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Rabenherz

Nur einen Flügelschlag entfernt (SasuSaku, ItachiKazaru(OC))
von

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A Trial

„... Und das ist der Sachverhalt. Aufgrund dieser Tatsache wird Danzo zwar den Titel als sechster Hokage behalten, doch verzichten wir darauf, sein Abbild in den Berg einzufügen. Jetzt bleibt die Frage, was soll weiterhin mit den vier hier geschehen?“
 

Tsunade blickte streng in die Runde, doch es dauerte eine Zeit, bis schließlich Lee zögerlich fragte, was wahrscheinlich vielen im Kopf herumging: „Muss man die Frage nicht eher teilen? Immerhin haben die Frauen ja niemanden umgebracht... Und außerdem,“, fuhr er energischer fort, „Itachi hat doch überhaupt erst seinen Clan ermordet, oder hab ich das falsch verstanden? Wie kannst du ihm das verzeihen, Sasuke?“ Die runden Augen blickten ihn vorwurfsvoll an.

Sasuke dachte über die Antwort nach, doch Itachi kam ihm zuvor: „Er hat mir nicht vergeben. Er hat nur erkannt, dass er an meiner Stelle genau das gleiche getan hätte.“
 

Stille senkte sich über den großen Sitzungssaal, den man im Erdgeschoss des Hokageturms eingerichtet hatte. Kurzfristig als Verhandlungsraum genutzt, saß Tsunade hinter dem großen Schreibtisch, neben ihr Shikamaru, Ibiki, der Leiter der Anbu sowie Kakashi und Iruka.

Zu Tsunades Linken stand ein schmaler Tisch mit vier Stühlen, auf denen die vier angeklagten Platz genommen hatten. Ihnen gegenüber zwei Protokollanten und in der Mitte ein Tisch mit Stuhl, wahrscheinlich für etwaige Zeugen.

Der Rest des großen Saales war bis auf die letzte Lücke mit Zuschauern gefüllt.
 

Sasuke nickte zustimmend. Lee sah alles andere als zufrieden aus, fragte aber nicht weiter.

Als niemand Anstalten machte, etwas zu sagen, seufzte Shikamaru und begann, die Fakten darzulegen.

„Es sieht mit Logik betrachtet folgendermaßen aus: Danzo war ein Betrüger, ebenso ein Abtrünniger, auch wenn er unrechtmäßig Hokage war. Sasuke hat sich somit nur minder straffällig gemacht, auch wenn bei ihm hinzukommt, das er das Dorf aus eigenem Antrieb verlassen und sich Orochimaru, einem unserer größten Feinde, angeschlossen hat. Allerdings war ebenfalls er es, der Orochimaru tötete.“ Er hielt kurz inne.
 

„Itachi wiederum hat zwar seine Familie umgebracht, jedoch auf Anweisung der Ältesten, Danzos und des dritten Hokages das Dorf verlassen. Er gibt zu, außer seiner Familie sicherlich einige andere Ninja aus Konoha umgebracht zu haben, da er ansonsten selbst getötet worden wäre, und hat sich den Akatsuki angeschlossen, die ebenfalls zu unseren stärksten Feinden zählten.
 

Kazaru, erzähl doch bitte, was für einen Auftrag Danzo dir und Sakura gab, und wie die Mission eurer Planung nach verlaufen sollte.“

So direkt angesprochen, zuckte die ohnehin nervöse Kazaru zusammen, begann dann aber:

„Er erteilte uns und einigen anderen Ninja die Mission, die nähere Umgebung des Dorfes in ungefähr einem Tagesmarsch Entfernung auszukundschaften und etwaige Feinde auszuschalten, da das Dorf ja nun angreifbar war. Wir bekamen den nördlichen Sektor zugeteilt und beschlossen, das Gebiet von Ost nach West zu durchkreuzen, wobei uns Kuroi-“, sie neigte den Kopf nach rechts, wo Kuroi auf ihrer Schulter saß, „half, indem er den Wald aus der Luft beobachtete.“
 

Sie holte Luft und sah zu Itachi. „Am Abend des ersten Tages – fünf hatten wir insgesamt Zeit bekommen - teilte Kuroi uns mit, das Itachi und Kisame sich am östlichen Rand unseres Sektors auf Konoha zubewegten, und wir beeilten uns, ihnen vorher den Weg abzuschneiden.“

Shikamaru unterbrach sie.

