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Unmei no Isan - All I Want For Christmas Is You

ItachixGaara
von

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All I Want For Christmas Is You

Unmei no Isan

- All I want for Christmas is you –
 

„Was kann ich denn dafür, dass es in Suna nicht schneit?“, fragte Gaara und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Genervt sah er aus dem Fenster seines Residenzzimmers und blickte über die Stadt aus Sand, die sich unter ihm erstreckte. In Sunagakure war es viel zu warm für Schnee, auch im Winter. Niemals würde es hier schneien. So war es auch kein Wunder, dass er noch nie in den Genuss davon gekommen war.

Weihnachten stand kurz vor der Tür und gerade jetzt fing Itachi damit an, ihm Löcher in den Bauch zu fragen.

Seufzend drehte sich der Subaku um. Er hatte seinen Liebsten nicht so anfahren wollen. Dieser hatte ihm doch nur eine einfache Frage gestellt und er reagierte gleich so überzogen. „Entschuldige. Es ist im Moment einfach viel zu tun“, begann er und ging ein paar Schritte auf den schwarzhaarigen zu. Er legte seine Hand an dessen Wange und streichelte sanft darüber. „Ich würde wirklich gerne den Schnee sehen, aber ich habe tatsächlich viel zu tun und hier wird es nicht schneien. Zumindest kenne ich auch kein Jutsu, das das bewirken könnte.“
 

Nachdenklich hob der Uchiha seinen Blick, als ihm Gaara so barsch antwortete. Er selber lehnte an der Kante des Schreibtisches des Kazekage und betrachtete das Profil seines Liebsten. Weihnachten stand ihnen bevor und Itachi hatte den rothaarigen gefragt, ob es denn in Suna noch nie geschneit hatte. Das Weihnachten, das er aus seiner Kindheit kannte, hatte er immer mit weißem Schnee in Erinnerung, deswegen war es ein wenig schwer für ihn zu begreifen, dass Gaara dies noch nie gesehen hatte. Zwar hatte er sich bereits an den Sand in Suna gewöhnt und dass er einen überall begleitete, dennoch vermisste er ab und zu die saftigen Wälder von Konoha. Er hatte nur keinen Grund mehr dahin zu gehen, denn jetzt war hier sein Zuhause, hier bei Gaara.

Geknickt seufzte der ältere, er hätte den Kazekage nicht nach dem Schnee fragen sollen, dann wäre dieser jetzt nicht so sauer auf ihn. Schließlich nahm er sich vor, den jüngeren nicht mehr darauf anzusprechen. Vielleicht hätte er auch gar nicht so hereinplatzen sollen, denn er wusste schließlich, dass Gaara zur Zeit viel zu tun hatte, aber er hatte ihn einfach sehen wollen, denn den ganzen Tag sahen sie sich kaum und nachtsüber war er oftmals noch zu müde um lange wach zu bleiben und so wie Gaara ohne Schlaf kam er nicht aus, auch wenn er sich schon mit sehr wenig begnügen konnte.

Als der Rotschopf näher kam und ihm über die Wange streichelte, da lehnte Itachi sein Gesicht der Hand entgegen und seufzte leise. „Ich weiß.“, wisperte er tonlos und blickte in die türkisgrünen Augen, die ihn traurig musterten. So lächelte er aufbauend. „Irgendwann werde ich dir den Schnee zeigen.“, fügte er nach einer Weile hinzu. Dann streckte er seine Hände nach den Hüften des rothaarigen aus, um ihn näher an sich zu ziehen. „Irgendwann werde ich dich jeglicher Verpflichtung entführen und nur für mich allein beanspruchen.“ Bei dem Gedanken lächelte er zuversichtlich, auch wenn er sich bewusst war, dass er Gaara seinem Dorf nicht fernhalten konnte und durfte.
 

Liebevoll sah der rothaarige dem älteren in die Augen. Er konnte diesen gut verstehen und gerne würde er mit diesem ein Weihnachtsfest feiern, so wie dieser es kannte, doch das Fest der Liebe war bis jetzt nie wirklich ein Grund für ihn zum Feiern gewesen.

Sacht lehnte Gaara seine Stirn an Itachis Schulter und seufzte. „Ich würde so gerne wissen, wie du Weihnachten kennst“, murmelte er. „Auch den Schnee würde ich gerne kennenlernen, doch in all den Jahren hat sich niemand die Mühe gemacht, wirklich mit mir zu feiern. Darum ist Weihnachten für mich ein Tag wie jeder andere und nichts besonderes.“

Es stimmte das Dorfoberhaupt traurig, dass er so für diesen Festtag fühlte, doch bis jetzt hatte er niemanden an seiner Seite gehabt, so wie jetzt Itachi. Doch nun war es zu spät. Er durfte das Dorf nicht ungeschützt zurück lassen und musste seiner Verpflichtung nachkommen. Dies und seine ganze Vergangenheit waren es wohl auch, die ihn so ruppig handeln ließen, wenn es um Schnee, Spaß und Freude ging.
 

Seufzend hob der Uchiha seine Hand, kraulte Gaaras Nacken und spielte dabei mit den kurzen stacheligen roten Haaren. Schweigend hörte er ihm zu, während seine andere Hand über dessen Rücken glitt und ihn sacht verwöhnte. Geistesabwesend senkte Itachi seine Lippen in den roten Schopf und hauchte diesem einen Kuss zu. Er konnte den süßen und vertrauten Duft des Kazekage wahrnehmen und sog ihn tief ihn sich auf.

Sehr wohl wusste der ältere, um die Vergangenheit Gaaras bescheid und so konnte er gut verstehen, wenn dieser all die Dinge nicht kannte oder nicht nachvollziehen konnte, wenn er sie nie erlebt oder bekommen hatte. Deswegen konnte er ihm auch nicht böse sein, wenn der jüngere mal sauer reagierte oder gar ausflippte.

„Irgendwann.“, versprach er leise. „Werden wir genauso feiern. Nur wir zwei.“ Abermals hauchte er dem anderen einen Kuss zu und gab diesem ein wenig Zeit und Nähe. Doch schließlich legte er seine Finger unter dessen Kinn und zwang diesen mit sanfter Gewalt zu ihm aufzusehen. „So ein trauriges Gesicht steht dir nicht.“, wisperte er lächelnd. „Willst du nicht lächeln? Wenigstens nur für mich?“ Itachi setzte einen bestechenden Blick auf. „Oder muss ich dich mit einem Lächel-Jutsu belegen?“, fragte er dann neckend.
 

Tagträumerisch gab sich der Subaku der Vorstellung hin, eines Tages mit dem Geliebten ein schönes Weihnachtsfest zu erleben, an dem nur sie beide zusammen waren und niemand sie störte. Es war eine schöne Vorstellung und er hoffte, dass es nicht nur eine blieb.

Genießend schloss er für Sekunden seine Augen, doch dann hob er seinen Blick und sah Itachi fragend an. Sogleich lächelte er jedoch, denn dem charmanten Lächeln des anderen konnte er einfach nicht widerstehen.

„Du bist Grund genug für mich, um glücklich zu sein“, hauchte er und küsste lieblich die Lippen des schwarzhaarigen. Erst nach einer Weile trennte er sich wieder von ihm. „Ich muss leider weiterarbeiten“, seufzte er trocken, denn seine Augen waren zu seinem Schreibtisch gewandert, auf dem sich die Berge an Aufträgen stapelten. Jetzt, zur Weihnachtszeit wurden wieder viele Ninjas gebraut, die den höheren Bürgern als Leibschutz angewiesen werden mussten, wenn sie zu ihren Liebsten in entfernte Dörfer reisten und dabei einige Wertsachen und Geschenke mit sich führten. „Sehen wir uns heute Abend?“, fragte er dann leise, denn ihm fehlte die Nähe und Geborgenheit des Uchihas.
 

Der Nukenin grinste breit, als er das Lächeln sah. So gefiel ihm Gaara am besten, wenn er leise lächelte, denn dann sah er unglaublich verführerisch aus. Grummelnd folgte er dem Blick seines Liebsten und seufzte betrübt. „Ein Feuer-Jutsu von mir und deine Probleme sind aufgelöst.“, schmunzelte er und kniff den rothaarigen sanft in die Wange. Doch dann seufzte er, denn nicht nur das Dorfoberhaupt erwartete die Arbeit, auch er musste eigentlich woanders sein.

Widerwillig stieß sich Itachi vom Schreibtisch ab und hauchte Gaara auch einen Kuss zu, wobei seine eine Hand zu dessen Hintern geglitten war, um diesen gierig zu streicheln und neckend hinein zu kneifen. „Auf jeden Fall.“, versprach er und schmunzelt. „Ich schulde dir noch eine Massage für Gestern“, er zwinkerte und meinte bestimmt keine gewöhnliche Massage, aber er war sich sicher, dass sein Schatz es sehr wohl verstehen würde.

