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Bittersweet Desire

von

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„Kyosuke. Kyosuke? Kyosuke!“, rief jemand weit entfernt meinen Namen, immer und immer wieder. Ich versuchte zu sehen von wo es kam, sah aber nichts, alles war schwarz um mich herum. Ich wollte laufen, aber meine Beine waren wir gelähmt. Ich wollte reden, fragen wer mich ruft, aber nicht mal das konnte ich. „Kyosuke! Du musst aufstehen!“ Aufstehen? Wieso sollte ich aufstehen. Irgendjemand fing an mich zu rütteln. Ich machte die Augen und blinzelte ein paar Mal. Ich blickte auf und sah Hime über mir. „Tut mir leid dich wecken zu müssen, aber du musst arbeiten gehen. Außer du meldest dich krank, was ich dir eher raten würde, trotzdem müsstest du dann anrufen.“ So viele Worte auf einmal. Ich bin doch noch nicht mal richtig wach. Ich rieb mir meine Augen und sah nochmals zu Hime. „Ich gehe schon arbeiten, wie spät ist es denn?“ „Um elf Uhr. Du musst um ein Uhr auf der Arbeit sein.“ Ich nickte und drehte mich um, Hime ging aus meinem Zimmer und ich döste noch ein bisschen vor mich hin.

Nach ungefähr einer halben Stunde stand ich dann endlich aus und schlurfte ins Bad. Ich machte eine Katzenwäsche unter der Dusche und musste mich langsam beeilen. Ich sah mich im Spiegel an, ich hatte wirklich schlimme Augenringe, aber zum Glück hatte ich keine roten Augen. Oh Gott, ein Drei-Tage-Bart. Ich hatte zwar keinen einzigen Nerv mich zu rasieren, aber irgendwie musste das wohl sein, sonst bin ich vielleicht meinen Job im Café los, wenn ich ungepflegt zu Arbeit komme. Gesagt getan. Ich ging aus dem Bad raus, wieder in mein Zimmer und zog mir meine Arbeitskleidung für das Café an. Wie ich es hasste mit diesen Klamotten rumzurennen.

Ich ging in die Küche. „Jetzt mal ehrlich, ich sehe doch damit mehr als schwul aus, oder?“ Tama, die noch in ihrem Schlafanzug dasaß, mampfte gerade ihr Brötchen und Hime, die bereits fertig angezogen und wahrscheinlich auch schon geduscht hatte, holte sich einen Kaffee. Ich setzte mich zu ihnen an den Tisch und machte mir auch ein Brötchen. Ich merkte erst jetzt, wie hungrig ich war. Trotzdem hatte ich immer noch keinen Appetit. „Naja, zumindest ist es nicht rosa, also von daher sieht es nicht ganz so schwul aus!“, scherzte Tama und Hime musste lachen. Ich bin wirklich froh, dass die Beiden mich jederzeit aufmuntern können. „Danke für den Tee gestern und danke, dass ihr euch Sorgen gemacht habt.“ „Ach, was kein Ding, bist doch immerhin mein Bruder, oder?“, grinste Tama mich an. Ich nickte. Hime lächelte mir nur zu, sie war manchmal einfach nicht die Art von Person, die viel redete oder viel sagen brauchte, man verstand sie auch so. Ich frühstückte noch zu Ende und ging dann erneut ins Bad um mich fertig zu waschen und meine Haare herzurichten.

Danach machte ich mich auf zur Bushaltestellte, Hime und Tama wollten nachher noch vorbei schauen kommen, da heute eh Samstag ist. Auf dem Weg zum Café, dachte ich, ich würde Shinji sehen, aber ich musste mir das nur eingebildet haben. Wen ich aber wirklich sah, war Haru. „Du verfolgst mich, oder?“, fragte ich ihn als er sich zu mir setzte. „Nö, nur in letzter Zeit, sonst nicht. Aber sag, wieso hast du diese Klamotten an, damit siehst du wirklich schwul aus“ Er zeigte auf meine Arbeitsuniform. „Als ob ich das nicht selber wüsste du Vollidiot! Das ist meine Arbeitskleidung von dem Café, in dem ich ab und an mal arbeite.“, motze ich ihn an. „Anscheinend geht es dir wieder besser, so wie du rumschreist.“, stellte er fest und fing an zu kichern. „Nein…“, sagte ich leise und sah aus dem Fenster. Mir geht es kein Stückchen besser, es war alles nur Fassade. Ich dachte die ganze Zeit an Shinji und es schmerzte immer noch höllisch. „Hm, tut mir leid.“ Ich schüttelte den Kopf. „Schon gut.“

