Zum Inhalt der Seite

Blutige Begegnungen

Teil 7 des Detektiv Conan-Noir Crossovers
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein weit verbreiteter Fluch

Hallo liebe Lesenden,
 

'naht ihr euch wieder', um Faust zu zitieren. *husthust*, *vomhohenRossruntersteigt*, *schieflächelt*.

Also zunächst erst einmal, wie immer, vielen, vielen Dank an die fleißigen Kommi-Schreiber, die, so schien der Tenor, positiv erfreut waren, dass James Black noch lebt. Sagen wir, dem habe ich noch eine größere Rolle zugedacht und seine Wechselwirkung mit Shiratori wird demnächst noch sehr viel bedeutsamer werden.
 

So, und nun kommen wir, im Ansatz, zurück zu Conan und Akai. Tja... *grübel*, ich bin unsicher, was die Szene angeht. Sie hat, nicht ohne Grund, Ähnlichkeit mit einer Szene aus 'Licht und Dunkelheit', ist aber etwas länger und intensiver und... vielleicht übertrieben? Ich weiß es wirklich nicht so ganz. Ich stehe zu 99% dahinter, so ein wenig auch orientiert an seinem Verhalten an einer Stelle im 6. Film – wer den Film kennt, wird vermutlich ahnen, welche, insofern spoilere ich mal nicht weiter – aber die Filme darf man ja auch immer nur mit Vorsicht genießen.

In dem Sinne, ich bin gespannt, wie ihr es seht.
 

Dann noch eine allgemeinere Bemerkung. Bei 'Licht und Dunkelheit' hatte ich am Anfang ein Zitat benutzt, hier nicht. Eigentlich gefiel mir die Idee allgemein, nur hatte ich keines gefunden, welches mich diesbezüglich ansprach. Bis ich mich vor kurzem an eines meiner Lieblingszitate erinnerte und es raussuchte. Es steht nun bereits am Anfang der FF, bzw. auch als Schnuppertext in der Übersicht. Und dieses Kapitel hier ist ganz diesem Zitat gewidmet. ^-^
 

Also, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bis bald.

Liebe Grüße,

Diracdet
 


 

______________________________________________________________________
 

Kapitel 13: Ein weit verbreiteter Fluch
 

„K-Kudo?“ Akai sah den Jungen eine ganze Weile nach diesem Zuruf, der ohne Antwort blieb, ebenso stumm an, analysierte das wenige an Zügen, was in seinem Auftreten zu erkennen war. Der Ernst war nichts ungewöhnliches für ihn. Auch die konzentrierte Art, mit der er sonst Probleme löste und die sich im Moment in seinen Augen widerspiegelte, war dem Agenten wohl vertraut. Ja, er war bereits ganz versunken in seiner persönlichen Interpretation der Situation, in der Frage, wie er Ran helfen konnte, und was es mit dem geheimnisvollen zweiten Jungen, mit Shinto Ajusawa, auf sich hatte.

'Der Junge...' Das war der Punkt, der die Gestalt des verjüngten Shinichi Kudo in diesem Augenblick so auffällig fesselte. Skepsis, Unbehagen, Zweifel hielten ihn in seinem Bann. Was mochte er von dieser, offenbar auch für ihn neuen, Entwicklung halten?

„Hm...“, schmunzelte Akai schließlich.

„Ja, das ist er wohl. Der... wahre Drahtzieher hinter Hideichi Kanin's Konzern. Auch wenn mich momentan fast mehr interessiert, woher du weißt, worüber Gin und Kanin gesprochen haben.“

„Ich war dabei, was sonst?“, schoss es leicht gereizt klingend von Conan als Antwort. Der Mann verzog keine Miene, musste innerlich aber kurz zurück weichen. Diese dünnhäutige Reaktion hatte er von dem Jungen, der sonst so einen kühlen Kopf bewahren konnte, einfach nicht erwartet. Er wirkte leicht angefressen, oder vielleicht nur so konzentriert, dass er selbst den Agenten, auf dessen Informationen zu Shinto, Ran und den Scharfschützen der Organisation er definitiv angewiesen war, schon als Störung empfand. Erneut musste Akai schmunzeln, verkniff es aber, das durchscheinen zu lassen.

'Wenn man dich halbwegs kennt, bist du wirklich ziemlich berechenbar, Kudo.', wobei sein Blick nachdenklich auf Ran fiel.

„Ein kleiner Junge, der eine Firma im Hintergrund leitet? Soll das ein schlechter Scherz sein?“ Conan's Züge hatten etwas mehr ungeduldiges als sarkastisches in sich.

„Vielleicht ist er ja kein kleiner Junge, Kleiner... oder sollte ich sagen... Kudo?“

„Hä... aber... w-was???“ Wie von der Mücke gestochen ließ Conan allen Ernst, alle Ruhe fahren, blickte mit glasigen Augen auf das Ebenbild seiner absurden Gestalt, das Shinto Ajusawa darstellte.

Akai zuckte nachdenklich. 'So unrealistisch, fast schon... surreal.'

„...Nein, Sie machen wohl Witze, sowas... passiert... nicht so einfach... andauernd.“, wehrte er die Andeutung nervös, und doch relativ überzeugt wirkend ab.

