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I´d rather die

than stay away from you || Itachi & Sakura
von

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Traitors

Kapitel vier: Traitors
 

Unruhig lief Itachi in Sakuras Wohnung auf und ab. Von draußen hörte man immer noch Schreie, Explosionen, die Schritte unzähliger, in Panik davonrennender Menschen.

Vor einer halben Stunde hatte Sakura ihn allein gelassen, um den Anderen zu helfen, gegen Pain zu kämpfen. Er hatte immer noch ihre Worte im Ohr. Dass er auf keinen Fall die Wohnung verlassen sollte.

Während der letzten 30 Minuten hatte er sich gezwungen, sich daran zu halten, auch wenn er bereits ein paar Mal auf dem Fensterbrett gehockt hatte und hinausspringen wollte. Auch wenn man es ihm nicht ansah, Geduld zählte nun wirklich nicht zu seinen Stärken. Er hasste es, warten zu müssen, abseits vom Geschehen, nicht zu wissen, was geschah.

Aber er wusste, dass Sakura Recht hatte und das hatte ihn in dieser Wohnung bleiben lassen. Wenn er sich jetzt den Bürgern von Konoha zeigte, würde man ihn sofort töten oder ins Gefängnis werfen. Und Sakura würde ebenfalls bestraft werden. Schließlich hatte sie einen gesuchten Verbrecher bei sich aufgenommen und ihm geholfen. Für die Ältesten von Konoha würde das sicher unter Hochverrat fallen. Und dafür gab es die Todesstrafe.

Unwillkürlich ballte er die Hand zur Faust. Auch wenn er selbst keine Zukunft mehr hatte, er würde nicht zulassen, dass Sakura ihre genommen wurde. Plötzlich hatte er wieder dieses Bild im Kopf, das er Sakura mit seinem Genjutsu in der Höhle gezeigt hatte. Sie, Naruto und Sasuke zusammen. Lachend. Glücklich. Sein kleiner Bruder und sie. Ein Paar. So sollte es sein. Sie sollten beide glücklich sein. Und er würde alles dafür tun, damit diese Zukunft wahr wurde.

Und deshalb durfte er diese Wohnung nicht verlassen. Er war noch nicht richtig fit und laut Sakura konnte er sein Mangekyou Sharingan noch nicht einsetzen. So bitter es war, aber Pain könnte ihn im Moment locker töten. Und dann gab es niemanden mehr, der Madara und Sasuke aufhalten konnte. Niemanden, der seinen Bruder wieder auf die richtige Seite zurückbringen konnte.

Und deshalb musste er jetzt darauf vertrauen, dass Sakura gegen Pain durchhalten würde. Doch das war nicht so leicht. An die Kräfte eines anderen zu glauben, wenn man jahrelang nur auf die eigene Stärke vertraut hat. Trotz allem konnte er sich immer noch nicht richtig dazu überwinden, ihr zu vertrauen.

Aber sie war ja nicht allein. Alle Shinobis und Kunoichis aus Konoha kämpften vermutlich gerade gegen Pain. Die Chancen standen nicht schlecht, dass sie überlebte. Aber dennoch...nicht schlecht war nicht gut genug.

Als Itachi die Augen schloss, durchzuckte ihn plötzlich ein anderes Bild. Sakura, auf dem Boden, in einer Blutlache, die Augen leer und ausdruckslos, die Haut weiß und eiskalt. Tot.

Er wusste nicht, warum er so empfand, aber das war der Moment, in dem er sich sagte, dass er nicht hierbleiben würde. Dass er nicht auf Sakura hören würde. Er stand schon auf dem Fensterbrett, als ihm noch etwas einfiel. Er würde so oder so gegen ihre Regel verstoßen. Aber solange er noch nicht wusste, was mit ihr passiert war, musste er nicht ins Geschehen eingreifen, musste er sich nicht zeigen. Er konnte die Situation beobachten, ohne sich zu erkennen zu geben.

Itachi nahm wieder die Gestalt ihres Cousins an, bevor er die Wohnung ganz normal durch die Tür verließ. Er musste sich wie jemand benehmen, der kein Ninja war und das war für jemanden wie ihn, der seit dem Kindesalter immer wie ein Shinobi gehandelt und gedacht hatte, natürlich nicht so einfach.

Pain zu finden sollte kein Problem darstellen. Er musste einfach nur der Spur der Verwüstung folgen, die sich durch ganz Konoha zog. Inzwischen waren die Straßen wie ausgestorben, niemand rannte mehr hier entlang. Itachi vermutete, dass alle, die keine Ninjas waren, evakuiert worden waren und der Rest sich im Kampf gegen Pain und seine sechs Körper befand.

