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MSTory 4: 0190 - P - O - K - É - M - O - N -

... heiße Trainer aus deiner Nähe warten auf dich! MSTing zu "Lovediaryletter - Past Days Love"
von
Koautoren: abgemeldet  thegreatL

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VS Ellipsenpapst

[Vorwort]
 

Liebe Leser,

wie angekündigt, folgt hier der Epilog des MSTings. Damit sind wir dann auch am Ende angelangt. Das obligatorische Nachwort wird diesmal entfallen, da wir einfach nicht mehr wissen, was wir noch schreiben könnten mit den Nerven am Ende sind und dringend frische Luft und ein paar Kippen benötigen. Unsere Koffer sind gepackt und noch ehe der Epilog hier anläuft, machen wir uns bereits auf den Weg nach Griechenland, um ein paar Tage auszuspannen und günstig einzukaufen. Nachdem wir nun ja über Monate hinweg in einem stickigen Zimmer saßen, alle paar Wochen ein Kapitel fertigstellten und uns nur von Fertiggerichten und zuckerfreier Cola ernährten, haben wir uns das doch redlichst verdient.
 

Daher bedanken wir uns hier nochmals bei allen Favoritennehmern und Kommentarschreibern und hoffen, dass euch unser Mist genauso gut unterhalten hat wie uns. Freut uns, dass ihr vorbeigeschaut habt.
 

Viel Spaß und bis die Tage!

- die Autoren
 

[/Vorwort]
 


 

Noch immer steht Dr. Golden Chie dem rasenden St. Ditto gegenüber und ihr seit Stunden andauernder Kampf hat, wenngleich er auch recht einseitig ausgefochten wurde, seine Spuren hinterlassen. Zwar haben sie sich mittlerweile ins Tal hinab begeben, doch die Höhle auf dem Spiralberg ist nicht mehr. Schwelende Trümmer liegen wüst in der Gegend herum. Krater wurden in den Boden gerissen, wo vorher ebeneres Terrain und Gefälle waren. Mit stoischer Miene weicht Golden abermals aus, als der nächste Angriff des Ellipsenpapstes, ein gleißender Blitz, herannaht und in einer lautstarken Explosion zerbirst, wo sie einen Augenblick vorher noch stand. Leichtfüßig kommt sie in einiger Entfernung auf. Sie möchte nicht gegen St. Ditto kämpfen. Zwar konnte sie nie behaupten, mit ihm befreundet zu sein, hatte aber immer das Gefühl, dass die von ihr empfundene Sympathie für das quietschige Papst-Ditto irgendwie auch auf Gegenseitigkeit beruhte. Dass es nun so zu Ende gehen soll, als Ergebnis einer Reihe von nichts als Missverständnissen, passt der Mary Sue ganz und gar nicht. Es unterstützt sie darum nur in ihrer Absicht, impliziert von dem Stimmlein in ihren Gedanken, das sie aufforderte, St. Ditto nicht anzugreifen; ihm aber notfalls auszuweichen und auszuharren, auch wenn die Situation alles andere als angenehm wäre. Nicht einen einzigen Schlag hat sie bisher ausgeführt.
 

„Dämlicher St. Ditto...“, grummelt Golden vor sich hin, ehe sie sich unter einer heranrasenden Wolke messerscharfer Blätter hinweg rollt, sich abstößt, in der Luft einen Salto schlägt und so einem aus dem Boden heraus brechenden Baumstamm ausweicht, auf dem sie kurz zur Ruhe kommt, als er sich nicht mehr bewegt. „Er könnte mich nie besiegen, da ich eine Mary Sue bin, aber das sieht er nicht ein! Ohne nachzudenken, macht er einfach das, was Taldeer ihm aufträgt.“

„Nun, es kann eben keiner aus seiner Haut, werte Golden. Kein Charakter vermag, seiner Rolle zu entfliehen - du nicht, und auch der Ellipsenpapst nicht. Viel erwarten solltest du von ihm aber ohnehin nicht mehr, ist seine Zeit doch fast abgelaufen.“

„Huch?“ Golden stutzt, als sie die Worte des älteren Autors vernimmt; die Stimme in ihren Gedanken, die außer ihr sonst keiner zu hören vermag und die sie begleitet, seit sie vor einigen Jahren das erste mal einen Fuß in dieses Multiversum setzte. „Wie meinst du das?“

St. Ditto rast aus einer Staubwolke heran, verwandelt in eine riesige, stählerne Spinne, und schlägt mit seinen wuchtigen Beinen nach der Mary Sue. Sie weicht reflexartig aus, duckt sich unter dem ersten Schlag hindurch und setzt zurück, als ein weiteres Bein von oben herab schnellt. Aus dem Stand springt sie leichtfüßig über ihren Gegner und kommt erst in mehr als zehn Metern Entfernung wieder auf dem Boden auf.

„Hm~ Ist es an der Zeit, dir zu erläutern, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln soll oder nicht? Kann ich dir meine Absichten offenbaren, ohne, dass es zu größeren Problemen kommt oder sollst du nur wissen, was unbedingt nötig ist? Ich kann mich nie so ganz entscheiden, Golden.“ Sie hat den Eindruck, als würde es um sie herum dunkler, als würde die Zeit plötzlich viel langsamer voranschreiten, fast still stehen, so wie immer, wenn der ältere Autor zu ihr spricht. „Aber gut, lassen wir es darauf ankommen, verehrte Golden. Als du damals im Plothole der MSTing-Organisation erschienst und dich zu erkennen gabst, kam es umgehend zum Kampf gegen Taldeer, Nevan und den Bookman. Wie du dich sicher erinnerst, wurde die Auseinandersetzung überraschenderweise von St. Ditto unterbrochen, der meinte, er sähe den Segen seines Gottes, Elypsion, der dich umgibt. Dies war der Grund dafür, abgesehen von deinen eigenen Rechtfertigungen, dass du überhaupt Mitglied in der Organisation werden konntest ... indem du dich eigenmächtig zur Sue-Per ernanntest. Doch sag mir, Golden, hast du dich nie gefragt, was der Ellipsenpapst damit meinte?“

„Nein.“ Sie schüttelt den Kopf, bemerkt aus dem Augenwinkel, wie sich St. Ditto im Schneckentempo zu verwandeln beginnt. Aber noch bleibt Zeit, ehe er erneut angreift. „Außer ihm weiß keiner, wer oder was Elypsion überhaupt ist. Nicht mal ich, und ich bin ja eine Mary Sue! Ob man nun von ihm gesegnet ist oder nicht, keiner kann daraus einen Vorteil ziehen. Meiner Meinung nach bilden sich die MSTing-Sues das nur ein.“

„Was du nicht sagst. Also gut, dann verrate ich dir nun ein Geheimnis: Ich bin Elypsion!“

„Was?!“ Golden schreit überrascht auf, als die Zeit plötzlich wieder normal voranschreitet. Ein wildes Geäst aus Blitzen schlägt rings um sie herum ein, Staub und Felsbrocken in einer lauten Explosion empor reißend. Sie springt ebenso schnell aus dem Funkenmeer heraus und ist mit drei, vier Sätzen davon.

„So ist es, Golden; Elypsion, so lautet mein Name. Ich habe St. Ditto erschaffen und ich bin der, den er als Gott der Geometrie beschreibt. Korrekterweise hieße es zwar 'Geometrie des Multiversums' und eine Gottheit bin ich auch nicht, aber gut, was erwartet man denn schon von einem Ditto?“ Er kichert vergnügt, doch Goldens Gesicht verdüstert sich zusehends. Fast schmerzlich legt sie die Stirn in Falten. Sie hat nicht den Hauch eines Zweifels daran, dass der Autor die Wahrheit sagt. Bisher hat noch nie gelogen, abgesehen davon, dass er sich gerne mit Informationen zurückhält. Diese Enthüllung allerdings...

„Aber Autor! Das bedeutet dann ja, dass ich nicht die einzige deiner Sues hier bin! Du sagtest aber, dem wäre so!“

„Genug, Golden“, begehrt die Stimme in ihren Gedanken auf, „ich werde es dir einfach erklären. Abermals wird alles langsamer, während sich die Welt um Golden verdunkelt. „Du weißt, welche Pläne ich mit dem Multiversum habe. Ebenso kannst du dir denken, dass es mehr als nur eine Sue braucht, um diese Pläne auch umzusetzen!“ Der Raum hellt sich auf und ehe Golden antwortet, setzt sie zur Seite, um einem lodernden Flammenstrom auszuweichen.

„Wir haben bereits mehrere deiner Sues ins Multiversum integriert, Autor!“ Sie rennt ungestüm weiter, kümmert sich nicht mehr um den Ellipsenpapst.

„Natürlich, aber damals gab es die noch nicht. Selbst du warst noch nicht hier aktiv als St. Ditto im Multiversum Gestalt annahm. Er war für mich ein erster Anlauf, die MSTing-Organisation der Feenschale, ihres Zeichens Schöpferin des Multiversums, zu infiltrieren. Die Feenschale verstummte irgendwann, reagierte auf keinen meiner Rufe mehr. Nur mit einem eigenen Charakter konnte ich wieder an Informationen gelangen. Somit erschuf ich den elliptischen Papst, der so einzigartig im Multiversum war, dass er definitiv einen Platz in der interdimensionalen MSTing-Organisation finden musste, die verblüffenderweise ein ganzer Haufen einzigartiger Sonderlinge ist. Erfreulicherweise geschah dank der geschätzten Taldeer, alles genau so, wie es von mir geplant wurde.“

„Dann bist du hier schon viel länger aktiv, als ich dachte! Du hast im Grunde die ganze MSTing-Organisation verarscht, allem voran St. Ditto!“ Golden fährt auf dem Absatz herum und hält nach dem Ellipsenpapst Ausschau. Er scheint verschwunden zu sein.

„So könnte man es natürlich auch sagen, aber ist das ein Problem für dich, liebe Golden? Auch du kannst nicht behaupten, frei von Geheimnissen zu sein. Ich behaupte nicht umsonst, dass wir uns ähneln!“ Er kichert süffisant und Golden ist, als könne sie es nicht nur hören, sondern auch sehen. Sie gäbe viel dafür, nun in sein Gesicht zu blicken ... und ihn zu ohrfeigen. „Der eigentliche Witz daran ist jedoch, dass der Elypsion, den St. Ditto verehrte, nie der Elypsion war, der ich bin. Er wusste nie, dass es sich bei mir um einen derer handelt, die sich als die älteren Autoren bezeichnen. So weit konnte er nie auch nur denken, wenngleich die Anzeichen durchaus vorhanden waren. St. Ditto hörte lediglich die Stimme dessen, der ihm Macht gab, so wie du, nicht mehr und nicht weniger. Auf diese Stimme setzte er sein infantiles Vertrauen, stellte sie über alles andere, obwohl sie nie mehr war als Worte in seinen Gedanken. Die MSTing-Organisation ließ sich bis heute von einer Gottheit inspirieren, die es gar nicht gibt, und in Wahrheit war ich einer der älteren Autoren! Ist das nicht wahrlich belustigend?“ Der ältere Autor lacht schallend. Abermals stiehlt sich ein missmutiger Ausdruck auf Goldens Züge. Sie kann fühlen, wie der Boden langsam zu vibrieren beginnt, aber noch tut sich nichts. Aus den Augenwinkeln sieht sie sich um.

„Ich kann das nicht glauben. Eigentlich ist St. Ditto dann so was wie mein Bruder!“ Die Erde erbebt. Golden ballt eine Hand zur Faust, stößt sie nach vorn und schmettert einen riesigen Felsbrocken zurück, der wie ein Meteor heranrast. Kleinere Geschosse folgen, denen sie aus der Hüfte heraus ausweicht.

„Nein, Golden, er ist natürlich nicht dein Bruder. Du bist ja kein Ditto.“

„Egal!“ Golden stößt sich ab und gleitet durch die Luft, während hinter ihr feurige Projektile aufschlagen, als würden sie ihr folgen. „Autor, ich verstehe es nicht! Wenn es schon vor mir eine Sue von dir im Multiversum gab, warum dann noch ich? Hätten all meine Aufgaben nicht...?“ Sie verstummt, als ihr die Antwort klar wird, aber der ältere Autor setzt trotzdem nach.

„Nein, Golden, hätte er nicht.“ Elypsion seufzt genervt. „St. Dittos Potential ist begrenzt, da nie für das geschaffen, zu dem du in der Lage bist. Weder kann er Plotholes öffnen, auf zahlreiche Techniken zurückgreifen, noch kann er von sich behaupten, allen Sues des Multiversums gegenüber unbesiegbar zu sein. Niemals wäre er in der Form, in der er ins Multiversum kam, dazu fähig gewesen, mir so zu dienen, wie du es tust. Mit St. Ditto – oder besser gesagt, mit dem Avatar des Elypsion, mit meinem Avatar also – habe ich andere Pläne. Ihr zwei wart seit jeher für ganz unterschiedliche Aufgaben bestimmt, und so wird es bleiben.“

„Ein Avatar des Elypsion?! Wozu? Du kannst im Multiversum keine Gestalt annehmen!“, ruft Golden aufgebracht, als wäre es eine Tatsache, und ignoriert die leichten Zweifel, die sich in ihr breit machen. Sie kommt auf dem Boden auf und rennt unbeirrt weiter, blickt über die Schulter zurück und bemerkt den Ellipsenpapst, der ihr in der Gestalt eines blitzschnellen, kugelförmigen Dings folgt, sie bald einholt. Kurz zuvor verändert das Ding abermals seine Form und wird zu einem Machomei, das wild nach Golden schlägt. Sie setzt zur Seite, um dem Monster auszuweichen.

