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I want to believe

von

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quälen mit Wirklichkeit dessen Inhalt mir so leer erscheint

Die einst weiße Kirche lag oberhalb des verlassenen Dorfes. Fairview. Seinen Namen besaß es immer noch, auch wenn die Bewohner schon vor langer Zeit verschwunden waren. Warum und wohin, wusste niemand mehr – eine Seuche, sagten die einen, Hunger, sagten die anderen, wieder andere erzählten von zwei verfeindeten Familien, die einander umgebracht und vertrieben hatten. Welche Geschichte auch immer richtig war, Fairview wirkte wie eine Stadt von Toten.

Neben der Kirche lag ein alter Friedhof. Ein schmaler, steiniger Pfad wand sich an der alten halb verfallenen Kirche vorbei, den dicht bewachsenen Hang hinauf und endete auf einem erhöhten Vorsprung, auf dem die Toten schliefen. Eine zerfallene Mauer umgab die Gräber.

„Wo zum Teufel sind wir hier?“, fragte Dean, während er sich mit großen Augen umsah. „Fairview.“ Castiel sah zu der Kirche hinüber. „Lass uns rein gehen.“

Doch Dean hielt ihn fest. „Was wenn es eine Falle ist? Woher wusste die Frau wer du bist? War sie ein Engel? Woher wissen wir das wir ihr vertrauen können? Wer war um alles in der Welt war sie?“

„Ich weiß es nicht“, flüsterte Castiel, „aber als sie meine Hand berührte, konnte ich sie spüren. - Nie zuvor habe ich so ein Wesen gespürt. Es war wunderschön – und doch so schrecklich, dass diese Macht selbst die Hölle in Angst versetzten könnte. Etwas vergleichbares haben ich nie wahrgenommen. - Und sie war alt. Uralt.“ Dean blickte zu Castiel – und wand das Gesicht gleich wieder ab. Er war zornig. Unglaublich zornig. Warum erzähle Castiel ihm nichts? Vertraute er ihm nicht? Er war enttäuscht. Castiel folgte der Worten eines Monsters, aber seine schien er zu ignorieren. „Und wann hattest du vor es mir zu sagen? Das alles ist doch nur noch mehr ein Grund ihr zu misstrauen.“ „Mag sein, aber du hast sie nicht gehört. Das Flüstern, das in ihrer Stimme mit klang. Ein leises körperloses Flüstern, das sagte man könne ihr vertrauen. Du bist ein Mensch, du verstehst so was nicht.“ Dean konnte es nicht glauben. Sie sollten dieser mysteriösen Frau trauen, nur weil Castiel neuerdings Stimmen hörte? „Wie kannst du diesen Worten glauben. Bist du neuerdings von allen guten Geistern verlassen? Nur weil du Stimmen hörst? Dich sollte man doch in eine Gummizelle stecken!“ „Gummizelle?“ Castiel legte den Kopf schief, als verstehe er nicht. Dean machte eine abwertende Handbewegung. „Warum bin ich eigentlich nur von Verrückten umgeben?“, fragte er zum Himmel empor.

Castiel zuckte mit den Schultern.

Er kam um die Antwort herum . Die Türe eines der verfallenen Häuser öffnete sich und ein alter Mann trat mit verärgerten Gesicht hinaus. „Wer seit ihr?“, fuhr er sie an. „Was wollt ihr hier?“ - „Wir...ähm...wollten die schöne Gegend hier bewundern. Ja.Ja.“ Was für ein lausiger Lügner Castiel doch war. Musste man sich nicht aufs Lügen verstehen, wenn man im Himmel diente?

Wie auch immer, Dean verstand sehr gut zu Lügen. „Wir sind Journalisten und wollen uns den Ort ansehen und herausfinden was hier gesehen ist.“

Sehr gut, Dean. Du hast Castiel gerettet.

Der alte Mann grunzte. „Tut was ihr wollt, aber lasst die Finger von meinen Hühner!“ Der kauzige Einsiedler verschwand im inneren des Hauses.

Casrteil lief vor Dean, und trat zögernd durch die halb offene Türe der Kirche. Ein steinerne Gefährte Castiels hieß sie mit einem nichtssagenden Lächeln willkommen. Das Dach der Kirche war teilweise eingestürzt. Warme Sonnenstellen zeichneten sich auf dem Boden ab. Grüne Rangen kletterten über die Bänke. Ihr honigfarbenen Blüten verströmten eine leicht süßlichen Geruch in der Ruine.

Die Gesichter der Wandgemälde sahen traurig auf sie hinab, ihre einstige Pracht vergessen.