Je weiter er ging, und je mehr er sich dem Zentrum von Konoha näherte, desto schlimmer wurde die Verwüstung. Außerdem wurden die Geräusche immer lauter, alle paar Sekunden ertönten laute Explosionen. Schließlich erreichte Itachi das Schlachtfeld, anders konnte er es wirklich nicht beschreiben. Von den Häusern, die dort vorher mal gestanden hatten, war nicht mehr viel übrig. Alles lag in Trümmern. Am Boden befand sich ein riesiger Krater und überall lagen tote oder schwer verletzte Menschen herum.

Er hielt Ausschau nach einem rosa Haarschopf, entdeckte Sakura jedoch nicht. Dafür sah er Pain und seine Körper sofort. Er hatte nicht einen Kratzer abbekommen und sah nicht so aus, als hätte er einen Kampf hinter sich. Aber das überraschte Itachi nicht. Mehrere Männer stürmten jetzt auf Pain zu, doch er schleuderte sie weg, als wären sie nichts weiter als Puppen.

Plötzlich hörte Itachi eine Stimme neben sich: „Koji? Was machst du denn hier? Hat Sakura dir nicht gesagt, dass du in der Wohnung bleiben sollst? Es ist viel zu gefährlich hier.“ Es war Naruto. Er sah völlig fertig aus, war über und über mit Schmutz bedeckt und blutete aus mehreren Wunden, die aber offensichtlich schon zu heilen anfingen.

„Ich...“Itachi zögerte. Nichtmal jetzt konnte er zugeben, dass er sich Sorgen um Sakura gemacht hatte. „Ich wollte sehen, ob ich euch helfen kann.“

Naruto sagte: „Du bist kein Shinobi, du kannst uns nicht helfen. Nichtmal wir kommen mit dem Kerl klar. Verschwinde von hier, sofort!“

In dem Moment ertönte ein lauter Aufschrei, der dazu führte, dass Itachi und Naruto sich beide umdrehten. Es war Ino, die das so aufgeschrien hatte und jetzt konnten sie auch den Grund erkennen. Pain hatte Sakura an sich herangezogen und einer seiner Körper hielt die Hand über ihren Kopf. Narutos Augen leuchteten blutrot auf. Offenbar hatte Kyuubi sich gemeldet.

„Wenn du es wagst, ihr auch nur ein Haar zu krümmen, reiß ich dich in Stücke. Lass sie sofort los!“, knurrte er und wollte sich auf Pain stürzen.

Itachi streckte einen Arm aus, um ihn aufzuhalten. Er kannte die Fähigkeiten von Pains Körpern genau. Dieser hier war in der Lage, Sakuras Gedanken zu lesen oder er konnte sie töten, indem er ihr die Seele herausriss. Es wäre viel zu gefährlich, wenn Naruto jetzt einfach gedankenlos auf Pain zustürmte.

Naruto wollte Itachi beiseite stoßen und rief: „Lass mich, er hat Sakura-chan! Ich muss sie retten.“

„Bleib hier, du Vollidiot! Er tötet sie, wenn du dich jetzt bewegst!“ Normalerweise war Itachi nicht der Typ, der mit Beleidigungen um sich warf, aber sah der Uzumaki denn nicht, wie ernst die Situation war?

In dem Moment sagte Pain: „Er hat Recht. Ich werde sie töten. Es sei denn, du entschließt dich, mit mir mitzukommen, Jinchuriki. Dann können wir weitere Todesopfer vermeiden. Zumindest vorerst.“

Naruto erstarrte und Itachi sah ihn an. Er würde doch nicht ernsthaft darauf eingehen? Sakura schrie: „Naruto, tu es nicht! Sie dürfen dich nicht bekommen, das weißt du ganz genau! Ich bin nicht wichtig.“

„Halt den Mund.“, sagte Pain und verpasste ihr einen heftigen Schlag ins Gesicht. Blutspuckend ging Sakura zu Boden, während Pains einer Körper immer noch die Hand über ihren Kopf hielt. Naruto zögerte. Es sah so aus, als würde er sich wirklich Gedanken darüber machen, ob er auf Pains Angebot eingehen sollte. Und das durfte nicht passieren.

Itachi musste das verhindern. Auch wenn er damit gegen die Abmachung verstieß. Auch wenn er damit allen Dorfbewohnern offenbarte, dass Sakura ihn bei sich aufgenommen hatte. Aber er konnte nicht zulassen, dass Pain sie tötete. Genauso wenig konnte er zulassen, dass er den Kyuubi bekam und damit die ultimative Waffe, Konoha zu zerstören.

