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Nächte der Obsession

von

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Kapitel 5

Die ersten Stunden des Tages flossen zäh und träge dahin. Cathal verbrachte sie alleine im Zimmer, doch hörte er nach einer Weile Schritte auf dem Flur, die vor seiner Tür inne hielten. Es dauerte nur wenige Augenblicke, da floss ein sanfter Nebel unter dem Türschlitz hindurch und manifestierte sich. Delano betrachtete Cathal, welcher auf dem Bett sass, und es war deutlich, dass der Vampir sehr müde war. Doch wie konnte es sein, dass dieses Monster bei Tag herum lief?

Er bewegte sich langsam auf Cathal zu, musterte ihn schweigend und zog sich dann einen kleinen Hocker heran, auf den er sich dann nieder setzte um das Menschlein weiter beobachten zu können. All dies tat er schweigend und nur von dem Geräusch seiner raschelnden Kleidung begleitet.

Unverhohlen Neugierig musterte Cathal sein Gegenüber ebenso.

"Sag mal, gibt's ‘nen Grund warum du hier bist, oder willst du einfach nur spannen?", ergriff der Junge schliesslich das Wort.

"Spannen, wenn du es so nennen willst", gab Delano fast schon patzig zurück. Er war allerdings nicht in der Stimmung und auch viel zu müde, um sich jetzt ernsthaft zu streiten, aber seine Neugierde unterdrückte er ohnehin nicht. Wieso auch? Cathal konnte es ihm wohl kaum verbieten.

"Wenn du bloss was zum Angucken willst, hättest du dir 'nen Vogel oder 'nen Fisch in so 'nem Glas besorgen sollen. Hätte uns beiden Ärger erspart und pflegeleichter wäre so'n Vieh auch", konterte Cathal nicht weniger patzig.

Delano war schliesslich nicht der Einzige, der von der durchwachten Nacht müde war.

Dieser musste tatsächlich über so viel Unverschämtheit grinsen, eine ganz andere Reaktion, als es für ihn normal gewesen wäre, aber er war eben nicht ganz wach. Er zuckte leicht mit den Schultern und schob ein wenig die Unterlippe vor.

"Aber weder Fisch noch Vogel sind so hübsch."

Er wusste selber nicht genau, wieso er gerade das gesagt hatte, aber es entsprach seiner derzeitigen Meinung.

Cathal jagte die Aussage allerdings einen unangenehmen Schauer über den Rücken. Er hatte da so eine gewisse Ahnung, dass Delano auch etwas mehr als nur angucken durchaus nicht abgeneigt wäre. Und das gefiel ihm gar nicht.

"Machst du deinem Essen immer Komplimente?", wollte er noch immer mit aggressivem Unterton wissen und hoffte, dass sich seine Ahnung nun nicht auch noch bestätigte.

"Ich knabbere nur an dir, du bist eine Blutpuppe und nicht irgend so eine wertlose Mahlzeit.", murrte Delano leise. Er seufzte und schüttelte den Kopf, fasste sich an die Schläfen und seufzte erneut. "So wird das nichts, wir hatten eindeutig keinen guten Start. Ich will dir nichts tun, ich will... einfach nur deine Gesellschaft."

Wieder seufzte er. Er lehnte sich leicht zurück, schloss die Augen und lauschte Cathals Bewegungen. Wie könnte er diesem Jungen nur klar machen, dass er in ihm nicht so etwas wie ein Stück Fleisch sieht?

"Und dazu musst du mich gleich entführen? Ganz ehrlich, Kontakteknüpfen solltest du echt nochmal üben", gab der Junge zurück. Er zog die Beine dicht an den Körper. "Hast du Niemanden, der dir freiwillig Gesellschaft leistet?", murmelte er.

Nachdem Cathal zu Ende gesprochen hatte, schwieg der Vampir noch einen kurzen Augenblick, seufzte und strich sich eine Strähne seines langen, roten Haares aus dem Gesicht.

"Abgesehen von meiner Schwester, Dienern, Speichelleckern und Heuchlern, nein. Wenn jemand freiwillig mit mir mitkommt, dann weiß er für gewöhnlich, was ich bin. Dann ist das Begehren, welches man an mich richtet, aber immer nur, dass ich ihnen Unsterblichkeit verleihen soll."