„Ich würd's ja selbst nicht glauben, aber mit dir hier als lebendem Beweis...“

„Nein... nein, das kann nicht sein!“ Akai zündete sich eine Zigarette an, wissend, dass er eine Weile mit dem Detektiv des Ostens zusammen bleiben und die Organisation nicht einfach ihre Tarnung fallen lassen und 'losballern' würde.

„Warum nicht? Zwei Personen haben wir doch, bei denen es klappte.“

'Oder drei?', fügte Akai in Gedanken an Vermouth hinzu.

„Ich geb zu, ich hab keine Ahnung, wie du den Trick angestellt hast, da mir die Details zu deinem Fall fehlen. Spontan hätte ich getippt, dein Freund, dieser Erfinder, hätte was damit zu tun, aber... zu glauben, dass auch Sherry so etwas zugestimmt haben soll... scheint mir abwegig.“ Conan winkte ab, was so viel wie Zustimmung zu Akais bisheriger Interpretation bedeutete, aber auch nicht dessen indirekte Frage nach dem wahren Ursprung von Shinichi Kudos Jungbrunnen beantwortete.

„Fakt ist zumindest, der Junge hat vorhin ne Nummer abgezogen, die deiner würdig wäre... und, ach ja...“

„Was?“, hakte Conan von innerer Unruhe getrieben nach, als Akai stockte und nicht wieder ansetzte. Er drehte sich zu ihm um, sah dem Agenten tief in die Augen. Dessen Grinsen, welches er eben aus Überlegenheit hatte, war verschwunden, einer Spur Mitleid gewichen. Er zögerte und Conan überkam die furchtbare Ahnung.

„Nun ja... was glaubst du wohl, warum sie hier ist?“

'Ran? Bitte nicht... nicht das!'

„I-ist sie bei ihm, weil er... wie ich ist?“

„Was sonst?“, konterte er, gespielt, in dem ebenso dünnhäutigen Ton, den der Junge vorher an den Tag gelegt hatte. Langsam, schluckend, drehte sich Conan wieder zu dem Bild der beiden Protagonisten um, die so relativ friedlich auf der Parkbank saßen und die Natur genossen. Oder zumindest so taten, um ihre Verfolger nicht zu erregen.

'Verfolger?!'

„Herr Akai! Sagen Sie, hat sich die Organisation hier schon gezeigt? Hat sie den Jungen... hat sie ihn schon ins Visier genommen?“ Dass er den Agenten nicht täuschen konnte über die eigentliche Intention seiner hastigen Frage, dass sein angespannter Blick, seine Augen, sein geöffneter Mund nichts anderes zuließen als Interpretation für jemanden, der wusste, wer er war, ließ Conan innerlich sich selbst verfluchen.

„Ja. Sie haben... sie gesehen, und auch auf sie bereits geschossen.“

„WAS?“ Conan wandte sich entgeistert wieder dem ernsten Blick des Agenten zu. Dieser verharrte nur vollkommen ruhig, ließ den Moment vergehen, den der Junge brauchen würde, es zu realisieren.

Es war passiert.
 

'Es.

Ist.

Passiert.
 

Ran, wie...' Selbst in Gedanken schienen ihm die Worte zu entgleiten, oder besser, es schwoll ein Fluss an Emotionen, Fantasien, Ängsten, in seinem Gehirn zu einem gewaltigen Strom an, der durch seinen Kopf brauste und alle geordneten Gedanken mit sich riss.

Wie oft hatte er diese Befürchtung, Ran könnte mal, wegen ihm, ins Visier der Organisation geraten? Zwischen diese erbitterten Frontlinien, die er selber zog, immer versucht, sich vor ihnen zu verstecken. Weil er um diese Leute, um ihre Fähigkeiten wusste. Er wusste sehr genau, wie gefährlich die Organisation war.

Was wusste Ran?

Dass es sie gab. Dass sie existierte, allein das war schon mehr, als er erdulden wollte, konnte, ihr zuzugestehen.

Dass er sich ihnen in den Weg stellte. Etwas noch viel schlimmeres, es bewirkte, wie auf der Ocean Goddess, dass sie versuchte, ihm zu helfen, und dabei kaum auf sich selbst achtete. Ja so war sie, so würde sie immer sein. Mit 17 mochte man noch nicht alle Lebensphilosophie abgesteckt, alle Wege beschritten und alle Höhen und Tiefen des Lebens gesehen haben, um zu jeder gegebenen Situation die passende Entscheidung zu fällen, aber Ran... Ran war aufgewachsen zwischen all diesen Untiefen. Die Streits ihrer Eltern, an denen deren Ehe zerbrach; die polizeilichen, detektivischen, und auch juristischen Aktivitäten, sowohl von Vater, als auch Mutter, die sie erleben ließen, was andere nur aus dem Fernsehen kannten und gar nicht kennen wollten; der komische Detektivfreund, den Mord und Totschlag schon kalt zu lassen schienen, und der einfach so über Monate verschwindet und nur meint, er wäre mit einem größeren Fall beschäftigt, angeblich nicht ahnend, dass sie sehr viel lieber ihn wieder bei sich sehen würde... und nun, die... halbe Wahrheit über ihn.