„Lass sie los, Pain.“, sagte er ruhig. Er schloss die Augen und als er sie wieder öffnete, blickte er ihn durch das Sharingan an und hatte wieder sein richtiges Aussehen angenommen. Sofort blieben alle, die in der Nähe waren, geschockt stehen und ein Raunen ging durch die Menge.

Naruto war einen Moment wie erstarrt, dann knurrte er: „Itachi Uchiha. Was hast du Verräter hier zu suchen?“

Sakura schrie: „Nein, wie konntest du das tun, Itachi? Du hast alles zerstört!“

Doch Itachi beachtete weder Naruto noch Sakura, sein Blick war nur auf Pain fixiert, der jetzt leicht lächelte und sagte: „Hatte Madara also Recht, als er sagte, dass du nicht tot bist. Sein Befehl war klar. Du hast uns verraten und dich zu töten hat oberste Priorität.“

Dann stieß er Sakura plötzlich heftig von sich und Naruto reagierte sofort. Er sprang nach vorn und fing Sakura auf. „Alles okay?“, murmelte er.

Doch sie beachtete ihn gar nicht. „Itachi, warum? Warum bist du nicht in der Wohnung geblieben? Du hast alles kaputt gemacht, wofür ich gearbeitet habe!“

Naruto sah sie ernst an. „Sakura, was geht hier vor? Hast du ihn die ganze Zeit in deiner Wohnung versteckt?“

„Das würde ich auch gerne wissen.“ Tsunade war jetzt erschienen und bei ihr waren die Dorfältesten, einschließlich Danzo. Bevor Sakura jedoch irgendetwas erwidern könnte, ertönte ein lautes Krachen und sie fuhr herum.

Itachi war auf Pain zugerast. „Nein! Du bist noch viel zu schwach!“, rief sie verzweifelt, doch es war zu spät. Itachi war noch nicht so schnell wie sonst und deshalb erwischte Pain ihn und er wurde ein paar Meter weit geschleudert. Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht und stand wieder auf.

„Hör doch endlich auf!“, rief Sakura. Eigentlich müsste sie jetzt wütend auf ihn sein, doch alles, woran sie denken konnte, war ihre Angst, dass er sterben könnte.

Er fuhr zu ihr herum und rief: „Jetzt halt doch endlich mal den Mund, Sakura!“ Sich umzudrehen war ein Fehler, denn in dem Moment erwischte Pain ihn erneut und Itachi bekam einen heftigen Anfall. Krämpfe schüttelten ihn und er ging blutspuckend zu Boden. Es war die Krankheit, durch den Kampf war es wieder schlimmer geworden. Es war einfach zu viel für ihn.

„Nein!“ Sakura wollte aufspringen und zu ihm rennen, doch Naruto hielt sie immer noch fest. „Lass mich los!“, schrie sie. Doch sein Griff war so fest, sie hatte keine Chance zu entkommen.

Itachi hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt, doch er schwankte heftig und sah so aus, als würde er jeden Moment das Bewusstsein verlieren. Pain sagte höhnisch: „Du bist erbärmlich. Und so was war mal Akatsuki-Mitglied. Glaubst du ernsthaft, dass du in Konoha wieder akzeptiert wirst? Du wirst es sowieso nicht schaffen, Madara davon abzuhalten, das Dorf zu zerstören. Ich bringe es jetzt zu Ende.“

Itachi sagte ruhig: „Ich werde dafür sorgen, dass Madara sein Ziel nicht erreicht.“ Und dann aktivierte er das Mangekyou Sharingan. Jetzt war Sakura völlig hysterisch. „Nein, nicht das Mangekyou! Das hält dein Körper nicht aus!“

Doch es war zu spät. Bevor Itachi auch nur die Möglichkeit hatte, Pain anzugreifen, brach er zusammen. Blut strömte aus seinen Augen und er spuckte auch wieder welches aus. Zusammengekrümmt lag er auf dem Boden.

Sakura stieß Naruto so heftig ihren Ellbogen in den Bauch, dass er sie für einen Moment freigab. Die Gelegenheit nutzte sie und stürmte sofort zu Itachi. Sie zog ihn auf ihren Schoß und ihre Tränen tropften auf sein Gesicht. „Du verdammter Idiot, warum hast du das getan? Warum hörst du nie auf mich?“

„Du weinst.“, sagte er monoton. „Warum weinst du?“

Nur am Rande bekam Sakura mit, dass Pain in diesem Moment sagte: „Gut, Itachi, du wirst es sowieso nicht mehr lange machen. Ich werde mir den Kyuubi zu einem anderen Zeitpunkt holen.“ Sie hörte, wie Naruto schrie: „Warte, du Mistkerl!“ Doch dann war Pain verschwunden und hinterließ nichts als Verwüstung.

