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Kobe

von

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Ich hab heute eine Reportage geschaut und da kam mir die kleine Idee zu dem OS~

Es ist nichts besonderes, aber ich hatte einfach Lust es mal zu versuchen.
 

Theoretisch würde ich warten wollen bis 17. Januar mit hochladen, aber das würde ich dann vielleicht vergessen.... XD
 

Also dann viel Spaß damit (:
 

~*~*~*~*~*~*
 

Es war mittlerweile schon lange, lange her.

16 Jahre – auf den Tag genau. Aber trotzdem kommt es mir noch nicht so lange her. Ich erinnere mich so gut, als sei es gestern gewesen.

So etwas schreckliches und Angst einjagendes hatte ich noch nie in meinem Leben erlebt gehabt. Wäre da nicht dieser eine Junge gewesen, dann wäre ich wohl panisch wie ich war einfach aus dem Bus gerannt und in die Tiefe gestürzt.
 

Es war der 17. Januar gewesen, sehr zeitig am morgen, noch nicht mal 6 Uhr und ich hatte schon mehr als 2 Stunden Zugfahrt hinter mich gebracht. Es waren nur noch gute 20 Minuten mit dem Bus gewesen, bis ich bei meinen Verwandten angekommen wäre. Meine Mutter schlief neben mir am Fensterplatz, während ich die Menschen beobachtete, die hastig ein und ausstiegen.

Für mich war das unheimlich interessant, obwohl ich aus Kanagawa kam und auch dort einiges los war. Ich ließ mir immer genug Zeit für alles und plante auch im Voraus, nicht dass dann doch etwas schief ging. So etwas mochte ich nicht.
 

Ich war mit meiner Mutter zusammen von Kanagawa zu meiner Tante nach Kobe losgefahren, denn die hatte uns zu sich eingeladen.

Meine Tante wollte ihren 40. Geburtstag feiern und hatte diesen besonderen Tag mit ihrer Mutter zusammen feiern wollen, da diese kurz vor ihr ebenfalls ein Jahr älter geworden war.

Und nun stand eine große Party bevor. Ich freute mich irgendwie, auch wenn ich recht müde von der Zugfahrt war. Das würde im verlaufe des Tages aber verfliegen, denn ich würde viele Familienmitglieder wiedersehen. An das letzte Treffen konnte ich mich nur schwer erinnern, weil ich da gerade mal in der Vorschule gewesen war. Mittlerweile war ich schon 13 Jahre alt und hatte natürlich wie jedes Kind in meinem Alter meinen eigenen Kopf.

Als meine Mutter neben mir erwachte sah sie mich verschlafen an und küsste mich feucht auf die Wange. Widerlich. Das zeigte ich auch und wischte mir über die Wange. „Mama!“ rief ich aus und stand murrend auf, um mich woanders hinzusetzen. Ich würde die letzten 20 Minuten niemals neben ihr überleben. Nachdem ich meinen mp3player lauter gedreht hatte und mich hinter einen blonden Junge hingesetzt hatte starrte ich aus dem Fenster und beobachtete die vorbeifliegenden Häuser.

Es war ein schöner morgen, bis es dann dazu kam, dass die Erde zu beben begann. Alles wackelte auf einmal und ich sah mich erschrocken um. Ein Erdbeben und erst dachte ich, dass es nur eines dieser kleinen gewesen war. Die die nach 5 Sekunden wieder vorbei waren, aber da hatte ich weit gefehlt.

Die Autos auf der Brücke, die wir überqueren wollten fuhren alle auf einmal kreuz und quer über die Straße, rammten sich selbst und schubsten sich den Abgrund nahe oder auch auf die entgegengesetzte Fahrspur. Ich krallte mich – so wie alle anderen Fahrgäste - in den Sitz, als ich jedoch meine Mutter schreien hörte wollte ich aufspringen. Was ich auch tat, aber dann kippte ich sofort um und machte mit dem Boden des Busses Bekanntschaft. Ich wollte meiner Mutter helfen, aber ich kam hier nicht weg. Ich hörte Frauen und Kinder schreien und der Busfahrer versuchte den Bus zum stehen zu bekommen.

