Prolog
Was ist dem Wahnsinn näher als wahre Liebe?
Was einfacher, als das als wahr anzunehmen, was man sieht?
Und was, wenn eine Lüge schöner ist als die Wirklichkeit?
...
Es war wie das erste Mal, als ich mit meiner alten Reisetasche über der Schulter die Straße hinauf gekommen war, gerade zurückgekehrt aus einem fernen Land, ihren Brief in meiner Hemdtasche steckend, da, wo auch mein Herz war. Das letzte Haus der Vorstadt, eine aufgegebene Bruchbude, die früher wohl einmal eine noble Villa gewesen war, mit Veranda, inmitten eines wilden, verwachsenen Gartens, umrahmt von einem verrostenden, geschwungenen Eisengitter.
Es war Sommer, du standest auf der Terrasse und dein glückliches Lachen lag in der Luft, als ich das quietschende Tor öffnete und bei dem disharmonischen Kreischen fürchterlich zusammenzuckte.
Aber diesmal, heute an diesem strahlenden Sommernachmittag ist niemand mehr da, der mich erwartet, niemand steht auf dem Balkon und lacht und die Eingangstür hängt verzogen in ihren Angeln.