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Bittersweet Desire

von

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„Wir haben alles gesehen! Wir haben alles mitbekommen!“, belagerte mich meine Schwester schon seit dem Shinji gegangen war. „Was habt ihr bitte schön gesehen?“, entgegnete ich ihr. „Na, wie du ihn die ganze Zeit anschaust!“, sagte Hime. „Wie jetzt? Bist du jetzt auf Tamas Seite?“ Ich raufte mir die Haare. Wie sehe ich ihn denn an? Was sollen sie mitbekommen haben? „Und wohin geht ihr morgen?“, bohrte meine Schwester weiter nach. „Weiß ich noch nicht. Warte mal! Habt ihr gelauscht!?“ „Nein, nur ich.“, gab Tama zu, natürlich machte es das nicht gerade besser. „Ich geh arbeiten. Tschüss. Kann spät werden.“ Ich hatte zwar noch Zeit bis ich arbeiten musste, aber ich hatte keine Lust mich weiter mit Fragen bombardieren zu lassen. Immerhin war da nicht mal was, was sie dort vermuteten.

Ich ging in die Bar, wo ich abends manchmal arbeitete um mir mein Studium zu finanzieren. Zum Glücke waren zurzeit Semesterferien, so dass ich nachmittags und manchmal noch abends jobben konnte. In der Bar wurde ich gleich von zwei Freunden begrüßt, die auch hier arbeiteten. Zusammen stellten wir Stühle, Tische und Hocker auf ihre Plätze und machten nochmals sauber. Danach langweilten wir uns bis die ersten Gäste kamen und wir endlich was zu tun hatten. In die Bar kamen manchmal die schrägsten Personen. Manchmal pöbelte einer an der Bar rum, dann heißt es schnell handeln und raus werfen. Wir sind immer froh, wenn uns keiner was auf die Nase gibt. Die ersten Gäste kamen meist um sieben Uhr, gleich nach der Arbeit und die letzten wollten manchmal nicht vor drei Uhr morgens verschwinden.

Nach und nach wurde die Bar immer voller, auch unser DJ kam endlich und legte sofort Musik auf um die Gäste zu unterhalten. Gegen Mitternacht war das meiste los und wir ackerten uns halb zu Tode. Zum Glück ging der Letzte schon gegen halb zwei, da heute die meisten selber zur Arbeit mussten, ist immerhin ist es gerade mal Donnerstag. Wir räumten schnell auf und machten sauber, sogar der DJ half uns und wir halfen ihm. Nach circa 45 Minuten war alles erledigt und wir konnten endlich gehen. Gegen drei Uhr war ich endlich zu Hause, ich ging leise rein um Hime und Tama nicht wecken. Ich schlich in mein Zimmer, zog dort nur das Nötigste aus und schmiss mich dann auf mein Bett. Nachher auch noch ein Date mit Shinji. Oh Gott, das kann was werden.

Ich schlief zum Glück gleich ein und träumte irgendein Schwachsinn. Shinji in einem Kleid und einem Hasenkuscheltier in der Hand dazu noch einen übergroßen Lutscher auf meinem Bett. Ich wachte relativ schnell wieder auf wegen diesem Traum. Ich machte mir meine Haare aus meinem Gesicht und versuchte erst mal klar zu denken. Ich suchte nach einer Uhr, ich hatte gerade mal fünf Stunden geschlafen. Verdammt. Ich drehte mich wieder um und versuchte wenigstens noch ein bisschen zu schlafen, dieses Mal hoffentlich ohne einen solchen Traum. Nach drei weiteren Stunden Schlaf, stürmte meine Schwester in mein Zimmer. „Kyosuke! Aufstehen, du kommst sonst zu spät zu deiner Verabredung mit Shinji!“ Sie zog mir meine Decke weg. „Ich habe noch so viel Zeit, der kommt erst um zwei Uhr mit der Bahn. Und beim nächsten Mal, ziehe mir meine Bettdecke bitte nicht weg, sonst erlebst du dein blaues Wunder!“, schnauzte ich sie an, worauf sie verschwand. Nach einer halben Stunde quälte ich mich mühselig aus dem Bett und macht mich auf in die Küche.

„Wo ist Hime?“, fragte ich Tama, die alleine in der Küche saß. „Im Bad, wir haben schon gegessen.“ Ich nickte und holte mir was zu Essen aus dem Kühlschrank. „Und was werdet ihr heute machen?“, fragte Tama. „Keine Ahnung, mal schauen, worauf er Lust hat.“ „Och, wie süß du richtest dich nach ihm.“ Sie fing an zu kichern. „Ja, weil ich zu faul bin mir etwas zu überlegen!“ „So wie ich ihn kenne, will er bestimmt ein Eis essen gehen, Shinji kann manchmal richtig süß sein, findest du nicht auch?“, plapperte Tama einfach drauf los, ich nickte nur oder machte gar nichts, ich aß viel lieber etwas. „Was wirst du anziehen?“ „Was soll jetzt die Frage? Wie immer eben, Jeans und Shirt. Ende.“ Ich räumte meinen Teller weg und wusch ihn ab. „Du kannst doch mal was anderes anziehen!“ Ich schüttelte den Kopf und zeigte ihr einen Vogel. „Spinnst du? Schon ändere ich meinen Klamottenstil.“ Ich hörte Hime aus dem Bad kommen. „Ich geh duschen.“, sagte ich zu meiner Schwester und verließ die Küche. Auf dem Weg zum Bad, wünschte ich Hime einen schönen Morgen wie sie mir.