„Welche Pläne ich mit diesem Avatar habe, liebe Golden, brauchst du nicht zu wissen. Denke dir deinen Teil, denn er ist nur ein weiteres Mosaikfragment im großen Ganzen. Jedoch hast du nach wie vor Recht, wenn du meinst, dass ich im Multiversum keine Gestalt annehmen kann. Als vierdimensionales Wesen, bin ich zu komplex, um in die dritte Dimension hinabzusteigen. Und hier kommst du ins Spiel.“

Kurz spürt Golden einen unangenehmen Stich in der Brust, der ihr fast die Luft aus den Lungen treibt. Sie wurde nicht getroffen. Es ist dieses beklemmende Gefühl, in einer ausweglosen Situation gefangen zu sein, von dem sie glaubt, dass es in diesem Ausmaß keiner auch nur nachvollziehen kann ... wodurch es noch schlimmer wird. Golden hält abrupt im Schritt inne. Sie breitet die Arme aus und umgibt sich mit einer schimmernden Barriere, wie ein Geflecht aus Waben. Von draußen donnern die Angriffe des Ellipsenpapstes dagegen, die sie kaum registriert.

„Wen habe ich denn“, sie seufzt, „jetzt schon wieder in die Scheiße geritten?“

„Niemanden, möchte ich meinen, aber du bildest dir ja sowieso deine eigene Meinung. Während du hier mit dem Ellipsenpapst Verstecken spielst, findet anderswo in der Pokémonwelt ein MSTing statt. Sobald es abgeschlossen ist und lange wird es nicht mehr dauern, werden zwei der Sues, die ich dank deiner Hilfe hier einschleusen konnte, freigesetzt. Dabei handelt es sich um Damina und Lucina, die Engelstöchter Elypsions! Du erinnerst dich an sie.“ Überrascht reißt Golden die Augen auf, wendet sich um, als würde sie sich plötzlich verfolgt fühlen. Doch die Barriere ist intakt.

„Existieren Damina und Lucina noch? Ich dachte, sie wurden vernichtet!“

„Nein.“

„Was, nein? Wurden sie oder wurden sie nicht?!“

„Dem Wirken der MSTing-Organisation ist es zu verdanken, dass zwei von drei FFs der LoveDiaryLetter-Reihe, die ich dereinst von dir in der Pokémon-Welt verstecken ließ, bereits vor geraumer Zeit von MSTing-Sues gefunden wurden, später das Universum wechselten und irgendwann – ein schon recht eigenartiger Zufall, wie ich meine – bei MSTsaw landeten. Später wurden sie von – und das ist ein noch viel eigenartigerer Zufall, findest du nicht auch? – unseren Jungs geMSTet und Damina und Lucina schon einmal vernichtet. Ich war froh, dass ich das überhaupt mitbekam, denn Damina und Lucina existierten keine fünf Minuten, nachdem sie beschworen wurden. Stelle dir das nur vor!“ Er klingt ganz wütend, wie ein bockiges Kind, dem man den Lutscher klaut. „Aber das ist nicht weiter wichtig, denn ich allein entscheide, wann die Geschichten meiner Kinder vorbei sind. Kein närrischer Kleingeist wird jemals vermögen, meinen Schöpfungen ein Ende zu bereiten, wenn ich dem nicht zustimme! Eine der FFs war die ganze Zeit über noch hier und konnte im rechten Moment von den rechten Leuten gefunden werden. Ein paar närrische Tölpel spürten sie im Ruinen-Versteck auf und brachten sie der Professorin dieser Region, die ihrerseits mit der Chaosfee in Kontakt steht. Das MSTing nähert sich bereits seinem Ende und...“

„Woher weißt du das?!“, fragt Golden sofort dazwischen. „Ich dachte immer, dass du nur durch meine Augen und Ohren mitbekommst, was im Multiversum passiert?! Ich hatte mit der Professorin nie zu tun!“

„Das ist korrekt, liebes Kind. Doch ich sehe und höre durch all meine Sues. Jedenfalls durch fast alle, mal abgesehen von diesen 'Fehlschlägen', die uns damals unterliefen. Bei den anderen funktioniert es allerdings, auch bei meinen Lieblingen, trotz all der Abstriche, die sie bei ihrem Eintritt ins Multiversum machen mussten.“ Golden horcht auf.

„Moment mal! Eli, Goe und Basy sind in der Pokémon-Welt und MSTen die letzte LoveDiaryLetter-FF?!“ Sie ballt die Hände zu Fäusten. Ihr Schild leuchtet immer heller, beginnt regelmäßig zu pulsieren. Die wüsten Schläge des Ellipsenpapstes, der die Form des legendären Groudon angenommen hat und mit seinen gewaltigen Klauen auf die Barriere eindrischt, werden immer leiser.

„Ja, sind sie. Ist es nicht ein erstaunlicher Zufall, dass ausgerechnet meine drei Kleinen sich der Sache annahmen? Natürlich wissen sie nicht, was passieren wird, wenn sie das MSTing beenden. Und auch die Chaosfee wusste nicht, dass ihr Entschluss, Eli, Goe und Basy mit diesem MSTing zu beauftragen, ein Stein in einem Mosaik ist, dass so konträr zu ihren eigenen Wünschen und Absichten steht, dass sie sich in Grund und Boden schämen sollte, würde man es ihr erklären.“ Er kichert maliziös, ein Geräusch, bei dem es Golden eiskalt den Rücken hinunter läuft. „Ursprünglich war es mit St. Ditto anders geplant; sollte das, wozu er bestimmt ist, erst später geschehen und ich hätte abermals deine Hilfe gebraucht, um alles in die Wege zu leiten, Golden. Doch wie sich so plötzlich fast alles von selbst fügte, hat mich überrascht. Als sich die Gelegenheit bot, habe ich nicht gezögert, dafür zu sorgen, dass auch die letzten Bedingungen so schnell wie möglich eintraten. Die dritte LoveDiaryLetter-FF wurde ohnehin gefunden und das MSTing dazu eingeleitet, ganz egal, ob es mir passte. Wäre es beendet worden, ohne dass ich eingreife, hätte ich mir später etwas ganz anderes überlegen müssen, somit ziehe ich den Ellipsen-Plan lieber jetzt durch, statt später mit noch mehr Hürden zu kämpfen zu haben. Ich musste nur noch dafür sorgen, dass St. Ditto hier einen Gary Sue der Feenschale aufgreifen wollte und schickte dann dich los, um mit ihm in einen Konflikt zu geraten, der nun noch andauert, um ihn hier festzuhalten. Wie du ja weißt, habe ich im Plothole der interdimensionalen MSTing-Organisation keine Macht. St. Ditto muss in einer der Welten sein, nur so erreiche ich ihn! Es ist wie bei dir.“

„Aber wieso denn bloß?!“ Golden fuchtelt hektisch mit den Armen. „Worauf läuft es hinaus?! St. Ditto und deine komischen Engelstöchter, ein Ellipsen-Plan...“, sie kichert, ehe sie eine Sekunde später übergangslos wieder ernst wird.

„Der Kreis, liebe Golden, schließt sich, sobald Eli, Goe und Basy den Epilog geMSTet haben. Werden Damina und Lucina freigesetzt, verschmelzen sie umgehend mit St. Ditto! Jede der Sues ist nicht herausragend, einmal abgesehen von St. Dittos besonderen Eigenschaften als Ellipsenpapst, doch dann wird dabei genug Sue-Macht vereint, um den um ein Mannigfaches stärkere Avatar des Elypsion entstehen zu lassen; ein neues Kontingent an Sue-Macht, das ich im Moment seiner Entstehung formen und für spezielle Aufgaben ideal modifizieren kann! St. Ditto war, Zeit seines Lebens, nicht mehr als eine Larve, nun allerdings, ist die Zeit gekommen, dass ich die die Schöpfung der Feenschale weiterführe und sich ein Ditto erstmals entwickeln wird!“

„Sich entwickeln...“ Sie schließt kurz die Augen, ringt nach Luft. Die Geräusche der Attacken, das Donnern und die Echos von wilden Schlägen, werden immer lauter. Langsam bricht die Barriere zusammen. „Du wirst ihn vermutlich vernichten.“

„Nein, Golden, ich werde ihn natürlich nicht vernichten. Die interdimensionale Organisation mag ihren Ellipsenpapst verlieren, und vermutlich werden die MSTing-Sues frustriert sein, aber das, mit Verlaub, ist für mich ohne Belang.“

„Ich wäre auch sehr frustriert“, seufzt sie wehleidig, während sie sich nebenbei an einige Erlebnisse mit St. Ditto erinnert. Zwar verstand sie nie ein Wort von ihm, aber wenn sie nicht gerade stritten, konnten sie eine Menge Spaß zusammen haben ... und für ein cholerisches Ditto konnte er immer verdammt gut Schach spielen.

„Oh weh, das stimmt mich aber traurig“, spottet die Stimme. „Aber dann hast du eben Pech. Sieh es als weitere Prüfung auf deinem langen Weg, Golden.“ Draußen ist es still geworden. Sekunden verstreichen, in denen nichts geschieht. Golden verengt die Augen zu Schlitzen und versucht, durch die rissige Barriere hindurch zu spähen. St. Ditto ist verschwunden.

„Er kommt von unten, Golden. Wappne dich.“ Das Erdreich bebt. Golden reagiert sofort, ballt die Hände abermals zu Fäusten und löst ihren Schild auf. Dann springt sie aus dem Stand in die Luft, kurz bevor der riesige, klobige Kopf eines Stahlos aus dem Boden hervorbricht wo sie eben noch stand. Die Kiefer schnappen nach ihr, doch sie ist schneller. Hastig formt Golden einige Fingerzeichen. Gleißende Kugeln entstehen um sie herum, die herab schnellen und explodieren, wo sie den Ellipsenpapst treffen. Staubwolken werden aufgewühlt, als das Monster überrascht aufschreiend zu Boden geht. Golden ist einen Moment später ebenfalls im Staub verschwunden, doch so schnell sie hineinfiel, rennt sie wieder heraus. Hinter ihr werden wütende Schreie laut, als sich die Stahlos-Bestie erhebt. Die Sue fährt herum, legt den Kopf zurück und sieht zu St. Ditto empor. Skeptisch grummelt der Autor in ihren Gedanken, als nun auch er in die grimmige Visage des Stahlmonsters sehen können muss, durch die Augen seiner Mary Sue.

„Ich trug dir auf, ihn nicht zu verletzen, Golden, doch nun gut.“

„Oh, was sollte ich denn tun?“ Sie blinzelt unschuldig. „Ich bin eine Mary Sue und er hat mich angegriffen, der Böse!“ Golden dreht die Füße leicht nach außen, um ihren Stand zu festigen. Auge in Auge steht sie dem Ellipsenpapst gegenüber.
 

„Ja, mein St. Ditto~ Eigentlich schloss ich bereits mit ihm ab, und ich bin beeindruckt, wenn ich bedenke, wie knapp er bereits vor seiner Auslöschung stand. Geschwächt durch Taldeers Hexerei und nahezu vernichtend geschlagen durch die Hand einer Feenschale-Sue, hat er doch noch überlebt. Sein Glaube an Elypsion muss ihm die Kraft gegeben haben, nicht verloren zu gehen, denkst du nicht auch?“ Golden seufzt. Sie springt zur Seite, als St. Ditto gellend zu ihr herab stößt und sich wieder in den Boden bohrt.

„Der Glaube an die Gottheit, die es gar nicht gibt, und hinter der sich ein Lügner verbirgt, meinst du? Ja, wahrscheinlich!“ Abermals erbebt die Erde. Golden stößt sich ab, als das Stahlos herausbricht und nach ihr schnappt. In seinem Maul sammelt sich knisternde Energie. Die Mary Sue dreht sich mehrmals, um einer Salve von glänzenden Geschossen zu entkommen.

„Scheinbar. Doch darum sage ich immer wieder, dass wahre Stärke nur denen entspringt, die eine Seele und ein Herz besitzen. Die Sues, die glauben können, die, die Charakter haben, werden immer gegenüber all jenen Sues triumphieren, die nicht viel mehr als oberflächlicher Abglanz der Autoren sind.“

„Und trotzdem muss St. Ditto den Kopf hinhalten, du Hund!“ Per Hechtsprung setzt Golden unter wabernden Ranken hindurch, mit denen der zum Bisaflor gewordene St. Ditto nach ihr peitscht. Keines der Dinger trifft sie. „Ich sollte ihn schnell ins Plothole bringen, ehe die Kommentatoren mit dem Epilog fertig sind, um ihn zu beschützen!“ In ihrem Kopf hallt das Gelächter des Autors wider.

