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Der Kampf um die Digiwelt (Teil 1)

Was wäre, wenn...
von

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Digimonkaisers Ende

Da seine Pläne vernichtet worden waren, mit denen er den endgültigen Sieg über die Digiritter hatte erreichen wollen, musste der Digimonkaiser umdenken. Es war bereits einige Tage her, seit irgendwer – er wusste noch immer nicht, WER es gewesen war, der sein Netz geknackt, die Daten gelöscht und ihn dann auch noch ausgelacht hatte – diesen Plan zum Einsturz gebracht hatte. Er musste improvisieren. Er hasste es zu improvisieren. Und doch war er dazu gezwungen worden.

Denn die Digiritter waren wieder aufsässiger geworden. Sie hatten in den letzten Tagen einige seiner Türme zerstört. Er war kurz darauf zurückgekehrt und hatte diese wieder errichtet, doch sie hatten es gewagt, sie zu zerstören.

Seit er Metallgreymon unter Kontrolle gehabt hatte, hatten sie das nicht gewagt. Er würde ihnen wohl wieder eine Lektion erteilen müssen. Nur war er sich noch nicht sicher, welche Digimon er dazu verwenden wollte.

"Wie wäre es, wenn du es einfach lässt?", fragte schließlich eine Stimme hinter ihm, die dem Kaiser alles andere als bekannt vorkam. Genauer gesagt hatte er sie noch nie gehört, und noch weniger hatte er erwartet, sie hinter sich zu hören. Schnell drehte er sich um, nur um erschrocken aufzuspringen.

Das Digimon – denn etwas anderes konnte es nicht sein – das ihm gegenüberstand, war beinahe zwei Meter hoch, hatte eine schwarze, ledrige und vernarbte Haut und zwei Hörner, die aus seinem Kopf sprossen. Es war das Digimon, welches er schon seit langer Zeit gesucht hatte. Diese Daten hatte er für Chimeramon gewollt. Es war ein Devimon. Aber es hätte hier nicht auftauchen dürfen. Es hätte nur ihm möglich sein sollen, hier in der Festung zu erscheinen.

"Hat es dir die Sprache verschlagen, Digimonkaiser?", fragte Devimon, während es lächelnd auf ihn zuschwebte. "Ich dachte, du würdest dich so sehr nach meinen Daten sehnen, um dein Monster zu erschaffen. Oder fehlt dir da etwa der Rest dazu?" Das Lachen des Digimon konnte noch im Rest der Festung gehört werden.

"Wie bist du hier hereingekommen?", gelang es schließlich dem Digimonkaiser, das Digimon zu fragen, was diesem jedoch nur ein weiteres schallendes Gelächter entlockte.

"Ich bin so hereingekommen, wie du gleich hier rauskommst", meinte es nur. Dann deutete es auf den Boden unter dem Digimonkaiser, wo sich gerade ein dunkler Strudel bildete, in den der Digimonkaiser hinabgezogen wurde.

"Wie kannst du es wagen?", schrie er Devimon noch an, bevor er zur Gänze verschwunden war. Er hatte nicht mehr die Zeit gehabt, sich irgendwo festzuhalten oder gegen den Strudel zu wehren.

"Wer wagte hier denn etwas?", meinte es grinsend. Dann blickte es auf die Wand vor sich, wo sich ein weiterer solcher Strudel zu öffnen begann.

"Das war also das Ende des Digimonkaisers", meinte die Gestalt im Kapuzenmantel lachend, als sie die Festung durch den Strudel betrat. "Es ging erstaunlich schnell." Devimon lachte, während es der Gestalt im Geiste zustimmte.

"Aber noch ist es nicht ganz zu Ende", meinte das Digimon dann, bevor es sich in Luft auflöste.
 

Er stand in seinem Zimmer. In der realen Welt. Ken blickte sich wütend um, während er die letzten Momente in der Digiwelt noch einmal durchging. Er war in ein Loch aus Dunkelheit gesaugt worden, und dann war er hier gelandet. Wie war das möglich?

"Wenn ich den oder die erwische, die das waren, dann werden sie lernen, was leiden heißt", fluchte er laut. Doch nur Sekunden später erfuhr er das selbst am eigenen Leibe, als ein höllischer Schmerz in seinem Nacken zu entbrennen schien.

"Du brauchst sie nicht mehr, und auch nicht die Kräfte, die sie verleiht", hörte er Devimons Stimme, während er dessen Hand in seinem Nacken spürte. Es fühlte sich an, als würde das Digimon eine Kugel aus seiner Wirbelsäule ziehen. Nachdem die Berührung geendet hatte, brach er leblos auf dem Boden zusammen. Das Digimon schien sich währenddessen in Luft aufzulösen.

"Ken... KEN!", schrie Wormmon panisch, welches alles mit ansehen musste, unfähig, etwas gegen Devimon zu unternehmen, welches Ken gerade die Quelle seiner überragenden Intelligenz entrissen hatte. Die Saat der Finsternis.
 

Als Ken erwachte, konnte er sich nicht erinnern, was passiert war. Weder, wieso ihm sein Hals so weh zu tun schien, noch warum er hier auf dem Boden lag und nicht in der Digiwelt war, zusammen mit Wormmon.

"Wie bin ich hierhergekommen, Wormmon?", fragte er seinen Partner erstaunt. Die schreckgeweiteten Augen von diesem ließen Ken schließlich misstrauisch werden. "Was ist los, Wormmon?"

