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Red Moon

Bellas Leben nimmt eine völlig ungeahnte Wende: sie wird zum Werwolf
von

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Die Einladung

Hallo liebe Leser,

es geht weiter bei Bella und den Hochzeitsvorbereitungen. Alice und Edward sind zurück vom Shoppen, doch unsrer Bella geht es nicht darum, die tollen Sachen anzusehen. Sie hat ein ganz anderes Problem...
 


 

Billy hatte die Türe einen Spalt geöffnete, als ich mich an der Hütte vorbei zu meinem Transport schleichen wollte. Er saß in seinem Rollstuhl und schaute mich grimmig an. Bestimmt hatte er es mitbekommen, als ich mit dem Motorrad wieder zurückgekommen war. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte dem entgehen können, aber nun hatte er mich schon gestellt und ich wollte nicht vor seinen Augen abhauen.

Und in genau dem Augenblick mussten auch noch Quil und Embry auftauchen, wie immer nur in Shorts und mit nacktem Oberkörper, die mit misstrauischen Blicken zu mir herüber sahen. Kein Lachen, keine freundliche Begrüßung. Nach allem, was wir zusammen erlebt hatten, war ich doch nur das Vampirmädchen. Sie waren sauer auf mich, und sie hatten auch allen Grund dazu. Was ich ihrem Freund angetan hatte, das war… unverzeihlich.

Denn inzwischen wusste es wohl das ganze Rudel in allen Einzelheiten, was da oben in den Bergen passiert war. ‚Er brüllt so‘, hatte Edward immer über Jacobs Gedanken gesagt. Ich konnte mir ein mattes Grinsen nicht verkneifen. Aber nun wussten es alle, dass wir uns geküsst hatten. Und dass ich ihn trotzdem hatte sitzen lassen, um den ‚stinkenden‘ Vampir zu heiraten.
 

Es war mir schrecklich peinlich, als ich nun vor der Hütte stand und Billy verschämt nach seinem Sohn fragte. Ich hielt den Blick auf den Boden gesenkt, und am liebsten wäre ich in ihm versunken. Aber ich musste fragen, musste wissen, wie es ihm ging.
 

Billy schüttelte nur unwillig den Kopf. „Was denkst du denn, Mädchen? Er ist verschwunden, nachdem er die Einladung zur deiner Hochzeit erhalten hat. Seither habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
 

Mir stockte der Atem. Das konnte doch nicht wahr sein.
 

„Eine Einladung?“, stammelte ich verdutzt. „Ich habe ihm keine Einladung geschickt, das wäre doch…“ Gemein, hatte ich sagen wollen, aber in meinem Kopf drehte sich alles. Ich war so bestürzt, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Er hatte eine Einladung bekommen? Wer hatte nur …? Ich hatte Alice doch extra verboten...
 

Billy schien zu merken, dass ich rätselte, wer wohl der Absender gewesen war. „Dein Verlobter hat sie ihm geschickt. Vielleicht wollte er seine Genugtuung haben.“ Ein bitterer Blick seiner schwarzen Augen begegnete mir.

„Das wollte ich nicht…“ stöhnte ich nur. Er zuckte nur mit der Schulter und schob die Türe wieder zu. Hastig drehte ich mich um und floh an den verdutzt drein schauenden Jugendlichen vorbei zu meinem verbeulten Chevy. Schnell riss ich die Türe auf und kroch auf den Fahrersitz. Mein Herz begann zu hämmern, und als ich den Waldweg entlang fuhr, wurde mir langsam klar, was passiert war:
 

Edward hatte Jacob eine Einladung geschickt.

Gegen meinen ausdrücklichen Wunsch.

Einfach hinter meinem Rücken.

Ich war sauer.

Nein, ich tobte vor Wut.
 

