Zum Inhalt der Seite

the life

some stories about different persons
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Paris Love

Sie rannte und rannte. Dabei rannte sie nicht, sondern floh. Floh vor sich selbst, vor ihren Gefühlen, vor ihm. Nie hätte sie es sich träumen lassen, dass er sie so verletzt. Sie kannte ihn doch schon so lang. Hatte alle seine Macken und Fehler kennen gelernt und auch irgendwie zu lieben gelernt. Viele hatten ihr in letzter Zeit gesagt, dass er ihr nicht mehr gut tat. Und nun hatte sie es selbst auf brutalste Art und Weise selbst herausgefunden. Wie hatte er ihr das nur antun können. Einfach mit dieser Frau in ihrem Schlafzimmer zu schlafen. Ihr zu sagen, dass es doch ihre Schuld sei, da sie nie da war. Dass ihre Arbeit ihr wichtiger war als er. Hermine wischte sich einige Tränen von der Wange.

War es denn so verkehrt, dass sie ihre Intelligenz ausnutzen wollte? Dass sie Menschen und allen magischen Wesen helfen wollte? Hatten sie nicht gemeinsam mit Harry die komplette Zaubererwelt gerettet?

Hermine lief zwischen den ganzen Muggeln in Kings Cross hin und her. Des Öfteren stieß sie mit den Muggeln zusammen, die sich dann lautstark beschwerten, doch interessierte es die Granger nicht. Sie lief einfach weiter, als wäre der Zug nach Paris die sichere Zuflucht. Als sie endlich den Bahnsteig erreichte bemerkte Hermine, dass sie fast zu spät gekommen wäre. Die Pfeife war bereits zum zweiten Mal erklungen und nach und nach wurden die Türen geschlossen. Ein Schaffner lächelte Hermine zu, die jedoch nur den Mann ansah. Keine Regung war in ihrem Gesicht zu erkennen. „Miss, der Zug fährt jetzt ab. Möchten Sie mitfahren?“, fragte der junge Schaffner und Hermine blickte sich noch einmal um.

Was hielt sie denn noch hier in London? Ihre Eltern hatte sie nicht mehr gesehen, als sie zu der Suche nach den Horkruxen aufgebrochen war. Zwar hatte sie nach dem Fall Voldemorts die Suche nach ihnen nie aufgegeben, doch wie sollte man zwei Menschen finden, die von der eigenen Existenz nichts mehr wussten. Es tat Hermine noch immer weh, das sie nicht mehr zu ihren Eltern zurück konnte. Erst jetzt wusste sie auch, wie sich Harry all die Jahre gefühlt haben musste, wenn sie oder Ron von ihren Eltern gesprochen hatten. Einsam…

„Miss?“, riss der Schaffner sie aus ihren Gedanken. „Ich steige schon ein.“, flüsterte Hermine und bestieg den Zug. Den Zug in die Freiheit, wie sie fand. Oder auch der Zug der Verzweiflung. Noch nie hatte Hermine so unüberlegt gehandelt. Aber es war auch keine normale Situation gewesen.

Sie war aus dem Ministerium gekommen, wo sie heute fast zehn Stunden lang versucht hat die Rechte der Riesen zu verteidigen. Eigentlich hatte sie sich nur auf einen ruhigen entspannenden Abend mit ihrem Freund gefreut. Vielleicht einfach nur auf dem Sofa sitzend, wo sie sich von ihrem Tag alles erzählten und ein bisschen in die Zukunft philosophierten. Doch was sie erwartet hatte, hatte den Tag einfach nur noch abgerundet. Nichts ahnend hatte sie die Wohnungstür aufgeschlossen und ihren Musikspieler ausgestellt. Fröhlich und glücklich hatte sie noch verkündet, dass sie wieder zurück sei. Als keine Antwort kam, hatte sie sich zunächst gewundert. Normalerweise war Ron immer vor ihr zuhause. Er und seine Brüder Fred und George machten immer pünktlich den Scherzartikelladen zu. Aber vielleicht hatte sich Ron heute Abend mit Harry verabredet und die beiden wollten wieder einen Männerabend für sich. Da sie unheimlichen Durst verspürte ging Hermine in die Küche, wo sie sich ein Glas Kürbissaft einschenkten. Als sie an der Küchenzeile lehnte, bemerkte sie zwei Sektgläser, die mitten auf dem Tisch standen. Leicht verwirrt verzog die Granger ihr Gesicht. Harry mochte keinen Sekt…

Ein Stöhnen und Lachen ließ Hermine aufhorchen und die Küche wieder verlassen. Je näher sie im Flur ihrem Schlafzimmer kam, umso lauter wurden die Geräusche. „O, Won-Won, das kitzelt!“, lachte eine Frauenstimme auf und ließ Hermine erstarren. Won-Won? „Du schmeckst so gut!“, stöhnte eine nur allzu bekannte Stimme auf und Hermine lief eine Tränen die Wange hinunter. Sehr zögerlich öffnete Hermine die Schlafzimmertür und blieb dann wie erstarrt stehen.

Dort auf ihrem Bett, das sie mit Ron seit vier Jahren teilte, lag ausgerechnet Lavender Brown. Mit nichts weiter an als ihrer Weiblichkeit. Über ihr aufgestützt war Ron, ebenfalls nur mit dem Natürlichsten an. In einer Hand hielt er die Sektflasche, mit deren Flüssigkeit er Lavenders Körper berieselte. Danach leckte er die Spur des Prickelwassers nach und saugte sich an bestimmten Stellen fest. Die blonde ehemalige Mitschülerin kicherte auf und krallte sich in den Körper ihres Liebhabers. Gleichzeitig senkte sich Ron auf sie hinab und unter dem Bettlaken konnte man die Bewegungen erahnen.

