When I'm with you
Meine erste Oneshot, passend zum Valentinstag. Mich hat folgendes Video dazu inspiriert:
http://www.youtube.com/watch?v=dHcEVPSb1kw
Habe japanische Namen verwendet.
Die Sonne schien durch die Vorhänge auf Manjoumes Gesicht. Der Schnee von vorheriger Woche war geschmolzen und es begann, wärmer zu werden. Er drehte sich auf die linke Seite auf seinem Bett und starrte geradeaus. Doch es interessierte ihn nicht. Denn heute war etwas viel Wichtigeres: Valentinstag.
Seit einer Woche machte er sich Gedanken, was er ihr schenken sollte. Er hatte das Wochenende die ganze Zeit damit verbracht, sich etwas Gutes und für sie Würdiges auszudenken. Immerhin war sie etwas Besonderes für ihn. Manjoume seufzte. Tenjouin Asuka. Das hübscheste und intelligenteste Mädchen der Schule, auch „Königin von Obelisk Blue“ genannt. Auch war sie sehr im Duellieren talentiert. Kein Wunder, dass jemand wie er, Manjoume Jun, sich in sie verlieben würde.
Vor ungefähr einem halben Jahr hatte er ihr mit Hilfe von Tenjouin Fubuki, der Asukas älterer Bruder ist, ein Liebesduell organisiert. Jedoch war es alles andere als erfolgreich gewesen: Er hatte verloren und einen Korb von ihr bekommen. Er, Thunder, der begabteste Duellant der Akademie! Manjoume ballte seine Hand zu einer Faust. Dieses Mal würde es anders laufen! Er würde sie von sich überzeugen und ihr zeigen, dass er der perfekte Freund für sie sein würde. Der Platz neben der Königin würde eingenommen werden. Aber letztendlich kehrte Manjoume zum Ausgangspunkt zurück:
Was sollte er ihr schenken? Es sollte etwas Besonderes sein. Etwas Einzigartiges, das sie niemals mehr vergessen würde. Manjoume überlegte. Er wusste, dass sie das Duellieren liebte. Also ein Duell? Er schüttelte den Kopf. Auf keinen Fall. Nicht nochmal würde er sich vor den anderen blamieren und verlieren. Obwohl, die Liebeskarten von Fubuki waren ganz gut gewesen… ob es etwas Ähnliches geben würde? Er erhob sich von seinem Bett. Es gab nur eine einzige Möglichkeit: Fubuki.
Manjoume öffnete seine Zimmertür, die dabei knarrte. Auch das noch, dachte er missmutig. Aber von diesem Schrottladen war auch nichts anderes zu erwarten. Er ging die Treppe hinunter und nahm den Weg an der Klippe entlang, welcher zum Strand führte. Denn bei solch einem Wetter würde jemand wie Fubuki sicherlich am Strand sein und surfen.
Von weitem konnte Manjoume bereits Mädchengeschrei hören. Er sah auf. „Wie heißt es, Mädels?? 10 Join!“ Sie jubelten auf und lagen ihm regelrecht zu Füßen. Der Schwarzhaarige konnte nur die Augen verdrehen. Fubuki hob seine Hand, als er den Jüngeren erblickte. Er trug sein typisches Hawaii-Hemd. „Hey, Manjoume-kun! Was geht?“ „Onii-san..“ Freundschaftlich legte der Mädchenschwarm seinen Arm um Manjoumes Schulter. „Und? Hast du etwas für mein Schwesterlein vorbereitet?“ Manjoume schüttelte bedrückt den Kopf. „Nein. Eben deshalb bin ich zu dir gekommen.“ Fubuki nickte verständnisvoll. „Klar, natürlich helf ich dir. Aber zuerst müssen wir uns die Mädels vom Hals schaffen.“ Dabei deutete er auf die Mädchenmasse hinter sich. Manjoume schmunzelte. Dieser Fubuki war wahrlich ein Frauenheld!
„Okay, wenn ich es richtig verstanden habe, willst du auf keinen Fall ein Duell?“, vergewisserte sich der Ältere. „Ja, genau. Ich glaube nämlich nicht, dass es was bringt“, antwortete der Schüler, während er sich an einen Baum lehnte. „Hm.. ein Duell ist auch für Valentinstag viiiel zu unspektakulär..“ Fubuki starrte zum Himmel und dachte nach. Manjoume wühlte nervös mit seinem rechten Fuß in der Erde herum. Bis dann Fubuki laut in die Hände klatschte, sodass er zusammenzuckte.
„Das ist es! Ja, das ist die Idee!“
Gespannt blickte Manjoume ihn an. Asukas Bruder setzte ein breites Grinsen auf. „Ich bin wirklich gut, Manjoume-kun.. das wird bestimmt der Knüller!“
„Okaay.. und was ist das genau für eine Idee?“, fragte Manjoume ungeduldig.
