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Die Haustür fällt hinter ihm zu und wenig später höre ich, wie er sich die Schuhe auszieht. Er stellt sie Stampfend ab und seufzt dabei frustriert. Ich kann mein Lächeln nicht unterdrücken, bleibe aber trotzdem auf der Couch liegen und tue so, als würde ich mein Buch lesen. Er stampft ins Bad, ich höre Wasser rauschen, wenig später stellt er es ab und kommt ins Wohnzimmer.
„Grins nicht so scheiße“, motzt er mich an und ich gebe mir Mühe, nicht zu Lachen.
„Wieder nicht die große Liebe, wie schade.“, sage ich nur amüsiert und er sieht so aus, als würde er etwas nach mir schmeißen wollen, dann dreht er sich weg und stampft weiter in die Küche.
„Keine Sorge, ich liebe Herausforderungen!“
„Sonst hättest du mich ja auch schon genommen...“, sage ich laut und er seufzt frustriert.
„Das hatten wir schon, Liebling!“, ruft er gezwungen süß aus der Küche. Ich grinse.
Er kommt aus der Küche mit einer Flasche Cola in der Hand wieder und setzt sich neben mir auf die Couch. Ich lege das Buch weg.
„Ich meine es ernst. Egal wen und wie oft du noch datest,“ ich sehe ihn an, „du wirst niemanden finden, der dich so lieben kann wie ich.“
Er runzelt die Stirn. Seine Mundwinkel ziehen sich ein Stück nach unten. „Das stimmt doch gar nicht! Du bist der schlimmste Mensch dieser Welt, ich will was Besseres als dich!“, spuckt er aus und ich schüttle den Kopf, schnipse ihm gegen die Stirn.
„Du bist auch nicht besser! Du bist stolz, eitel, zickig, grob und der gemeinste Mann der Welt!“, entgegne ich ihm.
Er verzieht verständnislos das Gesicht als hätte er meine Logik nicht kapiert. „Nenn mir eine Situation in der ich mal gemein zu dir war!“, fordert er.
Ich setze mich aufrecht hin. „Das erste Mal wo wir uns begegnet sind hast du gesagt du findest meine Haare extrem scheiße und würdest dich für so eine Frisur schämen.“
„Aber das war nur die Wahrheit! Du hättest dich mal sehen sollen! Dein Kopf sah überdimensional Eiförmig aus!“, wehrt er sich und ich rede weiter.
„Gut, dann eben als wir das erste Mal Sex hatten und du mir danach gesagt hast, wie schlecht ich da drin bin und du hast mir sogar die Namen der Typen genannt, die besser waren!“
„Ja, das war vielleicht… nicht angebracht aber…“
„Und gestern sage ich zu dir du sollst mir bitte die eine Banane im Kühlschrank übrig lassen, weil ich die am Abend essen wollte. Aber du hast sie gegessen! Und du hast dich nicht mal dafür geschämt! Du bist der egoistischste und unmöglichste Mensch den ich kenne und den alle anderen kennen!“, sage ich dann. Er sieht betrübt zu Boden. Ich streichle ihm die Wange, seufze. „Aber was solls, dir scheint die Sonne aus dem Arsch und ich sags dir so lange bis du es kapierst und aufhörst, davor wegzulaufen und andere Kerle zu knutschen: Du wirst nur mit mir glücklich.“
Der Trotz zuckt über seine Mimik.
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Wow, das war schnell. Die Story ging mir gerade sehr flott von der Hand. Eigentlich wollte ich zuerst andere kleine Shots hochladen aber jetzt funkte diese hier dazwischen.
Ich hab mich wohl daran erinnert, dass mein eigentliches Thema dieser Sammlung war, möglichst viele komplizierte Arten zu Lieben zu beschreiben. Irgendwie bin ich dann wohl vom Weg abgekommen ... (haha) Aber hey, was solls.
Ich finde es süß, obwohl es ziemlich traurig ist. Ob die beiden es je im Leben schaffen werden gegen diese Sturheit anzukommen? Und wer ist hier wer? Wieder lasse ich euch mit einem offenen, überfordernden Ende zurück meine Lieben! Nehmt es mir nicht krumm :D
Bedankt voor het lezen!