Hermine schluchzte auf. Warum ihr? Warum musste es ihr passieren? Die Tränen kullerten ihr eine nach der anderen die Wangen hinunter. Mit ihrer Hand versuchte sie ihren Weinkrampf zu verhindern, doch es gelang ihr nicht. Ein lauter Schluchzer entschlüpfte ihren Lippen und ließ die beiden Menschen in ihrem Bett inne halten. Beide blickten sie zu ihr. Beide auf verschiedene Arten. Ron schien entsetzt zu sein, während Lavender sie siegessicher angrinste. „Hermine!“, japste Ron auf, doch die Angesprochene konnte kein Wort über die Lippen bringen. „Es ist nicht so, wie es aussieht!“, begann er zu erzählen, doch Lavender schnaufte auf. „Komm schon, Won-Won, das ist ein Klischee. Wir sind beide hier in diesem Bett und haben nichts weiter an als Sekt. Ich glaube, selbst Hermine ist schlau genug, um das hier zu verstehen!“ „Ja, ich verstehe, was das hier ist!“, schniefte Hermine auf. „Ich verstehe nur nicht den Grund!“ Lavender lachte auf, während Ron sich nicht zu entscheiden schien, was er machen wollte. Als er jedoch Anstalten machte, aufzustehen, trat Hermine einen Schritt zurück. „Hermine!“, sprach Ron sie wieder an, doch weiter kam er wieder nicht. „Seit wann?“, brachte Hermine nur noch heraus. „Nicht so lange!“, murmelte Ron. Lavender kniete sich hinter ihm und strich ihm über die Schulter. „Zwei Jahre sind wirklich nicht so lang!“, schnurrte sie und drehte dann Rons Gesicht zu sich herum.

„Zwei Jahre?“, keuchte Hermine auf. Weitere Tränen verließen ihre Augen. „Warum?“, fragte sie nur noch. „Weil du Ron nie spüren lässt, dass er ein Mann ist!“, warf ihr Lavender ins Gesicht. „Du warst doch immer mehr darauf aus, dass es anderen gut geht. Vor zwei Jahren die Exkursion zu den Vampiren von Persien. Letztes Jahr die Verteidigung der Gnome und dieses Jahr die Riesen. Alles scheint dir wichtiger zu sein, als dein Freund!“ „Das ist nicht wahr!“, schniefte Rose auf und trat noch einen weiteren Schritt zurück. Kurz blickte sie noch einmal zu Ron herüber bevor sie floh.
 

Der Zug war nun bereits seit einer Stunde unterwegs. Hermine hatte sich zunächst in ihre Kabine eingeschlossen. Zum Glück fuhr sie mit dem Nachtzug, sodass sie eine Kabine ganz für sich alleine hatte. Es wäre schon peinlich gewesen seine Wunden in aller Öffentlichkeit zu lecken. Doch jetzt musste sie einfach mal raus. Als Hermine aus ihrem Abteil trat, wehte ihr ein Luftzug zu. Das Fenster im Gang stand offen und eine leichte Gänsehaut bildete sich. Schnell schloss Hermine das Fenster, obwohl sie den kühlen Lufthauch als angenehm empfand. Draußen an den Scheiben raste die Landschaft daher. Hermine war es ganz recht, dass sie nicht einzelne Konturen erkennen musste. So genoss sie einfach die Farbpigmente, die an ihren Augen vorbeizogen. Hinter Hermine huschten die anderen Passagiere her. Keiner schien sie sonderlich zu beachten. Nur einer blieb fast wie angewurzelt stehen und musste noch einmal blinzeln.

„Hermine?“, fragte er leise und trat näher auf die junge Frau zu, die zusammen gezuckt war und ihn nun ganz verwirrt ansah. „Fred? Was machst du hier?“, brachte sie gerade noch hervor. „Das sollte ich eigentlich dich fragen. Wolltest du nicht dieses Wochenende mit Ron aufs Meer gehen?“ Sofort stiegen Hermine wieder die Tränen auf. Es war einfach zum Verrückt werden. Sie wollte nicht mehr weinen. Es war aus. Aus und Vorbei.

„Habe ich was falsches gesagt?“, fragte Fred sofort bestürzt, doch Hermine schüttelte nur den Kopf. Er war sein Bruder. Sie konnte es ihm einfach nicht sagen. Obwohl es ihr mit Sicherheit gut tun würde, wenn sie es endlich einmal aussprechen würde. „Warum weinst du dann, Hermy?“, fast schon wie ein großer Bruder nahm Fred sie in den Arm und strich ihr über den Oberarm. „Es ist nichts!“, wiederholte sie und machte sich von ihm los. Ohne sich noch einmal umzusehen, verschwand sie wieder in ihrer Kabine. Erst dort ließ sie ihren Tränen den Lauf. Es tat einfach zu weh. Sie mochte Fred – hatte ihn immer schon gemocht. Zwar waren ihr seine ständigen Streiche auf die Nerven gegangen und oft hatte sie ihn verflucht, weil er ihre kostbaren Hauspunkte wieder verloren hatte. Oder beim Trimagischen Turnier, als sie ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, dass Dumbledore eine Alterslinie um den Feuerkelch gezogen hatte, und er sich einfach nicht aufhalten ließ. Sie hatte genauso laut lachen müssen, als ihm und seinem Zwillingsbruder die Bärte gewachsen waren. Er hatte sie irgendwie immer zum Lachen gebracht. Doch jetzt erinnerte er sie an Ron. An Ron, der fremdgegangen war. Ausgerechnet mit Lavender Brown.

Langsam ließ sich Hermine an der Tür herabsinken. Ihr Leben war einfach nur noch ein Schrotthaufen. Ron hatte sie betrogen und was machte sie? Sie stieg Hals über Kopf in den nächsten Zug nach Paris. Sie musste morgen doch arbeiten. Ihre Arbeit war doch so wichtig. Hermine schluchzte auf. Sie konnte sich jetzt keine Schwäche erlauben. Es standen wichtige Verhandlungen an. Sie sollten sofort wenn sie in Paris ankam zurück nach London apperieren. Dieser ganze Trip war doch einfach nur ein Hirngespinnst.