Der Tonfall hatte etwas leicht Bitteres an sich haften und auch der Gesichtsausdruck von Delano machte deutlich, dass er wenig positive Erfahrungen haben musste.

Cathal betrachtete sein Gegenüber einen Moment lang mit schiefgelegtem Kopf. Er hatte nicht wirklich eine Antwort auf die Frage gewollt, aber nun, da er sie bekommen hatte, konnte er nicht umhin, sich auch den einen oder anderen Gedanken darüber zu machen. Unsterblichkeit... Sowas war doch Blödsinn. Der Grossteil des Lebens war ohnehin ziemlich Scheisse, also warum sollte man sich den Mist bitte eine Ewigkeit lang antun?

Nicht, dass er nicht durchaus an seinem Leben gehangen hätte, aber dennoch. Zumal sowas ja ziemlich einsam zu machen schien. Kunststück, wenn man bedachte, dass einem eventuelle Freunde ja früher oder später zwangsläufig wegstarben...

"Aber etwas Anderes...“, wechselte Delano wenig elegant das Thema. „Wärst du mit mir mitgekommen, wenn ich Bitte gesagt hätte?"

Sein Blick haftete trotz seiner Müdigkeit fest auf Cathals Augen, während er die Frage an diesen richtete.

"Nein", lautete die simple Antwort. "Macht jetzt ja aber eh keinen Unterschied mehr."

"Und dann beschwerst du dich, dass ich dich gegen deinen Willen mit genommen habe..."

Der Satz war eindeutig keine Frage, sondern eine Feststellung gewesen.

Delano seufzte nachdenklich. Er legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die Bilder und Verzierungen an der Decke, fuhr gedanklich ein Ornament entlang und senkte den Blick erst nach einer Weile wieder, die Augen jedoch geschlossen.

Cathal beobachtete den Vampir forschend, folgte dessen Blick zur Decke. Dem Anblick des ganzen, dort angebrachten Prunkes konnte er allerdings nur wenig abgewinnen. Dieses Geld hätte man durchaus sinnvoller investieren können. Aber wer sich diesen Mist ausgedacht hatte, hatte ausser der Optik seiner Wohnräume wohl keine Probleme…

Delano verharrte so eine ganze Weile und lauschte auf Cathals Herzschlag und Atem, das Rascheln seiner Kleidung, wenn der Sterbliche sich bewegte und auch das leise Knarren des Fensters, gegen das sich der Wind drückte, der geisterhaft heulend um die Burg strich. Es musste wohl angefangen haben zu regnen, denn ein leises Rauschen, von außerhalb der Mauern, begleitete die Geräusche innerhalb des Raumes.

Er wusste einfach nicht, was er weiter sagen konnte. Er wollte einen Neuanfang versuchen, doch ob sich Cathal darauf einließ, war fraglich.

"Hast du... Hunger?"

Eigentlich hatte er dem Menschen ja die Nahrung für diesen Tag verweigern wollen, doch eine andere Idee wollte sich ihm derzeit nicht aufzwingen, so dass er eben nach diesem Anker griff.

Obwohl Cathal durchaus hungrig war, schliesslich hatte er auch schon die Nacht zuvor nichts zu sich genommen, erntete Delano ein bissiges und äusserst trotziges „Nein“ auf seine Frage.

Peinlich berührt blickte der Junge zu Boden, als sein Magen allerdings in exakt diesem Moment geräuschvoll protestierte und ihn Lügen strafte. Zwar hatte Cathal keine grösseren Probleme damit, zu lügen und zu betrügen, auf der Strasse durfte man kein Problem damit haben, wenn man langfristig überleben wollte, aber dennoch war es ihm immer wieder äusserst unangenehm, dabei erwischt zu werden.

„Na gut, vielleicht ein bisschen…“, räumte er seufzend ein.

"Fein, dann komm mit."

