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Shitsui no Jidai

Findest du aus der Vergangenheit?
von

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Gute Laune

Yay!! Ich hab's geschafft, wieder ein neues Kapitel rauszubringen.^^ Tut mir an alle Leser leid, dass es solange gedauert hat, aber irgendwie hatte ich nicht so viel Elan, da ich auch nicht so viel Lust für dieses Kapitel hatte, ehrlich gesagt. Aber naja. Dafür ist es umso länger, hehe. Nun, ich schweife ab. Viel Spaß beim Lesen!!
 

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Nach dem Missgeschick mit Chazz brauchte Mio erst mal einige Tage, um sich wieder zu beruhigen und nicht immer an Chazz zu denken. Es war ihr peinlich, dass sie vor ihm erstens so jämmerlich klang und zweitens dass er von der Sache mit ihr und Zane wusste.

Sie wollte nicht vor ihm schwach wirken! Das mit Fujisawa hatte ihr gereicht… wieso hatte sie sich auch verwählt? Mio hätte lieber abwarten sollen, bis sie einen freien Kopf hatte und DANN Alexis anrufen sollen. Sie hätte dann wenigstens die Nummer gesehen. Vor allem… sie hatte Chazz von ihrem Liebeskummer erzählt. Chazz! Chazz Princeton! Derjenige, der sowas am wenigstens verstehen würde! Wenn es um andere ging natürlich…

Bestimmt war er Zuhause, nein, auf seiner Fähre, und lachte sich über ihr Verhalten ins Fäustchen. Schon die reinste Vorstellung war unerträglich. Sie hatte sich eiskalt vor ihm blamiert. Sie, Mio, die sich sonst mit ihren Emotionen beherrschen konnte! Naja, zum größten Teil eben… Es wäre so gut gewesen, mit Alexis über die Sache mit Zane zu reden. Es wäre sicherlich ein sehr langes Gespräch geworden, wo sie wenigstens gestärkt die Ferien überstehen konnte. Doch so… Das war mehr als blamabel. Wobei sie selbst sich nicht erklären konnte, warum sie dieses Gefühl empfand. Immerhin war es nur Chazz, oder?
 

Hinzu kam, dass sie in den letzten Tagen sehr schlecht geschlafen hatte. Sie hatte Albträume von den Ereignissen vor den Ferien. Sie hatte Angst, dass etwas passieren könnte. Dass sie hier nicht mehr sicher war. Andererseits war es hier so abgekommen, dass kaum einer sie hier vermuten würde. Hoffte sie jedenfalls.
 

Seufzend lehnte sie sich aus ihrem offenen Fenster und sah hinaus. Es herrschte draußen eine unerträgliche Hitze. Glücklicherweise hatte sie eine Klimaanlage, sodass man nicht wie ein Hähnchen im Backofen gegrillt wurde. Die Schwarzhaarige blickte in den Himmel. Wieso konnten sie und Zane nur Freunde sein? Wenn sie doch nicht so voreilig gewesen wäre, hätte der Tag mit ihm einen wesentlich besseren Verlauf genommen. Sie wären sicherlich bis zum Abend in der Stadt gewesen und hätten sich gut verstanden. Sie ärgerte sich so sehr über ihr Handeln! Die Konsequenz war, dass sie die gesamten Ferien mit Liebeskummer verbrachte. Wenn man es überhaupt so nenne konnte. Laut Zane.
 

Sie drehte sich um und nahm sich ein kühles Getränk aus ihrem Kühlschrank. In dem Moment vibrierte ihr PDA, welches, obwohl sie es gegen die Wand geworfen hatte, noch funktionierte. Nur wer konnte es sein? Sie erwartete weder von Chazz noch von Zane einen Anruf. Ersterem würde es wohl gleichgültig sein, wie sie sich fühlte. Daher durfte sie sich keine falschen Hoffnungen machen, dass er sie anrufen würde. Mit gemischten Gefühlen hob sie ab.
 

„Hallo?“

„Oi, Mio, wie geht’s?“, erklang eine fröhliche Stimme. Jäh veränderte sich ihre Stimmung.

„Jaden!! Ach, ich bin SO froh, dich zu hören!“

„Wirklich?“, fragte er verwundert. Sie grinste.

„Ja, echt. Wie geht’s dir? Wie war dein Urlaub?“

„Eigentlich cool, ich habe mich mit jeden möglichen Leuten duelliert!“

Mio lachte auf. War ja klar!

„Und was machst du so, Mio?“

Das Mädchen seufzte.

„Nichts Besonderes…. Ich war zwa-“

„Super!! Ich wollte nämlich fragen, ob du morgen oder so vorbeikommst!“

„Echt?? Super!!!“, meinte sie glücklich.

„Meine Eltern sind nämlich wieder arbeiten und es ist verdammt langweilig! Die meisten Nachbarn von mir sind auch im Urlaub und ich will was zu tun haben!“

„Wir sind eben die Zurückgelassenen“, scherzte sie.

„Haha, das stimmt, aber das wird sicherlich lustig! Du kannst im Gästezimmer schlafen. Generell müssten wir mal alle gemeinsam in den Urlaub fahren! Mit Sy, Lex, Chazz…“

Bei der Erwähnung seines Namens zuckte Mio auf.