„Ganz kurz: Itachi, weshalb wolltet ihr nach Konoha?“

„Madara hatte uns angewiesen, Pains Körper wenn möglich zurückzuholen. Doch wir sind mit den beiden umgekehrt, als sie sagten, die Körper seien schon vernichtet worden.“

Shikamaru nickte und bat Kazaru, fortzufahren.
 

„Wir beschlossen, uns für die Nacht gemeinsam einen Unterschlupf zu suchen, doch als wir uns darüber berieten, hat uns wohl jemand gesehen und dem Hokage gemeldet.

Am nächsten Morgen erklärte sich Kuroi bereit, die Mission allein zu übernehmen und uns zu holen, wenn er jemanden sähe, also flog er allein los.“

„Warum?“, unterbrach Ibikis tiefe Stimme sie.

„Was?“, fragte Kazaru irritiert, da sie nicht erwartet hatte, unterbrochen zu werden.

„Warum flog er allein los? Welchen Grund hattet ihr, nicht mit ihm zu gehen?“
 

Kazaru wurde augenblicklich leicht rot und wich seinem stechenden Blick aus.

„Äh, also...“, stotterte sie, doch Sakura antwortete an ihrer Stelle.

„Kuroi ist ohne Frage schneller und hat einen besseren Überblick, ist zudem unauffällig. Und warum er das überhaupt vorschlug, nun... Kazaru und Itachi sind sehr gut befreundet, haben sich aber sehr selten getroffen, und er wollte ihr einfach Zeit mit ihm verschaffen, da wir nicht wussten, wann sie sich wiedersehen.“
 

Zustimmendes Nicken, und Kaza blickte immer noch peinlich berührt auf den Boden.

„Bevor es weitergeht, zwei Zeugen. Kotetsu Hagane und Izumo Kamizuki!“

Tsunades Stimme war um einiges lauter als die von Ibiki und Shikamaru, und die beiden traten eilig nach vorn.

„Berichtet bitte, was ihr gesehen habt.“

Sie warfen sich einen Blick zu und dann begann Izumo:

„Auch wir haben die gleiche Mission erhalten und sollten den Abschnitt östlich neben Kazaru und Sakura überwachen. An unserer westlichen Grenze sahen wir dann, wie sie auf Kisame und Itachi trafen... aber wir waren zu weit entfernt, um zu hören, was sie sagten.“
 

Tsunade fragte: „Woher wusstet ihr dann, dass sie sich nicht als Feinde gegenüberstanden?“

Itachi schloss die Augen, Kazas Wangen glühten, Sakura verkniff sich ein Lachen und selbst Sasuke musste fast schmunzeln, konnte er sich doch denken, 'woher'.

Es war Izumo sichtlich unangenehm, er trat von einem Bein aufs andere. Kotetsu fuhr fort: „Nachdem Kazaru Itachi um den Hals gefallen war und die beiden nicht so aussahen als würden sie sich in nächster Zeit wieder loslassen, unterhielt sich Sakura scheinbar locker mit Kisame, und niemand zeigte in irgendeiner Weise Aggressionen. Das fanden wir... nun ja, wir dachten, wir sollten es melden...“
 

Die Hokage nickte und entließ die beiden, dann wandte sie sich zu Sakura.

„Was geschah weiterhin?“

„Kuroi kam nach zwei Tagen wieder, er hatte ein Gespräch zwischen Chinjou und Kurenai mit angehört und ist dann nach Konoha, um von Masa zu erfahren, warum wir im Bingobuch stehen. Als er uns alles erzählte, beschlossen wir, uns nicht am Tor verhaften zu lassen, da wir davon ausgingen, dass Danzo uns nicht zuhören würde - und selbst wenn, was sollten wir erwarten? Nun, dann lieber Nukenin, und Itachi wusste eine Ort, an dem wir vorerst sicher sein würden.“
 

Shikamaru warf wieder eine Frage ein: „Also hattet ihr ursprünglich vor, wieder nach Konoha zu kommen, die Mission hätte Kuroi erfüllt, und ihr hättet den Bericht geändert, versteh ich das richtig?“

„Ja.“, bestätigten ihm beide Kunoichi.

„Nun, dann gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, die beiden zu verurteilen. Sasuke und Itachi haben sich einiges zu schulden kommen lassen, aber nichts, was unverzeihlich wäre - denn letztendlich sind sowohl Orochimaru als auch die Akatsuki vernichtet.“
 

Kazaru war erleichtert. Anscheinend würde alles besser ausgehen als sie zu hoffen gewagt hatten.

