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Hit the Road

von

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Überraschungen aller Art

Hallo liebe Leser,

diese Story habe ich vor einiger Zeit mal für den Geburtstag meiner Freundin luxxon geschrieben. ^^ Jetzt teile ich sie mit euch.
 

Tja, ich bin wohl ein klein bisschen gemein zu Sammy, aber ihr wisst ja... am Ende wird alles wieder gut. ;)
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freu mich schon auf eure Kommis!
 

Eure Lee
 


 

*~*~*~*~*~*
 


 

Sam rutschte unbehaglich auf dem Beifahrersitz hin und her. Was hatte Dean nur wieder vor? Gott sei Dank war Dad auf der Jagd, sonst hätten sie sicher Ärger bekommen. Hoffentlich kam er nicht dahinter, dass sie beide unerlaubt das Zimmer verlassen und aus der Stadt gefahren waren. Warum hatte er auch auf Dean gehört, als der ihm befohlen hatte mitzukommen? Der ältere Winchester war sauer auf seinen Vater, aber Sam hätte nie gedacht, dass sein Bruder so weit gehen würde. Sam kaute völlig in Gedanken versunken auf seiner Unterlippe. Er war gestern vierzehn geworden. Mal wieder ein spurlos vorübergegangener Geburtstag.
 

Sam starrte Löcher in die Schulter seines Bruders. Doch der fuhr unbekümmert weiter. Seit einer geschlagenen Viertelstunde. Der Kleine hatte die Minuten gezählt. Es waren nicht viele, aber sie kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. Jetzt, endgültig, konnte er sich nicht mehr zurückhalten.
 

„Wohin fahren wir, Dean?“, fragte er ihn mit ein wenig Besorgnis in der Stimme.
 

Sein großer Bruder warf ihm nur kurz aus dem Augenwinkel einen Blick zu, dann schaltete er das Radio ein und Led Zeppelin gab Sam lauthals zu verstehen, dass er die Klappe halten sollte. Der Jüngere sah etwas irritiert vom Kassettendeck zu Dean und gab dann betrübt auf. Er legte seinen Kopf an die Scheibe und starrte die grünen Farbwische am Straßenrand entlang. Das war alles seine Schuld.
 


 

*~*~*~*~*~*
 

Ihr Vater war gestern schon am frühen Morgen auf und packte seine Tasche. Von dem inzwischen regelmäßig entstehenden Wortkampf zwischen ihm und Dean wachte Sam auf.
 

„ ...warum kann ich dich nicht begleiten? Dad! Sam ist alt genug, um auf sich selbst aufzupassen. Er braucht mich nicht ständig als Babysitter.“
 

„Dean...“ Ein messerscharfer Blick ließ diesen verstummen. „Das haben wir alles schon durch. Du kennst die Regeln. Ich bin in spätestens einer Woche zurück“
 

„Aber…!“
 

„GENUG!“ Inzwischen war John sichtlich aufgebracht. Deans halbgeöffneter Mund schloss sich blitzartig und er presste seine Kiefer so hart zusammen, dass all seine Gesichtsmuskeln stahlhart wurden. „Fein.“, zischte er durch seine Zähne und wandte sich von seinem Dad ab.
 

Als sein großer Bruder sich auf das andere Bett warf, sah er ihn nicht. Aber Sam. Den Blick seines Vaters. Die Stirn in Falten gezogen, Mitgefühl und Reue in den Augen. Den gesenkten Kopf , als er seine Tasche griff. Beinahe zur Tür hinaus, drehte er sich noch einmal halb um.
 

„Ein andermal Dean… versprochen.“ Der verschränkte nur seine Arme, drehte seinen Kopf zum Fenster und ihn ignorierte demonstrativ. Mit hängenden Schultern verschwand John dann, zog die Tür leise hinter sich ins Schloss.
 

Sam lag eine ganze Weile mit offenen Augen da, unentschlossen, ob er nun aufstehen oder lieber liegen bleiben sollte. Er hörte wie Dean nach einiger Zeit unter leisem Fluchen zum Fernseher ging und ihn einschaltete.
 

Anfangs war alles noch in Ordnung – irgendwie - aber dann begann es. Dean war eigentlich wütend auf seinen alten Herrn, aber der war fort. So suchte er sich ein anderes Ventil, um seinem Ärger Luft zu machen.
 

Sam.
 

„SAM! Zeit aufzustehen. Du kannst nicht den ganzen Tag liegen bleiben. Das ist schlecht für deine Kondition.“
 

„Seit wann interessiert dich denn meine Kondition?“, gab Sam bissiger zurück, als er eigentlich wollte. Kurz darauf traf ihn ein Kissen mit den Worten - „Ach, halt doch die Klappe.“
 

Der junge Winchester stand ungewöhnlich langsam auf. Aber es gab schließlich auch keinen Grund mehr sich zu beeilen. Dad war fort und sein Geburtstag würde garantiert nicht mehr stattfinden. So wie in den letzten zwei Jahren auch. Während er ins Bad schlurfte, stellte Dean den Fernseher lauter. Zu laut.
 