„Äh, naja, mal schauen, hehe…“ Mit Chazz gemeinsam im Urlaub?? Ob das klappen würde? Nein, am Ende würden die beiden sich noch bekriegen…

„Wieso, wär doch eine lustige Idee, oder nicht?“

„Joa, eigentlich schon…“

„Mal sehen, oder wir machen eine Klassenfahrt! Das wär auch prima, die ganze Zeit nur Duellieren!“

„Du denkst wohl auch nur ans Duellieren, was?“, schmunzelte sie.

„….Meinst du?“

„Ja, finde schon. Denn überall wo wir sind musst du alles mit Duellieren in Verbindung bringen! Gibt es auch was anderes?“

„Äh..also..Hm.. ich lieeebe Baseball!“

Mio lachte.

„Sport ist immer toll, was?“

„Klar, und was machst du so?“
 

Die beiden telefonierten noch eine ganze Stunde lang, bis Jaden auffiel, dass er noch einkaufen musste.

„Jedenfalls warte ich morgen dann am Bahnhof! Du musst am Domino Bahnhof Zug 4 an Gleis 5 nehmen, okay? Bei Aoyama einfach aussteigen, ich warte dann um zwei Uhr auf dich.“

„Gut! Ich freu mich schon!“, sagte sie überglücklich.

„Ciao, bis morgen!“

Der Junge legte auf.
 

Fröhlich ließ Mio ihr PDA in ihre Tasche sinken. Sie freute sich, dass endlich mal wieder Abwechslung in die öden Sommerferien kam. Vor allem wusste sie, dass es mit Jaden niemals langweilig werden würde. Gut gelaunt marschierte sie zu ihrem Kleiderschrank, holte ihre Tasche heraus und begann, das Wichtigste einzupacken. Was sie wohl machen würden? Vergnügt tanzte sie durch ihre Wohnung und überlegte, was die beiden alles unternehmen könnten. Doch so wie sie ihren Freund Jaden kannte, war dieser sehr spontan und würde sie bestimmt mir kurzfristigen Entscheidungen überfallen. Allerdings war es ihr gleich, schließlich redete man hier von Jaden. Ein wenig Spontanität konnte niemandem schaden.

Nachdem sie mit ihrer gepackten Tasche zufrieden war, holte sie sich aus ihrem Kühlschrank fertigen Ramen heraus und machte sich ihn warm. Danach machte sie sich fertig und legte sich früh ins Bett. Schlaf konnte sie immerhin gut gebrauchen.
 

Am nächsten Morgen stand sie frühzeitig auf und machte sich fertig. Ihre Vorfreude auf die nächsten Tage mit Jaden konnte man ihr ansehen. Da sie so gut wie keine Vorräte mehr hatte, trank sie lediglich ein Glas Orangensaft. Danach zog sie sich an und nahm ihre Tasche.

Kurz bevor sie ihre Wohnung verließ, sah sie sich noch einmal in ihr um. Sie wusste nicht wieso, jedoch war sie froh, das Zimmer zu verlassen. Da sie sich an das Leben an der Akademie gewöhnt hatte, war die einsame und ruhige Wohnung ungewohnt für sie. Allerdings würde sie nun für mehrere Tage bei Jaden zu Besuch sein, das reichte ihr vollkommen aus. Sie schritt in den Flur hinaus und schloss die Tür hinter sich ab.

Danach marschierte sie zum Bahnhof.
 

Nach einer langwierigen und ermüdenden Zugfahrt erreichte Mio endlich die Stadt, in der Jaden wohnte: Aoyama.

Aufgeregt stieg sie aus dem Zug. Um sie herum war ein großes Getümmel von Menschen. Viele Geschäftsleute beeilten sich, um den nächsten Zug zu bekommen oder Studenten verabschiedeten sich von ihren Familien und kehrten in ihr Wohnheim zurück.

Eine bekannte Stimme ließ sie auffahren.
 

„Mio!“

Überrascht drehte sie sich um. Ihre Miene erhellte sich augenblicklich.

„Jaden!“
 

Sie rannte erfreut auf ihren Freund zu und umarmte ihn zur Begrüßung. Ihre blauen Augen funkelten glückselig, während sie den Brünetten musterte. Er trug ein schlichtes, rotes Shirt und darunter schwarze Shorts.

„Na, alles klar bei dir?“ Sie strich sich verlegen eine Strähne aus dem Gesicht.

„Och ja.. jedenfalls finde ich super, dass wir uns mal treffen!“

Jaden grinste und packte sie am Handgelenk.

„Komm, ich zeig dir, wo ich wohne! Wir haben aber nicht viel Zeit!“

Sie hob überrascht eine Augenbraue. Was meinte er denn damit schon wieder?

Der Junge bemerkte ihren Blick. „Na, ich muss dir doch unbedingt die Stadt zeigen! Vor allem die besten Imbiss-Buden!“ Sie musste auflachen. Typisch Jaden! Dachte nur ans Essen!
 

Die beiden machten sich auf den Weg zu Jadens Haus. Der Brünette führte sie aus dem Bahnhof heraus durch kleine Straßen, die in eine ruhige Wohngegend führten. Von dem regen Treiben und Lärm des Bahnhof-Viertels war keine Spur. Alles wirkte friedlich.
 

Endlich erreichten sie Jadens Haus. Es war genauso, wie Mio sich es ungefähr vorgestellt hatte: Ein einfaches, gemütliches, modernes Haus, in der eine gewöhnliche Familie lebte. Ein wenig beneidete sie Jaden, dass er in solch einer schönen Gegend wohnte, doch sie verwarf den Gedanken schnell. Immerhin wusste sie nicht, wie es in Jadens Familie aussah. Wer weiß, vielleicht war Jaden auch nur wegen der Nachlässigkeit seiner Eltern so schlecht in der Schule. Man steckte eben nicht mit drin.
 