Delano stand auf und streckte Cathal die Hand entgegen, als dieser jedoch nicht reagierte und ihn nur trotzig ansah, seufzte der Vampir resigniert und ging langsamen Schrittes zur Tür. Er schloss diese auf, sah sich auf dem Flur um und murrte einmal kurz. Der Regen hatte so schnell wieder aufgehört, wie er begonnen hatte. Die dicken, bleigrauen Wolken zogen zwar noch ihre Bahnen über den Himmel und verhiessen neue Regenschauer für den jungen Tag, doch hier und da gaben sie auch den Weg für die gleissenden Strahlen der Morgensonne frei. Die dicken Vorhänge hielten zwar den größten Teil des Sonnenlichtes ab, aber dennoch würde der Weg zur Küche und Speisekammer sehr unangenehm, wenn nicht gar schmerzhaft für Delano werden. Aber er war ja selber schuld. Warum musste er auch den Vorschlag, etwas zu Essen, machen?

Langsam schritt er auf den Flur hinaus und zog scharf die Luft ein, als er das gedämpfte Licht auf seiner Haut spürte, welche sich sogar alsbald zu röten begann.

"Komm bitte schnell, ich hab keine Lust herum zu trödeln", setzte er hastig an, um seine eigene Misslage herunter zu spielen.

Eilig machte Cathal, dass er vom Bett, auf welchem er bisher gesessen hatte, herunter kam. Endlich raus aus diesem Zimmer. Auch wenn es nur kurzzeitig sein mochte, war das schon mal ein Lichtblick. Apropos Licht...

"Sag mal... ich dachte Typen wie so sind mehr so... nachtaktiv?", begann der Junge vorsichtig.

Delano lachte kurz, aber freudlos auf. Er sah, während er zügig über den Flur huschte, nach hinten zu Cathal.

"Es sollte besser heißen: Hauptsächlich nachtaktiv...", sagte er mit einem Grinsen, welches jedoch nur allzu schnell erstarb, als er, unachtsam wie er derzeit war, in einen direkten, wenn auch nur sehr schmalen Sonnenstrahl geriet. Ein leises Zischen, ein Aufjaulen des Vampirs und ein schwaches, doch durchdringend nach verbranntem Fleisch riechendes Rauchen, waren das Ergebnis seiner Unachtsamkeit. Er wicht hastig zurück, gegen die Wand, nur um aus dem Licht zu kommen, stieß dabei eine Vase um, welche krachend und zerberstend zu Boden ging. Er hielt sich die Hand, auf die das wenige Licht so unbarmherzig geschienen hatte, und besah sich mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht die Brandfläche, die jedoch bereits zu heilen begonnen hatte.

"Die Fenster müssen wieder geschwärzt werden, so viel steht fest!", fauchte er mehr an sich selbst gerichtet, ging dann aber weiter in Richtung seines Ziels.
 

Spätestens als die Vase zu Bruch ging, war Cathal erschrocken zurück gezuckt. Einen Moment lang blieb er unschlüssig stehen, noch immer damit beschäftigt, das eben gesehene zu verarbeiten, bemühte sich dann aber eilig, mit dem bereits weiter gegangenen Vampir Schritt zu halten.

Verstohlen schielte er auf die kleine Brandwunde an Delanos Hand, beobachtete mit einer gewissen Faszination, wie eben diese vor seinen Augen verheilte.

Delano ging indes etwas vorsichtiger weiter. Er wollte sich nicht erneut verbrennen, besonders nicht, wo er seinen Gast bei sich hatte.

Er ging eine elegante Wendeltreppe runter, immer wieder inne haltend, um sich nach Cathal um zu sehen, dass dieser ihm auch ja weiter folgte.

"Magst du eigentlich Fleisch?"

Er war sich nicht sicher, wieso er das gefragt hatte, aber da er von seiner eigenen, oder in diesem Fall eher Charlottes Zeit als Lebende ausging, wäre es durchaus denkbar, dass Cathal eher kein Fleischesser war.

Der Junge zuckte mit den Schultern.

"Wer nicht?", gab er zurück.

Auch wenn man auf der Strasse nicht wählerisch sein durfte, ein ordentliches Stück Fleisch war schliesslich was Feines.

"In Ordnung", sagte er lächelnd mit einem leichten Nicken.
 

Es dauerte nicht mehr lange und sie kamen an der Küche an. Delano lauschte, ob sich Personal drinnen befand, nickte dann wieder und öffnete die Tür vorsichtig, da er nicht wusste, inwiefern die Küche Sonnendurchflutet war.

