Zum Inhalt der Seite

Zwischen Liebe und Zweifeln

BelxFran
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Spionage

Hey~

Hier ist das neue Kapitel und wir hoffen, dass es euch gefällt.

Die nächsten Kapitel werden etwas "stressiger" für Bel und Fran noch viel Spaß beim Lesen

Neko

********************************************************************************

Frans Pov

Nicht einmal im Schlaf war ich vor den letzten Ereignissen bewahrt geblieben. Andauernd wachte ich in der Nacht aus und immer an derselben Stelle in diesem Traum. Im Traum war anfangs alles so, wie es vor einigen Tagen noch zwischen Bel und mir lief. Eine richtige Beziehung. Aber als sich Bel, wegen eines unerklärlichen Grunds, zwischen Mammon und mir entscheiden musste, wählte er Mammon.

Ich warf einen Blick auf die Uhr im Gästezimmer. Vier Uhr, viel zu um in solchen Situationen aufzustehen. Kurz warf ich einen Blick zu Chrome. Sie schien fest zu schlafen. Wie es wohl ihr in der Vongolagruppe des Decimos gefiel und von was sie wohl träumte. Eigentlich war ich ja immer noch dagegen, dass Chrome auch bei der Mafia war. Sie war so ein liebes Mädchen, das niemanden zur Last fallen möchte. Was hielt eigentlich Mukuro von dem Ganzen, schließlich machte er sich doch immer Sorgen um „seine“ Chrome. Vielleicht wurde er ja von Decimo überzeugt. Man hatte ja schon von verschiedene Taten von ihm gehört – darunter zwar auch, dass er ein verweichlichter Junge gewesen ist- aber schließlich hatte er schon verschiedene Kämpfe überstanden. Dann legte ich mich wieder ihn, die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Schließlich fiel ich in einen traumlosen Schlaf. Es war gerade zu Ironie, dass ich von der besagten Person zärtlich aus meinen Schlaf geholt wurde.

Wieso tat er sowas, ich dachte er hätte nur noch seine Augen für Mammon. Ich verstand ihn in letzter Zeit einfach nicht. Einerseits schien es so als würde er sich für unsere Beziehung interessieren, andererseits verbringt er viel mehr Zeit mit Mammon und schien ihr auch schon mehr Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Vor lauter suchen nach den Antworten zu den Fragen, die in meinen Kopf schwirrten, hätte ich beinahe vergessen gehabt ihn einen mehr oder weniger Guten Morgen zu wünschen. Ich richtete mich auf und setzte mich an die Bettkante. Es war ein komisches Gefühl neben seinen „Freund“ zu sitzen, wenn einen klar wurde, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit eine Affäre gab. Trotz allem würde ich mir Luss‘ Ratschlag zu Herzen nehmen und mit ihm reden, bloß nicht jetzt. Jetzt versuchte ich erstmal aus ihm schlau zu werden und meine Gedanken zu ordnen. Man wird es mir wahrscheinlich Äußerlich nicht ansehen, aber in meinen Inneren herrschte das pure Chaos. Mammon hatte alles zerstört, was wir uns aufgebaut hatten, wirklich alles. Nachdem ich mich umgezogen hatte. Mit etwas Unbehagen ging ich, mit Bel, zurück in die Küche. Dort schienen sich schon ein paar der Anwesenden den frisch gebackenen Brötchen erbarmt zu haben. Leider war auch Mammon schon da und grinste Bel mit ihren Aphrodite-Lächeln an und als hätte das nicht schon gereicht, machte sie auch noch den Mund auf. Ja, ich war nun wirklich nicht gut auf sie anzusprechen. Wie kam sie auch darauf mir meinen Freund auszuspannen?!

Oder war Bel sogar auf sie zu gegangen, hatte er die ganze Zeit nur mit mir gespielt? Ich sah kurz zu Bel, versuchte herauszufinden, was er gerade dachte oder warum er so paradox handelte. Leider wurde ich nicht aus ihm schlau. Diese Ungewissheit raubte mir den letzten Nerv. Das Brötchen, das er mir gab, hatte ich bis jetzt auch noch nicht angerührt gehabt. Durch die vielen Fragen ohne Antworten hatte sich mein Hunger verabschiedet. Luss bedachte mich mit einem fragenden, besorgt wirkenden Blick. An meinen Gesichtsaudruck konnte es nicht liegen. Ich hatte meine emotionslose Maske wieder aufgesetzt. „Fran, du solltest was essen und nicht dein Essen auf eine brutale Art und Wiese auseinander zu nehmen und dann nicht einmal etwas davon gegessen zu haben. Ich bedachte meinen Teller. Noch erkannte man ein Brötchen, ich würde das Brötchen wahrscheinlich eh nicht mehr essen.
 