Gemeinsam betraten sie das Haus. Am Eingang zogen sie ihre Schuhe aus. Mio blickte sich neugierig um. Sie befanden sich im Flur, dessen Wand mit Bildern dekoriert war. Eine Tür führte wahrscheinlich ins Wohnzimmer. Vor ihnen erhob sich eine Treppe, die in das höhere Stockwerk führte. Für ihre Verhältnisse war es im Haus sehr sauber.

Jaden machte eine Geste, nach oben zu gehen.

Oben angekommen führte er sie in ihr Gästezimmer, wo sie als erstes ihre Tasche auf den Boden warf.
 

„Ein schönes Zimmer“, kommentierte sie, während Mio sich umsah. Das Zimmer war mit einem Bett, einem Schrank, einem Regal und einem kleinen Fernseher ausgestattet. Das Licht schien hell durch ein großes Fenster.

„Echt? Ich find’s eher langweilig“, erwiderte Jaden. Danach zog er sie wieder in den Flur. „Komm, ich zeige dir mein Zimmer!“ Er öffnete die Tür und Mio trat hinein.
 

Sofort wurde sie von einem riesigen Chaos erschlagen. Überall auf dem Boden waren Karten verstreut. Ansonsten lagen unbrauchbare Zeitschriften und Kleidungsstücke herum. Rechts in der Ecke stand ein ungemachtes, dunkelblaues Bett, daneben ein Kleiderschrank, der offen war.

Allerdings erhielt etwas anderes Mios Aufmerksamkeit.

Sie stieß einen entzückten Pfiff aus.

„Wow! Ist das klasse!“

Das Mädchen stellte sich vor Jadens Fernseher. Von ihrem Gesicht konnte man Begeisterung ablesen.

„Ich…ich fass es nicht! Du… du…hast… echt eine Playstation 3 und eine Xbox 360?!!“

Jaden grinste breit.

„Nicht nur das!“ Er ging zu seiner Kommode und holte aus der ersten Schublade etwas heraus. Mios Augen weiteten sich entzückt.

„Nein! Sag nicht, dass das ein 3DS ist!! Ich will auch!“ Ehe Jaden sich versah, nahm sie es ihm aus der Hand (was eine schlechte Angewohnheit von ihr war) und begutachtete den Handheld.

„Krass… wie unfair… ich will auch sowas haben!“, quengelte sie. Jaden schmunzelte, seine Freundin war offenbar sehr von seinen Spielekonsolen begeistert.

„Wir können ja nachher ein paar Spiele ausprobieren! Hatte ich sowieso vor! Aber jetzt müssen wir gleich mal los in die Stadt!“

Sie lächelte. „Okay, warte unten auf mich, ich komme gleich!“

Nachdem sie sich auf der Toilette ein wenig frisch gemacht hat, nahm sie eine kleine Tasche mit und ging mit Jaden hinaus.

Es dauerte nicht lange, bis sie sich in der Innenstadt befanden. Im Gegensatz zu Domino City kam es Mio recht klein vor, dabei war es Aoyama, eine Stadt im Bezirk von Tokyo.
 

Während sie durch die Stadt gingen, musste sie dabei unmittelbar an ihr Treffen mit Zane erinnert, welches genau das Gegenteil wurde, was sie sich erhofft hatte. Sie schüttelte den Kopf. Es war nicht der Zeitpunkt, daran zu denken. Schließlich war sie mit Jaden unterwegs. Bei ihnen gab es keinerlei Anzeichen von Spannung. Sie war froh, sich einfach fallen zu lassen und sich zu entspannen.

Als der Junge plötzlich stehen blieb, wäre sie beinahe in ihn hinein gerannt.

Er breitete lächelnd seine Arme aus.
 

„Ta-dah! Der allerbeste Oden-Laden, den ich kenne!“

Bei dem Anblick des Ladens knurrte Mios Magen. Ein zarter Rotschimmer zierte ihr Gesicht. Das kam davon, wenn man nichts zum Frühstück aß! Doch es hatte sich nicht gelohnt, den Kühlschrank mit Nahrung zu füllen, schließlich war sie für längere Zeit bei Jaden. Es wäre Verschwendung gewesen, vorher einen Großeinkauf zu machen, wenn sie doch sowieso nichts davon aß.

Ihr Freund führte sie in den Laden hinein, in dem ein hoher Betrieb herrschte. Vorne stand eine Theke, vor der sich fünf kleine Hocker befanden. Die beiden nahmen darauf Platz.

Eine junge Frau, die wahrscheinlich ihre Ausbildung in dem Laden machte, kam freundlich auf die Jugendlichen zu und nahm die Bestellung entgegen. Mio blickte auf das Angebot und entschied sich letztendlich für ein hausgemachtes Oden, Jaden ebenfalls.

Sie musste zugeben, es schmeckte wirklich gut. Viel besser als das vom Konbini, welches sie sich von dort immer holte.

Gerade als sie ihre Schüssel leer getrunken hatte, stand Jaden sofort auf.
 

„Los, wir müssen direkt weiter in den Game-Laden!“

Sie hob abwehrend ihre Hände.

„Immer mit der Ruhe! Erst einmal müssen wir bezahlen!“

Jaden zuckte mit den Schultern und legte sein Geld auf die Theke. Mio tat es ihm nach und erhob sich.