„Na, na, na, jetzt aber nicht frech werden, Golden.“ Grimmig verengt sie die Augen und starrt dem in Gestalt eines riesigen Drachen heranrasenden St. Ditto entgegen. Der Ellipsenpapst wird immer energischer. Vermutlich stachelt Elypsion ihn noch an, um sie zu peinigen. Golden springt zur Seite, als er mit seinen Klauen nach ihr schlägt und umgibt sich dann abermals mit einer schimmernden Sphäre, die den Flammenstrom abhält, den er ihr noch im vorbeifliegen entgegen speit.

„Ich kann es nicht glauben!“, schreit die Mary Sue aufgebracht. „Wir alle dachten, St. Ditto wäre ein fehlgeschlagenes Experiment von diesem Team Sowieso, keine Ahnung wie die heißen! In Wahrheit hattest du ihn erschaffen, um uns MSTing-Sues auszuspionieren! Aber das Schlimmste ist, dass er keine Ahnung hatte, dass er nur eine deiner Marionetten war!“

„Nun, Golden, dass ich mit St. Ditto die interdimensionale MSTing-Organisation ausspionierte, mag nicht die ehrlichste Art gewesen sein. Aber es ist nicht so, als hätte ich mit meinen eingeschränkten Möglichkeiten eine Wahl. Du kannst zudem nicht gerade behaupten, eine vollwertige MSTing-Sue zu sein, außer natürlich, daran sich etwas geändert - was mich wundern würde.“ Vor Wut schreiend winkelt Golden die Arme an, nur um sie dann ruckartig von sich zu stoßen. Die Barriere leuchtet immer heller, wird schlagartig größer und breitet sich wie eine einzigen Explosion aus. Kurz glüht alles so hell, dass Golden die Augen schließen muss, um nicht geblendet zu werden. St. Ditto wird davon geschleudert. Vom Ellipsenpapst fehlt jede Spur, als sich die Explosion legt, und das Umfeld ist zu einer kargen, verdorrten Einöde geworden, so weit die Druckwelle sich ausbreitete.

„Ach, Golden~ Dein Aufbegehren gegen das Schicksal des Ellipsenpapstes ist so unsinnig wie unnötig, doch es erfüllt mich mit großer Freude. Vielleicht sollte ich dich nun aber darauf hinweisen, dass St. Ditto nur mit Damina und Lucina verschmelzen können wird, da ihn die ständigen Angriffe gegen dich langsam aber sicher sehr schwächen. Wäre er nicht so erschöpft, wäre es nicht ohne weiteres möglich.“

„Was?!“, begehrt Golden auf, doch sie kommt nicht weiter. Ein blau glühender Strahl eiskalter Energie stößt von oben herab, und sie bemerkt ihn zu spät. Mehr vor Überraschung als vor Schmerz aufschreiend, wird sie von der Kälte durchdrungen. Einen Moment später, ist Golden von einer bläulichen Hülle aus Eis umgeben.

„Dies dürfte dein Gemüt etwas kühlen“, tadelt der ältere Autor, doch der Eisblock zerbirst klirrend, als die scheinbar eingefrorene Golden kraftvoll die Arme von sich stößt. Feiner, kristalliner Staub wirbelt durch die Luft, der binnen weniger Sekunden schmilzt. Sie wirft mit einer eleganten Bewegung ihr Haar zurück.

„Bla, bla, bla“, keift sie dann, während sie wieder nach St. Ditto Ausschau hält. Am Himmel entdeckt sie ihn schließlich, wie er in Gestalt eines majestätischen Eisvogels fast regungslos in der Luft schwebt. Er rührt sich nicht, beobachtet sie lediglich gespannt, als würde er auf neue Anweisungen seiner vermeintlichen Gottheit warten. Golden seufzt. „Ach, St. Ditto... Scheint, als wären wir beide dem Arschloch aufgesessen.“

„Werde nicht frech, meine Liebe! Vergiss nicht, dass ich dich erschuf und ebenso leicht wieder vernichten könnte.“

„Machst du ja doch nicht!“, kreischt sie, doch Elypsion seufzt nur wehleidig, wodurch ihr Zorn weiter wächst.

„Haben wir das nicht oft genug diskutiert? Du weißt, dass es für mich nur zeitraubende Arbeit wäre, eine neue Mary Sue ins Multiversum zu schicken. Du weißt auch, dass meine nächste Gesandte kein Herz und keine Seele mehr besäße, sondern nur ein willenloses Instrument meines Willens wäre, so viele Probleme wie du bereits bereitet hast. Doch auch weißt du, dass du aus gutem Grund so bist, wie du bist! Nur die, die wahrlich glauben, die, die ein Herz und eine Seele haben, mehr sind als nur oberflächlicher Abglanz der Autoren, werden wahrhaftig in der Lage sein, etwas zu verändern! Ich kenne dich, Golden, denn ich habe dich geschaffen. Diese Gewissheit zwingt dich, an deiner Existenz festzuhalten, so schmerzlich sie für dich auch sein mag. Du würdest nicht riskieren, dass die nächste Sue nicht mehr dazu in der Lage wäre, sich ihre eigene Meinung zu meinen Plänen zu bilden. Du bist nicht Teil dieser Ordnung, weder ganz Mary Sue noch ganz MSTing-Sue, aber dennoch liebst du das Multiversum so sehr, dass du überhaupt nicht anders konntest, als mir bis hier hin zu dienen, dich stets an die Hoffnung klammernd, dass es anders kommt, als von mir beschlossen!“ Er lacht diabolisch und es hallt in ihren Gedanken wider. Golden kneift die Augen zu, beißt die Zähne aufeinander, während die innere Wunde, in die er so großmütig Salz streut, sich einmal mehr auftut und ihr Tränen über die Wangen fließen lässt.

„Ich hasse dich“, wimmert sie.

„Oh, aber ja. Wie spannend wir zwei es doch miteinander haben, nicht wahr? Doch nun werde nicht wieder bockig, meine Liebe! Spring zur Seite, sodass er dich nicht trifft und dir die Frisur versaut. St. Ditto wird nicht aufhören.“ Sie antwortet ihm nicht. Zitternd sinkt die Mary Sue in sich zusammen, bis sie nur noch da sitzt, nicht mehr als ein Häufchen Elend. „Sapperlot, was ist denn jetzt schon wieder los? Zügle deine Depressionen, Golden! Nun ist wirklich nicht der Zeitpunkt für so was.“ Ein gleißender Blitz schlägt auf Golden ein, lässt sie aus Leibeskräften aufschreien. Ein zweiter folgt und sie reagiert nicht anders. Zitternd sieht sie nach oben und gewahrt, dass die majestätische Erscheinung des Eisvogels einem mit Stacheln bewehrten, grimmigen Monster gewichen ist. Abermals schlägt ein Blitz ein, nach dem sie regungslos zu Boden geht. „Nun, Mary Sue, wenn du dich entschlossen hast, doch noch einige Schläge einzustecken, bitte sehr, nur zu. Vielleicht bringt dich der Schmerz ja in die Realität zurück.“ Dann herrscht wohltuende Stille in Goldens Gedanken ... bis sie vom nächsten Donnerschlag durchdrungen und unter einer Woge aus Schmerz begraben wird. So geht es eine Zeit lang weiter, während der die Salven immer schneller werden, immer länger andauern. Abermals umgibt sich der zum Zapdos gewordene Ellipsenpapst mit knisternder Energie.
 

Golden schließt die Augen, ehe der nächste Blitz sie erreicht.

Sie hört ihn noch grollen, als er entfesselt wird. Aber der Schmerz bleibt aus. Es kommt anders als erwartet, und Golden braucht einen Moment, ehe sie es erst ganz realisiert. Etwas anderes mischt sich unter das Geprassel der Elektrizität, dann knallt es laut. Abrupt reißt sie die Augen auf und gewahrt noch, wie die Helligkeit des Blitzes von einer Woge purer Schwärze verschlungen wird. Vor ihr wird daraus eine wabernde Halbkugel, in der sich, kaum zu erkennen, eine Silhouette abzeichnet. Weiter oben schreit der Ellipsenpapst auf, klingt mehr verwundert als erbost. Sie sieht vor lauter Rauch nicht, was dort passiert. Metallische Laute übertönen die Schreie dann, ein hohes, in den Ohren stechendes Summen mischt sich darunter und alles kommt zum Erliegen. Die Schwärze vor Golden lichtet sich sogleich. Sie kann nicht glauben, wen sie vor sich hat.

„Nevan?!“, ruft die Sue überrascht und die rothaarige Schönheit eilt sofort zu ihr.

„War recht schwierig, euch hier zu finden, Schätzchen, aber dann dachten wir uns, dass wir einfach mal dem Donner nachgehen sollten, der bei strahlendem Sonnenschein ja doch etwas verdächtig wirkte~“ Nevan packt sie an den Schultern und hilft ihr hoch. Golden zittert am ganzen Leib. Halt suchend klammert sie sich an ihre Schultern.

„Wir?“, fragt sie noch, ehe sie zu husten beginnt.

„Ja, wir.“ Aus dem Augenwinkel bemerkt sie den Bookman, der gemächlichen Schrittes zu den Frauen kommt. Ein durchsichtiger Tetraeder schwebt in etwas Abstand hinter ihm, wie aus Glas, und in seinem Inneren ist der Ellipsenpapst eingeschlossen. Er ist wieder zu einem Ditto geworden.

„Wir haben beschlossen, dass wir besser eingreifen, ehe sich zwei unserer Anführer gegenseitig die Hölle heiß machen. Nehme an, dass sich das hier anders klären lässt“, murmelt der Alte gefasst, während Nevan Golden auf den Rücken klopft.

„Aber“, hustet die Mary Sue verwundert, „was ist mit Taldeers Befehl?“

„Taldeer?“ Nevan rollt mit den Augen. „Die ist zur Zeit nicht ganz zurechnungsfähig. Und mal davon abgesehen, müssen wir ja auch nicht alles gutheißen, was sie sich so ausdenkt, nicht wahr?“ Die Succuba kichert amüsiert. „St. Ditto hat dich kräftig eingeseift, Süße. Überraschend, dass er dir nicht das Kleid vom Leib geschmort hat ... und ein bisschen schade.“ Mittlerweile ist der Bookman bei ihnen.

„Sie scheinen erschöpft zu sein, Golden. Benötigen Sie eine Körperstimulanz?“ Er zieht eine Phiole mit orangefarbenem Inhalt aus seinem Ärmel, die er Golden mit einem entschuldigenden Grinsen reicht. Aber die Mary Sue antwortet nicht.

„Sieh an, sieh an, die MSTing-Sue-Per“, hallt es in ihren Gedanken wider. „Ich rechnete mit vielem, selbst damit, dass du St. Ditto zerstörst, nachdem ich dir erzähle, was passieren soll, aber nicht damit, dass die Speichellecker der Feenschale hier auftauchen. Wieso mischen sie sich ein und mehr noch: Ich habe den Kontakt zu St. Ditto verloren! Durch deine Augen kann ich ihn sehen, aber er entzieht sich meinem Einfluss! Welches Plot-Device verwendet der Bookman, dass er damit den Ellipsenpapst stoppen und meine Verbindung zu ihm trennen kann? Vermag er, das Plothole selbst zu kontrollieren? Ist es gar ein Deus Ex Machina, den er da kontrolliert?! Und wie mächtig ist Nevan geworden, wenn sie St. Dittos Angriff zu neutralisieren imstande ist? Diese Sue-Kraft, die sie eingesetzt hat... Ich kenne sie! Sie stammt von einem MEINER Gary Sues! Was hat all dies zu bedeuten?!“ Er brüllt wie ein Wahnsinniger. Golden ist vom plötzlichen Auftauchen der anderen MSTing-Sues noch immer so überrascht, dass sie ihm gar nicht antwortet.

„Schätzchen?“, fragt Nevan skeptisch, während sie an Goldens Schulter rüttelt. Jedoch ist der Blick der Mary Sue auf einmal ausdruckslos und leer, als würde sie Nevan gar nicht mehr wahrnehmen.

„Einmal mehr wird mir bewusst, wie wenig Einfluss ich doch auf dieses Multiversum habe... Es ist ein einziger Antagonist, mitsamt seiner unbeherrschbaren MSTing-Sues, die da in ihrem Plothole sitzen und sich anmaßen, die Rolle der Feenschale einnehmen zu können. Narren!“
 

Außer Atem stürmt Dr. Golden Chie eine Treppe empor, stößt eine Frau im weißen Kittel, die ihr überrascht entgegen kommt, einfach zur Seite und schlägt die Tür am anderen Ende des Flurs auf. Drinnen sieht sie zwei Jungs in bunten Outfits und einen kugelrunden Hamster. Die drei starren mit angewiderten Blicken auf einen Flachbildschirm, ehe sie sich überrascht umwenden.

„Ihr dürft das MSTing nicht beenden!“, plärrt sie, während sie noch nach Atem ringt. Golden hebt einen Arm und deutet auf den Monitor. Fünkchen schießen aus ihrem Zeigefinger, dann ein greller Strahl, der den Fernseher kurzerhand sprengt. „Nun ja, ehm~ Für Erklärungen habe ich jetzt auch keine Zeit, allerdings...“

„Wer bist du?“, fragt der Junge mit dem Monokel, während er unbedarft blinzelt. Golden lacht aus vollem Halse.

