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Mein Leben für dich 5

von

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5. Freunde? Hatte ich welche?
 

Wie wild boxte ich auf den Sack ein, trat, wütete, versuchte einfach alle Tricks die ich bisher gelernt hatte. Ich war so sauer. Sauer auf die Menschen die mich verlassen hatten. Sauer auf mein Leben. Sauer auf mich, die das alles nicht vertrug. Die Ferien, waren schon fast vorbei und mein Lernen hatte ich schon wieder im Griff. Ich hatte nicht nur den gesamten Stoff nachgelernt, sondern auch noch vorgelernt um besser zu sein.

In meinem Kopf spiegelten sich meine Paukstunden. Ich mit Hanteln in den Händen vor mir ein Buch. Ich saß auf dem Bett, lernte aus allen Büchern, die ich mir zum üben geholt hatte. Oaukte mir alles herein. Ab und zu hatte ich sogar die Nächte durchgemacht um am nächsten Tag in den Paukstunden bei den Lernstuben, wo ich jeden Tag mehrere Stunden verbachte. Wenn ich schließlich nach dem Krieg gegen die Dämone ein normales Leben führen wollte, durfte ich nicht schlechter werden.

Allerdings war ich durch dieses viele Training für Körper und Geist nur noch einsamer geworden. In meinem Kopf spiegelte sich die Situation wieder durch.

Ich hatte mit einer Schachtel Pralinen vor der Tür meiner besten Freundin gestanden. Ich hatte es nicht mehr ausgehalten. Ich wollte sie wieder sehen. Ein unwohles Gefühl übernahm mein Magen, als ich in ihr gleichgültiges Gesicht sah. Ich hörte wieder ihre Worte in meinem Kopf hallen hörte. "Michiru! Was willst du hier?" Sie hatte eine kalte Stimme gehabt und in meinem Herz kam ein Stechen, als wenn sie es mit einem Dolch durchstochen hätte. "es tut mir leid, Nami, aber guck. Ich... hatte viel zu tun. Ich habe dir Pralinen mitgebracht. Vielleicht..." Sauer hatte sie mir die Schatel aus der Hand gerissen und auf den Boden geworfen. "Du hast wirklich Mut nach all dem vor meiner Tür zu stehen!" Dann hatte sie mir einfach vor der Nase zugeschlagen und ich war verlassener den je gewesen.

Sauer trommelte ich mit den Fäusten gegen den Boxsack. Nach einiger Zeit war ich so ausgelaugt. Das ich die Fäuste ruter nahm und zum Spiegel ging. Ich sah traurig hinein. Schmerzlich lachte ich.

'Tja, meine Traumfigur habe ich jetzt, doch... zu welchem Preis.'

In meinem Kopf drehte sich alles und ich sah auch meine Besuche bei den anderen, meiner so genannten "Freunden".

Ich war bei allen gewesen, doch immer hörte ich wieder dasselbe. Ich hätte zuviel angestellt, hätte mich zu sehr verändert und sie würden es nicht noch mal aushalten, wenn ich wieder mal abdrehte.

Als ich bei Akira-chan gewesen war hatte sie mir sogar an den Kopf geworfen. "Du gehst doch eh! Also kannst du auf uns noch die paar Wochen verzichten. Danach kannst du dir ja neue Freunde suchen." Ich war so enttäuscht von ihr, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich dachte immer Freunde wären dazu da einem zu helfen und einen zu verstehen.

Aber es waren eben doch nur Menschen. Menschen die nur an sich selbst dachten und nicht daran was mir passiert sein könnte. Ich hätte ihnen erzählen können, dass ich vergewaltigt worden wäre und sie hätten nicht mal mit der Wimper gezuckt. Wie konnte ich mir früher nur so schrecklich in ihnen geirrt haben? Genauso wie in der gesamten Welt. Sie war nicht schön. Oder doch, schön. Schön grausam. Ohne Freunde jedenfalls. War es wirklich besser so? War es wirklich besser alleine zu sein, als jemanden in Gefahr zu bringen? Böse knallte ich meine Hand auf mein Spiegelbild und legte meinen Kopf auf den Arm.