Als das endlich der Fall war lag ich immer noch auf dem Boden. Ein Koffer lag auf mir und ich hörte Kinder weinen. Ich war etwas benommen und es drehte sich alles. Ich seufzte nur gequält und hielt mir den Kopf, bis mir dann endlich der Koffer vom Körper genommen wurde. „Hey ist alles okay?“ fragte eine dunkle Stimme neben mir und ich richtete mich vorsichtig auf „Hmm.. Geht schon.“ er half mir hoch und zog mich auf den Sitz neben sich. „Bleib hier sitzen.“ bat er nur und ich nickte. Ich saß einen Augenblick, bis ich erschrocken aufsprang und nach meiner Mutter suchte. Als ich sie entdeckte gefror mir das Blut in den Adern, doch bevor ich los rennen konnte wurde ich auf den Sitz zurück gezogen. „lass mich los! Meine Mum ist schwer verletzt!!“ Mein gegenüber, der blonde Junge rollte nur mit den Augen. „Bleib hier sitzen, sonst stürzen wir ab.“ verwirrt sah ich ihn an, setzte mich jedoch nicht. „Was redest du?! Meine Mama ist da drüben, blutet am Kopf und ist auch noch bewusstlos! Denkst.. bist du blöd?!“ Ja ich war aufgebracht, aber ich durfte das. War ja verständlich oder nicht? Der blonde zerrte mich etwas an sich und ich kam ihm unglaublich nahe. Ich roch sein Parfum und wäre es nicht so eine verkorkste Situation gewesen, dann hätte ich jetzt darüber nachgedacht, dass es wirklich gut riecht.

Doch sobald mein Blick an ihm vorbei ging ergriff mich Panik. „Scheiße!“ quiekte ich fast schon und drückte mich in den Sitz. „Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott!“ wiederholte ich immer und immer wieder und schon war meine Angst gigantisch groß. Eine Hälfte des Busses – die in der ich mich befand – hing über einem Abgrund. Die Brücke war eingestürzt und unser Bus hing hier herum. Wir mitten drin.

Ich hatte mir die Hand meines Sitznachbars gegriffen und quetschte diese wahrscheinlich gerade richtig ab. „Scheiße wir sterben...“ wisperte ich nur und sprang erneut auf. Ich musste meine Mutter irgendwie wach bekommen und dann hier rausbekommen. Irgendwie und dann würde alles gut werden.

Erneut sprang ich auf und wollte zu meiner Mutter laufen, doch der Typ neben mir hielt mich zurück. „Wenn du da vor gehst, dann kippt der Bus vielleicht!“ zischte er mir zu und zerrte mich auf den Sitz zurück. Ich sah ihn panisch an und dann drehte ich mich, um mich im Bus umzusehen. Scheiße, wie kamen wir hier nur wieder raus?! „Ich bin doch viel zu jung zum sterben!“ Immerhin würde ich am 1. Februar 14 werden und eigentlich hatte ich vor noch sehr viel älter zu werden! Ich hatte mir ein Drumset gewünscht; wollte endlich ein eigenes haben, statt nur in der Musikschule an einem üben zu können. Ich wollte eine Band finden ich wollte groß raus kommen! Und das alles ohne meinem Vater etwas zu sagen. Jetzt wo ich so darüber nachdachte war das wirklich komplizierter als gedacht, aber immerhin wäre es ein Versuch wert gewesen.

Ich seufzte verzweifelt und auf einmal spürte ich eine Hand, die meine drückte. Ich sah den Blonden neben mir panisch an, mein Blick ging an ihm vorbei. Da ging es so tief runter, verdammt tief. Warum hatte ich auch Höhenangst?! Ich kniff meine Augen zusammen und drückte meinen Hinterkopf in das Sitzpolster. „Hey.. Keine Panik wir kommen hier raus!“ versicherte er mir im ruhigen Ton. Ich fragte mich, wie man in SO einer Situation ruhig bleiben konnte. Hatte der Drogen genommen? Wenn ja, ich hätte auch welche verlangen sollen, aber dazu war mein Hirn nicht in der Lage.

