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Hades II

The Rise
von

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Duett

Schweigend nahm Ciel einen Schluck von seinem Tee und hörte seinen Gastgebern aufmerksam zu, die ihm erklärten, dass für ihn bereits ein Zimmer hergerichtet war.

Sie waren zu dem Schluss gekommen, dass der junge Earl genügend Zeit bräuchte um Henry besser kennen zu lernen. Somit musste er wohl oder übel eine Weile hier bleiben. Nicht lange, vielleicht eine Woche.

„Selbstverständlich wurde auch eines der Dienstbotenzimmer für Euren Butler hergerichtete“, sprach Nicholas freundlich und ließ Ciel langsam nicken, ehe er zusammen mit Mary aufstand.

„Nun gut, Maria wird dich zu deinem Zimmer geleiten und lass dir Zeit dich umzusehen und dich ein wenig an unser Haus zu gewöhnen, wir werden dir bezüglich das Abendessens bescheid geben“, sprach sie und deutete auf das Hausmädchen, dass sich verneigte und Ciel sowie Sebastian anwies ihr zu folgen.

 

„Möchtet Ihr, dass ich Eurem Butler sogleich seine Unterkunft zeige?“, fragte Maria nachdem sie am Gästezimmer angekommen waren. Die Tür wurde aufgeschlossen und das junge Hausmädchen verneigte sich leicht vor dem jungen Adligen.

Dieser sah Sebastian kurz schweigend an, ehe er den Kopf schüttelte.

„Das wird im Augenblick noch nicht nötig sein“, erklärte er, worauf sie nickte und sich dann verabschiedete, ehe sie in Richtung Hauptsaal zurückging.

Ciel für seinen Teil betrat den großen Raum mit dem fein verzierten Möbelstücken, den langen roten Vorhängen und dem hellen Teppich. Schon als Kind hatte er dieses Zimmer kurzzeitig bewohnt und es hatte sich – sah man von ein paar Kleinigkeiten ab - kaum etwas verändert.

Seufzend ließ sich Ciel auf dem großen Bett nieder und blickte nach oben, die Decke war ebenso verziert wie die Möbel. Als Kind hatte er hier gern vor sich hin geträumt und den Zauber dieser Räumlichkeiten bewundert.

Doch im Augenblick, konnte er es nicht wirklich genießen.

Denn während er Sebastian dabei zusah, wie er Ciels Kleidung fein säuberlich in den Schrank sortierte, wurde er von einem Gefühl eingeholt, dass er nicht ganz einordnen konnte.

„Was war vorhin so amüsant?“, fragte Ciel leise und überlege ob er nicht doch lieber still sein sollte. Irgendwie wollte er gar nicht mit Sebastian reden, waren sie doch noch immer irgendwie „zerstritten“.

Wenngleich es eigentlich Ciel war, der auf Streit aus gewesen war. Warum fühlte er sich nun so elend?

Sebastian hielt kurz in seinem Tun kurz inne und sah Ciel in die Augen, ehe er mit seiner Arbeit fort fuhr.

„Es war nichts amüsant, junger Herr“, erklärte er leise und schloss den Koffer, um ihn neben den Schrank zu stellen.

„Dennoch hat es genauso geklungen“, zischte Ciel leise und hätte sich gern selbst den Mund verboten. Er strafte sich mit diesem ganzen Trotzverhalten eigentlich nur selbst.

Warum war er so wütend? Eigentlich war doch gar nichts geschehen. Oder doch? War es die Wut darüber, dass sich Sebastian wieder über ihn lustig machte?

Langsam verneigte sich sein Butler und kam dann auf das Bett zu, auf welchen sich Ciel niedergelassen hatte.

„Verzieht, sollte es auf Euch so gewirkt haben“, sprach er reuevoll und nun fühlte sich Ciel noch elender.

Und nun wusste er auch warum. Seit Tagen konnte er Sebastian provozieren wie es ihm beliebt, alle Arbeit trug keine Früchte und Ciel war auf merkwürdige Weise frustriert über diesen Zustand.

Er fühlte sich so weit entfernt von Sebastian und selbst, wenn er das hatte eigentlich erreichen wollen, fühlte er sich mit dem Ergebnis selbst gepeinigt.

Hatte der Dämon das gemeint, als er sagte, Ciel würde seinen Befehl bereuen?

