Zum Inhalt der Seite

Uke meets Killer

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine kleine Nervensäge

Irgendwo in einer einsamen Gasse liegt er nun, ohne Leben in seinen Fingern, ohne noch einmal zu Atmen, ohne ein letztes Wort zu sagen. Er wollte gerade nach Hause gehen, kam aus einer Bar, war angetrunken. Kein Reaktionsvermögen mehr. Nun strömte eine Unmenge an Blut aus seinem Kopf. Seine Augen starrten einfach nur nach oben und verloren nun auch ihren letzten Hauch an leben. Vor mir lag ein lebloser kalter Körper, eines ehemaligen Polizeibeamter, jetzt Kopfgeldjäger. Aber nun war auch dieser Beruf Geschichte. Ich habe ihn zu Geschichte gemacht. Ich steckte meine Waffe weg und ging aus der Gasse hinaus. Mein Beruf war es, Menschen umzubringen, die unserer Organisation im Wege stehen. Ich bin ein Auftragskiller und verdiene mir so mein Geld um mir mein Unterhalt zu sicher. Natürlich hatte man da auch Feinde in diesem Beruf, Feinde die einen selber umbringen wollen, aber bisher wollte es keiner mit mir aufnehmen, schade aber auch.

Es war mitten in der Nacht, da treibt sich normalerweise keiner mehr hier herum. Wie gesagt, normalerweise. Ich klappte den Kragen meines Mantels hoch, es wurde langsam kalt, der Winter kam immer näher. Ich machte mich auf den Weg nach Hause, als mir ein Mädchen entgegen kam, es rannte voller Panik auf mich zu von weiter hinten konnte ich die Rufe von anderen Männern hören. Sie erblickte mich. „Helfen Sie mir…bitte…“, schluchzte sie. Mich interessierte das Wohl anderer nicht, also ließ ich das Mädchen einfach stehen. Ich kam der Gruppe von Männer immer näher, sie schienen das Mädchen aus den Augen verloren haben. Ich ging auch an ihnen vorbei. „Hey, du da?“ Waren die etwa betrunken? Das würde auf jeden Fall das Verhalten erklären. Ich ging weiter. „Hey! Ich rede mit dir!“ Ich drehte mich um. „Was wollt ihr?“ „Hast du so ein kleines Gör gesehen?“ Ich zeigte auf die Straße, die geradeaus führte, schon liefen sie los. Jetzt habe ich ihr ja doch geholfen. Als man sie nicht mehr hören konnte, kam das Mädchen aus einer Seitengasse hervor, wieder auf mich zu. „Danke! Ich bin Itaru!“ Ich sah die Kleine an, Itaru? Ist das nicht ein Jungenname? „Bist du ein Kerl?“ Er nickte und grinste zufrieden. „Wieso rennst du dann weg, ein Mann sollte sich selber verteidigen können.“ Ich drehte mich um und ging weiter nach Hause. „Hey warte doch mal. Du kannst mich doch nicht einfach so alleine lassen?“ Und schon hatte ich einen Quälgeist am Hals. „Doch kann ich, jetzt lass mich in Ruhe.“

Ich ging weiter, doch er wollte einfach nicht locker lassen. Er folgte mir bis nach Hause und fragte mich alles Mögliche. „Hast du niemand anderen den du nerven kannst? Kein zu Hause, wo du schon längst sein solltest?“ „Nein, ich hab kein zu Hause mehr.“ Sein gerade noch so freudiges Gesicht wirkte auf einmal traurig und bedrückt. Ich werde es noch bereuen was ich jetzt sage. „Dann komm mit rein.“ Sofort hellte sich das Gesicht von ihm auf und sprang mir um den Hals. Ich drückte ihn sofort wieder weg. „Lass den Blödsinn.“ Ich schloss die Tür auf und trat in den Flur ein, wo ich erst einmal Licht an machte. Auch Itaru trat ein. „Wohnst du hier ganz alleine?“ Ich nickte. „Wow, die Wohnung ist aber groß.“ Groß? Wohl kaum, mein Zimmer, Wohnzimmer mit Küche, Bad und noch ein weiteres Zimmer, mit einem Bett und einem Schrank. Im Licht betrachtete ich Itaru ein bisschen genau, kein Wunder, dass ich ihn für ein Mädchen gehalten habe, er hat ziemlich feminine Gesichtszüge und Klamotten an, die eigentlich Mädchen tragen sollten, dazu kommen noch die blonden Haare, in denen mehrere Spangen sind und die blaugrauen Augen. Ich habe einem Kerl geholfen, der wie ein Mädchen rumläuft, wenn das mal nicht Konsequenzen hat.

