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Catch you if I can.

[Itachi/Sasuke- Centric]
von

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Kapitel 7: maybe his tears glisten in the moonlight.

Hallöchen^^

Durch eine Storyumplanung im Bezug auf die nächsten Kapitel hat sich das hier ein wenig verzögert. Was ich in der Planung geändert habe, betrifft eigentlich hauptsächlich die Zeitspanne, die Sasuke noch bei seinen Großerltern verbringt. Ich sag nur so viel, damit ihr euch nicht nachher drauf freut oder so, die Klassenfahrt wird nicht mehr beschrieben, da Sasuke nicht an der Klassenfahrt teilnehmen wird. Ich hoffe dass ihr die Handlung in den nächsten Kapitell trotzdem mögt, auch wenn es eben nicht mehr mein ursprünglicher Plan für den Storyverlauf ist. So, jetzt wünsch ich euch aber viel Spaß beim Kapi und ...

Byebye :D
 


 


 


 


 


 


 

Kapitel 7: maybe his tears glisten in the moonlight.

[iBut some emotions don't make a lot of noise.

It's hard to hear pride.

Caring is real faint - like a heartbeat.

- Emma Bombeck
 

Die bereits geschriebene Mathearbeit spukte Sasuke noch immer im Kopf herum, als er in Sporthose, Turnschuhen und T-Shirt vor der Turnhalle der Schule stand. Er nahm jetzt schon zum dritten Mal am Schulsport teil, merkte aber zunehmend dass er bei weitem nicht so kräftig war, wie die Jungs in seinem Alter. Fast alle waren sie in einer AG, die ihr sportliches Können unterstrich. Fußball, Fechten, Leichtathletik oder Tennis. Und sogar eine Menge der Mädchen war besser als er. Sportlicher, agiler. Sie rannten schneller, warfen weiter und kickten härter. Er kam schnell aus der Puste, hatte einfach keine Kondition, keine Ausdauer. Und er war immer noch ziemlich schmächtig. Aber er konnte da ja auch nichts für. Zwischen all den Sorgen, die er gehabt hatte in den letzten Jahren, war einfach keine Zeit für Sport gewesen. Er hatte weder die Kraft inne gehabt geschweige den die Lust besessen nach den Demütigungen und Prügel seitens Kabuto Sport zu machen. Von den harten Nächten hatte dazu sein Körper immer viel zu sehr geschmerzt. Er hätte schlicht gegen jegliche Art des Sports rebelliert. Und später auf der Straße hatte er einfach keine Zukunft mehr in seinem traurigen Leben besessen. Bevor er Itachi kennenlernte, hatte er, ohne es zu wissen, eigentlich nur auf sein Ende gewartet. Doch Itachi hatte ihn gerettet. Er hat ihm ein Zuhause gegeben, ihn dann, als es nötig war, ziehen lassen und nun war er wieder hier.

Es war ungewohnt warm an diesem Januartag und der hochmotivierte Sportlehrer entschloss sich dazu, ein kleines Fußballturnier auf dem teilweise überdachten Schotterplatz zu veranstalten. Auf das andere Teil schien die milde Sonne, die Sasuke nun auf den dunklen Schopf fiel. Am anderen Ende des Feldes, hinter den hohen Gitterzäunen war der Parkplatz auf dem größtenteils die Lehrerwagen standen. Aber zwischen denen lehnte ein dunkelhaariger Mann, schon zwanzig Minuten vor Schulschluss an seinem Mietwagen und schaute den Schülern, von denen einer sein Schützling war, mit großem Interesse zu.
 

Er selber wusste, dass er zu früh war und das war keinesfalls beabsichtigt gewesen. Er hatte schon die Kanzlei der Italiener besucht, um den Nachmittag für Sasuke Zeit zu haben und hatte sich früher verziehen können, sodass es eine passende Tatsache war, das die Schüler draußen Fußball spielen und er was zum gucken hatte. Im fiel auf, dass Sasuke sich unwohl fühlte, sobald der Ball auf ihn zuflog oder er schießen musste. Vielleicht war das einfach nicht der Grund Boden, auf dem Sasuke sich wohlfühlte. Der falsche Sport vielleicht oder einfach allgemein der Sport. Wahrscheinlich waren das andere Fächer, Englisch, konnte sich der Ire vorstellen, Sasuke besser lagen, wo der doch so gerne las. So seinen eigenen Gedanken nachhängen und hin und wieder die kickenden Jugendliche beobachtend, wartete Itachi auf Sasuke, der drei Minuten nach Schulschluss, vor den meisten andern Jungs und Mädchen, aus der Umkleide kam. Er trug noch seine Sportsachen und eine prall gefüllte Schultasche auf dem Rücken, als er zu Itachis Auto ging. Er blickte ein wenig unsicher und verlegen zu dem Erwachsenen als sie beide einstiegen und erklärte rasch: „Ich… dusche nach dem Sport… immer zu Hause.“