Flüchtig klopfte es an der Türe und schon wurde diese aufgerissen. Sofort war Itachi von Gaara gerückt und tat so, als hätte er sich nur mit dem Kazekage unterhalten. Ein braunhaariges Mädchen stürmte herein und sah sie panisch an. Sie verbeugte sich, als sie „Kazekage-sama“ wisperte, um Gaara zu begrüßen. Doch dann blickte sie zu dem Uchiha. „Itachi-Sensei! Sie müssen schnell kommen!“, sagte Matsuri drängend und hibbelte von einem Fuß zum anderen. „Hiseki und Kumo streiten und aus einem kleinen Übungskampf ist ein Streit geworden und sie bekämpfen sich bis aufs Blut!“

Genervt stöhnte der Uchiha. Seine beiden Problemkinder in der Anbu-Einheit. Sie waren Spitzenninja, aber sie konnten sich gegenseitig nicht leiden und lagen sich deshalb ständig in den Haaren. Rasch griff Itachi nach seinem Mantel, den er ausgezogen und auf einen Stuhl gehangen hatte, und warf ihn sich über. „Wir sehen uns dann später.“, murmelte er zu Gaara und schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. Doch statt mit Matsuri zum Übungsplatz zu laufen, formte er ein paar Fingerzeichen, murmelte etwas vor sich hin und verschwand im nächsten Augenblick, zurück blieb nur etwas Sand, der auf den Boden rieselte.
 

Ein wenig errötete der Rotschopf, als er die Worte des Uchiha hörte. Er verstand sehr wohl, was dieser meinte, wenn er von Massage sprach. Doch insgeheim freute er sich schon darauf, denn auf jeden Fall bedeutete es, dass er mit diesem alleine sein konnte.

Flüchtig begrüßte er das Mädchen, doch sie wollte nicht zu ihm. Nachdenklich sah er zu Itachi. Dieser machte seine Aufgabe als Anbuführer wirklich gut und er war die beste Besetzung, die er für diesen Posten je würde finden können, dessen war er sich vollkommen sicher.

Wieder nickte er und entließ die beiden seinem Büro, ehe er sich seufzend an seinen Arbeitsplatz setzte, das oberste Dokument von einem der Stapel fischte und es sich durchlas, ehe er es genehmigte.

Die Tage verrannen wie im Flug und das Fest der Liebe kam immer näher. Gaara schaffte es kaum mit der Arbeit hinterher zu kommen, auch wenn er oftmals die ganze Nacht durcharbeitete. Am Abend nahm er sich frei und verbrachte die Zeit mit seinem Liebsten, kuschelte mit diesem und wartete, bis dieser eingeschlafen war. Erst dann stand er wieder auf und verschwand für einige Stunden, meist auch bis zum Sonnenaufgang hinter seinem Schreibtisch um dort weiterzuarbeiten.

Nein, in Weihnachtsstimmung war Gaara gewiss nicht. Auch nicht, als die jüngsten Ninjaanwärter den Flur vor seinem Büro mit buntem Lametta schmückten und festlich dekorierten. Weihnachtslieder drangen an seine Ohren und doch war er wie jedes Jahr der Einzige, der es nicht wirklich genießen konnte.

Die Arbeit nahm ihm keiner ab und auch wenn sie in den letzten Jahren eine perfekte Ablenkung für ihn gewesen war, gerade in diesem wünschte er sich, dass er zumindest am Weihnachtstag nicht hier sein müsste, doch diese Aussicht wurde durch einen Stapel Akten und Dokumente, Aufträge und Anträge verdeckt.

Manchmal kam ihn der Uchiha besuchen, doch lange blieb er nicht, Gaara hatte auch kaum Zeit für diesen. Traurig saß er an seinem Tisch und grübelte wieder über einer Mission, als er die plötzliche Anwesenheit Itachis spürte.

„Du benutzt wohl nie mehr die Türe, was?“, fragte er lächelnd und hob seinen Blick, welcher selbst für seine Verhältnisse müde und geschafft wirkte.
 

Je näher Weihnachten rückte umso öfter musste Itachi seine Anbueinheit rausschicken und auch er selber musste oftmals weg, um etwas zu erledigen, sodass er Gaara an manchen Tagen gar nicht sah und die wenigen Stunden in denen sie sich sahen, waren so knapp bemessen, dass er sie gar nicht zählen brauchte. Denn wenn er des Nachts dann aufwachte, war er wieder allein und fand den rothaarigen hinter seinem Schreibtisch sitzen und über irgendwelchen Papieren brühten. Manchmal war dieser so vertieft darin, dass er gar nicht merkte, dass er da war. Meistens ließ er ihn in Ruhe, doch manchmal hatte er nicht widerstehen können und hatte sich diesen vorgeknöpft und wieder ins Bett geschleift, mit der Erklärung, er könne ohne diesen nicht so gut schlafen, auch wenn es irgendwo gelogen war, denn meistens war er so müde, dass er wie ein Toter schlafen könnte.

Der Uchiha lächelte, als er sich mit einem Tauschjutsu mal wieder in das Zimmer des Kazekage beförderte. Lange hatte er diesen von der Seite betrachtet, ehe dieser ihn wie von selbst ansprach, da er bereits wusste, dass er da war. „Wie soll ich mich denn sonst an den Wachen vorbei schleichen?“, fragte er lächelnd und trat näher. „Wobei ich sie wohl ermahnen muss, denn man kommt so leicht hier rein.“ Verärgert runzelte er die Stirn, sicherlich waren sie keine A- oder S-Rang Ninja, dennoch waren sie nicht achtsam genug für seinen Geschmack. Aber das musste nicht mehr heute sein.

Liebevoll strich er über die Wange Gaaras und betrachtete dessen müde Gesichtszüge. Flüchtig huschte sein Blick über den Schreibtisch und betrachtete den bearbeiteten Stapel und die Sachen, die noch zu tun waren. Schließlich nahm er die Mappe, die ausgebreitet vor Gaara lag, klappte sie zu und legte auf den noch offenen Stapel. „Es ist genug.“, sagte er bestimmend. „Wir gehen jetzt ins Bett und wage es ja nicht, dich heute Nacht diesem Tisch zu nähern, sonst sorge ich dafür, dass sich deine Arbeit wirklich in Rauch auflöst.“ Zwar würde er seine Drohung nicht wahr machen, dennoch lächelte er leise. „Heute Nacht brauche ich mein Kuscheltier mehr denn je.“, sagte er schelmisch und zog den rothaarigen bereits vom Stuhl und in seine Arme. „Und morgen nimmst du dir frei, ob du willst oder nicht.“
 

Gaara schmunzelte, denn er wusste, dass seine Wachen nicht gerade die Besten waren, um solche Jutsus zu erkennen, wie Itachi sie anwendete, doch seine eigentlichen Wachleute waren beurlaubt um in diesen Tagen bei ihrer Familie sein zu können. Wenn Sari und Cai wieder hier wären, würden sie den Uchiha mit Sicherheit bemerken.

Seufzend legte der Rotschopf seine Feder beiseite. Wenn der andere hier war, arbeitete er nicht gerne, denn er hatte auch so schon ein schlechtes Gewissen, was ihn betraf. Viel zu oft ließ er ihn alleine. Mit gekräuselter Stirn beobachtete er den anderen, wie dieser nach der Mappe vor seinem Platz griff und sie zuklappte. Itachi kannte ihn zu gut um zu wissen, welcher der beiden sich häufenden Stapel auf seinem Schreibtisch der noch zu bearbeitende war und welcher der erledigte.

„Vielleicht sollte ich wirklich eine kleine Pause einlegen“, wisperte er und lehnte sich der Hand des anderen entgegen. Als Kuscheltier bezeichnet zu werden fand er fast schon amüsant, denn dass ihm jemand so nah kam wie der schwarzhaarige war schon außergewöhnlich. Wenn er an früher dachte, dann hatten ihn die anderen mehr als ein Monster bezeichnet, nicht als ihr Kuscheltier. Schon den ganzen Tag arbeitete er durch und auch in der letzten Nacht hatte er fast nichts anderes getan. Doch dann blickte er verwirrt auf.

„Ich soll mir freinehmen?“, fragte er ungläubig, denn er verstand den Sinn dahinter nicht. Gerade am nächsten Tag hätte er alle Ruhe zum Arbeiten, die er sich nur wünschen konnte, denn an Weihnachten wurde er nie gestört. Weshalb also wollte Itachi, dass er sich gerade da frei nahm?
 

Itachi lächelte, denn er würde dafür sorgen, dass der Rotschopf sich eine Pause gönnte. Doch dann grinste er verschmitzt. Flüchtig beugte er sich zu Gaara und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, ehe er dessen Hand ergriff und diesen aus dem Büro führte, ob dieser wollte oder nicht. Glücklicher Weise war keiner mehr in der Residenz unterwegs, sodass er die Hand des Sunanins nicht loslassen musste.

„Ja, du wirst dir morgen frei nehmen.“, bestätigte der Uchiha und nickte, als wolle er dies auch durch sein Nicken bestätigen, während er desinteressiert nach vorne blickte und das Zimmer des rothaarigen anvisierte. Er öffnete die Türe und zog diesen hinein, ehe er sie wieder verschloss.

„Ich will, dass du morgen den ganzen Tag mit mir verbringst.“, gestand er dann leise. „Wenn du schon nicht mit deinen Geschwistern Weihnachten feiern willst, dann wünsche ich mir von dir, dass du mir diesen einen Tag schenkst.“ Offen und durchdringend sah er Gaara an und hoffte auf eine Bestätigung von diesem, auch wenn er wusste, dass es diesem nicht gefiel, wenn er mal nicht arbeiten sollte.
 