Wir schwiegen bis ich aussteigen musste. „Na dann, wir sehen uns!“, sagte ich zum Abschied. Ich ging ein paar Schritte bevor ich merkte, dass Haru mir folgte. „Wieso verfolgst du mich?“ „Mir ist langweilig, da dachte ich gehe einfach mal in ein Café und so rein zufällig will ich in deine Richtung.“ „Sag doch gleich du gehst in das Café, in dem ich arbeite und du willst mich die ganze Zeit nerven.“ „Ja so könnte man das auch sagen.“, grinste Haru mich an. Womit habe ich das nur verdient? Ich sah Haru an, der mehr als Stolz auf sich war. „Sag mal, hast du eine Spange im Haar?“ Haru sah mich kurz an und fasste sich ins Haar. „Achso, die. Ja, sieht sie nicht süß aus?“ Wenn man auf rosa Spangen steht mit einem Herz, dann sieht sie süß aus. „Und du sagt, ich sehe schwul aus, schau dich erst einmal im Spiegel an.“ „Das verletzt mich jetzt sehr, Kyosuke…“, schmollte Haru rum. Ich verdrehte die Augen. „Ja, ja. Schon recht.“ Also wenn einer schwul war, dann Haru und zwar mehr als schwul, ok er ist es auch, ich muss es ja wissen.

„So wir sind da. Meine Arbeit.“ Wir standen vor einem Café, was ziemlich beliebt war bei Jugendlichen. „Nicht schlecht, verdienst du gut?“, fragte Haru mich als ich ihm die Tür aufhielt, ich nickte. Haru suchte sich sofort einen Platz, während ich hinter zur Chefin ging und mich anmeldete. Ich ging wieder vor an die Theke um einen Freund abzulösen, der mehr als erleichter verschwand. Wir öffneten früh um acht Uhr und bieten diverse Frühstücksmenüs an. Wir wechselten uns jeden Monat ab mit der Morgenschicht. Leider musste der, der die Morgenschicht übernahm immer alleine arbeiten, da nie viel los war. Es gab zwar noch ein paar Leute in der Küche, aber die waren nur für das Essen und für den Abwasch zuständig. Nächsten Monat muss ich die Schicht wieder übernehmen. Ich begrüßte Ran, eine Freundin von mir, die hier auch jobbte um sich ihr Studium zu finanzieren wie ich. Nur bekam sie noch Unterstützung von ihren Eltern, darauf konnte ich wirklich lange warten.

Ich machte mich sofort an die Arbeit, es war zwar nicht wirklich viel los, aber Ablenkung tat mir wirklich gut. Zwischendurch, wenn alle Gäste bedient sind oder mich gerade keiner brauchte ging ich zu Haru und wie unterhielten uns über damals. Was wir immer für Mist gebaut hatten in der Schule und warum wir dann den Kontakt verloren hatten. Zum Nachmittag hin kamen nur recht wenige Leute, da es immer noch schlechtes Wetter draußen war. Zu den einigen wenigen Menschen, die doch kamen, gehörten Tama und Hime, die sich zu Haru setzten. Sogar meine Arbeitskollegin setzte sich zu uns, weil so wenig los war. Als Gäste kamen oder uns brauchten gingen wir wieder an die Arbeit.