Nachdem sie sich verabschiedet hatten, konnten sie Jadens Wunsch nachgehen und in sein Lieblingsgeschäft gehen.
 

Dort angekommen sah sich Mio entzückt von dem vielen Angebot um. Überall gab es Regale mit den verschiedensten Spielen. Schon immer wollte sie in so einem Laden sein! In Domino City hätte sie zwar auch eine Gelegenheit gehabt, doch was hätte es ihr gebracht? Sie hatte weder eine PS3 noch einen Nintendo DS. Von daher wäre es reine Zeitverschwendung gewesen. Allerdings war es heute etwas anderes. Sie wandte sich an Jaden, der an einem Regal rechts neben ihr die Spiele bestaunte.
 

„Du, Jaden, kaufen wir heute ein Spiel?“ Der Brünette lächelte. „Klar, ich wollte mir heute eins holen. Ich weiß nur noch nicht, was. Aber es sollte eins sein, was mir zusammen spielen können.“

Das Mädchen sah sich um. Ihr Auge fiel auf ein Rennspiel.

„Hey, wie wäre es mit ‚Need for Speed Most Wanted‘?“ Der Junge blickte über ihre Schulter. „Hm, klingt doch ganz gut! Dann lass es uns nehmen und ab nach Hause!“
 

Die beiden gingen zur Kasse und marschierten danach wieder zu Jadens Haus. Auf dem Weg dorthin sah Mio zum Himmel hinauf. Graue Wolken sammelten sich am Himmelszelt. Es würde bald regnen.

„Ich glaube, wir sollten uns beeilen, sonst…“ Ehe sie den Satz zuende sprechen konnte, prasselte der Regen auf sie nieder. In nur wenigen Minuten war ihre Kleidung völlig durchnässt. Ihre nasse Haare tropften und klebten ihr im Gesicht. Doch glücklicherweise erreichten sie endlich Jadens Haus.
 

Als Mio den Flur betrat, seufzte sie erleichtert.

„Dieser elende Regen! Ich bin nass bis auf die Haut!“ Jaden lächelte leicht, ging aber dann ins Badezimmer und gab mit zwei Handtüchern wieder. Eines davon warf er Mio zu, die es dankbar entgegen nahm.

„Ich würde sagen, dass wir uns umziehen und danach direkt das neue Spiel ausprobieren“, schlug Jaden vor. Mio nickte.

Nachdem sie sich umgezogen haben, saßen beide vor Jadens Fernseher und spielten Need for Speed most Wanted. Draußen goss es immer noch in Strömen.

„Nein, Jaden, nach rechts, nach rechts, nach reeeechts!!“, schrie Mio. Im letzten Moment konnte Jaden der Straßensperre der Polizei ausweichen.

Er wischte sich erleichtert den Schweiß aus der Stirn. „Puh, gerade noch geschafft!“ Die Schwarzhaarige runzelte die Stirn. „Das war verdammt knapp, hörst du? Mach das nicht noch mal!“ Der Brünette grinste und reichte dem Mädchen wortlos den Controller.

„Ach ja? Dann mach’s besser!“
 

Nachdem Mio kläglich gescheitert war, hatte sie keine Lust mehr und bat darum, „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ auf dem 3DS zu spielen. Ab und zu machten die beiden eine Pause, um sich Chips und andere kleine Snacks in Jadens Zimmer zu holen, um danach sofort weiterzumachen. Um vier Uhr morgens gähnte Mio laut.

„Ich glaube, ich gehe ins Bett.“ Jaden nickte ihr zu, welcher ebenfalls gähnte. „Werde ich am besten auch mal machen. Wir sehen uns dann morgen!“ Sie winkte ihm kurz zu und schloss die Tür hinter sich. Im gesamten Haus war es dunkel. Für das Mädchen war es ungewohnt, in solch einem großen Gebäude zu wohnen, vor allem auch Gesellschaft zu haben.

Erschöpft holte sie ihr Nachthemd aus ihrer Tasche heraus, putzte sich schnell die Zähne und legte sich ins Bett.
 

Am folgenden Tag wurde sie von Sonnenstrahlen geweckt, die ihr Gesicht kitzelten. Von dem Regenschauer war keine Spur mehr. Langsam öffnete sie ihre schweren Augenlider. Sie drehte ihren Kopf nach rechts. Merkwürdig. Die Umgebung war so ungewohnt. In ihrer Wohnung konnte sie nicht sein… aber wo sonst?

Ein lautes Poltern ließ sie zusammen zucken. Plötzlich erhob sie sich. Stimmt ja! Sie war bei Jaden zu Besuch! Wie konnte sie das nur für einen Moment vergessen haben? Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und streckte noch einmal ihre Arme, bis sie aufstand und aus ihrem Zimmer ging. Auf dem Flur traf sie auf Jaden, der nur in einem weißen Hemd und Boxershorts bekleidet war. Ein wenig errötete sie, doch Mio konnte sich schnell wieder fangen und grüßte Jaden. Der Braunhaarige lächelte zurück, offenbar musste er sich ebenfalls ein wenig an Mios Anblick gewöhnen. Schließlich stand sie vor ihm mit zerzausten Haaren, müden Augen und einem Nachthemd, in dem er sie noch nie gesehen hatte.

„Morgen… weißt du, wie viel Uhr es ist?“, fragte er sie. Mio zuckte mit den Achseln und trat in ihr Zimmer hinein, um kurz auf die Uhr zu sehen.

„Woa, schon halb zwei mittags! Wir haben echt lange geschlafen!“

„Naja, ist eigentlich früh für mich, normalerweise wache ich erst um drei oder so auf.“ Mio verschlug es beinahe die Sprache.