Verwirrt erwiderte Gaara den sanften Kuss auf seinen Lippen und erhob sich stirnrunzelnd. Ohne zu wiedersprechen folgte er dem Uchiha, auch wenn er gerne diesen einen Fall noch zu Ende bearbeitet hätte.

Hart schluckte er, denn er wusste nicht, warum er sich ausgerechnet morgen freinehmen sollte, doch die Frage wurde ihm im Keim erstickt, als sein Liebster ihm den Grund dafür nannte. Ein warmes Gefühl umschloss sein Herz und hielt es fest, als wolle es dieses tief durchdringen. Tatsächlich hatte er auch nie wirklich mit seinen Geschwistern gefeiert und es war ihm herzlich egal gewesen. Doch dass es nun jemanden gab, der mit ihm feiern und gar den ganzen Tag mit ihm verbringen wollte, war vollkommen neu für ihn. Schüchtern lächelte er, als sie in seinem Zimmer ankamen und der andere die Türe hinter ihnen verschloss.

„Einverstanden“, murmelte er, denn er konnte diesen Augen kaum etwas abschlagen. Was war auch dabei, einen Tag zu pausieren? Er war der Kazekage und doch hatte auch er ein Recht darauf, einen Tag für sich zu beanspruchen, wenn es sich die einzige Person in seinem Leben wünschte, die nie vor ihm zurückgewichen war. „Wenn du es dir so sehr wünscht“, flüsterte er dann, doch um ein Lächeln kam auch er nicht herum. „Dann verbringe ich den morgigen Tag gerne mit dir!“
 

Einen Augenblick dachte Itachi, dass ihn der andere doch noch versuchen würde abzuweisen, da er es ja schon so sehr gewohnt war. Doch dann schien sich etwas in dessen Augen aufzuhellen.

„Das ist schön.“, wisperte der ältere glücklich lächelnd. „Du ersparst mir gerade sehr viel Arbeit, dich zu überzeugen.“ Schelmisch zwinkerte er, als er liebevoll über dessen Wange streichelte und leise seufzte. Schließlich senkte er seine Lippen auf die Gaaras und entführte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, ehe sie ins Bett gingen und ihre Zweisamkeit genossen.

In dieser Nacht hielt Itachi Gaara fest an sich gedrückt und ließ ihn kein einziges Mal los, bis er kurz vor Morgengrauen erwachte. Es war eigentlich viel zu wenig Schlaf, doch es musste genügen, denn sie mussten langsam los. So mühte er sich aus dem Bett und zog den jüngeren sogleich mit sich. Eine knappe Stunde später standen sie unten in der Küche, wo er eine Lunchbox, die ihnen am Vortag Temari vorbereitet hatte, in eine Tasche packte und sie sich über die Schulter legte. Jeden fragenden Blick von Gaara beantwortete er mit einem Lächeln. Schließlich begutachtete er dessen Kleidung und packte noch ein paar Klamotten ein.

„Bist du bereit?“, fragte er dann und streckte Gaara seine Hand offen entgegen, wobei er verschwörerisch schmunzelte.
 

Die ganze Nacht über lag der Sabaku neben Itachi, betrachtete diesen im Licht des klaren Mondes, welcher durch das Fenster fiel und fragte sich, was dieser wohl vorhatte, wenn er ihn so sehr von seiner Arbeit abhalten wollte. Natürlich freute er sich auf diesen Tag, denn ein Tag alleine mit Itachi verbrachte er nur sehr selten, vor allem in der letzten Zeit. Auch spürte er den Willen, der hinter des anderen Gedanken steckte, denn er ließ ihn die ganze Nacht nicht los, dass selbst wenn er es gewollt hätte, er es nicht geschafft hätte unbemerkt das Zimmer zu verlassen und weiter zu arbeiten.

Kurz bevor die Sonne richtig ihr Haupt zeigte, rührte sich der ältere in seinen Armen und er begrüßte ihn wie immer mit einem liebevollen Kuss. Es verwunderte ihn, dass dieser schon so früh aufstand, denn normalerweise hätte dieser noch ein paar Stunden geschlafen, ehe er zur Arbeit aufgestanden wäre. Auch beeilte dieser sich sehr, sich frisch zu machen und ihn hinter sich her zu ziehen.

„Ich wüsste wirklich gerne, was du vorhast“, murmelte der Rotschopf, während er das mysteriöse Verhalten begutachtete. Er hatte sich auch über die Bentoboxen gewundert, doch er hatte es nicht hinterfragt, denn als Antwort bekam er ohnehin nur ein Lächeln.

Als Itachi endlich fertig zu sein schien und ihm die Hand reichte, ergriff der rothaarige diese mit einem Grinsen, denn was auch immer dieser vorhatte, er würde es früher oder später erfahren.
 

Der Uchiha zwinkerte nur, schloss seine Finger fest um die Gaaras und lächelte, ehe er seine andere Hand hob, Fingerzeichen formte und grinste. „Ich hoffe du verträgst Kälte.“

Noch bevor der andere irgendwas sagen konnte, verschwanden sie aus der Küche und tauchten mitten in der Wüste auf, aber dort blieben sie nicht lange, denn sofort verschwanden sie wieder und standen kurze Zeit später in einem Wald, der die meisten seiner Blätter verloren hatte. Als Itachi dieses Jutsu ein drittes Mal anwandte, merkte er, dass es ihn doch mehr angestrengt hatte, als erwartete, sodass sich seine Augen veränderten und er mit Hilfe seines Mangekyou-Sharingans sie an einen vollkommen anderen Ort gebracht hatte.

Rasch bemühte er sich Gaara nicht anzusehen, da er fürchtete, diesen in ein Jutsu zu ziehen, das diesem nur Schmerzen bereiten würde. Erst als er sich sicher war, dass sein Sharingan wieder normal wurde, sah er den rothaarigen an und lächelte.

Kälte umhüllte sie und Itachi fühlte wie sie ihm die Beine hinauf kroch. Doch das kam eher daher, dass sie knietief im klaren, weißen Schnee standen, während vom Himmel immer mehr von diesen weißen, großen Flocken hinab rieselten. Die Sonne hatte müde ihr Haupt erhoben, doch es kam kein Strahl durch die dicke Wolkendecke, die die vielen kristallartigen Flocken zu Erde schickten.

Schließlich beugte er sich zu Gaara vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er an dessen Ohr wisperte: „Das ist das Wetter, wie ich es zu dieser Jahreszeit kenne.“
 

Immer wenn Gaara seine Augen wieder öffnete, befand er sich an einem anderen Ort, doch kaum dass er ausgemacht hatte, welcher es war, verschwamm er wieder vor sich und veränderte die Gestalt erneut. Erst, als klirrende Kälte ihn umschloss und sich die Umgebung nicht mehr veränderte, ließ er Itachis Hand wieder los, nur um sie sich zitternd um seinen Oberkörper zu ziehen.

„Wo sind wir?“, fragte er und dabei schlotterten ihm die Zähne wie bei einem Dauermarathon. Irritiert sah er sich um, doch er kannte sich gar nicht aus, wusste nicht, wo der andere ihn hingebracht hatte, nur dass er bis zu den Knien in weißem Wasser stand, welches sich glitzernd wie ein Meer um ihn herum erstreckte. „Ist das Schnee?“, hauchte er und eine weißliche Rauchwolke formte sich vor seinem Mund, während er sprach und ausatmete. Auch diese glitzerte wie kleine Kristalle, während die Luft um ihn herum schneidend wie kleine Messerklingen war. Dennoch wurde er das Gefühl nicht los, schon einmal hier gewesen zu sein.
 

Schmunzelnd betrachtete der Uchiha Gaara und kramte in seiner Tasche nach einem zweiten Mantel, den er herausnahm und dem Rotschopf um die Schultern legte. Noch immer lächelnd knöpfte er diesen zu, bevor er ihm dann zärtlich über die Wange strich. „Wir sind in einem abgelegenen Teil von Konoha.“, antwortete er schließlich. Dann beugte er sich kurz hinab und nahm eine Handvoll Schnee, den er dann behutsam in Gaaras Hand legte. Die kalte Masse sorgte dafür, dass seine Finger fast sofort klamm waren, sodass er sie kaum bewegen konnte. Jedoch schmolz der Schnee auch ein wenig, da er noch einigermaßen warme Hände hatte.

„Ja, das ist Schnee.“, erklärte er dann lächelnd. „Schön, aber kalt. So wie deine Augen, wenn du in Gedanken versunken vor dich hinstarrst und nicht weißt, dass ich dich beobachte.“ Abermals beugte sich Itachi vor und hauchte Gaara einen Kuss zu, ehe er nach dessen Hand griff, ihm zuzwinkerte und schließlich losmarschierte, während er den anderen hinter sich herzog.
 

Mit klappernden Zähnen schielte der Rotschopf zu dem anderen herüber und runzelte die Stirn, als dieser ihm einen Mantel um die Schultern legte und ihn zuknöpfte. Sogleich merkte er, wie ihm etwas wärmer wurde, denn der Mantel schützte ihn vor der kalten Luft, die so fast ungeschützt auf seine Haut gelangen konnte und sich bis in seine Knochen vorwagte.

