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Traum oder Wirklichkeit?

von

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Prolog

Dean lag auf weichem harten Polstern. Es war warm und zugleich doch kalt. Die Bequemlichkeit war falsch und die Wärme war trügerisch. Beim ersten Gefühl würde man sagen, dass es schön war, doch wenn man genauer hinschaute, konnte man das Gegenteil erkennen.
 

Die weißen Polster, die ihn umgaben, verspotteten ihn. Zeigten ihm, dass er nichts tun konnte. Nicht das, was er wollte. Und dann war da diese riesige Tür. Sie war aus massivem Stahl. Kein Fünkchen Licht drang hindurch, kein Zug Luft. Man fühlte sich, als ob man in diesem Raum erstickte. Doch so war es nicht, es war nur ein Gefühl.
 

Das Gefühl eines Gefangenen. Denn Dean Winchester war gefangen. Er konnte nicht hinaus, das hatte er schon versucht. Er wusste nicht, wie er hierher gekommen war oder was er hier überhaupt zu suchen hatte. Es war seltsam. Die letzten zehn Minuten hatte er sich die Seele aus dem Leib geschrieen, doch niemanden schien das nur im Geringsten zu interessieren. Es war keiner gekommen, keiner hatte nach ihm gesehen. Kurz hatte er vermutet, dass einfach niemand da war. Dass diese ganze Station verlassen war.
 

Nun aber lag er ruhig in der Ecke, lauschte den Geräuschen von draußen, denn er war definitiv nicht alleine. Zuerst war es still gewesen. Eine bedrückende Stille. Dann hörte er in der Ferne Schreie, angstvolle Schreie, wütende Schreie und verzweifelte Schreie. Dean schluckte. Wo war er hier nur gelandet?

Auch diesen armen Menschen schien keiner zu helfen. Sie ließen sie einfach ihren Frust von der Seele schreien. Das konnte man mal Therapie nennen. Denn Dean glaubte langsam zu wissen, wo er war. In einer psychiatrischen Anstalt. Solche Zellen hatte er bisher nur in Filmen gesehen. Selbst in einer zu sitzen, hätte er nie zu Träumen gewagt.
 

Aber er konnte nichts tun. Hier gab es keinen Ausweg. Er konnte nur still den Schreien zuhören. Was sie sagten, konnte er jedoch nicht verstehen. Doch dann hörte er noch ein anderes Geräusch. Es klang so, als ob jemand gegen die Türen hämmern würde. „Haltet endlich die Klappe“, schrie daraufhin jemand. Jemand, der wohl in keiner Zelle saß.
 

Blitzschnell stand Dean an seiner Tür, hämmerte von dieser Seite dagegen. „Hallo?“, rief er. „Bitte, sie müssen mir helfen. Ich gehöre nicht hierhin. Ich weiß nicht einmal, wie ich hierher gekommen bin. Ich bin nicht verrückt.“

Darauf folgte ein lautes Lachen, direkt vor seiner Tür. „Netter Versuch, Bursche“, drang seine Stimme durch die Tür. „Aber wenn ich jedes Mal einen Dollar für diesen Satz bekommen würde, wäre ich schon längst reich und müsste hier nicht mehr den Boden wischen.“
 

Wütend trat Dean gegen die Tür. „Hören sie zu. Mir ist ganz egal, wer sie sind und was sie hier verloren haben. Ich weiß nur, dass ich nicht hier sein sollte. Ich müsste jetzt eigentlich in irgendeinem Motel bei meinen Bruder sein, so wie jede Nacht. Also lassen sie mich gefälligst hier raus.“
 

Kurz war es still und Dean hatte die Hoffnung, dass der Kerl wirklich auf ihn hören würde. Er konnte wohl manchmal doch überzeugend sein. „Tut mir leid, aber ich darf nicht mit den Patienten reden. Steht so in meinen Vertrag. Ich will doch nicht gefeuert werden.“
 

„Ich gebe ihnen alles, was sie wollen. Ich kann ihnen alles besorgen“, versuchte Dean es ein letztes Mal. „Sie müssen es mir nur sagen. Ich muss hier unbedingt raus, hören sie?“ Doch darauf folgte keine Antwort mehr. Der Hausmeister war wohl weiter gegangen.
 

Sauer trat Dean noch ein paar weitere Male gegen die Tür, das ihm allerdings nur einen schmerzenden Fuß einbrachte. Hier kam er nicht raus, nicht ohne fremde Hilfe und wie es schien wollte ihm hier keiner helfen. Ein Patient. Wenn das wohl mal keiner schlechter Scherz war. Er war nicht verrückt, zumindest nicht so verrückt. Seinem Bruder hatte er zwar schon mehrmals gesagt, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hatten, aber sie waren noch lange kein Fall für die Klapsmühle. Und für eine Hochgesicherte erst recht nicht. Diese Zelle sah ja fast schon danach aus, als ob er sich sonst selbst verletzen würde.
 

