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Fach Deutsch

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2.1. Alois Sträubleder

Ich heiße Alois Sträubleder und führe zusammen mit Lüding die Lüstra, Lüding und Sträubleder Investment.

Ich bin ein verheirateter, erfolgreicher Geschäftsmann, gut aussehend und bei den Damen allseits beliebt - für gewöhnlich. Nur bei einer konnte ich leider nie landen: bei der jungen Katharina Blum.

Obwohl ich mein Menschenmöglichstes getan habe, ließ sie mich immer wieder abblitzen und seit sie ihr eigenes Auto hatte, gab es auch keine Gelegenheit mehr für mich, die nach Hause zu fahren und möglicherweise mit ihr in ihre Wohnung zu gehen. Nun hatte ich nicht mehr diese Ausrede vor meiner Frau, trotzdem schaffte ich es, Katharina gelegentlich zu besuchen und, wie ich nun erfahren muss, wurde dabei von ihren Nachbarn durchaus gesehen.

Bei diesen Besuchen übergab ich ihr kleine Präsente, von denen, ob nun glücklicher- oder unglücklicherweise, nur ein Ring und ein Umschlag bei der Durchsuchung Katharinas Wohnung gefunden wurde. Auch der Schlüssel zu meinem Sommerhaus, den ich Katharina geradezu aufgezwungen hatte, wurde bei der Durchsuchung nicht gefunden - was mich auch anfangs mit Erleichterung erfüllte.

Der Schreck folgte jedoch dicht auf, als mir der Grund für das Verschwinden dämmerte: Ich vermutete, sie habe den Schlüssel an diesen Schwerverbrecher, diesen Mörder, weitergegeben, damit er sich in meinem Haus verstecken konnte. Ich traute mich nicht, nach zu sehen, ob diese Vermutung der Wahrheit entsprach. Ich rief also meinen langjährigen Freund und Anwalt Dr. Hubert Blorna an, der sich zur Zeit im Ski-Urlaub mit seiner Frau befand, und bat ihn, dringend zurück zu kommen. Ich war vollkommen aufgelöst und so fragte er nicht lange nach, bevor er seine Rückreise antrat.

Ich fürchtete um meine Existenz, ich fürchtete, mein Name könne in Zusammenhang mit diesem Verbrecher in der Presse fallen. Mit Bangen erwartete ich Blornas Rückkehr und besuchte ihn sofort, als er wieder zu Hause war, um ihm meine Bitte vorzutragen. Ich hoffte inständig, er würde zu meinem Sommerhaus fahren und nach dem Rechten sehen. Ich wurde jedoch enttäuscht: Nicht nur, dass er es ablehnte, diese Aufgabe für mich zu übernehmen, er machte sich zu allem Überfluss sogar lustig über mich!

Eine lange Zeit des Bangens begann für mich, obgleich es nur ein paar wenige Tage waren: Ich konnte mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren, aus Angst, Katharina könne meinen Namen an die Presse weitergeben oder man könne Götten in meinem Sommerhaus finden! Wobei ich letzteres sowohl fürchtete, als auch erhoffte. Glücklicherweise hat sich alles zum Guten gewendet: Katharina verriet nicht, wer der "Herrenbesuch" war und mein Name wurde nicht im Zusammenhang mit Götten erwähnt. Nur meinen langjährigen Freund Blorna habe ich verloren aus Gründen, die ich nicht verstehe. Und leider trennten wir uns nicht im Frieden, sondern im Streit - der äußerst schmerzhaft für mich endete.



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