Sakura war wie in Trance. Sie nahm nur Itachi wahr. Ihre Hände waren rot von seinem Blut. Sie bekam nicht mit, wie die Dorfbewohner sich um sie und Itachi versammelt hatten, wie sie sie geschockt anstarrten und miteinander tuschelten. Sie bekam nicht mit, wie Tsunade sie immer wieder anschrie und fragte, was das zu bedeuten hatte. Alles, was sie realisierte war, dass Itachi im Sterben lag. Dass alles umsonst gewesen war.

Dann spürte sie plötzlich, wie jemand sie grob an den Handgelenken packte und sie von Itachi wegzerrte. „Nein!“, schrie sie auf. Brutal wurde sie zu Boden gestoßen. Als sie aufblickte, sah sie in Danzos Gesicht. „Du Verräterin! Du hast einen Verräter in unser Dorf geholt! Ihr gehört beide sofort getötet!“, schrie er sie an. Sakura sah die Wut in seinem Gesicht, aber gleichzeitig konnte sie auch Angst in seinen Augen erkennen. Angst, dass alles ans Licht kam.

Naruto schrie: „Wehe, ihr fasst Sakura an! Oma Tsunade, das kannst du doch nicht machen! Lass sie doch erstmal erklären!“

„Ich wüsste nicht, was es da noch zu erklären gibt, Naruto!“, fauchte die Hokage. „Siehst du nicht, was ich sehe! Offenbar hat Sakura Itachi Uchiha nach Konoha geschmuggelt und ihm Unterschlupf gewährt. Das ist Hochverrat! Du kennst die Strafe dafür!“

Fassungslos sah Naruto sie an. „Das kannst du nicht tun. Wenn du Sakura umbringen willst, musst du mich auch umbringen!“ Und dann stellte er sich vor Sakura, die immer noch am Boden war.

„Naruto, nein.“, flüsterte sie. Genau das hatte sie nicht gewollt. Das er ebenfalls für etwas bestraft wurde, das sie getan hatte. Aber sie wusste, wenn er sich mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte ihn nichts mehr davon abbringen.

Itachi gab einen erstickten Laut von sich. Er war sehr schwach. Sakura schrie: „Bitte, ihr müsst mich ihm helfen lassen! Nur er kann Madara aufhalten, versteht ihr das nicht?“

„Halt den Mund!“, rief Danzo und verpasste ihr eine heftige Ohrfeige. Da richtete Itachi sich plötzlich ein wenig auf und brachte gerade so hervor: „Lasst sie in Ruhe...ich übernehme die volle Verantwortung...“

„Das du es überhaupt wagst, den Mund aufzumachen!“, rief Danzo, ging zu Itachi und wollte ihn schlagen. „Nein!“, schrie Sakura. Sie hielt sich die Augen zu, weil sie nicht hinsehen konnte.

„Stopp, das reicht! Dazu hast du kein Recht, Danzo!“, sagte Tsunade plötzlich. Erleichtert machte Sakura die Augen wieder auf.

Dann sagte die Hokage: „Wir werden das nicht hier besprechen. Werft die Beiden erstmal ins Gefängnis.“

„Was? Nein, dann musst du mich ebenfalls ins Gefängnis werfen!“, rief Naruto entzürnt.

„Nein, Naruto, bitte nicht. Ich will das nicht.“, sagte Sakura leise. Er warf ihr einen Blick zu. „War das die Sache, die du mir nicht erzählen konntest?“

Sie nickte. „Ja und bitte, du musst mir glauben, ich habe Konoha nicht verraten. Das würde ich niemals tun. Wenn du mir helfen willst, dann musst du Tsunade davon überzeugen, mir zuzuhören.“

Naruto beruhigte sich langsam wieder, dann nickte er.

Dann kamen zwei Anbu-Mitglieder. Einer packte Sakura grob und fesselte sie. Der Andere nahm Itachi und schleifte ihn hinter sich her. Er war so schwach, dass er nicht mehr richtig laufen konnte und er hinterließ eine Blutspur am Boden.

Sakura wusste, dass es nicht gut um ihn stand. Sie hoffte so sehr, dass man sie beide in die gleiche Zelle steckte. Wenn sie sich nicht sofort um ihn kümmerte, würde er sterben.