Bels Pov

Ich starrte an die Decke. Mir war elend. Ich war Fran gestern Abend soweit es ging aus dem Weg gegangen. Hatte weder zu Mittag gegessen, noch zu Abend. Geschlafen hatte ich auch nicht. Wahrscheinlich wegen dem Hunger. Ich war gar nicht sicher, ob ich schlafen wollte. Ich starrte schon seit bestimmt einer Stunde an die Decke. Langweilig, aber nicht schlimm. Es gab Schlimmeres. Mein Blick wanderte zur verglasten Dachschräge. Verfolgte ein paar Wolken. Graue Wolken. Schwer von unvergossenem Regen. Eine trübe Sonne. Kein sonderlich schönes Wetter, aber es war auch noch morgen. Da oben hing irgendwo noch der Mond. Vorhin hatte ich ihn aus dem Augenwinkel gesehen. Ich sah an mir herunter. Ich hatte immer noch den Pullover mit dem Harzfleck an. Unwillig stand ich auf um ihn zu wechseln. Ich hatte mich noch nicht an den halbleeren Schrank gewöhnt, aber das würde noch werden. Umgezogen machte ich mich auf den Weg in die Küche zum Frühstück. Ich hatte meinen Entschluss schließlich getroffen. Zur mehr oder weniger passenden Untermalung drang aus der Küche „This is life without you“. Ich lachte leise. War das ein Verwandter des Radioorakels? Schien so.

Hungrig ließ ich mich auf einen freien Stuhl in der fast leeren Küche fallen. Luss saß auf einem Stuhl am Backofen und beäugte mich interessiert. Was war denn los? Von gestern dürfte keiner etwas mitbekommen haben. Höchstens von Frans Auszug. Ich ignorierte die tiefere Bedeutung des Blicks und wünschte ihm einen guten Morgen. Er mir ebenfalls. Dann war wieder eine kurze Stille. Unterbrochen wurde diese von einem von mir hassen gelernten Geräusch. Lambos Stimme. Hinzu die bereits etwas genervte von Mammon. Also war gestern Mittag der Schichtwechsel gewesen. Das bedeutete, dass die Prüfung für soziales Verhalten heute Nachmittag bereits fertig war. Bald wäre das Labyrinth an der Reihe. Aber das war kein Problem. Es war eh schon fast fertig. Dann wären die Tests vorbei und alles würde werden wie früher. Chrome und Mukuro würden mit Lambo abreisen. Mammon…was mit ihr war, wusste ich nicht, aber alles würde wieder normal werden.