Aber… Wie sollte sie morgen einfach weiter so arbeiten wie bisher? Mit Sicherheit wusste es morgen bereits das ganze Ministerium, dass ihr Freund sie betrogen hatte. Ach Quatsch, ganz England wusste es morgen früh schon. Lavender würde sich doch niemals die Gelegenheit entgehen lassen, der Welt mitzuteilen, dass sie mit einem von den drei Rettern zusammen war. Nein, die Schmach wollte sich Hermine nicht geben. Dieser Kurztrip nach Paris tat ihr bestimmt gut. Ein bisschen Zeit für sich selbst. Vielleicht eine kleine Shoppingtour, eine Seinefahrt und ein Aufstieg auf den Eifelturm…
 

-----
 

Während Hermine in ihrem Abteil hockte lehnte Fred von der anderen Seite an der Tür. Er konnte einfach nicht die Tränen vergessen, die auf Hermines Wangen geglitzert hatten. Tränen und einen tiefen Schmerz in ihren Augen. Fred wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er Hermine wieder zum Lachen bringen konnte. Früher hatte er sich sogar oft zum Deppen gemacht, nur damit Hermine den Kummer, der ihr von Ron zugefügt worden war, vergaß. Schon in seinem letzten Jahr in Hogwarts hatte sich Fred endlich erlaubt es sich einzugestehen. Er liebte Hermine. Doch gleichzeitig hatte er auch die Blicke gesehen, die sie sich zusammen mit seinem kleineren Bruder zugeworfen hatte. Er hatte nicht dazwischen funken wollen. Immerhin war Ron sein Bruder und einem Bruder nahm man nicht die Liebe weg. Die letzten vier Jahre lang hatte er jetzt zugesehen, wie die beiden ein Paar waren und hatte sich oft von seiner Mutter anhören müssen, was für ein süßes Paar die beiden doch waren und warum er selbst noch immer nicht die Frau fürs Leben gefunden hatte.

In den letzten drei Monaten hatte ihn diese Liebe zu Hermine jedoch langsam wahnsinnig gemacht. Es war nicht gut gewesen, Ron zum Anteilseigner von Weasleys Zauberhafte Scherzartikel zu benennen. Oder gar mit ihm Tag für Tag zusammen zu arbeiten und sich die Stories über sein Leben mit der eigenen Liebe anzuhören. George hatte es bemerkt, dass es ihm nicht gut ging. Er war ja auch sein Zwilling. Jedoch hatte er zunächst nur zugesehen, weil er hoffte, dass Fred selbst darüber hinweg kam. Doch heute war ihm der Kragen geplatzt und er hatte seinem Bruder Zwangsurlaub in Paris verdonnert. Fred war wie vom Blitz getroffen gewesen, als George ihm heute nach Ladenschluss seine Reisetasche gab und ihm die Ladentür vor der Nase zuschlug. Wer hätte jedoch ahnen können, dass auch Hermine im Zug nach Paris reiste?

Fred überlegte, ob er anklopfen sollte oder einfach wieder zurück in sein Abteil gehen sollte. Er wollte helfen, doch konnte er das überhaupt? Mit einem Seufzer erhob sich Fred und starrte noch einmal auf die geschlossene Abteiltür. Schweren Herzens ging er einen Schritt nach dem Anderen zum Nachbarabteil, was er für die Fahrt gebucht hatte. Ein letzter Blick zurück zur Abteiltür und Fred verschwand in seiner Kabine. In seiner Kabine um zu grübeln.
 

-----
 

Mitten in der Nacht begab sich Hermine wieder auf den Flur. Sie konnte einfach nicht schlafen. Bis jetzt hatte sie sich nur von einer Seite auf die andere geworfen und auf den Schlaf gehofft. Sie hatte Schäfchen gezählte, Einhörner, Minnimuffs, doch nichts half. Sie hatte sogar einen Babyzauber angewant und ihr Abteil so verzaubert, als würde sie unter dem Nachthimmel schlafen. Nur lehnte sie am offenen Fenster und hielt ihr Gesicht in den Fahrtwind. Die kühle Luft schien sie zu beruhigen, doch sie half nicht beim Einschlafen. Sie sorgte eher dafür, dass sie wacher wurde und ihren Gedanken erneut nachging.

Vielleicht sollte sie Freds Abteil aufsuchen und ihn einfach fragen, ob er ihr zuhörte. Meistens ging es doch einem besser, wenn man sich aussprach. Doch wieder einmal ging Hermine nicht ihrem Gefühl nach, sondern verschwand wieder in ihrer Kabine. Sie wollte Fred nicht zwischen zwei Seiten ziehen. Außerdem würde er sowieso auf der Seite von Ron stehen. Blut war dicker als Wasser…
 

In Paris angekommen ging Hermine nach anfänglichem Zögern zielstrebig aus dem Bahnhof heraus und schlenderte die Straßen entlang. Es war nur bitterkalt, da es Dezember war und es schneite. Jedoch genoss es Hermine auch. Die Kälte klärte ihren Kopf und die vielen Lichter und bunten Läden gaben ihr Hoffnung und Freude zurück. Vor einigen Schaufenstern blieb Hermine sogar länger stehen, da sie kleine Schätze gefunden hatte. Normalerweise wäre sie einfach in den Laden gegangen und hätte sich die Sachen gekauft, doch fiel ihr jedes Mal, wenn sie die Türklinke in der Hand hatte ein, dass sie nicht genügend Muggelgeld mithatte. Also machte sie sich lieber schnell auf den Weg zum verstecken Eingang in die Zaubererwelt von Frankreich. So schnell es halt in dem vorweihnachtlichen Gedränge ging, machte sich Hermine auf den Weg zum Louvre an der Seine. In einem netten Cafe am Louvre namens Cojan Louvre bemerkten man kaum, dass sich hier Zauberer und Muggel gegenüber saßen. Doch die Muggel waren auch ziemlich blind. Fast im Minutentackt gingen Menschen durch die Tür auf der Privat stand. Aber vielleicht war es auch besser so. So musste die Muggelabteilung des französischen Zaubereiministeriums nicht ständig Gedächniszauber aussprechen.

Hermine war zwar nicht zum ersten Mal hier in Frankreich, doch sie war noch immer erschlagen mit welchen Prunk die Zauberermeile ausgestattet war. Im Stil von Ludwig dem XIV. waren sowohl die Gebäude, als auch die Cafés ausgestattet. Für Hermine war es einfach too much von allem, sodass sie die Muggelwelt in Frankreich vorzog. Also machte sich Hermine schnell zur Zaubererbank und wechselte ihr Geld. Danach war sie genauso schnell aus der Rue Sortilége wieder herauskam, wie sie sie betreten hatte.

Nach einer ausgiebigen Shoppingtour, bei der Hermine endlich für Ginny das passende Geschenk fand – ein kleines Bettelarmband, an dem bereits ein kleiner Besen und Drache befestigt waren. Sonst hatte sie schon lange alle Geschenke zusammen. Gerade als sie wieder auf die Straße trat, kam Fred die Straße entlang und ihre Blicke trafen sich. Mit einem Lächeln wollte Hermine weitergehen, doch irgendwie wollte sie Fred nicht spüren lassen, was sein Bruder verbrochen hatte.