„Der Meinung bin ich nicht.“ Hiashi Hyuuga erhob sich langsam und trat erhaben in die Mitte.

„Was die Kunoichi betrifft - sie wären angehört worden, hätten also zurückkommen und für ihre Taten gerade stehen müssen. Man lässt sich nicht mit einem Nuke-Nin ein, schon gar nicht mit einem so gefährlichen, und diesem Risiko waren sie ohne Frage gewahr.“

Ein eisiges Gefühl fuhr ihr in den Magen. Was Hinata gesagt hatte war offensichtlich völlig zutreffend gewesen.
 

„Die Uchiha dagegen - ich verstehe nicht, wie ihr über diese Vergehen so leicht hinweggehen könnt! Die Clans der Hyuuga und der Uchiha waren immer der Stolz von Konoha, einer der Gründe, warum die Feuernation in jedem Kampf die Oberhand hatte. Doch der Uchihaclan hat Schande über das Dorf gebracht, besser gesagt, Itachi hat es getan, und hier sitzt ihr und wollt ihm diese Unverzeihlichkeit vergeben?“ Kazarus Atem wurde unwillkürlich schneller und ihre Hand begann zu zittern. Sie sah, wie einige im Publikum ihm zustimmten, murmelten, nickten.

Ihr ganzes Glück, nur so kurz währte es?
 

„Genauso Sasuke. Indem er in Konoha geblieben wäre, irgendwann Itachi getötet hätte, hätte er das Ganze vielleicht noch retten können, doch er entschied sich für Orochimaru und verriet das Dorf ebenfalls. Die Strafe, die Itachi nach den eigenen Clanregeln erwarten würde, ist das mindeste, was ihr ihm auferlegen müsstet, und Sasuke sollte nur geringfügig anders zur Rechenschaft gezogen werden.“

Was sollte das denn heißen, 'nach den Clanregeln'? Angst stieg in ihr hoch; die Clans waren immer sehr streng, was Regelverstöße anging. Sie sah die gleiche Ratlosigkeit in vielen anderen Gesichtern, und Itachi war der Einzige, der keine Miene verzog, als er es erklärte.
 

„Sicher, Vater hätte mir die Augen ausgebrannt und mich als Diener behalten, wie es für solche Fälle vorgesehen ist, wenn man auch nur einen aus dem Clan ohne akute Not tötet oder die Familie verrät.“

Blanker Horror machte sich in Kazaru breit, sie verkrampfte sich am ganzen Körper, als hätte man sie in einen Kübel Eiswasser gestoßen.

Itachi berichtete das mit monotoner Stimme, doch jetzt sah er den Clanführer der Hyuuga mit scharfem Blick an und fügte mit einer plötzlichen Kälte hinzu: „Die Clanregeln sind jedoch in diesem Punkt gleich, und sag mir, wie viele sind aus dem sogenannten Nebenclan schon durch das Siegeljutsu umgekommen?“
 

Hiashis Augen verengten sich zu Schlitzen. Doch er antwortete ruhig: „Das fällt alles unter den Paragraphen 'akute Not' und die Sonderregeln unseres Clans. Aber hier geht es um euren Clan, und wollt ihr wirklich den letzten Rest Anstand verlieren, den ihr noch habt?“

Die Wut begann in Kaza hochzukochen, vertrieb allmählich den Schock. Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort: „Mal abgesehen davon, was soll das heißen, 'er hat erkannt, dass er an meiner Stelle genau das gleiche getan hätte'? Ich halte es für sehr fahrlässig und öffentlichkeitsgefährdend, zwei illoyale, irre Killer frei herumlaufen zu lassen. Wie soll man denn da noch ruhig -“
 

Ein lauter Knall und ein heftiges Flügelschlagen waren zu vernehmen.

Alle Blicke richteten sich verwundert auf Kazaru, die so heftig aufgesprungen war, dass ihr Stuhl auf den Boden fiel und Kuroi erschrocken von ihrer Schulter abhob. Er flog eine Runde durch den Saal und ließ sich schließlich auf Itachis Schulter nieder, während Kazaru zornbebend dastand, unfähig, diese Ungerechtigkeit noch länger zu ertragen, und Hiashi mit einem Hass anfunkelte, der einem normalen Menschen eine maßlose Angst eingejagt hätte. „Wenn man keine Ahnung hat, wovon man spricht, sollte man die Klappe halten!“, fauchte sie ihn an.

