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20.21 E-Brain

What's stored can never be deleted
von

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Data 20.17

Mein Name ist Lilith.

Ich bin ein Cyborg. Der erste meiner Art auf dieser Welt. Oder sollte ich lieber sagen: Der erste meiner Serie? Ich bin höher entwickelt als alle anderen, die bisher geschaffen wurden.

Im direkten Sinne ist Cyborg ein biotechnischer Begriff für einen mit technischen Elementen ausgestatteten lebendigen Organismus. Somit ist jeder Mensch mit einem Herzschrittmacher, einer Beinprothese oder einem Cochlea-Implantat ein Cyborg. Rein statistisch sind über 15 Prozent der aktuellen amerikanischen Bevölkerung Cyborgs.

Ich stehe eine Stufe über ihnen allen.

Die Drähte, die mein Zentrales Nervensystem anzapfen, sind so fein, dass kein Mensch sie von Hand anbringen kann. Um sie zu implantieren baute man eine kleine computergesteuerte Maschine, die die Operation durchführte, die unter Aufsicht eines Gehirnforschers, dreier Enzephalchirurgen und zweier Wissenschaftler stattfand.

Ich trage als erster Mensch einen Mikrochip in meinem Gehirn.

Verkabelt mit fast allen meinen aktiven Nervenbahnen speichert er alle meine täglichen Wahrnehmungen und Gedanken.

An meinem Hinterkopf befindet sich ein metallener Anschlusspunkt von der Größe eines Nadelkopfes. Die Anschlussöffnung ist dabei nicht größer als die Nadel selbst.

4,326cm tief reicht sie in meinen Schädel hinein. An ihrem Ende befindet sich die Plakette des Chips. Er ist der kleinste und beinahe unwichtigste Teil der Vorrichtung. Sein Speicher umfasst etwa hundert Terrabyte und ist formatier- und transkripierbar. Er hat etwa das doppelte Ausmaß einer handelsüblichen SD-Karte, was Länge und Breite betrifft, aber nur ein Zehntel ihrer Tiefe - er ist dünner als ein Blatt Papier der Perforierung 40g/m².

Dahinter sitzt ein Micro-Prozessor, der die Signale der Fieberglasfasern empfängt und sie in computerkompatible Informationen umwandelt, die auf dem Chip gespeichert werden.

Über den Anschluss lassen sich diese Informationen von außen abrufen.

Parallel zu diesen Vorgängen arbeitet mein Gehirn weiter wie jedes andere auch: Es verarbeitet, speichert, selektiert und vergisst.

Es ist sogar möglich, Informationen über den Anschluss auf den Chip zu laden und als spezielle Software anzuwenden, denn das System funktioniert in beide Richtungen. Ich kann gespeicherte Informationen jederzeit beliebig abrufen und wiederverwenden.
 

All das, was auf dem Chip gespeichert wird, kann nie wieder vergessen werden.

Kein Lachen, kein Spaziergang, keine Buchseite, nicht mal ein Gedanke.
 

Nicht nur für mich - auch für sie.
 

Die können jede Information abrufen.
 

Die wissen alles von mir.
 

Wer die sind? - Die, denen ich das hier zu verdanken habe.

Sie wollen an mir testen, wie weit Mensch und Maschine vereinbar sind. Aber sie wollen nicht nur das: Die wollen mehr. Und das ist nichts gutes, das weiß ich.
 

Woher ich das weiß?
 

Nun, weil ich nichts von ihnen jemals vergessen habe...



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