„Ach, Eli. Irgendwie durch nichts zu schocken, so kenne und liebe ich dich. Ich bin Dr. Golden Chie, und ich bin eine Mary Sue!“ Dann verpufft sie zu einer Rauchwolke.

„Altah“, murrt der Hamster, während er skeptisch in sein Tasse sieht. „War'n in da Kaffee Drogahn oda so?“
 

„Überraschend, dass ich dich durch die Augen der Kommentatoren plötzlich sehen kann, wo du doch an einem ganz anderen Ort zu sein scheinst, Golden, und schade um den Fernseher, ganz zu schweigen von der letzten LoveDiaryLetter-FF... Damina und Lucina können nun nicht mehr beschworen werden.“ Golden jubelt innerlich, als sie die Niederlage aus der Stimme des älteren Autors förmlich heraushören kann. „Sue-Bunshin oder wie nanntest du die Technik gleich wieder? Wann hast du ihn los geschickt, hm?“ Doch sie ignoriert die Frage eiskalt. Die Mary Sue blinzelt mehrmals, ehe sie sich aus Nevans Berührung löst und wieder aus eigener Kraft stehen kann. Ein überglückliches Lächeln stiehlt sich auf ihre Züge.

„Leute... Ich danke euch, dass ihr gekommen seid, so sehr. Aber wir müssen jetzt ganz schnell...“ Weiter kommt sie nicht. Abrupt schreit Golden auf, krallt die Hände in ihr Haar und geht auf die Knie.

„Törichte Mary Sue!“, brüllt der Autor in ihre Gedanken. Gewaltige Schmerzen breiten sich aus, die Golden bis in die letzte Faser lähmt. Außer dem und der erbosten Stimme des Autors, nimmt sie nichts anderes mehr wahr. „Warte nur ab, du! Dereinst geschaffen aus nicht weniger als der Hälfte meiner Autoren-Macht, warst du das mit Abstand mächtigste Wesen, das je in diesem Multiversum existierte. Selbst die Mary Sue, die damals zum Fall der Feenschale führte, stand noch unter dir. Du hast Einblick in die Physiologie des Multiversums erhalten und hast es in seiner Komplexität begriffen wie kein anderer, standest du schließlich zwischen den Seiten, weder ganz Mary Sue noch ganz MSTing-Sue, unangreifbar und unaufhaltsam, gefördert durch mich, nicht weniger als einen älteren Autor. Dass du aufgrund deines daraus resultierenden Selbstbewusstseins hin und wieder störrisch sein würdest, war für mich nicht anders zu erwarten, aber dass du dich so quer stellst, dass du eine meiner tollen, mit Mühe geschriebenen FFs und zwei so liebreizende Sues wie Damina und Lucina vernichtest, hätte ich nicht gedacht! Nun gut, ich ließ es darauf ankommen, so ziehe ich auch meine Konsequenzen! Immer wieder dieselbe Leier mit dir. Ein Multiversum, zwei Seiten, und dennoch trägst du einen dritten Konflikt aus. Dein Widerstand gegen das Schicksal ist so unnötig wie abstrus!“ Gleißende Blitze brechen aus Goldens Körper hervor, während sie sich kreischend, als würde sie verbrennen, hin und her windet. Die anderen Sue-Per sehen ihr nur fassungslos zu. Nevan will sie berühren, doch sie zuckt fauchend zurück, kaum dass sie eine Hand auf Goldens Schulter legt und einer der Blitze ihre Fingerkuppen versengt. „Jedoch hast du mich heute einmal zu oft herausgefordert, Mary Sue! Weder wirst du den Aufstieg meines elliptischen Avatars verhindern, noch wirst du mich aufhalten, indem du meine Pläne sabotierst! Ich bin ein Wissenschaftler, Golden, du solltest bereits wissen, dass ich zu experimentieren gewohnt bin und immer eine neue Möglichkeit finde, selbst dann, wenn die Geschehnisse auf der unteren Ebene nicht so verlaufen, wie ich es mir zuerst ausmale.“ Der ältere Autor stöhnt genervt. „Na, wie mache ich es denn... Der Avatar wird auch ohne Damina und Lucina auferstehen, kann ich doch behaupten, in diesem Multiversum über einen reichhaltig bemessenen Vorrat an stets formbarer Sue-Macht zu verfügen. Ich zapfe dich einfach an, um Damina und Lucina dadurch zu ersetzen!“ Golden wird von einer unsichtbaren Faust emporgehoben, schreit mit sich überschlagender Stimme auf. Dann knallt es laut, als eine gewaltige Druckwelle von ihr ausgeht. Die Sue-Per werden davon geschleudert und das Plotdevice des Bookman zerbirst in einer Woge aus Scherben, die kurz darauf vergehen. St. Ditto leuchtet von innen heraus, kaum dass er befreit wurde. „Ich bekomme meinen Avatar, ob du nun willst oder nicht; unwissende, aufmüpfige Göre. Und dass ich die benötigten Kräfte von dir abzapfe, ist gleich die Strafe dafür, dass du wieder so frech warst. Vernichten werde ich dich gewiss nicht, denn dafür bin ich viel zu zufrieden mit dir, auch wenn sich dies deinem begrenzten Verständnis gewiss entziehen wird. Herz und Seele, Golden, denke darüber nach! Nur die, die mehr sind als oberflächlicher Abglanz der Autoren, werden wahrhaftig in der Lage sein, etwas zu verändern!“ Schließlich fällt Golden zu Boden, ringt nach Luft, als die Woge der Pein endlich abebbt und sieht einen Moment lang nur Sternchen vor den Augen. Pure Erleichterung macht sich breit, als es aufhört
 

„Fick dich, Elypsion“, flüstert Golden, während sie versucht, sich aufzurichten. Die anderen Sue-Per eilen zu ihr. Schweiß steht auf ihrer Stirn. Endlich verstummt der Autor und für Golden fühlt es sich an, als würde eine gewaltige Last von ihren Schultern genommen. Der Bookman öffnet die Phiole und legt sie kurzerhand an Goldens Mund, ohne ihre Reaktion abzuwarten. Sie trinkt den Inhalt gierig aus.

„Trotz der dramatischen Effekte, währen Sie wohl so nett, uns zu erklären, was genau hier gerade passiert ist?!“, fordert der Alte sie auf, aber sie ringt noch immer nach Luft. Nevan knurrt plötzlich, und der Bookman sieht sie verwirrt an. Schließlich folgt er ihrem Blick, der sich wie besessen auf die leuchtende Kugel fixiert, zu der St. Ditto geworden ist. Das Ding schwebt in der Luft, steigt langsam immer höher.

„Gewaltig~“, kichert Nevan, während sie die Augen zu Schlitzen verengt. „Die Macht, die von ihm ausgeht, meine ich. Kann sie fühlen.“ Ein düsteres Grinsen stiehlt sich auf ihre Züge. Stirnrunzelnd zieht der Bookman den Saum seines linken Ärmels zurück. Das blutrote Auge, das mitten in seinem Unterarm prangt, zuckt unstet hin und her, kreiselt wie verrückt.

„Ich kann mit dem Sharingan sehen, wie dicht die Sue-Macht ist. Was geschieht gerade mit St. Ditto?“

„Das ist nicht mehr St. Ditto“, japst Golden schließlich, während sie langsam aufsteht. Nevan hilft ihr hoch und stützt sie noch einen Moment, ehe sie aus eigener Kraft stehen kann. „Das ist ... etwas anderes. Er war nie der, für den wir ihn hielten. St. Ditto konnte ich nicht retten. Vielleicht, hätte ich eher Bescheid gewusst, aber ich bin ja auch nur eine Mary Sue...“ Sie seufzt wehleidig und kneift die Augen zusammen.

„Sparen Sie sich das kryptische Gefasel, Golden“, herrscht der Bookman sie an. „Erklären Sie uns besser, was genau hier geschah!“

„Schätzchen, auch wenn mir sein Ton nicht gefällt, aber er hat Recht. Was ist passiert?“ Golden zuckt nur mit den Schultern.

„Tut mir leid, ich weiß es nicht. Er ist nun wohl ein Avatar von Elypsion geworden oder so...“

„Elypsion?!“, zischt der Bookman und sieht abermals zur leuchtenden Kugel. Sie wird auf ihrem Weg nach oben immer schneller, ist schon so hoch gestiegen, dass man sie kaum mehr erkennen kann.

„Hey, dann gibt es ihn wohl doch, was?“ Nevan kichert. „Sieht aber nicht so aus, als würden wir nun seine Bekanntschaft machen.“

„Nehmen Sie es mir nicht übel, aber darüber bin ich froh.“ Das Sharingan des Bookman zuckt noch immer wie wild hin und her, als würde es versuchen, die gleißende Kugel anzusehen und seinen Blick im letzten Moment krampfhaft abwenden. Schließlich zieht er den Saum seiner Kutte wieder zurück.

„Was ich nur seltsam finde“, beginnt Nevan, während sie die Arme verschränkt, „im selben Maß, in dem St. Dittos Macht schlagartig zunahm, ist die Deine abrupt abgesunken, Golden. Was hat das zu bedeuten?“ Sie sieht die Mary Sue neugierig an, die daraufhin nur überrascht blinzelt.

„Das hast du bemerkt?“

„Aber sicher~ Ich spüre die Seelen der Wesen, wie du ja weißt.“ Nevan zwinkert verschmitzt. Sogleich erstaunt Golden sichtbar.

„Oh! Also hat er noch eine Seele...“ Sie neigt den Kopf, um nun ebenfalls zur strahlenden Spähe am Himmel zu sehen. Aber sie ist verschwunden. „Ach, St. Ditto“, nuschelt Golden bedrückt. „Ich muss ... von hier verschwinden. Danke, dass ihr aufgetaucht seid, und ... ach, verdammt, ich muss erst mal nachdenken.“ Dann löst sie sich auf. Wie ein Schwarm abnormal heller Glühwürmchen wird sie vom Wind davongetragen, und die anderen sehen ihr nur noch verwirrt nach.

Der Bookman schnaubt genervt, während er die leere Phiole verstaut, die er noch immer in der Hand hält. „Und so geht sie dahin. Mal wieder...“

„Hm~ Typisch Golden. Aber sehen Sie sich nur die Umgebung an. Hier ist ja alles“, Nevan lässt ihren Blick umherschweifen, „total verwüstet. Gefällt mir irgendwie. Ein paar Narben stehen dieser krankhaft unschuldigen Welt, wenn Sie mich fragen.“

„Papperlapapp“, zischt der Bookman ungerührt, „diese Welt ist nicht unschuldiger als alle anderen. Es zeigt sich nur anders, aber darüber zu diskutieren, können wir uns jetzt sparen.“ Er geht ein paar Schritte, während denen er sich stirnrunzelnd umsieht. „Elypsion also, was? Heh, ich bin mal gespannt, wie Taldeer darauf reagieren wird, dass uns St. Ditto wieder 'verlassen' hat.“

Nevan raunt vergnügt. „Oh, ja, ich bin schon gespannt, was sie zu sagen hat.“ Sie wendet sich mit wehendem Haar um und sieht den Bookman eindringlich an. „Was meinen Sie? Wusste sie, dass es dazu kommen wird? Ich meine, seien wir ehrlich und vergessen mal einen Moment, dass wir keinen Schimmer haben, was hier vorgefallen ist: Golden verliert eine beträchtliche Menge ihrer Macht, da sie in der Pokémon-Welt zufälligerweise denselben Gary Sue einsacken will, dem Taldeer St. Ditto auf die Fersen gehetzt hat und ist nun deutlich schwächer, was Taldeer nur passen dürfte. Zufall oder nicht?“ Lauernd verengt sie die Augen zu Schlitzen und der Alte grinst schräg.

„Es gibt bei Taldeer keine Zufälle.“
 

Schließlich zogen sich die MSTing-Sues zurück. Einige Zeit ist vergangen, seit Dr. Golden Chie in der Pokémon-Welt gegen den Ellipsenpapst kämpfte und jener verschwand. Nach der Rückkehr in die Basis, blieb die Mary Sue jedoch bis auf weiteres verschwunden. Trotz einer kurzen Suchaktion, konnten weder der Bookman noch Nevan sie aufspüren.
 

Später treffen sich Taldeer, Nevan und der Bookman im Dom der Feenschale, dem Herzen der Festung und üblichen Versammlungsort der Anführer. Letztere sind überrascht, dass sich Taldeer zwischenzeitlich wieder besser zu fühlen scheint, zumal sie es selbst war, die das Treffen einberief. Die Runenprophetin lehnt es jedoch ab, Angaben über ihren momentanen Zustand zu machen und bittet darum, dass man ihr erzählt, was sich in der Pokémon-Welt zutrug, während sie mehr oder weniger bewusstlos war. Nevan kommt der Aufforderung nach und berichtet kurz von den Geschehnissen. Taldeers Miene verdüstert sich zusehends.