„Schokolade!“ Ich legte den Kopf in den Nacken. Kurz dachte ich darüber nach, den Raum zu verlassen, aber dann wüsste ich auch nichts mit mir anzufangen. „Morgen“, wünschte ich Mammon. Lambo kann sich ja vorstellen er wäre auch gemeint. Sie lächelte mir zu. Ich lächelte zurück. „Anstrengend?“, fragte ich mit einem Blick auf Lambo. „Und wie!“ Sie machte Würgebewegungen in der Luft. „Ushishi. Ich würde auch nicht tauschen wollen. Ich weiß gar nicht wie Fran das überstanden hat.“ Mammon zuckte mit den Schultern. Man merkte ihr immer wieder an, dass sie Fran nicht leiden konnte. „Wird schon. Ich glaube du hast schon schlimmeres überlebt.“ Ich stand auf wünschte ihr noch mal viel Glück und machte mich auf den Weg ins Gästezimmer. Ich hatte mitbekommen, das Mammon ihren Test in ihrem Zimmer hielt. Warum auch immer. Auf dem Gang kam mir bereits Chrome entgegen. Ich wünschte ihr freundlich einen guten Morgen und freute mich über ihren Anblick. Kein Mukuro. „Schläft Fran noch?“, fragte ich. Sie nickte, warf mir aber einen seltsamen Blick zu. Ähnlich dem von Lussuria vorhin. Konnte mir mal jemand erklären was hier vor sich ging? Ich verdrängte die Fragen und betrat leise das Zimmer. Fran schlief tatsächlich. Ich war mir da ziemlich sicher. Bemüht kein Geräusch und keine Veränderungen der Matratzenspannung zu erzeugen setzte ich mich aufs Bett und betrachtete ihn. Er sah so friedlich aus. Der Stress der Prüfungen war nicht zu erkennen. Ebenso wenig, wie irgendetwas, das ihn dazu bewegt haben könnte auszuziehen. Ich legte meine Hand kaum merklich auf seinen Arm und beugte mich zu ihm herunter, um ihn, wie schon so oft, mit einem Kuss zu wecken. Er wachte auf, wünschte mir einen guten Morgen und setzte sich auf die Bettkante. Er hatte sich verändert. Ich fing bereits an den alten Fran zu vermissen. Den Fran zwischen dem jetzt und dem vom Anfang. Den Fran mit Persönlichkeit. Den Fran, den ich zum Vorschein gebracht hatte. Den Fran mit dem Ich gezeltet hatte, mit dem und für den ich alle Hindernisse überwunden hatte. Er stand auf und ich tat es ihm gleich. Gemeinsam gingen wir in die Küche. Das erste Blech Brötchen stand bereits auf der Ablage zum Abkühlen. Es könnte aber auch das Zweite gewesen sein. Denn auf dem Tisch lagen eine Menge Krümel und ein leeres Glas Nutella. Davor saß Lambo. Neben ihm eine verzweifelte Mammon. Sie bemerkte mich. „Ah, da bist du ja wieder. Ich hab deine aufmunternden Worte schon vermisst.“ Sie lächelte. Ich grinste zurück. Setzte mich dann so weit weg von Lambo wie nur möglich und nahm mir zwei noch heißes Brötchen vom Blech. Ich schnitt eins auf und reichte es Fran. Das Zweite behielt ich mir. Ich betrachtete meinen Freund. Ich konnte nichts erkennen. Er hatte die Maske von früher perfektioniert. Ich seufzte kaum hörbar und machte mich gedankenverloren ans Essen.
 

Frans Pov

Bel war der erste, der den Frühstückstisch verließ, fast alle aßen weiter, ohne Bel auch nur einen Blick zu zuwerfen, eigentlich alle außer Mammon.

Es dauerte nicht lange und auch Mukuro, der wohl mitten beim Frühstück erschienen ist, stand auf, legte mir eine Hand auf die Schulter, während er sich zu mir runter bückte und sagte, dass ich nicht so ein Gesicht ziehen solle und dass er mir einen wunderschönen, ruhigen Ort zeigen wollte. Ich legte fragend den Kopf zur Seite und folgte dann Mukuro, der schonmal vorgegangen war. „Wohin willst du mich denn bringen, Pineapple-senpai?“ Der Angesprochene lachte kurz „Sei nicht so neugierig, Little One. Das wirst du schon sehen, wenn wir angekommen sind.“ „Willst du mir vielleicht noch die Augen verbinden, dass ich auch ja nicht sehe wohin wir gehen?“ „Kufufu, eigentlich eine gute Idee.“

„Senpai, schonmal was von Ironie gehört? Wenn nicht, dass war eben Ironie.“ Ich wusste nicht wie Mukuro es hinbekommen hatte, dass ich mir doch die Augenbinde antat. „Kufufu, wie viele Finger halte ich hoch.“ Haha, wie lustig… schnell griff ich nach seinen Fingere und tastete ab wie viele es waren – drei waren es. Mukuro wirkte als hätte er sich kurz erschrocken, zu mindestens hatte er kurz gezuckt, als ich nach seinen Händen geschnappt hatte. „Ich würde mal sagen drei.“ Nachdem sich Pineaple-senpai noch ein weiteres Mal versichert hatte führte er mich schließlich aus der Variaresidenz. Ich versuchte mir vorzustellen, wo wir uns gerade befanden und wo lang wir gingen.