Alle, alle bezeichneten die Brüder als verrückte Psychopathen, dabei hatten sie keine Ahnung davon, was geschehen war. Langsam konnte sie es nicht mehr hören, und jetzt stand so viel auf dem Spiel; jetzt oder nie.
 

„Das gilt für euch alle, besonders die, die sie näher kennen! Wie konntet ihr nur einen Moment glauben, er hätte seine Familie umgebracht, weil er Lust dazu hatte? Wer seid ihr eigentlich, das ihr euch erlaubt, darüber in irgendeiner Weise zu urteilen?! Wie konntet ihr euch jemals als Freund von ihnen bezeichnen?“ Ihre Stimme wurde immer lauter, ihr Gesicht war rot vor Wut.
 

„Zehn Jahre lang! Zehn verdammte Jahre! Habt ihr auch nur eine Vorstellung davon, wie es Itachi ergangen ist?! Ihr solltet ihm dankbar sein! Aber nein, alles, was ihr könnt, ist lästern und meckern, anstatt mal euren Kopf zu gebrauchen, darüber nachzudenken, ob wirklich alles so ist wie es scheint! Ein Dorf voll von solchen Hohlköpfen wir ihr hat es überhaupt nicht verdient, ihn als Ninja zu haben! Und du, Hiashi Hyuuga, hast am allerwenigsten das Recht, ihn zu kritisieren, denn anstatt dass du Mut zeigst, Anstand und Vernunft, fährst du fort in dieser bescheuerten Tradition die Hälfte deiner Familie zu versklaven, denn nichts anderes bedeutet das Siegel. Nichts anderes!“
 

Sie holte tief Luft, redete sich gerade erst in Fahrt. „Vielleicht sollten wir mal Neji fragen, was passiert, sobald es auch nur aktiviert wird, was für Schmerzen sie erleiden, und dann bring nochmal das Argument mit den akuten Notfällen! Das ist eine perverse Folter, und keiner kann es unterbinden, weil sich nicht mal die Hokage in Clanangelegenheiten einmischen darf! Du, Hiashi, bist keinen Deut besser als Danzo, und die einzige in deinem Clan, die sich dieser Missstände bewusst ist, ist Hinata, deine Erstgeborene, die sich durch ihr schüchternes und gewaltverabscheuendes Wesen leider dermaßen von dir beeinflussen lässt, dass sie fast freiwillig auf ihr Erbe verzichtet! Wage es nicht, Itachi und Sasuke zu verurteilen, wenn du nicht weiß, aus welchem Grund alles geschehen ist!“
 

Ihre Stimme überschlug sich fast, und sie musste kurz Pause machen, um wieder zu Atem zu kommen, doch keiner rührte auch nur einen Muskel.

„Das Mindeste, was ihr tun könnt, ist euch entschuldigen und sie meinetwegen unter irgendwelche affigen Sicherheitsvorkehrungen stellen, aber hört endlich oft als wärt ihr die Tollen und Guten die immer alles besser wissen und nie Fehler machen, denn das seid ihr absolut nicht.“
 

Sie funkelte noch immer wütend in die Runde, bereit, jeden nieder zu reden, der auch nur im Ansatz wagte, ihr zu widersprechen, doch keiner sagte etwas. Immer noch in Rage bemerkte sie kaum, wie sich zustimmendes Murmeln erhob.

Sakura neigte sich hinunter, stellte den Stuhl wieder hin und zog sie dann am Handgelenk nach unten, damit sie sich wieder setzte, doch Kazarus Blick blieb unverändert hart.
 

„Dann haben wir ein Recht darauf, diesen ominösen Grund zu erfahren, nicht wahr?“

Jetzt hatten sie sie; das war genau das, was sie hatten vermeiden wollen.

Doch bevor Itachi auch nur seufzen konnte, beendete Tsunades endgültiger Tonfall diese Diskussion, bevor sie überhaupt richtig entstehen konnte: „Nein. Der Grund ist dem Gericht bekannt und absolut gültig. Die Tragweite dieser Fakten ist ausgreifend genug, hier nur die von Shikamaru richtig aufgezählten Punkte zur Debatte zur nehmen, und auch der Einwand von Kazaru ist absolut berechtigt. Setzen Sie sich.“
 

Hiashis Gesicht verfinsterte sich. „Aber -“ „Setzen Sie sich oder Sie werden des Saales verwiesen!“ Tsunades laute Stimme knallte scharf wie eine Peitsche durch den Raum. Die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst, schritt Hiashi zurück zu seinem Platz.

