Küche stolperte ich gegen Wände und über imaginäre Steine. Als ich dann noch gegen den Tisch rannte, beschloss ich mir, auch wenn es gegen meine Prinzipien war, einen Kaffee zu machen. So jetzt hier es erstmal Kaffee suchen. Nachdem ich sämtliche Regale und Schränke in der Küche durchsucht hatte, fand ich den Kaffee dann im Kühlschrank. Was der da machte wusste ich nicht. Der nahm doch nur Platz weg und schmecken tut das Zeugs auch nicht.

Als nächstes suchte ich nach dem Filterpapier, das war um einiges leichter als das Kaffeepulver zu finden. Auch ein Rezeptbuch, das natürlich auch eine Anleitung zu einem guten Kaffee enthielt fand ich. Dann hielt ich mich strikt an das Buch, also mischte ich Zucker und Kakao noch dazu, der Zimt der da aufgelistet war ließ ich dennoch weg, warum? , ich hasse Zimt, deswegen. Dann hieß es Wasserabmessen, Einfüllen, Kanne unterlegen und warten. Nach ein paar Minuten fiel mir auf, dass ich vergessen hatte die Kaffeemaschine anzumachen. Während ich wartete blätterte ich ein bisschen in Luss’s Kochbuch rum. Mir kam eine ziemlich unsinnige Idee. Ich suchte mir 1 Packung Blätterteig, 2 Packungen Schinken und Käse, 2 Eier und Schnittlauch. Ich Schitt aus dem Blätterteig 12 Dreiecke. Dann schnitt ich den Schinken zurecht und legte ihn eine Schüssel. Nun hieß es erst mal Pause machen und Kaffee trinken, dieser war nun endlich fertig. Es wirkte tatsächlich, zwar nicht so stark, aber nach der 21 ½ Tasse wäre ich bestimmt hellwach. Nachdem ich die Tasse leergetrunken hatte widmete ich mich erst mal meinen Zutaten. Zu dem Schinken mischte ich den Käse, den ich vorher geraspelt hatte, ein Ei und Schnittlauch. Nachdem die Masse schön durchgemischt war verteilte ich sie, wie es in der Anleitung geschrieben war auf die Dreiecke.

Diese rollte ich zusammen und schlug die Ecken nach unten ein. Das andere Ei, welches noch übrig war quirlte ich auf und strich es über meine Blätterteigrollen und schob sie in den Ofen.

Laut Anleitung mussten meine Croissant 13-20 Minuten schmoren.

Inzwischen war es schon 7.43 Uhr. Ich hatte tatsächlich die Nacht durchgemacht.

Gespannt starrte ich die Croissant an, in der Hoffnung sie würden schneller fertig werden.

Während ich gähnte hörte ich Schritte von draußen. Als die Person eintrat, drehte ich mich um und begrüßte müde Bel. Er lächelte mir aufmunternd zu und setze sich mir gegenüber.

Ich warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr und holte dann die fertigen Croissants aus dem Ofen.

Schnell holte ich mir einen Teller und schnappte mir ein Croissant. Leider waren diese noch sehr heiß, also konnte ich nicht so schnell essen. Dann fragte mich Bel, warum ich gestern so schnell weg musste. „Ich hab was vorbereitet, das uns unsere heutige „Mission“ erleichtern soll.“, antwortete ich ihn mit einem gähnen. „Ich hab ein Gerät mit dem ich das Telefonat jederzeit abbrechen kann, wenn einer der beiden was Falsches sagen will oder eine andere dumme Situation eintritt.“

Sempai lobte mich und nahm mir dann den Hut vom Kopf, ich war mir sicher, dass die Haare unter diesem gigantischen Hut immer noch nass waren. Bel setzte sich den Hut auf – was wollte er nur damit bezwecken? – dann nahm er den Hut wieder hab und meinte: „Ich ziehe den Hut vor dir“.