„Hätte ich es nur vorausgesehen“, murmelt sie einen Moment nachdem Nevan endet und schüttelt den Kopf. „Es ist bedauerlich, dass Seine Heiligkeit uns unter solch suspekten Umständen abermals abhanden kam. Muss es mich nun wundern, dass Golden damit zu tun hat?“

Nevan neigt den Kopf, als Taldeer Golden anspricht und ein kaum zu deutendes Lächeln huscht über ihre Lippen. „Denk was du willst, Schätzchen, aber wundern sollte uns eher, warum St. Ditto sie niedergerungen hatte, als wir beide dort ankamen. Golden ist mächtiger als er ... bedeutend mächtiger. Wenn sie ihm unterlag, dann nur aus einem Grund; sie muss es zugelassen haben. Ich frage mich, was dahinter steckt.“

„Außerdem“, der Bookman räuspert sich kurz, „sollten wir nicht vergessen, dass plötzlich ein nicht unerheblicher Teil von Goldens Macht auf St. Ditto überging, falls man das so bezeichnen kann. Alles in allem, ist es eine ziemlich fragwürdige Situation.“

„Ja, das mag sein“, meint Taldeer knapp, „aber dennoch... Hätte ich nur vorausgesehen, wozu all das führt, hätte ich Seine Heiligkeit niemals dort hin geschickt.“ Sie kneift die Augen zu und reibt sich über die Schläfen. Der Alte stutzt unterdessen, sieht aus dem Augenwinkel kurz zu Nevan.

„Haben Sie es denn nicht vorausgesehen, Taldeer?“ Abermals schüttelt die Runenprophetin den Kopf.

„Nein. Wie ich bereits andeutete, ist es mir momentan nicht möglich, meine Kräfte im gewohnten Ausmaß einzusetzen. Nur ein kurzer Blick, wenn überhaupt, mehr kann ich nicht riskieren. Ich komme mir...“, sie lacht verlegen, „fast wie eine Blinde vor oder als wäre ich taub geworden.“

„Schätzchen, würdest du einfach erzählen, wo das Problem liegt, könnten wir sicher eine Lösung dafür finden.“ Nevan wirft ihr Haar zurück, verschränkt die Arme. „Die Geheimniskrämerei haben wir doch 'eigentlich' hinter uns gelassen, hm?“

Aber Taldeer wehrt ab. „Ich möchte darüber nicht sprechen. Zu gegebener Zeit wird sich alles aufklären, wie so oft.“ Sie seufzt verhalten. „Also sagen Sie mir, Bookman; wie geht es MSTsaw?“

„MSTsaw?“ Der Alte blinzelt verwundert. „MSTsaw ist in meiner Bibliothek. Ich habe ihm erlaubt, in den Aufzeichnungen der Organisation zu lesen, sodass er sich ein genaueres Bild von uns machen kann. Die Kräfte des Dämons ließen ihn schnell genesen und ich bin mir sicher, dass unser Experiment gelungen ist. Nun ... muss er natürlich die Kontrolle über seine Fähigkeiten gewinnen, aber ich bin zuversichtlich. Er geht souverän mit seiner neuen Situation um.“

„Das ist gut... Sehr gut“, murmelt Taldeer. Pure Erleichterung macht sich auf ihrem Gesicht breit. „Bookman, helfen Sie ihm bitte so gut es geht.“ Er nickt, während Nevan plötzlich einem Geistesblitz zu erliegen scheint.

„Du benötigst MSTsaw, um dich von einem Husten befreien zu lassen?“, hakt sie besorgt nach, doch Taldeer reagiert nur mit plötzlicher Aggression.

„Das ist kein Husten, Närrin!“ Sie fängt sich wieder. „Ach, wie soll ich es erklären... Nicht heute, MSTing-Sues.“

„Wie auch immer~“, schmollt die Succuba. „Ich habe vorhin mal mit MSTsaw gesprochen. Souveränität ist Ansichtssache, aber er meinte zu mir, dass er Heimweh hätte. MSTsaw möchte Silent Hill besuchen. Habe ihm noch nicht erzählt, was zwischenzeitlich mit der Stadt geschah, aber ich denke, ich werde ihn dort hin bringen, sodass er es mit eigenen Augen sieht.“

„Ich bin dafür“, pflichtet der Bookman ihr bei. „Wir können ihn nicht die ganze Zeit hier einsperren.“

„Nun, tut was ihr für angemessen haltet.“ Taldeer nickt ihnen zu. „Solange er nur so bald wie möglich die Kontrolle über seine Zensur-Kräfte bekommt, ist mir alles recht.“ Die anderen sehen sie einen Moment lang skeptisch an und Taldeer bemüht sich, den Blicken möglichst nichtssagend zu begegnen. Ein genervtes Grummeln ist vom Bookman zu hören, während er mit den Augen rollt. „Machen Sie nicht so ein Geheimnis daraus, Taldeer. Sie sehen doch, wozu das führt. Alles kommt früher oder später ans Licht, wie beispielsweise auch die Vorwürfe, die Sie vorhin Golden machten.“ Abermals tauscht er einen kurzen Seitenblick mit Nevan aus. „Warum haben Sie für sich behalten, was Sie über Goldens Machenschaften wussten? Hat es etwas mit der Sache zu tun, die Ihnen Sorgen bereitet?“

Taldeer winkt ab. „Nein, hat es nicht, und warum ich all das für mich behielt, geht nur Golden etwas an, wenn überhaupt. Aber wo wir nun schon bei diesem Thema sind: Was ist mit euch? Wie werdet ihr nun weiter verfahren, nachdem euch klar wurde, dass sie mehrfach ganz bewusst gegen uns arbeitete? Ich bin definitiv dafür, dass sie einstimmig ausgeschlossen wird. Dagegen kann sie sich nicht wehren!“

Lauernd senkt der Bookman den Kopf. „Nein, das 'könnte' sie nun vermutlich nicht mehr, wo sie völlig unerwarteterweise ... geschwächt wurde.“

Nevan hat Mühe, ihr spöttisches Gekicher zu unterdrücken. „Nun ja, Liebes, Golden ist bekanntlich nicht die Einzige, die hier ein eigenes Süppchen am Kochen hat, was? Sie nun ausschließen, nur weil sie eigenen Dingen nachgeht, so wie wir alle? Ehe ich ihre Gründe nicht kenne, bilde ich mir dazu keine Meinung. Ihr zwei mögt euch nicht und das ist mir klar, aber ICH bin auch Goldens Freundin, so wie sie die Meine.“

„Dem stimme ich zu.“ Der Bookman nickt. „Golden war von Anfang an eine mysteriöse Person, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Dennoch haben wir durch sie in vielerlei Hinsicht profitiert, wohingegen dieser angebliche Verrat schon fast vernachlässigt werden kann. In der Hinsicht, Taldeer, nehmen Sie beide sich überhaupt nichts.“ Taldeer keucht vor Empörung auf. Mit entgleisenden Gesichtszügen sieht sie zwischen den anderen Sue-Per umher und wirkt einen Moment so, als würde sie gleich vor Wut platzen. „Ehe ich nicht ihre Absichten kenne, kann ich nicht über die Vorwürfe urteilen ... zumal ich so meine Zweifel habe, wie viel Wahrheit letztlich in den Anschuldigungen liegt, die Sie während eines Anfalls von Atemnot voller Wut ausspien.“ Er fixiert die Runenprophetin, die ihm nur mit vor Unglauben geweitetem Blick entgegen sieht, mit eiserner Gelassenheit.

„Was wollen Sie damit sagen, Bookman?“, fragt Taldeer lauernd. Dem Alten entgeht es nicht, aber es scheint ihn nicht zu stören.

„Nun... Ich habe mir vorgenommen, so mit der überraschenden Situation umzugehen, wie Sie es für gewöhnlich tun; positiv denken. Darum merke ich an, dass Goldens Handlungen – zumindest die, die Sie ansprachen, Taldeer – nicht so schlecht für die Organisation waren, wie Sie es letztlich darstellen. Beispielsweise hätten wir ohne ihr Zutun nicht erfahren, dass sich der Verräter Torquemada mit der Chaosfee verbündete. Unser Zusammentreffen mit ihm hat gezeigt, dass wir in der Lage sind, uns gegen ihn zu wehren, wenn wir uns entsprechend vorbereiten. Einzig und allein der Überraschungsmoment verschaffte ihm einen Vorteil, aber wir müssen uns auch fragen, ob es anders so früh bereits zu einem Zusammentreffen gekommen wäre. Abgesehen davon...“ Er räuspert sich anhaltend und wischt sich mit dem Mantelsaum über die Stirn. „... ist es nicht die Aufgabe der interdimensionalen MSTing-Organisation, jede Sue, auf die wir treffen, zu töten, als wären sie allesamt Schlachtvieh. Wir haben uns entschieden, über die Welten zu wachen und dann einzugreifen, wenn eine Mary Sue oder ein Gary Sue zu mächtig wird und die darunter zu leiden haben, die sich nicht wehren können. Wir bekämpfen entstehende Bedrohungen, um das Gleichgewicht zu wahren. Dass Golden nun Nina Sharps Bestien davon abhielt, auf Meons Kreuzfahrtschiff ein wahres Blutbad anzurichten, ist meiner persönlichen Meinung nach durchaus wünschenswert, da die meisten Gäste nur Unschuldige waren, die zudem nicht einmal von der Existenz dieser Runen-FF wussten, die Sie so bedingungslos in Ihren Besitz bringen wollten, dass sie sie erst für Jahre unbehelligt ließen und dann plötzlich selbst vor radikalen Maßnahmen nicht zurückschreckten.“

Taldeer reckt das Kinn vor, während Nevan amüsiert lächelnd die Arme verschränkt. „Eine verblüffende Äußerung von Ihnen, Bookman, und ebenso an den Haaren herbeigezogen. Ich war nicht die Einzige, die radikale Maßnahmen angeordnet hat. Erinnern Sie sich, wessen MSTing-Sue es war, die damals ein Massaker unter einer Hochzeitsgesellschaft anrichtete, da Sie lediglich eines einzigen Gary Sues habhaft werden sollten?“

„Was zwischen Nina Sharp und mir besprochen wurde hat seine Gründe. Ich werde wissen, wann und warum ich die Aktionen meiner MSTing-Sues billige und wann und warum nicht. Lenken Sie nun nicht vom Thema ab.“

„Das Thema sprachen Sie selbst an, Bookman. Oder wie war das doch gleich, von wegen die interdimensionale MSTing-Organisation würde eingreifen, wenn Tyrannen aufzusteigen drohen, die die Wehrlosen unterdrücken?“ Sie lacht schallend. „Kommen Sie mir nicht mit Ihrer geheuchelten Moral. Auch an Ihren Händen klebt Blut!“

„Nun, Taldeer...“ Er wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Sie werden schon wissen, warum Sie damals mich auf die Mission schickten.“

„In der Tat“, meint die Runenprophetin höhnisch schmunzelnd. „Aber gut, wenn Sie sich noch keine Meinung dazu bilden können ... oder wollen ... dann warten wir ab, bis Golden sich dazu geäußert hat.“

„Mir würde es genügen, wenn vorerst Sie offenbaren, warum Sie alles für sich behielten, wo Sie doch angeblich schon länger davon wussten. Es wäre bereits ein erster Schritt in die richtige Richtung.“ Er verschränkt die Arme.