„Lasst mich hier raus“, schrie er noch einmal und ließ sich dann resigniert auf den Boden nieder. Es würde ihn keiner befreien. Er konnte nur hoffen, dass Sam schon nach ihm suchte. Das war seine einzige Chance.
 

Er zog seine Beine an und stütze seinen Kopf darauf ab. Schlafen konnte er in dieser Situation unmöglich. Jetzt hieß es warten. Warten darauf, dass ihn jemand aus dieser Lage befreite.
 

Und er musste nicht lange warten. Er hörte Schritte, die näher kamen. Es hörte sich fast so an, als ob es mehrere Personen wären. Der Sehschlitz in der Tür wurde aufgeschoben. Langsam hob Dean den Kopf und schaute in zwei blaue Augen. Irgendwie kamen ihm diese Augen bekannt vor, doch er konnte nicht sagen, wo er sie schon mal gesehen hatte. Dann folgte ein anderes Augenpaar, das wiederum von einem anderen Augenpaar abgelöst wurde. Dean fühlte sich wie ein Tier im Zoo.

„Das ist Dean Winchester“, fing einer der Drei an zu erklären. Die Stimme kam Dean auch bekannt vor, doch er hatte diese Nacht schon genug erlebt, um jetzt intensiver darüber nachdenken zu können. „Er ist schon seit längerem unser Patient und sein Fall ist sehr kompliziert. Wirklich traurig, was ihm widerfahren ist.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Luthien-Tasartir
2011-02-24T19:30:01+00:00 24.02.2011 20:30
So, jetzt kommt dein lang ersehnter Rekommentar. Tut mir übrigens nochmal Leid, dass ich dich vergessen habe. Ich war wirklich der Meinung, dass ich alle Zirkelkommentare beantwortet hätte D:
Aber zurück zum Thema:
Da du etwas Aktuelleres kommentiert bekommen wolltest, habe ich jetzt einfach mal das Aktuellste genommen. Ich hoffe, das ist in Ordnung :D

Ich finde deinen Prolog wirklich sehr gut gelungen. Dein Schreibstil ist auch fließend unf flüssig lesbar. An einigen Stellen sind mir umgangssprachliche Begriffe, die ich eher nur im mündlichen Sprachgebrauch genutzt hätte, ins Auge gefallen, aber das heißt nicht, dass du sie jetzt wegmachen musst. Sie passen gut in deinen Stil hinein und geben ihm einen besonderen Flair.
Zum Inhalt kann ich sagen, dass Deans Situation dem Leser die Frage aufdrängt, wie er in die Geschlossene gekommen ist und fesselt ihn dadurch bereits zu Anfang an die Geschichte. Besonders der Schluss war gut, da die Aussage des "Führers" oder wer das war, sofort die Frage aufwirft, WARUM Dean dort ist, WAS passiert ist, etc.
Kurz: Man möchte wissen, wie es weiter geht. -> Der Cliffhanger ist gut gelungen ;)

"Diese Zelle sah ja fast schon danach aus, als ob er sich sonst selbst verletzen würde."

Diese Stelle ließ mich doch etwas stutzen.
1. Dieses "sonst": Du hast davor nichts aufgeführt, auf das sich das Wort beziehen könnte. Natürlich weiß ich, was du meinst, aber es sieht vom Stilistischen her schon etwas seltsam aus.
2. Das verstehe ich aber auch bei Filmen nicht... Da ist doch eine Stahltür... Wenn man will, dass man sich nicht verletzt... dann würde man doch keine Stahltür, wo man sich den Kopf einrennen kann, anbringen. Oder? o.ô

"Dean fühlte sich wie ein Tier im Zoo."

Diese Stelle wiederum mochte ich wirklich total! Deine Wahl des Bildes, um Deans Situation zu verdeutlichen, war wirklich exzellent ;)

Alles in allem fand ich deinen Prolog - wie bereits erwähnt - gut. Ein letzter Kritikpunkt wäre vielleicht noch, dass mir die Absätze stellenweise als zu viele vorkamen. Aber das ist wieder nur eine Kleinigkeit.
Wenn ich Zeit haben sollte, werde ich mal weiterlesen :)
Entschuldige den kurzen, schlecht formulierten Kommentar, aber ich bin müde, erschöpft, angeschlagen UND ich hab meine Kontaktlinsen nicht an, was das Schreiben ungemein erschwert :(
Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel.
LG
Luthien-Tasartir
✖✐✖
Von: abgemeldet
2010-08-19T17:40:07+00:00 19.08.2010 19:40
AHHHH was geht denn da ab? I-wie total beänstigend!!! Aber auch sehr spannend :D Bin gespannt was es mit dem 4-Sterne-Aufenthalt auf sich hat *lach* xD


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