Und doch... Ran hatte... an dieser Art, helfen zu wollen und dabei weniger auf sich zu achten, als gut war, nie wirklich gezweifelt. Niemals.

Deswegen durfte sie nicht der Organisation auffallen, sie sollten nach Möglichkeit gar nicht wissen, dass Ran Mori existierte, das wäre ihm am liebsten. Und selbst wenn, dann niemals... niemals, dass sie bewusst aufmerksam auf sie wurden!

Und nun... waren sie es. Von... alleine, von Ran aus! Das übermannte ihn förmlich, lähmte seinen ganzen Körper.

Sie hatten bereits auf sie geschossen, sie bewusst ins Visier genommen!

Sie stand ihnen schon im Weg und sie wussten es, Himmel noch eins!!

Verkrampft dastehend wirkte es, als hätte Conan einen kurzen Blackout, er ließ nichts mehr an sich ran, bis er mit sich selbst, mit seinem inneren Strom, der ihn gefangen hielt, wie ein reißender Strom ein kleines Kind im Wasser unbarmherzig fest umklammerte, irgendwie ins reine kam. Aber das würde nicht passieren. Nicht jetzt, und vielleicht nie wieder. Denn...

'Ich... bin schuld.' Der Strom gefror schlagartig um ihn und in seinem inneren Kopf fand er sich plötzlich auf einer freien Ebene, gehüllt in Dunkelheit, wieder. Nichts war da, nichts zu sehen, nichts zu hören. Wüsste er nicht, dass er eben noch in einem Park stand und sich nicht die Welt vor ihm aufgetan hatte, er konnte glauben, er sei gefallen, durch das nichts. Es beruhigte ihn dieses Sicherheitsgefühl. Wenigstens etwas wusste er noch, die Ursache, warum ihm sein Kopf diesen Streich spielte.

Er ahnte ja nicht, dass er wenige Tage später diese Erfahrung, ohne das Wissen dazu, erneut durchleben sollte.

„Ja, du bist schuld.“, drang eine ferne Stimme zu ihm. Eine weibliche, vertraute Stimme.

„S-Sonoko?“

„Ja..., Shinichi.“ Eine weiße Silhouette durchschnitt die Dunkelheit scharf wie ein Messer und aus dieser hervor trat Ran's Freundin langsam auf ihn zu. Ihr Anblick schockierte ihn mehr, als er gedacht hatte. Es war... alles gleich?

Das gleiche Kleid, der gleiche Gang, der gleiche Ausdruck und die gleiche... Pistole wie auf der Ocean Goddess, als sie damals ebenfalls wie aus dem nichts aufgetaucht war, Vermouth verschwinden ließ und... ihn stellte, ihm dieses Ultimatum aufzwang. Seine Erinnerung konnte sie förmlich ablesen in seinen entgleisten Gesichtszügen.

„Ja... dieses Ultimatum, Ran endlich die Wahrheit zu erzählen. Die Wahrheit, denn sie weiß zu viel, um sich noch rauszuhalten und zu wenig, um verantwortlich mit dem Wissen und ihrem Wunsch zu helfen umzugehen.

Das Ultimatum, welches du längst hättest erfüllen können und erfüllen müssen, Shinichi Kudo!“ Eine Kunstpause folgte, die ihm nur noch unheimlicher erschien. Wut zeichnete sich in ihren Augen ab. Wut... und Trauer.

„Aber du hast es nicht. Du hast es nicht getan. Und damit bist du verantwortlich für alle weiteren Fehler, die Ran hätte vermeiden können, wenn sie Bescheid gewusst hätte.“

„Das... das ist nicht wahr. Wenn sie es gewusst hätte, hätte ich auch nicht verhindern können, dass sie den Jungen findet.“

„Du hättest aber verhindern können, dass sie überhaupt hier her kommt, noch dazu mit ihrem Vater. Wenn sie gewusst hätte, was sie erwartet, wäre sie nicht einfach so gekommen. Aber du warst wieder zu feige, nicht wahr, Shinichi? Du vertraust darauf, dass alles sich noch irgendwie zum guten wendet, du die Organisation zerschlägst, Conan dann nach 'Hause' geht, sich noch vorher von Ran verabschiedet und dann für immer ins Nirvana verschwindet und Shinichi danach zu seiner unwissenden Freundin zurück kehrt, um endlich ein Geständnis abzugeben. Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.“ Der Zynismus in ihrer Stimme schien um ihn herum zu wabern, das eintönige schwarz in Wellen zu verwandeln, die ihn einnebelten. Sonoko war nur eine Einbildung, die ihm sein Unterbewusstsein vorgaukelte, aber sie war so real, wie die echte Konzerntochter. Ihre Art, ihre Gefühle und Gedanken, ihre Sorge zu Ran, das war es, was ihm die wahre Sonoko Suzuki auf der Ocean Goddess vermitteln wollte. Eine berechtigte Sorge um Rans Sicherheit. Diese Sorge und sein unverantwortliches Verhalten trieben sie ja letztlich zu diesem Erpressungsversuch.

„Ist es nicht so, Shinichi?“, schrie sie ihn schließlich an, und er bemerkte Ansätze von Tränen in ihren Augen.