„Auch auf die Gefahr hin, mich nun zu wiederholen, aber meine Gründe dafür gehen nur Golden etwas an, wenn überhaupt“, meint Taldeer noch knapp, ehe sie sich Nevan zuwendet. „Und was ist mit dir?“

„Was sollte denn mit mir sein, Schätzchen?“, kichert die Angesprochene. „Ich weiß nach wie vor nicht, was Golden so Schlimmes getan haben soll, dass ich mich, deiner Meinung nach, nun plötzlich gegen sie stellen müsste. Wenn du vielleicht so gnädig wärst, es mir deutlicher zu erklären, als nur mit“, sie kichert, kann es kaum unterdrücken, „in einem Anfall von Atemnot ausgespieenen Worten der Wut?“

„Natürlich“, meint Taldeer mit theatralischer Freundlichkeit. „Wie wäre es denn damit, dass Golden unseren Angriff auf die M.S.Ting zu sabotieren versuchte, nicht nur, indem sie Nina Sharps Bestien aufhielt, sondern auch, indem sie ein Portal öffnete, durch das sowohl die Chaosfee wie auch der abtrünnige Torquemada in das Geschehen fanden? Wenn ich mich richtig entsinne, hat Torquemada dir schwer zugesetzt und du bist ihm nur mit Mühe und Not entkommen.“

„Mag sein, Schätzchen“, entgegnet Nevan kühl, „aber wie ich dir bereits damals sagte, würde ich eher dir den Kopf abreißen – natürlich im übertragenen Sinne – falls du alles bereits voraussahst und es uns aus irgendwelchen Gründen verschwiegst.“

Taldeer fährt mit beherrschter Stimme fort. „Golden war es auch, welche dafür sorgte, dass die Reiter mit Meon zusammentrafen, wodurch es Dando erst möglich wurde, die Spur seines Onkels aufzunehmen. Das Ergebnis ist dir bekannt, und nun liegt deine geliebte Stadt in Trümmern.“

Plötzlich kippt die gesamte Stimmung. Nevan fährt herum, bleckt aggressiv die Zähne und faucht Taldeer gellend an. Die Runenprophetin weicht vor lauter Überraschung sogar einen Schritt zurück. „Und das soll mich nun überzeugen?!“, bellt sie sie an, und Taldeer neigt skeptisch den Kopf. „Bis zuletzt hast du uns davon abgehalten, die Gary Sues anzugreifen, als wir auf ihr Treiben erstmals aufmerksam wurden, was noch lange nicht sagt, dass du es mal wieder nicht bereits vorher wusstest!“ Taldeer zuckt unmerklich zusammen. „Du, Golden und ich waren damals vor Ort und haben das MSTing zu Chaosfees FF aus der Ferne überwacht. Als die Golden Sues auftauchten, hast du dich in MSTsaws Landhaus geschlichen und dafür gesorgt, dass das MSTing fortgesetzt werden kann, während die Halbstarken verhindert waren. Wer sagt uns eigentlich, dass du nicht auch vorausgesehen hast, dass Silent Hill zerstört wird, nachdem die Chaosfee frei kommt? Wäre dem so, hättest du es absichtlich verschwiegen und uns erst dann mitgeteilt, als wir es nicht mehr abwenden konnten! Dass du es jetzt plötzlich anbringst, um Golden anzuschwärzen, finde ich schon ziemlich verdächtig. Was planst du diesmal, Süße, hm?“

„Ich plane gar nichts. Du verrennst dich in wüsten Spekulationen, Nevan“, murmelt Taldeer. „Enttäuschend. Ich dachte, dass du mir vertraust.“

„Rutsch mir den Buckel runter und bremse mit der Zunge, wenn du unten ankommst!“, schreit die Rothaarige aufgebracht. „Eins sage ich dir, Schlampe: Überspanne den Bogen nicht, indem du jetzt anfängst, mich gegen meine Freundin ausspielen zu wollen und dann mein Vertrauen verlangst!“ Nevans Augen leuchten auf, bis sie wie violette, glühende Edelsteine wirken. Unstete Bewegung zuckt durch ihr schwarzes Gewandt, das sich langsam zu verflüssigen scheint. „Ich habe sogar noch einen anderen Verdacht: Du und Torquemada konntent euch nicht ausstehen. Die Chaosfee, deren Befreiung von dir eingefädelt wurde, führte letztlich dazu, dass Torquemada die Organisation verließ! Dein ewiger Gegenpol, der dich aufgrund deiner Machenschaften vor den MSTing-Sues anprangerte, noch ehe der Bookman, St. Ditto, Golden oder ich überhaupt in der Organisation waren - endlich aus dem Rennen geschieden! Schon ein erstaunlicher Zufall, wenn man so darüber nachdenkt. Könnte es dann nicht auch sein, dass du das, was du nun Golden als 'Verrat' in die Schuhe schieben willst, wider besseren Wissens für dich behieltst, um mit der Zeit auch diese Widersacherin zu eliminieren? Erst Torquemada, nun Golden? Sodass es keinen mehr gibt, der deine Entscheidungen kritisiert? Denn wir beide“, sie deutet auf den Bookman, „haben bisher scheinbar den Fehler gemacht, dir etwas zu stark zu 'vertrauen'!“

Der Alte räuspert sich. „Ich schweige mich bezüglich Torquemada aus. Jedoch ... ansonsten ein interessanter Gedanke, der die offensichtliche Schwäche in Ihren Vorwürfen gegen Dr. Golden Chie nur allzu deutlich anspricht. Wie äußern Sie sich dazu, Taldeer?“

Taldeer starrt die beiden abwechselnd an. Dann winkt sie nur noch ab. „Ich äußere mich vorerst gar nicht. Wie euch sicherlich aufgefallen ist, sind wir damit beschäftigt, uns gegenseitig Vorwürfe zu machen und uns zu streiten, statt zusammen zu arbeiten, so wie wir es früher taten. Woran es liegt, entzieht sich meiner Kenntnis, darum werde ich vorerst...“

„Meiner Kenntnis entzieht es sich nicht, Teuerste“, ruft Nevan dazwischen, schneidet ihr das Wort ab. „DU warst es, die alle entscheidenden Handlungen unserer Organisation dirigiert hat, angeblich aufgrund deiner ominösen Visionen. Wir haben dir immer vertraut, aber seit es um deine Runen-FF ging, seit wir wissen, wie skrupellos du selbst unsere eigenen Mitglieder – oder wer war es, der St. Ditto damals ans Messer lieferte? – manipulierst, um deine eigenen Interessen zu fördern, drehst du langsam aber sicher durch! Zieh jetzt nicht deinen Kopf aus der Schlinge, indem du so eine billige Ausflucht bringst, nur weil du dich in deinem Netz aus Intrigen langsam selbst verhedderst!“ Schwarzer Rauch steigt von Nevan auf, aber Taldeer zeigt sich nicht beeindruckt.

„Dem stimme ich zu“, meint der Bookman nachdrücklich, „und ich warte noch auf Ihre Antwort zu Nevans Frage. Haben Sie darauf hingearbeitet, dass Ihre Widersacher aus der Organisation verschwinden oder nicht?“

Taldeer kneift die Augen zusammen, hebt beschwichtigend die Arme. „Was auch immer hier plötzlich vorgeht, MSTing-Sues, es behagt mir ganz und gar nicht. Genug davon. Wir drehen uns nur im Kreis. Denkt was ihr wollt und ich tue dasselbe. Mir fehlen zur Zeit die Nerven, weiter darüber zu debattieren. Wenn Golden zurückkehrt, stellen wir sie zur Rede und dann werden wir schon sehen, wie sich die Sache entwickelt. Nun“, sie atmet erschöpft aus, „ziehe ich mich zurück. Gehabt euch wohl.“ Taldeers Körper wird von einem bläulichen Schimmer umhüllt, der ihre Konturen nachzeichnet. Einen Moment später ist sie verschwunden. Nevan und der Bookman schweigen sich kurz an, tauschen vielsagende Blicke aus. Schließlich spuckt der Bookman verächtlich auf den Boden.
 

„Pah! Ich wusste, dass sie wieder etwas verheimlicht. Nicht, dass mich das noch überraschen würde, verdammt“, keift Nevan. Sie beruhigt sich langsam und ihr Gewand nimmt wieder feste Form an.

„Nehmen Sie ihr ab, dass sie nicht vorhersah, was kürzeste Zeit später geschehen würde, nachdem St. Ditto in die Pokémon-Welt geschickt wird? Ich mit Sicherheit nicht.“

„Oh, Bookman, ich bitte Sie!“, raunt Nevan abwinkend. „Taldeer hatte St. Ditto damals bereits abgeschrieben, als er, zusammen mit Golden, undercover auf der MSTing unterwegs war! Ich bin mir, verdammt noch mal, sicher, dass es kein 'glücklicher Zufall' war, dass wir ihn noch retten konnten und dafür nur“, sie wackelt mit den Fingern, „dieses Schiff angreifen mussten, wobei wir glücklicherweise auch gleich noch die FF einsacken konnten, nach der ihr der Zahn tropfte und bei der sie scheinbar zu blöd war, sie viel früher schon von den Golden Sues zu stehlen. Sie wollte doch selbst, dass die Runen-FF überhaupt erst bei den Reitern landet, wissen Sie das nicht mehr? Das war eiskalt einkalkuliert! Kenne Taldeer ein bisschen besser als Sie, und eins sage ich Ihnen: Sie ist eine verdammt gute Schauspielerin.“

„Irgendwann fliegt jedes Schauspiel auf“, murmelt der Alte, während er ein pechschwarzes Zigarillo aus der Innentasche seiner Kutte zieht. „Diese Organisation verdient ihren Namen nicht, Nevan. Vielleicht sollten wir uns in 'interdimensionales Intriganten-Chaos' umbenennen, bei all der Unordnung und Geheimnistuerei, die hier herrscht?“ Er sucht nach einem Streichholz.

„Zum Kotzen“, stimmt sie ihm zu und schnipst beiläufig, woraufhin ein bläuliches Flämmchen an der Spitze des Zigarillos aufflackert und es zum Glühen bringt. Der Bookman nickt dankbar. „Wir haben uns viel zu abhängig von Taldeers Entscheidungen gemacht. Sie spielt uns doch nur gegeneinander aus, damals gegen Meon – die ich zwar selbst nicht ausstehen konnte, aber ich hatte mit ihr abgeschlossen, als sie aus der Organisation raus war – später gegen Torquemada, der mir zugegebenermaßen selbst ein Dorn in der Titte ist, und nun noch gegen Golden!“

„Man möchte meinen, dass es langsam an der Zeit ist, die Runenprophetin auszubremsen.“ Er pafft etwas Qualm aus. „Mag sein, dass sie die erste MSTing-Sue-Per war, aber trotz aller persönlicher Differenzen gefiel es mir besser, als wir alle uns gegenseitig auspendelten. Die Spannungen zwischen Torquemada und Taldeer standen bereits kurz vor der Eskalation, nachdem Meon die Organisation freiwillig verließ. Als kurze Zeit später Golden beitrat, wurde es immer schlimmer und nun, wo der Großinquisitor weg ist? Etwas muss sich ändern.“

Die Rothaarige schmunzelt. „Abwarten. Ich denke mir, dass uns hier noch die eine oder andere Überraschung blüht, wenn das so weiter geht, und Taldeer blüht noch die eine oder andere Überraschung, wenn sie die Karten nicht bald auf den Tisch legt. Habe das so satt. Ich will endlich Antworten! Vielleicht sollte ich mich mal darum kümmern?“

„Hm?“ Der Bookman horcht überrascht auf, pustet abermals eine Qualmwolke aus. „Besser nicht. Wenn Sie Taldeer foltern, bringen Sie sie entweder um, da sie zu stur ist oder da sie zur Zeit ständig diese Schwächeanfälle erleidet, deren Ursache sie uns so beflissentlich verschweigt.“

„Ja, wahrscheinlich.“ Nevan lässt die Schultern hängen. „Sie hat binnen kürzester Zeit massiv an Kraft eingebüßt... Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass sie sowieso im Begriff ist, langsam das Zeitliche zu segnen. Sie verschweigt uns etwas, etwas wirklich großes, und ich glaube nicht, dass es ihr nur darum geht, dass wir uns keine Sorgen machen. Wenn überhaupt.“ Der Alte nickt qualmend.

„Wissen Sie, was ich vermute? Taldeer wird langsam wahnsinnig. Sie war seit jeher eine machtgierige, skrupellose...“

„Reden Sie nur weiter, aber wundern Sie sich nicht, wenn ich auch betroffen zur Seite sehe~“

„... Person, fürchterlich paranoid, aufgrund dieser Feindschaft mit Torquemada. Sie wissen ja selbst, dass sie sich seit langer Zeit nicht mehr persönlich aus ihrem Schrein begeben hat. Sie hockte hinter dieser magischen Barriere, schon lange ehe wir anderen MSTing-Sue-Per beitraten und fürchtete insgeheim jeden, der andere Ansichten vertrat als sie. Damals hatte sie Torquemada und Meon im Nacken, später nur noch Torquemada und nun, wo er weg ist, geht es mit Golden weiter. Außerdem...“, Besorgnis flackert in seinen Augen auf, „braucht es einen nicht zu wundern, dass Taldeer langsam den Verstand verliert. Versetzen Sie sich nur in ihre Lage. Seit Jahrhunderten sieht sie in die Zukunft, nicht nur in die einer, nein, in die aller Welten. Ist es so unwahrscheinlich, dass das seine Spuren hinterlässt, über diese unermesslich lange Zeitspanne hinweg und bei so vielen Welten?“ Er klopft etwas Asche von seinem Zigarillo, ehe er es abermals an die Lippen setzt und wohlig daran saugt.