"Geh rein und hol dir etwas... sag, dass ich es dir erlaubt habe."

Ungewöhnlich schüchtern schlüpfte Cathal durch die Tür in die grosse, belebte Küche. Es war lange her, dass er das letzte Mal in einer richtigen Küche gewesen war und sich zudem etwas hatte nehmen dürfen. Damals hatte seine Mutter sogar noch gelebt, wenn ihn nicht alles täuschte... Seither kannte er Küchen nur in nächtlich-verlassenem Zustand, wenn er zusammen mit Kai irgendwo eingestiegen war.

Unschlüssig blieb er einen Moment lang an der Tür stehen.

Delano jedoch musste draußen bleiben, da der Raum eindeutig zu stark mit Sonnenlicht erhellt wurde. Er lehnte sich gegen die Wand an und sah zur Decke auf.

"Beeil dich...", flüsterte er Cathal noch zu, ehe dieser in Gänze in den Raum entschwand, doch das hörte der Junge kaum.

Zu laut war es in dem Raum mit den von Russ geschwärzten Wänden, zu eingenommen war er von all diesen Eindrücken; dem flackernden Feuer in dem wahrhaft grössten Kamin, den er in seinem Leben zu sehen bekommen hatte, an der Stirnseite des Raumes, über dem ein ganzer Hammel am Spiess briet; dem Zischen und Brodeln der schier unzähligen Kessel und Töpfe aus denen wohlriechender Dunst aufstieg, welcher den Raum erfüllte und Cathal das Wasser im Mund zusammenlaufen liess; den vielen Köchen, Knechten und Mägden die geschäftig hin und her liefen. Auf einmal kam er sich ganz klein und verloren vor.

Plötzlich sprach ihn jemand von der Seite an.

Ein Mädchen, vermutlich eine der Mägde, mit langen, blonden Haaren, die zu einem losen Zopf geflochten waren, stand vor ihm. Ihre Augen funkelten hell wie zwei Kupfermünzen.

„Äh… was?“, gab der Junge verdutzt von sich.

„Ob ich dir helfen kann, hab ich gefragt. Du siehst nicht aus, als würdest du hier her gehören. Bist du neu? Soll ich Herrn Lorenzo Bescheid sagen?“, plapperte das Mädchen gut gelaunt drauf los.

Cathal hatte natürlich keine Ahnung, dass es sich bei Lorenzo um dem Küchenchef handelte. Dennoch schüttelte er etwas unschlüssig den Kopf.

„Eigentlich hab ich bloss Hunger…“, setzte er an, doch bevor er weitersprechen konnte, unterbrach das Mädchen ihn mit einem lauten, irgendwie penetranten Lachen.

„Na dann bist du hier ja richtig“, verkündete sie kichernd. „Das ist die Küche.“

„Ich weiss“, antwortete er unwirsch, es war schliesslich kaum zu übersehen, wo er sich befand. Er wurde das Gefühl nicht los, das dies genau die Sorte von Mädchen war, die Robin als „dumme Gans“ zu bezeichnen pflegte. „Delano sagte, ich könnte mir war holen…“

Die Küchenmagd blickte ihn kurz forschend an.

„So ist das also“, sagte sie dann bedächtig. Cathal konnte sich nicht recht vorstellen, dass sie wissen, was Delano tatsächlich war, doch ganz geheuer schien ihr der Vampir dennoch nicht zu sein.

„Na dann komm mal mit. Ich bin übrigen Rebekka“, stellte sie sich rasch vor. „Aber du kannst mich Becky nennen.“ Wieder dieses penetrante Lachen.

„Ähm… freut mit. Ich heiss‘ Cathal.“ Cathal war sich nicht ganz sicher ob er sich wirklich freuen sollte, aber vorerst war ihm das auch recht egal; Hauptsache er bekam etwas zu Essen.

Rebekka führte ihn vorbei an aufgehängten Fasanen und Hasen, in Richtung des grossen Kamins.

Das Küchenmädchen erwies sich als äusserst schwatzhaft, während sie Cathal grosszügig Eintopf in eine feine Porzellan-Schale schöpfte, plapperte sie unaufhaltsam, doch der Junge hörte kaum hin. Viel mehr als Rebekkas scheinbar immerwährendes Gequassel, interessierte ihn die Tür, in deren Nähe sie standen. Durch das kleine Fenster daneben konnte er hinaus spähen, in den engen Hof, auf dessen Kiesboden die Pfützen des vergangenen Regenschauers glitzerten.