„Komm her“, befahl der junge Adlige kühl, worauf Sebastian der Aufforderung folge leistete und noch näher trat, bis Ciel selbst aufstand.

Ciels Finger begannen leicht die Krawatte des Butlers zu richtigen, obwohl er eigentlich keinen Grund dazu hatte. Schließlich war Sebastian wirklich in jeder Hinsicht perfekt.

Der junge Adlige wusste gut, warum er so wütend war und was ihn zu diesem Befehl getrieben hatte, denn er jetzt bereute. Seit einem halben Jahr konnte er sich nichts Besseres vorstellen, als von diesem Dämon begehrt zu werden. Doch genau da lag der Haken, wurde der junge Mann wirklich begehrt oder einfach nur verführt?

Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass Sebastian Gefühle empfinden konnte, so wie Menschen es taten. Der Dämon ging eher Gleichgültig mit vielen Dingen um, ein Aspekt der es Ciel nicht einfacher machte, seine Wut zu zügeln.

Langsam hob er den Blick und starrte in die roten Augen seines Butlers, der ihn schweigend anblickte und scheinbar längst wusste was sein Herr dachte und sagen wollte.

Doch er würde nicht das tun, was der Andere von ihm erwartete. Stattdessen lehnte er sich nach oben und legte seine Lippen beinahe scheu auf die des Dämons und hatte ihn für den Augenblick scheinbar wahrlich überrascht.

Genüsslich ließ er sich gegen die kühlen Lippen sinken und vergaß für den Augenblick einfach, dass er wütend sein sollte.

Ein Zittern ging durch seinen Leib, als er Sebastians Arm spürte, der sich besitzergreifend um seine Hüfte legte. Ciel verachtete sich selbst oft für seine Sturheit. Er würde sich gern dem Dämon ergeben, aber sein Stolz und dieser unbändige Zorn in seinem Inneren ließ das nicht zu. Er hätte seinen Butler nur danach fragen sollen, fragen ob er nur ein Spielzeug war. Doch hätte er eine zureichende Antwort von einem Dämon erhalten, der sich Zeit seiner Existenz nur lustig über die Menschen machte?

Verwirrt blinzelte der junge Mann und zuckte etwas, als er die Hand spürte, welche sich einen Weg in seine Hose bahnte. Schnell löste er sich von Sebastian und sah ihn verlegen an.

„Hast du meinen Befehl vergessen?“, knurrte er ungehalten, doch kaum hatten jene Worte seinen Mund verlassen, schien es, als würden violette Augen ihn verschlingen.

Sebastians Lippen kamen den seinen erneut nahe, ehe sie sanft gegen die empfindliche Haut hauchten: „Ich kann diesem Befehl nicht länger folge leisten.“

Ciel gab einen kurzen überraschten Schrei von sich, als er auf das Bett geworfen und keine paar Sekunden später beinahe grob in die weichen Laken gedrückt wurde.

Der junge Earl spürte wie sein Herz schneller schlug, als er sich für einen Moment regelrecht in den Augen seines Butlers verlor. Er wirkte wie ein ausgehungertes Tier, nur dass sich in Sebastians Augen ein regelrechter Kampf zwischen Gier und Verlangen abspielte.

War das Schwäche?

„Was fällt dir eigentlich ein?“, zischte Ciel, um sich wenigstens einen Teil seiner Machtposition zu wahren. Doch er hatte längst verloren. Sebastians Augen brannten so verführerisch und die blassen Lippen zitterten ein wenig von ihrem überraschenden Kuss.

Der Dämon wirkte als hätte er Entzugserscheinung, die Ciel für gewöhnlich nur von den Leuten aus Laus Opiumtempel kannte. Doch auf Sebastian hatte Ciel nicht den Effekt von suchtvollem Opium, nein es schien sogar noch berauschender zu sein.

„Diese Frage könnte ich dir ebenso stellen“, zischte der Dämon kühl, während seine Finger süchtig über Ciels Hals fuhren und er sich zu dessen Ohr hinablehnte.

„Was fällt dir ein mir mein Eigentum zu verwehren?“

Und sogleich hatte der Dämon es erneut grandios geschafft Ciel wütend und gleichzeitig schrecklich nervös zu machen. Knurrend stemmte er die Hände gegen Sebastians Oberkörper, wenngleich er doch wusste, dass er so niemals etwas erreichen konnte.

„Ich bin nicht dein Eigentum!“, warf Ciel dem Anderen wütend vor.