„Ich glaube deiner Mutter ist nichts weiter passiert... Sie blutet und ist in Ohnmacht gefallen. Sobald Sanitäter da sind, wird man sie versorgen.“ Ich hingegen schüttelte panisch den Kopf. „Wir müssen sterben, wir stürzen ab und sterben...“ wimmerte ich mittlerweile und hielt die Tränen zurück. Ich durfte jetzt nicht heulen, ich war immerhin ein Mann! Oder zumindest auf dem besten Wege dahin einer zu werden. „Wir stürzen nicht ab!“ raunte er nur und steckte mir etwas ins Ohr – nämlich seinen Ohrstöpsel von seinem mp3Player. Meiner war wohl beim Sturz irgendwo auf dem Boden gelandet, bei meinem momentanen Glück war er wohl auch noch kaputt gegangen. Ich schaute ihn verwirrt an „Anhören.“ war sein einziger Kommentar und ich schluckte meine Verzweiflung ansatzweise hinunter. Meinen Blick richtete ich nach vorn und behielt meine Mutter im Auge, während ich der Musik im Ohr lauschte. Dass der Blonde neben mir telefonierte bekam ich dabei gar nicht mit, denn ich war so auf die Musik, meine panischen Gedanken und meine Mutter fixiert, dass ich alles vergaß. Ich vergaß sogar, dass ich die Hand des Jungen neben mir ganz schön zusammenquetschte, aber der hatte auch nichts dagegen gesagt.
 

Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir in dem Bus saßen und auch wusste ich nicht, wie alle im Bus hatten so mitarbeiten können, dass der Bus nicht runter fällt. Wären alle so wie ich gewesen, dann wären wir wohl tot.

Hätte mir der Junge, der gerade mal ein Jahr älter war als ich nicht die Hand gehalten und mich mit der Musik abgelenkt, dann wäre ich panisch im Bus umher gerannt und er wäre abgestürzt.

Ja wäre damals nicht dieses Erdbeben gewesen, dann hätte ich ihn niemals kennengelernt und wir hätten niemals so gute Freunde werden können. Außerdem hätten wir niemals eine gemeinsame Band gründen können – mehrere sogar. Und nach 16 Jahren kann ich nun endlich sagen, dass ich die beste Band der Welt gefunden habe.
 

Und alles hatte auf dieser Busfahrt angefangen, in dem Bus in Kobe, da wo mir Akira die Hand gehalten und Mut zugesprochen hat.
 

~*~*~*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ino_Hana
2011-01-02T19:13:46+00:00 02.01.2011 20:13
OMG ;_;
Das is wirklich, wirklich toll geschrieben!!! Sowas von und man merkt das sie von dir ist, positiv gemeint aber.
Dein Schreibstil und die Wortwahl, dass is typisch du und die kleine FF gefällt mir richtig gut, vor allem die letzten Absätze mit den Bands und das Akira seine Hand gehalten hatte.
Gott...ich les sie glaube gleich nochmal *___*

Von:  Sero-Iori
2011-01-02T14:41:52+00:00 02.01.2011 15:41
schöööööööön
ich habs gelesen
und gemocht
also kannste stolz sein!
*ja nicht gaze-fan bin*
ganz toll gemacht
Von:  Schokomaus
2011-01-02T01:56:02+00:00 02.01.2011 02:56
Uiiiiiii, so eine schöne Story *______*
Gefällt mir echt gut :) Ist dir gut gelungen ^.^

Von:  Snaked_Lows
2011-01-01T23:22:41+00:00 02.01.2011 00:22
ICH LIEBE SIE!!!!!!!
endlich was mit richtig handlung und was fürs herz *___________*
DAUMEN HOCH!!!!!!!!!!!!
find ich total toll!!!!!!!!!


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