Es war ein komisches Gefühl nichts zu sehen und irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Mukuro konnte es nicht sein, die stechenden beobachteten Blicken kamen von hinten. Hatte ich jetzt auch noch Paranoia, bestimmt bildete ich mir das Ganze nur ein, wer sollte uns beide denn verfolgen?

Wir liefen jetzt schon ein Weilchen und ich merkte schon wie sich der Weg erhob. Wenn ich richtig abgeschätzt hatte, gingen wir gerade einen der Wingertsberge hinauf. Wohin wollte mich Mukuro wohl bringen. Lange musste ich nicht auf die Antwort warten, Mukuro nahm mir Augenbinde ab und ich sah „unseren Platz“. Ich musste schlucken. Senpai meinte es nur gut. Wie gut ich mich doch an unsere gemeinsamen Momente hier mit Bel erinnern konnte. Hier hatte eigentlich alles begonnen.

„Und wie fi-“, startete Mukuro eine Frage, die durch eine aufliegenden Krähe unterbrochen wurde. Ich sah in die Richtung, wo die Krähe gesessen haben müsste. Komisch, ich fühlte mich noch immer beobachtet. Ziemlich seltsam. Mukuro räusperte sich und ich drehte mich wieder zu ihm um. „Suchst du etwas, Little One?“ Schnell schüttelte ich den Kopf. Ob Bel SIE auch schon hier hergebracht hatte. Nein, ich wollte die Antwort lieber nicht wissen. Wo er wohl gerade war? Ob Mammon bei ihm war?

Eigentlich wollte ich ja nichtmehr daran denken. Ich wollte ihn nicht verlieren. Nicht an sie.

Wie konnte ich ihn wohl wieder für mich gewinnen? Wie nur? Lange würde ich das nicht durchhalten. Ihn aus dem Weg zu gehen würde auf die Dauer schwierig werden. Wer weiß wie lange ich noch hier war. Wie es bis jetzt aussah scheint Mammon in Führung zu gehen. Ich musste mich beim nächsten Test mich ins Zeug legen. Ich will Bel nicht verlieren, ich möchte nicht, dass er mit Mammon zusammen ist und ich würde es auf keinen Fall zulassen, dass Mammon nun meine Plätze einnahm. Einmal den Platz als Nebelwächter, denn dann wäre sie wieder Bels Partnerin und es wäre für sie ein Klacks ihn mir endgültig wegzunehmen und dann einmal den Platz an Bels Seite, der mir so wichtig geworden ist. Wichtiger als mein Leben. „Fran? Hey… Hörst du mir überhaupt zu?“

Ich sah wieder auf und dann Richtung Mukuro. „Sorry…“ „Hmn, scheint so als hätte dich dieser Ort nicht so aufgemuntert, hmn? Komm wir gehen wieder zurück.“ Ohne ein Wort zu sagen stand ich auf und machte mich auf den Weg zurück.
 

Bels Pov

Das Frühstück ging ruhig vorüber. Jeder in seinen Gedanken. Ich hielt es nicht lange dort aus. Die Stille ließ mir zu viel Zeit für wirre schmerzhafte Gedanken. Ich stand auf ehe ein anderer den Tisch verließ. Auf dem Weg aus der Küche kam mir Chrome entgegen. Keiner von uns sagte etwas. Unschlüssig lehnte ich mich neben dem Durchgang an die Wand im Flur und sah auf meine Füße. Der Tag war lang und ich hatte nichts zu tun. Ich würde mich mit dummen Gedanken auseinander setzen müssen. Wenn ich das schon musste, warum dann nicht richtig? „Wie geht denn falsch?“ Ich ignorierte meine innere Stimme und dachte weiter. Spekulieren konnte jeder. Ich würde dieser Sache auf den Grund gehen. Für heute würde ich mich an seine Fersen hängen. Dann würde ich ja sehen was an meinen Vermutungen Wahres dran war. Ich verschwand hinter die Kurve des nächstbesten Ganges und wartete.

