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Ein Blick hinter das Eis

oder wie Joey nicht nur den Eisprinzen bezwang, sondern auch die letzte Schlacht überlebte...
von

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Vorspiel

Als ich aufwache, weiß ich erst einmal gar nicht wo ich bin. Ich brauche einen Moment, um zu realisieren, dass ich in Kaiba´s Bett liege. Automatisch taste ich nach der immer noch schmerzenden Stelle an meinem Hinterkopf. Tea hatte Recht, es ist eine leichte Beule geworden. Verdammter Marik. Das werd ich ihm noch heimzahlen. Dann erst merke ich, dass ich allein bin. Kaiba ist demnach schon auf den Beinen. Ob er überhaupt geschlafen hat? Das Letzte woran ich mich erinnere ist, dass ich mich an ihn gekuschelt gehabe.
 

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits nach acht ist. Eigentlich Zeit für die Schule... Nun, ich schätze, die wird heute ausfallen. Ich strecke mich gemächlich und rolle mich dann widerwillig aus den weichen Laken. Erst unter der Dusche werde ich langsam wach. Meine Kleider liegen nicht länger auf dem Boden. Fein säuberlich zusammen gelegt hängen sie über einem der Stühle. Unwillkürlich muss ich lächeln. Ich bezweifle, dass ich das Roland oder einem der Hausmädchen zu verdanken habe. Hab ich schon erwähnt, dass Kaiba ein Ordnungsjunkie ist?
 

Als ich die Treppe hinunter gehe, vernehme ich bereits die Stimmen meiner Freunde. Scheinbar ist man bereits in der Küche zu Gange. Trifft sich gut, denn ob man´s glaubt oder nicht, mein Magen meldet sich gerade wieder.
 

"Wow... die Marmelade ist echt mal lecker!" höre ich Tristan begeistert ausrufen. "Seto importiert die aus England. Sauteuer das Zeug!" erwidert Mokuba und ich glaube Kaiba stöhnen zu hören. Ach ja, alles ist halbwegs normal. Wie erfreulich. Besonders nach dem verrückten Tag gestern.
 

"Morgen, Leute!" nuschele ich und gähne noch einmal als ich die Küche betrete. Ich rutsche auf einen der stylischen Hocker und Kaiba schiebt mir wortlos eine Tasse Kaffee hin. Ich schenke ihm ein verschlafenes Lächeln und er nickt nur. Mit Bedauern stelle ich fest, dass seine Frisur wieder sitzt.
 

Man könnte fast meinen es wäre echt ein normaler Morgen, naja, einmal davon abgesehen, dass wir alle in Kaiba´s Villa sind, was zugegeben nicht so ganz normal ist, und drei doch recht merkwürdig gekleidete Ägypter unsere kleine Runde ergänzen. Zumindest das Gespräch heute morgen ist normal. Unwillkürlich muss ich grinsen. Wer hätte das gedacht, dass wir alle mal so friedlich zusammen sitzen würden?
 

Die Normalität endet allerdings als Yami auf das bevorstehende Duell zu sprechen kommt. "Pegasus erwartet uns um 15:00 Uhr in seinem Schloss." meint er zu Kaiba gewandt. Dieser nickt nur und schüttet sich einen weiteren Kaffee in. Ich glaube, er hat tatsächlich kein Auge zu getan. Nicht, dass man es ihm ansehen würde. Es ist nur so ein Gefühl. "Mann, ich bin echt gespannt, was das wird. Die beiden Psychos werden sicher nicht mit fairen Mittel arbeiten." meint Tristan mit vollem Mund und Kaiba wirft ihm einen vernichtenden Blick zu. Ich kann ihm vom Gesicht ablesen, was er denkt. Irgendwas wie "unnötiger Kommentar, erbärmlicher Troglodyt". "Es wäre auch das erste Mal, dass die Beiden mit fairen Mitteln kämpfen." meldet sich Tea zu Wort. Jepp, wohl wahr. Weder Pegasus noch Bakura haben es bislang mit der Fairness so genau genommen. In der Hinsicht ist also alles zu erwarten. Ich hab ehrlich gesagt auch ein etwas mulmiges Gefühl, wenn ich an heute nachmittag denke. Nicht, dass ich kein Vertrauen in Yami und Kaiba hätte, im Gegenteil, aber wie gesagt... dieses Gespann - Pegasus und Bakura - ist wie Nitro und Glycerin. Andererseits könnte man das theoretisch von Kaiba und Yami auch behaupten.
 