„Was verschlägt den einen so tüchtigen Geschäftsmann, wie du es bist, nach Frankreich?“, fragte sie und Fred lachte auf. „George hat mich in Zwangsurlaub geschickt. Er meint, ich wäre seit seiner Hochzeit ziemlich launisch geworden.“, gestand der Weasley sofort. „Gib es zu. Du fühlst dich vernachlässigt!“, neckte Hermine ihn und Fred sah sie geschockt an. „Sieht man mir das an?“ „Nein, aber man kann es erahnen. Immerhin hast du mit George immer zusammen gesteckt und Unheil angerichtet!“ „Die Ideen kamen von mir, aber George hat sie immer durchgezogen!“, versuchte er die Schuld von sich zu schieben. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“ „Okay, es hat mir einfach zu viel Spaß gemacht.“, lachte Fred. „Darf ich dich denn zum Dinner einladen?“ „Ich will großen Menschenansammlungen eigentlich aus dem Weg gehen!“, versuchte Hermine die Einladung abzulehnen, doch Fred kam ihr dazwischen. „Ich habe heute ein kleines Restaurant gefunden, indem nur fünfzehn Tische sind.“ „Dann sind die Tische doch bestimmt schon besetzt.“ „Wofür können wir zaubern?“ „Fred, damit zerstören wir anderen Menschen einen schönen Abend.“, versuchte Hermine sofort ihm ins Gewissen zu reden. „Ich meinte damit, dass ich doch noch einen sechzehnten Tisch herbeizaubern kann.“ „Du willst da heute unbedingt dinnieren?“ „Nur mit dir.“, lächelte Fred und nahm ihr die Tasche aus der Hand. „Kommst du jetzt mit oder muss ich deine Tasche als Geisel nehmen?“ „Wer so hartnäckig sein kann…“ „Ich bin ein Weasley. Du solltest doch langsam wissen, dass wir immer das bekommen, worum wir hart kämpfen.“ Sofort verliefen Hermines Gedanken zu Ron zurück und ihr Gesicht wurde traurig. Fred machte sich sofort sorgen um sie und machte sich selbst zum Affen, nur damit sie wieder lächelte.

Das Essen über herrschte eine ausgelassene Stimmung. So war es schon immer zwischen ihnen beiden gewesen. So komisch es klang - der Clown und die Streberin, aber sie verstanden sich einfach von Anfang an.

„Warum bist du nicht mir Ron hier?“, fragte Fred unvermittelt und trübe leicht die ausgelassene Stimmung. „Fahren nicht eigentlich Paare in die Stadt der Liebe?“ „Ron hatte keine Lust auf eine kleine Reise mit mir.“, murmelte Hermine. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Er stöhnt die ganze Zeit ihm Laden, dass er sich nach Urlaub sehnt.“ „Kann schon sein, aber er will seine freie Zeit nicht mehr mit mir verbringen.“ „Was? Du bist doch seine Freundin. Natürlich will er mit dir seine freie Zeit verbringen. So genau, wie er es auch mit seinem Feierabend und seiner Mittagspause nimmt, müsstet ihr beiden doch mehr Zeit verbringen als George und Angelina.“ „Sollten wir, wenn er nicht Lavender mir vorziehen würde.“ Fred blieb erstaunt stehen und hielt Hermine am Arm fest. „Soll das heißen, dass er dich betrügt?“ „Betrogen hat. Ich habe gestern mit ihm Schluss gemacht.“ „Oh!“, entfuhr es Fred. „Sag bloß, dass es dem größten Sprücheklopfer die Sprache verschlagen hat.“ „Hermine, … ich weiß nicht, …“ „Lass uns das Thema als beendet ansehen, okay?“ „Wie du meinst. Hast du schon ein Hotel für deinen Aufenthalt hier?“, wechselte der Weasley das Thema. „Ja, ich möchte im Ritz Hotel bleiben.“ „Im Ritz? Du musst sehr gut verdienen, wenn du da absteigen kannst.“ „Intelligenz ist genauso kostbar wie Fantasie!“, erinnerte Hermine ihn. „Du warst noch nie um eine Antwort verlegen!“, bemerkte Fred und geleitete Hermine bis zu ihrem Hotel. „Vielleicht sehen wir uns noch mal hier in Paris!“, lachte er sie an.
 

Am nächsten Morgen verpasste Fred Hermine jedoch. Sie war früh aufgestanden um die alte Stadt, die noch immer wusste, wie man flirtete, zu erkunden. Ihrer Meinung war es immer etwas anderes eine Stadt erwachen zu sehen. Außerdem gab es einem Mut, dass man immer wieder die Kraft für einen Neuanfang finden konnte. Doch um all ihre Erlebnisse festzuhalten besorgte sich Hermine zuerst eine Kamera, die sie so verzauberte, dass die Bilder sich hinterher auch bewegen konnten. Montmartre zeigte ihr die künstlerische Seite der Stadt an der Seine, während die Innenstadt eher die Moderne vermischt mit der romantischen Zeit der französischen Könige. Dabei war sie so von den Kunstwerken fasziniert, dass sie nicht mitbekam, dass sie des Öfteren mit Fred den Weg kreuzte ohne es zu bemerken. Auf einer Schiffstour schoss sie sehr viele Aufnahmen von der Gegend und den anderen Schiffen. Doch erst als sie sich die Aufnahmen auf einer Parkbank im Jardin de Luxembourg bemerkte sie, dass sie sehr viele Aufnahmen von Fred gemacht hatte. Irgendwie war es schon komisch, dass er sich auf so viele Bilder geschlichen hatte ohne dass sie es bemerkte.
 

