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Mashiro im Wunderland

eine Persiflage auf "Alice im Wunderland"
von

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Sauf mich! Friss mich!

Allmählich langweilte sich Mashiro. Er saß untätig neben seiner Zwillingsschwester, Entschuldigung, seinem Zwillingsbruder Bou auf der Couch und warf nur gelegentlich einen Blick in das Magazin, das sein Bruder las. Es enthielt lauter nackte Männer in eindeutiger Pose. Natürlich las Bou es nur wegen den Artikeln.

Da Mashiro nie lesen gelernt hatte, langweilte ihn das Magazin und er überlegte, ob es ihm trotz der damit verbundenen Anstrengung wohl Spaß machen würde, aufzustehen und ein paar Kindersendungen im Fernsehen zu gucken, als plötzlich Kanon mit Hasenohren auf dem Kopf dicht an ihm vorbeihoppelte.
 

Das war eigentlich noch kein aufregendes Ereignis, alle J-Rocker trugen schließlich merkwürdige Kostüme. Auch dass Kanon zu sich sagte: “Ach du meine Güte! Ich komme ja zu spät!” verwunderte Mashiro nicht übermäßig, da Kanon die Auflösung von An Cafe nie überwunden hatte und seitdem jedem Tag weiterhin zur Bandprobe ging, obwohl niemand sonst je dort auftauchte.

Doch als Kanon dann eine rosafarbige Hello Kitty Uhr aus seiner Westentasche zog, die der von Mashiro zum verwechseln ähnlich sah, einen Blick darauf warf und dann noch schneller davon hoppelte, war Mashiro mit einem Satz auf den Beinen, denn ihm wurde klar, dass Kanon ihn bestohlen hatte. Außer sich vor Wut jagte er ihm quer durch das Haus nach und konnte glücklicherweise gerade noch sehen, wie Kanon die Treppe herunter hoppelte.
 

Blitzschnell folgte ihm Mashiro, ohne daran zu denken, dass er nicht mal wusste, wohin die Treppe führte.

Plötzlich stolperte er dabei jedoch über seine eigenen Füße, verlor den Halt, purzelte sie Treppe herunter und prallte nach einer ihm ewig vorkommenden Zeit schließlich auf dem Boden auf.
 

Mashiro sprang sofort auf die Füße und blickte nach oben. Er stand in einem Raum mit unzählig vielen Türen. Also eigentlich war es nur eine, aber da Mashiro ebenfalls nie zählen gelernt hatte, waren es für ihn ein unzählbare Anzahl.

Ein Glück war er im Visual Kei Geschäft - wo sonst konnte man als gut aussehender junger Mann in Frauenkleidern ohne jegliche Schulbildung und Talente ganz groß durchstarten?
 

Mashiro rüttelte an der Klinke der ersten Tür, aber sie war verschlossen. Niedergeschlagen blieb er schließlich mitten im Raum stehen und zerbrach sich den Kopf, wie er hier wieder hinauskommen könnte.

Plötzlich erblickte er Ikea-Tischchen und darauf einen winzigen goldenen Schlüssel. Er nahm an, dass er zu der Tür gehören müsste, aber zu seinem Kummer passte der Schlüssel nicht. Bei seinem zweiten Rundgang entdeckte er jedoch eine kleine Tür, durch die die Hauskatze in den Garten gelangen konnte. Mashiro kniete sich hin und versuchte durch die Tür ins Freie zu gelangen, was ihm natürlich nicht möglich war. Er war zwar nicht sonderlich groß, aber so klein wie eine Katze nun auch wieder nicht.
 

Daraufhin ging er zum Tisch zurück in der leisen Hoffnung, dort einen zweiten Schlüssel zu finden. Diesmal entdeckte er dort ein Fläschlein, das vorher seiner Meinung nach noch nicht da gestanden hatte. "Sauf mich!", flüstere es Mashiro zu.

Da dieser als Marionette des Plattenbosses eh daran gewöhnt war, Befehle ohne wenn und aber zu befolgen, trank er das Fläschlein bis auf den letzten Tropfen aus. Es schmeckte ausgezeichnet - nach einer Mischung aus Wodka und Cola.

Beschwipst vom Alkohol wagte Mashiro nun einen zweiten Versuch, durch die Katzentür nach draußen zu gelangen. Als dieser jedoch scheiterte, setzte er sich schließlich auf den Fußboden und brach in Tränen aus.
 

“Sinnlose Heulerei! Lass das!”, sagte er aber bald energisch zu sich. Da fiel sein Blick plötzlich auf eine Tupperdose, die unter dem Tisch stand. Er klappte sie auf und fand darin einen winzigen Kuchen. "Friss mich!", bat der Kuchen Mashiro

“Na schön, ich esse dich”, sagte Mashiro, “Ich hab eh Hunger.” Er biss herzhaft in den Kuchen und vertilgte ihn schnell.



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