„Ehrlich?? Meine Güte, Jaden! Du verpennst ja den halben Tag!“ Dieser hob nur die Schultern. „Och ja, ich schlafe eben gerne. Aber ich hab echt einen Wahnsinns-Hunger! Lass uns Mittagessen kochen, ja?“

Bei dem Wort „kochen“ verzog Mio das Gesicht. „Öh… ich hoffe mal, du kannst kochen?“, fragte sie vorsichtig. Jaden kratzte sich am Kopf. „Naja, ich hab’s noch nie ausprobiert…“ Mio schlug sich mit ihrer Hand gegen die Stirn. „Sag mir nicht, du willst kochen, obwohl du nicht weißt, wie es geht!“ Ihr Freund lächelte verlegen. „Ein Versuch ist es wert, oder? Ich meine…. Immerhin.. also.. du bist doch da, oder?“

Das Mädchen seufzte niedergeschlagen. „Mich darfst du nicht fragen, Jaden. Ich kann nicht kochen.“

„Ach was, so schwer wird’s nicht sein! Komm!“

Nachdem die beiden sich umgezogen haben, standen sie jeweils in einer Kochschürze gekleidet in der Küche.

Überall waren Tüten und Nahrungsmittel auf der Theke ausgebreitet. Jaden zog die Stirn in Falten, während er nachdachte. „Also… am besten, wir, äh, kochen Nudeln. Und dazu am besten Sahnesoße mit Champignons.“ Mio hob eine Augenbraue.

„Sahnesoße? Ich weiß nicht, ist das nicht zu schwer… für den Anfang?“

Jaden machte eine abwertende Geste. „Mach dir keinen Kopf! So schwer wird’s nicht sein!“
 

Obwohl die Fenster weit geöffnet waren und der Qualm bereits verzogen war, herrschte eine stechende Luft in der Küche.

Wenig begeistert starrten Mio und Jaden auf ihre Teller, auf denen ein nicht definierbares Etwas lag. Der Junge schluckte. Eine unangenehme Stille herrschte zwischen ihnen, bis Jaden sie durchbrach.

„Naja… vielleicht hattest du recht?“
 

Wegen ihres missglückten Kochversuches, hatten sich die beiden eine Pizza bestellt, die sie zufrieden verspeisten.

„Wie gesagt Jaden, ich bin eine Niete im Kochen. Und es lag nicht an dir, dass die Nudeln und die Soße misslungen waren“, beruhigte Mio ihn. Und es stimmte auch: Jaden hatte seine Arbeit wirklich gut gemacht und war nur kurz im Bad verschwunden, als alles schlimmer wurde. Mio hatte zu viel Öl ins das Nudelwasser gegeben und nicht auf das kochende Wasser und die Soße geachtet. Eine riesige Sauerei war entstanden.

„Macht doch nichts! Nicht jeder muss kochen können.“

Nach dem Abspülen machte Jaden einen Vorschlag für den Tagesplan. Es war erst vier Uhr, sodass sie noch viel Zeit hatten.

„Wollen wir Inliner fahren?“

Die Wangen von Mio färbten sich rot. „Ich würde ja gerne, aber… ich hab keine Ahnung, wie das geht.“

„Na dann lernst du es eben“, antwortete Jaden grinsend.

Der Brünette hatte noch ein älteres Paar Inliner gefunden, sodass sie anfangen konnten. Dazu gingen sie in den Park und übten. Anfangs hatte Mio ein paar Probleme, doch nach und nach gewöhnte sie sich daran und hatte den Dreh raus. Während sie fuhren, fragte Mio neugierig: „Du, sag mal Jaden…“ Der Junge sah auf. „Was denn?“ „Wo sind eigentlich deine Eltern? Okay, arbeiten, aber müssten sie nicht nach Hause kommen?“ Jaden stoppte mit seinen Inliner an einem Baum, Mio schaffte es ebenfalls mit Mühe. „Mein Vater ist auf einer Geschäftsreise. Meine Mutter hingegen arbeitet seit letzter Woche in China für mehrere Monate.“ Das Mädchen hob erstaunt den Kopf. „Oh Mann, ganz schön lange weg, oder?“ Jaden hob lediglich die Schultern. „Naja, ich bin daran gewohnt. Was ist mit dir?“ Mio sah zur Seite. „Nun, bei mir… ich wohne alleine…“ Die Augen des Braunhaarigen weiteten sich. „Was?! Alleine?!“ Mio nickte zögerlich. „Aber.. ich dachte… sind deine Eltern etwa…?“ Sie winkte ab. „Schon gut. Lass uns zurück fahren, ja?“ Sie stieß sich mit der rechten Hand vom Baum ab und fuhr den Weg entlang, der aus dem Park führte. Jaden starrte ihr ungläubig hinterher. Er wusste gar nicht, dass Mio alleine wohnte! Hatte sie nicht von ihren Eltern erzählt, die mit ihr in Frankreich Urlaub gemacht haben? Waren sie also wirklich gestorben?

Er seufzte. Hoffentlich würde Mio ihm bald mehr erzählen. Vielleicht brauchte sie nur ihre Zeit.
 

Schließlich kamen Jaden und Mio wieder bei seinem Haus an und zogen ihre Inliner aus. Den Weg hatten sie schweigend verbracht. Um Mio auf andere Gedanken zu bringen, schlug Jaden vor, im Garten ein wenig Fußball zu spielen. Das Mädchen willigte freudig ein.