„Nun, dass Taldeer nicht in alle Ewigkeit so weitermachen kann, war mir durchaus klar, aber ich hätte mir eher gewünscht, dass ihr irgendwann der Kopf platzt, statt dass ihre Lügen langsam die ganze Organisation zerfressen, da sie selbst nicht mehr rafft, was sie den Leuten erzählt.“ Nevan seufzt resignierend. „Vielleicht sollte man sich mal mit den MSTing-Sues beraten, ob es nicht langsam sinnvoll wäre, die Gute ... 'abzusetzen'.“

Der Bookman reißt überrascht die Augen auf, verschluckt sich fast bei seiner Qualmerei. „Moment: Ich dachte, Sie lieben Taldeer?“

„Oh, natürlich liebe ich Taldeer, verdammt! Und ich bin Goldens beste Freundin! Aber ich lasse mich nicht gerne verarschen. Eins sage ich ihnen, Bookman...“ Sie stemmt die Hände an die Hüften und sieht ihn entschlossen an. „Ich bin nicht bescheuert, Sie auch nicht. Wir haben wohl beide bemerkt, dass hier irgendwas vorgeht, nicht nur in unserer Organisation, sondern im ganzen Multiversum. Golden hat damit zu tun, Chaosfee, dieser Ellipsensack vermutlich auch, und es würde mich wundern, wenn Taldeer nicht zumindest einen blassen Schimmer davon hat, was auf uns zukommt. Wenn manche Mitglieder nicht langsam ihre Prioritäten überdenken, tue ich es an ihrer Stelle und räume hier auf, um dieses Tohuwabohu endlich zu beenden!“

Der Bookman hebt beschwichtigend die Hände, um die abermals immer wütender werdende Nevan, die schon wieder zu wabern beginnt, zur Räson zu bringen. „Überstürzen Sie nichts. Wir alle arbeiten lange zusammen und Taldeer ist, auch wenn es in letzter Zeit Probleme gab, noch immer eine Freundin. Bei Golden ist das auch der Fall, das dürfen wir nicht vergessen. Obwohl ... wenn Taldeers Scharade offenbar auffiel, muss es trotzdem Gründe für Goldens Handeln geben, die wir nicht kennen. Wir müssen herausfinden, was diese Frauen verbergen, nur dann können wir entsprechend darauf reagieren.“

„Hey, dann finden wir es doch heraus, Alter, statt zu warten, bis Taldeer den Arsch hoch kriegt. Suchen wir Golden und stellen sie zur Rede wegen diesem Ellipsenheini und wegen ihrem angeblichen Verrat. Wir werden schon sehen, was sie zu sagen hat.“

Der Bookman zuckt mit den Schultern. „Golden zu suchen, halte ich für ziemlich aussichtslos. Wer weiß schon, in welcher Welt sie sich befindet? Warten wir, bis sie zurückkehrt, falls sie nicht ohnehin bereits wieder in der Festung ist. Ich werde später nach ihr suchen.“ Er nimmt einen letzten Zug von seinem Zigarillo und wirft es dann auf den Boden, um es auszutreten.

„Und in der Zwischenzeit? Wieder nur warten und uns die Zeit vertreiben, indem wir ein paar beschissene FFs verreißen? Wie ich das alles langsam satt habe...“

„Hm, das muss nicht sein. Tun Sie, was Sie vorhin ansprachen: Bringen Sie MSTsaw nach Silent Hill. Ich habe so das Gefühl, dass uns bei dem ... auch noch ein paar Überraschungen bevorstehen. Und ich habe auch etwas vor...“ Er kratzt sich nachdenklich am Kinn.

„Was denn?“, hakt Nevan nach.

„Was heute mit Golden passierte, stimmt mich nachdenklich. Ich suche in der Bibliothek, ob ich Aufzeichnungen über die Feenschale finde ... oder besser noch: über die älteren Autoren.“
 

Noch immer wachen Rayne und Helga vor dem steinernen Portal, das den Zugang zu Taldeers Schrein markiert und kommen ihrer – gelinde gesagt eher langweiligen – Aufgabe als Wächterinnen nach. Um sich die Zeit etwas angenehmer zu machen, sitzen sie mittlerweile auf flauschigen Kissen, die auf dem Boden platziert wurden. Während Rayne dösend an der Wand lehnt und mit ihrem MP3-Player erlesenste Rockmusik hört, liest Helga einen Roman, dessen Einband auf nicht ganz jugendfreie Inhalte schließen lässt. Zwei Gläser und eine Karaffe Wein steht mitten im Gang, wobei letztere vor geraumer Zeit noch voll war und nun langsam zur Neige geht. Hin und wieder hören sie, wie Taldeer in ihrem Schrein hustet, ihre schmerzverzerrten Schreie unterdrückt oder sich in ihrem Bett herumwindet – aber es kümmert die beiden einen feuchten Kehricht. Irgendwann werden hohe, stöckelnde Schritte laut, die zwischen den Wänden widerhallen, noch lange bevor zu sehen ist, wer sie eigentlich verursacht. Gemächlichen Tempos kommt jemand näher. Helga bemerkt es irgendwann, sieht aus dem Augenwinkel nach links und stupst mit dem Fuß ihre Partnerin an, die die Augen geschlossen hat und wohl kurz davor steht, trotz hämmernder Gitarrenriffs und Bässe einzuschlafen. Die Rothaarige zuckt unverhofft zusammen, zieht die Kopfhörer aus den Ohren und dimmt das kleine Gerät, bis die Klänge kaum mehr zu vernehmen sind.

„Hm?“, grummelt sie dann, ehe sie sich die Augen reibt. Helga nickt lediglich nach links.

„Ach Gottchen~“, zwitschert eine hohe Frauenstimme, „haben sie euch zwei abkommandiert, um hier die Stellung zu halten, sodass niemand in die Gemächer der armen Taldeer eindringt?“ Sie kichert spöttisch.

„Dr. Chie“, beginnt Helga förmlich, „sollten Sie beabsichtigen, die Runenprophetin aufzusuchen, müssen wir Sie leider bitten, wieder zu gehen. Wir ersetzen in gewisser Weise das nicht mehr intakte“, sie sieht aus dem Augenwinkel nach rechts, „Portal.“ Golden ist mittlerweile vor den beiden angekommen und blickt mit an die Hüfte gestemmten Händen zu ihnen herunter.

„Passt auf, ihr Süßen, ich bin eine Mary Sue und noch ein bisschen aufgewühlt, da ich mich vor ein paar Stunden fühlte, als würde ich bei lebendigem Leibe verglühen. Ich bringe Taldeer nur ein Geschenk, das ist alles.“ Sie hält einen handtellergroßen Gegenstand hoch; ein Kreuz aus Metall, geschmückt mit Perlen und einer violetten Ellipse. „Solltet ihr zwei mir jetzt Schwierigkeiten machen, trample ich mit meinen Hochhackigen so lange auf euch herum, bis ihr zu einer roten, schaumigen Masse mit Bröckchen geworden seit, die man in Einmachgläser füllen und als Marmelade verkaufen könnte. Bin eine recht verstimmte Mary Sue, müsst ihr wissen~“ Golden sieht die beiden mit maliziös funkelnden Augen an. Helga und Rayne erwidern den Blick ungerührt, sehen sich dann kurz gegenseitig an und zucken mit den Schultern, ehe sie sich wieder ihrer jeweiligen Beschäftigung zuwenden. Golden bedankt sich höflich und stöckelt weiter, um einen Moment später in Taldeers Runenschrein zu verschwinden.

„Zugegeben“, kichert Rayne brunftig, „würde sie das durchziehen, wäre ich wirklich versucht, einen Löffel von uns zu probieren.“ Die andere blättert einfach um und geht gar nicht weiter darauf ein.
 

Drinnen ringt Taldeer nach Luft. Schweiß steht auf ihrer Stirn und ihr Haar ist so nass, dass es strähnenweise im Gesicht klebt. Die Runenprophetin bemerkt erst gar nicht, wie Golden langsam auf ihr Bett zu schlendert.

„Hallöchen“, beginnt die Mary Sue schließlich. Taldeer fährt zusammen, reißt die Augen auf und starrt sie an.

„Du!“, keift sie atemlos, ehe sie abermals aufhustet. „Was willst du, Golden?“ Golden sagt nichts weiter und wirft Taldeer das Kreuz zu, das sie mitgebracht hat. Die fängt es tatsächlich auf. Als sie erkennt, was sie in der Hand hält, stockt ihr der Atem.

„Habe ich auf dem Spiralberg gefunden, wo früher mal eine kleine Höhle war. Ich denke mir, dass du es behalten solltest, so als kleines Andenken. St. Ditto wird wahrscheinlich nicht mehr zu uns zurückkehren.“

„Ich“, Taldeer hält inne, als sie abermals der Husten packt, „hatte bereits befürchtet, dass es dazu kommt. Aber ich hatte gehofft, dass“, sie wirft sich herum, als ein Krampf in ihrer Brust aufflammt, „der ältere Autor dich endlich für deine Aufmüpfigkeit beseitigt, statt die fehlende Sue-Macht einfach aus dir zu entnehmen und dieses ... was auch immer es ist ... doch noch auferstehen zu lassen.“ Taldeer schreit vor Schmerz auf und unterdrückt es nur mit Mühe und Not, wirft sich abermals herum. Golden ergötzt sich daran.

„Sieh an, sieh an“, wispert die Mary Sue mit hasserfüllter Stimme, „ich hätte mir eigentlich denken können, dass du von seiner Existenz überzeugt bist, obwohl du mich immer als Verrückte darstellst. Wenn du dein falsches Maul aufmachst, sprichst du Lügen, selbst gegenüber der Person, die dich liebt.“

„Golden, ich bitte dich“, kichert Taldeer, als sie langsam wieder zur Besinnung kommt. „Ich bin nicht die Einzige, die hier Lügen spricht, sobald sie den Mund aufmacht. Und wer damals anwesend war, als du erstmals wie eine Krankheit über uns hereingefallen bist und an deinen Worten zweifelte, als du später sagtest, dass du von einem älteren Autor geschickt wurdest, der ist ein Narr und hat es nicht anders verdient. Wie wenig die MSTing-Sues das Multiversum und die Feenschale doch begriffen haben...“ Taldeer lacht bösartig, ehe sie abermals die Augen zusammenkneift und zu husten beginnt.

„Du hast selbst nichts begriffen“, speit Golden aus, während sie nur noch den Kopf schüttelt. „Ihr solltet allesamt froh sein, dass er mich noch nicht beseitigt hat, sonst wäre dieses Multiversum endgültig verdammt. Ich frage mich ja, ob er mich nicht doch auslöschen würde, wenn ich noch einen Schritt weiter gehe und dich endlich für deine ganze, verabscheuenswerte Existenz zerquetsche, Taldeer, obwohl er es mir verboten hat. Aber ich bin ja eine durchaus bedachte Mary Sue, nicht wahr? Stattdessen habe ich einen Rat für dich; sieh zu, dass du einlenkst, ehe sich die anderen Sue-Per endgültig von dir abwenden. Sie schlucken deine Lügen nicht mehr. Habe ein bisschen gelauscht und sogar noch mehr gehört als du, da die anderen nicht fertig waren, nur weil du deinen falschen Arsch aus der Affäre gezogen hast, als der Bookman und Nevan anfingen, offen gegen dich zu protestieren. Wenn du nicht bald etwas anders machst, brauche ich nur noch zusehen, wie dich die MSTing-Organisation zerpflückt wie ein Blatt Papier. Falls es überhaupt dazu kommt.“ Golden kichert vergnügt, während sie damenhaft eine Hand vor den Mund hält. „Außer mir weiß ja schließlich keiner, was es mit dem 'Ding' in deinem Archiv auf sich hat, nicht wahr? Und mit deinen wahren Absichten, in denen du die MSTing-Sue-Per gelenkt hast?“ Taldeers Augen weiten sich vor Schreck und Überraschung. „Oh, nun guck nicht so blöd. ICH kenne dein kleines Geheimnis.“

„Woher...?“, wispert die Runenprophetin. Ihre Pupillen zittern vor lauter Erregung und ein Schweißtropfen fließt ihre Schläfe hinab.

„Tja~“, meint Golden schulterzuckend. „Ich weiß mehr über die Multiversen, über die älteren Autoren und die Sues, als du dir vorstellen kannst. Ich weiß, was er tun wird. Und ich liebe unser Multiversum, werde weiterhin alles in meiner Macht stehende tun, um es zu retten. Darum muss der ältere Autor Erfolg haben. Anders geht es nicht.“

„Dein Erfolg“, keift Taldeer, während sie sich aufrichtet, „führt unweigerlich zur Auslöschung des Multiversums!“ Golden geht neugierig in die Hocke, bis sie mit ihr auf einer Höhe ist.