Im nächsten Moment hatte ich auch schon wieder den Hut an, er war zwar etwas Schief, aber dafür dass Bel den Hut geworfen hat, war es gut. Er ist eben geübt, schließlich hat er jeden Tag seine Messer dabei. Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. Jetzt saß der Hut richtig, aber die Haare nicht. Bel hatte sich vorgebeugt und versuchte gerade meine Haare zu bändigen, recht bald gab dieser es aber auf. Nachdem ich meine Haare wieder geordnet hatte schnappte ich mir noch ein Croissant. Auf die Frage wie wir nun weiter vorgehen würden und ob wir uns bis Mittag Zeit lassen würden, nickte ich zustimmend. Es mussten bestimmt noch jede Menge Vorbereitungen getroffen werden und vielleicht konnte man ja schon mal verschiedene Pläne überlegen, falls das Vorhaben nicht funktionieren sollte. Ich fragte ihn was er bis dahin machen wollte. „Weiß nicht. Warum?“ „Nur so.“

„Egal, was ich mache, ich würde sagen du legst dich noch mal hin. Du siehst aus als würdest du gleich schlafend vom Stuhl kippen.“ Ich lächelte, sah man es mir so sehr an, dass ich keinen Schlaf hatte?

„Ich kann mich doch jetzt nicht einfach hinlegen. Es gibt doch noch was vorzubereiten und ich muss pünktlich wach sein und…“ ich konnte nicht weiter argumentieren, da Bel mir ins Wort fiel.

Irgendwie süß wie er sich Sorgen um mich hatte. „Was gibt’s denn noch groß zu tun?“, fragte dieser dann. Hmn, eigentlich nicht mehr so viel… Zu mindestens nichts was man unbedingt planen muss.

„Und was die Pünktlichkeit angeht, sag mir einfach wann ich dich wecken soll.“

Leicht verwirrt sah ich ihn an. Vielleicht war mein Hirn einfach so vernebelt das die Worte einfach keinen Sinn mehr hatten, vielleicht aber fiel mir erst jetzt auf das Bel sich komplett geändert hat, oder kam mir das nur so vor? Früher hieß es „Stell deinen Wecker und komm ja nicht zu spät“, aber mir soll es Recht sein. Dann schickte er mich ins Bett mit dem Argument, dass ich in meinen halbtoten Zustand, den ich gerade eingenommen hatte, nicht wirklich eine Hilfe bin.

Ich wollte gerade meinen Teller zum Waschbecken bringen, da meinte Bel, er würde das machen.

Okay, wo war mein verwöhntes, sadistisches, verrücktes und rücksichtsloses Prinzen hin?

Konnte sich ein Mensch in so kurzer Zeit ändern, oder hat er sich vielleicht nie geändert und war schon immer so und hatte es nur nie gezeigt?

Verwirrt sah ich zu wie Bel das Geschirr abräumte. „Du bist ja immer noch hier!“ meinte er.

Ich glaub Bel muss mir einen Duden schreiben und anders rum, den Duden nennen wir dann

„Prinz – Frosch, Frosch – Prinz“ oder „Bel – Fran, Fran – Bel“. Man hätte es auch „Sempai- Kohai, Kohai – Sempai“ nennen können.

Langsam lief ich den Korridor entlang zu meinem Zimmer und lief direkt in Levi rein, der gerade um die Ecke gelaufen kam. Ich weiß nur, wenn Levi nicht so gute Reflexe gehabt hätte würde ich jetzt auf den Boden liegen. Leicht verwundert sah ich hoch. „Nanu, du siehst ja gar nicht gut aus, Kleiner.“

Ich war jetzt echt zu müde um gegen dieses „Kleiner“ zu protestieren.

„Ich hatte einfach nicht genügend Schlaf.“ Hoffentlich hatte er nicht vor einen längeren Dialog daraus zu machen. „Oh, aber weshalb denn?“ Sag mal kam mir das jetzt nur so vor oder versuchte Levi wieder Anschluss an die Gruppe zu bekommen.

„Ähm, ich hatte einen Albtraum.“, log ich. „Oh du auch? Wenn es im Traum um Unkraut geht, dann benutz Essigessenz oder Salzwasser, dass vernichtet es.“

Okay, Levi meinte es zwar nur gut, aber das wollte ich jetzt nicht wissen. Ich entschuldigte mich bei ihm und lief dann in mein Zimmer. Dort verdeckte ich die Fenster und legte den Hut und Fernbedienung ab. Dann warf ich mich regelrecht aufs Bett und kuschelte mich in die Decke ein.

Dadurch dass ich die ganze Nacht wach war, habe ich Verspannungen bekommen. Hoffentlich würde ich diese während meines Schlafes loswerden. Es dauerte keine 3 Minuten da war ich auch schon eingeschlafen. Durch einen leichten Druck an der Stirn wachte ich auf. War es schon soweit?