„Shikamaru, bitte noch einmal nur die Fakten.“

Shikamaru listete noch einmal für jeden einzeln die Anklagepunkte auf, was erstaunlicherweise sehr kurze Listen ergab, und Tsunade nickte zustimmend.

Kuroi, nun beruhigt und davon überzeugt, das Kazarus Ausbruch vorbei war, machte es sich wieder auf ihrer Schulter bequem.
 

„Damit ist alles Relevante erwähnt. Bevor ich den Vorschlag für die Strafe bekannt gebe, hat jemand noch Fragen oder Einwände?“ Eigentlich ließ ihr Ton das nicht zu, doch ein Anbu erhob sich.

„Wir sollen also einfach so akzeptieren, dass Itachi doch kein psychotischer Mörder ist, ohne Beweis?“

Tsunade wollte gerade antworten, als plötzlich eine helle Stimme rief: „Er ist nicht böse!“

Bewegung kam in die Menge, als einige plötzlich nach unten schauten und anscheinend ein Stück beiseite traten.
 

Vorn angekommen, wand sich Kaori aus der Menge.

„Er ist nicht böse!“, wiederholte sie noch einmal. Ihre Mutter hatte anscheinend mehr Schwierigkeiten damit, nach vorn zu kommen, und Kaori kümmerte sich nicht über ihre leisen sorgenvollen Rufe.

„Ein Kind wie du sollte sich nicht in Dinge einmischen von denen es keine Ahnung hat.“, entgegnete der Anbu geringschätzig.

„Du ebenso wenig.“ Itachis Stimme war ruhig wie immer, doch sein Blick bohrte sich in den des Sprechers.

„Tse- wahrscheinlich hat er die Kleine mit irgendwas eingelullt, damit sie-“

„Er hat Shana und mir das Leben gerettet!“
 

Jetzt blickten alle Kaori an, und selbst Itachi hatte zugegebenermaßen nicht erwartet, dass sie die Tragweite dieser Aktion verstand.

Sie fuhr unbeirrt in der nun aufmerksam gespannten Stille fort: „Er ist nicht böse!“

Perplex fragte der Anbu nun: „Woher willst du das denn wissen? Du hast doch gehört, dass er seine Familie umgebracht hat!“

Ein Raunen ging durch die Menge ob dieser laut ausgesprochenen Tatsache, die man doch so direkt nicht vor einem Kind erwähnen konnte.

„Ich habe in sein Herz gesehen.“
 

Die Überzeugung, mit der sie das aussprach, zudem die Verwunderung, dass das ein Kind sagte, all das verschlug ihnen allen die Sprache.

Kazaru war so gerührt, dass sie den Tränen nahe war, und verspürte das Bedürfnis, diesen kleinen Engel zu umarmen.

So wie es aussah würde sie wohl keine Schwierigkeiten damit haben, Itachi zu ihrem Kinderwunsch zu überreden.
 

Nach einer ganzen Weile drehte Kaori sich um und lief zu Itachi, nahm seine Hand und zog ihn wieder mit sich in die Mitte. „Sag ihnen, dass du nicht böse bist, Nii-san!“

Er lächelte sanft und hob sie hoch.

„Von ihr könnt ihr noch einiges lernen. Ich weiß, mein Wort zählt nur wenig, aber was wirklich passiert ist, kann und darf ich euch nicht sagen; und indem ich das zugebe, sage ich schon zu viel. Wir würden gerne hier bleiben, ganz davon abgesehen, dass zwischen unserem Clan und Konoha ein Vertrag besteht. Es ist alles geklärt und weder Sasuke noch ich haben einen Grund, irgendwem etwas anzutun. Wenn ihr also eurerseits bemüht seid, uns zu akzeptieren oder uns andernfalls aus dem Weg geht, sehe ich keinerlei Hinderung.“
 

Kaoris Mutter hatte es endlich geschafft, sich nach vorn durchzukämpfen, und Itachi stellte die Kleine wieder auf den Boden, nicht allerdings, ohne sie noch einmal anzulächeln und „Danke“ zu sagen.

Er setzte sich wieder, und anscheinend hatte zu dieser Ansprache niemand was zu sagen.
 