„Leider funktioniert Realität nicht so! Wann kapierst du endlich, dass der Punkt überschritten ist, an dem es ein Zurück zu Conan Edogawa, dem kleinen aufgeweckten Jungen, für Ran nicht mehr gibt? Dass er schon lange überschritten war. An dem Tag als sie dich im Tropical Land in Aktion erlebte, als du Wodka mit einem Schuss ausgeknockt hast. Ja, damals schon wusste sie es und seitdem rennt sie mit diesem Wissen rum und du ignorierst es. Hör endlich auf, das zu leugnen!“

Er senkte kurz seinen Kopf, versuchte eine Antwort, ihm fiel aber keine ein.

Ja, es war anders als früher, als bei Rans sonstigen Ahnungen. Diesmal wusste sie viel mehr, und sah viel mehr, was er nicht widerlegen konnte. Weil sie nicht mehr nur auf ihn blickte. Sie sah, was sie einfach niemals hätte sehen dürfen, die Organisation selbst!

„Und nun ist es passiert, Shinichi.“ Resignation drängte sich in Sonokos Worte.

„Nein... noch nicht.“, kam es mit leiser Stimme von dem Jungen, ohne dass er sie ansah.

„Doch, es ist passiert. Sie ist der Organisation in die Arme gelaufen, weil sie förmlich danach suchte.“

„Nein... es war Zufall!“

„Aber es ist zu spät, es zu verhindern!“ Seine Fäuste ballten sich, dann hob er den Kopf, blickte sie scharf an, so dass auch Sonoko kurz stockte.

„Nein, es ist noch nicht zu spät, weil es Zufall war!“

„Doch, du kannst nichts mehr tun.“

„Doch, ich kann! Und ich werde, Sonoko. Es war Zufall und das genügt, um Ran zu retten! Es war Zufall! Es war Zufall! Es war Zufall...“

Er merkte, wie ihn diese Worte von oben belasteten, auf ihn drückten, ihn im schwarzen nichts, das den Boden bedeckte, versinken ließen. Und wie Sonoko langsam ihre Waffe fallen ließ. Ihre Mundwinkel fingen an, sich nach oben zu biegen, bis er kurz vorm verschwinden ein Lächeln sah.

„Dann rette sie gefälligst auch, Shinichi!“
 

„Es war Zufall, Kudo, hörst du mich, Zufall!“ Seine Augen zuckten kurz, dann schüttelte er sich und blickte zu seiner eigenen Überraschung in die ungewöhnlich beunruhigten Augen Akais, der ganz nahe vor ihm kniend stand. Dann bemerkte er die beiden Hände auf seinen Schultern, mit denen der Agent ihn wohl schon einige Zeit fest hielt, leicht schüttelte und auf ihn einredete.

„Zu... fall?“, kam es zitternd nach einer Weile aus Conans Mund, worauf sich endlich wieder etwas Spannung in Akais Zügen löste.

„Na endlich. Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf aus deiner Trance.“

„Was... ist ein Zufall?“

„Das Mädchen. Ran Mori. Dass sie hier ist, ist ein Zufall, genauso wie die Tatsache, dass sie Shinto Ajusawa begegnete. Das weiß auch die Organisation und von dir weiß sie eigentlich noch gar nichts. Das heißt, für sie ist Mori nur ein zufälliges Hindernis in ihrem eigentlichen Plan.“

„Das bedeutet...“, begann Conans Gehirn ganz vorsichtig, die Puzzleteile aus seiner Fantasie wieder zusammen zu sammeln,

„... solange sie nicht wirklich jemanden aus der Organisation identifizieren kann...“

„... und bei den Entfernungen sieht sie allerhöchstens Umrisse von den Schützen...“

„... besteht die Chance, dass sie, wenn Ran sie nicht zu sehr behindert, sie sie auch letztlich in Ruhe lassen, um nicht unnötig viel Aufmerksamkeit zu erregen.“

„Übernimm dich nicht, Kleiner. Sie haben keinerlei Probleme damit, sie zu erschießen, wenn sie lästig werden sollte.“

„Stimmt, aber es gibt immerhin eine Chance, und ich bin nicht gewillt, diese verstreichen zu lassen.“ Der Agent lächelte bitter. Wie ihm das doch alles bekannt vorkam, mit einem Unterschied. Er konnte Akemi damals in keiner Weise helfen, weil er nicht in Japan war, als sie getötet wurde. Aber er hätte wohl nicht so viel anders reagiert, als der Junge vor ihm. Nun ja, etwas weniger agitiert vielleicht, er war ja nicht mehr 17. In der Jugend wirkt die Liebe halt noch viel intensiver und betäubender auf den Geist.

„Akai?“

„Hm?“

„Was ist denn nun alles zwischen Ran und diesem Shinto Ajusawa geschehen, damit ich auch mal im Bilde bin?“
 

Als die angeforderten Kollegen von der Polizei endlich gegen halb vier eintrafen, um den Leichnam des schwarz gekleideten Mannes zur Obduktion abzutransportieren, überließ Shiratori ihnen das Feld, erteilte kurze Anweisungen und begab sich dann mit den Verdächtigen und Mori langsam Richtung Eingang. Er übernehme persönlich die Verantwortung in diesem Fall und andere Besucher würden sonst nur unnötig aufmerksam und besorgt, war die Begründung, mit der er die dringend tatverdächtigen FBI Agenten ohne Handschellen herum laufen ließ.
 