Verstohlen glitt sein Blick zu Rebekka, die gerade damit beschäftigt war, eine Wurst aus dem Kamin zu fischen. Und natürlich stand ihr Mundwerk auch dabei nicht still. Ob ihr jemand zuhörte schien Nebensächlich zu sein.

So leise wie möglich öffnete er die Tür und spähte hinaus. Der Hof war leer, bis auf einen alten Ochsenkarren, der langsam, aber sicher vor sich hin rottete und zwei Wächtern neben einem grossen Tor, vermutlich das Haupttor, der Weg nach draussen. Cathal seufzte. Hier kam er nicht weiter, zumindest nicht im Moment. Aber immerhin kannte er nun einen Weg hinaus. Alles, was er nun noch brauchte, war ein Plan. Hals über Kopf fort zu rennen brachte ihm nichts ausser Ungewollter Aufmerksamkeit und das wusste er.

Mit einem erneuten Seufzen schloss er die Türe wieder und drehte sich zu Rebekka um, die ihm sogleich die Eintopfschüssel, Wurst und ein grosses Stück feines, weisses Brot in die Hände drückte.

„Die siehst aus, als wäre deine letzte ordentliche Mahlzeit schon länger her“, bemerkte sie treffend.

Tatsächlich war es Jahre her, dass er das letzte Mal etwas, was Rebekka als „ordentliche Mahlzeit“ bezeichnet hätte, gegessen hatte. Wie er all dieses Zeug verputzen sollte, was ihm allerdings dennoch ein kleineres Rätsel.

Delano wartete indes noch immer vor der großen Küchentür. Er musste immer wieder blinzeln, da ihm die Auge regelrecht zufielen. Ein leises Seufzen entrann ihm und er schnappte sich den erstbesten Burschen, der die Küche verließ, es war ein Knabe von nicht einmal 16 Jahren.

"Geh nochmal in die Küche zurück... in den Räumen wirst du jemanden finden, der nicht zum Küchenpersonal gehört, er soll sich beeilen. Richte ihm das aus, Bursche!"

Delanos Blick ließ keine Widerrede zu und er schob den Burschen alsbald wieder zurück in die Küchenräumlichkeiten.

Denjenigen, dem der Küchenbursche die Nachricht überbringen sollte, zu finden, war keine grosse Sache. Barfuss, nur mit einer fleckigen Hose bekleidet und besonders mit dieser völlig verzottelten Mähne, fiel Cathal selbst in der Küche auf wie ein bunter Hund. Der Bursche fragte sich ernsthaft, wer der Junge wohl sein mochte und was er mit den Gästen des Schlossherren zu schaffen hatte. Nach allem, was er gehört hatte, waren diese von durchaus exzentrischer Natur und brachten auch ihre eigenen Gäste mit in die Burg, doch so etwas? Das konnte er sich nicht vorstellen.

Dennoch überbrachte er die Nachricht rasch und so kam es, dass Cathal schon einen Augenblick später wieder draussen auf dem Flur stand - nachdem er Rebekka versichert hatte, dass sie nicht mit zu kommen brauche, um ihm beim Tragen zu helfen.

Delano lächelte, als sich Cathal wieder zu ihm begab und er nickte dann in die Richtung, aus der die beiden zuvor bis zu diesem Raum gegangen waren.

"Lass uns wieder zurück gehen... Du könntest ein heißes Bad gebrauchen."

Er lächelte noch immer und wirkte so gar nicht wie ein schreckliches, blutsaugendes Monster.

Cathal verdrehte die Augen, als er sich in Bewegung setzte.

"Ich sagte doch, ich hab erst grad gebadet...", lies er missgelaunt hören.

Delano hört ihm offensichtlich nicht zu, oder ignorierte einfach, was Cathal von sich gab, denn er sprach einfach weiter über die möglichen Badeöle und dass er dann Cathal auch neue Kleidung zukommen lassen würde. Er genoss es aber sichtlich, über dieses Thema zu reden. Nur ab und an ließ er den Blick wieder zu Cathal nach hinten wandern, immer gekrönt von diesem zufriedenen Lächeln.