Schließlich kamen sie im Gefängnis an und Sakura und Itachi wurden beide in die gleiche Zelle geschubst. Zum Glück schaffte sie es, ihn noch ein wenig aufzufangen, aber sie war selbst am Ende ihrer Kräfte, sodass ihre Beine einknickten und sie mit ihm auf dem Schoß zu Boden sank.

Vor der Zelle standen Tsunade, Danzo, Naruto, Koharu Utatane und Homura Mitokado. Während Homura, Koharu und Danzo wild auf Tsunade einredeten und sagten, Sakura und Itachi müssten sofort für ihren Verrat getötet werden, trat Naruto ans Gitter der Zelle. Er suchte Sakuras Finger und als sie sich zart berührten, sagte er leise: „Ich hole dich hier raus, darauf kannst du dich verlassen.“

Sakura flüsterte: „Naruto, du warst dabei, als Kakashi uns Itachis Geschichte erzählt hat. Du weißt, dass Itachi nicht böse ist. Sonst hätte ich ihm doch niemals geholfen. Nur kann er uns helfen, Sasuke zurückzubekommen. Nur er kann Madara aufhalten. Und ich will, dass die Menschen die Wahrheit erfahren.“

Naruto sah sie ernst an. „Du hast Recht, Sakura. Ich werde mit Tsunade reden und ich werde sie dazu bringen, dir zuzuhören, damit du ihr die ganze Geschichte erzählen kannst.“

„Danke, Naruto.“, flüsterte sie. Jetzt ging es ihr schon ein wenig besser, auch wenn sie immer noch alle Hoffnung verloren hatte.

Die Dorfältesten redeten immer noch auf Tsunade ein und der Hokage wurde es in diesem Moment zu viel. Sie sah müde und erschöpft aus, was ja auch kein Wunder war, nach diesem Kampf gegen Pain. Sie sagte mit lauter Stimme: „So, es reicht jetzt! Ich entscheide, was mit den Beiden geschieht! Und das werde ich erst nach einem Verhör entscheiden. Und dieses Verhör findet morgen statt.“ Dann scheuchte sie alle aus dem Raum, nur ein paar Wachen blieben hier.

Jetzt, wo alles still war, bemerkte Sakura, dass Itachi nur noch sehr flach und schwach atmete. „Oh Gott!“, murmelte sie. Bitte, sie musste einfach noch Chakra übrig haben, sonst konnte sie ihn unmöglich heilen.

Sie streckte die Hände aus und glücklicherweise leuchtete in dem Moment ihr Chakra auf. Sie fing an, ihn zu heilen und das tat sie mit Sicherheit über eine Stunde lang, bis ihr Chakra völlig verbraucht war. Er sah immer noch schrecklich aus, aber zumindest war er jetzt außer Lebensgefahr. Trotzdem, die gesundheitlichen Fortschritte, die er in der letzten Woche gemacht hatte, waren damit natürlich zunichte gemacht.

Und jetzt, wo sie wusste, dass er nicht sterben würde, verschwand die Angst und an ihre Stelle trat Wut. Riesige Wut.

Itachi schien das zu spüren. Er hob die Hand und sagte: „Sakura...“

„Fass mich nicht an!“, fauchte sie und rutschte so weit von ihm weg, wie es in dieser kleinen Zelle möglich war, bis sie schließlich an die ihm gegenüberliegende Mauer gepresst dasaß.

„Das hier ist alles nur deine Schuld! Nur deinetwegen sind wir in dieser Situation!“

„Sakura...“

„Nein! Warum konntest du nicht einfach auf mich hören? Warum bist du nicht in der Wohnung geblieben? Dann säßen wir jetzt nicht hier in dieser Zelle! Du hast alles kaputt gemacht. Alles, was ich letzte Woche getan habe, war umsonst, wenn wir Tsunade nicht überzeugen können! Du verdammter Idiot von einem Uchiha, warum warst du nur zu stolz, um in der Wohnung zu bleiben, wo du in Sicherheit gewesen wärst? Und jetzt...jetzt ist wahrscheinlich alles vorbei.“

Itachi ließ ihren Wutanfall schweigend über sich ergehen. Er wusste, dass er es verdient hatte und außerdem hielt er es für sehr riskant, sie jetzt zu unterbrechen. Als sie jedoch den letzten Satz nur noch flüsterte und dann auch noch Tränen ihre Wangen hinabliefen, konnte er nicht mehr schweigen.