Ich hatte all die Hochzeitspläne klaglos über mich ergehen lassen, nur das Veto bei den Einladungen hatte ich mir ausgedungen. Und nur bei Jake hatte ich es in Anspruch genommen. Und nun musste ich hören, dass Edward es einfach ignoriert hatte, dass er Jacob einen dieser dicken Umschläge geschickt hatte.

War ihm denn nicht klar, wie sehr das Jacob verletzen würde? War ihm das vollkommen egal? Was bezweckte er damit? War es seine Absicht, ihn damit zu quälen. Nur um über ihn zu triumphieren? Und ich hatte gedacht, er hätte Verständnis für ihn. Empfand vielleicht sogar so etwa wie Freundschaft für ihn.

Hatte ich mich so in ihm getäuscht?
 

Aber da schlich sich eine Erinnerung in meinen Kopf. Schon einmal hatte er Jacob bis aufs Blut gequält, mit voller Absicht, ohne einen Funken von Mitgefühl. Damals, vor der Schlacht mit den Neugeborenen, war es ihm vollkommen gleichgültig gewesen, als er Jacobs grauenhaften Schrei gehört hatte, als der gelauscht hatte und mitbekam, dass wir bereits verlobt waren.

<Ich hoffe, dir ist warm, weil dein Heizlüfter kann nicht mehr!>
 

Das war alles, was er trocken dazu vom Stapel gelassen hatte. Welch ein Hohn! Dabei hatte er die Situation geradezu ausgenutzt, es meinem besten Freund so richtig schön unter die Nase zu reiben, dass er bei mir absolut keine Chancen mehr hatte. War das nicht volle Absicht gewesen, so wie jetzt wieder mit dieser Einladung?

Nur meine Reaktion war ihm damals wichtig gewesen, nur mir zuliebe hatte er den Wolf zurück geholt, und hatte sogar geduldet, oder zumindest hinnehmen müssen, dass ich ihn geküßt hatte. War das jetzt wieder die Rache dafür? Einen letzten Schlag, den er ihm verpassen konnte?
 

‚Sag ich doch, der treibt ein raffiniertes Spiel, und du checkst das gar nicht, meine Liebe! ‘

Ich sah Jacobs vorwurfsvollen Blick direkt vor mir. Sollte er tatsächlich Recht haben? Im Endeffekt war mein Kuss damals vor der Schlacht mit ein verzweifelter Versuch gewesen, das wieder gut zu machen, was Edward angerichtet hatte.

Aber diesen Gedanken ließ die Stimme in meinem Kopf nicht durchgehen.

‚Na na, du hast es auch wegen dir gewollt. Jetzt tu nicht so, Bella, als ob ich dir egal sei und du nur aus reiner Nächstenliebe gehandelt hättest. Gib zu, dass ich dir was bedeute! ‘

Ja ja, ich habe das ja schon zugegeben. Aber langsam wurde diese Stimme lästig. Und doch konnte ich sie nicht aus meinem Kopf vertreiben.
 

Ich trat das Gaspedal des alten Transporters durch bis zum Bodenblech. Der Wagen brach leicht aus, ich griff aber fest ins Lenkrad und zog ihn zurück auf die Spur. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich nach Hause. Edward würde noch nicht da sein, und so musste ich mich noch eine Weile gedulden, bis ich ihm all die Fragen stellen konnte, die mir durch den Kopf gingen.

Zuhause angekommen warf ich wütend die Türe des Autos zu, dass es nur so knallte. Mit der Haustüre ging ich genauso schonungslos um. Charlie war zum Glück noch nicht da, und so räumte ich erst mal die Küche auf und versuchte mich dabei zu beruhigen, aber ich lief nur aufgebracht hin und her und feuerte das Geschirr durch die Gegend, knallte die Töpfe in den Schrank und warf das Besteck verärgert in die Schublade.

Das hatte keinen Sinn.