Eben dieses Lächeln ging Cathal inzwischen gehörig auf den Senkel.

Was war denn nicht gut an seiner Kleidung? Na schön, die Hose war ihm etwas zu gross, hier und da ein bisschen zerrissen und hatte auch den einen oder anderen Fleck, den Robin beim Waschen nicht mehr zur Gänze rausgekriegt hatte, aber noch gut tragbar. Er konnte gut auf irgendwelche affigen Klamotten verzichten.

Ausserdem war er schliesslich keine Anziehpuppe oder sowas...

Und dieser Badeöl-Scheiss interessierte ihn schon gleich dreimal nicht.
 

Kapitel 5

- Ende -

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So hier ist erst mal Schluss für diese Woche. Wir entschuldigen uns inständig für die unheimlich lange Wartezeit und hoffen, euch trotzdem beim nächsten Kapitel, welches voraussichtlich am 19. Dezember rauskommen wird, begrüssen zu dürfen.

Ausserdem danken wir allen unseren Abonennten (die im Vergleich zu den Kommentaren wirklich überraschend zahlreich sind) für ihre fortwährende Treue. Wir wissen, wir strapazieren eure Geduld zeitenweise stark ^^;
 

Seht euch doch mal unseren Wettbewerb an, die Preise sind wirklich Hammer! Den Link gibt's in der Beschreibung :D



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SabakunoYoru
2011-06-08T12:16:17+00:00 08.06.2011 14:16
Schwarzleser nennt man sowas also... Wieder was gelernt. Bin ich zwar manchmal auch, aber ich versuche trotzdem einen guten Kommi zu schreiben.^^

Ich fand eure Story richtig klasse. ^-^ Ich liebe Vampir-Geschichten und die zeigt eigentlich schon ganz gut diesen Zwiespalt zwischen Monster und menschlichem Wesen. Und auch die Reaktionen von den normalen Menschen sind schon gut eingefangen. ^^ Die Geschichte plätschert auch nicht so vor sich hin, sondern ist bisher wirklich spannend gewesen. ^^ Ich freu mich auf das nächste Kapi.

Ach ja, einen kleinen Störfaktor habe ich trotzdem gefunden: Im letzten Kapi waren ziemlich viele Rechtschreibfehler.^^" (Ich weiß, ich bin da nich besser, aber manchmal musste man wirklich nochmal lesen um den Sinn dann zu erfassen.)

Und jetzt setze ich mich hin und warte eine Runde auf das nächste Kapi. *sich hinsetz* *Teekanne raushol* *Tee einschenk* *Tee schlürf*
Von:  Althaea
2011-01-24T11:35:07+00:00 24.01.2011 12:35
In Kapitel 4 und 5 ist die schön finstere Stimmung wieder wunderbar spürbar. Einige der Szenen flackern regelrecht vorm Inneren Auge auf.
Der arme Cal ist ja nicht gerade beneidenswert, aber um seine Freunde auf jeden Fall...

An einigen stellen sind die Sätze Komisch Formuliert, ist nicht weiter tragisch, stört aber den Lesefluss ein bisschen (weil man die Sätze dreimal ließt bis man sich sagt „scheiß drauf, weiter im Text“ ;D).

Delano weiß echt nicht was er sein will, -_-° … Blutrünstiges Monster oder Kuschelvampir. Ich Tipp ja auf eine Nette kleine Persönlichkeitsspaltung XD.
Nun kommt es ja langsam in die heiße Phase... ich freue mich schon aufs nächste Kapitel.

Von:  Erika6
2011-01-06T15:45:36+00:00 06.01.2011 16:45
so ich habe eure story bis hier hin gelesen und
ich finde es bis jetzt recht gut bin gespannt wie es weiter geht^^
Von:  Toastviech
2010-12-05T21:31:04+00:00 05.12.2010 22:31
Hallo^^

ja ich bin nicht der beste Kommischreiber und oft les ich einfach schwarz.
Bei der Gelegenheit entschuldige ich mich gleich mal!

Ich mag euer ff und lese es sehr gerne. Auch dieses Kapi war wieder sehr schön und gut geschrieben.

lg Toasty


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