Als Sam wiederkam, machte er provisorisch das Bett und packte seinen Kram in die Tasche. Das war Routine. Für den Fall, dass sie ausfliegen mussten. Der Fernseher dröhnte durch das ganze Zimmer und Dean lag auf dem Sessel quer davor.
 

„Dean… DEAN… kannst du das nicht ein wenig leiser stellen? Das kann garantiert jeder im Umkreis von einer Meile hören!“, rief Sam etwas genervt. Resultat war nur, dass der ältere Winchester die Lautstärke noch ein Stück weiter hochdrehte.
 

Sam starrte Dean Messer in den Rücken. Dann machte er sich Frühstück und zog sich anschließend mit einem Buch auf sein Bett zurück. Wohin hätte er auch gehen sollen? Die Konzentration zu bewahren fiel ihm natürlich nicht gerade leicht. Auf der einen Seite der laute Fernseher, auf der anderen seine Verbitterung über den vergessenen Geburtstag und Schuldgefühle. Ja, Schuldgefühle. Dean war so ein Idiot.
 

Er versteckte sich hinter seinem Buch und hoffte, die Woche würde schnell vorübergehen.
 


 

*~*~*~*~*~*
 

Die Stadt lag schon seit fünf Minuten hinter ihnen. Sam machte sich jetzt wirklich Sorgen und wurde merklich immer nervöser. Erst außerhalb des Motelzimmers und jetzt auch noch außerhalb der Stadt.
 

„Dean…“ flehte er ihn mit seinen großen Hundeaugen an.
 

Doch als Antwort erhielt er nur das Muskelspiel in dessen Kiefer und die Finger, die sich in das Lenkrad krallten bis alle Knöchel weiß waren. Warum war Dean nur so sauer? Immer noch wegen gestern? Oder hatte Sam eine neue Dummheit begangen ohne es zu wissen?
 

Im nächsten Moment wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Dean in eine staubige Landstraße einfuhr. Wahrscheinlich der Weg zu irgendeiner Farm. Sam sah erstaunt auf, aber sein älterer Bruder zeigte keine Reaktion.
 

*~*~*~*~*~*
 

Auch wenn Sam sein Bestes gab, um quasi unsichtbar zu sein, fand Dean doch immer wieder einen weg seinen Ärger an ihm auszulassen. Und das schon am ersten Tag.

Dreckiges Geschirr, Unordnung im Bad, herumliegende Bücher; als Dean dann auch noch verlangte, dass Sam Mittag machen sollte, war das Maß voll.
 

„Ich bin doch nicht dein Hausmädchen. Du kannst mir nicht irgendwelche Befehle erteilen!“
 

Noch in der gleichen Sekunde bereute Sam die Worte, denn auf die schnelle Reaktion seines älteren Bruder war er nicht gefasst. Mit einem Satz fuhr der vom Sofa auf und schnellte zu Sams Bett. In einer einzigen ruckartigen Bewegung riss er dem Kleinen das Buch aus der Hand, hinter dem der sich zu verstecken suchte, schleuderte es quer durch das Zimmer und packte ihn mit der anderen Hand am Kragen.
 

„Ach, ja? – Du weißt doch ganz genau... solange Dad weg ist, habe ich hier das Sagen und du hältst dich besser daran. Noch so eine Frechheit aus deinem Mund und es setzt was, Sammy.“
 

Deans Augen sprühten vor Zorn, Sams brannten vor Entsetzen.
 

Der ältere Winchester stieß den Jüngeren unsanft rückwärts aufs Bett und zog sich wieder auf seinen Platz vor dem Fernseher zurück, verlor aber kein weiteres Wort über das Essen. Sam zitterte noch immer, als er sich Minuten später endlich wieder zu bewegen wagte. Lautlos schlich er ins Bad, verschloss die Tür, drückte sich in eine Ecke, umschlang seine Beine mit den Armen und begann leise vor sich hin zu schluchzen.
 

Für den Rest des Tages hatte der Jüngere seine Ruhe, aber Deans brodelnde Stille war noch viel schlimmer, als sein ständiges Genörgel. Die Sorge, dass er wieder explodieren würde, brachte Sam dazu, freiwillig aufzuräumen und das Abendessen zuzubereiten. Beim Essen sprachen beide kein Wort miteinander.
 

Irgendwann gegen Mitternacht machten sich beide fertig zum Schlafen. Sam war Erster. Als Dean aus dem Bad kam und sich gerade auf sein Bett setzte, wandte sich sein kleiner Bruder noch einmal zu ihm um. Die Worte sprudelten über seine Lippen, während er den Blick auf die Knie des Älteren heftete und dabei geistesabwesend mit der Ecke seines Kissens spielte.
 

„Es… es tut mir leid, dass du nicht mit Dad auf die Jagd gehen kannst… meinetwegen. Wenn ich nicht wäre, hättest du es sicher viel leichter. Dann müsstet ihr euch nicht immer streiten und ich wäre nicht im Weg. – Es tut mir leid, dass ich dir so zu Last falle, Dean. Ich werd mir von jetzt an mehr Mühe geben… versprochen.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte Sam sich schnell zurück und vergrub sich, so tief es ging, in seiner Decke.
 