'Natürlich! Wenn ich jemanden nur aus Freude in Gefahr brächte, wäre ich nicht besser als sie. Ich wäre nicht besser als jeder andere Mensch und das war so ziemlich das letzte was ich sein will.'

Ich drehte mich um und ging zum Fenster, sah heraus in die See. "Ich will einen Freund, dem nichts passiert. Aber bei dem ich entspannen kann." Wie auf ein Zeichen kam meine Tante plötzlich herein. Sie hatte einen Kasten in der Hand den ich seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. "Was tust du hier schon wieder? Du bist doch sonst so Mädchenhaft. Wieso machst du jetzt so einen Unsinn?" Ich war schon so daran gewöhnt kritisiert zu werden, dass ich nur mit den Schultern zuckte. Heniko hackte immer auf mir herum. Besonders was mein Kämpfen anbeging, doch heute schien sie besonders düster zu sein, also sagte ich nichts weiter dazu als "Ich weiß Heniko! Aber es ist nur so ein Hobby! Nur so ein Zeitvertreib von mir." Ich zwang mich dazu sie fröhlich anzulächeln, doch innerlich brannte immer noch der Schmerz. "Bist du nur deshalb hier? Oder was bringt dich her?" Fragte ich freundlich. Sie hob den Kasten hoch. "Ach, es ist nur eine Frage. Soll ich das auch einpacken? Oder willst du es hier lassen?" Ich sah den Kasten nachdenklich an. An irgendwas erinnerte er mich. Aber an was. Meine Tante nahm ein Taschentuch und wischte den Dreck weg. Darauf stand "Für mein Schatz!" Meine Augen strahlten auf und ich sah auf den Kasten wie auf einen Retter. "Natürlich nehme ich sie mit. Natürlich! Ich brauche meine Geige." Meine Geige. Ich hatte sie immer geliebt. Ich spielte schon seit ich denken konnte. Früher war es nur mein Zeitvertreib gewesen, bis ich mich immer mehr auf die Schule konzentriert hatte und nun hatte ich sie wegen meinem Kampf ganz vergessen. Aber natürlich. Sie war etwas was ich immer haben konnte, etwas was mich immer verstand und dem nichts durch mich passieren konnte. "Michiru! Hallo! Hör auf vor dich hin zu träumen. Schnappe dir deine Koffer und packe alles ein was du mitnehmen willst. Alle Möbel die auch mit sollen, markierst du bitte. Klebe einen Sticker vorne drauf oder so etwas. Ich will morgen abend wieder weg." Verständnisvoll nickte ich, immer noch den Kasten in meinem Arm. Ich war mir nicht sicher ob ich ihn je wieder aus dem Arm legen würde.
 

"Mehr zum Mitnehmen hast du wohl nicht gefunden?" Meinte Heniko sarkastisch und zeigte auf den Kofferberg, den die Dienerschaft eben runtergebracht hatten. "Ich will doch dort leben. Ich brauche meine Sachen." Sie schüttelte verständnislos den Kopf. "Ich hoffe es sind wenigstens nicht all zu viele Möbel." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, nur mein Bett, mein Bücherregal, meine zwei Schränke, der Schuhschrank, die Kommode, die Anrichte, meine Couch und die Sessel. Ach ja und die vielen Bilder." Die Möbelpacken sanken zusammen und gingen nach oben um die Möbel zu holen. "Und was ist darin?" Fragte Heniko und deutete auf die 5 großen Kartons wo ganz groß MICHRIU drauf stand. "Meine Lernbücher, das Schminkzeug, meine Puppen, CDs, Kassetten, Videorecorder, Fernseher, Computer... aber die eigentlichen Kisten waren mir zu schwer. Das hier sind nur die Bücher. Der Rest steht noch oben." Heniko lag fast auf dem Boden. "Wozu brauchst du das ganze Zeug?" "Zum Zeitvertreib. Ups! Ich habe ja noch was vergessen." Ich drehte mich zur Treppe um und rief ganz laut "UND PACKT MEINE SPORTSACHEN EIN!" Heniko seufzte und sah ungläubig auf den, schon jetzt vollen Möbelwagen. "Und das war nur das wichtigste?" Seufzte sie. Ich sah sie überrascht an. "Natürlich, das ganze Küchen und Badezeug, die Lampen, die elektronischen Geräte und noch ein paar andere Kleinigkeiten fehlen noch." Zufrieden ging ich zu meinen Kisten und achtete darauf, dass sie ordnungsgemäß verstaut wurden. "Kleinigkeiten?" Seufzte Heniko ungläubig, dass Michiru überhaupt noch mehr in ihrem Haus hatte.
 