Und so schritten nun Kogoro und Jodie sowie ein paar Meter dahinter Shiratori und James Black schweigend jeweils nebeneinander den Weg entlang. Wäre es nicht auf so belastende Weise gewesen, wie diese Begegnung stattfand, man hätte meinen können, sie machten einen entspannten Spaziergang, begleitetet von einem anregenden Gespräch über internationale Methoden der Verbrechensbekämpfung.

Jodie blickte stur geradeaus, vermied tunlichst Augenkontakt mit dem Vater ihrer Schülerin. Sie ahnte nur, wie nervös ihr steifer Blick, ihre nachdenkliche Aura auf den Detektiv wirken musste. Er galt in Japan als Korifäe, auch wenn sie mittlerweile die Wahrheit hinter diesen Legenden erahnte. Erahnen war das falsche Wort, mit der Identität Conans im Hinterkopf war es eher ein zwei und zwei zusammen zählen geworden. Nur wie viel er dennoch verstehen könnte, zu schlussfolgern von alleine imstande war, das konnte sie nicht abschätzen. Und so erwischte sie sich immer wieder dabei, wie ihre Augen im Winkel Kogoros Gesicht suchten, um dann wieder schlagartig in ihre Ausgangsposition zurück zu springen. Aber es nützte nichts, sie spürte seinen Blick auf ihrer Haut und wie er ihre Anspannung wahrnahm.

'Sie ist nervös. Nur... ist das jetzt, weil sie erwischt wurden bei ihrer... Tat? Was auch immer es sein oder werden sollte. Oder weil sie aufgehalten wurden und damit wir womöglich den Weg ebnen für etwas... größeres, das noch passieren wird? Verdammt noch mal, das muss doch aus den beiden rauszukriegen sein.'

„What is it... Mr. Mori?“, durchbrach sie schließlich die Stille.

„Hm... Sie kennen meinen Namen, Agent Starling?“

„Oh... well, nun der Polizist hat ihn mehrfach genannt.“, winkte sie ab und warnte sich selbst noch mal eindringlich davor, durchscheinen zu lassen, dass oder woher sie ihn kannte.

„Ach so. Ja... ich dachte schon mein Ruf hätte bereits Ozeane überquert und wäre bis in die Staaten vorgedrungen.“

„Äh... Ruf?“ Immerhin konnte sie mit seiner Selbstüberschätzung die Idee zerstreuen, von ihm etwas zu wissen.

„Vergessen Sie's, ist nicht wichtig.“ Nun wurde sie hellhörig. War Kogoro Mori nicht bekannt dafür, mit seinem Namen zu prahlen? Wenn er nun vergaß, sich vorzustellen, bedeutete das, er ließ sie, seiner Meinung nach, im Unwissen über seine Identität. Wollte, dass sie ihn nicht als Detektiv ansah.

'He doesn't trust me... yet.'

„Nun... Mr. Mori, Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Warum gucken Sie mich so schief von der Seite an, und das schon die ganze Zeit?“

„Oh... äh... also, naja, in Japan bekommt man nicht täglich FBI Agenten zu sehen, Sie verstehen.“

„Yes, this is rare, I guess. Aber wir sind auch nur normale Menschen. Und Amerikaner laufen doch viele hier in Japan rum.“

„Oh, das stimmt, denen begegnet man häufiger. Die Englisch-Lehrerin meiner Tochter ist Amerikanerin, etwa auch ihr Alter und blond, wie ich gehört habe.“ Jodie biss sich auf die Zunge, wandte kurz den Blick ab. Das durfte doch nicht wahr sein, dass er ausgerechnet darauf zu sprechen kam. Wusste er, wer sie war? Dann machte es doch keinen Sinn, um den heißen Brei rum zu reden. Und sie zum Plaudern bringen würde er damit erst recht nicht, eher noch, dass sie sich verschloss. Also wusste er es nicht. Toll. Dann sollte sie aber definitiv das Thema abwürgen, bevor es zu spät war.

„Like I said, es gibt schon viele Amerikaner hier. Ich bin also keineswegs irgendwie besonders.“

„Doch!“, konterte er ohne zu zögern, ernst, direkt und scharf.

„Sie sind hier... obwohl Sie es nicht sein sollten. Als Privatpersonen, ja, da können Sie hier überall ungehindert herum laufen und sich alle Freiheiten eines jeden Touristen gönnen..., aber als Agenten... sind Ihre Freiheiten limitiert. Hier ist nun mal nicht Ihr Dienstbereich.“

„Who said, I am at work here?“

„Niemand. Und das ist das Problem. Etwas ist geschehen, was nach Ihrer Arbeit aussieht und niemand scheint zu verstehen, was und warum es geschehen ist. Und zumindest ich weiß nicht, ob noch etwas geschehen wird. Aber Sie vielleicht.“ Jodie schmunzelte melancholisch.