Am liebsten würde ich mich einfach zusammenrollen und weiterschlafen, aber wir wollten ja schnellstmöglich dieses unsinnige Verbot loswerden.

Verschlafen öffnete ich meine Augen. Bel grinste mich an und meinte: „Guten Mittag, Dornröschen. Der Prinz hat dich wachgeküsst, jetzt musst du aufwachen.“ Jetzt musste auch ich Grinsen.

Ich war kurz davor zu sagen, dass Dornrösschen aber auf die Lippen geküsst worden war, lies es aber lieber, da ich nicht wusste wie Sempai reagieren würde.

Langsam wurde ich richtig wach und streckte mich erst mal. Wir beide wussten genau, dass das Gespräch zwischen den beiden nicht einfach werden würde, aber irgendwie würden wir das hinbekommen.
 

Bels Pov

Der nächste morgen ließ unangenehm lange auf sich warten. Die Bilder, die ich nach dem Essen geschaut hatte, hatten mir eine ganz andere Art von Albtraum bereitet. Genaueres will wahrscheinlich eh keiner wissen. Nun ja, in wenigen Stunden hätte ich einen der beiden Hauptakteure neben mir sitzen. Warum wir den Anruf betreuen mussten ging mir zwar nicht in meinen Kopf, aber es musste wohl sein. Ich streckte mich und schloss mit mir selbst eine Wette um 50 € ab, dass wenn überhaupt jemand in der Küche zum Frühstück war, dann Fran. Ich zog mich schnell an und warf meiner Bürste nur einen kurzen Blick zu. Meine Haare sahen so oder so verstrubelt aus. Ich gähnte und schlurfte in die Küche. Schon zum bestimmt hundertsten Mal in meinem Leben bei der Varia, ärgerte ich mich, dass ich das Zimmer mit dem fast vollständigen Fensterpanorama genommen hatte. Warum? Es war der Ort, der am weitesten von der Küche entfernt war. Es stimmte. Ein Blick auf den Grundriss bewies es. Es war ziemlich still. Ich würde meine Wette gewinnen, auch wenn es mir im Grunde nichts brachte. Vielleicht ein wenig mehr Respekt von meiner inneren Stimme. Ich musste Grinsen. Ich hatte die Küche erreicht. Schon ein paar Meter vor der Tür hörte ich den Backofen brummen. Es gab tatsächlich jemanden hier der sich die Mühe machte für ein Frühstück den Ofen anzuwerfen. Am Geruch erkannte ich was da im Backofen vor sich hin backte. Croissants. Die hatte ich gestern in der Kühltruhe wohl übersehen.

Ich lugte durch den Türspalt und imaginär gab mir meine innere Stimme die 50€. Da saß Fran. Den Blick wartend auf den Ofen gerichtet. Er sah schrecklich müde aus. Ich würde nicht fragen. Gehörte bestimmt zu diesem dummen Geheimnis von dem er mir nichts erzählen will.“Du regst dich schon wieder darüber auf. Gib die 50€ wieder her.“ Stimmte ja. Ich hatte auch gewettet mich nicht mehr darüber aufzuregen. „Aber wir haben doch nur um 10 € gewettet was das anging“, sagte ich in Gedanken. „Ja. Weil du zu feige warst mehr zu bieten.“ „Du nennst den Prinzen feige.“ Ich atmete tief durch ignorierte die freche Antwort und betrat die Küche. Fran sah mich mit einem Blick an, der mir verriet wie müde er wirklich war. Ich warf ihm ein freundliches Lächeln zu, das zusammen mit meinem unsichtbaren Blick wahrscheinlich wie der perfekte „Kopf hoch“-Gesichtsausdruck gewirkt hätte, aber ohne Augen brachte das halt nichts. Ich setzte mich ihm gegenüber. Da stand er auch schon auf und holte die fertigen Croissants. Hatte er Hunger oder hatte ich auch noch was falsch gemacht. Als ich dann sah wie er über die bemitleidenswerten Backwaren herfiel fiel mir ein Stein vom Herzen.