„Die Gemeinschaftsduschen, huh?“, machte Itachi, startete den Motor und parkte aus, als Sasuke nickte.
 

„Ich… rieche bestimmt“, meinte Sasuke dann mit vor Scham roten Wangen und blickte zur Seite. Doch bevor Itachi selbst was dachte, wollte er es lieber zugeben. Er würde ja sofort im Hotel duschen, wenn er dufte. Und er durfte mit Sicherheit, schließlich war es Itachi, über den er nachdachte und nicht irgendein fieser Fremder.

Itachi schüttelte erst den Kopf. Sasuke roch wirklich nicht nach Schweiß. Jedenfalls nicht unangenehm. Vielleicht ein bisschen herber als sonst, aber er hatte eben Sport gemacht, hatte versucht sich anzustrengen und da war Schweiß und der damit kommende Geruch nur normal.

„Kannst ja gleich duschen“, sagte Itachi daher. „Dann fühlst du dich auch frischer. Magst eigentlich was trinken? Ich hab hier irgendwo…“ Itachi stoppte an der Ampel, wandte sich nach Hinten und kramte auf der Rückbank rum, ehe er Sasuke eine kleine Wasserflasche aus Plastik reichte. Der Junge öffnete diese und trank einen guten Schluck, bevor Itachi, als die Ampel grün zeigte, wieder losfuhr.

„Fußball ist nicht so dein Ding, huh?“, machte Itachi und schaltete im Gang.

„Sport… ist nicht mein… Ding.“

„Absolut nicht?“

„Nein.“

„Sicher. Jeder Junge hat irgendeinen Sport in dem er gut ist. Vielleicht bieten die bei euch einfach nicht das Richtige an.“

Als Sasuke nicht antwortete, fuhr Itachi, der artig auf die Straße blickte, um keinen Unfall zu bauen, fort: „Außerdem ist Sport gut für dich. Er hält deinen Körper fit und gesund.“
 

Sasuke dachte an seine vorherigen Gedankengänge. Sein Körper hätte damals, gleichermaßen als er noch bei seiner Mutter gelebt hatte, als auch danach auf der Straße, gegen jegliche Art von Sport rebelliert. Aber das traute er sich Itachi nicht zu sagen. Sie kämen wieder auf seine Vergangenheit zu sprechen und obendrein würde er Itachis Meinung ja widerlegen und da wollte er nicht. Sicherlich war Sport gesund und hielt einen Körper, der bereit dazu war, Sport zu treiben, fit. Aber für Sasuke hatte das bisher nie gegolten und er musste sich erst daran gewöhnen, sich wöchentlich sportlich zu betätigen.

„Aber was anderes“, fiel Itachi dann ein. „Wie war die Klausur?“

„Ich denke… ganz okay…“, meinte Sasuke, blickte zu Itachi, der wieder an einer Ampel hielt und ihn aufmerksam ansah. Darauf wartete, dass Sasuke ins Detail ging.

„Die ersten Aufgaben waren… einfach. Mit den letzte zwei… hatte… hatte ich ein paar Probleme. Aber ich glaub ich krieg paar Punkte dafür. Ich… hoffe es wird ´ne drei.“

„Vielleicht wird es ja eine Zwei, wenn du dir nur bei den letzten beiden unsicher bist?“

Sasuke zuckte nur mit den Schultern. Er konnte gar nicht erwarten, dass er als neuer in der Klasse, der so lange auf der Straße ohne Schulbildung gewesen war, so schnell einer der wirklich guten Schüler wurde. Vielleicht würde er besser werden, wenn er vorhatte, nach dem Jahr weiter zu machen, Routine zu bekommen. Sich wieder richtig an Schule gewöhnte. Aber er hatte nicht vor die Oberstufe zu besuchen. Er wollte nach diesem Schuljahr mit dem bestmöglichen Abschluss den er bekommen konnte, einen Job finden oder wenigstens eine Ausbildung machen, die recht gut bezahlt wurde, denn er glaubte einer Menge Menschen Geld zurückzahlen zu müssen. Allen voran Itachi, mit dem sein neues, besseres Leben vor beinahe zwei Monate begonnen hatte.