Tsunade räusperte sich vernehmlich und stockte ihre Zettel auf dem Tisch, bevor sie begann:

„Für die vier Angeklagten werden aus gegebenem Anlass folgende Strafen vorgeschlagen: Die beiden Kunoichi Sakura Haruno und Kazaru Shirobane werden vier Monate lang die Chakrablocker tragen, die beiden Brüder Itachi und Sasuke Uchiha noch wenigstens sechs Monate. Sie vier helfen bei den Aufbauten im Dorf soweit nötig und auch sie dürfen ein Haus auf ein Grundstück stellen. Sobald dieses fertiggestellt ist, wird für die beiden Uchiha ein Hausarrest in Kraft treten, der bis zum 30. Juli dauern und von einem Anbuteam überwacht werden wird.

Sakura Haruno wird im Krankenhaus Konohas arbeiten und über die Arbeitszeit ihr Chakra benutzen dürfen.

Kazaru Shirobane wird D- bis C- rangige Missionen zugeteilt bekommen und je nach Aufgabe ihr Chakra benutzen dürfen. Ihr Rabe Kuroi ist nicht von dem außerhalb dieser Aktivitäten für alle geltenden Hausarrest betroffen.“
 

Sie blickte in die Runde.

„Das ist der Vorschlag, der uns angemessen schien. Irgendwelche Einwände?“

Keiner sagte einen Ton.

„Dann wohl nicht. Jedoch gebe ich euch allen zu bedenken: Dieses Urteil ist rechtskräftig. Die vier gehören wieder offiziell zu Konoha, und als solche haben sie wie jeder andere Bürger Konohas behandelt zu werden. Mir ist nicht entgangen, dass ihr nicht alle damit einverstanden seid; also tut, was Itachi gesagt hat, wenn ihr sie nicht akzeptieren könnt, und geht ihnen aus dem Weg, aber wenn ich nur einmal höre, das wegen dieser Abneigung eine Mission in irgendeiner Weise gefährlich wird, wird das Konsequenzen haben. Die Verhandlung ist geschlossen.“
 

„Aber-“ Tsunades Faust auf dem Tisch, der ein gefährliches Knacken von sich gab, ersetzte den Hammer und schnitt Tsuyoshi, der wohl augenscheinlich protestieren wollte, das Wort ab.
 

Keine halbe Minute später, in der Sachen zusammengepackt wurden, wurden die großen Flügeltüren an der Stirnseite des Saals aufgerissen und krachten gegen die Wand. „Was hab ich verpasst?!“ Naruto rannte fast gegen die versammelte Menge, die natürlich zu dicht war, um ihm ein ungehindertes Stürmen nach vorn zu ermöglichen. Eilig blickte er sich um, fast sowas wie Panik in den Augen.

Momente der Stille, zu verdutzt waren alle, um irgendetwas zu sagen. Doch dann unterbrach Sasukes tiefe, melodische und fast belustigte Stimme das Schweigen im Saal: „Alles, Baka [1]. Tsunade hat gerade das Urteil verkündet.“
 

Ungläubiges Schweigen, doch da Tsunade bereits stand und ihre Unterlagen von Shizune zusammengelegt wurden und die anderen ebenfalls Anstalten machten, sich zu erheben, konnte er Sasukes Wort nicht anzweifeln.

„Was? Warum hat mir keiner bescheid gesagt?“ Er drängte sich zu ihnen durch und blickte sie so verzweifelt an, das man meinen könnte, er sei ein kleiner Hund, dem man das Essen weggenommen hat.
 

Sakura lachte. „Woher sollen wir denn wissen, das du nicht kommst? Ganz abgesehen davon, dass wir nicht allein durchs Dorf gehen dürfen! Was ist eigentlich passiert, hat Hinata dich aufgehalten?“ Den letzten Satz säuselte sie fast und blickte ihn mit vergnügt blitzenden Augen vielsagend an.

Er sah sie nicht an und sein genuscheltes „Hab verschlafen...“ war nur schwer zu verstehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  maron288
2012-12-09T14:42:25+00:00 09.12.2012 15:42
Hurra, sie sind wieder ein Teil des Dorfes! :D
Da ist dann ja noch mal Platz für einige Schäferstündchen ^-^
Und man hat sich schon die ganze Zeit über gewundert, warum Naruto nicht seinen Senf dazu abgibt, aber am Ende löst du das Rätsel auf: Er war nicht da xD Also wirklich wie kann er sowas nur verpassen?! :P
Aber das Wichtigste ist, dass soweit alles wieder in Ordnung ist. Natürlich muss Strafe sein, aber das werden die Vier auch noch überstehen.
Von:  DarkBloodyKiss
2012-12-08T09:41:13+00:00 08.12.2012 10:41
Tolles Kappi ^^
freue mich aufs nächste ^^

glg DarkBloodyKiss ^^


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