Toilettengeflüster
Viele komische Geschichten tragen sich an den merkwürdigsten Orten zu. An Orten die man jeden Tag besucht oder vielleicht auch nur einmal im Jahr. Einer dieser Orte, man glaubt es kaum, ist die Toilette.
Ein Ort den man sogar mehrmals täglich besucht und dem man doch kaum Beachtung schenkt. Immerhin gehen die meisten Menschen dort nur hin um ein „Geschäft“ zu verrichten oder was man halt so auf einer Toilette macht. Essen, trinken, schlafen, kuscheln und küssen gehören da nicht wirklich zu den favorisierten Tätigkeiten auf dem Klo. Vor allem dann nicht wenn es sich um eine öffentliche Toilette handelt. Wir müssen uns nur kurz an die „Sauberkeit“ dieser Einrichtungen erinnern und wissen sofort warum. Zumal ihr Hauptnutzen sowieso ein anderer ist.
Nun ja, wir waren ja eigentlich bei den Geschichten. Merkwürdig aber wahr, auf Toiletten trägt sich so einiges zu. Und dabei rede ich nicht einfach nur von irgendwelchen Leuten die sich Drogen spritzen, dort schnellen Sex haben oder ähnliches, sondern von einer wirklich romantischen Geschichte. Na, habe ich Euer interessegeweckt? Dann hört mir gut zu und staunt was sich dort zugetragen hat…
Es war spätabends, als ein blonder 16 jähriger Junge weinend in die Kabine einer öffentlichen Toilette rennt. Er setzt sich mit angezogenen Beinen auf den Toilettensitz und lässt seinen Tränen freien Lauf. Langsam rinnen sie ihm seine vom rennen geröteten Wangen hinunter und benetzen sein T-Shirt.
Leise Schluchzer entkommen seiner Kehle, während seine Gedanken wild um ihn herum kreisten.
Ich hab es ihm wirklich gesagt. Scheiße ehy! Wie konnte ich nur so dumm sein?! Ich habe doch echt geglaubt er könnte mich verstehen… Nach so vielen Jahren des Hasses… nach so vielen Jahren… Jahren der Freundschaft! Oh ja, nach außen hin müssen wirklich alle denken dass wir uns hassen, er und ich, dabei sind wir durch diesen Hass über die Jahre hin beste Freunde geworden. Wir erzählen uns echt alles, also dachte ich… ich dachte ich könnte es ihm erzählen… dass… ach Scheiße!
Voller selbsthass schlägt er mehrmals mit der Faust gegen die Toilettentür und lässt sich schließlich entkräftet sinken, während er nur an IHN denkt. An wen? An seinen wohl größten Rivalen und gleichzeitig besten Freund. Genau dieser war ihm in der Zeit nachgerannt und betrat bei dem Wutausbruch des Blonden die Toilette. Er war nur froh dass um diese Uhrzeit sonst keiner mehr hier war. Denn er hatte immerhin ein Image zu wahren. Nun stand er der schwarzhaarige Junge dort, ohne zu wissen was er überhaupt wollte. Denn genau wie seinem Kumpel kreisen ihm im Moment viel zu viele verworrene Gedanken in seinem Kopf herum, die er mit viel Mühe versucht wieder zu ordnen.
Scheiße! Denken Beide nur und seufzen synchron. Eine Weile hängt jeder der Beiden ihren eigenen Gedanken nach, bis der Schwarzhaarige auf einmal energisch auf die einzig verschlossene Toilettenkabine zugeht und vorsichtig an diese klopft. Eine lange Stille folgt darauf, in der nur immer wieder ein unterdrücktes Schluchzen von dem Blonden zu hören ist.
Immer heftiger klopft der Schwarzhaarige an die Tür und erhält keine Reaktion von seinem Kumpel. „Man verdammt! Mach endlich die Tür auf und komm da raus!“ Endlich reagiert auch der Blonde und entgegnet nur ein plumpes, aber ernstes „Nein!“. Kraftlos lässt sich der Schwarzhaarige an der geschlossenen Toilettentür heruntersinken und bleibt mit dem Rücken an der Tür gelehnt auf dem kalten Boden sitzen.
„Verdammt!“ Flucht er laut und beginnt dann mit sanfter Stimme auf den Blonden einzureden. „Was hast du denn gedacht wie ich reagieren würden?“ „Mir war klar dass du mir nicht in die Arme fallen würdest, aber deinen geschockten und dann wütenden Blick zu sehen… das war einfach zu viel für mich! Hasst du mich denn so sehr?“ Fragt er mit brüchiger Stimme. Eine Weile schweigt der Schwarzhaarige nachdenklich, ehe er gedehnt antwortet. „Ja, ich hasse dich wirklich...“
„Wieso? Wieso verdammt nochmal hasst du mich so sehr? Ist es nur weil ich dir…weil…weil ich dir meine Liebe gestanden habe oder warum?!“ Wütend reißt der Blonde bei seiner Rede die Toilettenkabine auf. Und steht keine zwei Sekunden später seinem Kumpel direkt gegenüber. Ernst blicken sich die Beiden in die Augen, bis der schwarzhaarige Junge traurig und ernst seine Stimme erhebt.
„Ich hasse dich so sehr, weil ich dich nicht lieben darf!“ Danach versinken Beide schweigend in einen leidenschaftlichen Kuss, den wohl keiner der Beiden je vergessen wird.
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Das war's!
Ich hoffe es hat euch gefallen ;D
*jeden einen Keks geb*
Euer _Glueks-KinD_
♥