„Habt ihr denn sonst schon Arbeiten geschrieben?“, wollte Itachi wissen. Er drehte den Lenker und bog in eine lange Seitenstraße ein, an deren Ende das Hotel stand, in dem sie vorübergehend wohnten. Sasuke nickte.

„Englisch, … einen Biologietest.“

„Und?“ Itachi versuchte in die erstbeste Parklücke zu passen, die aber zu klein für den Mietwagen war, sodass er wieder auf die Straße fuhr und es an einem zweiten freien Parkplatz versuchte. Er hatte mit Sasuke noch nicht über Noten gesprochen. Am Telefon hatte es immerzu wichtigeres gegeben.

„In Englisch habe ich… eine eins“, murmelte Sasuke. Er war schon mächtig stolz darauf, aber als er die Arbeit seiner Oma gegeben hatte, damit diese sie unterschrieb, war sie eben nicht mächtig stolz gewesen. Sie hatte es einfach hingenommen, daher glaubte Sasuke, dass sie solche Noten von ihm erwarteten. Deswegen hatte er sogar Furcht gehabt seinen Biologietest zu zeigen, der so viel schlechter gewesen war. Doch auch dazu hatte seine Oma nichts gesagt. Sie hatte es wieder einfach hingenommen. Sasuke fragte sich einen Moment, ob Itachi wütend wäre, sagte aber schlicht leise: „Na ja, in Biologie bin ich… schlecht. Ich… hab `ne 4-.“
 

Itachi schaltete den Motor aus, als er in die dritte Parklücke endlich reingepasst hatte und lehnte sich, mit dem Schlüssel in der Hand, kurz im Sitz zurück. Er schaute Sasuke lächeln an und lobte: „Eine Eins in Englisch, dass ist toll, Sasuke!“ Er sah wie der Junge, der eh noch so verschämt wegen der Biologienote war, ein bisschen röter im Gesicht wurde. Itachi stieg aus, ging um das Auto herum und öffnete die Tür zur Beifahrerseite, weil vorher keine Anstalten gemacht hatte, auszusteigen. Jetzt tat er es aber eilig, schulterte seinen Rucksack und folgte Itachi in die Rezeption des Hotels und dann zum Aufzug, wo er Ältere ihm eine Hand auf die Schulter legte.

„Das mit Bio ist sicherlich nicht so schlimm“, tröstete der junge Anwalt, der Sasukes nachdenkliche Miene bemerkt hatte. „Um welches Thema ging es denn?“

„Um… Gene“, meinte Sasuke unsicher. Er wusste es gar nicht genau. Sie hatten den Test geschrieben, als er erst zwei Wochen auf der Schule war und davor war eine Biologiestunde ausgefallen. Das war schon schlimm, weil sie nur einmal wöchentlich Biologieunterricht hatten und die Lehrerin hatte ihn mitschreiben lassen, obwohl er neu war. Den Erdkundetest zum Beispiel durfte er nächste Woche nachschreiben, sodass er Zeit hatte sich die nötigen Informationen rauszusuchen. Und in Englisch war das eh was ganz anderes. Sie hatten vier Mal in der Woche Englisch und das Thema war leicht gewesen. Interpretationen von Kurzgeschichten. Damit war er gut klar gekommen, auch ohne den ganzen Unterrichtsstoff mitbekommen zu haben.
 

Sie gingen nacheinander ins Hotelzimmer, wo Sasuke seinen Rucksack neben die Reisetasche stellte, Schuhe und Jacke, ebenso wie Itachi, auszog und dann zum Badezimmer blickte.