Da fällt mir plötzlich etwas ein. "Wie hast du gestern eigentlich den Assiduus verscheucht?" frage ich meinen Liebsten. Kaiba antwortet mir nicht. Dafür schildert mir Tea die Geschehnisse. "Das war... unglaublich." meint sie und klingt echt euphorisch. "Kaiba hat eine richtige Wand aus Eis zwischen sich und dem Assiduus erscheinen lassen. So etwas habe ich noch nie gesehen." Ihr Blick huscht zu Kaiba und... ihre Wangen glühen. Sofort senkt sie den Blick. Hm? Hab ich was verpasst? Fragend mustere ich Kaiba und - wow! Auch auf seinen Wangen zeichnet sich zarte Röte ab. Ähm, ja. Ich kann´s mir denken. Immerhin kann ich mich noch gut daran erinnern was Kaiba anhatte als dieser Dämon uns angegriffen hat. Muss ich mir jetzt Gedanken machen, dass mein gleichwertiger Aufzug Tea nicht die Schamesröte ins Gesicht getrieben hat? "Dann hast du deine Kräfte langsam unter Kontrolle?" frage ich und versuche mir ein Grinsen zu verkneifen. Wahrscheinlich ist Tea die einzige Frau, das einzige weibliche Wesen, dass Kaiba je in Boxershorts gesehen hat. Mein armer Liebling hat zur Zeit echt eine Menge zu verkraften. Er zuckt mit den Schultern.
 

Unwillkürlich muss ich an sein Gespräch mit Yami denken von dem ich immer noch nichts weiß. Ob ich den Pharao danach fragen soll? Irgendwie interessiert es mich doch, was die Zwei zu bereden hatten.
 

"Ich nehme an, der ganze... Verein wird uns heute nachmittag begleiten." vernehme ich Kaiba´s kühle Stimme. Sein Blick ist auf Yami gerichtet. Dieser nickt. "Wenn du nichts dagegen hast." entgegnet der Pharao und ich stelle fest, es ist inzwischen mehr als ein wackliger Burgfrieden zwischen den Beiden. Ich höre Respekt in Yami´s Stimme und auch Kaiba´s Haltung ist inzwischen eine andere. Wieder zuckt der Chef der Kaiba Corp. mit den Schultern. "Die Entscheidung überlasse ich dir." erwidert er gleichgültig. "Was ist mit den Milleniumsgegenständen?" fragt Shadi plötzlich. Yami scheint nachzudenken. "Ich glaube kaum, dass es eine gute Idee wäre, alle mitzunehmen. Für den Fall, dass Bakura irgendwelche Hintertürchen versucht." meint der Pharao nach kurzem Zögern. Kaiba nickt. "Ich stimme dir zu." sagt er ernst. "Ich schlage vor, wir legen einen Teil davon in meinen Tresor. So entgehen wir der Gefahr, dass bei einem möglichen Angriff alle erbeutet werden." Yami nickt. "Shadi weiß die seinen zu hüten, aber die Kette und auch den Stab sollten wir an einem sicheren Ort verstecken." Kaiba nickt. "Mokuba wird sich darum kümmern, nicht wahr, kleiner Bruder?" Der Kleine nickt eifrig. "Natürlich, Seto." Über Kaiba´s Gesicht huscht ein kleines Lächeln.
 

Früher dachte ich immer, dass er den Kleinen oftmals hart anpackt und sogar rumkommandiert. Inzwischen weiß ich es besser. Es ist seine Art seinem Bruder zu zeigen, dass er ihm vertraut. Vieles das Kaiba tut, ergibt bei genauerer Betrachtung mehr Sinn als man auf den ersten Blick denken mag. Man muss sich nur die Mühe machen hinter das Eis zu blicken.
 

"Mr. Kaiba, Sir?"
 

Das Erscheinen von Kaiba´s persönlichem Assistenten bringt uns alle nicht nur zum verstummen, wir schrecken geradezu zusammen. Naja, Kaiba natürlich nicht, Mokuba genauso wenig.
 

"Ja, Roland?" erwidert Kaiba und der Sekretär mustert leicht unsere kleine Runde. Wahrscheinlich waren noch nie so viele Menschen in Kaiba´s Küche, ach was, in Kaiba´s Villa. Wieder einmal frage ich mich was Roland von dem Ganzen hier wohl denkt. Aber der Typ ist ein As, er lässt sich nichts anmerken.
 

"Ein junger Mann steht am Tor und möchte zu ihnen." Roland klingt etwas unsicher oder bilde ich mir das nur ein. Kaiba sieht ihn erstaunt an. "Wie heißt der Typ?" fragt er scharf. Das frage ich mich ehrlich gesagt auch, wir sind doch schließlich alle hier, oder? Ich blicke in die Runde. Ja, im Grunde schon. Der gesamte Kindergarten ist anwesend. "Duke Devlin, Sir."
 

Duke?

Was will der denn hier?
 

Ich glaube von jedem Gesicht lässt sich deutlich die Überraschung ablesen. Kaiba fasst sich jedoch schnell wieder. "Lassen sie ihn rein, Roland." meint er. "Ich erwarte ihm im Salon." Der Assistent nickt und verschwindet ebenso lautlos wie er erschienen ist. Kaiba´s Blick wandert fragend zu Yami. Dieser zuckt unschlüssig mit den Schultern und ist sichtlich genauso unwissend wie der Rest von uns. Kaiba seufzt und macht Anstalten sich in den Salon zu begeben. "Nun, dann wollen wir mal sehen was, Devlin will." meint er und die Maske aus Eis sitzt wieder perfekt.
 