„Ich sollte das wissen?“

Kogoro starrte sie direkt an, zog auch ihren Blick auf sich.

„Ich sagte doch, ich habe eine Tochter. Und eigentlich wollte ich mit ihr nur einen schönen Tag in diesem Park verbringen, sie eigentlich von einigen unschönen Erlebnissen von vor kurzem ablenken. Stattdessen muss ich mich mit Mord und Entführung und sogar dem FBI rumschlagen.“

„Sie haben Angst, Angst um Ihre Tochter?“

„Welcher Vater hätte das nicht?“

„Then... why aren't you with your daughter... now?“

„Bis vor kurzem dachte ich, sie wäre hier in Sicherheit. Unsinn! Eigentlich dachte ich gar nicht über irgendwelche möglichen Gefahren nach, das entzieht sich meinen Annahmen, wenn ich einen öffentlichen Park besuche. Dann dachte ich, hier, bei den Agenten des FBI, beim Mordopfer, dort wäre das Zentrum des Sturms und meine Ran in Sicherheit.“

„And now? Was hat Ihre Meinung geändert?“

„Ihr Schweigen. Ihres und Ihres Chefs Ruhe, die eher Unruhe symbolisiert. Nervosität. Wenn das, was geschehen ist, alles war, war es plump, und ein klarer Fehlschlag. Sie könnten die Konsequenzen jetzt bereuen und alles, aber... irgendwie wirken Sie anders nervös.

So als würde uns der wahre Sturm noch bevor stehen. Als wären wir, die Polizei und ich, hier eigentlich die bösen, die Ihren Versuch, etwas schlimmeres zu verhindern, torpedieren und es damit den eigentlichen Verbrechern erst ermöglichen.“

„Dann würde ich nochmal fragen, warum Sie nicht bei Ihrer Tochter sind, um sie vor so einer Gefahr zu schützen.“

„Weil ich glaube, dass ich im Moment hier immer noch mehr für ihre Sicherheit tun kann, als bei ihr. Weil ich glaube, dass Sie wissen, ob und wenn ja, was uns noch bevor steht. Ich sehe nur die Fakten vor uns. Die Polizei hat so gehandelt, wie dieses... dieses Halbwissen es ihnen vorschreibt. Aber meine Intuition sagt mir etwas anderes.“

Sie blieb wie angewurzelt stehen. Dieses Wort. Halbwissen! Schon wieder dieser Gedanke über ihre eigene Unfähigkeit. Sie schluckte, ihr Kopf sank etwas zu Boden, wo sie langsam anfing erneut zu schmunzeln, selbstironisch diesmal, mit den Zähnen fest in ihrer Unterlippe verbissen. Kogoro wandte sich verwundert zu ihr. Die schwachen Geräusche konnte er gar nicht recht deuten. Schmunzelte sie oder fing sie gleich an zu heulen?

„Agent Starling, was ist...“

„Smattering... is a curse.“ Leise und doch giftig aggressiv war die Antwort, tief aus ihrem Inneren kommend, die Erkenntnis, die aus ihrer jüngsten Erfahrung heraus geboren wurde und wegen derer ihr Hals wie zugeschnürt wirkte.

„Was...?“ Sie hob langsam den Kopf, richtete ihn nach oben, ohne dabei die Augen zu öffnen.

„Halbwissen, Mr. Mori... es ist ein Fluch. Ein grauenhafter Fluch.“

„Wie... meinen Sie das?“

Sie lächelte resigniert.

„Wissen kann einem helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, korrekt zu urteilen über eine Situation, Objektivität zu bewahren. Unwissenheit mag nicht immer die Tugend sein, als die sie verkauft wird, kann einen aber oft genug vor der Gefahr schützen, sich etwas zu stellen, wofür man noch nicht bereit ist... Man lässt sich leicht beeinflussen, ja, aber auch von Leuten, die einem wohl gesonnen sind und helfen wollen. Es kann ab und an ein Segen sein.

Aber Halbwissen... Halbwissen ist die dumme Überzeugung, einer Situation Herr zu sein, die einem längst über den Kopf gewachsen ist. Halbwissen gaukelt einem vor, man verstünde, was Sache ist und handele entsprechend, liegt in Wirklichkeit aber fast immer falsch. Mehr noch, Halbwissen motiviert zum Handeln, ähnlich wie Wissen, nur ohne die Versicherung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Wissen und Unwissen können gefährlich sein. Halbwissen... ist tödlich!“ Bei diesem letzten Satz öffnete sie wieder die Augen und starrte ihn direkt an. Da war ein deutliches, kämpferisches Feuer in ihrem Blick, als wäre diese Rede eben für sie selbst bestimmt, ein Mutmacher, Ansporner, der sie neu belebte und ihre eben noch deutliche Lethargie und Nervosität weg zu wischen schien. Und dann... war dahinter noch Melancholie. Eine Trauer, eine Verzweiflung, die sich in leicht glasigen, leicht zittrigen Augen widerspiegelte. Für Kogoro zerstörte sie das überzeugte Spiel, welches Jodie aufzog und ließ nur einen Gedanken übrig.