„Ich darf duschen, oder?“, fragte er noch ein wenig unsicher, aber schon allein die Art wie er fragte, machte einen Unterschied zu damals, fand Itachi. Heute ging Sasuke davon aus, dass er dufte, wollte durch sein ‚oder’ nur einfach noch einmal sicher gehen. Und weil das keiner weiteren Aufmerksamkeit bedurfte – Sasuke wusste, dass es gut so war, Itachi wusste das allemal – nickte der Uchiha schlicht und lies sich selbst auf seinem Bett nieder. Während Sasuke also unter die Dusche schlüpfte saß er dort und überlegte, ob er schon heute Nacht mit der Wahrheit über Sasukes Vater rausrücken konnte. Für solche Informationen gab es keinen korrekten Zeitpunkt. Irgendwann musste man einfach über seinen Schatten springen und den Mund aufmachen. Itachi wollte nicht ewig damit warten. Keine Jahrelang, so wie Daiki es getan hat, nur um an Schluss feststellen zu können, dass er es Sasuke gar nicht erzählen konnte. Itachi seufzte. Wenn es Sasuke heute Abend gut ging – wenn er weiterhin so war wie bei ihrer Rückfahrt, bei der sie sich doch ganz anständig unterhalten hatten – würde er das Thema am Abend anschneiden. Weil Sasuke wirklich das Recht auf die Wahrheit hatte, die ihm seit Jahren schon verschwiegen wurde.
 

Der Junge kam frisch geduscht und mit sauberen Klamotten, die Itachi noch nicht an ihm kannte, wieder hinaus.

„Ich wusste gar nicht, dass deine Großelter dir neue Kleidung gekauft haben“, sagte der Erwachsene nur locker. „Aber das Shirt gefällt mir. Hat deine Oma es ausgesucht?“

„Nein…“, murmelte der Junge. „Sie… äh… hat mir etwas Geld gegeben und ich… ich bin mit Freunden gegangen.“

„Ach wirklich?“

Sasuke nickte schüchtern und setzte sich auf das Sofa. Er hatte Itachi kaum was von seinem neuen Leben erzählt. Nichts über die drei aus der Schule, mit denen er sich wohl angefreundet hatte; nichts über die Probleme zuhause und auch nicht von der Klassenfahrt nach Dublin. Aber Itachi hatte ihm ja auch nicht erzählt, dass er sich hin und wieder mit einer Frau traf. Natürlich musste er so was nicht erzählen, aber Sasuke hoffte, da Itachi selbst verschwiegen über sein jetziges Leben war, ihm seine eigene Verschwiegenheit nicht übel nahm. Sasuke wusste schließlich schlicht einfach nicht so richtig, wie er solche Dinge am Telefon erzählen sollte.

„Na, was hältst du davon, wenn wir was Essen fahren?“, fragte Itachi. „In das deutsche Restaurant von dem ich gestern erzählt hab.“
 

Sie fuhren mit dem Auto – dieses Mal größtenteils schweigend und dem Radio lauschend – und parkten vor einem großen mit roten Backsteinen besetzten Haus, das sich als das deutsche Restaurant herausstellte. Innen sah es sehr gemütlich aus. Sie ließen sich an einem Holztisch mit Eckbank nieder. Itachi bestellte ein Glas Rotwein (in der Getränkekarte natürlich aus deutschem Anbau angepriesen) für sich und eine Fruchtschorle für Sasuke, damit der Junge nicht immer nur Wasser trank und da Itachi wusste, dass er Fruchsäfte gerne getrunken hat, als er bei ihm war. Viel lieber als Cola oder andere Softdrinks. Mit den Getränken kamen auch die Speisekarten. Itachi, der schon ewig nicht mehr in diesem Restaurant, einem seiner liebste – ach seinem absoluten Favorit in London – gewesen war, schaute aufmerksam in die Karte, ob nicht etwas Neues, etwas was er noch nicht kannte, hinzu gekommen war.

Sasuke jedoch schien völlig überfordert mit seiner Karte, was verständlich war, da einige Sachen ohne englische Übersetzung da standen, da sie im gröbsten Eigennamen waren. Und die anderen waren durchaus Gerichte, die einem irischen Jungendlichen nichts sagten.