„Du bist verdammt schwer zu finden!“, beschwerte sich eine männliche Stimme hinter Hermine und sofort schoss die junge Hexe herum. „Fred, was hast du mich erschreckt!“ „Ich hätte dich ja nicht erschrecken müssen, wenn du heute Morgen nicht so früh aufgebrochen wärest!“, stellte er sofort klar. „Ich wollte Paris bei Sonnenaufgang erleben!“, grummelte Hermine und Fred hielt schützend die Hände vor sich. „Das war keine Kritik. Du kannst tun und lassen was du willst. Ich hatte nur gehofft, dass wir zusammen frühstücken würden. So musste ich die Crossiants selbst essen.“ Hermine lächelte leicht. „Wenn ich jetzt dick und rund werde, dann bist du schuld!“, empörte sich Fred und tätschelte seinen nicht vorhandenen Bauch. Hermine schüttelte nur den Kopf und lehnte dann den Kopf zurück. Dabei schloss sie die Augen und genoss es einfach, dass Fred neben ihr saß und sie hier sonst nichts und niemand kannte. Es war sehr angenehm, dass niemand sie ansprach oder gar Fragen nach einer anstehenden Hochzeit stellte. In England war sie einfach zu bekannt, als das sie ein stilles Leben führen konnte.

„Langweile ich dich so sehr?“, fragte Fred jedoch und durchbrach die Gedankengänge der jungen Hexe. „Nein. Ich genieße es nur einfach, dass mich hier niemand kennt. Und ich weiß auch nicht, warum, aber irgendwie fühle ich mich mit dir an meiner Seite ziemlich sicher.“, gestand Hermine. „Für deine Sicherheit brauchst du mich doch gar nicht. Du bist doch viel besser im Umgang mit dem Zauberstab als ich.“, stellte Fred sofort klar. „Jetzt spiel dein eigenes Können mal nicht runter. Was du und George in eurem Laden alles verkauft verlangt genauso gut eine gute Hand mit dem Zauberstab.“ „Naja…!“, ließ Fred den Satz einfach so stehen. „Hast du schon alles in Paris unsicher gemacht?“, fragte Fred auf einmal. „Nein. Ich war auf Montmartre und im Stadtkern, aber der Louvre und den Eifelturm habe ich noch immer nicht geschafft!“ „Was hälst du davon, wenn wir das jetzt zusammen machen?“ „Sehr viel.“, begeisterte sich Hermine sofort. So würde der Louvre mit seinen Kunstwerken auch nicht trocken herüber kommen, obwohl sie nichts dagegen hätte. Aber mit Fred würde sie wieder eine andere Sicht auf die Bilder bekommen und viel Lachen können.

Und wirklich… Fred sah in jedem der Kunstwerke etwas lustiges oder stellte einfach die dargestellten Personen auf komische Art dar. So meinte er, dass der Falschspieler mit dem Karo-Ass von Georges de La Tour sicher in Slytherin gelandet wäre, während die Mona Lisa ihm unheimlich vorkam, da sie ihn in jedem Winkel des Raumes ansah. „Stell dir doch mal vor, du hast das Bild in deinem Schlafzimmer aufgehängt und dir sieht eine Frau bei allem, was du tust zu. Erschreckend!“, erklärte Fred sich und Hermine musste einfach lachen. „Sag bloß, du hast Angst vor Frauen, Freddy!“, neckte sie ihn und ihr Freund sah sie geschockt an. „Ich und Angst vor Frauen? Hermine das kann nicht dein Ernst sein!“, beschwerte er sich sofort nach der Schocksekunde. „Und was ist mit deiner Mutter und Ginny?“, fragte Hermine lächelnd und sah belustigt zu, wie Fred zerknirscht das Gesicht verzog. „Okay, du und die beiden seid die Ausnahmen!“, gab er nach einer Weile zu. „Aber das Bild ist mir einfach unheimlich!“, setzte er wieder obendrauf und Hermine führte ihn lachend weiter.

„Hei, wie heißt denn diese Skulptur?“, fragte Fred in der römischen Abteilung des Museums. „Amor und Psyche!“, meinte Hermine und Fred sah sie fragend an. „Du kennst doch Amor, oder?“ „Ja, auch wenn ich nicht viel von einem männlichen Liebesgott mit Flügeln halte!“ „Tcha, er bringt die Menschen nicht nur zur großen Liebe, sondern hat sich selbst verliebt. In eine sterbliche Königtochter, die seiner Mutter, der Göttin Venus, Konkurrenz in Schönheit machte. Die Schönheitsgöttin war nicht gerade glücklich darüber und beauftragte ihren Sohn diese Konkurrentin an einen hässlichen Dämon zu verheiraten. Da Amor aber selbst der Psyche verfallen war, heiratete er sie selbst. Aus Angst vor seiner Mutter hielt Amor die Ehe und auch die darauf folgende Schwangerschaft geheim. Psyche zweifelte aber an der Liebe ihres Ehemanns, da er sie nur nachts aufsuchte. Daraufhin verließ Amor sie verletzt und Psyche war dem Zorn der Venus ausgesetzt. Sie musste drei Aufgaben bewältigen, bei denen ihr immer deutlicher wurde, wie sehr sie Amor liebte. Und der Liebesgott kam zum Glück rechtzeitig zur Besinnung und rettete seine Frau aus den Fängen seiner Mutter. Und da Zeus Mitleid mit ihnen hatte, machte er Psyche unsterblich.“, erzählte Hermine und Fred verzog angewidert das Gesicht. „Amor ist ein Muttersöhnchen!“ „Ach, Fred. Kannst du nicht einmal ernst bleiben?“ „Was denn? Entschuldige mal, wer bitte schön verheimlicht seine Ehefrau vor der eigenen Mutter. Nur ein Muttersöhnchen!“ „Würdest du genauso reden, wenn du dich in eine Hexe verlieben würdest, die deiner Mutter total falsch erscheint?“ „Du vergisst, dass Mum auch nicht von Fleur begeistert war und jetzt hängen die beiden fast täglich zusammen rum!“, warf Fred lächelnd ein und Hermine seufzte auf. Fred hatte Recht. Molly würde sich nie dem Glück ihrer Kinder in den Weg stellen.

„Hermine, diese alten Schinken sind ja gut und schön, aber wir sind jetzt schon zwei Stunden hier. Ich kann nicht mehr!“, stöhnte Fred auf und Hermine stimmte ihm zu. Es war wirklich genug. „Okay, dann auf zum Eifelturm!“, freute sich der Weasley und zog Hermine hinter sich her. Diese war nicht ganz so begeistert. Immerhin war der Eifelturm hoch und sie litt unter Höhenangst!