"Kannst du dich nicht daran erinnern?", fragte das kleine Digimon verwundert. Ken schüttelte den Kopf. Dann fiel sein Blick auf das schwarze D2-Digivice. Und er erinnerte sich wieder. Die Erinnerung verschlug ihm die Sprache und brachte ihn dazu, fast noch einmal in die Ohnmacht abzudriften. Er konnte nicht verstehen, wieso er so grausam gewesen war. Wie hatte er das all diesen Wesen nur antun können?

"Was habe ich getan?", flüsterte er immer wieder. "Wie konnte ich das nur tun? Wie?" Wormmon kletterte auf seine Schulter und lehnte seinen Kopf an den von Ken. Es war alles, was es im Augenblick tun konnte, um seinen Partner zu trösten.
 

Als die Digiritter am nächsten Tag das Tor durchquert hatten, befanden sie sich in einer Wüste, umgeben von Telefonmasten. Weit und breit waren nichts als Sand und diese Masten zu sehen, so weit das Auge reichte. Und es war heiß.

"Ich kenne diesen Ort", stellte Takeru schließlich fest, nachdem er sich umgesehen hatte. Es war die Zahnradwüste, die er bei ihrem ersten Abenteuer in der Digiwelt mit den anderen zusammen durchquert hatte. Das Yokomon-Dorf war einen Fußmarsch von nur wenigen Stunden entfernt, wenn er sich richtig erinnerte. Auf ihren Digimon könnten sie schneller dort sein. Doch noch bevor sie sich wirklich klar wurden, was sie eigentlich tun wollten, sahen sie in der Entfernung den schwarzen Turm.

"So langsam kann ich diese Türme echt nicht mehr sehen", meinte Daisuke leicht genervt.

"Ja, in letzter Zeit hat er sich wirklich angestrengt, alles damit zuzubauen", stimmte Koushiro zu, welcher die Gruppe in letzter Zeit öfter begleitete. Auch wenn Tentomon ihnen nicht wirklich helfen konnte, solange dieser Turm noch stand.

"Der Turm liegt in der Nähe des Yokomon-Dorfes", meinte Takeru. "Wir sollten uns beeilen und die Digimon befreien."

"Es sind nette, friedliebende Digimon, die uns damals, vor drei Jahren, halfen, unsere ersten Tage zu überleben! Wir können nicht zulassen, dass sie weiter unter seiner Kontrolle stehen müssen!", fuhr Koushiro fort. Alle wussten, was sie zu tun hatten. In den letzten Wochen hatten sie es immer und immer wieder getan. Zuerst würden sie ihre Digimon auf das Armor-Level digitieren lassen, dann würden diese den Turm zerstören. Die schwarzen Ringe würden ihre Wirkung verlieren, sobald der Turm vernichtet wäre. Sollten dann noch Digimon mit Teufelsspiralen kontrolliert werden, so würden sie diese vernichten.
 

Etwa eine Stunde später hatten sie den Turm vernichtet und die dankbaren Yokomon boten ihnen an, ein Mahl für sie zuzubereiten. Koushiro und Takeru erinnerten sich noch gut an das letzte Mahl und lehnten dankbar ab.

"Sie verlieren keine Zeit", meinte der Mensch unter dem Mantel zu Devimon, während sie beide die Digiritter auf dem Bildschirm beobachteten. "Sie scheinen es inzwischen gewöhnt zu sein. Schade, dass der werte Ken so unvollendete Dinge wie diese Ringe verwenden musste. Deine Zahnräder damals waren viel effektiver!" Devimon lachte bei der Erinnerung.

"Dennoch besiegten sie mich damals. Aber das wird nicht noch einmal passieren."

"Nein, das wird es wirklich nicht. Dafür werde ich sorgen. Du wirst mächtiger sein als Angemon. Oder sogar HolyAngemon." Die Gestalt beobachtete das Treiben der Digiritter weiter. Er ließ den Bildschirm keine Sekunde aus den Augen, weder während er sich hinsetzte, noch während er nebenbei die Dateien durchforstete, die sich im Speicher der Festung befanden. Kens Passwörter hatte er schnell geknackt gehabt.

"Interessant", meinte er zu sich selbst, während er Dokument um Dokument durcharbeitete.

Die Digiritter waren inzwischen aufgebrochen, um noch einige weitere Türme zu vernichten, bevor sie wieder in die reale Welt zurückkehren mussten. Das war der Gestalt jedoch egal. Wenn es nach ihr ging, konnten sie alle Türme vernichten, die sie wollten. Alle in der Digiwelt. Seine Pläne würden nicht davon gestört werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  UrrSharrador
2013-05-16T21:58:45+00:00 16.05.2013 23:58
Da muss ich ihm zustimmen, das ging wirklich schnell, Ken aus dem Spiel zu kicken, um bei der Terminologie zu bleiben, die er zu der Zeit sicher gern benutzt hat XD Armer Ken, alles dahin ... aber er sollte froh sein, ohne die Saat wid sein künftiges Leben um ein Stückchen einfacher *hust* XD
Ich finde es cool (ich weiß, ich finde immer die seltsamsten Dinge cool, so bin ich eben^^), dass es nicht nur einen Bösewicht (einen bösen DigiRitter in diesem Fall) gibt, sondern zwei, und der zweite aber noch nicht vorgekommen ist.
Ich bin gespannt darauf zu erfahren, wie genau Devimon wieder in dieser Form auferstanden ist, ob es das herkömmliche Prinzip mit der Stadt des ewigen Anfangs war, oder etwas anderes. Ich hoffe, das wird noch geklärt :)


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