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Die Büchse der Pandora


Erstellt:
Letzte Änderung: 22.08.2010
pausiert
Deutsch
2119 Wörter, 1 Kapitel
Genre: Fantasy

Den kunstberühmten Hephaistos hieß er aber schleunig Erde und Wasser zu mengen, menschliche Stimme hineinzutun und Lebenskraft, im Gesicht aber die hübsche, lockende Mädchengestalt so schön wie unsterbliche Göttinnen zu machen.
Ferner hieß er Athene, sie Handarbeit zu lehren, kunstvoll Stoff zu weben, und der goldenen Aphrodite befahl er, ihr Liebreiz ums Haupt zu gießen, auch quälende Sehnsucht und gliederzehrendes Herzweh. Hündischen Sinn aber und verschlagene Art einzupflanzen, hieß er den Geleiter Hermes, den Töter des Argos.
Alsbald formte der ruhmreiche Hinkefuß nach des Kroniden Willen ein Lehmbild, gleich einem verschämten Mädchen, das gürtete und schmückte die helläugige Göttin Athene, die Anmutsgöttinnen aber und Herrin Peitho legten ihr Goldketten um, und rings bekränzten sie die schönlockigen Horen mit Frühlingsblumen, den ganzen Schmuck ihres Körpers aber ordnete Pallas Athene.
Ihr in die Brust dann pflanzte der Geleiter und Argostöter Lug und Trug, Schmeichelreden und verschlagenen Sinn nach dem Plan des schwerdonnernden Zeus.
Auch Sprache gab ihr der Götterbote und nannte die Frau Pandora, weil alle Bewohner der olympischen Häuser ihr Gaben schenkten zum Leid der schaffenden Männer.

Als nun der jähe, zwingende Trug vollführt war, sandte der Vater den berühmten Argostöter und raschen Boten der Götter mit dem Geschenk zu Epimetheus. Der aber bedachte nicht, was ihm Prometheus riet: nie ein Geschenk anzunehmen von Zeus, dem Olympier, sondern es wieder zurückzusenden, damit den Menschen ja kein Unheil geschehe!
Er aber nahm es und merkte das Unheil erst, als er es hatte.

Vordem nämlich lebten die Stämme der Menschen auf Erden fern von Übeln, elender Mühsal und quälenden Leiden, die Menschen den Tod bringen. Das Weib aber hob mit den Händen den mächtigen Deckel vom Faß, ließ alles heraus und schuf der Menschheit leidvolle Schmerzen. Einzig die Hoffnung blieb dort drinnen im unzerstörbaren Haus unter dem Rand des Fasses und flog nicht heraus.
Vorher nämlich fing sie der Faßdeckel ab nach dem Willen des aigisführenden Zeus, des Wolken ballenden.

Alles andere aber, verderbliche Übel in Unzahl, schweift bei den Menschen umher; voll ist ja die Erde von Plagen, voll das Meer, und Krankheiten befallen die Menschen bei Tag und andere nachts, von selbst, und bringen den Sterblichen Leiden, lautlos, denn Zeus, der Planende, nahm ihnen die Stimme.

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* http://www.philos-website.de/index_g.htm?autoren/hesiod_g.htm~main2
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Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Kapitel 1 E: 22.08.2010
U: 22.08.2010
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