"So das ist deine neue Wohnung!" Nach einer langen Fahrt waren wir in Tokio angekommen und meine Tante zeigte mir die Wohnung. "Gefällt mir nicht!" Sagte ich und ging wieder raus, obwohl ich nur einmal kurz reingeschaut hatte. Heniko war fast am Ausrasten. "Wie du meinst, Michiru!" Zischte sie. Die nächsten drei gefielen mir auch nicht. Doch dann bei der Vierten, zog Heniko mich einfach hinein. "DIR GEFÄLLT SIE JETZT SONST GIBT ES GLEICH ÄRGER!" Ich sah mich um. "Ja, sie gefällt mir." Sagte ich kühl.

'Bei den anderen ginbt es keine Fauerwehrtreppe oder Notausgänge, außerdem waren sie zu hoch, wenn ein Monster angreift muß ich schnell abhauen. Und hier ist außerdem von der Tür ein Park in dem ich mih in Ruhe zurück verwandeln kann. Genug Zimmer gibt es auch.'

Alle Möbelpacker seufzten und meine Tante klopfte mir kühl auf die Schulter. Die Wohnung war schön groß. Die Fenster groß und mit Blick über dem Park durch die Häuser zum Meer. Das Bad war geräumig und die Badewanne groß genug, damit ich mich ausstrecken konnte. Der Wohnzimmer war riesig. Zwei etwas kleinere Zimmer gingen von ihm in beide Seiten ab und auf vier kleinere Zimmer waren in den Ecken versteckt. und die Küche war groß genug um auch darin Essen zu können. Auch der Teppich, ein blau grüner, gefiel mir. Es war eine einfach perfekte Wohnung. Sofort fing ich an alle rumzukomandieren wo was hingehörte. Ich saß die ganze Zeit bequem in meinem Sessel am Fenster und sah zu wie die anderen schufteten. Ab und zu machte ich Kaffee und brachte es allen. Stück für Stück, nahm die Wohnung gestallt an. Das große Zimmer. Wurde natürlich das Wohnzimmer. Das Zimmer mit Verbindungstür zum Bad ließ ich zu meinem Zimmer umgestalten. Es lag links von mir und ging schief um die Ecke. Daneben lag das Bad und daneben ein Zimmer mit dem Blick aufs Meer und einem riesigen Fenster. Es war auch winzig, aber es reichte. Ich stellte das Klavier in die Ecke. In die andere ein Eckregal mit Glastür, wo drin ich auch gleich die Noten für meine Geige verstaute. Davor stellte ich den Notenständer. Da alle Wände weiß waren, mußte ich gar nicht erst tapezieren. In die andere Ecke des Zimmers brachte ich ein kleines Miniregal in der Wand an um dort die Farben zum Malen auf zu stellen. In dem äußeren Zimmer am Fenster auf der anderen Seite ließ ich einen Schreibtisch hinstellen und mein Bücherregal. Dort war mein Lernraum. Daneben war die Küche. Daneben, wieder um die Ecke und nur mit einem kleinen Fenster war mein Trainingszimmer. Ich stellte dort allen Trainingskram rein und fühlte mich schon richtig heimisch. Als ein Dämon auftauchte und ich auch gleich die Treppe nutzte.
 