„Wenn du Hilfe brauchst, frag nur“, bot Itachi an und sofort zeigte Sasuke ihm ein Gericht auf der Karte, das ohne Übersetzung dastand und zudem einen sehr eigenwilligen Namen besaß. Itachi verzichtete darauf, Sasuke zu erklären, warum dieses recht einfache Gericht ‚Strammer Max’ hieß, aus Angst den Jungen zu verschrecken. War es doch so, dass damit eine Anspielung auf das männliche Glied gegeben wurde. Er und die Jungs aus dem Internat, mit denen er damals mindestens einmal wöchentlich hier essen war, hatten das immer überaus amüsant gefunden und die Deutschen, die so ihr Essen nannten, ein wenig befremdlich und zugegeben irgendwie verrückt.

„Das ist Spiegelei und Schinken auf einem Graubrot“, erklärte Itachi daher flach und Sasuke nickte.
 

„Und das hier?“, fragte er dann, zeigte auf ein anderes Gericht, zu dem keine Übersetzng vorhanden war. Itachi grinste.

„Leberkäse ist erstmal kein Käse sondern ein dickes Stück Fleichwurst, das unter anderem aus Leber hergestellt wird.“

„Hört sich… nicht lecker an“ gab Sasuke zu, den es bei dem Gedanken daran grauste Leber zu essen. Seine Großmutter hatte auch einmal Leber mit Zwiebeln zum Mittag gekocht. Sie sah das als besonders Sonntagsessen an. Sasuke fand es nur abartig und hatte sich nicht einmal überwinden können zu probieren. Er hatte ein schlechtes Gewissen, war das auch nicht von sich gewohnt, aber schon nach diesem Geruch, als sie die Leber gebraten hatte, war er sich sicher gewesen, davon keinen Bissen runter zubekommen. Aber um nach etwas anderem zu fragen, war er noch viel zu unsicher, weswegen er diese Mahlzeit einfach weggelassen hatte. Itachi erklärte ihm noch ein paar Gerichte, bevor Sasuke verwundert fragte: „Warum denn Spaghetti Bolognese? Das… haben wir doch hier auch.“

„Ist auch kein typisch deutsches Gericht, ursprünglich. Aber schon seit etlichen Jahren die Leibspeise Deutschlands.“ Itachi überlegte kurz. „Ich hab mal im Fernsehen gesehen, dass die Deutschen pro Haushalt im Durchschnitt einmal pro Woche Spaghetti Bolognese essen.“

„Ernsthaft?“, fragte Sasuke. Gut, er konnte sich noch daran erinnern, dass seine Eltern das auch öfter gekocht hatten. Aber einmal in der Woche war schon etwas heftig, fand er.

„Na, ich glaub die haben übertrieben. Aber so in etwa“, grinste Itachi, entschied sich für ein Stück Zwiebelkuchen, der so gut zu Wein passte und dazu eine schöne Frühlingssuppe, während Sasuke noch über die Karte brütete. Deutsche Küche war ja schlimmer als Mathematik!
 

„Toast Hawaii?“, hakte Sasuke nach, dem es total komisch vorkam, dass ein typisch deutsches Gericht, nach einer Pazifikinsel benannt wurde.

„Wegen der Ananas da drauf, denke ich“, grinste Itachi. „Aber das hat ein Deutscher erfunden. Damals in der DDR. Da träumten die nur so von weiter Welt“, scherzte er.

„Deutschland war mal getrennt, ne?“, fragte Sasuke nach. Er interessierte sich für Geschichte und Politik und vor allem für diese getrennten Staaten, wie ja Irland, im Grunde, auch einer war.

„Ja, nach dem Weltkrieg. Und dann für etwa vierzig Jahre.“

Sasuke nickte. Wusste dass es Anfang der neunziger Jahre den Mauerfall in Deutschland gegeben hatte, aber da er kein Deutscher war, so lange nicht die Schule besucht hatte und zudem erst nach dem Mauerfall geboren wurden war, wusste er nicht so genau darüber Bescheid.

„Hast du dich entschieden?“, wollte Itachi nach einigen Minuten wissen.

„Glaub schon“, murmelte diese und zeigte auf einen Teil der Karte. Er wusste zwar nicht, was das Wort bedeutete, aber das Gericht war eines derer, die ein Bild dazu hatten und das sah wirklich gut aus.