„So, verrätst du mir warum du gestern so eilig gegangen bist? Ich muss es nicht wissen…aber…“ Meine innere Stimme hatte einen Lachkrampf. Fran gähnte. Er tat mir Leid. Das würde ein anstrengender Tag werden. „Ich hab was vorbereitet, das uns unsere heutige „Mission“ erleichtern soll.“ Jetzt war ich neugierig. „Ich hab ein Gerät mit dem ich das Telefonat jederzeit abbrechen kann, wenn einer der beiden was Falsches sagen will oder eine andere dumme Situation eintritt.“ „Respekt.“ Schnell griff ich nach Frans Hut setzte ihn auf, meinte „Ich ziehe den Hut vor dir“ , zog ihn wieder aus und warf ihn zielsicher zurück auf Frans Kopf. Glücklicherweise wurde der coole Effekt dadurch verstärkt das der Hut auf seltsame Art und Weise genau auf die angestammte Stelle zurück rutschte. Jetzt musste auch Fran lächeln. Zwar saß der Hut wieder richtig, aber von seinen Haaren konnte man das nicht behaupten. Ich lehnte mich rüber und versuchte sie wieder zu ordnen. Es gelang mir nicht. Letztlich war der einzige, der Frans Haare zähmen, konnte er selbst. Ging mir ja auch so. Während Fran seine Haare ordnete gönnte ich mir ein Croissant. Frühstück musste sein, wenn man am Mittag seinen Boss und seinen Kommandanten verkuppeln wollte. „Und wie geht das jetzt weiter? Lassen wir ihnen Zeit bis zum Mittag?“, fragte ich. Fran nickte. Er war zu müde um richtig zu antworten. Zumindest vermutete ich das. Wahrscheinlich hatte er die halbe, wenn nicht die ganze, Nacht daran gesessen. „Was machst du bis dahin?“, kam seine Frage völlig unerwartet. „Weiß nicht. Warum?“ „Nur so.“ Ich sah ihn an. Ich hatte nicht den blassesten Schimmer was er mit dieser Frage bezweckt hatte. „Egal, was ich mache, ich würde sagen du legst dich noch mal hin. Du siehst aus als würdest du gleich schlafend vom Stuhl kippen.“ Fran belächelte meine Idee matt. Müde Menschen waren wirklich schwer zu verstehen. „Ich kann mich doch jetzt nicht einfach hinlegen. Es gibt doch noch was vorzubereiten und ich muss pünktlich wach sein und…“ „Keine Ausreden!“, lachte ich, „Was gibt’s denn noch groß zu tun?“ Fran schwieg. „Und was die Pünktlichkeit angeht, sag mir einfach wann ich dich wecken soll.“ Frans Blick irritierte mich. Was hatte ich den jetzt komisches gesagt? Ach ja, er war ja auch einer dieser seltsamen müden Menschen. „Sagen wir einfach 12 Uhr. Und jetzt leg dich hin. So tot müde bringst du heut Mittag keinem was. Ich räum den Kram hier ab.“

Fran sah mich an wie einen Alien. „Ich muss Fran recht geben. Was ist bloß aus dir geworden! Du hättest so ein tolles, selbstüberzeugtes, rücksichtsloses, sadistisches, machtgieriges und gnadenloses Arschloch werden können. Schau was aus dir geworden ist!“, hänselte meine innere Stimme. Ich lächelte. Ja, mir war eine großartige, sorgenfreie Zukunft entgangen, aber dafür hatte ich etwas viel besseres gewonnen. Einen echten Freund. Nehme man das Wörtchen wie man es will. Es stimmte. Ein Mensch mit dem mich etwas Besonderes verband. Ich fing an den Tisch abzuräumen. Fran stand noch in der Tür. „Du bist ja immer noch hier!“, sagte ich in einem gespielt verärgerten Ton. Fran lächelte müde und ging. Hoffentlich würde er wirklich versuchen zu schlafen. Ich warf einen Blick auf die Teller vor mir. Gott hatte erbarmen. Alles was daran hing waren Krümel. Ein bisschen Wasser und die waren sauber. Es ging wirklich sehr schnell. Zum Glück war es kein Mittagessen gewesen. Das hätte länger gedauert. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Seit Fran gegangen war, war eine knappe viertel Stunde vergangen. Das hieß so viel wie: Ich hatte noch fast drei ganze Stunden. Viel Zeit für wenig Hobbies. Tolle Mischung. Vielleicht sollte ich Xanxus eine „To Say-List“ machen. So wie ich den Boss kannte, würde das Gespräch schwer für ihn werden. Lange halbwegs freundliche Gespräche waren alles andere als seine Stärke. Ja, das konnte wirklich eine Idee sein. Ich ging den langen Weg zurück in mein Zimmer. Dort ließ ich mich vor den Schreibtisch fallen. Ohne Überschrift begann ich mit den Stichworten:
 

- ENTSCHULDIGEN!!!!

