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Dance with me

von

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Weshalb ich dich brauche

Einen Tag zu früh *schäm*
 

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2. Kapitel: Weshalb ich dich brauche
 

Es war dunkel, als ich die Augen das nächste Mal öffnete, was mich erstaunt blinzeln ließ. Von links traf mich ein schwacher Lichtstrahl, sodass ich meinen Kopf in diese Richtung drehte. Ich erblickte eine leicht geöffnete Tür und hob die linke Hand, um mir kurz über das Gesicht zu fahren. Wo war ich denn überhaupt. Vor der Tür hörte man leises Gemurmel.

“Nein, ich kenne den Namen der jungen Frau nicht.”, hörte ich jemanden sagen und schloss erneut die Augen. Was war denn passiert? Ich drehte den Kopf in die andere Richtung und öffnete wieder die Augen. Einige Zentimeter von mir entfernt war ein riesiges Fenster, dass den Blick auf den zunehmenden Mond freigab. Also lag ich eindeutig nicht in meinem Bett. Ein leises Grummeln von meinem Fußende ließ mich zusammenschrecken und auf einen schwarzen Haarschopf blicken. Wer war das? Ich setzte mich auf, das Drehen, dass mich übermannte ignorierte ich gekonnt, und blickte das schwarzhaarige Etwas vor mir fragend an. Allerdings tat es mir nicht den Gefallen, sich zu bewegen, oder sich mir vorzustellen, also lehnte ich mich, mir dabei auf die Unterlippe beißend, vor und tippte der Person vorsichtig auf die Schulter. Wieder erklang dieses lustige, verschlafene Grummeln, was mich lächeln ließ.

Ich fühlte mich müde. Also legte ich mich wieder ordentlich unter die Bettdecke, drehte mich vorsichtig auf die Seite und schaute auf das Schwarzhaarige Wesen, dass da halb auf meiner Matratze lag und vor sich hin grummelnd schlief. Kurz darauf hatte auch ich wieder die Augen geschlossen und träumte sinnlos vor mich hin.
 

“’Träum von mir, Leslie’, flüsterte Irial und legte seine Flügel um sie, sodass er sie beide damit umfing. Vielleicht war dieses Mädchen ja stark genug, um die mit dem Blut einer ausgewählten Elfe vermischten Tinte auszuhalten.” Ich blinzelte. Irgendwoher kannte ich diese Zeilen. Aber wer sprach sie da? Es war deutlich heller, als vorher und ich seufzte kurz leise auf. “Wenn nicht, konnte er sie immer noch an eine der schwächeren Elfen weiterreichen.” Woher kannte ich diese Sätze? Ich blinzelte erneut gegen die Helligkeit, bevor ich die Augen öffnete und auf meinem Bett einen Jungen sitzen sah. Im Schneidersitz am Fußende, lesend in einem Buch vertieft. Seine Lippen bewegten sich ruhig und mit einer gewissen Geschmeidigkeit. “Aber es wäre eine Schande, solch ein hübsches zerbrochenes Spielzeug ungenutzt zu lassen”, las er den letzten Satz vor. Er seufzte leise, bevor er das Buch zuklappte und sich den Einband genauer ansah.

“Welches Buch ist das?”, fragte ich leise und er zuckte erschrocken zusammen. Erst blickte er mich irritiert an, dann strahlte er und ich hatte beinahe Angst, zu erblinden.

“Du bist wach.”, stellte er fest und ich nickte leicht, streckte die Hand aus, um mir das Buch geben zu lassen. Er reichte es mir und stützte sich dann auf den Händen ab. “Gegen die Finsternis. Das liest meine kleine Schwester gerade und ich habe einmal gehört, wenn man jemanden etwas vorliest, würde er schneller gesund werden.”, meinte er. Ich nickte kurz und sah mir den Einband genauer an.

“Ich hab das Buch auch schon gelesen.”, sagte ich leise und musste kurz husten, als es mir im Hals kratzte. “Aber ich kann mich nicht mehr an das Ende erinnern.”, setzte ich leicht heißer dran. Der Junge mit den schwarzen Haaren und wie mir gerade auffiel unglaublichen, smaragdgrünen Augen lächelte mich freudig an. Dann streckte er mir seine Hand entgegen.

“Ich bin Timothy.” Ich nickte und nahm die Aufforderung, seine Hand zu schütteln an.