Er tat es schon wieder! Stellte sich einfach über seinen Master, erklärte ihn zu seinem Besitz, wie einen Gegenstand! Und genau darüber war Ciel so erzürnt.

Kaum hatte Ciel diese Worte von sich geben, legte sich eine Hand unter sein Kinn, zog den Kopf des Jungen somit etwas nach oben.

„Doch, genau das bist du“, zischte er, „Und ich lasse nicht zu, dass es mir weiter verwehrt wird.“

Der junge Earl starrte Sebastian trotzig in die Augen und machte somit unwiderruflich klar, dass der Dämon gewiss nicht im Recht lag. Dennoch machte es Ciel nervös, denn eigentlich wusste er, dass ein wenig Wahrheit in dieser zutiefst maßlosen Behauptung steckte.

„Lass mich los! Ich meine es ernst! Und hier wird es schon gar nicht zu so etwas kommen!“, raunte Ciel nachdrücklich und stemmte sich erneut gegen Sebastians Oberkörper. Doch alles was er erreichte war, dass seine Arme erneut gepackt wurden und zurück auf die weichen Laken des Bettes gedrückt wurden.

Sebastian lachte leise und lehnte sich weiter zu Ciel hinab.

„Verzeih, aber wie ich es bereits sagte: Diesen Befehl werde ich nicht ausführen können“, säuselte er.

Doch Ciel war nicht länger bereit sich das anzuhören. Sebastian musste seine Befehle ausführen! Er hatte sich nicht dagegen zu wehren!

„Spar dir das! Befolge gefälligst meine Befehle!“, knurrte er, doch sein Gegenüber lachte nur.

„Nun, ich möchte meinen, du hast das Öl ins Feuer gegossen. Also musst du auch mit den Konsequenzen rechnen“, lächelte der Dämon kühl und offenbarte weiße, spitze Zähne, die dem Jungen augenblicklich einen Schauer über den Rücken wandern ließen.

„Möchtest du mir gerade damit sagen, es ist meine Schuld?“, stieß Ciel wütend aus, worauf Sebastian ihn gespielt entrüstet ansah.

„Durchaus, my Lord.“

Das spitzbübische Grinsen, welches über Sebastians Lippen glitt, war der Auslöser für Ciels nächstes handeln.

Er befreite einen seiner Arme aus dem stahlharten Griff des Dämons und schlug jenem mit der flachen Hand ins Gesicht. Fest biss sich der junge Adlige auf die Unterlippe, um nicht laut zu schreien.

„Wage es nie wieder so mit mir zu sprechen! Ich bin kein Spielzeug und ich unterhalte meinen „Butler“ gewiss nicht so wie er es gern hätte!“, knurrte er ungehalten, konnte sich das leichte Anheben seiner Stimme jedoch nicht verwehren.

Ciel spürte regelrecht, wie Zorn und Wut seine Sinne vergifteten und ihn vor jeder weiteren Empfindung fernhielten.

Dennoch, es war eine lähmende Art der Furcht, die den jungen Earl einfing, als Sebastian ihm einen Blick schenkte, der gewiss nicht von dieser Welt stammen konnte.

Die Augen brannten hell, nahmen Ciel gefangen ohne ihm auch nur die Hoffnung auf Freiheit zu gewähren. Und der junge Adlige fühlte sich mit einem Mal so schutzlos, dass er hätte schreien können.

Sebastian ließ seinen Arm los und kaum bemerkte Ciel das er sich wieder bewegen konnte, setzte er sich auf und kroch er auf dem Bett nach hinten, bis er mit dem Rücken an Kopfende stieß.

Der Dämon nutze die Gelegenheit und kesselte den Jungen ein, ohne ein charmantes Lächeln, nur mit diesem Angst erfüllendem Leuchten in den purpurnen Augen.

Ein leises Grollen verließ die Lippen Sebastians, als er sich nach vorn lehnte und begann an Ciels Hals zu schnuppern wie ein Hund.

Nein, Hunde waren anders. Es fühlte sich neugierig an, wie der Atem des Dämons gegen seine Haut schlug und ihm eine feine Gänsehaut bescherte. Die Geste, die Sebastian hier tat, erinnerte an eine neugierige Katze. Niemals waren sie aufdringlich, eher zeugte ihre feine Nase von Feinfühligkeit und Vorsicht, was sie zu äußerst wählerischen Geschöpfen machte.