Lange musste ich nicht warten. Es dauerte nicht lange ehe ich Fran mit Mukuro aus der Küche kommen sah. Chrome wäre mir lieber gewesen. Ich wartete bis sie am anderen Ende des Flurs verschwunden waren ehe ich aufschloss. Ich verstand nicht was sie redeten. Nicht einen Ton. Dumm gelaufen. Gleichzeitig hatten beide nur wenig Gestik und Mimik, was mich aber nicht von meinem Plan abbrachte. Ich schlich ihnen weiter nach. Beobachtete sie in einem gewissen Abstand. Sie verließen das Gebäude in Richtung Stadt, machten aber einen Schlenker in die Hügel. Es war nicht allzu schwer sich in den Weinbergen zu verstecken. Es machte die Beschattungsaktion leichter. Es war nicht nett das zu tun, aber ich wollte verdammt nochmal Sicherheit. Ich wollte wissen wo ich dran war. „Ich dachte du wolltest fragen?“ Ich verzog das Gesicht. So wie Fran im Moment drauf war, ließ ich das lieber. Noch dazu konnte ich nicht garantieren, was dann passieren würde.

Ich warf einen weiteren Blick auf die zwei Nebelwächter. Sie hatten es tatsächlich gewagt. Bequem saßen sie auf „unserem Platz“. Ich trat gegen eine Rebe. Ein Vogel erhob sich erschrocken in die Lüfte. Ich duckte mich. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, das wenigstens einer der beiden in die Richtung sah.

Das würde ich mir jetzt nicht ansehen. Ich würde unten warten. Zurück zu Hause. Nein. Das ging nicht. Sie konnten auch in die Stadt gehen. Ich setzte mich also auf die Bank an der Weggabelung und wartete. Wieder einmal. Einsam mit meinen Gedanken und einer destruktiven inneren Stimme. „Und jetzt?“ Wie ständig in letzter Zeit überging ich sie. Ich zog ein Messer aus meiner Tasche und begann Muster in die Bank zu ritzen. Ein paar unsinnige Linien und einige unschöne Worte über einen bestimmten blauhaarigen Illusionisten auf althebräisch. Wie konnte Fran das so egal sein? Oder war der Vorschlag vielleicht sogar von ihm gekommen? Mukuro durfte diesen Ort gar nicht kennen, oder? Was sollte das alles? Warum? „Weil das seine Art ist, dir zu zeigen das es vorbei ist?“ „Niemals.“ Ich redete wirklich, leise und sachlich. „Er konnte gar nicht wissen, dass ich ihm folge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das wortlos über die Bühne bringen würde.“ „Hast du deine SMS gecheckt?“, fragt die Stimme in meinem Kopf sadistisch. Ich gab ein verächtliches Geräusch von mir. Er hat nicht Schluss gemacht. Nicht offiziell. Und so lange er das nicht getan hatte, gehörte er mir. „Du meinst ZU Dir!“ Zu mir.

Ich war schon wieder einen Schritt näher an den Wahnsinn getreten. Ich würde ihn fragen müssen. Ich musste es ein für allemal wissen, aber insgeheim wusste ich auch ohne bissige Kommentare meiner inneren Stimme, das ich den Mut nicht hatte. Also blieb mir nichts anderes übrig als zu warten. Warten und beobachten.
 

Frans Pov

Mukuro versuchte mich den ganzen Weg lang aufzumuntern. Irgendwie war es komisch, er war sonst eigentlich nicht so. nur Chrome hatte früher versucht, wenn es mir nicht besonders gut ging, mich aufzumuntern. Sie hatte den richtigen Riecher in solchen Sachen. Wieder ein guter Grund warum sie auf Lambo aufpassen sollte. Außerdem, war sie nicht gerade schwach. Eigentlich war sie, auch ohne Mukuro, recht stark und gemeinsam waren sie ein wunderbares Team. Außerdem konnten sie sich gegenseitig zu 99, Periode 9% vertrauen. „Little One, du bist heute ja richtig abwesend. Wo bist gerade mit deinen Gedanken? Ich hoffe mal nicht bei deinen Möchtegern-Prinzen. So viel von deiner wertvollen Aufmerksamkeit hat er nicht verdient.“ „Nein… Ich bin gerade nicht in Gedanken bei ihm…“ „Heute nicht gerade gesprächig, Little One?“ Darauf brauchte er eigentlich keine Antwort. Es stimmt, im Moment war ich eher ein wandelndes Wrack.