Ruhelos verließ ich wieder das Haus und ging spazieren, besser, ich rannte den Weg entlang, der in den Wald führte. Ich sah nicht rechts und nicht links, ich stieb den Waldweg entlang mit verkrampften Fäusten, die Schultern nach vorne gezogen, und mein Blick ins Undendliche gerichtet. Ich brodelte vor Wut und Empörung und konnte nichts anders mehr denken, als Edward zur Rede zu stellen. Wie konnte er nur???

Als ich endlich mal aufblickte, merkte ich, dass bereits die Sonne unter ging. Also drehte ich wieder um und marschierte grimmig zurück zum Haus.
 

Als ich Charlies Wagen sah, wurde mir klar, dass ich mich unbedingt beruhigen musste. Wenn ich so aufgebracht hinein stürmte, dann würde er mich fragen, was los wäre. Und ich schämte mich viel zu sehr für Edward, als dass ich das erzählen wollte. Mein Vater wusste nur, dass Jacob an mir interessiert war und ich ihm wegen Edward eine Abfuhr erteilt hatte. Er hatte sich damit abfinden müssen, hatte aber auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm der Indianerjunge besser gefallen hätte. Ich wollte nicht, dass er Wasser auf seine Mühlen bekam, und schon gar nicht wollte ich ein solches Thema mit ihm besprechen müssen. Also holte ich tief Luft, schloss die Augen und trat ein.
 

Zum Glück musste ich ihm nicht lange etwas vorspielen, denn als ich noch dabei war, das Essen zuzubereiten, während er schweigend am Tisch saß, klingelte mein Handy. Alice war dran, sie würden heute Abend schon wieder kommen und ich sollte sie unbedingt besuchen und die tollen Sachen bewundern, die sie mitgebracht hatte. Ich sagte zu, gleich am Abend noch vorbei zu schauen und legte wieder auf, als es wieder läutete. Diesmal war Edward dran, und ich schlich mich zur Türe hinaus in den Flur, um mit ihm in Ruhe reden zu können.

„Hi Kleines.“ Seine Stimme klang so verlockend wie immer, aber heute wollte ich mich nicht

umgarnen lassen.

„Edward, ich muss mit dir reden. Ich komme in einer halbe Stunde zu dir.“

Ich wollte nicht, dass Dad etwas mitbekam, und so wollte ich lieber zu den Cullens in ihr Haus im Wald fahren.

„Ist OK, ich freu mich schon auf dich.“
 

Ohne Antwort drückte ich die Auflege-Taste und legte das Handy beiseite.

Ich ging zurück in die Küche und machte mit dem Abendessen weiter. Stumm machte ich die Lasagne fertig und schob sie in die Mikrowelle.

„Dad, dein Essen ist in zehn Minuten fertig. Ich geh noch mal weg zu den Cullens, warte nicht auf mich.“

Mein Vater blickte nur verwundert von seiner Zeitung auf.

„Hast du keinen Hunger?“

„Nein, ich habe schon gegessen.“, log ich.

Aber bei dem Gedanken an Essen wurde mir elendiglich schlecht. Ich hatte Kopfschmerzen und mir war so richtig übel, außerdem schwitze ich. Vielleicht hatte ich mir eine Erkältung geholt, als ich in den nassen Sachen mit dem Motorrad von der Klippe zurück gefahren bin. Das konnte ich jetzt gerade noch gebrauchen. Krank werden.
 

Schnell schnappte ich mir die Autoschlüssel und rannte aus dem Haus. In mir brodelte immer noch kalte Wut, obwohl mein Körper zu glühen schien. Es half auch nichts, dass mir der Gedanke kam, dass ich als Vampir nie mehr krank werden würde. Das geschähe Edward gerade recht, wenn die Hochzeit ausfallen müsste, weil die Braut krank war. Wenn er mich früher verwandelt hätte, könnte ihm so etwas nicht passieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-09-30T16:55:35+00:00 30.09.2010 18:55
hey tolles kapitel


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