“Samantha Jordan.”, sagte ich und er lachte laut los. Ich sah ihn erschrocken an. Was war denn jetzt los?

“Ich wusste es!”, sagte er und stand nun auf, um zur Tür zu gehen. Wieso wollte er schon wieder gehen? Und was meinte er mit dieser seltsamen Aussage, dass er meinen Namen wusste? Ich verstand nur noch Bahnhof. “Dad, komm her.”, sagte er in den Flur und kam dann wieder auf mich zu. “Es ist mir eine große Ehre, dich kennenzulernen.”, meinte er und lächelte wieder strahlend. Was war denn jetzt kaputt? Ein Mann Mitte 30 kam in das Zimmer und fuhr sich durch die kurzen, schwarzen Haare.

“Was ist?”, fragte er Timothy und blickte mir fragend ins Gesicht. Wer waren diese Menschen? Der Junge zeigte triumphierend auf mich.

“Ich sagte doch, dass sie mir bekannt vorkommt. Das ist Samantha Jordan. Die Tänzerin, du weißt schon!”, sagte er, doch sein Vater hob nur verwirrt die Augenbrauen und blickte mich weiter fragend an. “Ach komm schon. Siebenmalige deutsche Meisterin, zweimalige Europameisterin und einmal kurz vor dem Weltmeistertitel.” Autsch. Musste er mir das hier wieder unter die Nase reiben? Überhaupt, woher …

“Woher weißt du das alles?”, fragte ich ihn und wieder wurde ich fast blind, als er sich zu mir drehte. Man, konnte man dieses dämliche Zahnpastawerbungslächeln denn nicht abschalten?

“Wenn ich dich mir ganz vorstellen darf?” Er fuhr sich durch die Haare und sein Lächeln wurde zu einem kleinen Grinsen, das ich irgendwo schon einmal gesehen hatte. “Timothy Banks. Sechsmaliger deutscher Meister und einmaliger Europameister im Standardtanz.” Ich blinzelte. Das war jetzt nicht sein Ernst, oder? “Letztes Jahr haben wir euch bei der Deutschlandmeisterschaft besiegt.”, meinte er grinsend. Ich nickte kurz.

“Ich kann mich daran erinnern”, meinte ich leise. “Aber trotzdem haben wir an der Europameisterschaft teilgenommen.”, setzte ich dran. Plötzlich war es ruhig im Zimmer. Das Grinsen war aus seinem Gesicht gewichen und ein Ausdruck von tiefer Trauer hatte sich darauf niedergelassen.

“Richtig.”, meinte er und drehte sich zum gehen. “Herzlichen Glückwunsch, nachträglich.”, murmelte er leise und ging stur weiter aus dem Raum heraus.

“Warte!”, rief ich ihm hinterher, aber er hörte mich nicht mehr. Stattdessen drehte sich sein Vater wieder zu mir und seufzte leise.

“Seine Partnerin ist bei einem Unfall, drei Tage später tödlich verunglückt. Deshalb seid ihr eingesprungen. Wurdet ihr darüber nicht aufgeklärt?” Ich schüttelte den Kopf und dachte angestrengt darüber nach. Nein, Jonathan hatte mir nicht gesagt, weshalb wir angetreten waren. Ob er es wusste? Der Vater verließ nun ebenfalls das Zimmer und somit wurde ich alleine gelassen. Vielleicht sollte ich Jonny einfach mal fragen, was es damit auf sich hatte. Denn seltsamer Weise fühlte ich mich dem Schwarzhaarigen Jungen gegenüber schuldig, dass ich ihn darauf angesprochen hatte, auch wenn er mit diesem leidigen Thema angefangen hatte. Gott, jetzt kam ich mir vor, als wäre ich im Kindergarten und würde die Schuld einem anderen in die Schuhe schieben wollen. Aber wer war denn nun Schuld?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zuckerschnute
2011-03-21T16:39:59+00:00 21.03.2011 17:39
Ich mag den Kerl! Ich weiß nicht warum, aber ich mag ihn!
So langsam passieren die Dinge, die ich mir vorgestellt habe! Aber das der arme Kerl seine Partnerin verlohren hat ist traurig!
Aber da ich mir ja schon so in etwa vorstellen kann was passiert sage ich nur: "Weltmeistertitel die beiden kommen!"



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