„Fred, versprich mir, dass du immer in meine Nähe bleibst!“, flüsterte Hermine als sie mit dem ersten Aufzug bis in die zweite Etage fuhren und Fred legte ihr als Antwort einen Arm um die Schultern. Dann traten sie gemeinsam hinaus und sofort wehte ein kalter Wind um ihre Ohren. „Puh, was ist das kalt!“, jammerte Hermine und Fred lachte sie aus. „Du bist so ein Weichei, Hermine. Man merkt sofort, dass du nicht Quidditch spielst.“ „Wenn es dann immer so kalt ist, weiß ich es auch.“, murrte sie. „Die Kälte macht dir im Spiel nichts aus. Es ist das Gefühl der Freiheit, wenn der Wind durch deine Haare weht, der dich antreibt und auch dein Wille zu siegen!“, erklärte er sofort und zog Hermine näher an das Geländer, da sie gut einen Meter noch davon entfernt standen und sich Hermine weigerte weiter an den Rand zu gehen. „Was wenn wir runter fallen?“, schrie sie auf und Fred lachte wieder. „Hermine, wie viele Menschen waren jetzt schon auf dem Eifelturm? Ist da je einer runtergefallen?“ „Es gibt immer ein erstes Mal!“ „Ich werde dich schon retten. Außerdem vergiss nicht, dass du eine Hexe bist und zur Not noch apperieren kannst.“ Dann genossen die Beiden die Aussicht und Hermine kuschelte sich näher an Fred, da es ihr einfach zu kalt war.

„Oh, sieh mal Chantal!“, rief eine Frau hinter ihnen. „Dieses wunderschöne Pärchen. Entschuldigen Sie…“, sprach die Frau sie an. „Könnten wir ein Bild von ihnen machen. Sie sind so ein schönes Paar und wir sind auf der Suche nach verliebten Paaren in Paris und Sie würden einfach perfekt in unsere Arbeit passen.“ „Wir sind kein …“, begann Hermine, doch die Frau unterbrach sie sofort. „Kuscheln Sie sich bitte wieder an ihren Freund. Diese Innigkeit ist so selten zu sehen… Genau so… Einen kurzen Moment still stehen… perfekt. Und jetzt stellen Sie sich doch bitte hinter ihre Freundin und umschlingen sie von hinten!“, ordnete die Fotografin an und total überrumpelt tat Fred genau dies. Nach weiteren fünf Aufnahmen trat die rau auf sie zu und zeigte ihnen die Abzüge. „Wenn sie zehn Minuten noch Zeit haben, dann kann ich Ihnen die Bilder sofort mitgeben. Ich muss nur eben in mein Atelier und sie ausdrucken.“ „Ja, gerne. Wir wollten sowieso erst einmal noch auf die dritte Etage!“, Fred hatte seine Sprache wiedergefunden und machte mit der Fotografin einen Treffpunkt aus. Dann zog er Hermine weiter zum Aufzug und fuhr mit ihr hinauf.

„Warum hast du der Frau nicht gesagt, dass wir kein Paar sind?“, fragte Hermine. „Weil es doch unwichtig ist. Du selbst hättest es übrigens selbst sagen können!“ „Ich hatte meine Stimme verloren. Die Frau hat mich total überrascht.“ „Mich auch, aber rege ich mich so auf?“ „Wenn Ron das hier erfährt, dann wird er …“ „Wird er was? Eifersüchtig? Sauer? Was kümmert es dich, Hermine. Er hat dich betrogen, du hast mit ihm Schluss gemacht. Du musst einen Schlussstrich ziehen, wenn du nicht weiter verletzt werden willst.“, donnerte Fred los. „Fred, ich…“, stotterte Hermine. Sie musste erst hart schlucken, bevor sie ein weiteres Wort sprechen konnte. „Fred, ich lebe jetzt fast elf Jahre mit deinem Bruder zusammen. Das kann ich nicht so einfach ab stellen.“ „Das sollst du auch nicht. Die Zeit sollst du auch in guter Erinnerung behalten, aber du sollst nicht immer daran denken, was Ron dazusagt. Du entscheidest selbst über dein Leben.“ Hermine sah ihn nur noch nickend an. Dann drehte sie sich zur Aussicht um und genoss es einfach nur über das leicht verschneite Paris zu gucken.

„Stört es dich denn, dass man uns als Paar bezeichnet?“, fragte Fred nach. „Nein, nur ist es nicht richtig…“ „Und wenn es richtig wäre?“ „Wie meinst du das?“ „Eine Hypothese.“ „Ich mag keine Hypothesen. Sie sind nicht real.“ „Okay, dann anders… Könntest du dir vorstellen mit mir zusammen zu sein?“ „Fred, lass den Quatsch. Ich war bis vorgestern mit deinem kleinen Bruder zusammen. Alle haben von uns sogar erwartet, dass wir heiraten.“ Fred seufzte auf. „Das ist aber keine Antwort auf meine Frage.“ „Und es gibt auch keine Antwort auf diese Frage. Wir müssen es erst einmal noch Harry sagen. Immerhin ist er von uns beiden der beste Freund und muss sich auch erst einmal darauf einstellen, dass seine beiden besten Freunde sich eine Zeit lang nicht sehen können.“ „Heißt das, du bist auf Weihnachten gar nicht bei uns?“, fragte Fred traurig. „Ich glaube nicht. Ich bin in zwei Wochen bestimmt noch nicht so weit, dass ich Ron wieder stark gegenüber treten kann.“, erklärte Hermine und ging mit Fred zusammen wieder zurück zum Aufzug, vor dem sich eine lange Schlange gebildet hatte. „Du bist nicht allein, Hermine. Denk bitte daran. Du bist für meine Mutter, wie eine zweite Tochter und für meine Brüder gehörst du auch schon mit zur Familie. Und für mich…“ „Ich weiß, bin ich wie eine kleine Schwester, die beschützt werden muss.“ „Nein. Du bist mehr als eine Schwester.“ „Okay, dann halt eine gute Freundin.“ Fred sah traurig aus dem gläsernden Gefährt nach Draußen. „Warum siehst du es eigentlich nicht? Warum erkennst du es nicht einfach? Du bist doch so schlau!“, murmelte Fred und Hermine sah ihn erstaunt an. „Was soll ich denn gesehen haben oder erkannt?“, fragte Hermine nach und wollte gerade den Aufzug verlassen als es aus Freds Mund sprudelte. „Ich liebe dich, verdammt noch mal!“ Wie angewurzelt blieb Hermine stehen und drehte sich zu Fred herum. Die anderen Besucher des Wahrzeichens von Paris sahen alle neugierig zu ihnen beiden herüber. Immerhin war Paris die Stadt der Liebe.