Kurz darauf erreichten wir unser Ziel. Mukuro hatte es wohl eingesehen, dass ich heute wohl nicht mehr zu besserer Laune kam. Wie auch. Immerwieder schweiften meine Gedanken zu Bel und Mammon. Es war wie ein böser Fluch der mich heimsuchte. Nein Sie war wie ein böser Fluch der mich heimsuchte. Mammon machte alles kaputt. Nahm mir alles weg, was mir im Leben wichtig war. Gedanken verloren lief ich zu unserem ehemaligen Zimmer, sein Zimmer. Als ich bemerkte, wohin mich meine Füße getragen hatten, drehte ich schnell wieder um. Irgendwas musste ich doch zu tun haben, irgendetwas was mich von ihm ablenkte. Luss hatte bestimmt etwas, was ich für ihn machen konnte, er fand immer etwas was man machen konnte und sei die Aufgabe auch total unnötig.

Ich machte auf den Weg in die Küche. Eigentlich war dies Lussurias zweites Zuhause. Es dauerte nicht lange bis er mich bemerkte. Bevor er irgendwas sagen konnte, fragte ich ihn wie ich meine Langeweile loswerden konnte. Er überlegte kurz, suchte ein wenig in einen Regal und drückte mir dann ein etwas dickeres Buch, eine Art Fotoalbum, mit den Namen „Die Varia - Live und unzensiert 2“ „Du kannst die neusten Fotos einkleben, aber vergiss nicht die Seiten zu gestallten.“ Ich machte mich mit den Buch, Kleber und vielen bunten Glitzerstiften bewaffnet in die Wohnstube.

Erst schaute ich mir ein paar der Bilder, die schon eingeklebt waren, an. Es waren wirklich unheimlich viele Bilder, mal waren wir alle gemeinsam auf einen drauf, dann waren auf den nächsten nur Xanxus und Squalo, beide lachten. Über was sie wohl geredet hatten? Naja, ich blätterte etwas weiter. Es waren auch ein paar Bilder von mir mit Bel dabei. Bei den meisten steckte mir ein Messer im Hut.

Die nächsten Seiten beinhalteten das erste Halloween, das ich mitbekommen hatte. Xanxus hatte sich wohl oder übel als Vampir verkleidet. Squalo war eine halbe Mumie, was wohl eher daran lag, dass Xanxus damals ausgetickt war und alles an Squalo ausgelassen hat, das die beiden jetzt ein Paar waren, war irgendwie absurd. Luss war an diesen Halloween eine Silent Hill Nurse, Bel war ein verrückter Blutverschmierter Freddy Krüger und ich war ein Hutmacher. Ich wusste genau dass ich mich strikt geweigert hatte mich zu verkleiden, dann aber Bel-senpai damit gedroht hat mich halbtot zu lynchen. Ich sah mir noch ein paar Bilder an und begann danach die, von Luss mitgegebenen, Bilder in das Album einzukleben und zu jeden Themenbereich eine bunte Glitzerüberschrift machte und die Seiten etwas verzierte. Wirklich ablenken tat es mich nicht, da auf jeden fünften Bild sich Bel befand, aber zu mindestens verbrachte ich nicht mehr so viel Zeit darüber nachzudenken. Aus dem Augenwinkel vernahm ich eine Bewegung. Es war nicht besonders schwer, zu erraten, wer sich gerade neben sich gesetzt hatte und nun neugierig in das Fotoalbum sah. Dabei rückte er ein Stück näher an mich. Seine Nähe war immer so angenehm gewesen, nun quälte sie mich. Um wieder dieses stechende Gefühl loszuwerden rückte ich etwas weiter weg von Bel, um den alten Abstand wieder herzustellen. Leider rückte Bel darauf wieder auf, ich rückte wieder weg von ihm. Als ich dachte, Bel hätte verstanden, dass ich im Moment lieber Abstand haben wollte, lehnte er sich zu mir und rückte, auf meine Reaktion her, nochmal nach. Schon fast aus Gewöhnung rückte ich wieder ein Stück weg. Plötzlich saß ich auf den Boden. Bel schien daraufhin in einen Lachflash geraten zu sein, hielt mir eine Hand hin, die eigentlich dafür da gewesen war, mir hoch zu helfen. Jetzt reichte es. Keine Sekunde länger blieb ich in diesen Raum. Demonstrativ drückte ich ihn das Fotoalbum in die Hand. Sollte er es doch vervollständigen! Perplex sah mich Bel an. Dann verschwand ich aus dem Zimmer. Ich verstand ihn nicht. Er verhielt sich als ob er mich noch lieben würde. Macht aber zur gleichen Zeit mehr mit Mammon. Außerdem lachte er mehr in ihrer Nähe. Apropos Mammon, die lief mir gerade fröhlich summend entgegen. „Hey Fran.~ Hast du Bel gesehen.“ Ich warf ihr kurz einen vernichteten Blick und lief ohne ein Wort zu verlieren zurück in mein Zimmer. Irgendwie musste ich Mammon aufhalten.
 