- Nach Befinden erkundigen

- Gegebenenfalls nochmal entschuldigen

- Versöhnung anbieten/Beruhigen/ Versichern das keine Gefahr mehr von dir ausgeht

- Vielleicht rechtfertigen (NUR wenn sich die Situation ergibt!!!) dann nochmal entschuldigen

- Fragen wie du es wieder gut machen kannst!!(auf eigene Gefahr)

- Keinen Rückzieher machen
 

Es war schwerer solche Tipps zu finden als ich gedacht hatte. Vor allem wenn man davon ausgehen musste, dass diejenigen sich nur hörten. Wahrscheinlich würde das Gespräch eh nicht gleich Wunder bewirken. Ich sah auf die Uhr. In genau zwei Stunden musste ich Fran wecken. Immernoch zu viel Zeit für zu wenig Hobbies. Gab es noch irgendetwas vorzubereiten? Eher nicht. „Hey, gibt’s vielleicht irgendwas, worüber wir diskutieren könnten?“ Meine innere Stimme prustete aus einer Mischung aus Lachen und Entrüstung. „Bin ich jetzt dein Alleinunterhalter?“ „Typisch, immer wenn ich nichts von dir hören will kommst du und wenn ich mal deine Gesellschaft will bist du nicht da oder hast keine Lust. Wie eine schlechte Ehefrau!“ Vielleicht konnte ich wenigstens ein bisschen streiten. „Unter normalen Bedingungen hätte ich jetzt mit dir gestritten, aber das würde dir gefallen. Du bist nicht das einzige Genie in diesem Gehirn.“ Toll. Ich sah mich in meinem Zimmer um. Was konnte ich machen? Vielleicht würde mich etwas inspirieren. Nichts, aber… Nicht schon wieder. Mein Radiowecker fing sich böse Blicke ein. Nein, ich würde nicht wieder dieses Orakel befragen. Konnte man sich nicht umbringen und dann einfach pünktlich wieder neu auferstehen. „Oh Gott Bel, normale Leute wünschen sich einzuschlafen und wieder aufzuwachen und du willst gleich sterben. War dein Leben denn so schrecklich?“ „Nein, nur mein letzter Traum.“ Wieder Stille. Auch schlafen gehen konnte ich aus zwei Gründen nicht. Erstens, war ich nicht müde und zweitens hatte ich aus Prinzipgründen etwas gegen elektronische Weckdienste. Ich musste Fran aber pünktlich wecken. Also… Internet fiel als Beschäftigung auch weg. Wer weiß was in den Untiefen des World Wide Web noch für verstörende Bilder von uns armen Mafiosi auf mich lauerte. Ich würde rätseln. Es war zwar langweilig aber ich würde rätseln. Jedenfalls bis ich Fran wecken konnte.

So überstand ich die zwei Stunden. Mittelmäßig gelaunt ging ich also zu Frans Zimmer, setzte ein freundliches Lächeln auf um ihn nicht zu erschrecken und betrat lautlos das Zimmer. Fran schlief noch. Ich setzte mich vorsichtig neben ihn auf die Bettkante und strich ihm sanft über die Haare. Dann beugte ich mich herunter und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn. Als er verschlafen blinzelte, meinte ich nur: „Guten Mittag, Dornröschen. Der Prinz hat dich wachgeküsst, jetzt musst du aufwachen.“ Fran grinste verschlafen. So blieben wir erst mal sitzen.
 

Frans Pov

Nachdem wir einige Zeit nur da rumgesessen haben, ging es dann los.

Ich zog meinen Hut wieder an und steckte den Schalter und Handy ein. Über den ganzen Weg waren wir Still. Recht schnell trennten wir uns und liefen in die jeweilig andere Richtung. Aber bevor ich zu Squalo ging, der wie ich es mir gedacht hatte, wieder in der Bibliothek war, in die Küche um ihn was zum Essen zu bringen. Er hatte bestimmt nicht einmal den Raum verlassen. In der Bibliothek angekommen sah ich, dass sich unser Hai schon wieder in der hintersten Ecke des Raumes hinter Bücherregalen versteckte. Langsam tat er mir echt leid, am besten ich spreche ihm vor dem Telefonat nochmal Mut zu.