„Sakura, ich...ich konnte nicht in der Wohnung bleiben. Ich musste wissen, dass es dir gut geht.“

Ihr Kopf fuhr hoch und ungläubig starrte sie ihn durch die Dunkelheit der Zelle an. Mit einem Mal verpuffte ihre Wut. Er...hatte sich Sorgen um sie gemacht?

Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden und obwohl sie sicher war, dass er in der Dunkelheit nicht sehen konnte, wie sie errötet war, drehte sie den Kopf trotzdem zur Seite. Leise sagte sie: „Es ist ja jetzt nun nicht mehr zu ändern. Ich kann nur hoffen, dass Tsunade mir zuhört und dass sie mir glaubt. Sie lässt sich eigentlich nicht von den Ältesten beeinflussen.“

Dann schwiegen Itachi und sie für eine Weile. Was hätten sie in so einer Situation auch sagen sollen? Sakura fiel auf, dass es in der Zelle nur eine kleine Pritsche gab, auf der man schlafen konnte. Entschlossen sagte sie: „Leg du dich da hin, Itachi. Du hast es nötiger. Sollte ich Tsunade tatsächlich davon überzeugen können, dich weiter auf den Kampf gegen Madara vorbereiten zu dürfen, dann haben wir eine Menge aufzuholen.“

Doch Itachi sagte: „Nein, ich schlafe auf dem Boden. Du bist auch am Ende deiner Kräfte.“

Sakura seufzte laut auf. Ging das denn schon wieder los? Sie sagte: „Jetzt hör auf, so verdammt stur zu sein, Uchiha, und beweg deinen Hintern.“

„...“

Sakura hätte jetzt gern seinen Gesichtsausdruck gesehen, doch dazu war es zu dunkel. Schließlich sah sie, wie er sich erhob. Er schwankte ein wenig und Sakura war sofort da, um ihn zu stützen. Doch das missfiel dem werten Herrn natürlich mal wieder.

„Ich bin durchaus in der Lage, die zwei Schritte allein zu gehen, Haruno.“

„Oh natürlich, tut mir sehr leid, ich wollte dich auf keinen Fall beleidigen.“, meinte Sakura sarkastisch.

Als er schließlich auf der harten Pritsche lag, beugte Sakura sich über ihn und sagte: „Gehts?“

„Hn.“, machte er nur.

Sie schüttelte leicht den Kopf. Immer noch hatte sie keine Ahnung, was dieser Laut bedeuten sollte. Sie wollte sich gerade wieder umdrehen, um sich auf den Boden zu setzen, als sie plötzlich seine Hand an ihrem Handgelenk spürte. Sofort fuhr sie herum.

„Sakura...danke.“, sagte er leise. Sie erstarrte und ihr Herzschlag setzte einen Moment lang aus. Hatte sie sich eben gerade verhört? Sie wollte in sein Gesicht sehen, um zu überprüfen, ob er das wirklich gesagt hatte, doch er hatte ihr schon den Rücken zugedreht, als wollte er möglichst viel Distanz zwischen sich und sie bringen.

Völlig verdattert setzte sie sich neben der Pritsche auf den harten Steinboden. Ihr Herz hatte sich immer noch nicht beruhigt.

Itachi hatte sich doch tatsächlich bei ihr bedankt. Nie hätte sie für möglich gehalten, dass der Uchiha dazu in der Lage war. Ein warmes Gefühl, das von einem Kribbeln begleitet wurde, breitete sich in ihrem Magen aus. Es war ein Gefühl, über das Sakura nicht weiter nachdenken wollte.

Sie versuchte, auf dem harten Steinboden eine bequeme Position zu finden und irgendwann schlief sie schließlich ein.

Sakura erwachte am nächsten Morgen, als die Zellentür aufgemacht wurde und ein Anbu etwas Wasser und Brot hereinbrachte. Sie selbst bekam nichts herunter, aber sie nötigte Itachi dazu, etwas zu essen und zu trinken. Sie stritten ein wenig, doch erst nachdem er gehorchte, gab Sakura sich zufrieden.

Ansonsten sprachen sie kaum ein Wort. Sakura starrte die ganze Zeit auf die karge, kalte Wand und hing ihren trübseligen Gedanken nach. Gegen Mittag sagte sie zu Itachi: „Ich glaube, wir sollten noch eine Heilsession machen.“

Itachi wollte sich gerade das Shirt ausziehen, als Tsunade plötzlich die Zelle betrat. „Sakura, komm mit.“, sagte sie kurz angebunden. Offenbar sollte jetzt das Verhör stattfinden. Als sie aufstand, war sie nervös und hatte Angst. Kurz bevor sie die Zelle verlies, spürte sie Itachis Hand auf ihrem Arm. „Du schaffst das.“, sagte er und ließ sie wieder los.