Bels Pov

Nach einer knappen geschätzten Viertelstunde sah ich ein paar Gestalten in der Ferne. Sie durften mich noch nicht bemerkt haben. Ich stand auf und schob mich hinter eine mittelgroße Baumgruppe. „Nicht sehr prinzenhaft.“ „Wann war ich das zuletzt“, stellte ich verbittert fest. Inzwischen konnte ich ihre Stimmen hören, allerdings keine Worte herausfiltern. Vielleicht sträubte sich mein Gehör auch einfach dagegen, weil ich es insgeheim nicht hören wollte.

Inzwischen waren sie an mir vorbei und lautlos schob ich mich wieder zurück auf den Weg, darauf achtend in den Schatten zu bleiben. Ich fragte mich, ob mich schon jemand der beiden bemerkt hatte, aber ich konnte es mir nicht wirklich vorstellen. Schließlich war ich mehr als passabel im Spionieren. Einen der Dinge die man bei einem Bruder wie meinem gelernt hatte. Immer das Unbemerkbare entdecken und selbst unentdeckt bleiben. Ich hatte es gelernt. Hatte es lernen müssen. Jetzt konnte ich es.

Die beiden Nebelwächter machten sich weiter auf den Weg zurück. Sie gingen tatsächlich zurück zum Hauptgebäude. Da hätte ich mir das Warten im Freien auch sparen können. In sicherem Abstand folgte ich ihnen und sah mit beinahe Genuss zu wie sie sich im Gang von einander trennten. Ich hörte auf Fran direkt zu folgen, sondern versuchte ihn einfach ein wenig im Auge zu behalten. Ihm hin und wieder unauffällig über den Weg zu laufen. Es schien zu funktionieren.

In der Küche holte er sich von Lussuria Tipps gegen Langeweile und bekam darauf hin ein dickeres Booklet in die Hand gedrückt. Ich hatte Luss nicht richtig verstanden. Ich ging wieder eine kleine Schleife durch unbenutzte Gänge, um ihm einen kurzen Moment Vorsprung zu geben und um selbst nicht so Kontrollsüchtig zu werden. Als ich dann nach einer knappen halben Stunde am Wohnzimmer vorbei kam, bestätigte sich mein Verdacht, ihn dort anzutreffen. Er saß auf der Chaiselongue und klebte Bilder in das Booklet, das ich dadurch als Bilderalbum erkannte. Seit wann gab es hier ein Bilderalbum? Ich betrat das Wohnzimmer und setzte mich vorerst unbeteiligt neben Fran. Dann warf ich einen neugierigen Blick auf die aufgeschlagene Seite und rückte ein Stück näher. Fran machte es mir allerdings etwas schwerer. Er rückte wieder ein Stück weg. Ich runzelte unbemerkt die Stirn und rückte noch ein Stück näher. Fran rückte demonstrativ wieder ein Stück weg. Ich fühlte mich wie in diesen dämlichen Szenen in denen man bei Sitcoms immer dieses „Bitte-lachen“-Gelächter hört. Ich reckte den Hals ein wenig und überflog ein paar Bilder mit uns allen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass an diesen Tagen jemand Bilder gemacht hatte.

Fran lehnte sich weg. Auch wenn es mir inzwischen blöd vorkam rückte ich noch ein kleines Stück näher. Fran inzwischen schon gewohnheitsbedingt rückte wieder ein Stück…runter. Ich konnte mir mein Lachen nicht verkneifen, als Fran bei einem erneuten Wegrutschversuch von der Couch fiel.