Ich kassierte gerade ein paar Gäste ab, während Ran schon die Nächsten begrüßte. Ich sah wie Tama und Hime anfingen zu tuscheln. Haru hingegen sah aus als hätte er ein Gespenst gesehen. Ich ging zu ihnen und wollte wissen was los war. „Haru? Alles Ok?“ „Frage das lieber dich als mich, da macht sich gerade der Typ von gestern an deinen Kleinen ran.“ Ich verkrampfte innerlich und folgte vorsichtig dem Blick von Haru. Shinji! Was macht der jetzt hier? Neben ihm saß wirklich der Typ von gestern, genau wie gestern, legte er einen Arm um Shinji. Ich verkrampfte meine Hände und setzte mich mit dem Rücken zu ihm hin. Wieso musste er ausgerechnet in dieses Café kommen? Wieso ausgerechnet hier her? Ich kann ja schon froh sein, dass er mich noch nicht gesehen hat. Tama und Hime sahen mich besorgt an, Haru schaute dagegen Shinji mit bösen Blicken an. „Haru! Lass das!“, zischte ich ihn an. „Keiner sieht zu ihm hin. Keiner sagt meinen Namen. Und ich verzieh mich nach hinten.“, sagte ich leise zu den anderen. Vielleicht konnte ich mich unbemerkt in die Küche schleichen. Ran war gerade mit Shinji und dem Typen beschäftig, also konnte ich mich schnell vorbei schleichen. „Kyosuke, gehst du in die Küche? Kannst du dann meine Bestellung mitnehmen?“, rief Ran mir zu. Nein, ich gehe nicht in die Küche, ich schleiche mich in die Küche, unbemerkt. UNBEMERKT! Ich drehte mich zu ihr um und sie gab mir ihre Bestellung. „Kannst du sie dann auch gleich an den Tisch bringen, bitte?“ Damit verschwand sie auf der Toilette. Ich hoffe du wirst in die Kanalisation gespült Ran! Ich ging in die Küche um die Getränke zu holen, einen Eistee und Cappuccino. Hatten sie noch etwas bestellt, zum Beispiel einen Eisbecher für ZWEI! Zum Glück nicht. Ich kochte innerlich vor Wut, trotzdem schmerzte der Anblick der Zwei, ich wollte nicht wieder raus gehen. Ich nahm all meinen Mut zusammen. Kann es noch schlimmer kommen? Ja, kann es, nämlich gerade jetzt! Wollte der Typ meinen Shinji gerade küssen.

Ich ging auf die Beiden zu, Tama, Hime und Haru beobachteten das Ganze. „Hier eure Getränke.“, sagte ich auf einmal so emotionslos, wie ich mich selber noch nie erlebt hatte. Ich knallte die Getränke auf den Tisch. Shinji sah mich erschrocken an und der andere Typ neben ihn, sah mich an als würde er mich mit Blicken töten wollen. „Als Kellner sollte man freundlicher sein!“, maulte er mich an. Ich sah ihn. „Ich sehe keinen Grund wieso ich das sollte.“ Ich drehte mich um und ließ die Beiden wieder alleine. „Trinkgeld brauchte der nicht erwarten, oder Shinji?“ Ich ballte mein Hände zu Fäusten, die unbedingt in sein Gesicht wollten, und drehte mich erneut zu ihnen. „Halt bloß…“ Und schon bekam ich eine Hand auf den Mund gelegt, ich wurde von Hime und Haru weggezogen, während Tama ihm nur ihren Mittelfinger zeigte. Sie zerrten mich zu ihrem Platz. „Spinnst du!?“, hörte ich von Haru. „Lass ihn doch, verdient hätte es der Typ. Sowas nennt sich Freund.“, sagte Tama. „Du könntest wegen sowas rausgeworfen werden Kyosuke.“, belehrte mich Hime. „Ja, schon gut.“ Ich versuchte mich zu beruhigen. „Bleibt ihr da bis ich Feierabend habe?“ Sie nickten, alle. „Danke.“

Ich blickte auf zu einem anderen Tisch, die nach mir verlangten. Ich ging sofort hin und entschuldigte mich erst einmal für das Warten. Sie bezahlten und verließen dann das Café.

Endlich kam auch Ran wieder von der Toilette. „Hast du dich geschminkt?“ Sie nickte und grinste zufrieden. „Kommt noch irgendwer Besonderes oder warum die Mühe?“ Sie grinste noch mehr. „Ja, mein Freund kommt nachher, wenn wir schließen, er will mich abholen.“ „Na dann, schön für dich. Du kannst dann auch eher Schluss machen, ich räume alles auf.“ „Wirklich? Danke schön!“ Sie umarmte mich kurz. Ich habe eh nichts vor, also was macht es mir schon aus? Gar nichts. „Hey! Kellner!“, rief der Typ von Shinji mir zu. Ran sah ihn geschockt an. „Wie redet der denn mit uns?“ „Eher mit mir.“ Ich drehte mich um. Wenigstens saß Shinji nicht mehr so eng bei ihm, er würdigte mich nicht mal eines Blickes. „Wir wollen bezahlen, also komm her!“ „Na hören Sie mal! Wie reden sie denn?“ Ich hielt Ran an der Schulter fest und schüttelte nur den Kopf. Ich ging zu ihnen und nahm das Geld entgegen ohne Trinkgeld, wie er schon gesagt hatte. Gleich darauf verließen sie das Café, Shinji sah sich nochmals um. Wirkte er bedrückt oder warum sah er mich so komisch an.