Augenblicklich fühlte Sakura sich besser. Sie wurde von zwei Anbu-Mitgliedern in ein karges Zimmer geführt, in dem sich nur ein Tisch und zwei Stühle befanden. Tsunade saß bereits auf einem von ihnen. Als Sakura sich ihr gegenüber hingesetzt hatte, sagte die Hokage: „Sakura, ich muss dir sicher nicht sagen, dass das, was du getan hast, Hochverrat ist.“

Sakura schluckte heftig, dann sagte sie: „Tsunade, du kennst mich jetzt schon so lange. Du weißt, ich würde niemals das Dorf verraten. Und du weißt genauso gut wie ich, dass Itachi nicht der Verbrecher ist, für den er gehalten wird. Du weißt, warum er das alles getan hat.“

Tsunade schlug mit der Faust auf den Tisch. „Das ist aber noch lange kein Grund, ihn einfach in deiner Wohnung zu verstecken! Ich verstehe nicht, warum du das getan hast? Was hast du davon, Sakura?“

Sie musste ihr wohl wirklich alles erzählen. Und zwar nicht, dass sie ihm helfen wollte, weil sie es unfair fand, wie mit ihm umgegangen wurde und weil sie wollte, dass die Wahrheit ans Licht kam. Sie musste Tsunade erzählen, was Itachi für einen Nutzen für das Dorf hatte, um sie zu überzeugen. Sie musste von ganz von vorn anfangen.

Also fing Sakura an zu erzählen. Sie erzählte, wie sie Itachi halbtot in der Höhle gefunden hatte. Wie sie ihn nach einiger Zeit davon überzeugt hatte, den Deal mit ihr zu machen. Dass sie seine Augen und seine Krankheit heilen und ihn auf den Kampf mit Madara vorbereiten würde und er dafür Madara töten und Sasuke davon überzeugen würde, nach Konoha zurückzukehren. Wie sie ihn als ihren Cousin ausgegeben hatte und so ins Dorf geschmuggelt hatte. Wie sie sich die ganze Zeit um ihn gekümmert und behandelt hatte.

Zum Schluss sagte sie: „Tsunade, du weißt, dass Itachi Sasuke liebt und ihm das Dorf wichtig ist. Darum hat er all das getan. Und er ist der Einzige der Madara aufhalten kann und der Sasuke davon überzeugen kann, dass das, was er tut, falsch ist. Du weißt genauso gut wie ich, dass wir ihn brauchen und das Konoha ihn braucht. Ich habe Konoha nicht verraten, ich habe nur versucht, es zu retten. So wie Itachi.“

Dann war Sakura still. Jetzt konnte sie nur noch hoffen und darauf vertrauen, dass Tsunade das Richtige tun würde. Die Hokage war einen Moment still und schaute nachdenklich vor sich hin. „Ich muss darüber nachdenken, Sakura.“, sagte sie schließlich und verließ den Raum.

Die zwei Anbu brachten Sakura zurück in die Zelle zu Itachi.
 

Soo, ihr Süßen!

Ich weiß, das Kapitel war ziemlich heftig.

Und es war nicht wirklich Romantik drin.

Aber ich versuche eben, die Sache zwischen den Beiden realistisch zu gestalten.

Und vielen Dank für eure lieben Kommentare zum letzten Kapitel.

Ich hab mich so gefreut. <3

Also, bis zum nächsten Kapitel.

Das Julchen :3



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Von:  MissYukiMarie
2012-04-13T23:32:39+00:00 14.04.2012 01:32
pain dieser arsch -.-
naja ich hoffe tsunade glaubt sakura und hilft ihr und itachi...
man danzo und den anderen ältesten gehört in den arsch getreten !
aber wie süß von itachi dass er sich bedankt hat :)
ich kann nicht aufhören zu lesen >.<

lg yuki
Von: abgemeldet
2010-12-01T14:25:50+00:00 01.12.2010 15:25
He
Pain ist ja echt nett -.-
So nach den Motto „wieso sollte ich die Drecksarbeit machen, wenn Mutter Natur es erledigen wird“
Irgendwie war auch klar das ein Uchiha taub ist, sollt man versuchen ihn was vorzuschreiben. XD
Ich zwei werden sich wohl noch streiten wär zu Erst ermordet werden darf, und so mit noch miterleben wird wie der andere stirbt.