Lachend streckte ich ihm eine helfende Hand entgegen. Kalt drückte er mir das Album in die Hand, stand auf und verließ den Raum. Mein Lachen verstummte augenblicklich. Ich starrte immer noch auf die offene leere Tür. Dann auf das zugeschlagene Album. Verärgert warf ich es gegen einen Schrank. Ich starrte auf die Tischplatte vor mir. Nach ein paar stillen Minuten stand ich auf. Erst wollte ich mich in mein Zimmer verziehen, aber dann fiel mir das Fotoalbum ein. Ich könnte es wenigstens aufheben. Und bei der Gelegenheit konnte ich auch gleich mal ein paar Blicke hineinwerfen. Ich ging also hinüber zu dem Schrank gegen den ich es geknallt hatte und öffnete es. Natürlich wie es sich gehörte auf der ersten Seite. „Die Varia- Live und unszensiert Band 2“ stand mit einem Smiley in Luss‘ Schrift darauf. Ich musste grinsen. In gespannter Erwartung schlug ich die Seite um. Erinnerungen wurden wach. Luss hatte den Band pünktlich zu Frans Eintritt bei der Varia angefangen. Ich übersprang ein paar der alten Seiten. Er hatte tatsächlich ein Foto unseres ersten Dates. Eigentlich müsste ich jetzt in die Küche gehen und ihm eine rein hauen. Privatsphäre?! Darauf folgten ein paar mehr oder weniger langweilige Fotos. Unter anderem Levi beim Gärtnern, vereinzelten Mitgliedern beim Training, ein Schnappschuss einer Unterhaltung zwischen Xanxus und Squalo, Fran und ich beim Eis essen, ich beim Nähen des Dirndls. Nichts war von Lussurias Kamera verschont geblieben. Wir hatten sogar ein paar Schnappschüsse der Rache an sich. Also alles außer unserer Fehlzeit vom campen. Ärgerlich. Ich wollte das Album eben zuschlagen, als ein kleines, noch nicht eingeklebtes Bild herausfiel. Ich hatte eigentlich nicht beabsichtigt, es mir genauer anzusehen, aber aus einem kurzen Blick wurde ein intensiverer längerer. Da saß Fran. In einem Panoramacafé wenn ich das richtig deutete und das zusammen mit Mukuro. Hatten die beiden ein Date? Was zur Hölle hatte ich verpasst? Das durfte doch nicht wahr sein. Ich besah mich dem Datum auf der Rückseite. 2.10. Das war noch vor Frans Auszug. Ein Kloß formte sich in meinem Hals und erschwerte mir das Atmen. „Meinst du ich hab diese Dinge gesagt, um dich zu ärgern, du Wannabe-Genie? Das war doch von Anfang an klar. Immer diese liebeskranken Narren!“

Meine innere Stimme klang beinahe ein wenig mitleidig hinter der fiesen Fassade. Ich legte das Bild ins Album und lehnte mich auf der Couch zurück.

„Hey Bel!“ Mammon stand in der Tür und lies mir keine Gelegenheit an meinen Gedanken festzuhalten. „Hey.“ „Sag mal, kannst du mir kurz bei etwas helfen?“ Ich nickte uninteressiert, stand auf und folgte Mammon nach draußen. Am Abend hätte ich nicht sagen können, wobei ich ihr geholfen hatte. Mein Gedanken waren woanders. Bei Fran.

************************************************************************

Anmerkung von Xalis:

-folgt-



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mikita
2011-05-04T09:57:16+00:00 04.05.2011 11:57
Willkommen bei Mikitas Nachmittags Talkshow! Heute das Thema:
...





WIESO VERDAMMT NOCHMAL UNTERNIMMT NIEMAND ETWAS UND BRINGT DIE BEIDEN ENDLICH ZUM REDEN?!!!!




.....weiter gehts nach der Werbung! ^^
Von:  Kalahari
2011-04-12T20:51:10+00:00 12.04.2011 22:51
süß und traurig...
oh man, das is ja wirklich schon fast eine art katz-und-maus-spiel nur das die rollen anderaunert wechseln...
die beiden tun mir iwi echt leid, aber iwi denke ich auch "VERDAMMT, REDET MITEINANDER!!"
aber ich kann verstehen, dass es nicht so wirklich dazu kommt, auch wenn sie das DRINGEND tun sollten.. immerhin tauchen immer wieder situationen auf, wo es iwi schon ziemlich schwarz für ihre beziehung aussieht
bin gespannt, wies weiter geht


Zurück