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Sunny Heaven

von

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Gerards Verschwinden

Kapitel 1

Gerards

Verschwinden
 

In der Zelle war es dunkel, nur ein schmaler Streifen Sonnenlicht fiel durch einen Schlitz in der kalten Wand hinein. Gerard stand genau davor und versuchte verzweifelt am Ausblick festzustellen, welcher Tag, wenigstens welche Jahreszeit gerade war. Er sah nichts, was ihm hätte weiter helfen können. Seufzend wandte er sich wieder ab und hockte sich auf den Boden. Es hatte einfach keinen Sinn, er hatte schon lange jegliches Zeitgefühl verloren. Abermals verfluchte er in Gedanken den Zaubererrat und ihr verdammtes Uhrteil. Lebenslänglich hatte es geheißen, wieso konnten sie ihn nicht einfach hinrichten, dann wäre es einfacher gewesen. Aber nein, sie mussten ja 'gnädig' sein, weil er ja mitgeholfen hatte, Nirwana zu vernichten. Am besten wäre es, wenn Wendy ihn erst gar nicht geheilt hätte. Natürlich gab er dem Mädchen keine Schuld, durch sie wusste er, dass er wenigstens eine gute Sache in seinem Leben getan hatte. Abermals seufzte der junge Magier. Alles hatte er falsch getan: seine Freunde belogen und verraten, beinahe die Welt erobert und sie zu einem falschen Paradies gemacht, Erza verletzt. Zum Glück konnte er sich an all das nicht mehr erinnern, die Erinnerung an Fairy Tail war weitaus besser als das. Was sie wohl alle gerade machten? Erza, Natsu und die anderen? Er schloss die Augen, sofort sah er das ernste Gesicht Erzas vor sich und wünschte sich plötzlich, sie würde lächeln.

Als er die Augen wieder öffnete, war er nicht mehr alleine. Eine Frau mittleren Alters mit kurzen Strubbelhaaren und auffallend bunten Kleidern war vor ihm in die Hocke gegangen. Sie sah aus wie eine weibliche und glitzerlose Kopie von Magnus Bane, nicht, dass Gerard wusste, wer Magnus Bane ist. Er hatte ihre Präsenz nicht mitbekommen und doch sah es so aus, als wäre sie schon immer hier gewesen. Eigentlich wollte er sie fragen, wer sie ist und wo sie so plötzlich herkommt, doch er war so dermaßen aus dem Konzept geworfen, dass er kein Wort herausbrachte. Und so saßen beide eine Zeit lang einfach so da und starrte sich gegenseitig an. Dann legte die Fremde ihren Kopf etwas schief und begann endlich zu sprechen:

„Du armer Junge, was haben sie nur mit dir gemacht“, nach diesen Worten verzog sie kurz das Gesicht, „Aber, das ist nicht gerade der richtige Ort, um zu reden“, und bevor Gerard etwas erwidern konnte, hatte die Frau schon eine Hand auf seine Schulter gelegt. Sofort breitete sich warmes Licht um ihn aus, bis es ihn vollständig verschlang und alles um ihn schwarz wurde.
 

*~*~*
 

Erza lehnte sich an das Geländer des zweiten Stockes und beobachtete das nicht gerade leise und ruhige Treiben unter ihr. Natsu und Gazille fraßen, denn anders konnte man ihre Essmanieren wahrlich nicht nennen, das jeweilige Element um die Wette während Wendy daneben hockte und gewissenhaft die Rolle des Schiedsrichters spielte und Happy lautstark Natsu anfeuerte. Gray lief nur in Boxershorts in der gesamten Gilde herum, dicht gefolgt von einer verträumten Lluvia. Elfman hatte sich mal wieder jemanden geschnappt, den er Predigten über Männlichkeit hielt und dabei schien es ihm vollkommen egal zu sein, dass dieser jemand eine Frau war. Kanna trank schon ihren fünften Bottich Bier, während Mira ihr breitwillig Nashschub bereitstellte. Lucy plauderte fröhlich mit Levi, deren Teammitglieder wie eine Mauer hinter ihr standen. Alles war wie immer in Fairy Tail und es hatte sogar noch keine Prügelei angefangen, doch das würde sich spätestens nach dem Ergebnis des Wettessens ändern.