Langsam verließen immer mehr Gäste das Café, meine Freunde gingen auch schon mal vor, Ran machte eher Schluss und ich räumte noch auf und wischte den Boden. Zum Schluss ging ich noch zur Chefin und verabschiedete mich.

Ich ging Richtung Bus, es war schon wieder kalt und regnete. Mir war auch schon wieder nach weinen zu mute. „Wie lange willst du mich noch nach laufen?“ Ich blieb stehen und sah mich um. Shinji. „Woher weißt du dass ich es bin?“ „Ich hab dich vorhin neben dem Eingang gesehen.“ Ich redete schon wieder emotionslos. Er soll meinen Schmerz nicht mitbekommen. „Ich will mit dir reden, bitte.“, flehte er mich an und ging auf mich zu. „Es gibt nichts zu bereden. Jetzt lass mich.“ Doch er folgte mir weiterhin. Sogar bis in den Bus, bis zu mir nach Hause. „Fahr lieber zu deinem Freund.“, sagte ich mehrmals, doch er ließ sich nicht davon abbringen. Ich fühlte mich immer unwohler. Ich wollte nicht hören, was zwischen den Beiden lief.

Zu Hause war es schön warm, ich zog mir erst einmal bequeme Sachen an. Ich war gerade umgezogen da kam Hime rein. „Unten vor der Tür sitzt ein kleiner Besucher.“ Immer noch? Ich hastete runter. Die Tür war schon auf. Shinji saß zusammen gekauert auf der Stufe vor der Tür. „Shinji?“ Keine Antwort. Ich stupste ihn. Wieder nichts. Ich hob ihn hoch, seine Klamotten waren total durchnässt. Ich zog ihm seine Jacke aus und hing sie auf, danach seine Schuhe. Ich fasste sein Gesicht an. Es war kalt, ziemlich kalt. Was habe ich nur gemacht, verdammt. Ich trug ihn in mein Zimmer, wo ich ihm erst mal seine Hose auszog. Irgendwie peinlich. Sein Shirt war zum Glück nicht nass, ich legte ihn in mein Bett und deckte ihn zu. Ich überlegte kurz ob ich mich dazu legen sollte, machte es dann auch, aber nur aus dem Grund, weil er sich dann schneller aufwärmt. Redete ich mir zumindest ein. Es klappte sogar. Nach einigen Minuten öffnete er seine Augen. „Hm? Kyosuke?“ Er drehte sich zu mir um und hatte Tränen in den Augen. Ich stand sofort auf, doch er hielt mich fest.

„Es tut mir leid. Hör mir zu, bitte.“ Ich nickte.

Ob es mich wohl noch mehr zerreißen wird?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rajani
2011-04-21T18:13:02+00:00 21.04.2011 20:13
auweia wie fies ist das denn?? da kreuzen die in seinem cafe auf... naja gut das wird shinji wohl nich gewusst haben, aber geil wie kyo da die harte tour zieht und ihm dann beinah die hand ausrutschen will, ach herrlich, wie verliebte männer sich doch zum volltrottel machen können... aber das ist es ja was frau/hier mann ja so an ihnen lieben ^^
süß ist ja auch mal wieder wie shinji ihm nachläuft, jede einzelne station von kyos weg, süß
und wie er dann unten eiskalt, nass und durchgefroren im hausflur sitzt, wie niedlich und noch viel schöner, dass kyo ihn reinholt, die nasse hose auszieht und sich mit ihm ins bett legt
--- wasn krasser wandel o.O aber so sind verliebte männer manchmal, hat vielleicht auch selber gecheckt das da nur halb halb was passiert, wenn shinji nur küsschen auf die wange und umarmungen bekommt ^^

und ich muss yura ja mal zustimmen ;) was manche leute sich so einreden können... tja es stimmt er wärmt sich dadurch tatsächlich schneller wieder auf aber mal ehrlich, das war wohl kaum kyos tatsächliche absicht ^^

LG Rajani
Von:  Yura-san
2010-08-07T16:03:36+00:00 07.08.2010 18:03
Die unfreundliche Tour im Cafe ist genial XD
Find ich irgendwie voll witzig *lach*
Den Teil hier finde auch voll toll XD
"Ich überlegte kurz ob ich mich dazu legen sollte, machte es dann aus, aber nur aus dem Grund, weil er sich dann schneller aufwärmt. Redete ich mir zumindest ein."

Was sich Personen sich immer versuchen einzureden xD
*Ironie an*
Das kenne ich überhaupt nicht ^-^
*Ironie aus*


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