Unverhoftes Wiedersehen
Unverhofftes Wiedersehen
Es war ein windiger Tag. Ihre rosanen Haare wehten ihr immer wieder in ihr Gesicht. 4 Jahre. 4 Jahre war er jetzt weg. 4 Jahre hatte sie auf ihn gewartet und nach ihn gesucht. Nichts. Er war immer noch weg. Er, ihre einzig große Liebe, für den sie immer Tränen vergossen hatte, wegen ihm, hatte das Dorf verraten um seine verdammte Rache zu bekommen.
Irgendwann, vor geraumer Zeit, war es ihr dann wie Schuppen von den Augen gefallen: Sie war unnütz, überflüssig. Keinem konnte sie helfen. Immer stand sie nur im Weg. Sie nervte nur jeden... Bei diesem Gedanke stiegen Sakura wieder Tränen in die Augen. Hatte er das nicht noch zu ihr gesagt? Ja...Sie konnte sich an jeden Moment mit ihm erinnern. Die Momente waren in ihre Erinnerungen eingebrannt. Jede einzelne.
Sie stand auf einer großen Wiese mit hohem, nassem Gras, was ihr an ihren nackten Unterschenkeln kleben blieb. Auf der einen Seite wurde sie von einem großen, dunklen Wald abgetrennt, auf der Anderen von einer steilen, steinernen Klippe, wo Sakura gradewegs drauf zu lief. Es war vorbei. Sie würde keinem mehr im Weg stehen, keinem mehr unnütz sein, keinem mehr nerven. Jetzt, einmal in ihrem Leben, würde sie den Anderen helfen, ihnen einen Gefallen tun. Bei diesen Gedanken wich ein Lächeln über ihre Lippen, was dann aber auch gleich wieder verblasste.
Da stand sie nun, am Abgrund. Längere Zeit schaute sie einfach nur nach unten, malte sich aus, wie es wohl seinen würde, so zu sterben. Ob sie noch gegen die Felswände krachen würde... Und dann machte sie einen Schritt nach vorne...
"Du willst dir das Leben nehmen?", fragte eine ihr nur zu bekannte Stimme. Schnell zog sie ihren Fuß wieder nach hinten und stellte ihn wieder auch den nassen Boden. Sie drehte sich nicht um, sah einfach nur ich die Tiefe.
"Ja." Kalt. Ihre Stimme war kalt geworden. Genau wie seine.
"Warum?" Sakura grinste und drehte sich um. Sein Gesicht zeigte keinen Funken von Emotionen. Seine schwarzen Haare wehten im Wind und er fixierte sie mit seinen schwarzen Augen, bedacht darauf, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
"Lange nicht gesehen...Sasuke."
"Antworte mir!"
"Tja... eigentlich kannst du es dir selbst beantworten." Sie blickte über ihre Schulter den Abgrund hinunter. Sie konnte den Boden nicht sehen bei dem spärlichen Licht. Wahrscheinlich war er tief genug.
"Feige." Ein Wort. Ein Wort schnitt Sakura das Herz wiedermal in 2. Doch Sasuke blieb kühl, drehte sich um, hielt dann aber noch mal inne.
"Du willst dir also das Leben nehmen, weil grade nicht alles perfekt klappt? Feige!...Und vielleicht brauchen dich auch welche...Ino zum Beispiel." Ino. Ihre beste Freundin. Sakura kullerten die Tränen über die Wangen.
Sasuke ging. Weg von ihr. Sakura wollte ihn aufhalten, irgendwie, und wollte zu ihm rennen, doch...Sie rutschte aus. Sie rutschte aus und fiel.
Etwas packte ihr Handgelenk. Sasuke hatte blitzschnell reagiert und konnte so noch ihr Handgelenk zu fassen bekommen.
"S-Sasuke!"
Sasuke hatte sie mit seiner rechten Hand gepackt, sich auf seine Knie fallen lassen, die jetzt bluteten, und auf seine linke Hand abgestützt. Erst jetzt merkte Sakura, dass Sasukes linker Arm verbunden war und ihn wohl auch Schmerzen bereitete.
"Lass mich los!&", sagte Sakura entschlossen, als sie sah, wie Sasuke langsam runter rutschte. Er sah sie schmerzverzerrt und irritiert an.
"Lass mich los oder du fällst auch noch!" Er sollte nicht sterben. Nicht wegen ihr.
"Hn."
"Nicht 'Hn'! Lass mich los!" Weiter rutschte er nach unten, doch sein Griff um ihr Handgelenk wurde sodurch nur noch fester.
"Nein." Mit diesem Wort sackte Sasuke entgültig zusammen und rutschte über den Abgrund in die Tiefe. Sakura immer noch bei sich.