„Von wem haben Sie denn sowas gehört?“ Nicht, dass er die Aussage total ablehnte, ganz unsinnig klang es nicht, aber so theatralisch formuliert passte es überhaupt nicht zu der Gestalt, die die Agentin bisher abgab. Sie wirkte viel mehr wie eine junge Frau, die im Leben stand und nicht so geschwollen daher redete. So als hätte ihr jemand da einen Floh ins Ohr gesetzt, dass sie diese Gedanken nun so ausdrückte.

Jodie legte den Kopf leicht schief.

„Mhm... you are good. Es war so eine... Erkenntnis, die mir ein junger Mann vor kurzem beibrachte, über meine eigene... Herangehensweise an gewisse Probleme.“ Sie überlegte kurz und fügte dann hinzu.

„Ein Japaner...“

„Ach... jemand, den ich kenne?“ Eine merkwürdige Vermutung machte sich in ihm breit. 'Nicht doch...'

„Ja... obwohl Sie... ihm wohl nicht so gut gesonnen sind.“

'Nein.'

„Shnichi Kudo.“

„Dieser Möchtegern-Detektiv?!“ Kogoro versuchte sich zu beruhigen, sich über ihn und sein überkandideltes Auftreten aufregen konnte er später. Im Moment hatte etwas anderes Vorrang.

„Yes. That one. Presumably... nach allem, was Sie hier veranstalten und dennoch sich von der Polizei gesondert bezeichnen... nehme ich an, Sie sind so was wie Kollegen. Sie sind auch ein Detektiv, nicht wahr?“

Ironie, musste sich Jodie innerlich gestehen. Er hatte sie fast geknackt gehabt und nun drehte sie das Blatt ausgerechnet über Shinichi Kudo wieder zu ihren Gunsten und übernahm selbst die Federführung. Zumindest dachte sie das.

„Tse...“ Kogoro wandte sich unversehens ab, legte seinem Ton eine beleidigte Note bei.

„Kollegen ist vielleicht übertrieben. Für ihn ist das schließlich mehr Hobby, für mich mein täglich Brot.“

„Und außerdem...“, fügte er nach einer Kunstpause hinzu,

„... wenn er glaubt, ich hätte ein Problem mit ihm, weil er ebenfalls Detektiv ist... dann ist er der Halbwissende hier.“

Jodie sah ihn verwundert von der Seite an, aber nun war er es, der stur nach vorne blickte, versuchte, seine Emotionen im Zaum zu halten.

'Mhm... could it be that... I see.'

„Also...?“, hakte Kogoro schließlich nach, als sie nicht weiter antwortete.

„Was also?“

„Was ist mit dem 'Halbwissen' in diesem Fall? Was geht hier vor sich, Agent Starling?“
 

„Was gibt es, Mireille?“

„Das FBI, ausgenommen Akai, und die Polizei, sollten uns von nun an keine Schwierigkeiten mehr bereiten.“

„Haben sie uns denn welche bereitet?“, konterte Kirika ruhig, was Mireille kurz schmunzeln ließ.

„Stimmt, eigentlich nicht. Aber dennoch, besser gleich die potentielle Gefahr im Keim ersticken. Man weiß nie und bedenkt man, was nachher noch wartet, kann ich auf ungebetene Besucher verzichten. Leider musste ich dafür Scotch aus dem Weg räumen.“ Ein leichtes Raunen war von Kirikas Seite zu vernehmen.

„Es ließ sich nicht verhindern?“

„Black weiß, wer wir sind, und hat es doch tatsächlich gegenüber ihm ausgeplaudert.“

„Wie, nur Black und Scotch waren dort?“

„Lange Geschichte, ist nicht so wichtig. Conan ist nun auf dem Weg zu euch, Black, Starling und Mori hingegen sind aus dem Spiel.

Mhm... und ich habe ein kleines Souvenir ergattert.“

„Was für ein Souvenir?“

„Ach, nur ein Kleinod, das uns noch von Nützen sein könnte.

Und bei dir? Ich sehe Chianti gar nicht mehr auf ihrer Position.“

„Die muss sich ein neues Gewehr besorgen. Ihr altes hat... eins auf den Deckel bekommen.“, gab Kirika kleinlaut mit etwas beigewürzter Ironie zur Antwort.

Die Korsin prustete sich vor lachen.

„Was? Hast du etwa... haha, du kleiner Frechdachs, du! Aber hast du dich...“

„Ich habe sie mich vorher einmal sehen lassen. Damit sie ein Gesicht zu der Tat hat.“

„Gut. Sonst wäre sie doch niemals so verrückt, zu glauben, dass jemand ernsthaft so schießen kann. Jetzt bleibt die Frage trotzdem, ob sie wirklich nochmal zurück kommt, sonst wird Gin bestimmt auf einen drastischeren Plan ausweichen. Und das hieße, dass wir selbst auch radikaler eingreifen müssten.“

„Keine Sorge, ich habe Chianti beobachtet, als sie unten das Gewehr aufhob und die Patrone suchte.“

„Hm?“

„Sie war so versessen darauf zu beweisen, dass es kein Schuss aus dem Park war, und entsprechend so geschockt, als sie die Kugel fand... da hat sie mich gar nicht bemerkt, obwohl ich kaum 30 Meter von ihr entfernt stand. Jedenfalls... ihr Wille ist wohl ein Stück weit gebrochen, aber sie wirkte mehr wie eine leere Hülle, als grundsätzlich in ihren Handlungen für die Organisation verunsichert. Sie wird vermutlich einfach weiter machen und lediglich meinen Blick im Hinterkopf haben.“ Mireille sinnierte einen Augenblick über diesen Gedanken.