Wieder setzte ich mich ihm direkt gegenüber, ich hoffte auch, dass er in den letzten paar Stunden nachgedacht hatte. Ich hielt ihm den Teller mit 2 Nutellabrötchen hin, dieser griff gierig danach und fing auch schon gleich an los zu essen. Bevor ich anfing zu reden räusperte ich mich.

„Squalo, wie lange willst du dich denn noch hier verstecken? Wenn du nicht mit Xanxus darüber redest klappt das doch nie. Ich weiß wie schlimm, dieses Erlebnis für dich war, aber woher weißt du ob Xanxus es nicht schon längst bereut?“ , fing ich an auf ihn einzureden. Squalo, der inzwischen beide Brötchen verschlungen hatte, sah mich abwartend an. „Also du meinst: Ich soll jetzt zu ihm hingehen und sagen: Hey Boss, du weißt schon, dass du ein gottverdammtes Arschloch bist und das ich verdammt nochmal von dir beachtet werden will!“ „Das wäre doch schon mal ein Anfang, allerdings musst du das ganz für dich selbst entscheiden, ich würde es hier keine 24 Stunden aushalten.“ Er warf mir einen spöttischen Blick zu, langsam fing er wieder an mir auf die Nerven zu gehen. „Jetzt hör mal zu Squalo“, presste ich zwischen zusammengepressten Lippen. „Wir alle setzten uns voll für dich ein, bringen dir sogar dein verdammtes Essen hier rein, wollen dir helfen hier wieder raus zu kommen und du dummer, arroganter, nervtötender, verdammter Idiot bist noch nicht einmal dankbar! Dich muss man ja regelrecht zum Glück zwingen.“

Eigentlich hätte ich gedacht, dass er jetzt lautstark protestierte, aber das war nicht der Fall. Betroffen sah er auf die Seite und entschuldigte sich sogar für sein Benehmen. Geht doch. Keine 2 Minuten später klingelte dann mein Handy, ich hatte mich in zwischen wieder beruhigt. „Guter Zeitpunkt“, meldete ich mich zu Wort. Am anderen Ende der Leitung vernahm ich ein „Wirklich?“. Man hörte richtig wie Bel grinste, weswegen ich auch automatisch anfing leicht zu lächeln. „Soll ich das Handy schon weitergeben?“, fragte Bel mich. Hmn, umso schneller die beiden reden würden, desto schneller werden wir vielleicht das Verbot los. Ich sagte Bel, dass er das ruhig machen soll, auch ich gab das Handy weiter. „Hier will dich Jemand sprechen.“ Ich war gespannt wie es jetzt weiter ging. Nach einer Zeit hörte ich Squalo murmeln: „Das sagst du doch jetzt nur wieder so!“

Dann war eine Zeit lang Stille, ich hoffte das Bel Xanxus Tipps gab, was Xanxus sagen sollte, Schließlich musste er sich mit unserem Hai versöhnen. „Wie soll es mir schon gehen! Ich hab echt keine Lust hier aus dem Raum zu gehen und weißt du auch warum?!“ Squalo brüllte jetzt schon regelrecht ins Handy und ich hatte Angst, dass er es noch zerquetschen würde.

„Was ist das denn für ein Grund?! Sonst wenn du besoffen warst hattest du trotzdem noch ein Hirn und konntest auch darauf zurückgreifen! Außerdem könntest du ja auch endlich mal aufhören zu saufen!“ Wieder Stille. Squalo sah kurz verwirrt aus. Ihm schien erst jetzt klar zu sein das noch jemand bei Xanxus war. „Das hast du schon so oft gesagt und ist es je einmal passiert? Nein. Ich hab echt die Nase voll von lernen Versprechen“

Squalo sah irgendwie traurig aus. Zu blöd das ich nur eine Hälfte des Gespräches mitbekam.

„Und das von neulich war ein „Unfall“?“, ich glaube so langsam wurde es was.