„Ah, Käsespätzle? Die sind gut hier. Nimm die ruhig“, ermutigte Itachi seinen Schützling, bestellte für sie beide und erklärte dann kurz: „Das sind Teigwaren, ähnlich wie Nudeln die mit Käse und Speck geschichtet und gebacken werden. Das wird dir schmecken, denke ich.“ Itachi war sich da recht sicher, da Sasuke auch seine Nudel- und Gemüseaufläufe immer gern gegessen hatte.
 

Während die beiden auf ihr Essen warteten, sprachen zu zunächst wenig. Sie blickten beide aus dem Fenster, hingen ein wenig den eigenen Gedanken nach und tranken dann und wann eine Schluck. Doch irgendwann wurde Itachi die Stille zu fiel. Er musste mit Sasuke reden, musste den Jungen ein bisschen auflockern. Denn am heutigen Tag kam irgendwie eine stetige Verbesserung auf. Sie sprachen viel miteinander und zum Schluss hin, hatte Sasuke ohne die Angst zu nerven, Dinge gefragt, die er an der Karte nicht verstand und dessen Stimme war zunehmend sicherer geworden. Zwar immer noch leise und schüchtern, aber ohne das ewige Stocken, Stoppen und Stottern.

„Was sind denn deine Freunde so für welche?“, fragte Itachi daher. Er bat Sasuke extra mal nicht auf die Art, in der er sagte: ,Na, möchtest du mir was von deinen neuen Freunden erzählen?’, sondern eben lockerer. Er wollte Sasuke schließlich nicht immer nur ein Beschützer sein – das natürlich auch – aber eben auch wirklich ein Freund. Sie waren keine zehn Jahre im Alter auseinander. Nur etwas mehr als sechs Jahre. Sie waren beide junge Leute.

„Sie… sind in Ordnung“, murmelte Sasuke wieder ein wenig unsicherer. Er wusste nicht genau wie er antworten sollte. Was Itachi hören wollte. Auch seine Oma hatte schließlich gefragt und als er angefangen hatte, war sie ins Nebenzimmer gegangen und hörte ihm doch nicht zu. Aber Itachi hörte zu. Itachi war anders. Der versuchte nicht nur sich Mühe zu geben. Er wusste wirklich mit ihm umzugehen.

„Juugo macht… macht einem ein bisschen Angst, wenn man ihn das erste Mal sieht. Aber… er ist… er ist echt lieb“, meinte Sasuke und musste zugeben dass das stimmte. Dieser große breite Kerl war im Grunde der netteste von seinen neuen Freunden. Und er wusste wie es war, keine richtige Familie zu haben. Juugo hatte, während Sasuke seine Vergangenheit weitestgehend geheim hielt, ganz ruhig erzählt, dass seine Eltern ihn als Kleinkind nicht richtig umsorgt hatten, sodass er unterernährt und vernachlässigt in die Obhut des Jugendamts und dann in ein Waisenhaus und später in das Jugenheim kam, in dem er nun wohnte.
 

„Karin hat mir das Shirt ausgesucht… Sie… ähm… ist auch nett und…“, Sasuke stockte, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Das mit ihren Eltern, die Lehrer waren und mit denen sie deswegen immerzu Stress hatte, ging Itachi ja nichts an. Sie hatte es ihm schlicht unter Freunden anvertraut.

„Aber Mädchen in dem Alter sind einfach anstrengend, stimmt’s?“, lachte Itachi und weil Sasuke nicht widersprechen wollte nickte er, sagte aber: „Sie ist wirklich nett… und sie und Suigetsu sind zusammen.“

„Und Suigetsu, wie ist der so? Auch nett und lieb?“, grinste Itachi, merkte sogleich dass er Sasuke ein wenig aufzog, wodurch dieser rot wurde. Er wusste halt einfach nicht, wie er besser über die drei Menschen reden sollte, die irgendwie in so kurzer Zeit zu seinen Freunden geworden waren. Die ihm vertrauten und denen er auch zu vertrauen begann. Weil sie jung waren und keine Ahnung von seiner Vergangenheit hatten, war es leicht, bei ihnen er selbst zu sein. Oder das was er werde wollte. Nämlich ein anständiger junger Mann, ein vernünftiger Jugendlicher, so was in der Art.

„Ja, aber ein bisschen mehr so wie… Alessio“, meinte Sasuke, um Suigetsus Charakter schnell zu erklären.