Ciel kniff ein Auge zusammen, als Sebastian scheu über seine Haut leckte. Vom Hals an, bis zum Kinn.

Was war plötzlich in ihn gefahren? Warum benahm sich der eigentliche Butler gerade so merkwürdig?

Lange, behandschuhte Finger glitten unter Ciels Hemd und strichen dort kurz genüsslich über die zarte Haut. Sogleich zitterte der Junge und kniff nun beide Augen zusammen.

Er wusste nicht, ob er es wagen konnte seine Stimme zu heben. Etwas stimmte nicht. Die ganze Art mit der der Dämon ihn gerade berührte passte gar nicht zu ihm.

Dennoch konnte er sich die nächsten Worte nicht verwehren.

„Se...Sebastian...hör auf, wenn jemand uns sieht“, wimmerte er und hätte sich gern die Hände vor den Mund geschlagen. Was war mit seiner Stimme los? Sebastian hatte ihn doch nur ganz leicht berührt.

Jener sah auf, blickte Ciel lange in die halbgeöffneten Augen und leckte nochmals genüsslich über den Hals des Earls.

„Ich weiß, dass es dir gefällt zu wissen, dass dich jemand so sehen könnte“, säuselte die feine Stimme des Schwarzhaarigen gurrend an seinem Ohr, bevor spitze Zähne in das weiche Fleisch bissen.

Schnell schüttelte Ciel den Kopf und vergrub sein verlegenes Gesicht in seinen Händen. Mittlerweile spürte er die Finger des Dämons an seinen Oberschenkeln und er fragte sich, wo sein Widerstand geblieben war.

„Sieh mich an“, wurde er aufgefordert und Sebastian löste seine Finger wieder von den Augen des Jungen, ehe er dessen Arme mit seinen Händen gegen das Kopfende stütze.

Dann legten sich seine Lippen auf die Ciels und brachten den Jungen wohlig zum Seufzen.

Was war mit ihm los? Er hatte das Gefühl in der schönsten Wonne unterzugehen und jede Faser seines Körpers – sowie seines Herzens – genossen es, gierten geradezu danach.

Ihm schlug das Herz bis zum Hals, als er die Finger spürte, welche zärtlich über seine Seite glitten. Wohlige Schauer durchzogen seinen Leib und ließen ihn beinahe zergehen.

„Nein...“, murmelte Ciel, als sich Sebastians wundervolle Lippen von ihm lösten. Er war so süchtig nach diesem Mann, es war ihm ein Rätsel wie er es so lange ohne seine Küsse und Berührungen aushalten konnte.

„Ich kann uns für eine Weile von allen Blicken schützen. Möchtest du das?“, fragte der Dämon leise und leckte über Ciels Lippen, der sich kurz etwas nach vorn lehnte und dann verlegen den Kopf wand.

„Ist dir das möglich?“, wisperte der Junge leise und bemerkte zu spät, dass er seinem Butler soeben die Erlaubnis für das gegeben hatte, was er sich selbst verboten hatte.

Wo war seine Selbstbeherrschung geblieben?

Ein seichtes Lächeln antwortete ihm, bevor sich der Raum in feine Dunkelheit hüllte, wenngleich man noch immer einen Teil des Schlafraumes erblicken konnte.

„Wir werden weder gesehen noch gehört, junger Herr. Lass mich meine Pflicht erfüllen“, raunte Sebastians umschmeichelnde Stimme genüsslich und seine Finger öffneten Weste und Hemd des Adligen, der leise zischte.

„Deine Pflicht?“, wollte Ciel etwas verwirrt wissen und zuckte zusammen, als seine Kleidung irgendwo in der Dunkelheit verschwand. Seine Augen schimmerten fiebrig, während er beobachtete wie Sebastian sich die Handschuhe mit den Zähnen auszog. Dieser Anblick war schon ein ums andere Mal, beinahe zuviel für den jungen Mann gewesen.

„Selbstverständlich, ich war nachlässig mit dir, Ciel.“

Ciel glaubte an den feinen Worten vergehen zu müssen, als Sebastian ihn seiner Hose entledigte. Dann griff er nach beiden Handgelenken des Earls und hielt sie ihn so über den Kopf.

„Was hast du vor?“

Ciels Stimme war nur noch ein raunen, so verklärt waren seine Gedanken bereits, als er sich in die Kissen sinken ließ und verwirrt feststellte, dass er seine Arme nicht mehr auseinander bewegen konnte.