Ich ließ mir Zeit im Bad, duschte in Ruhe. Ich ließ mir ein bisschen zu viel Zeit, denn langsam wurde es knapp. Ich ging mit einem Handtuch umgewickelt aus dem Bad, in mein Zimmer und suchte mir dort ein paar Sachen raus. Wieso sollte ich was anderes anziehen. Ich hatte Shirts in allen Farben, außer pink, aber musste ja nicht unbedingt sein. Ich sah aus dem Fenster. Bewölkt, schaut leicht nach Regen aus. Ich zog mir ein lila Shirt heraus und zog meine Jeans von gestern wieder an. Danach ging ich nochmals ins Bad und gelte meine Haare. Ich zog mir eine schwarze Jacke mit Kapuze und machte mich kurz nach halb zwei aus dem Staub. Bevor meine Schwester noch auf die Idee kam, mich mit sinnlosen Sprüchen zu nerven. Wieso musste der Bahnhof so weit entfernt sein. Ich nahm den Bus, so ging es schneller.

Ich musste dann noch zehn Minuten warten bis der Zug von Shinji kam. Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete die Leute, die aus den Zügen ein- und ausstiegen. Ich war so damit beschäftigt, dass ich Shinji gar nicht bemerkte, der auf einmal vor mir stand und mich anlächelte. „Hi! Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst!“ „Hm? Wieso sollte ich auch nicht, du weißt doch wo ich wohne, also was hätte es mir gebracht nicht zu kommen?“ Shinji überlegte kurz. „Stimmt, da hast du recht. Wollen wir gehen?“ Ich nickte und folgte ihm einfach mal. Zum Glück lag der Bahnhof zentral, so dass man zu Fuß in die Stadtmitte laufen konnte, in der diverse Restaurants, Cafés, Einkaufsmöglichkeiten gab.

Shinji lief immer auf Abstand neben mir, er war auch gar nicht so aufgeweckt wie gestern. Mir wurde die Stille langsam unangenehm, aber was sollte ich mit ihm reden? „Ähm, wo willst du hingehen?“ Shinji überlegte kurz. „Weiß nicht. Irgendwo was trinken gehen?“ Ich nickte und am besten etwas ohne Alkohol. Wir suchten uns ein nettes Café aus und setzten uns dann in die hinterste Ecke. Es war nicht viel los, die meisten wollten wahrscheinlich nicht bei einem so trüben Wetter in einem Café sitzen. Die Bedienung kam nach ein paar Minuten und wir bestellten und was zu trinken, Shinji eine Cola und ich einen Kaffee, den ich jetzt bitternötig hatte. Wieder war es still. „Wie weit außerhalb wohnst du eigentlich? Tama hatte gesagt, dass du von einem Vorort kommst.“ Shinji nickte. „Ich muss immer eine Stunde mit dem Zug fahren. Dann noch mit Bus zur Schule.“ Das war ein ganz schön langer Weg. „Hast du denn nicht mal daran gedacht in eine WG zu ziehen? So wie wir?“ „Doch, aber ich würde mich nicht trauen meinen Vater zu fragen und ich wüsste auch nicht wie ich aufgenommen werden würde.“ Shinji sah etwas bedrückt aus. „Aber, wenn du dich nicht traust, dann wirst du es niemals erfahren, vielleicht hat dein Vater nichts dagegen? Ich mein, statt der Fahrtkosten müsste man dann eben Miete zahlen, die man sich eh teilt.“ Shinji schüttelte den Kopf. „D-d-das geht nicht so einfach, du kennst meinen Vater nicht.“, flüsterte er.

Die Bedienung kam und wir unterbrachen das Gespräch kurz. Sie stellte unsere Getränke hin und verschwand dann wieder. „Außerdem habe ich einfach nicht die Kraft mich mit meinem Vater einzulassen. Er weiß noch nicht mal, dass ich auf Jungs stehe.“, sagte er leise. „Hm, mein Vater hat mich mit 17 Jahren rausgeschmissen, nur weil ich ihm meinen Freund vorgestellt habe. Meine Mutter wollte ihn aufhalten, aber er ließ sich nicht davon abbringen. Sie haben sich ein Jahr danach geschieden. Ich weiß nicht ob sie es die erzählt hat, aber vor zwei Monaten ist Tama einfach ausgezogen ohne unserem Vater etwas zu sagen, wir haben ihre Sachen einfach abgeholt als er nicht da war. Er hatte eh nie Zeit für uns gehabt, erst recht nicht für mich.“, erzählte ich Shinji, der mir aufmerksam lauschte. „Tut mir leid, das wusste ich nicht.“ „Ach was, ich konnten ihn eh nie leiden!“ Ich zerwuschelte Shinjis Haare. „So, nun trink was, bevor deine Cola warm wird.“ Ein kleines zaghaftes Lächeln huschte über sein Gesicht. Wie süß.