Auf einmal fing Squalo an zu Grinsen. „Da gibt es schon etwas, dass du machen könntest.“

Er machte eine Pause, oh, wie ich solche Pausen hasse, dass man nicht einfach auf den Punkt kommen konnte. „Wenn du für 2 Tage alles tust, was ich sage, vergess ich den Vorfall liebend gern, aber wirklich nur unter dieser einen Bedingung.“ Verwundert sah ich Squalo an. Konnte er das von Xanxus erwarten?
 

Bels Pov

Nach ein paar Minuten in denen wir uns einfach anstarrten, machten wir uns bereit dafür, die zweite Phase des Verkupplungsversuchs zu starten. Ein paar Minuten spätergingen der nun etwas ausgeschlafenere Fran und ich also unseres Weges. Wir klärten nichts Weiteres ab, als sich die Wege trennten. Nur dass ich anrufen solle. Vor Xanxus Büro kam mir zum ersten Mal der Gedanke, ob es nicht sein könnte dass der Boss noch schlief. Schließlich durfte er das, er war ja der Boss. Ich schickte ein kleines Stoßgebet zum Himmel, von dem ich mir eigentlich sicher war, dass dort nichts war, dann betrat ich das Büro. Ohne zu klopfen natürlich. Irgendwie hatte ich mir das wohl abgewöhnt. Irgendetwas schien mein Gebet erhört zu haben, denn Xanxus saß zwar etwas müde, aber doch wach an seinem Schreibtisch. Er schien sogar ziemlich nüchtern. Er bemerkte mich sofort. Noch ein Zeichen dafür, dass er noch nicht viel getrunken war. Nicht, dass das seine Sinne trüben würde, aber dann war es ihm meistens egal. „Was steht heut auf dem Plan“, meinte er mit dieser Tonlage, von der es mir schwer fiel sie zu beschreiben. „Für heute ist ein Tag am Strand geplant mit Hula-Mädchen und alkoholischer Cocktailbar.“ Xanxus hielt nichts von meiner Ironie und ich fuhr fort. „Scherz beiseite, du und Squalo werden heute ein wenig telefonieren. Ich ruf gleich Fran an, der bei ihm ist und dann geben wir die Telefone weiter. Wenn du nicht weißt was du sagen sollst hab ich dir ein paar Richtlinien aufgeschrieben.“ Ich legte ihm den Zettel von heute Morgen hin. Dann ging ich ohne Erlaubnis an den Schrank und zog die unterste Schublade auf. Heraus nahm ich drei graue ungefähr gleich große Kartons. Ich pustete darüber um die Zentimeter dicke Staubschicht zu entfernen. Es gelang mir nicht. Die Varia hatte sehr lange nicht mehr ihre Partyspiele ausgepackt. Ich rieb mit der flachen Hand über die Fläche des Kartons an der ich den Namen vermutete. Outburst, Partytime und dann das was ich gesucht hatte. Tabu. Ich machte das Spiel auf. Xanxus beobachtete mich verblüfft. Ich zog das lilafarbene in der Beschreibung als Quietschball beschriebene Ding hervor. „Damit unterbrech ich dich, wenn du was Falsches sagst.“

Der Blick war Gold wert. Ja, nicht nur Fran hatte gute Ideen. Da Xanxus sich nicht die Mühe machte, einen Kommentar dazu abzugeben, startete ich meinen Anruf. „Guter Zeitpunkt“, hörte ich Frans Stimme am anderen Ende der Leitung. „Wirklich?“ Ich grinste. „Soll ich das Handy schon weitergeben?“ Ich wusste nicht, wie das jetzt weiterging. „Ja, mach ruhig“, antwortete Fran. Ich gab den Hörer weiter. Einen Moment war alles ruhig und ich konnte die Mücke am Fenster summen hören. Dann sagte Xanxus in einem ziemlich leisen, für ihn also völlig untypischen Tonfall „Spiacente“, was so viel heißt wie „Sorry“. Wieder ein Moment Pause. Ich hatte keine Ahnung was Squalo am anderen Ende sagte. Hätte ich doch bloß den Lautsprecher angemacht. „Nein wirklich. Es ist mein ernst“, sprach Xanxus weiter. Wieder Stille. Diesmal hätte ich wetten können, dass die Stille auf beiden Seiten herrschte. Xanxus schielte auf meinen Zettel und ich musste grinsen. Der Variaboss brauchte Notizen um ein Gespräch führen zu können. Naja, es waren die Notizen eines Genies. „Eines Genies, das in letzter Zeit sein Hirn auslässt.“ Ich überhörte den Kommentar meiner inneren Stimme, als das Telefonat auch schon weiter ging. „Wie geht es dir denn so.“ Ich hätte über den gespielt lässigen Ton lachen können ließ es aber.