Er verpasste unwissentlich den offenen Mund des verdutzten Deans.
 

Es herrschte kurz völlige Stille, dann erlosch mit einem Klick das Licht und Deans Bett raschelte leise. Sam wusste nicht mehr, wann er einschlief, nur noch, dass es unter Tränen war.
 


 

*~*~*~*~*~*
 

Staubwolken umhüllten den Impala, als Dean auf der sandigen Landstraße entlangfuhr. Seine Gesichtszüge wirkten irgendwie entspannter, aber Sam konnte nicht ausmachen warum. Er starrte aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehenden Felder. Der Weizen war noch völlig grün und beugte sich in Wirbeln von der Straße fort, wenn das Auto daran vorbeischoss. Es wirkte wie ein tänzerisches Kräftemessen.
 

Sam war so vertieft, dass er beinahe nicht merkte, wie der Chevy langsamer wurde und schließlich anhielt. Irgendwo im Nirgendwo. Mit fragendem Blick drehte er sich um und traf den unentzifferbaren Ausdruck in den Augen seines Bruders.
 

„Steig aus, Sammy.“
 

„Aber--„
 

„Los, raus!“
 

Aus Angst sein Bruder würde wieder wütend werden, öffnete der Kleine schnell die Tür und sprang hinaus. Zu seiner Erleichterung tat Dean es ihm gleich. Aber… war das wirklich etwas Gutes?
 

„Komm hier rüber.” Deans fester Ton erschreckte Sam, aber er tat wie ihm geheißen und umrundete das Auto.
 

Mit gesenktem Kopf stand der jüngere Winchester jetzt vor dem Älteren an der Fahrertür des Impalas. Er wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Eine dunkle Vorahnung beschlich ihn, was jetzt kommen mochte. Lauter Möglichkeiten schossen ihm durch den Kopf, was Dean nun wohl vor hatte. Er rechnete mit Allem… nur nicht mit dem, was dann geschah.
 

„Nun hör schon auf rumzubrüten, Sammy.” Und schon durchwühlte eine große Hand seine Haare und strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Der Angesprochene sah überrascht auf. Ein breites Grinsen erwartete ihn. Bevor er irgendetwas erwidern konnte, hatte Dean plötzlich den Wagenschlüssel vor seine Nase erhoben.
 

„So. Ich hoffe, du hast dir den Weg gemerkt.“
 

Sam starrte ihn wortlos an.
 

„Wenn nicht, wäre das schlecht… denn du wirst uns zurückfahren.“
 

Sams Augen weiteten sich.
 

„Du… du lässt mich fahren? Mit deinem Auto?“ Seine Stimme klang fast hysterisch.
 

„Ja, spreche ich Spanisch?“
 

„Aber… ich dachte, du wärst sauer. Willst du mich aufziehen? Ich bin doch erst vierzehn. Ich darf nicht fahren. Was wenn Dad--?“
 

„SAM! Halt die Klappe, steig ein und lass uns endlich fahr’n. Ich krieg langsam Hunger.“
 

Mit diesen Worten drückte er seinem Bruder den Schlüssel in die Hand und machte sich auf den Weg zur Beifahrertür. Sam stand unentschlossen da. Sein Mund öffnete und schloss sich, wie bei einem Fisch, der nach Luft schnappte.
 

„Mach hin, bevor ich es mir anders überlege!“
 

Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Blitzschnell saß er im Wagen. Als er den Zündschlüssel drehte, schnurrte der Impala sein tiefstes Brummen und vibrierte durch und durch. Im Chefsessel hatte man immer ein intensiveres Gefühl. Sam wendete den Chevy und gab dann auf dem sandigen Untergrund so richtig Gas.
 

„Hey, sei vorsichtig mit ihr.“
 

Augenblicklich verringerte er die Geschwindigkeit etwas. Der besorgte Blick, den Sam seinem Bruder daraufhin zuwarf, war auf der Stelle Geschichte, als er das freudige Strahlen auf dessen Gesicht sah.
 

„Happy Birthday nachträglich.”
 

Endlich lächelte auch Sam. Erst zaghaft und dann immer selbstzufriedener. Bis Dean ihn lachend in die Seite knuffte.
 

„Jerk!“
 

„Bitch!“
 


 

*~*~* Fin *~*~*
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SeishiroSumeragi
2012-03-19T12:59:20+00:00 19.03.2012 13:59
Wo sind die Kommis? oO
*überall such*
War hier ein Kommi-löschender Dämon unterwegs!? Oo

Na jedenfalls: wie immer total süß *_*
*grinz*
Ich mag deinen Schreibstil echt ^^~
Und Sammy und Dean sowieso - besonders wenn sie sich auf so liebevolle Weise behaken… <3
Aber ich könnt mir vorstellen, dass John wirklich nich allzu begeistert von Deans Idee wär XD … aber mal ehrlich: wen interessiert das schon, solange den beiden nix passiert und sie ihren Spaß für den Moment haben!? X3

Freu mich auf deine nächsten FFs :)

greetz, gez. Seishiro


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