Wie hatte Sebastian das geschafft?

Als Ciel an seinen Armen nach oben sah erschauderte er wohlig. Feines, schwarzes Band war um seine Handgelenke geschlungen, hielt sie an Ort und Stelle und war irgendwo am Bett befestigt. Er wusste nicht wo, war ihm doch nicht einmal klar, wie Sebastian des gerade vollbracht hatte.

„Ich verführe dich, so lange bis du nicht mehr an mir zweifelst“, schnurrte die Stimme des Dämons über ihm und ein Schauer rieselte über seinen nunmehr nackten Körper.

Zarte Finger streichelten über seinen Oberkörper, ehe Lippen sich sanft, ja geradezu verzückt auf seine helle Haut legten und sie mit Küssen benetzten. Sogleich spürte Ciel wie ihm ganz anders wurde, jede Berührung saß so perfekt. Sie waren wie für ihn gemacht. So angenehm, so sagenhaft umschmeichelnd.

Ciel spürte wie sein Gesicht heißer wurde, als die Finger über die sensiblen Innenseiten seiner Oberschenkel strichen, sich jedoch nicht weiter wagten.

Die Augen des Jungen flackerten, wollten sich jedoch keinesfalls schließen, selbst wenn er die ganze Zeit nur nach oben an die Decke aus feinen schwarzen Schleiern blickte.

Sein Körper gehorchte ihm nicht, als er sich den Berührungen entgegenlehnte und stumm um mehr bettelte. Der Dämon hatte Ciel endgültig gefangen genommen, verführte ihn und gleichermaßen, wurde sein Herz von soviel Vorsicht in sensible Wärme getaucht.

Noch nie hatte er so etwas Schönes fühlen dürfen und er wusste nicht einmal wie er es einordnen sollte.

Lippen legten sich auf seine Oberschenkel, wanderten dazwischen und wieder hinauf, bis Ciel nicht mehr anders konnte als leise zu Seufzen. Er war gefangen, verloren und doch füllte er sich nicht so.

Gern hätte er seine Finger durch die pechschwarzen Haare des Dämons streichen lassen, doch es war ihm nicht möglich. Obwohl es interessant war, zu wissen, dass er seinem Butler ganz ausgeliefert war.

Dennoch wusste er, dass ihm nichts geschehen konnte. Sein Vertrauen gehörte dem Dämon, ganz gleich wie ironisch das klang.

Gerade als Sebastian ihm zärtlich in seine Brustwarze biss, erklang aus Ciels Mund ein leises schluchzen. Ein Laut, der ihm selbst im Augenblick nicht ganz geläufig war.

Wenig verwundert hielt der Dämon inne und lehnte sich über Ciels blasses Gesicht. Und es war das Funkeln in den teuflischroten Augen, das den jungen Mann verwirrte.

Langsam strichen die Finger Sebastians über Ciels Gesicht, hinauf zu seinen Augen und mit einem gewiss völlig irritiertem Blick erkannte er, wie der Dämon feine, glasklare Tropfen zu seinen Lippen führte.

„Du weinst vor Wonne, mein schöner Junge“, lächelte Sebastian zärtlich und nun war es endgültig um Ciel geschehen.

Er wandte den Kopf verlegen zur Seite, wusste er doch längst, dass dem Mann vor ihm seine roten Wangen nicht entgangen waren.

Er weinte tatsächlich, aber warum? Nie zeigte er soviel Schwäche und vor allem nicht vor seinem Butler. Nicht vor dem Mann, der sich so oft einen Spaß aus jeglicher Situation machte.

Doch das hier, war kein Spaß – keine Schalkhaftigkeit sprach aus diesen Worten, aus jeder noch so zarten Berührung.

„Was erzählst du mir da? Solche Worte habe ich noch nie von dir zu hören bekommen“, wimmerte Ciel und hätte sich gern selbst auf die Unterlippe gebissen. Er klang so Schwach und gleichermaßen hätte er im Augenblick nicht zufriedener über seine Stärke sein können.

„Ich belohne dich nur für dein Vertrauen und deine – von mir lange vermisste – Genüsslichkeit“, summte Sebastian leise und lächelte, als seine Finger sich vorsichtig um Ciels Glied legten.