„Ah, auf die Scheißkerl-Art nett?“, lachte Itachi. Er sah das Sasuke auch leicht grinste und an seinem Saft nippte, als das Essen kam.

„Na dann“, meinte Itachi. „Guten Appetit.“
 

~~
 

Sie hatten noch eine große Tüte Berliner Ballen mitgenommen und Itachi eine Flasche des guten deutschen Weines, den er getrunken hatte. Das fand er auch besonders toll an diesem Restaurant: Das es eine Art kleinen Feinschmeckerladen im hinteren Teil besaß. Mittlerweile war es schon früher Abend. Sasuke saß noch an der letzten seiner Hausaufgaben, bei denen Itachi ihm hin und wieder ein klein wenig geholfen hatte.

Als Itachi dann aus der warmen Dusche, die er sich gegönnt hatte, in Zimmer kam, saß Sasuke immer noch auf der Couch, hatte aber seine Schulsachen ordentlich weggeräumt. Itachi nahm die Tüte mit den Berliner Ballen und zwei kleine Flaschen Apfelsaft aus der Minibar. Eine davon gab er Sasuke, ließ ihn auch in die Tüte mit dem süßen Gebäck greifen, nahm sich ebenfalls einen, öffnete aber erstmal sein Getränk und trank einen großen Schluck.

„Ich muss gleich mal mit dir reden, Sasuke“, begann Itachi und wirkte so ernst, wie er es den ganzen Tag über nicht gewesen war. Auch Sasuke merkte das und er kam nicht umhin, sich zu sorgen, ob er Itachi irgendwie verärgert hatte, weswegen er scheu fragte: „Hab ich… was falsch gemacht?“

„Nein.“ Itachi Stimme war klar. Klar und bedauernd, da Sasuke wieder so unsicher war und seine Gemütslage direkt darauf bezog, irgendetwas nicht richtig gemacht zu haben. „Nein, Sasuke. Im Gegenteil. Ich hab mich sehr darüber gefreut, dass du heute so viel mit mir gesprochen hast. Weißt du“, meinte Itachi dann ehrlich. „Daran merkt man – also ich glaube das es so ist – dass du mir vertraust und das bedeutet mir echt viel.“

Auf Sasukes Wangen schlich sich eine sanfte Rötung. Er wandte den Kopf ab, freute sich aber ungemein über Itachis Worte. Die bedeuteten ihm auch viel.
 

Als sie beide ihren Berliner aufhatten und die kleinen Flaschen beiseite gestellt hatten, sah Itachi sich gezwungen mit dem anzufangen, was er Sasuke erzählen wollte. Er fand das keineswegs einfach. Die Dinge die er Sasuke nun mitteilen musste, würden dessen Welt womöglich auf den Kopf stellen.

Itachi verkniff sich einen Laut, der seine eigene Unsicherheit gezeigt hätte, schluckte nur einmal kräftig die Zweifel hinunter und fing ganz sachte an: „Sasuke, hat deine Mutter damals mit dir über den Tod deines Vaters gesprochen. Hat sie dir erzählt… wie er umgekommen ist?“

Sasuke wirkte augenblicklich etwas verwirrt, aufgrund einer solchen Frage, mit der er nicht gerechnet hatte. So direkt hat Itachi ihn noch nie auf seine Vergangenheit angesprochen. Nie so aus dem Nichts heraus.

„Ja“, murmelte Sasuke daher und dann, damit Itachi ihm wirklich glaubte: „Doch, hat sie schon gemacht.“

„Was hat sie dir erzählt?“, wollte der Uchiha wissen. Wollte sicher gehen, dass Sasukes Wahrheit wirklich die war, die Daiki glaubte, dass sie es war.

„Du… willst wissen… wie mein Vater…gestorben ist?“, fragte Sasuke. Er war sich nicht ganz sicher, was dieses Gespräch sollte und warum Itachi nicht klar heraus fragte, wie sein Vater umgekommen war. Sasuke verstand nicht, warum der Ältere den Umweg über die Mutter ging. Und überhaupt… die Situation kam dem Jungen irgendwie sonderbar vor. Sie hatte irgendwas… Unerwartetes an sich.