"Das ist eine sehr schöne Wohnung, Tante!" Ich knöpfte mir gerade die weiße Bluse mit türkisem Kragen zu, als sie hereinkam. "So sie gefällt dir also, ja! Das ist schön. Ich hoffe deine neue Schule gefällt dir auch." Ich schnappte mir den ebenfalls türkisen Faltenrock. "Muß sie gar nicht. Ich bleibe dort eh nur solange bis ich gut genug bin um auf die Muugen Schule zu gehen." Mit einer leichten Geste zog ich den hinteren Reißverschluß zu und drehte mich vor dem Spiegel. Mit geschickten Bewegung band ich das Seemannsähnliche Tuch um meinen Hals zusammen und lächelte mich im Spiegel an. "Du hast ja hohe Ziele. Bist du sicher, dass du das schaffst?" Ich drehte mich ruckartig zu ihr um. "Ich schaffe alles!" Fröhlich sprang ich in meine Schuhe, warf meine Tante raus, schnappte meine Schulmappe und den Schlüssel.

'Mein neues Leben wartet!'

Ernst lief ich zur Schule. Aber in meinem Herzen war ich irgendwie froh, ein neues Leben anfangen zu könne. Die Schule lag in Juuban und ich mußte an einem Sportplatz einer anderen Schule vorbei. Natürlich war um die Zeit noch niemand da, doch was sich neben diesem Sportplatz befand, war viel schöner. Ein Park. Ein wunderschöner Park. Eine Oase in dieser sonst so kahlen Welt. Aber sobald ich mich umdrehte sah ich auf einen Hügel wo eine Autobahn zu sein schien. Sie führte auch oberhalb der Schule entlang. Weiter, immer weiter lief ich. Genug Zeit hatte ich. Ich lief über eine Brücke und durch den Marktplatz durch. Ich kam nach einiger Zeit auch an einer Werkstatt vorbei wo ein Mann mit langen braunen Haaren an einem Auto arbeitete. Hinter der Mauer davor war ein trockengelegter Kanal und es schien mir im vorbeigehen so, als würde man dort unten Spuren eines Rennwagens sehen. Aber ich hatte jetzt keine Lust darauf wegen so etwas nach zu gehen, dass konnte ich wann anders auch noch, also lief ich weiter. Etwas weiter dahinter war, die Schule auf die ich nun ging. "Masuke" so war ihr Name. Auf der Uhr davor stand das es erst 15 vor Acht Uhr war. Na ja, war ich doch genau richtig gekommen. Wie war das doch gestern gewesen, als meine Tante mich am Abend hergebracht hatte? Die Treppe hoch, nach rechts, durch die Glastür in den langen gelben Gang, die vorletzte Tür rechts... ha! 9.2! Meine zukünftige Klasse, bis ich hier weg konnte. Als ich die Tür öffnete sahen mich ca 30 Schüler sehr groß an. Die Mädchen trugen alle das selbe wie ich und die Jungen trugen weiße Hemden mit türkisem Schlips und schwarze Hosen. Als ich hinein getreten war, war es laut gewesen, doch jetzt, jetzt war hier Stille. Ich hasste so eine Stille, aber was sollte ich tun? Langsam ging ich zu einem freien Platz an der Wand. Er lag in der mittleren Reihe. Daneben saß ein Mädchen mit sehr dunkler Hautfarbe und braun-roten Haaren. Sie sah sehr schön aus. So exotisch. So sportlich. Sie sah mich als einzigste freundlich und einladend an. Alle anderen schienen mich wegzustoßen, denn sie sahen mich an, als sei ich ein Alien. Lautlos setzte ich meine Tasche ab und setzte mich. "Du hast eine tolle Haarfarbe!" Sagte das Mädchen neben mir und streckte mir die Hand entgegen. "Elza Grey! Willkommen in der Klasse! Ich habe dich noch nie auf dem Schulhof gesehen. Bist du von einer anderen Schule hergekommen?" Ich sah ihr in das lachende Gesicht und konnte mich einfach nicht an den Vorsatz halten alle von mir fernzuhalten. "Kaiou Michiru! Ja, ich bin neu hier. Ich komme aus einer Hafenstadt die etwas weiter von hier entfernt liegt." Fröhlich griff ich ihre Hand und lächelte sie auch an. Es schien ja alles bestens zu klappen.