„Du kannst hier schlafen und dort ist das Bad.“, erklärte ich ihm kurz, bevor ich in mein Zimmer ging. „Ach ja, mein Zimmer ist sowas von Tabu für dich.“ Ich schloss dir Tür hinter mir und zog erst einmal meine Jack aus mit der Waffe, diese ich in einer Schublade verstaute. Ich sah mich im Spiegel an, ich sehe nicht gerade aus, wie der perfekte Auftragskiller in den ganzen Filmen, die immer mit Anzügen durch die Gegend rannten. Ich hatte nur eine normale Jeans und ein normales Shirt an. Die Anzüge trug ich nur, wenn wir uns alle trafen. Ich hörte das Telefon klingeln. Es kann nur einer um diese Uhrzeit anrufen. Ich ging aus meinem Zimmer raus zum Telefon. „Hast du es erledigt?“, fragte mein Chef, der am anderen Ende der Leitung saß. „Ja, wie besprochen.“ „Gut, dann bekommst du morgen das Geld.“ Damit legte er schon auf. Wenigstens kam das Geld immer pünktlich bei diesem Job. Itaru kam aus seinem Zimmer. „Wer ruft denn jetzt noch um diese Uhrzeit an? Es ist doch fast schon Mitternacht.“ Ich schaute zu ihm. „Hat sich nur einer verwählt mehr nicht. Willst du noch was essen?“ Ich ging zum Kühlschrank, ich hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Itaru schüttelte den Kopf. Ich fand noch ein Stück Pizza von gestern. Besser als gar nichts, nur morgen sollte ich einkaufen gehen und zwar dringendste. Ich aß schnell die Pizza und nahm mir dann noch ein Wasser zum trinken aus dem Kühlschrank.

„Darf ich bei dir wohnen?“ Itaru stand unmittelbar hinter mir. „Nein.“ Ich ging zu meinem Sofa. „Ich werde dir auch nicht auf die Nerven gehen und mir einen Job suchen, damit ich dir nicht finanziell zur Last falle.“ „Nein.“ Ich setzte mich hin und trank erst einmal einen kräftigen Schluck Wasser. „Aber…ich kann doch sonst nirgendwo hin…“ Ich hörte wie er anfing zu schluchzen. Ich blickte zu ihm. Er weinte. „Heul nicht rum. Du kannst hier eine Weile bleiben, aber nicht für immer.“ Das würde für uns Beide gefährlich werden. Sofort breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, her kam zu mir auf die Couch und setzte sich neben mich. Der hat vielleicht Stimmungsschwankungen, schlimmer als Frauen. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Itaru mich nach ein paar Minuten schweigen. Sollte ich ihm wirklich meinen Namen sagen? Naja, habe ja nichts zu befürchten. „Kai.“ „Du kannst auch ein bisschen mehr mit mir reden oder bist du immer so abweisend?“, meckerte Itaru herum. Wieso sollte ich mit ihm reden? Es gibt keinen Grund mit ihm zu reden. Ich antwortete einfach wieder nicht auf seine Frage und trank wieder einen Schluck Wasser. „Dann eben nicht.“ Schmollt er jetzt auch noch wie ein kleines Kind? Ich seufzte.

„Hast du nur das, was du an hast?“ „Du kannst ja doch reden!“, scherzte Itaru, trotzdem sah er an sich hinab und schüttelte den Kopf. „Ein paar Sachen sind bei meiner älteren Schwester, aber die Wohnt zwei Stunden entfernt.“ Na da habe ich mir ja was eingebrockt. Das wird echt immer besser. Ich stand auf und ging in mein Zimmer, ich suchte nach alten Sachen, die er anziehen konnte. Ich hielt inne. Wieso mache ich das gerade? Mitleid. Genau. Und weil ich ihn wieder los werden will, so schnell wie möglich. Ich fand ein altes Shirt und eine Hose. Vielleicht ein bisschen groß.