„Was hast du gerade gesagt?“, fragte Hermine nach und schüttelte immer wieder ihren Kopf, weil sie ihren Ohren nicht traute. „Ich habe gesagt, dass ich dich liebe. Eigentlich liebe ich dich schon seit Jahren, aber du warst in Ron verliebt und er in dich. Ich wollte kein Glück zerstören. Aber es hat mich immer wahnsinnig gemacht, wenn ihr beiden überglücklich in meiner Gegenwart getan habt. Das ist auch der Grund, warum mich George in Zwangsurlaub geschickt hat. Ich wusste langsam nicht mehr, wie ich mit meiner Liebe zu dir umgehen sollte. Jetzt liegt es allein in deinen Händen. Mein Herz, was bestimmt nicht das Beste ist, aber ein ehrliches und eins, was dich glücklich lachend sehen möchte.“, erklärte Fred und trat auf Hermine zu, die ihn verzweifelt ansah.

„Fred, ich kann das nicht. Es ist noch gar nicht so lange her, da dachte ich, dass ich mit Ron zusammen alt werde. Ich bin gerade dabei mich von ihm zu lösen. Es ist einfach noch zu früh für eine neue Liebe…“ „Pscht… es muss nicht jetzt sein. Ich möchte nur, dass du es weißt. Dass du einfach darüber nachdenkst, wenn du soweit bist. Sag mir einfach deine Entscheidung, wenn du dir sicher bist. Solange bin ich dein guter Freund, wie bis gerade eben.“, unterbrach Fred sie sofort. Hermine nickte und wollte am liebsten im Erdboden versinken, doch genau in diesem Moment kam die Fotografin zurück und plauderte einfach drauf los. Die Bilder seien fantastisch und sie hätte kein besseres Pärchen finden können…

Fred beobachtete Hermine jedoch die ganze Zeit und nach einer halben Stunde fädelte er es geschickt ein, dass sie ohne unhöflich zu erscheinen gehen konnten. Gemeinsam gingen die beiden noch eine Stunde durch Paris. Schlenderten die Champs Elysee hinunter ohne jedoch die Schaufenster zu betrachten. Hermine war einfach viel zu geschockt und Fred wusste einfach nicht, was er tun sollte. Seine Liebeserklärung hatte irgendeine komische Stimmung gebracht. Vor dem Ritz-Hotel blieben die beiden stehen und verabschiedeten sich. „Lass dir Zeit…“, begann Fred und Hermine nickte. „Ich kehre gleich zurück nach London. Nicht, dass du hier alleine bleiben musst. Wenn du jemanden zum Reden brauchst oder auch einfach nur eine Schulter, an die du dich anlehnen willst, dann sag einfach Bescheid.“ „Mach ich. Fred,… danke für alles und vielleicht hilft es mir ja, wenn ich eine Weile fern ab von zu Hause ein bisschen nachdenken kann.“, lächelte sich nervös. „Mach das. Ich weiß, es hört sich jetzt kitschig an, aber vielleicht möchtest du eines von den Bildern vom Eifelturm haben. Damit du an unsere zwei wunderschöne Tage denken kannst.“, meinte Fred und holte eines der Aufnahmen aus seiner Tasche. Mit einem Nicken verabschiedeten sich die beiden und Fred schlug den Weg zu seinem Hotel ein, doch dann…

„Fred?“, rief Hermine und kam auf ihn zu gerannt. Noch leicht erschrocken drehte sich der Weasley um und hielt auf einmal seine Hermine in den Armen. Und ehe er sich versah hatte Hermine ihn bereits geküsst. „Du sollst auch eine Erinnerung an Paris haben!“, meinte sie verschmitzt und lief zurück. Fred konnte einfach nur lächeln den ganzen Weg zurück.
 

-----
 

„Kommen Hermine und Ron heute nicht?“, fragte Molly Weasley auf Heilig Abend ganz verwundert. Seit zwei Stunden saß die Familie Weasley und Harry nun schon im Wohnzimmer und wartet auf die Nachzügler. Freds Miene verschlechterte sich augenblicklich. Er war sauer. Sauer auf Ron, weil er seiner Mutter noch immer nicht gestanden hatte, dass er sich von Hermine getrennt hatte. Oder besser gesagt, dass Hermine ihm den Laufpass gegeben hatte. „Molly, reg dich nicht auf. Die beiden sind jung und haben bestimmt nur die Zeit vergessen!“, beruhigte Arthur seine Frau. Von draußen hörte man auf einmal ein Plopp und im nächsten Moment wurde die Tür aufgestoßen. „Frohe Weihnachten!“, rief Ron gut gelaunt und betrat zusammen mit Lavender das Haus. Alle in der Familie sahen ihn erstaunt an, nur Fred funkelte ihn zornig an. „Ich weiß, das kommt jetzt plötzlich und eigentlich hätte ich es euch schon früher sagen sollen, aber ich habe mich von Hermine getrennt. Es ging einfach nicht mehr… Aber Lavender ist meine große Liebe und ich kann es auch ehrlich gesagt nicht fassen, dass ich mich von ihr damals getrennt habe.“, erklärte Ron und Fred schnaufte nur auf. „Klar, du hast dich von Hermine getrennt. War es nicht eher so, dass sie dich beim Fremdgehen erwischt hat und dich vor die Tür gesetzt hat?“, fragte er gehässig und alle anderen Familienmitglieder sahen zwischen den beiden Brüdern hin und her.