'Phantastisch! '

"Ich komme aus Südamerika! Ich bin auch neu hier. Seit einem halben Jahr sitze ich schon hier und langweile mich zu Tode! Das sind alles ziemliche Spießer!" Sagte sie und zeigte auf unsere Klassenkameraden mit einer verächtlichen Bemerkung. "Wieso starrt ihr immer jeden so an, wenn er neu in die Klasse kommt!" Schrie sie sie sauer an und alle wendeten sich ängstlich ab. Ich lachte und warf meine Haare nach hinten. "Du hast sie ja sehr gut unter Kontrolle!" "Na ja," Sie kratzte sich verlegen am Kopf. "Ehrlich gesagt eher nicht. Ich kann diese Dummköpfe nur nicht so gut ausstehen und sie scheinen Angst vor mir zu haben, weil ich so gut in Sport bin. Außerdem scheint hier der Ruf zu gelten: Alle Amerikaner seien gemeine Schläger." Ich sah sie mitleidig an. Das Mädchen schien sympathisch zu sein. Es redte einfach ungezwungen drauf los, oben nachzudenken ob ich vielleicht genauso war wie die anderen. Sie trug ihr Herz vor sich herum. Aber es würde mir gefallen endlich wieder eine normale Freundin zu haben.

'Ich darf mich eben nicht zu sehr mit ihr anfreunden, dass wird mir schon gelingen.'

"Sie sind nicht besonders schlau wenn sie das denken. Jeder Mensch ist anders!" Kommentierte ich mit ernster Miene. Sie wollte etwas dazu sagen, doch da kam ein großer Mann in schwarzem Anzug herein. Seine Miene war wie erstarrt und sein dicker Schnurrbart ging über die Lippen. Sein schleppender Gang wurde durch die zu lange Hose noch deutlich hörbarer als ohne hin schon. Er trug eine dicke Hornbrille und sah sich wie in Zeitlupe um. "Ein neues Gesicht?" Fragte er und bedeutete mir an die Tafel zu kommen. Seine Stimme war fast noch komischer als sein Aussehen, denn sie war hell, aber unglaublich leise. Ich schritt mit schnellen Schritten nach vorne und stand vor ihm. Er war nur ein Stück größer als ich und musterte mich, als sehe er mich nicht genau. "Schreibe deinen Namen an die Tafel!" Sanft drückte er mir die Kreide in die Hand. Ich schrieb meinen Namen groß und breit an die Tafel. "Kaiou Michiru also! Aha, von welcher Schule kommst du?" Er nahm mir das Stück Kreide weg und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. "Von der "Emune"!" Kritisch sah er mich an. "ähm, von der habe ich noch nie gehört. Wo liegt die denn?" Ich sah ihn unschuldig an. "In Dozu einem kleinen Dorf am Strand. Ich bin erst gestern hier eingezogen." Nun war er zufrieden. Er nickte mir fröhlich zu und bedeute mir mit einer Geste mich wieder zu setzten. Ich lächelte die Klasse nett an als ich zu meinem Platz zurückkehrte. Dort wartete schon ein Briefchen auf mich. Von Elza:
 

Ist er nicht eine Flasche? Aber wenn man bei ihm redet steht man gleich mit Wassereimer auf dem Kopf draußen. Ich weiß es aus Erfahrung.
 