Interessiert nahm er den Schnee in seine Hand und musterte diesen genau. Er sah noch viel schöner aus, als er es aus den Erzählungen kannte. Fast schon kam er sich blöd vor, dass er noch nie Schnee gesehen hatte und dies jetzt sein erstes Mal war. Er lächelte über den Satz des Uchiha. Er wusste, wie er aussehen musste, wenn er nachdachte, denn dann war er mit seinen Gedanken nur bei der Arbeit und keinerlei Emotionen brachten ihn aus diesen heraus. Erst wenn er einen seiner Liebsten sah, wurde er wieder weicher. Es war schon ungewöhnlich, dass Itachi ihn mit Schnee verglich, als er diesen wieder zurück auf die Erde fallen ließ, sich bei der Hand nehmen ließ und ihm folgte, wobei ihn das kaltgefrorene Wasser am zügigen Fortkommen beeinträchtigte.

„Wohin führst du mich?“, lächelte er, während seine Augen die Umgebung absuchten nach Anzeichen, wo in Konoha sie sich genau befanden, denn alles sah so anders aus, als er es kannte.
 

Itachi hatte sich sehr über das überraschte Lächeln des anderen gefreut, denn dieser hatte so süß gelächelt, dass er ihn am liebsten an sich gedrückt hätte. Doch zuerst würde er sie an einen wärmeren Ort bringen, denn hier würde ihm Gaara in Nullkommanix erfrieren.

„Wir gehen an einen Ort, wo wir allein sein können und du mir nicht erfrierst.“, erklärte er nicht wirklich viel sagend, während sie durch den Schnee stapften und ihre Spuren hinterließen. Die Bäume waren schwer beladen mit Schnee, sodass die Äste tief hinab hingen. Die ganze Welt um sie herum schien erstarrt und zu Eis gefroren zu sein.

Eine Weile gingen sie bergauf, bis sie schließlich über den Kamm kamen und in der Ferne eine Hütte, die zwischen den vielen Bäumen und dem Schnee kaum auffiel, da ihre weißen Wände genauso weiß waren wie der Schnee. Auf einer Seite, waren eine Menge Holzscheite gestapelt.

Mit einer Hand deutete Itachi auf die Hütte. „In dieser Hütte habe ich mich eine Weile versteckt, als ich Konoha verlassen habe.“, erklärte er leise. „Keiner weiß von dieser Hütte.“ Noch zu gut erinnerte er sich daran, wie er nach seiner Tat Konoha verlassen hatte und sich hier allein durchgeschlagen und mit seiner Krankheit gekämpft hatte.
 

Lang war der Weg nicht, den sie durch den Wald stapften, doch er war schwer und wunderschön zu gleich. Überall glitzerte es, wo die Sonne spärlich zwischen den herabhängenden Ästen und den dicken Wolken hindurch lugte. Hin und wieder knackste es irgendwo im Wald und Schnee fiel herunter wenn sich ein Vogel auf einen Ast setzte oder die Last auf den Ästen einfach zu groß wurde.

Überrascht sah er nach vorne, als Itachi mit ihm redete. Es fiel ihm sehr schwer die kleine Hütte ausfindig zu machen, doch dann konnte er sie doch erkennen. Sie wirkte so Fehl am Platze, als wenn sie jemand längst vergessen hatte und sie gar nicht mehr dorthin gehörte. Fast war sie Eins mit ihrer Umgebung. Langsam glitten seine Augen zu dem Uchiha und blieben an dessen Profil hängen. Er merkte, dass er der Erste war, dem er das erzählte und eine tiefe Verbundenheit zu diesem keimte wieder in ihm auf und er fühlte mit diesem. Es musste eine schlimme Zeit für den schwarzhaarigen gewesen sein und keiner war da, dem er sich anvertrauen hatte können. In gewisser Weise waren sie sich wirklich sehr ähnlich und doch waren sie grundverschieden, was ihre Vergangenheit anging. Doch auch Itachi wurde gejagt und verurteilt.

„Ich danke dir, dass du sie mir zeigst“, hauchte er und wieder stob eine weißliche Wolke vor seinem Mund auf, als er sprach. Wenigstens fror er nicht mehr so erbärmlich wie zuvor, denn der Mantel wärmte ihn stark und roch zudem nach Itachi. Allein das brachte ihm Geborgenheit.
 

Überrascht blickte der schwarzhaarige auf, als er Gaaras Worte hörte und lächelte glücklich. Schließlich legte er einen Arm um den anderen und drückte ihn an sich. „Ich will ja nur, dass du dich ein wenig entspannst und nicht ständig an deine Arbeit denkst.“, erklärte er und lächelte. „Komm.“ Er drängte Gaara weiter zu gehen, denn selbst ihm fingen die Füße an zu frieren und es würde noch eine Weile dauern bis die Hütte warm genug war.

Eigentlich wäre es so leicht sie in die Hütte zu befördern, ohne dass sie viel machen mussten. Sie bräuchten nur ein Jutsu anzuwenden und über den Schnee laufen, oder sie gleich in diese bringen. Aber dann würde er Gaara das mühsame Erlebnis bringen, durch den knietiefen Schnee zu stapfen und das gehörte doch dazu.

Während sie zur Hütte gingen, hing Itachi eine Weile in seinen Gedanken fest, bis er schließlich leise flüsterte. „Aber es freut mich, dass du hier bist und dass ich dir alles anvertrauen kann.“ Er freute sich, dass er den heutigen Tag mit Gaara verbringen konnte, denn wenn es schon das Fest der Liebe war, dann wollte er auch mit der Person, die er über alles liebte, die Zeit verbringen.

Als sie bei der Hütte ankamen, kramte Itachi einen Schlüssel aus seinen Taschen, den er erst vor einiger Zeit wieder gefunden hatte, und öffnete die Türe. Schnell traten sie herein und sahen sie um. Es hatte sich seit damals nichts verändert. Es war zwar ein wenig staubig, aber sonst sehr gemütlich.
 

Ein Lächeln stahl sich auf Gaaras Züge, denn in den letzten Tagen konnte er wirklich an kaum etwas anderes als seine Arbeit denken. So war er Itachi dankbar, dass er ihm Ablenkung verschaffte, doch auch hatte er ein schlechtes Gewissen, diesen so vernachlässigt zu haben, dass dieser ihn in solch abgelegene Gebiete bringen musste, um ihn von seinem Arbeitsplatz zu schaffen, den er als Dorfoberhaupt inne hatte.

Der tiefe Schnee war noch immer unangenehm an seinen Füßen, welche sich wie kleine Eisklötze anfühlten, ein Gefühl, das Gaara noch gar nicht kannte. Es war nicht gerade angenehm, doch da er auch kein richtiges Schuhwerk für diesen Ausflug anhatte, konnte er sich kaum beschweren und war schon dankbar genug, dass Itachi ihm einen Mantel mitgenommen hatte, sonst wäre er bis zur Hütte gewiss steifgefroren.

Bevor er die Hütte betrat, sah sich der Sabaku noch einmal um, doch sie schienen wirklich ganz alleine zu sein, zumindest konnte er niemand anderen in ihrer Nähe spüren. Itachi schien Recht damit zu haben, dass sie hier vollkommen ungestört seien.

So folgte er ihm auch in die Hütte. Das Vertrauen, das dieser zu ihm hatte war erstaunlich und der rothaarige wusste gar nicht, wie er es ihm zurückgeben konnte, denn er besaß keinerlei Geheimnisse wie diese, die er ihm offenbaren konnte, nur die Freude darüber, dass Itachi ihm so sehr vertraute.

„Scheint wirklich lange keiner mehr hier gewesen zu sein“, bestätigte er, als er den Staub betrachtete und grinste. „Aber es ist wunderschön hier“, fügte er noch hinzu, als er sich genauer umsah und seine Schuhe abklopfte, sodass der überschüssige Schnee von ihnen fiel.

Ein kleiner Kamin war am anderen Ende des Zimmers eingelassen, zusammen mit ein paar Holzscheiten. Davor lag ein großer Teppich aus Fell, welches von einem Bären oder einem anderen großen Tier stammen musste. Auch ein Bett war vorhanden, sowie ein Tisch mit zwei Stühlen. Alles in Allem wirkte es wahrlich sehr gemütlich und kuschelig.
 

„Das letzte Mal war ich hier, bevor ich Akatsuki beigetreten bin.“, erklärte er lächelnd, als er seine nassen Schuhe abstreifte und sie zum trocknen an die Wand stellte, bevor er auch die Tasche da abstellte. „Und das ist schon einige Jahre her.“ Dann trat er zum Fenster, öffnete es und ging in die entgegengesetzte Richtung, wobei er Gaara mit sich nahm. Rasch formte er einige Fingerzeichen und murmelte etwas Unverständliches. Er führte ein Windjutsu aus, das sich im ganzen Raum ausbreitete und den Staub in Bewegung brachte, ehe er den Staub mit dem Jutsu hinaus beförderte. Zurück blieb ein sauberes Zimmer in das gerade die kalte Luft von draußen herein strömte. Schnell machte er dieses zu und lächelte reserviert. „Viel besser.“, murmelte er lächelnd, als er zum Kamin trat, einige der ausgetrockneten Holzscheite hineinlegte. Abermals formte er Fingerzeichen, doch dieses Mal andere und murmelte wieder ein Jutsu. Gleich darauf blies er Feuer auf die Scheite, bis diese lichterloh brannten. Als das Feuer sich wieder ein wenig beruhigte und sich im Rahmen hielt, legte er noch ein paar Scheite nach und erhob sich schließlich. „Gleich sollte es wärmer werden.“, erklärte er und streckte Gaara die Hand entgegen.
 