Tsunades Verhalten ist auch sehr realistisch.
Echt gut!

Und das Sakura mit aller Gewalt Itachi Brotrinden in den Hals stopft, damit es hin besser geht…
Hat in sicher nicht gefallen XD

Lg und krieg ich jetzt auch einen Ens wenn es weitergeht?
Biiiiiiiiittttttttttttttttttttttttttttttttttttttttteeeeee!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ach hab ich erwähn das das Kap keine Atempause hat?
Sehr viel Action! ^^

Von:  MelodyOfDoom
2010-11-28T07:28:58+00:00 28.11.2010 08:28
Hey,
das war ja wieder mal ein super Kapitel! Ich fürchte ich wiederhole mich, aber es ist einfach klasse, dass du es schaffst, nicht so ein kitschiges völlig 'Out-Of-Character'-FF zu schreiben, wieder so^^
Von:  vanii
2010-11-25T18:25:56+00:00 25.11.2010 19:25
wow
wirklich eine sehr gute ff und richtig schönes kapi
ich finde deinen schreibstil einfach klasse und mit ita und saku find ich richtig traurig, dass die jetzt im gefängnis sind, jedoch mit unrecht
ich hoffe das klärt sich alles
dass ita sich sorgen um saku gemacht hat, och wie süß, ich finde ja die passen soo gut zusammen
ochja, und das saku die krankheit und die augen heilen kann find ich großartig
du beschreibst alles sehr gut und ausführlich (:
ich freu mich aufs nächste kapi

glg

vanii
Von:  Mina_Tara
2010-11-25T12:11:59+00:00 25.11.2010 13:11
Ich hab deine FF eben gefunden und hab mir alles durchgelesen ^^
und ich muss sagen, sie klingt klasse^^
ich finde sie sehr spannend und einfühlsam.

Mach bitte schnell weiter.

Mina_Tara
Von:  lavendelina
2010-11-24T21:08:10+00:00 24.11.2010 22:08
Hey..(:
Wieder ein echt tolls Kapi!
Hoffentlich entscheidet sich Tsunade richtig! (:
Ita voll süß, wie er sich um Saku sorgen macht
& sich bei ihr bedankt..*______* <3
Schreib bitte schnell weiter! =)
Freu mich schon auf das nächste Kapitel!

Lg Marie :*
Von:  noelle_89
2010-11-24T19:55:59+00:00 24.11.2010 20:55
hey,

also ich mach es kurz, das ist einfach ein hammer kapi..
echt einfach klasse..
so realistisch, also passend in der situation finde ich einfach klasse..
und man sitzt hier vor den bildschirm und fiebert regelrecht mit.. und man vergisst auch alles..also einfach klasse...
da ist es auch nicht schlimm wenn da keine romantik bei ist!!!
also weiter so..
bin gespannt wie es weiter geht...
weil die beiden so einfach frei rumlaufen kann man dann ja auch nicht...
was sollen die anderen dorfbewohner sagen....
bin schon echt gespannt wie es weiter geht...
also bitte schreib schnell weiter...^^ damit der durst deiner Leser gelöscht wird^^

lg...noelle
Von:  xSasuSakux
2010-11-24T17:55:47+00:00 24.11.2010 18:55
Hey

Das Kapi war so hamma geil
Und das Ita die ganze Zeit mit sich gekämpft hat, ob er denn jetzt nun mitkämpfen wird oder nicht
Ach ne, das ist ja suez gewesen
Aber noch niedlicher war ja, dass er sich Sorgen um Saku gemacht hat
Das hat zwar am Ende beide ins Gefängnis gebracht
Aber das ist echt suez, muss ich ja mal sagen
Und dann hat er sich sogar noch bei ihr bedankt *träum*
Besser kann es ja gar nicht werden xDDD
Bin gespannt, wie Tsunade sich entscheidet
Ich hoffe ja mal, für die Wahrheit
Und nicht die angebliche Wahrheit der Ältesten
Ich finde es einfach schlimm, wie die so etwas tun konnten
Freu mich auf das nächste Kapi

Lg
xSasuSakux
Von:  darkshadow28
2010-11-24T17:42:19+00:00 24.11.2010 18:42
Tolles Kapitel^^
Das Itachi nicht auf Sakura hört war irgendwie von Anfang an zu befürchten.
Hoffentlich wendet sich für die Beiden alles zum Guten.

Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^
Mach weiter so!!!
lg
Von:  chimale-chan
2010-11-24T17:41:34+00:00 24.11.2010 18:41
Ein echt gutes Kapi =)
Freu mich schon auf das nächste ;D


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