Leise kicherte ich, als ich mir es Bildlichvorstellte. Ich suchte sofort meinen Stift aus der Federtasche heraus und schrieb meine Anwort auf den Papierfetzen:
 

Sei nicht so gemein zu ihm, er ist zwar langsam und unglaublich komisch, wo ich deiner Meinung zustimme, aber ich kenne ihn ja noch nicht.

So so, du scheinst dich ja beliebt zu machen. Bei Lehrern und Schülern. Ich passe eher auf, denn ich habe große Ziele. Ich muß gut in der Schule werden.
 

Unauffällig reichte ich ihr den Zettel rüber und fing ebenfalls an, den Text von der Tafel abzuschreiben. Es ging anscheinend um die Wirtschaft Japans. Der Lehrer zeigte öfter etwas an der Karte neben ihm und fragte einige Dinge. Ich wunderte mich wie einfach das doch war. An meiner alten Schule war es so schwer am Schluß gewesen, doch das alles hatte ich in den Ferien gelernt. Es schien mir nur so von der Zunge zu fliesen. Immer wenn er etwas fragte meldete ich mich und hatte es richtig.
 

Sei du dir nicht so sicher, dass du ihn kennenlernen willst. Er ist schrecklich. Hinter seinen harten Schicht steckt auch ein harter Kern. Glaub's mir Michi! Ups, darf ich dich so nennen? Ich meine wir verstehen uns ja schon mal ganz gut. Du bist ja echt gut in der Schule! Wofür willst du denn so gut werden? (Obwohl du es meiner Meinung nach schon bist)
 

Hastig laß ich den Brief. Ich hatte mich so lange nicht mehr mit einem Mädchen unterhalten ohne gleich laut zu werden. Es war so schön, einfach über ganz normale Themen zu reden und nicht immer nur an eines denken zu können. Meine Rache war schon längst nicht mehr mein Ziel. Mein Ziel war nur meinen Job zu tun und neben her versuchen so entspannt wie möglich zu sein. Allerdings für alles was den Job betraf war ich aufgeschlossener und hing mich mehr rein. Wie in der Schule zum Beispiel oder beim Training. Ich sah auf die Rückseite des Blattes und überlegte, was ich antworten sollte.
 

Wenn du meinst... Klar darfst du mich so nennen. Ich habe zur Zeit keine Freunde die mich so nennen, weil ich mich mit ihnen gestritten habe. Tja, so ist das Leben. Meinst du echt, dass ich gut bin? Danke! Ich will an die Muugen Schule!
 

Schnell reichte ich den Zettel rüber und meldetet mich wieder. Ungeduldig sah ich mich zu Elza um. Sie starrte etwas verdutzt auf den Brief und sah mich komisch an bevor sie antwortete.
 

Wieso willst du auf diese Schule! Ich meine, sie ist wirklich gut, aber... ich habe gehört, das die Leute die auf diese Schule gehen sich durch die hohen Anforderungen ziemlich in der Arbeit vergraben und so gut wie keine Zeit mehr für etwas anderes haben. Wollen dich deine Eltern dahin schicken?
 

"Elza? Könntest du mir das bitte erläutern?" Der Lehrer stand an der Tafel und deutete auf einen Fleck auf der Karte. Elza sah hilflos zu mir herüber und dann wieder zum Lehrer. "Verstehe. Miss Grey, sie sollten ab sofort besser zuhören." Sie nickte schnell. "Hai!" Schnell nahm der Lehrer jemand anderen dran und ich bekam das Zettelchen.
 

Ich will dahin. Meine Eltern sind tot und ich wohne alleine. Ich bin ziemlich reich darum geht das und meine Tante kommt jeden Monat mal vorbei um nach dem rechten zu sehen. Ich will auf diese Schule, weil... sie sehr gut sein soll. Aber ich glaube wir sollten uns wann anders unterhalten. Herr Mizu schaut schon ganz sauer zu uns rüber.
 

Ich gab ihr den Zettel und kurz darauf verschwand er in ihrer Schulmappe.
 

Fortsetzung folgt!
 

Fertig geworden am 06.05.2000



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