Noch immer war es kalt um Gaara herum, doch wenigstens blies nicht mehr der kalte Wind um seine Ohren, sodass er sich schon fast an die eisigen Temperaturen gewöhnte. Mit einem kleinen Lächeln beobachtete er Itachis Hausputz. Fast hätte er bemerkt, dass er gar nicht gewusst hatte, wie reinlich dieser sein konnte, doch er verkniff es sich wohlweißlich, dass sein Zimmer nach so vielen Jahren des Nichtbetretens vermutlich nicht anders aussehen würde.

Nachdenklich sah er ihm dabei zu, wie er ein Feuerjutsu aussprach und sich das Feuer im Kamin ausbreitete, bis es sich lodernd zu einem angenehmen Kaminfeuer umwandelte.

Schon jetzt spürte er die leise Wärme, die von dort auf ihn zukam und die Kälte zu verscheuchen suchte. Gelb-rote Flammen züngelten vor sich hin und tauchten den Raum in ein wohliges Orange.

„Es sieht wirklich sehr bequem aus!“, stimmte er hinzu und nahm seinen Mantel ab, den er auf die Rückenlehne eines der Stühle hängte. Schließlich sah er aus dem Fenster und staunte noch immer über das Glitzern des Schnees vor ihrer Türe. Als er Itachis Hand erblickte, nahm er sie in die seine und ließ sich von ihm mitziehen. Schüchtern stand er vor ihm und lächelte schief. Ohne zu überlegen stellte er sich auf seine Zehenspitzen und küsste den anderen sanft auf die leicht geöffneten Lippen. „Dafür hat es sich gelohnt alles stehen und liegen zu lassen!“, gab er zu und zwinkerte bei dem Gedanken, dass er das alles sonst verpasst hätte, wäre er weiterhin so stur geblieben, wie er war.
 

Es freute Itachi, dass Gaara es bequem fand. Sofort zog er ihn an sich, als dieser seine Hand ergriffen hatte. Bewegt hatte er dessen Lächeln betrachtet, denn es rührte ihn zutiefst, wenn dieser lächelte. Hingerissen seufzend erwiderte er den liebevollen Kuss und lächelte glücklich.

„Ich weiß.“, wisperte der Uchiha und setzte einen besserwisserischen Blick auf, ehe er Gaara sanft in die Wange kniff. Doch dann beugte er sich hinab, zog den Rotschopf mit sich und setzte sich auf das ausgebreitete Fell auf dem Boden. Nachdenklich griff er nach den Füßen Gaaras. Diese waren eiskalt! Behutsam rieb er diese und hielt sie in die Richtung des Feuers, damit sie sich schneller aufwärmten. „Mein liebster Kazekage hat kalte Füße.“, scherzte er diesen neckend, während er sich weiterhin um diese bemühte. „Was hältst du davon, wenn wir die Hütte schön aufheizen und dich ein wenig aufwärmen und dann kurz hinaus gehen? Willst du ein wenig im Schnee herumtoben?“
 

„Im Schnee herumtoben?“, wiederholte er die Aussage Itachis und sah diesen dabei an, als wüsste er nicht, von was dieser sprach. Tatsächlich hatte er keine wirkliche Ahnung davon, was dieser meinte, denn was man mit Schnee anfangen konnte wusste er nicht, außer es waren ähnliche Dinge, die man mit Sand machen konnte.

Die Idee mit dem Aufwärmen fand er hingegen außerordentlich anziehend und so nickte er einverstanden. „Aber nur, wenn du mir zeigst, was man mit dem Schnee alles machen kann!“

Besserwisserisch zwinkerte er, denn er wollte gewiss nicht alleine dort hinaus gehen. Es war auch so schon gefährlich genug, dass er sein Dorf ungeschützt zurück ließ, doch er hoffte dass Temari eingeweiht war von Itachis Plan, sodass Sunagakure nicht vollkommen ausgeliefert war, wenn sie jemand angreifen wollte.

Die Wärme des Feuers glitt über seine Füße, genau wie die Finger des älteren, welche diese sanft massierten, sodass er genießend seine Augen schloss. Es war wirklich schön, wie dieser sich stets um ihn bemühte.

„Was kann man denn mit Schnee alles machen?“, fragte er dann neugierig, denn vollkommen uneingeweiht wollte er auch nicht dort hinaus gehen, schließlich war es Itachis Heimat und dieser kannte sich mit der kalten Substanz wesentlich besser aus als er, der sie nie zuvor gesehen hat.
 

„Das sollte kein Problem sein.“, lachte Itachi leise, während er die kalten Füße des Sunanins massierte, damit sie schneller durchblutet und somit schneller warm wurden. Nachdenklich betrachtete er Gaara, dieser schien sich Sorgen zu machen, doch das musste er nicht, denn er hatte für alles gesorgt, damit während dessen Abwesenheit im Dorf nichts geschah und wenn, würden sie sofort informiert werden.

„Hm. Was man alles mit Schnee machen kann?“, wiederholte er ein wenig verwirrt die Frage, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde und betrachtete den anderen nachdenklich. „Also man kann verschiedene Figuren formen und egal wie groß, man kann Schneeengel machen, sich bedenkenlos hinein fallen lassen, auf einem Schlitten den Berg herunter sausen, ihn betrachten, den Schneeflocken beim Fallen zusehen oder Schneeballschlachten führen“, listete er alles auf, was er früher mit seinem Bruder immer gemacht hatte.

Als die Füße Gaaras wieder einigermaßen wärmer wurden, legte er sie wieder auf den Boden und erhob sich. Er trat zur Tasche und holte da einige Gegenstände hervor, die er auf dem Tisch ausbreitete. Mit einem Paar Socken und Handschuhe kam er wieder zu Gaara zurück, wo er sich hinsetzte und den anderen lächelnd betrachtete.

„Es ist zwar alles ein wenig kindisch, aber es macht Spaß, egal wie alt man ist.“, fügte er nach einer Weile lächelnd hinzu. Abermals griff er nach dessen Füßen und zog ihm nun viel dickere Socken über, damit er nicht gleich erfror. Er war an diese Kälte gewöhnt, der Sunanin jedoch nicht. So reichte er ihm auch die Handschuhe, die er dann unbedingt mitnehmen musste.
 

Neugierig hörte Gaara zu, während er die wohltuende Fußmassage genoss. Schon lange taten ihm alle Gelenke weh vom ständigen Sitzen, denn auch zum Trainieren war er in den letzten Tagen nur sehr selten gekommen. Umso wohler fühlte er sich gerade, während Itachi ihn verwöhnte und seine Verspannungen lockerte.

Auch wurden seine Füße allmählich wärmer.

Es klang interessant, was man alles mit dem weißen Schnee anstellen konnte und auch klang es sehr nach Spaß. „Dann möchte ich alles einmal ausprobieren!“, lächelte er und zwinkerte dem Uchiha zu, als dieser ihm Socken anzog. Eigentlich konnte er dies selber, doch er wollte es ihm nicht abschlagen, viel zu gerne spürte er den anderen an sich, egal auf welche Weise.

Die Handschuhe zog er sich jedoch selbst über, nachdem er sich erneut den Umhang umgeworfen hatte und diesen befestigte, sodass dieser ihm bei den Bewegungen nicht herunterfallen konnte. In der Hütte war es nun sehr warm geworden, dass ihm fast schon zu heiß wurde in den dicken Kleidern, die er nun trug, doch er beschwerte sich nicht, denn er wusste, dass er diese Wärme bald ersehen würde.

„Du kommst aber mit?“, fragte er dann, denn er war sich nicht sicher, da der andere noch immer in seinem Rucksack wühlte und nur langsam seinen Mantel überwarf.
 

Überrascht blickte Itachi auf, als Gaara ihn fragte, ob er mitkommen möchte, und lächelte. „Nicht so schnell.“, lachte er, packte noch die restlichen Sachen aus und legte sie vorsorglich auf den Tisch. Dann legte er noch einen Holzscheit ins Feuer, damit dieses nicht erlosch, während sie draußen waren. Schließlich griff er nach seinem Mantel, streifte ihn sich über und folgte dem rothaarigen nach draußen. Draußen war es schrecklich kalt im Vergleich zur Hütte. Innerhalb so kurzer Zeit hat es sich so gut aufgewärmt, dass man gar nicht raus wollte. Dicke Schneeflocken rieselten vom Himmel hinab. Verträumt blickte er zum Himmel, während er die Türe hinter sich schloss und dann zu dem Kazekage blickte, der gerade eine Handvoll Schnee hochgehoben hatte.

Heimlich schlich er näher, hob auch etwas Schnee auf und beugte sich über die Schulter des jüngeren. „Weißt du, was man noch mit Schnee machen kann?“, fragte er grinsend. Dann hob er seine Hand und legte etwas von dem Schnee in den Nacken des Rotschopfs. „Ganz böse Sachen.“
 

Der Rotschopf wartete auf den anderen, bis dieser fertig war und ihm folgte. Draußen umhüllte ihn sogleich wieder die Kälte, vor der er gerne geflohen wäre indem er zurück in die Hütte wollte, doch der Schnee war einfach viel zu verlockend, um sich drinnen zu verstecken, auch wenn es dort um einiges wärmer war.