„Bis... zum Ende. Das Leben kann manchmal die größere Folter sein, als der schnelle Tod, was?“

„Das weißt du doch am besten, Mireille. Wie das Leben durch die Anwesenheit des Todes mehr verliert als durch den Sensenmann selbst.“

„Bitte... erinnere mich nicht daran...“ Ihre linke Hand glitt zur Uhr in ihrer Tasche.

„Du hältst sie gerade fest, nicht wahr?“

„... Ja.
 

Liebe kann einen Menschen töten...

aber Hass kann niemals Menschen retten!
 

„Deine Mutter.“

Keine Antwort. Statt dessen vernahm Kirika nach einer kurzen Pause im Hintergrund die Melodie der Taschenuhr.

'Du denkst dabei an Ran, nicht wahr? Wie sie...'

„Wie geht es Ran und Shinto?“, unterbrach Mireille Kirikas Gedanken.

„So weit wohl gut. Keine Ahnung, wie er das vorzeitige Ende der Schüsse aufgenommen hat. Ich bin noch auf dem Weg zurück. Akai war bei ihnen, also mache ich mir noch keine so großen Sorgen.

Was ist mit Kudo?“

„Er ist, wie gesagt, auf dem Weg zu ihnen. Ich habe ihm, was Ran angeht, ein wenig die Leviten gelesen. Aber ich fürchte, wenn bereits auf Ran geschossen wurde...“

„Mhm... dann darf er sich da auch nicht so einfach blicken lassen. Ran und Shinto wissen, dass sie beobachtet werden, das heißt, sie werden auch nicht einfach versuchen, wegzulaufen. Und er wäre sonst, wenn er sein Gesicht zeigte, ebenfalls in der Schusslinie und würde sie beide nur noch mehr gefährden.“

„Tja... so läuft das, wenn man einen gut gemeinten Rat nicht befolgt.“ Der Versuch, es witzig klingen zu lassen, erstickte in der Erkenntnis, dass Mireille die Situation auf den Magen schlug.

„Es muss doch eine Möglichkeit geben, sie da rauszuholen, ohne gleich ein Blutbad anzurichten.“

„Nun, es wäre kein großes Blutbad, aber wir könnten Korn und Chianti gleichzeitig eliminieren. Dann wären sie in Sicherheit.“

„Genau das wollte ich vermeiden. Sowohl Gins, als auch Conans Reaktion sind in dem Fall zu unkalkulierbar... oder zu klar. Außerdem... wir wollten doch keine Fäden zerschneiden, so lange wir ihn noch brauchen.“

„Sicher, aber... wir haben, je länger wir zögern, umso weniger Optionen, die bleiben.“

„Auch richtig. Es ist schon bald halb vier. Wir müssen uns wohl entscheiden... ob wir auf Shinichi Kudo vertrauen... oder unsere Trumpfkarte noch ausspielen.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kikili
2011-08-11T11:34:33+00:00 11.08.2011 13:34
Wirklich viele parallele Handlungen...
Es ist wirklich spannend und interessant! Manchmal bin ich etwas durcheinander, aber zum Glück finde ich dann doch wieder den Faden.
Liebe Grüße
Kikili
Von:  shinichi_4ever
2011-08-04T12:14:29+00:00 04.08.2011 14:14
aloha :)
hat mir mal wieder gut gefallen. Kogoro is ja gar nicht mal so blöd... Ich finde es gut, dass er in der Situation ernst bleibt, dass er sich nicht als Meisterdetektiv vorstellt, zeigt doch schon, dass er dieses Mal wirklich mitdenkt. *like*
Dass Conan, bzw. Shinichi, sich die Schuld daran gibt dass Ran in Gefahr ist, ist einfach typisch Shinichi, und ich bin dann mal gespannt ob er blind zu ihr läuft oder mal wieder den perfekten Plan hat:)
Ja, ansonsten...bei Mireille blicke ich immer noch nicht durch, aber so langsam fang ich mal an, Puzzleteile zu sammeln...es wird, mal schauen, was noch passiert.^^
Freu mich wie immer aufs nächste Kapitel :)

lg, shinichi_4ever
Von:  R3I
2011-08-03T10:28:51+00:00 03.08.2011 12:28
Uhh, Trumpfkarte? Hat Mireille etwa noch einen Joker in ihrem Blatt?
Na da bin ich ja mal gespannt!
Den Dialog zwischen Mori und Jodie fand ich sehr gut!
Ich freu mich auf's nächste!
Bis dahin
Grüße R3I

PS: Sorry, mein Kommi ist diesmal etwas kurz ausgefallen.
Von:  fahnm
2011-08-02T22:44:00+00:00 03.08.2011 00:44
Also Black, Starling, Mori und die Polizei sind aus dem Spiel.
Mal sehen wie es mit Conan weiter gehen wird.


Zurück