Im Moment schien es sogar das ich die Tabuutensilien nicht brauchen würde. Der Gesichtsausdruck des Bosses veränderte sich etwas. Squalo war wohl sauer. „Deine Anspielungen kannst du…“ Quietschhh. Ich hätte es vorhin nicht denken sollen. Xanxus bedachte mich mit einem tödlichen Blick und widmete sich wieder dem Gespräch. „Ich war besoffen! Da passiert so was.“ Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen den Kopf. Schwache Rechtfertigung. „Hey, wenn du denkst, dass…“ Quietschhh. Ich schüttelte den Kopf. Xanxus wandte sich jetzt ganz mir zu und hielt den Hörer zu. „Hör jetzt endlich auf mich auszuquietschen, du Mistkerl.“

Ich quietschte als Antwort. „Squalo darf auch fluchen. Er wird nicht unterbrochen.“ „Er hat ja auch mehr Grund, oder?“ Xanxus ließ meine Worte im Raum stehen und richtete seine nächsten Worte wieder an seinen Gesprächspartner. „Es wird nie wieder vorkommen.“ Ich suchte die gekreuzten Finger, fand seine linke Hand aber nicht. „Du Depp!“ Das konnte ich noch durchgehen lassen. „Natürlich das von neulich.“ Ich konnte mir denken was Squalo gesagt hatte. „Kannst du mir das verzeihen…“ Ich hätte mich verschluckt, wenn ich gerade etwas getrunken hätte. „…Oder muss ich irgendwas machen?“ Ja, das war der Boss. Immer direkt.

Dann entgleisten seine Züge und er legte tatsächlich einfach auf. Er drehte sich zu mir um. Entsetzt, entrüstet und ziemlich wütend.

Scheiße!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BarbieTosa
2011-03-15T21:06:29+00:00 15.03.2011 22:06
Sooooooooooooooo...
ich geb jetzt einfach mal das erste Kommentar ab zu eurer FF obwohl ich bei euch eh immer standartberichte abgeb xD
............
Ich kann nicht mehr xDDDDDDDDDDDDDDDDDD
„Hör jetzt endlich auf mich auszuquietschen, du Mistkerl.“
xDDDDDDDDD Is das geil!
Der Arme Xanxus :O
Obwohl Squalo schon mehr grund zum fluchen hat.. Oo°
trotzem, armes Xanilein. -.-
& dann stellt Squalo auch noch so ne forderung oo
Ich mag eure FF :3
Muss das einfach nochmal loswerden ^^

lG
Euer Squ-Chan~ :3
Von:  Akashl
2010-10-01T12:26:19+00:00 01.10.2010 14:26
xDD das t3elefonat ist der reinste hammer!
Ich krieg mich nicht mehr ein vor lachen!
Das dumme Tabu teil und xanxus reagtion beim zwioten quitschen! Das spielt sich schon zum 1000 mal inb meinem hirn ab die gesammte FF besonders bels teil!
Ihr seid genial!

Schreibt schnell weiter!

LG D0KUR0
Von:  Kalahari
2010-09-30T19:19:31+00:00 30.09.2010 21:19
ein tolles kappi^^ wie üblich^^
und trotz der ernsthafitgkeit lustig... bels idee mit dem quietschvieh fand ich auch ganz toll^^
aber das ende des gesprächst is ja echt scheiße verlaufen... oh man, hoffentlich lässt xanxus sich doch noch dazu breitschlagen oder squalo überlegt sich was anderes (letzteres denke ich is aber am unwahrscheinlichsten)

ach ja, ich hab noch einen kleinen fehler gefuden:
>Ich Schneidetete aus dem Blätterteig 12 Dreiecke.<
also ich würds mal mit schnitt versuchen XD

ich bin schon sehr gespannt, aufs nächste kappi.. oh man, ich drücke bel und fran SOO fest die daumen, dass sie es doch noch hinkriegen

LG
Von:  Trieladark91
2010-09-30T17:53:00+00:00 30.09.2010 19:53
geile idee einfach aus quitschen XD ich lach mich weg ! was könnte squalo schreckliches verlangen Oo ?


Zurück