Fasziniert griff er in den Schnee vor sich und hob eine Hand voll davon auf, um diesen näher betrachten zu können. Die einzelnen Flocken wirkten wie kleine Kristalle und Sterne die glitzerten. Auch vom Himmel fiel die weiße Pracht wieder, verband sich in großen dicken daunenartigen Puscheln.

Gaara merkte, wie Itachi hinter ihn trat und spürte dessen warmen Atem an seiner Haut während dieser sprach. Neugierig sah er ihn an, doch plötzlich zuckte er erschrocken zusammen und griff sich reflexartig in den Nacken, doch dabei vergaß er ganz den Schnee in seiner Hand, den er sich auf diese Weise noch zusätzlich dorthin beförderte.

„Itachi!“, rief er und klopfte sich in den Ausschnitt an seinem Hals, als könne er so die Kälte verbannen!

Statt einer Antwort hörte er jedoch nur das schallende Gelächter seines Freundes, welcher hinter ihm stand und sich vor Lachen den Bauch hielt. „Na warte“, murmelte der rothaarige, beugte sich erneut hinab und griff sich die nächste Ladung Schnee, die er mit Wonne in Itachis Gesicht beförderte. Dabei grinste er über beide Ohren, denn nun verstand er, dass es eines der ersten Spiele war, von denen der andere gesprochen hatte.
 

Neugierig betrachtete Itachi den rothaarigen, als dieser entsetzt zusammenzuckte und sich dann Ausversehen noch mehr Schnee in den Kragen beförderte. Amüsierte lachte er auf und hielt sich den Bauch, während er diesen immer noch betrachtete. Es sah zu köstlich aus, wie Gaara sich ungeschickt den Schnee aus dem Kragen schaufelte.

Überrascht blickte er bei dessen Worten auf, doch da hatte er bereits eine Ladung Schnee im Gesicht. Entsetzt zuckte er zusammen und wischte sich die kalte Substanz aus dem Gesicht. „Boah.“, sagte er und sah den anderen herausfordernd an. „Das gibt es zurück!“ Augenblicklich griff er nach etwas Schnee und lief dem rothaarigen hinterher. Denn dieser hatte plötzlich auf dem Absatz kehrt gemacht und versuchte ihm zu entkommen. Gaara war schnell, doch mit Hilfe des Jutsu des Tausches, war er plötzlich vor dem Sunanin, sodass ihm dieser direkt in die Arme lief. Doch dabei verlor er das Gleichgewicht und sie fielen lachend in den Schnee.
 

Mit gewieften Haken versuchte Gaara Itachi auszuweichen und ihm zu entkommen, doch der Schnee hinderte ihn jedes Mal dabei und so war er längst nicht so schnell, wie er es aus Suna kannte. Er ließ sich sogar dazu verleiten zu lachen, denn es bereitete ihm Spaß. Großen Spaß sogar! Niemals hätte er gedacht, dass er dies einmal tun würde, nicht einmal als Kind hatte er dergleichen getan auch wenn er Schnee gar nicht erst gekannt hatte.

Wieder schlug er einen Haken und tauchte an anderer Stelle wieder auf, als auch schon der Uchiha neben ihm war und er ihm unwiderruflich in die Arme lief. Gerade wollte er wieder ausweichen, doch es war längst zu spät, als er das kalte Eis an seiner Haut spürte und das laute Lachen Itachis hörte. Auch er lachte und grinste dabei wie ein Schneekönig, denn dieses hing ihm nicht nur im Gesicht, sondern auch an seiner ganzen Kleidung verteilt.

„Das habe ich noch nie gemacht“, grinste der rothaarige und klammerte sich an Itachi, während er ihm verträumt in die Augen blickte. „Ich danke dir!“
 

Vergnügt lachte der Nukenin, als sie in dem weichen, nassen Schnee gelandet waren. Liebevoll legte er seine Arme um Gaara und lächelte diesen verliebt an, während er dessen von der Kälte gerötete Wangen betrachtete und dabei glückselig seufzte. Es freute ihn zutiefst den Rotschopf so gelassen lachen sehen, denn sonst konnte man diesem kaum eines entlocken und in der Öffentlichkeit konnte man froh sein, wenn dieser mal ein flüchtiges Lächelnd übers Gesicht huschen ließ. Doch diese vollkommene Gelöstheit gefiel ihm bei Gaara viel mehr, als das steinerne Pokerface, das er sonst immer hatte.

Die Worte des Kazekage holten ihn aus seinen Gedanken, sodass er dessen Blick lächelnd erwiderte. Nachdenklich hob er seine Hand und strich diesem etwas Schnee aus den feuerroten Haaren. „Dann wurde es allerhöchste Zeit dafür.“, erwiderte er schmunzelnd. Dessen Dank winkte er mit einem Lächeln ab und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich danke dir, dass du heute den Tag mit mir verbringst.“ Es war wirklich schön mit dem Sunanin mal vollkommen ungestört sein zu können und zu wissen, dass weit und breit keiner da ist, der sie belästigen könnte.

„Willst du vielleicht einen Schneemann bauen?“, fragte er nach einer Weile.
 

Lächelnd registrierte der Sabaku den Schnee in seinen Haaren, als ihn Itachi davon befreite. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie viel er davon bei sich gehabt hatte, fast kam es ihm wie eine kleine Lawine vor.

„Eigentlich müsste ich mich dafür bedanken, dass du mich aus meinem Büro geschleppt hast“, lachte er und schloss dann seine Augen für einen Moment. Wenn er daran dachte, wie er die letzten Weihnachten stets verbracht hatte, dann war dies immer sein größter Traum gewesen, den er geträumt hatte, der aber nie wahr geworden war. Bis jetzt.

„Einen Schneemann?“, fragte er und runzelte die Stirn. „Was ist das?“

Es war ihm wirklich unangenehm, denn es kam ihm so vor, als habe er von rein gar nichts eine Ahnung. Als würde er in der Schule sitzen und keinen Plan von dem Thema haben, welches sie gerade besprachen. „Aber ich möchte gerne einen machen“, rekonstruierte er die Worte des anderen, auch wenn er nicht genau wusste, worauf er sich einließ.
 

Der Uchiha grinste breit, als Gaara ihm gestand, dass er nicht wusste, was das sei. Wundern durfte er sich nicht, denn dieser war in der Wüste aufgewachsen und kannte kein gefrorenes Wasser. Einverstanden nickte er und richtete sich ein wenig auf, half dem rothaarigen auf, bis er sich selber erhob.

„Also ein Schneemann ist ein Mann aus Schnee.“, sagte er und grinste breit. „Oder irgendeine Figur, die man aus Schnee macht.“ Er bückte sich und begann einen großen Schneeball zu formen. „Dazu braucht man jedoch Schnee der klebt und dieser ist geradezu perfekt.“, erklärte er, reichte Gaara den Schneeball und formte schnell noch einen für sich. Als er fertig war, legte er diesen in frischen Schnee und grinste. „Und du musst den Schneeball solange durch den frischen Schnee rollen, bis er groß genug ist.“ Um dem anderen eine Vorstellung davon geben zu können, begann er damit seine eigene Kugel zu rollen. Nach und nach wurde dieser immer größer, sodass er nach einer Weile schon mit beiden Händen rollen musste. Hin und wieder warf er dem jüngeren einen lächelnden Blick zu und beobachtete schmunzelnd wie dieser sich zuerst wie ein kleines Kind anstellte, doch als er dann den Dreh raushatte rollte er relativ zügig, sodass er ihm kaum nachstand. Wobei er jedoch sehr erstaunt aussah.
 

Skeptisch beobachtete Gaara den anderen dabei, wie dieser sich eine Hand voll Schnee griff. Schon glaubte er, dieser wolle es ihm wieder in den Nacken stecken, doch stattdessen begann dieser ihn immer größer zu machen und schließlich im Schnee zu rollen. Irgendwann gab dieser ihm die unförmige Kugel und machte das gleiche Spiel mit einer anderen Kugel. Schnell begriff der rothaarige, was er zu tun hatte und so versuchte er ebenso sein Glück.

Es war schwer am Anfang, denn er war es gewohnt, dass sich Sand nach seinem Willen verformte und sich gestalten ließ. Dass er selbst etwas dergleichen mit seinen Händen machen musste, war etwas vollkommen Neues für ihn.

Es war gar nicht so leicht, doch nach und nach hatte er den Bogen raus und seine kleine Kugel wurde größer und größer. Bald schon reichte sie ihm bis zu den Knien und er rollte sie immer weiter.

Tatsächlich machte es ihm Spaß und es war interessant ihr beim Wachsen zuzusehen.

„Itachi, wie groß muss sie denn werden?“, fragte er, als er sie zu einer hüfthohen Kugel gedreht hatte und dabei war ihm so warm geworden, dass er sich nun den Schweiß von der Stirn wischen musste. Körperliche Arbeit, die nicht einfach nur seinem Willen unterlag, war anstrengender als kämpfen oder trainieren für ihn.
 