„Alles ist gut und die Gilde steht sogar noch“, mit diesen Wort trat Meister Makarov zu ihr und grinste sie an.

„Falls die es wagen sollten…“, entgegnete Erza ernst und ballte ihre eiserne Faust. Tatsächlich, wenn eine Prügelei anfangen sollte, würde sie sofort eingreifen. Aber das war bei weitem nicht die Sicherung dafür, dass die Gilde danach noch stehen würde, schließlich ist Erza die momentan stärkste Person, mit Ausnahme des Meisters natürlich, in diesem Raum. Ihre Aufmerksamkeit wurde auf die Eingangstür gelenkt, als diese plötzlich aufging und ein hagerer Mann mit grünen Haaren und dichtem Schnurrbart den Saal betrat. Die unachtsam an ihm hängende Uniform verriet ihn als einen Mitglied des neuen Rates. Kaum hatte er einen Schritt gemacht da flog auch schon ein Stuhl harrscharf an seinem Kopf vorbei. Eigentlich hatte Natsu auf Gray gezielt, der gerade an ihm vorbeigegangen war und ihm irgendetwas zugeraunt hatte, aber das war jetzt ach egal, das Startsignal war gegeben und schon flogen nicht nur Möbelstücke sondern auch Magier durch die Gegend.

Mühselig hatte es der Neuankömmling durch die Meute kämpfender Feen geschafft und war zu Makarov getreten, der gerade überlegte, ob er gleich, oder doch etwas später eingreifen sollte.

„Hallo, Alter Mann, lange nicht mehr gesehen!“, rief der Fremde durch den Lärm des Kampfes dem Meister zu.

„Ach, wenn das nicht Genzall ist“, grinste Makarov breit, „mein Junge, was führt dich her?“

„Ach, eigentlich nichts besonderes, es ist nur etwas sehr seltsames passiert und da deine Feen etwas mit diesem Kerl zu tun haben, dachte ich mir, es wäre besser, wenn du bescheid weißt und…“, doch weiter kam er nicht, denn er war gezwungen, einem Tisch auszuweichen, der von irgendwo unten zu ihnen hochgeworfen wurde. Erza griff nach ihrem Schwert und wollte schon herunter springen und alle mit ihren steinharten 'Argumenten' zur Vernunft bringen, doch der Meister hielt sie zurück. Er nahm wieder die Gestallt eines Riesen an und beendete kurzerhand den Streit, von dem Niemand mehr wusste, wieso er überhaupt angefangen hatte. Dann wandte er sich wieder zu Genzall:

„Tut mir Leid für die Unterbrechung, was wolltest du gerade sagen?“

„Ach, nichts besonderes, Gerard ist nur spurlos verschwunden, das…“, und wieder wurde er unterbrochen, dieses Mal aber von Erza, die ihn mit geschocktem Gesichtsausdruck am Kragen packte und ins Gesicht schrie:

„Was ist mit Gerard passiert?!“

„Genau das, was ich gesagt hatte, er ist spurlos aus seiner Zelle verschwunden, das einzige, was man fand, war das hier“, und er holte ein Blatt Papier aus seiner Tasche, welches ihm sofort aus den Händen gerissen wurde.

„Ich habe den armen Jungen in mein Gewahrsam genommen, bei mir ist er wirklich besser aufgehoben, ich habe nämlich vor, Zerefs Monster zu vernichten“, las Erza und erstarrte. Zerefs Monster vernichten, damit konnte doch nicht Gerard selbst gemeint sein. Ein kalter Schauder lief ihr den Rücken herunter.
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich würde mich sehr über Kommentare freuen^^



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