„Lass mich dir etwas schenken, Ciel“, schnurrte der Dämon leise und langsam sah der Angesprochene seinen Gegenüber wieder an. Leises Keuchen verließ die empfindlichen Lippen des jungen Adligen, als die Berührungen nachdrücklicher wurden, aber dennoch wunderbar zärtlich blieben.

Er bemerkte, wie sein Butler seinen Blick genüsslich über Ciels gesamten Leib wandern ließ, ehe er selbst an ihm hinabwanderte und seine Lippen wie selbstverständlich um die Erektion des Jungen legte.

Dieser seufzte leise, legte seinen Kopf in den Nacken und ergab sich nun vollends den umschmeichelnden Berührungen seines Dämons. Wo war all die Kälte hin, die Sebastian immer umgab? Was waren das für Zärtlichkeiten, die Ciel in diesem Ausmaß noch nie gespürt hatte?

Sebastian wusste schon immer wie er seinem Herrn diesen Dienst erweisen musste, war darin perfekt wie in allem anderen und dennoch, fühlte Ciel dieses Mal etwas anderes. Etwas, was er nicht einordnen konnte.

Längst hatte Ciel vergessen, dass dies hier nicht sein Bett war und er sich so nicht benehmen sollte. Doch was kümmerte es ihn.

Mit Sebastian war jede Sünde ein wahres Festmahl und er wollte darauf gewiss nicht verzichten.

Es dauerte nicht lang - womöglich hatte Ciel bereits zu lange gehungert – und er fühlte wie Sebastian genüsslich schluckte, was ihm gegeben wurde.

Träge ließ er sich von seinem Butler küssen. Und es störte ihn wahrlich nicht, sich zum Teil selbst zu schmecken.

Langsam löste der Schwarzhaarige das Band, welches bis eben noch um Ciels Handgelenke gebunden war und begrüßte die Umarmung seines Masters sichtlich.

Dieser seufzte und vergrub sein Gesicht in Sebastians Halsbeuge.

„Was tust du nur mit mir?“, fragte Ciel leise, verkniff es sich zu sagen, dass er eigentlich wütend auf den Dämon sein sollte. Es hätte diese wunderbar einzigartige Stimmung völlig ruiniert.

Ein leises Lachen erklang.

Sehnsucht spiegelte sich in den sonst so verschwörerischen Augen des Dämons wieder. Woher sie auch immer kommen mochte.

„Diese Frage, könnte ich dir doch ebenso stellen, mein hübscher Junge.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yura-san
2012-07-07T15:50:59+00:00 07.07.2012 17:50
Wow, mal wieder echt ein super Kapitel, hab es mal wieder verschlungen :D
Dieses Dunkle, was von Sebastian ausgeht, ist echt super ausgedrückt. Ich liebe einfach deinen Schreibstil ^__^
Freu mich schon wahnsinnig auf das nächste Kapitel =)
Von:  Almathia
2012-07-03T20:52:19+00:00 03.07.2012 22:52
auch meinen geschmack trifft die story total! ich liebe es wenn sebby die oberhand übernimmt im bett! ich mag es total ciel so schwach zu sehen Ö.ö das ist so supergeil man ich kriege gar nicht genug von diesem epischen ff! von mir aus kann es ruhig mehr von diesen kapiteln geben, wo sebby sich von seinen dämonischen gelüsten leiten lässt :D
Von:  Hikaru-Chan
2012-07-03T12:43:16+00:00 03.07.2012 14:43
"Ein neues Kapitel !" ,war mein erster Gedanke als ich das Zeichen auf der Startseite sah ;)
Die Stimmung ist dir hier so verdammt gut gelungen, es ist anders als die Male davor, hab ich das Gefühl. Dein Stil ist immer so intensiv, aber diesmal besonders fand ich ^^ Hat mir sehr gut gefallen, ich liebe die Fanfic ! *o*

ganz liebe Grüße, (ich warte gespannt auf das Nächste) :D

Hikaru
Von:  Juju108
2012-07-02T22:12:07+00:00 03.07.2012 00:12
wow, diese Story ist echt genau nach meinem Geschmack! Wie schön, dass die beiden nun wieder zusammen gefunden haben. Ciels Charakter hast meiner Meinung nach du wirklich gut getroffen *grins*. Ich würde in manchen Situationen zu gern wissen, was Sebastian darüber denkt. Schreibst du auch mal ein Kapitel (oder mehrere ;)) aus seiner Sicht?
Auf jeden Fall weiter so!!!
Lg


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