Nach einer Weile hatte der schwarzhaarige aufgehört und schon die nächste Kugel geformt die um ein Drittel kleiner war als die vorherige. Neugierig sah er auf und betrachtete die Kugel, die Gaara gemacht hatte. „Das müsste genügen.“, antwortete er dann, aber sein Blick glitt spöttisch zu dem jüngeren. „Mhm. Du bist ja gar nicht fit.“, stellte er fest, wo dieser schon schwitzte, war er nicht mal ansatzweise angestrengt. „Aber tugendhaft.“ Damit tätschelte er dem rothaarigen den Kopf und grinste breit. „So macht man es klassischer Weise.“, erklärte er und grinste dann breit. „Aber mit Hilfe von Chakra geht es leichter und viel schneller.“ Vorsichtshalber huschte er davon und brachte sich in Sicherheit, während er Gaara noch immer grinsend ansah.

Spitzbübisch zwinkerte er, denn ihm gefiel es wenn Gaara gerötete Wangen hatte, auch wenn es jetzt mehr von der Kälte und der Anstrengung kam. Dann nahm er die größere Kugel von seinen, hob sie hoch und legte sie auf die Gaaras die ein gutes Drittel größer war und anschließend platzierte er die kleinste Kugel ganz oben.

Skeptisch stemmte er die Fäuste in die Seiten und betrachtete ihr Werk von Oben bis unten. „Fehlt nur noch das Gesicht und die Gliedmaßen.“, murmelte er und sah den Rotschopf fragend an. „Wie wollen wir ihn dekorieren?“
 

Schmollend schnappte Gaara nach Luft. Dass er sein Chakra dafür hätte einsetzen können, auf die Idee war er gar nicht gekommen. Er nutzte es eigentlich nie für irgendetwas anders als das Bändigen seines Sandes. Jedoch verschränkte er nur seine Arme vor der Brust, bis er Itachi dabei zusah, wie dieser wieder näher kam und eine seiner Kugeln auf die seine legte. Anschließend folgte auch die Zweite.

Neugierig sah er den Stapel an Kugeln an. Es wirkte wirklich wie eine menschliche Gestalt. Eine ziemlich rundliche, aber es könnte ein Mensch sein.

„Mit was dekoriert man denn Schneemänner?“, fragte er, doch dann sah er aus dem Augenwinkel einen Stein liegen, den er sich ergriff und hochhob. Mit einem Mal verstand er und lächelte. Fragend sah er den älteren an, doch als dieser ihm bestätigend nickte, steckte er den Stein vorsichtig an die Stelle des Kopfes, wo die Augen sitzen sollten. Einen Ast nahm er als Nase und einen weiteren als Auge. Schließlich fuhr er mit dem Finger zwei Striche hinab vom Auge herunter.

„Jetzt sieht er fast so aus wie du“, schmunzelte der Rotschopf und wieder spürte er den Spaß an der Sache, während Itachi dem Guten noch einen Mund verpasste.
 

Noch ehe der Uchiha antwortete hatte Gaara bereits einen Stein in der Hand. Lächelnd nickte er ihm zu, dass er gar nicht mal so falsch lag. Vergnügt sah er diesem zu, während er ihn dekorierte. Doch dann brach er zwei längere Äste von einem umgefallenen Baum ab. Als er das Gesicht als seines erkannte, stutzte er und verpasste dem Schneemann einen geraden Mund. „Sehe ich wirklich so schrecklich aus?“, fragte er dann skeptisch. Dann warf er dem rothaarigen einen Blick zu und hoffte, dieser würde verneinen.

Unterdessen steckte er der Schneefigur die Äste in die Kugel die den Oberkörper darstellten. Damit da war der Schneemann vollständig. Noch einmal sah er ihr Werk an, bevor er sich verzweifelt an Gaara wandte. „Bitte sag mir, dass ich nicht so hässlich bin“, bat er leise und gespielt verzweifelt.
 

Mit einem Grinsen betrachtete er den Schneemann vor sich. Jetzt, wo er einfach nur dastand, merkte er erst die Kälte, die ihn wieder umgab. Er beobachtete den Uchiha und dessen Werk, doch auf dessen Frage antwortete er nicht, sondern grinste nur schelmisch in sich hinein.

Erst als dieser ihn schon fast flehend fragte, fasste er sich ein Herz und küsste den anderen liebevoll auf die Wange.

„Nein, so schrecklich wirkst du nicht!“, Er fand es lediglich amüsant, Itachi als Schneemann zu sehen. „Wenn du so hässlich wärest, könnte ich dich kaum so oft ansehen!“

Zärtlich strich er ihm über die Wange und griff dann nach dessen Hand, die er in seiner hielt.

„Mir ist kalt, wollen wir wieder reingehen?“, fragte er, denn er fürchtete, dass ihm die Finger abfrieren würden, selbst durch die dicken Handschuhe hindurch.
 

Ein wenig ließ ihn der rothaarige am Haken zappeln, ehe er ihm versicherte, dass er nicht so schrecklich wie ihr Weihnachtsmann aussah. Gerührt lächelte er und kniff ihm sanft in die Wange. Itachi erwiderte den sanften Händedruck, doch dann merkte er wie kalt Gaara wieder war. „Okay.“, stimmte er zu und grinste. „Bevor du mir noch ganz zufrierst.“ So drehte er sich um und zog den anderen, an der Hand haltend, hinter sich her.

Rasch betraten sie die Hütte wieder und dieses Mal, schlug ihnen eine warme Wand entgegen und erst jetzt merkte der Uchiha, dass auch ihm etwas kalt gewesen ist. Draußen war es frostig kalt. Sie zogen ihre nassen Sachen aus und hängten sie zum Trocknen hin, ehe sie sich wieder auf das große Fell vor den Kamin kuschelten. Nachdem sie ihre kalten und klammen Glieder ein wenig gewärmt hatten, holte der schwarzhaarige die Bentobox und einen seltsamen Zweig mit weißen Kugeln, als Frucht und hellgrünen Blättern. Die Box mit den Stäbchen reichte er dem rothaarigen und hing den Zweig über den Kamin auf, vor dem sie saßen, bevor er sich grinsend vor Gaara setzte.
 

Mit einem angedeuteten Lächeln folgte Gaara Itachi zu der Hütte und als er diese betrat, merkte er wieder die Wärme, die darin herrschte. Das Feuer prasselte noch immer im Kamin und verbreitete eine angenehme Temperatur. Von der Kälte außerhalb war nichts mehr zu spüren.

Schnell befreite sich der rothaarige von der nassen Kleidung und hängte sie über die Rückenlehne des Stuhls, welchen er zum Trocknen näher an den Kamin heran schob.

Wie selbstverständlich setzte er sich auf dem warmen Fell nieder und nahm die Bentobox an sich, die er sogleich öffnete und über das leckere Essen staunte, das Itachi ihnen mitgebracht hatte. Aus den Augenwinkeln sah er, dass dieser jedoch noch etwas Grünes über ihnen am Kaminsims anbrachte. Fragend sah er ihn an.

„Ein Zweig?“, fragte er und wusste nicht, was dieser für einen Sinn hatte oder warum Itachi ihn überhaupt mitgebracht hatte. „Gehört der auch zu Weihnachten?“
 

Itachi nickte und lächelte. „Das ist ein Mistelzweig. Meine Eltern haben immer einen aufgehängt, zumindest meine Mutter, denn sie war eine Romantikerin“, begann er dann zu erklären. „Es ist Brauch, dass man einen Zweig am Weihnachtstag aufhängt und wenn man einer Person unter diesem begegnet, ihr dann einen Kuss schenkt.“ Der schwarzhaarige hob eine Hand und strich Gaara liebevoll über die Stirn, wo sich einige verirrte Haarsträhnen verfangen hatten. Diese strich er beiseite, während seine Augen wie gebannt an den Gaaras hingen. „Es gibt viele Geschichten darüber und auch über Paare, die sich unter so einem Mistelzweig ineinander verliebt hatten“, fügte er noch hinzu. Doch dann wurde sein Lächeln zu einem Schmunzeln. „Für gewöhnlich pflückt man eine Beere für je einen Kuss von der angebeteten Person.“, gestand er dann zum Schluss. „Und diese Person muss diesen Wunsch dann erfüllen.“ Lange sah er den anderen an, bis er schließlich seine bis jetzt geschlossene Hand öffnete und etwas auf seiner Innenfläche präsentierte. Eine wohlgeformte Beere vom Mistelzweig ruhte in seiner Hand.
 

Schweigend hörte Gaara zu, was ihm Itachi auch über diesen Brauch erzählte. Er wunderte sich darüber, dass dieser seine Mutter erwähnte, denn dies hatte er in seiner Gegenwart bis jetzt noch nie getan.

Ein Lächeln hing auf seinen Lippen, als er den wahren Grund hinter dem Zweig heraushörte. Irgendwo hätte er es sich sogar denken können, dass der schwarzhaarige etwas Besonderes damit in Verbindung bringen wollte. So besah er sich die unglaublich schöne Beere in Itachis Händen und schmunzelte.

„Habe ich das richtig verstanden?“, fragte er und streichelte mit einem Finger liebevoll über die kleine weiße Frucht. „Für jede Beere einen Kuss?“

Wieder lächelte er, doch dann legte er eine Hand in den Nacken des älteren und zog ihn ein wenig näher an sich heran.