An der, von Basima beschriebenen Stelle fanden sie ein kleines Geheimfach, eingelassen in den Socken. Ein unscheinbares Blatt Papier. Mit dunkler Kohle stand dort:
 

Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, aber das Gute schafft.
 

Das konnte doch nicht sein. War dieser Tristan genauso verrückt wie Castiel?

Goethe?! Das war doch nicht sein ernst! - Oder doch?
 

Castiel drehte und wendete das Blatt in der Hand, in der Hoffnung die Worte würden ihren Schlüssel verraten. „Lass es, das ist aus einem Theaterstück von Goethe.“ „Dann fragen wir Goethe wo das Messer ist.“ Dean schnaubte. „Goethe ist tot. Seit ein paar Jährchen... “

Castiel las die Worte, aber verstand sie nicht. „Wer ist gemeint?“ - „Das wird dir nicht gefallen, glaub mir – es ist der Teufel.“ „Luzifer? Wieso sollte er das Messer haben?“
 

Das warum war nicht schwer zu beantworten, die Frage war wohl eher; wie brachten sie das Messer in ihre Gewalt?
 

Das Haus von Bobby, welchen sie um Hilfe aufsuchten, hatte sich kein Stück verändert. Immer noch die selbe alte Tapete, die unzähligen Amulette und der Geruch nach altem Motoröl. Dean saß in der Ecke und lauschte, wie Bobby Castiel einen leichtsinnigen Idioten nannte, nachdem dieser ihm von Basima erzählt hatte.
 

Castiel war ein Held ohne Frage, er hatte sich gegen Raphael gestellt und war einer der mächtigsten Engel geworden. Aber Helden waren oft Dummköpfe, geleitet von ihrem Herzen. Das Herz war ein schwaches, wandelbares Ding, auf nichts als Liebe und Vertrauen aus und nichts war verhängnisvoller, als es zu seinem Meister zu machen. Der Verstand musste der Meister sein, das wusste Dean. Er tröstet über die Narrheit des Herzens hinweg , fand Spottlieder für die Liebe, verhöhnte sie als eine Laune der Natur,vergänglich wie eine Blume.

Warum nur folgte Dean immer noch seinem Herzen, genauso wie Castiel? Dean wusste Castiel verstand die Menschen nicht, aber er war treu, so unendlich treu. Castiel mochte die Menschen nicht verstehen, aber er verstand Dean, und Dean verstand Castiel. Ihre närrischen Herzen waren aus dem selbem Staub geschmiedet.

„Ich vertraue ihr.“, sagte Dean in die nun aufkommende Stille. Nur weiter unten konnte man Sam in seinem Gefängnis fluchen und schimpfen hören.

„Ich vertraue ihr, weil Cas ihr vertraut. Ich vertraue Cas.“

„Ihr seit verrückt!“, fauchte Bobby. Bobby war Deans Verstand. Er konnte nicht verstehen. Der Verstand sagte: Misstraue ihr! Doch das Herz antwortete: Es ist gut, du kannst ihr vertrauen! Sie will dir nichts Böses.

Schweig still, du närrisches Herz!
 

Bobby breitet eine Karte auf dem alten Eichentisch aus, als er mit seiner Schimpftirade fertig war. Er kreuzte einen Ort an, an dem nichts als Ozean war. „Wir haben noch ein paar Probleme. Überall auf der Welt finden sich Omen, die nicht zu erklären sind. In dieser Gegend häufen sich Stürme und Strudel. Mehrere Fischerboote sind bereits verschollen.“ „Das ist das Bermudadreieck, klar das da Schiffe verschwinden!“ „Aber sie häufen sich. 12 Schiffe und 2 kleine Flugzeuge, innerhalb von einem Monat! Das fällt doch sehr auf.“ „Eine Ahnung was das sein könnte?“ Bobby legte seine Füße auf den Tisch. Wie gut es doch tat wieder laufen zu können. Er hatte oft vom laufen geträumt, bis er verstand das jeder einmal aufwachen musste. Nun hatte er Angst wieder in einem Traum gefangen zu sein, nur um eines Tages aufzuwachen, an einem Rollstuhl gefesselt, mit der Apokalypse vor der Türe.

„Was immer dort ist, es wird schlimmer. In der Region wurden außerdem Erdbeben gemessen.“ „Also ein Wesen, das mitten auf dem Meer Schiffe und Flugzeuge verschwinden lässt und Erdbeben verursacht? Eine Ahnung?“ Die hatte Bobby und er wusste Dean würde sie nicht gefallen.
 

„Ja. Poseidon !
 

„Als hätten wir nicht genug Probleme!“
 

Es hatte begonnen. Die Lawine kam ins rollen und keiner vermochte sie aufzuhalten.
 

Eine lange beschwerliche Reise lag vor den Jägern.



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