Tatsächlich gelang es Jaden, sie ein wenig abzulenken.

„Jaa, ich hab ein Tor gemacht!“, jubelte Mio glücklich. Das „Tor“ bestand aus zwei Blumentöpfen, die an einer Hecke standen.

Der Brünette grinste breit. „Aber nicht mehr lange!!“ Er dribbelte gekonnt Mio aus und schoss das 2:2.
 

Als es dämmerte, begaben sich die Jugendlichen ins Warme zurück. Schnell bereiteten sie sich ein wenig Brot zu und schauten im Wohnzimmer einen Horrorfilm. Ab und zu zuckte Mio ein wenig zusammen, beruhigte sich aber schnell. Jaden hingegen war während des Films seelenruhig eingeschlafen. Typisch für ihn! Er war die Ruhe selbst, auch bei einem Horrorfilm.
 

Mio lehnte sich auf der Couch zurück. Sie war sich heute nicht sicher gewesen, ob sie ihn ihre Familiensituation erklären sollte. Zu gerne würde sie es. Doch sie hatte sich noch nicht bereit dafür gefühlt. Nur wie viele Jahre trug sie die Vergangenheit mit sich herum? Sollte dies bald nicht ein Ende werden? Konnte Jaden der erste sein, dem die es erzählen würde? Sie seufzte traurig. Bestimmt. Nur wäre es jetzt noch nicht der passende Zeitpunkt. Ihr Blick wanderte auf ihr PDA. Sie musste an Chazz denken. Er hatte sich ebenfalls dafür interessiert. Und beinahe hätte sie es ihm auch gesagt, doch wahrscheinlich wäre es ihm sowieso egal gewesen. Genauso wie die Sache mit Zane. Er hatte ihr gar keine Nachricht mehr geschrieben. Es war auch nicht anders zu erwarten, nach der Reaktion von ihr. Ach Unsinn! Es konnte ihr doch egal sein, ob Chazz sich um sie kümmern würde. Allerdings musste sie an jene Woche nach der Tat von Fujisawa denken. Sie hatten sich wirklich gut verstanden. Man könnte meinen, sie wären Freunde gewesen. Waren sie aber nicht. Nur wieso? Was war der Grund, warum sie mit Chazz nicht so wie mit Jaden befreundet sein konnte?
 

„Mio?“, erklang eine schläfrige Stimme.

Sie schrak aus ihren Gedanken auf und blickte in Jadens haselnussbraunen Augen.

„J-Jaden? Hast du nicht geschlafen?“ Der Brünette grinste. „Doch, aber ich bin eben aufgewacht und habe gesehen, dass du gar nicht mehr auf den Film geachtet hast. Ist denn alles in Ordnung?“ „Äh…nun…“

In dem Moment blickte sie zum Fernseher. Es erschien gerade eine Szene, bei welcher der Hauptcharakter, ein junger Mann, seiner Geliebten gegenüberstand.
 

„Akiko.“

„Natsume…“

„Ich liebe dich…“

„Ach Natsume!“
 

Das Liebespaar küsste sich. Mio sah gebannt zu, während Jaden gähnte. „Oh Mann, ist das langweilig!“ „Shhht“, zischte die Schwarzhaarige ihm zu. Er runzelte die Stirn. „Stellst du dir etwa gerade vor, dass …“ Ein vernichtender Blick ließ den Jungen verstummen. „Ich wusste gar nicht, dass du solche Liebesszenen magst“, setzte Jaden neu an. Mio hob ihre Schultern.
 

Nachdem der Horrorfilm, welcher sich am Ende als Liebesfilm herausgestellt hat, zuende war, beschlossen die beiden, schlafen zu gehen.
 

Die nächsten Tage verbrachten Mio und Jaden meistens draußen, sofern das Wetter schön war. Sie schlenderten oft durch die Stadt, wo Mio in die Schaufenster der Modegeschäfte schaute, während Jaden sich lieber die Imbiss-Buden ansah. Manchmal zog das Mädchen ihn auch in einen Buchladen, mit dem Argument „Wer nicht liest, der bleibt, dumm“, sodass Jaden sich wohl oder übel ergeben musste. Wider Mios Erwartungen hatte dieser sich den Manga „Death Note“ gekauft und meinte, da müsse man auch viel lesen.

Oft waren sie aber auch an einem Baseballplatz und spielten mit anderen Jugendlichen.
 

An einem Donnerstag, in der vierten Woche der Sommerferien, saßen beide ratlos am Küchentisch und überlegten, was sie noch alles machen könnten. Am Freitag wollten sie bowlen gehen, doch was konnten sie am Wochenende machen?

„Wie wäre es mit Schwimmen?“, schlug Jaden vor. Mio wiegte nachdenklich den Kopf. „Warum nicht? Ich muss mir aber noch einen Bikini kaufen!“ Der Brünette hob abwehrend die Hände. „Aber ohne mich! Auf keinen Fall werde ich mitkommen!“ Darauf lachte die Schwarzhaarige. „Jaja, keine Sorge!“

Als sie zufrieden mit ihrem Plan waren, beschlossen sie, ein wenig in die Stadt zu gehen, da Jaden ihr einen Laden zeigen wollte.
 

Draußen war es ein wenig bewölkt, doch es war immer noch sehr heiß. Mio trug lediglich ein dunkelblaues Top mit kurzen weißen Hotpants. Jaden trug ein dunkelgrünes T-Shirt mit einer schwarzen Hose. Zu zweit schlenderten sie durch die Straßen Aoyamas, bis Jaden vor einem Laden stehen blieb.