„Immer mit der Ruhe. Also das, was ich mir ausgedacht habe, ist super-romantisch. Es wird meiner kleinen Schwester mit Sicherheit gefallen.“
„Und?“
Fubuki machte eine Künstlerpause, beugte sich zu Manjoume hinunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Seine Augen weiteten sich. Entgeistert starrte er den Braunhaarigen an. „Bist du sicher?? Im Wintergarten? Wird sie da überhaupt hinkommen?“
Er setzte ein vielsagendes Lächeln auf. „Das lass mal meine Sorge sein. Kriegst du das alles bis 17 Uhr hin? Warte mal…“ Er holte einen kleinen Notizblock und einen Stift aus seiner Tasche heraus. „Ich schreibe dir eben auf, was du alles brauchst. Du schaffst das schon.“ Er riss den eben beschriebenen Zettel ab und übergab ihn Manjoume.
„Und wie willst du Asuka da hinkommen lassen? Wenn das eine Überraschung sein soll, von der du berichtest, dann wird sie sich wohl schon denken, dass das von mir ist“, warf er missmutig ein.
Fubuki klopfte ihm auf die Schulter. „Weißt du, ich habe da so meine ‚Connections‘. Asuka wird kommen. Versprochen.“ Der Student nickte nun überzeugt. „Danke, Onii-san. Ich werde alles, wie du sagtest, machen!“ Fubuki hob seinen Daumen. „Klar wirst du das!“ Gerade als Manjoume gehen wollte, rief Fubuki ihm noch zu: „Und zieh dir etwas Gutes an!“ Verwirrt drehte der Schwarzhaarige sich um.
„Das wäre?“
„Irgendwas Romantisches. Entscheide einfach selbst, was am besten passt!“ Damit hob der Braunhaarige seine Hand zum Abschied und rannte in seine Unterkunft.
Offenbar wollte er seinen Plan so schnell wie möglich realisieren.
Manjoume lächelte leicht. Wie gut, dass er Fubuki hatte. Mit seiner Hilfe würde es ihm, Manjoume Jun, gelingen, Asukas Herz zu erobern! Das Warten hatte endlich sein Ende! Er würde ihr die Augen öffnen und sie bei seinem Anblick dahinschmelzen lassen. Ja, heute war der perfekte Zeitpunkt dafür. Heute würde sich alles ändern.
Zufrieden mit der Idee, welche Fubuki ausgetüftelt hatte, marschierte Manjoume in seine Unterkunft. Von dort aus organisierte er alles, was gebraucht werden musste. Selbstverständlich beauftragte er den Eildienst, sodass alles innerhalb von drei Stunden geliefert werden würde. Glücklich lächelte er. Manjoume ging zu seinem Kleiderschrank und inspirierte seine Kleidung. Hm, was würde am besten passen? Etwas Schwarzes? Zu Valentinstag? Nein.. aber es sollte auch nicht zu kindisch wirken. Ein helles Blau würde nicht zu ihm passen. Ein Anzug? Auf keinen Fall. Er grübelte noch lange hin und her, bis er sich letztendlich doch für ein schlichtes, schwarzes Hemd und eine dunkelblaue Jeans entschied. Danach begab er sich schleunigst zum Wintergarten, um von dort aus die Bestellungen entgegen zu nehmen.
Als er an dem Gebäude ankam, musste er erneut Fubukis Idee gutheißen. Von außen sah der Wintergarten recht einfach aus, aber mit der passenden Dekoration würde alles zu der reinsten Idylle werden. Vorfreudig rieb er sich die Hände. Asuka konnte einfach nicht nein sagen! Das war der grandioseste Valentinstag, den er jemals gehabt hatte. Vor ein paar Jahren hätte es ihn ganz bestimmt nicht interessiert. Für ihn war Valentinstag nur für Weicheier und Softies. Manjoume lächelte verträumt vor sich hin. Seit er diese Schönheit kennen gelernt hatte, hatte sich für ihn alles verändern. Bereits seit Anfang des Schuljahres hatte er Gefallen an Asuka gefunden. Zuerst war er nur verknallt, doch mit der Zeit, vor allem seit dem Ereignis mit den Schattenreitern, wusste er, dass Tenjouin Asuka die Liebe seines Lebens ist. Ja, er wusste, dass sie ihn abgewiesen hatte, aber das war vor einem halben Jahr gewesen. Es hatte sich vieles geändert. Besonders nach der Sache mit Sartorius. Als er nämlich er und Asuka noch zu Hikari no Kessha gehörten, hatten sie viel Zeit miteinander verbracht. Bestimmt hatte das blondhaarige Mädchen gesehen, was er für ein charmanter und hinreißender Kerl war.
Mit neuem Mut und guter Laune betrat Manjoume den Wintergarten.