Nachdem wir ausgetrunken haben, gingen wir noch ein bisschen durch die Stadt, hier und da schauten wir in die Geschäfte rein. Shinji wollte unbedingt in einen Tiergeschäft. „Ich will die Hasen anschauen!“, sagte er nur und verschwand dann gleich ehe ich mich versah. Ich folgte ihm und stellte mich hinter ihn, da er vor einem Gehege mit Kaninchen hockte. „Irgendwann will ich auch mal einen haben.“, sagte er während er ein Kaninchen streichelte. Irgendwann, wenn du ausgezogen bist, nicht wahr? Mir fiel ein Laden ein, an dem wir gerade vorbei gekommen sind. „Warte hier ich bin gleich wieder da.“

Ich rannte aus dem Tiergeschäft raus, die Straße runter zu dem Geschäft wo es Kuscheltiere gab. Ich ging rein und fand schnell was ich suchte. Ich beeilte mich um schnell wieder zu Shinji zurück zu gehen, der vor der Tierhandlung wartete und sich umsah. Als er mich sah, kam er sofort auf mich zu. „Wieso bist du so schnell gegangen?“ Ich hielt ihm die Tüte mit dem Kuscheltier hin. „Deshalb. Für dich.“ Ich sah verlegen zur Seite als er den Beutel nahm und rein schaute. Sofort fing er an zu lächeln. „Der ist soooo süüß!“, quietsche er und holte das Plüschtier raus. Nicht ganz so süß wie du, aber das sagte ich lieber nicht. „Jetzt brauch ich keinen Hasen mehr, der ist viel mehr wert.“ Naja Hase konnte man DAS nicht gerade nenne, es hatte übergroße Pfoten. Sah eigentlich gar nicht aus wie ein Hase, mit Ausnahme von seinen Ohren. Shinji wirkte trotzdem überglücklich.

Wir gingen ein Stück zurück zum Bahnhof, währenddessen betrachtete er die ganze Zeit seinen Hasen. „Was wollen wir jetzt noch machen? Wann musst du wieder zu Hause sein?“, fragte ich irgendwann, weil es war gerade mal gegen fünf Uhr und ich wollte mich noch nicht wirklich von ihm verabschieden. „Weiß nicht so genau, auf was hättest du denn Lust?“ Auf vieles, nur mit dir. „Ähm, weiß auch nicht.“ Also gingen wir weiter einfach nur herum, zumindest war der Abstand nicht mehr ganz so groß wie am Anfang. Sogar unsere Hände berührten sich einmal, ganz ausversehen. Ich entschloss mich seine Hand zu nehmen. Ich schaute ihn aus den Augenwinkeln an. „Ich darf doch, oder?“, fragte ich nebenbei. Shinji nickte mit hochrotem Kopf, daraufhin kam er noch ein bisschen näher und schmiegte sich zwischenzeitlich an mich ran. Einfach süß. Irgendwann kamen wir zu einem Park, der mir mehr als bekannt war, hier trafen sie die meisten Jugendlichen um sich mit Alkohol die Zeit zu vertreiben. Leider waren hier auch Typen, denen ich lieber nicht begegnen wollte.

„HE! Kyosuke!“, rief jemand nach mir. Ich erkannte die Stimme sofort. Mist!

Wieso jetzt? Wieso hier? Ich sah Shinji an. Hoffentlich geht das gut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rajani
2011-04-21T17:48:07+00:00 21.04.2011 19:48
ach ist das süß, ich find kaninchen übrigens auch niedlich, aber als haustier tät ich es mir überlegen, da doch eher ne katze ^^
schnuffig wie auf den kuschelhasen reagiert hat ^^ göttlich
aber als diese stimme da am park auftauchte dachte ich auch --- OMG das darf doch jetz nich wahr sein... na ob das gut geht?

LG Rajani
Von:  Yura-san
2010-08-04T09:00:44+00:00 04.08.2010 11:00
Ohh deine Fanfic ist soo toll *-*
Irgendwie ist das so echt und irgendwie...
Haaach ich weiß auch nicht.. xD
Auf jeden Fall liebe ich diese Story ^^
Bitte schreib schnell ein neues Kapi, ja? ^.^

*Kekse + Traubenzucker hierlass*
Traubzucker soll gut für die Konzentration sein XD


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