„Was ist hier los?“, fragte Arthur nach einer gefühlten Ewigkeit, doch wurde er unterbrochen, da Hermine durch den Kamin gerauscht kam. Erschrocken von den schon Anwesenden und auch durch Lavender trat sie zunächst einen Schritt zurück, doch dann ging sie mit einem Lächeln zu jedem Familienmitglied – die Ausnahmen waren Lavender und Ron. „Bevor jetzt irgendwer fragt… Mir geht es gut. Ron und ich sind nicht mehr zusammen. Ich habe ihn mit Lavender erwischt. Von mir aus kann sie ihn haben. Mir ist einiges klar geworden…“, erklärte sie schnell und Fred lächelte sie aufmunternd an. „Aber…“, begann Molly, doch unterbrach Hermine sie schnell. „Nein Molly, keine Trauer um eine Liebe, die einfach keinen Bestand hat. Es ist vorbei. Kein Wort mehr darüber!“ „Wenn du das so willst!“, meinte Arthur und seine Frau stimmte ihm zu. „Du bist wie eine zweite Tochter für mich. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du uns jetzt für immer verlassen würdest…“ „Danke, Molly. Ich hab dich auch unheimlich lieb und bin dir für deine ganze Unterstützung in den letzten Jahren sehr dankbar. Deswegen bekommst du auch dein Geschenk als erste!“ Und schon zauberte Hermine das passende Geschenk aus ihrer Handtasche.

Nach und nach bekamen auch die anderen ihre Geschenke, selbst Ron wurde von Hermine beschenkt, und die Bescherung war schon fast zu Ende, als Fred endlich das Geschenk von Hermine auspackte. Er hatte es sich extra für den Schluss aufgehoben und genoss es nun auszupacken. Hermine rutschte währenddessen unruhig auf ihrem Platz herum. Doch scholte sie sich selbst, als sie Fred zunächst erstaunte und dann überglückliche Gesicht sah. „Was hast du denn bekommen, Fred?“, fragte George neugierig und lugte seinem Bruder über die Schulter. „Einen Bilderrahmen und ein Bild?“, fragte er enttäuscht nach. „Nicht irgendein Bild. Es hat eine Bedeutung!“, erklärte Hermine sofort. „Es ist eine Collage über unsere zwei Tage in Paris.“, klärte sie die anderen auf. „Aber da unten ist ein Bild von so einer komischen Statue!“, meinte George und nahm seinem Zwillingsbruder den Bilderrahmen aus der Hand. „Sieht wie zwei römische Figuren aus.“ „Das sind Amor und Psyche!“, kam es sowohl von Fred als auch von Hermine. „Von wem?“, riefen die Weasley-Brüder gemeinsam auf. „Vom Liebesgott!“, stöhnte Ginny auf, die sich für die Unwissenheit ihrer Brüder schämte.

„Und was ist jetzt die Bedeutung?“, fragte Harry und Hermine stand lächelnd auf. „Fred und ich hatten zwei wunderschöne Tage in Paris. Es hat mir richtig gut getan dort mit ihm zu sein, wo ich mich gerade von Ron getrennt hatte, da ich ihn in unserer Wohnung erwischt hatte. Fred hat mich wieder zum Lachen gebracht. Doch zum Schluss wurde es irgendwie ein bisschen komisch…“ „Ich habe Hermine meine Liebe gestanden!“, erklärte Fred und stand vor Hermine auf. „Und wenn ich mich nicht ganz täusche, dann hat mir Hermine jetzt ihre Entscheidung mitgeteilt, wie wir damit umgehen werden.“, lächelte er noch immer und Hermine strahlte zu ihm auf. „Ja. Ich kann leider nicht behaupten, dass ich dich schon ewig liebe und ich bin mir auch jetzt noch nicht zu hundert Prozent sicher, aber ich will nicht länger warten. In Paris, der Stadt der Liebe, hast du mir deine Liebe gestanden und ich bin der Meinung, dass wir gerade an Weihnachten, dem Fest der Liebe, unser Liebe eine Zukunft geben sollten. Ich hab dich lieb, Fred!“, flüsterte Hermine fast, doch jeder konnte sie verstehen. Fred strahlte über das ganze Gesicht und beugte sich zu ihr herunter. „Ich liebe dich… Ich liebe Paris, aber vor allem liebe ich Weihnachten wegen seinen tollen Überraschungen!“, meinte er und küsste Hermine zärtlich.
 

****
 

Und wie gefällt euch die Geschichte????

Es ist etwas anderes als sonst, da ich mich gerne an die Bücher halte, aber es hatte einfach seinen Reiz. Diese Kapitelsammlung wird aus verschiedenen Paaren bestehen. Höchstwahrscheinlich kreuzundquer. Kann sogar sein, dass ich - als eingefleischte Oliver/Katie-Fan - ein Kapitel über Markus/Katie schreibe. Aber versprechen tu ich mal nichts.
 

lg sunny



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anuri
2011-03-25T10:55:39+00:00 25.03.2011 11:55
Bevor ich hier anfange ;) Die Geschichte ist wirklich sehr flüssig zu lesen.

>schniefte Rose auf und trat noch einen weiteren Schritt zurück.
hier hast du den falschen Namen benutzt. Passiert mir auch öfters

So und nun zum Inhalt ;) Als allererstes gehört diesen Pairing zu meinen Lieblingen
Warum ist Ron eigentlich immer der Böse? Ich finde Ron nicht überzeugend umgesetzt. Besonders am Ende das er einfach Lavendel Brown mitbringt…ich glaube dass hatte sich Ron nie im Leben getraut…niemals…

Ansonsten ist die Geschichte sehr niedlich, aber ich finde, dass alles viel zu schnell geht. Also das Hermine über Ron hinwegkommt und mit Fred zusammen kommt… das geht mir alles zu flott…aber ansonsten ist es wirklich süß.

Von:  _Natsumi_Ann_
2011-01-23T14:06:14+00:00 23.01.2011 15:06
„Fred, ich lebe jetzt fast elf Jahre mit deinem Bruder zusammen. Das kann ich nicht so einfach ab stellen.“

o.O elf jahre und noch nicht verheiratet? keine rose? kein hugo?
ich meine die kriegen ja recht früh die kinder und heiraten auch früher^^

aber iwie war das süß, auch wenn ich es traurig fand das hermine ihn nur lieb hat und iwie ging das zu schnell 2 tag eund dann wars soweit. vllt hättest du die story mit mehr zeit verbinden können, das fre ihr über den kummer hilft und sie sich ihn ihn verliebt^^ so kommt der arme mir nur wie ein lückenbüßer vor xD

paar grammatik und rechtschreibfehler mein ich waren drin.

aber sonst süß geschrieben, und mal ne alternative das fred überlebt. hättest du vllt noch einbauen können, wie er überlebt hat^^ oder sowas^^ warum er keine frau hat usw.^^

mach weiter so^^ sorry dass das betern so lange dauert ich hab nur 3 stunden geschlafen ><


Zurück