„Oh~ Du glaubst, du kannst ihn oder mich aufhalten? Du wirst dir bald nicht mehr selber die Schuhe anziehen können, und du wirst auch keinen mehr haben, der dir hilft, da du es dir bei allen verscherzt, du ... Eldar-Hexe.“

„Nicht?“, murmelt Taldeer, während sie provozierend das Kinn hervor reckt. „Der Paninischneider wurde bereits befreit und seine Kräfte gehören uns. Es ist nur noch eine Frage der Zeit.“

„Natürlich wurde der Paninischneider befreit. Ich habe euch ja schließlich erklärt, wie ihr ihn beschwören könnt, nicht wahr? Bin immerhin eine ziemlich bewanderte Mary Sue, vor allem, was diese Runen-FF angeht, die ich damals auf Geheiß des Autors im Multiversum versteckte.“ Taldeers aufgesetztes Grinsen erstirbt mit einem Schlag und sie starrt Golden mit kaum zu deutender Miene an. Sie hustet wieder, kaum dass sie den Mund öffnet, und diesmal ist der Anfall so stark, dass sie röchelnd in sich zusammen sackt und langsam wieder das Bewusstsein verliert. „Sag bloß, war dir das etwa gar nicht klar, allwissende Taldeer? Ich dachte, du hättest das Multiversum und die Feenschale begriffen!“, schmunzelt Golden mit unverhohlener Genugtuung. Schließlich wirft sie sich ihre Stola um, wendet sich langsam ab. „Ach ja, wusstest du, dass der Name meines älteren Autors Elypsion ist? Ich auch nicht, aber das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen!“ Lauthals lachend stöckelt die Mary Sue hinaus und Taldeer bleibt allein zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Imori
2013-04-03T02:48:29+00:00 03.04.2013 04:48
Ich bin....geschockt o.ô
Und ich habe mir auch schon wieder diesen völlig sinnbefreiten Sprachfehler angewöhnt..♥lichen Dank auch...Eli <_<
Außerdem fühle ich mich schon wieder niacht mehr alleine in meinem Kopf D:
Das geht nucht, Richter! Du bist voll gemein zu mir Q.Q
Und dabei auch noch so anbetungswürdig xD
Die Mitfahrgäste in den öffentlichen Verkehrsmitteln haben sich im übrigen IMMER NOCH NICHT an meinen zeitweiligen Kontakt mit dem Boden gewöhnt <_< Ich werde nach wie vor seeehr skeptisch beäugt! Und Menschen, die mir gegenüber sitzen, versuchen krampfhaft auf der anderen Seite zu lesen, was da denn so lustig ist :D

Ich habe gerade schon mal son bisschen Charakterbeschreibungen von MSTory 5 gelesen..und ich habe Angst, Richter...sehr sehr große sogar ó.ò
Von:  SchwarzflammeDethora
2012-09-19T19:16:56+00:00 19.09.2012 21:16
Ja also, dass war...
Die Ff war wirklich, schmerzhaft.
Bin ja froh, dass die Kommentatoren es lesen konnten.
Ich hing ab und an davor und dachte,
"Wat nu los?"

Ich glaub, das war die schlimmste Ff die ich je sah. -.-
Ja ich weis, es war Absicht, aber dennoch...

An sich war das MSTing recht passabel.
Von:  Flordelis
2011-11-06T19:42:41+00:00 06.11.2011 20:42
Noch ein letzter Kommentar, dann ist es Zeit, Abschied zu nehmen.
Hach ja, diesen Epilog hab ich damals in der ENS gelesen und ich war damals schon begeistert. Er ist richtig klasse geschrieben, der Kampf eindrucksvoll und anschaulich beschrieben und alles in allem einfach mitreißend.
Hach Golden~

Ich bin mal auf das nächste Projekt gespannt.
Von:  Dixie96
2011-11-01T18:35:51+00:00 01.11.2011 19:35
Das spannende Finale *.*
:D Ich mag Golden. Wenn sie will kann sie ja ganz schön hart sein. Arme Taldeer.

Ich freue mich schon auf dein nächstes Werk.
Von:  L-mo
2011-10-31T18:27:41+00:00 31.10.2011 19:27
Also... Wow! O_O Ich fand den Epilog sehr spannend und interessant *o* Aber jetzt bin ich erstmal verwirrt @.@ Da is so viel erklärt worden, aber gleichzeitig stellen sich auch wieder so viele Fragen >___< Gah! Ich will mehr wissen Ò3Ó
Ich fand es sehr schade, dass es kein Nachwort gab T^T Nachwort-chan~ Q_Q
Komischerweiße hab ich außerdem bei jedem neuen Absatz gedacht "Kommen jetzt Goe, Eli und Basy?" *v* Aber sie kamen nie vor D: Zumindest nicht direkt...
Eigentlich war mir Golden bis jetzt nicht gerade sehr sympatisch, aber ich fand sie in diesem Kapitel einfach nur toll *_* Taldeer dagegen wurde mir immer unsympatischer... Deswegen fand ich es auch schön zu sehen, wie bei ihr anscheinend alles den Bach runter geht >:D Muhahaha~ Oh! Und die verschiedenen Verwandlungen von St.Ditto fand ich auch sehr unterhaltsam *.* Da kam warscheinlich der Pokémon-Fan bei mir durch^^°
Ach und das mit Elypsion ist alles so furchtbar spannend >__< Wie geht es jetzt weiter? °o° *gespannt bins*
Ich habe so das Gefühl, dass mein Kommentar auch sehr durcheinander wirkt o_ô ... *schulterzuck*
Liebe Grüße
Von:  TeZ
2011-10-31T17:08:25+00:00 31.10.2011 18:08
Uhh... der Epilog war wieder sehr groß, sehr interessant, sehr verwirrend und sehr erleuchtend... und ich werde mir das alles noch ein paar Mal durch den Kopf gehen lassen, bevor ich abschließende Schlüsse darauß ziehen kann, fürchte ich o.o
Und ich bin froh, dass ich gestern, als ich gesehen hab, dass der Epilog online ist, nicht gleich reingelesen hab, weil in der kurzen Zeit die ich da hatte hätt ich das eh nicht alles aufnehmen können...
Okay, jedenfalls... von vorne^^
Ich war am Anfang etwas verwirrt, wo, wann und was da jetzt überhaupt passiert, aber mir ist dann wieder eingefallen, dass Golden und St. Ditto sich ja beide auf die Suche nach N gemacht hatten... und dann wusst ich wieder worums ging XD
Ach ja und außerdem hat der Kampf mal die Seite von Golden gezeigt, die vorher so gar nicht raus kam... ich muss zugeben am Anfang hab ich sie insgesamt für etwas naiv und alles gehalten, aber in dem Kapitel hat sie halt mal so richtig gezeigt, dass sie durchaus auch eigensinnig und eigenverantwortlich sein kann... find ich gut~
Hmm, als der ältere Autor da meint, dass "kein Charakter vermag, seiner Rolle zu entfliehen" hab ich das einfach erstmal als gegeben (und vielleicht wichtig) aber momentan recht kryptisch angenommen, aber wenn man das jetzt mal darauf bezieht, dass Golden und Taldeer in dem Gespräch am Ende vollkommen unterschiedliche Meinungen dazu haben, ob es jetzt gut ist, wenn der Plan des älteren Autoren aufgeht, könnte man das natürlich auch so interpretieren, dass Golden zwar denken wird, dass sie alles richtig macht, aber zum Schluss geht doch alles schief, weil das einfach ihre Rolle ist... oh und jetzt klingt das alles sehr durcheinander ._.°
Oh und außerdem fand ich dass der Kampf im Ganzen sehr dynamisch war und ich fand es toll, dass es immer hell bzw dunkel wurde, wenn der ältere Autor an der Zeit herumgedreht hat^^
Aber irgendwie war es auf bösartige Weise fahrlässig, dass er Golden nie vorgewarnt hat, sondern die Zeit einfach unvermittelt weiterlaufen...
Als rauskam, dass der ältere Autor in Wahrheit Elypsion ist, war ich auch erstmal so: "Was? O.O" Aber so im Nachhinein ergibt das auch irgendwie Sinn, ich meine, er ist ja quasi wie geschaffen dafür, von irgendjemandem als Gott verehrt zu werden...
Und der ältere Autor hält gern Informationen zurück? Na da kennen wir ja noch ne ganze Organisation von Leuten, was? >.>
Ach und als Golden dann anmerkt, dass St.Ditto ja sowas wie ihr Bruder ist war mein erster Gedanke: "Das dachte ich auch schon die ganze Zeit!" Püh, und nur weil sie kein Ditto ist, ist er jetzt nicht ihr Bruder Q.Q
... wenn Basy dagewesen wäre hätte sie an dieser Stelle quasi "Rassist!" rufen können °3°
Oh und irgendwie war mir der ältere Autor ein klitzekleines wenig unsympathisch als er gemeint hat, dass er Damina und Lucina mag. Ich mein gut, seitdem man weiß, dass er Elypsion ist hätte man drauf kommen können, weil sie ja seine Engelstöchter sind, aber ich glaub nach diesem MSTing bekomme ich immer ein komisches Gefühl, wenn jemand erzählt er hätte Pläne mit ihnen oder würde sie sonst irgendwie gut oder auch nur ansatzweise nützlich finden >.<°
Außerdem fand ich die Stelle gut, wo Golden fragt, ob Damina und Lucina nicht vernichtet wurden und der ältere Autor einfach nur "Nein" sagt, was Golden dazu zwingt, nachzuhaken... weil man in diese Ein-Wort-Antwort auch wieder so viel reininterpretieren kann, zum Beispiel, dass er sich gerne kryptisch ausdrückt XD
Ach und als der ältere Autor dann meint "Der Kreis, liebe Golden, schließt sich..." hab ich nur die ersten beiden Worte gelesen und dachte "Oh mein Gott, ein geometrisches Objekt, das so ähnlich wie eine Ellipse ist!"... und dann ist mir aufgefallen, dass es doch nur ne Redewendung war XD
Oh und irgendwie fand ichs furchtbar niedlich von Golden, wie sie einfach Zweifel bekommen hat und versucht hat ihren Freund und Kollegen St. Ditto zu retten *-*
Außerdem wurde drei mal (wenn ich mich nicht verzählt habe ô.ó) erwähnt, dass die Sues mit Herz und Seele stärker sind als die, die nur ein oberflächlicher Abglanz der Autoren sind... deswegen werde ich versuchen mir das zu merken, weil ich glaube, dass es noch wichtig werden könnte o.o
Ach und außerdem wurde auch mehrmals darauf hingewiesen, dass Golden zwischen den Fronten steht, daher glaub ich auch, dass sie irgendeine wichtige, großmächtige Rolle spielen wird... irgendwann...
Oh, dann sind ja Nevan und Bookman aufgetaucht und ich hab wieder mal festgestellt, dass ich Nevan irgendwie toll finde und dass sie immer ein wenig Spaß in die ganze Sache reinbringt XD
Und irgendwie fand ichs auch nett dass man die Szene in der Golden bei den Kommentatoren auftaucht mal aus ihrer Sicht gesehen hat *-*
Tatsächlich würde mich aber auch interessieren, wann Golden ihren Sue-Bunshin losgeschickt hat, das hab ich nämlich auch nicht mitgekriegt ô.o
Hach und als Golden einfach vollkommen zerschlagen trotzdem versucht wieder auf die Beine zu kommen und Elypsion sogar noch beschimpft... ich maaaaaag sie glaub ich *-*
Und St.Ditto hat sich zu einer leuchtenden Kugel entwickelt? Also, ich mein, ich kann mir schon denken, dass der dann voll mächtig und bösartig und alles ist, aber... irgendwie hatte ich mit was Gewaltigerem gerechnet ._.°
Uhh und Taldeer schwächelt immer weiter und mit ihr scheint die ganze Organisation zu zerbrechen... und hach, ich finde das ganz außerordentlich spannend *-*
Außerdem finde ich es immer noch ziemlich dämlich von Taldeer, dass sie einfach niemanden in ihre Krankheit einweiht und deswegen ist sie mir auch unsympathisch >.<
Und dann haben sie sich alle gegenseitig Vorhaltungen und Vorwürfe gemacht und ich glaub Taldeer hat auch ganz schön geguckt, als Bookman und Nevan nicht einfach zu ihrer Meinung über Golden "Ja" und "Amen" gesagt haben und ich fand das tatsächlich irgendwie lustig~
Ach und eine aufgebrachte Nevan find ich auch ziemlich lustig, schon allein deshalb weil sei dann anfängt zu zerlaufen XD
Oh und als dann sie Szene kam, wo Golden Taldeer besuchen geht, hatte ich so irgendwie das Gefühl, dass Rayne und Helga ganz schlechte Wächter sind, allein schon wie sie einfach im Gang hocken und sich lustig beschäftigen XD
Oh und Goldens Drohung fand ich... sehr kreativ XD
Hnn und die letzte Szene mit Golden und Taldeer dann fand ich auch absolut genial *-*
So und das Fazit dieses Epilogs ist quasi dass ich Nevan mag und Golden auch aber Taldeer dafür gar nicht xD
Ach ja und außerdem hab ich das Gefühl, dass ich heute besonders wild rum geraten und interpretiert habe XD
Liebe Grüße
Tez^^
Von:  Vimma_Pelkojen
2011-10-30T17:21:30+00:00 30.10.2011 18:21
Wow, das war wohl mal ein wahrhaftiger Epilog, Richtel. Ich hätte beinahe geweint, als Golden es schon für mich übernommen hat - sie tut mir leid :( Ich hoffe sehr, dass sie ihre Macht bald wiederbekommt.

Was St. Ditto angeht, so habe ich ihn nie gemocht - was jedoch mit meiner Abneigung gegenüber Dittos im Allgemeinen zu tun hat, da ich Ditto, Wandlerfähigkeit zum Trotze, immer total nutzlos fand. Aversionen gegen Dittos ändern sich auch nach Jahren nicht.

Nevan und Bookman tun mir leid, weil sie gewissermaßen keine Ahnung haben, was da in Wirklichkeit vorgeht. Auch wenn ich 'interdimensionales Intriganten-Chaos' und den 'Dorn in der Titte' gleichermaßen gut fand - diese Leute nehmen mich einfach perfekt ein ;3

Gut und nun zum Schluss mit Taldeer und Golden - ich wusste nämlich nicht, dass Golden so hart sein kann. Noch mehr Liebe für sie x3
Und Taldeer... tja, Arschkarte.

Ein sehr aufschlussreicher Epilog. Ich freue mich sehr auf das nächste deiner Werke...

Vimma_Pelkojen


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