„Merry Christmas!“, hauchte Gaara und küsste Itachi zärtlich auf den Mund, um dessen Wunsch zu erfüllen und den Brauch einzuhalten, denn er musste gestehen, dass ihm dieser bereits jetzt sehr gut gefiel.
 

Aufmerksam beobachtete Itachi den jüngeren, wie dieser überlegte und die kleine Beere betrachtete. „Für jede Beere einen.“, bestätigte er vorfreudig, denn es machte ihm Spaß, so etwas mit dem Sunanin zu teilen. Sehnsüchtig seufzend beugte er sich vor und erwiderte den sanften Kuss, den ihm der jüngere schenkte. Schöner konnte dieser Augenblick kaum noch sein und mehr hätte er ihn kaum genießen können. Er war so froh, dass Gaara Weihnachten mit ihm verbrachte. Sie würden zwar bald nach Sunagakure wiederkehren, doch diese wenigen Stunden würden sie in Zweisamkeit genießen können.

Nur widerwillig löste er sich von den weichen Lippen des rothaarigen, doch er lächelte, als er leise wispernd erwiderte. „Dir auch frohe Weihnachten.“ Plötzlich hob er seinen Finger, als wäre ihm im letzten Augenblick noch etwas eingefallen. Er sprang auf und lief zu dem Rucksack, wo er ein kleines Päckchen herausnahm, das er gerade mal so noch in einer Hand tragen konnte. So kehrte er zu dem Rotschopf zurück, setzte sich wieder und überreichte Gaara das Geschenk. „Für dich.“, fügte er noch an, als der andere ihn verwirrt ansah.
 

Als sich Itachi so unerwartet von ihm zurückzog, sah ihn der Sabaku nur fragend an. Wie lange sie sich nicht mehr so seelenruhig geküsst hatten, ohne in der Angst zu leben, dabei erwischt zu werden, wusste er kaum mehr. Umso mehr fand er es schade, dass es schon wieder vorbei war.

Verwirrt sah er ihm nach, als Itachi plötzlich aufsprang und zu seiner Tasche hechtete. Was dieser nun wieder vorhatte, konnte er dabei gar nicht sagen. Umso erstaunter war er, als er das kleine Päckchen sah, das ihm dieser nun statt der Beere hinhielt.

„Noch ein Brauch?“, fragte er, doch als er in das vorfreudig strahlende Gesicht des älteren sah, musste er schlucken. „Aber… ich habe doch gar kein Geschenk für dich?“, entfuhr es ihm, denn er hatte gar nicht daran gedacht, diesem auch etwas zu schenken, selbst wenn er diesen Brauch ausnahmsweise sogar kannte.

Noch niemals hatte ihm jemand zu Weihnachten etwas geschenkt, sodass er sich gar nicht wirklich traute es zu öffnen.

Vorsichtig öffnete er die Lasche und entfernte die schöne Schleife, welche auf dem Geschenk prangte und es zusammenhielt. Dann wickelte er das Papier ab und je weiter er kam, desto mehr war er darauf gespannt, was sich darin befand.
 

Freudig sah Itachi den anderen an und grinste, als dieser ihn vollkommen verwirrt anstarrte. Er konnte kaum noch erwarten, das Gesicht Gaaras zu sehen, sodass er sich vorkam, als würde er auf glühenden Kohlen sitzen. Doch als der Rotschopf meinte, er habe nichts für ihn hob er seine Hand und strich diesen zärtlich über die Wange. „Gaara, dass du mit mir zusammen bist und den heutigen Tag hier mit mir bist, ist mir Geschenk genug.“, wisperte er dann aufrichtig und lächelte aufmunternd. „Ein besseres Geschenk kannst du mir gar nicht machen.“

Schließlich sah er diesen auffordernd an, dass er endlich das Geschenk aufmachen solle, das er so lange für ihn vorbereitet hatte. „Ich hoffe es wird dir gefallen.“, gestand er dann kleinlaut. Denn er hatte keine Ahnung ob Gaara das überhaupt mögen würde.
 

Kurz hielt Gaara in seinem Auspacken inne, als Itachi ihm sagte, dass allein seine Anwesenheit ihm Geschenk genug war. Er freute sich über dessen Worte und doch war er sich innerlich sicher, dass er es wieder gutmachen würde und ihm ein anderes Geschenk machen wollte, worüber sich dieser auch freuen würde.

Schließlich öffnete er auch das letzte Stück Klebeband, mit dem die Schachtel versiegelt war und öffnete diese behutsam. Etwas Funkelndes blickte ihm entgegen als er es herausholte und sich genauer betrachtete. Es war eine vergleichsweise riesige Schneeflocke aus Glas, doch es war kein Gewöhnliches, das erkannte der Sabaku sofort.

„Dieses Glas hast du selber gemacht!“, staunte er und besah sich die kleine eingefrorene Flamme im Herzen der Schneeflocke. Ehrfürchtig strich er darüber und er wusste gar nicht, was er sagen sollte.

Voller Stolz drückte er das Geschenk an seine Brust, ehe er es behütet zur Seite legte und Itachi stattdessen umarmte. Gaara zog ihn so fest an seinen Körper, wie es ihm nur möglich war.

„Das ist das schönste Weihnachten, das ich je erleben durfte!“, hauchte er und küsste den anderen, auch ohne dass dieser ihm eine Beere als Gegenangebot darlegte.
 

Fast schon nervös saß der Uchiha da, als Gaara das Glas vorsichtig heraushob. Dieser kannte ihn gut genug, um zu erkennen, dass er das Glas selber gemacht hatte. Nachdem sie ja so lange damit trainiert hatten, war ihm die Idee gekommen, den geschmolzenen Sand in etwas zu formen. Auch wenn der Kazekage eine Weile nichts sagte und nur die Schneeflocke betrachtete, konnte er in dessen Blick ausmachen, dass es ihm zu gefallen schien. Zwar wusste er nicht wie sehr, doch da verflogen all seine Sorgen. Gaaras Geste entging ihm nicht, das Geschenk an seine Brust zu drücken, sie rührte ihn zutiefst, sodass er lächelnd seufzte, als er diesen betrachtete. Nachdem der jüngere das Glas zur Seite gelegt hatte, hatte dieser bereits schon seine Arme um ihn, sodass er ihn sogleich umarmen konnte. Ein wenig überrumpelt und erfreut, umschlang er diesen mit seinen Armen und drückte ihn an sich, als er den leidenschaftlichen und lieblichen Kuss erwiderte.

Itachi war so glücklich hier und jetzt mit Gaara zu sein, dessen Lippen auf den seinen zu fühlen und alles andere als nebensächlich zu betrachten. Es zählte nur dieser Weihnachtsabend, den sie gemeinsam verbrachten und an dem sie einander liebten. Mehr brauchte er nicht, denn nun, da sie hier waren, erfüllte sich bereits sein Wunsch unbefangen und in Zweisamkeit mit Gaara zu sein, dem Menschen, den er am meisten liebte, den er brauchte wie nichts anderes auf dieser Welt, denn ohne ihn könnte er gar nicht hier sein und dieses Glücksgefühl erleben. Leise prasselte das Feuer neben ihnen, während die Welt um sie herum zu Eis erstarrte, genauso brannte die Flamme in ihren Herzen, unbezähmbar und wild, wie ihre ewig währende Liebe zueinander.
 

The End



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FreakyFrosch1000
2011-02-15T16:04:03+00:00 15.02.2011 17:04
hallöchen :)

sorry wegen dieser furchtbaren Verspätung!!
aber ich hatte keine Zeit zu lesen T.T

das war echt ein klasse OS!!! :)
die beiden sind toll.. und das Itachi ihn zu Schnee bringt war echt niedlich ♥.♥
das Gaara noch nie Schnee gesehen hat ist total schlimm O.O

bis dahin
Lg freakyfrosch
Von:  HlKO
2011-01-06T17:02:46+00:00 06.01.2011 18:02
ohh~ traumhaft schön zur weihnachtszeit
leider bin ich erst jetzt dazu gekommen sie zu lesen, aber auch jetzt nach weichnachten wars schön es zu lesen. die idee für ne weihnachtsgeschichte find ich auch toll und dann auch noch nicht einfach irgendeine sonder uni <333
ich musste zwar bei der seitenzahl schlucken, aber ich habs geschafft! und das am stück!! haha! (die kleinen mini-ens-päuslein zählen nicht mir u.u)
euer schreibstil ist einfach der wahnsinn! ich bewundere euch *vor euch im dreck kriech* und es macht auch so einen heidenspaß von euch was zu lesen ^^ macht auf jedenfall weiter so *_____*

eine frage hätte ich jetzt noch. so am schluss.... eingentlich von anfang an.... war es beabsichtigt, dass es genau 24 seiten werden?
(ich find das nämlich geil XDDDDDD)

fühlt euch ordentlich geknuddelt, nachträglich nochmal frohe weihnachten und auch ein schönes neues jahr :3
<33
Von:  fahnm
2010-12-26T01:55:29+00:00 26.12.2010 02:55
Schöne Geschichte.
Und sie Passt zur Weihnachtszeit.^^
Von:  Mottchen
2010-12-25T16:42:14+00:00 25.12.2010 17:42
eine sehr schöne geschichte zu weihnachten.........
lg


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