„So, wir sind da! Der beste Musikladen in der Stadt!“, verkündete Jaden. Neugierig trat Mio hinein. Überall, wo sie hinsah, waren Regale mit den verschiedensten CDs. An den Seiten hingen Kopfhörer, womit man sich ein paar Lieder anhören konnte.
 

Mio blieb an einem weißen Regal stehen und hielt sich nachdenklich ihre Hand an ihr Kinn.

„Na, schon was entdeckt?“

Das Mädchen zuckte unmerklich zusammen und konnte gerade so einen Schrei unterdrücken. Als sie Jadens Gesicht sah, seufzte sie.

„Musst du mich so erschrecken?“

Er grinste sie immer noch an. „Du bist aber echt schreckhaft!“ Erneut atmete sie tief durch und wendete sich an seine Frage.

„Ich persönlich höre eigentlich am liebsten Simple Plan! Und du?“ Jaden wiegte den Kopf. „Simple Plan finde ich auch cool!“ Er senkte leicht seinen Kopf. „Ob Alexis das auch mag? Soll ich ihr eine mitbringen?“, murmelte er kaum hörbar, doch so laut, dass es Mio hören konnte. Sie setzte ein Lächeln auf, das jedoch abrupt erstarb.
 

Alexis! An sie hatte sie gar nicht gedacht! Mio wurde es plötzlich ganz unwohl.

Was würde nur passieren, wenn ihre Freundin erfahren würde, dass sie bei Jaden war? Mios Hand ballte sich zu einer Faust.

Wie konnte sie nur so taktlos sein und rücksichtslos sein? Während sie sich mit Jaden vergnügte, mit dem besten Freund Alexis‘, würde jene sich Gedanken machen, wie sie ihm näher kommen würde! Und sie, Mio, würde alles zerstören! Nur, weil sie zu egoistisch war. Sie hätte Alexis vorher fragen sollen!

Schuldgefühle machten sich in ihr breit. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich.
 

„Mio?“ Das Mädchen fuhr hoch. Sie blickte verunsichert Jaden an, der sie verwirrt musterte. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. Das Mädchen antwortete immer noch nicht. „Bist du…?“, setzte er an. Mio schüttelte hastig den Kopf. „Nein, es ist…“ Sie sah ihn entschuldigend an. „Ich… bin gleich wieder da!“ Sie drehte sich um und verschwand in der Damentoilette.
 

Ratlos blickte der Junge ihr hinterher. Was war los mit ihr? War sie etwa… nein, das konnte nicht sein. Jaden schüttelte den Kopf. Auf keinen Fall! Sie war doch nicht… er wusste nicht, wie er es sagen sollte, aber war sie sauer, dass er Alexis eine CD kaufen würde? Dass er an sie dachte? Er wollte es nur ungern zugeben, doch als er die Liebesszene vom Horrorfilm gesehen hatte, musste er an Alexis denken. Konnte es sein, dass Mio ihn wirklich sehr mochte? Oder gar mehr als das? So verunsichert wie jetzt hatte sich der Junge lange nicht mehr gefühlt. Bei solchen Themen war er vollkommen hilflos.

Nach einer Weile bemerkte er, wie Mio wiederkam. Er schüttelte den Kopf. Es war unsinnig, sich jetzt Gedanken zu machen! Aber musste Mio irgendwie wieder aufheitern…
 

Das Mädchen hatte sich offenbar wieder beruhigt und sah Jaden auffordernd an. „Komm, willst du nicht die CD für Alexis kaufen?“ Perplex starrte der Brünette sie an. „Wie? Bist du nicht…?“ Sie sah ihn fragend an. Ob sie es nur versuchte, zu überspielen? Jaden wusste es nicht. „Äh, natürlich, bin gleich wieder da, hehe!“ Er versuchte zu lächeln, was ihm absolut misslang, und marschierte zur Kasse. Nun war Mio wiederum diejenige, die ihm konfus hinterher sah. Seit wann zwang sich Jaden dazu, zu lächeln? Irgendwie ist heute ein komischer Tag, dachte sich Mio.

Um es schlimmer zu machen, versuchte Jaden, das Mädchen ein wenig abzulenken. „Komm, ich hab eine super Idee!“ Er nahm sie am Handgelenk und führte sie zu einer Bushaltestelle, an der gerade ein Bus hielt. Die Schwarzhaarige runzelte die Stirn. „Jaden, wohin fahren wir?“ Ihr Freund grinste schelmisch. „Abwarten.“
 

Nach fünfzehn Minuten Fahrt waren sie endlich an ihrem Ziel angekommen. Sie standen vor einem großen, offenen Tor, an dem viele Menschen Schlange standen. Dahinter hörte man lachende Stimmen und kreischende Kinder. Das konnte nur eins bedeuten…

„Äh, Jaden?“ Mio sah ihn konfus an. „Sag mir nicht, dass wir….“

„Doch“, unterbrach er sie lächelnd und breitete seine Arme aus, „Wir sind im Vergnügungspark!“
 

Das Mädchen musste sich anstrengen, um ihre Fassung zu behalten. Das durfte doch nicht wahr sein! Sie beide in einem Vergnügungspark? Da waren doch nur Liebespaare!!