Ich ging zu Itaru zurück. „Hier, zieh das an…“ Ich sah auf. Er lag auf meinem Sofa und schlief. Ich schmiss dir Sachen auf den Küchentisch. Ich sollte ihn einfach da liegen lassen, selber schuld, wenn er da einfach einschläft. Ich drehte mich um und ging zurück in mein Zimmer. Im Türrahmen blieb ich stehen und blickte nochmals zu Itaru zurück. Ich bin einfach zu weich. Ich ging erneut zu ihm und beobachtete ihn kurz beim Schlafen. Ich hob ihn schließlich hoch und trug ihn in sein Zimmer, was er nur vorübergehend hatte, ermahnte ich mich selber. Ich legte ihn auf das Bett und deckte ihn sogar zu. Ich bin eindeutig zu lange wach, ich brauche schlaf. Das wird es sein. Ich sah Itaru noch eine Weile zu, irgendwie sieht niedlich aus. Ich stand erschrocken auf, erschrocken von meinen eigenen Gedanken. Wie kann ich nur sowas denken. Ich bin ein Auftragskiller und Hetero, verdammt nochmal! Ich verzog mich so schnell es ging in mein Zimmer. Ich öffnete mein Fenster, die frische Luft tat gut. Ich werde sowas nie wieder denken. Ich habe nur Mitleid mit ihm. Ich zog mir meine Sachen aus, bis auf die Boxershorts und legte mich dann in mein Bett. Ich brauchte den Schlaf wirklich dringend.

Ich war gerade am einschlafen als es an der Tür klopfte. Ich antwortete nicht. Wieder klopfen. Nerv mich nicht! Die Tür ging einen Spaltbreit auf. „Kai? Bist du noch wach?“ Ja, dank die du Nervensäge! „Hm.“ „Kann ich bei dir schlafen? Ich habe Angst alleine zu schlafen.“ „Nein.“ Was ist er? Ein Mann oder eine Memme? „Du bist alt genug, also verschwinde!“ Wieder fing er an zu schluchzen. Ich will endlich schlafen. „Wenn du mich dann in Ruhe schlafen lässt!“, murrte ich herum. „W-w-wirklich?“ „Hm-mh!“ Ich hörte wie er vorsichtig zum Bett tapste. „I-i-ich sehe irgendwie nichts…wo bist du…?“ Schmerz! „Ich bin jetzt unter dir!“ Itaru lag quer auf mir drauf. „Dann können wir doch gleich kuscheln, wenn ich schon auf dir bin!“ Sofort schmiegt er sich an mich ran. „Verschwinde!“ Ich schubste ihn runter von mir. „Bist du schwul oder was!?“, motze ich ihn an. „Ja, bin ich!“ Was als eine rhetorische Frage gemeint war, bewahrheitete sich gerade. Also habe ich jetzt einen kleinen, schwulen, anhänglichen Quälgeist in meinem Bett. Wieso auch noch schwul? „DU bleibst auf deiner Seite!“ „Ok…“ War er jetzt enttäuscht? Ach, brauch mich nicht zu interessieren. Ich drehte mich zu ihm um, so dass ich ihn im Auge behalten konnte oder zumindest merkte, wenn er mir auch nur ein bisschen zu nahe kam. Doch er schlief schnell ein, schon nach kurzer Zeit konnte ich ruhiges Atmen hören. Ich entspannte mich ein wenig, mich überkam die Müdigkeit und ich schlief auch recht schnell ein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yura-san
2010-08-09T18:16:26+00:00 09.08.2010 20:16
Huuuh, neue Fanfic *-*
Ich mag den Anfang, besonders den satz hier:
"Aber nun war auch dieser Beruf Geschichte. Ich habe ihn zu Geschichte gemacht."
xD
Der ist soo genial ^.^
Hoffe auf neue Kapitel, weil deine Story echt cool klingt ^-^


Zurück