Unruhig sah Manjoume immer wieder auf seine Uhr. Gleich war es soweit. Nur noch fünf Minuten. Der Schwarzhaarige schluckte. Noch nie hatte er sich so nervös gefühlt! Er tippte ungeduldig auf die Glaswand des Wintergartens. Dabei blickte zu der aufwändigen Dekoration. Er musste sagen, er hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Alles war romantisch.
Schritte rissen ihn aus seinen Gedanken. Er merkte, wie sein Herz schneller klopfte. Beruhig dich, Jun, sprach er sich zu, du schaffst das! Die Stunde von Manjoume Thunder war gekommen! Er atmete noch einmal tief durch und schritt nach vorne. Als er an den Bäumen vorbei lugte, blieb sein Herz stehen. Asuka!
Okay, Thunder, du schaffst das. Seine Wangen färbten sich in ein zartes rosa. Es war seine Chance!
„Asuka!“ Er wollte diesen Namen über seine Lippen bringen. Doch die Worte blieben in seinem Hals stecken, als er einen braunhaarigen Slifer Red erblickte.
Das blondhaarige Mädchen blieb stehen und drehte sich verwundert um. Nein! Bitte, Asuka! Bitte geh weiter, erhoffte sich Manjoume panisch. Doch es brachte nichts.
„Judai?“, fragte die Blondine.
„Da bist du ja. Ich habe dich überall gesucht!“, meinte Judai. Oh nein. Nein. Nein! Das konnte nicht sein. Hatte etwa… Yuki Judai…?
„Mich gesucht? Wieso?“ Die Stimme des Mädchens klang erwartungsvoll.
„Also… ich…ähm.. ich..“, stammelte Judai.
Manjoume ahnte, was kommen würde. Doch er war nicht in der Lage, sich zu regen.
„Bitte, nimm es!“ Der Slifer Red übergab Asuka ein kleines Kästchen. „I-ist das f-für mich?“ Judai nickte.
Überrascht nahm sie es an und öffnete es. Sie schlug sich die Hand vor den Mund. „J-J-Judai…! Das-das ist..“
„Gefällt es dir?“, fragte er unsicher. Sie hielt entzückt einen kleinen Cyber Tutu-Anhänger hoch. Dort waren ein „J“ und ein „A“ eingraviert. Asuka war sprachlos. Sie starrte die ganze Zeit darauf. „Asuka? Wenn du es nicht willst, dann…“ Bevor ein weitersprechen konnte, wurde er stürmisch von ihr umarmt. „Judai! Das…das ist… wundervoll!“ Ein Rotschimmer zierte sein Gesicht. „Asuka.. ich…“ Er schloss seine Augen und beugte sich vorsichtig zu ihr nach vorne. Sie rückte ebenfalls seinem Gesicht immer näher. Bis ihre Lippen aufeinander trafen. Der Braunhaarige seine Arme um ihre Taille. Asuka schmiegte sich an ihn.
Manjoumes Herz zerbrach in tausend Teile. Er konnte es nicht mehr länger mit ansehen. In diesen Moment knackte ein Ast.
Erschrocken drehten sich die beiden um.
„M-Manjoume!“, rief Judai geschockt.
Der Schwarzhaarige sah emotionslos zu den beiden hinüber. Seine grauen Augen spiegelten Leere wider. Eine ganze Zeit lang starrten die drei sich nur an. Bis Manjoume es nicht mehr aushielt. Er wandte sich um und rannte. Judai rief nach ihm, doch er schenkte ihm kein Gehör. Das Einzige, wozu er nur noch in der Lage war, war wegzulaufen. Weg von Judai. Weg von ihr, Asuka. Weg von allem.
Irgendwann blieb er keuchend stehen. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Seine Knie gaben unter seinem Gewicht nach. Manjoume fiel völlig erledigt auf den Boden. „Asuka…“ Er kniff seine Augen zusammen. Er fühlte sich wie ausgetilgt. Als ob er in zwei Teile zerrissen worden wäre. „Verdammt!“, schrie er laut aus seiner Kehle. Seine Fäuste schlug er wutentbrannt auf den Boden ein. Seine Hände zitterten. „Alles war umsonst… ich..“ Er bekam keine weiteren Laute über seine Lippen. Sein Kopf konnte keine klaren Gedanken fassen. Stumm starrte er auf das Meer, dessen Wellen gegen die Klippen schlugen. Er hörte das Brausen des Windes, welcher über sein pechschwarzes Haar strich.
Er saß so bis zum Abend da. Stillschweigend. Bis er sich schließlich erhob. Wehmütig seufzte er auf. „Asuka… du wirst wohl niemals mir gehören“, flüsterte er und schenkte dem Meer einen letzten Blick. Dann kehrte er zurück zu seiner Unterkunft. Schweigend.
ENDE
So... ich hoffe, euch hat die kleine Oneshot gefallen. Jah, ich weiß, einseitiges JunxAsuka. Aber das MUSSTE ich unbedingt schreiben.^^