„J-Jaden, das ist ja schön und gut, abe-…“

„Los, komm, wir sind dran!“ Ehe sie etwas sagen konnte, bezahlte Jaden die Eintrittskarten. Nun gab es kein Zurück mehr. Mio seufzte geschlagen. Sie fühlte sich äußerst unwohl. Normalerweise müsste Alexis an ihrer Stelle sein. Wieso hatte sie sich auch darauf eingelassen, zu Jaden zu gehen? Wenn ihre Freundin wüsste, dass sie mit ihm im Vergnügungspark wäre, dann…

„Na los! Oder willst du noch Wurzeln schlagen? Auf, auf, welche Achterbahn nehmen wir?“ Sie schluckte.

„A-Achterbahn?? D-das, äh, ich weiß nicht, ob…“

„Komm, so schlimm wird’s doch nicht!“ Bevor sie etwas erwidern konnte, nahm er sie an der Hand und zog sie zur Achterbahn.

„Das bereust du, Jaden…“, flüsterte sie argwöhnisch.
 

Mit wackligen Beinen ließ sie sich auf der nächstlegenden Bank nieder. Alles um sie herum drehte sich. Ihre Hand klammerte sich am Holz fest. So übel wie jetzt hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt. „Jaden….Das wirst du mir büßen!“, meckerte sie entrüstet. Dieser hatte immer noch sein strahlendes Grinsen aufgesetzt.

„Ach, wieso denn?“

Sie hielt drohend ihre Faust vor Jadens Gesicht.

„Wieso?? Wieso, fragst du?? Ganz einfach: Ich HASSE Achterbahnen!!“ Er lachte auf. „Aber du warst doch noch nie auf einer gewesen!“ Ihr Blick verfinsterte sich. „Doch!! Gerad eben!! Weißt du, was du mir zugemutet hast, du Vollpfosten?“

Jaden konnte sich nicht mehr halten und brach in schallendes Gelächter aus. Die Leute um sie herum starrten die beiden verwundert an.

„Hahaha! De…haha dein…Blick….haha!“

„Was?“

„Dein Blick! Wie du aussiehst, haha!“ Mio stieß Jaden leicht in die Rippen.

„Autsch!“

Sie schüttelte belustigt den Kopf. Ihm konnte man einfach nicht böse sein. Dazu war er viel zu liebenswürdig!

„Hach, Jaden, das ist mal wieder typisch! Naja, mir geht’s langsam besser und…“

„…Noch ’ne Achterbahn?“ Sie sah ihn kurz an.

„Hm… lass mich überlegen. Nein“, antwortete sie darauf gespielt kühl.
 

Aus diesem Grund schlenderten sie ein wenig durch die verschiedenen Stände. Am meisten war Mio von dem Schießbuden-Stand fasziniert, sodass sie sich sofort darauf stürzte und den Hauptgewinn erzielte. Mit einem breiten Lächeln hielt sie einen großen Teddybären in der Hand. Jaden wiederum schlug sich den Bauch mit Hotdogs und Pommes voll.

Ansonsten gingen die beiden zu Autoscooter, das Mio wesentlich besser vertrug. Gemeinsam lenkten sie sich durch die Bahn und versuchten, so viele „Crashs“ wie möglich zu verursachen.
 

Als es dunkel wurde, fuhren sie mit dem Bus nach Hause. Müde lehnte sich Mio in ihrem Sitz zurück. „Das war echt super, Jaden“, gab sie zu. Obwohl sie ein mulmiges Gefühl im Magen hatte, hatte sie trotzdem alles genossen. Der Braunhaarige lächelte breit. „Hehe, wusst ich’s doch!“

Zuhause angekommen machte sich Mio schnell fertig und kuschelte sich in ihr Bett ein, nachdem sie Jaden eine gute Nacht gewünscht hatte. Sofort fiel sie in einen traumlosen Schlaf. Dabei vergaß sie alle Gedanken rund um das Treffen mit Zane, Chazz und auch Alexis.
 

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Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen! Freue mich wie immer auf Reviews, vielleicht auch mal von denen, die noch keins hinterlassen haben. Verbesserungsvorschläge/Kritik nehme ich immer gerne an!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Princess_of_the_east
2012-02-20T01:53:21+00:00 20.02.2012 02:53
Find ich auch! Und ich freue mich schon drauf wenn Chazz sie darauf anspricht! Könnte romantisch werden *sich vorstell und schwärm*
Hoffentlich kommen mehr gute Kapis!
Princess_of_the_east
Von:  Kacon
2011-05-02T19:04:00+00:00 02.05.2011 21:04
Naja also mit Kritik kann ich dir nicht viel dienen, außer hm äh...
Ach vergiss es ^^
Also wieder super Kapi, langes kapi umso besser ^^
Ich bin echt gespannt, ob sich die ganzen schwierigen Beziehungen richtig einfädeln, also ich lege meine Hoffnungen in deine Hand!
Bis demnächst!
LG Kacon
Von:  Afflict-Fragment
2011-05-02T09:48:51+00:00 02.05.2011 11:48
Wow! Ein sehhhhr langes Kapitel, doch es hat mir wie immer gefallen.
Na daa, hat Mio dann doch noch die Peinlicheaktion, dank Jaden, vergessen.
Hm~
Bin ja mal gespannt, was noch so alles passieren wird. Ich meine:
Irgendwann wird Chazz sie bestimmt drauf ansprechen und der wird sich auch seine Gedanken darum gemacht haben. Bin mir da sogar sehr sicher.
Mach weiter so!

lg hien_aragami
Von:  fahnm
2011-05-02T00:22:42+00:00 02.05.2011 02:22
Super Kapi^^


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