Ich stopfe mir den Rest meines Brötchens in den Mund und folge ihm. Die anderen tun es mir gleich. Wie eine Prozession begleiten wir den Eisprinzen in seinen Salon. Was Duke wohl von Kaiba will? Warum er ausgerechnet hier auftaucht? Hm... komisch. Ich hätte ja mit vielem gerechnet, nicht aber mit Duke Devlin. Kaiba´s Mine ist natürlich wieder vollkommen verschlossen, aber ich glaube, er weiß genausowenig wie ich oder einer der andern warum Duke heute morgen hier aufschlägt. Eigentlich sollte ich mich langsam aber sich an die unvorhersehbaren Dinge gewöhnen. Jeden Tag was neues... das hält den Geist rege oder so. Egal. Ich brenne wieder einmal vor Ungeduld.
 

"Mr. Devlin, Sir." meldet Roland den Gast schließlich an und hält ihm galant die Tür auf.
 

"Dacht ich mir doch, dass ich euch hier finde." ist das erste was Duke sagt, dann sieht er sich um und pfeift anerkennend. "Keine schlechte Hütte, Kaiba." Er grinst Seto dabei an und bedenkt dann jeden aus unserer Runde mit einem eingehenden Blick. "Also, was ist denn hier los? Ne Konferenz oder so was?"
 

Kaiba verdreht neben mir die Augen. "Du hast genau fünf Sekunden Zeit dein Erscheinen zu erklären, Devlin, ich rate dir die Zeit zu nutzen." Kaiba´s Stimme ist eisig. Sogar ich zucke leicht zusammen. Nur einem genauen Beobachter entgeht nicht, dass Duke leicht zuckt und seine Lässigkeit ins Wanken kommt. "Also..." hebt er an und Kaiba unterbricht ihn mit scharfem Blick. "Vier Sekunden." Ja ja, so kenn ich meinen Schatz. Er ist in Höchstform. Fast wieder ganz der Alte sollte man meinen. Irgendwie gefällt mir das gerade sogar. Vermutlich weil nicht mich trifft. Ja, ich weiß, Schadenfreude... Ich bin eben auch nur ein Mensch.
 

"Ok, Kaiba." Duke wird schlagartig ernst. "Ich bin hier, weil mir Yugi´s Großvater gesagt hat, dass er nicht nach hause gekommen ist und momentan was sehr wichtiges zu erledigen hätte. Tja und da keiner von euch gestern mehr im Unterricht war, man mir aber erzählt hat, dass ihr alle gemeinsam in deiner Limo verschwunden seid, hab ich kombiniert und da bin ich."
 

Kaiba´s Mundwinkel verziehen sich zu einem leichten Grinsen. "Brilliant, Sherlock. Das erklärt jedoch immer noch nicht warum du nach uns gesucht hast." meint er sarkastisch. Duke nickt und wirkt plötzlich etwas verlegen.
 

"Ich hab von dem Duell mit Pegasus und Bakura gehört." beginnt Devlin von neuem.
 

"Komm zum Punkt!" zischt Kaiba und instinktiv lege ich ihm meine Hand auf den Arm. Duke bemerkt die Geste nicht.
 

Anstatt etwas zu sagen, kramt Duke einen Zettel aus seiner Jackentasche und reicht ihn wortlos Kaiba. Während Kaiba ihn auseinander faltet, redet weiter. "Den hab ich gestern bekommen. Keine Ahnung von wem. Und deshalb bin ich hier."
 

Kaiba überfliegt das Geschriebene und starrt dann ungläubig zu Duke. Ich versuche derweil einen Blick auf das Schreiben zu erhaschen, aber Kaiba reicht ihn bereits an Yami weiter ehe ich den Text wirklich lesen kann. Der Pharao blickt ebenso verständnislos auf das Stück Papier und dann von Duke zu Seto.
 

"Was steht denn da?" will Tristan wissen.
 

Yami erwidert nichts. In seinem Kopf scheint es massiv zu arbeiten. Und auch Kaiba antwortet ihm nicht.
 

"Da steht, dass meine Anwesenheit bei diesem Duell erwünscht ist." bricht Duke schließlich das Schweigen. "Sozusagen eine persönliche Einladung von keinem anderen als Maximilian Pegasus."
 

Keiner rührt sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-03-01T13:23:43+00:00 01.03.2013 14:23
Hey ^_^

hi hi, ich finde Roland toll - einfach nichts was man ihm ansehen kann, was
oder wie er denkt. LOL

Duke soll auch mit kommen zu dem Duell? Warum könnte er den dort von Belang
sein? Ich fand es auch cool, das Kaiba jetzt eine Eiswand machen kann XD

CuCu Jyorie



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