„Ja, was du weißt“, antwortete Itachi und fügte mit ruhiger Stimme an: „Insofern du es mir sagen möchtest.“

„Ähm… gut…“ Sasuke fuhr sich unsicher durch die Haare. Er wusste gar nicht wo er anfangen sollte!
 

„Ich glaub… damals war mein Onkel zu Besuch bei uns und… nachdem er und seine Frau das Taxi zum Flughafen genommen haben… musste mein Vater noch mal… noch mal weg. Irgendwas besorgen oder so… ich weiß nicht mehr was. Und er kam halt nicht nach Hause und… meine Mutter hat sich riesige Sorgen gemacht. Sie hat… Staunachrichten im Radio gehört, da er sein Handy… nicht mithatte und da haben die von… von einem Unfall geredet und meine Mutter… sie war nur noch verängstigter.“ Sasuke stoppte, atmete tief durch und schöpfte neue Kraft um den Rest zu erzählen. Den Rest des Tages, der so oft durch seinen Kopf gegangen war. Der Tag der ihn nächtelang wach gehalten hat und während er so da saß und kurz verstummt war, erinnerte er sich an seine Mutter, die den ganzen Tag so unheimlich verängstigt und traurig war. Sie weinte die ganze Nacht hindurch, das wusste Sasuke noch, denn diese Nacht war die letzte gewesen, die er im Ehebett der Eltern verbrachte. Nur im Arm seiner Mutter, die da noch nicht begonnen hatte zu trinken und die einfach nur, gemeinsam mit ihrem Sohn, diesen so sehr geliebten Menschen betrauerte. Sasuke konnte, wenn er sich an diese Nacht erinnerte, nicht erklären, wieso sie ihn schon kurz danach Kabuto ausgesetzte hatte, der ihm immerzu nur weh tat.

„Am Abend... kamen die Polizisten“, fuhr Sasuke fort und merkte, dass Itachi ihm aufmerksam zuhörte. „Sie… haben uns gesagt, was passiert ist. Mein Vater ist… auf einer Landstraße mit… mit zwei Lastwagen verunglückt.“ Das war’s, dachte Sasuke. Das war die ganze Geschichte. Für einen Außenstehenden wahrscheinlich nicht mal besonders heftig. Etwas, was täglich passierte. Ein schlimmer Autounfall mit Todesfolge. Keiner der Familie hat zusehen müssen, da war nur die Nachricht von der Polizei und ein Tag voller Sorgen.
 

Itachi fuhr sich durch die Haare. Also stimme es. Sasuke wusste wirklich nichts über den Tumor seines Vaters. Also lag es jetzt an ihm.

„Sasuke“, fing Itachi an und blickte aus dem Fenster hinter dem Schlafsofa, auf dem Sasuke immer noch saß. Wie tapfer er war! Hatte ihm von dem Tod seines geliebten Vaters erzählt ohne zu weinen. „Ich habe mit Daiki gesprochen. Auch über Kaine.“

In Sasukes Gesicht spiegelte sich wieder diese gewisse Verwirrung, doch Itachi sah das nicht. Er blickte hinaus. Die Sonne war schon komplett untergegangen, der Mond leuchtete hell an diesem dunklen Abend.

„Gott, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.“ Itachi lies zu, dass er seine Gedanken laut aussprach, bereute es aber beinahe sofort. Er musste doch Sicherheit ausstrahlen. Er war der, der sich um Sasuke kümmerte und er musste, verdammt noch mal, genug Eier in der Hose haben, um Sasuke jetzt diese Dinge zu erzählen.

„Okay“, sagte er dann und sprach sich innerlich weiter Mut zu. Er konnte Sasuke dennoch nicht anblicken. Konnte dessen Gesicht einfach nicht sehen. Sonst würde er die Worte niemals raus bekommen.

„Dein Vater musste an diesem Tag nichts mehr besorgen. Er ist… da raus gefahren um“, Itachi atemete tief durch, „um zu sterben.“

Der Uchiha bemerkte Sasukes weit aufgerissene Augen nicht und auch das fragende Wispern hörte er nicht. Er starrte nur hinaus und versuchte, all die Informationen zu ordnen, die Daiki ihm gegeben hatte.

„Dein Vater war sehr krank. Er wollte dich und deine Mutter vor dem langen Verlauf der Krankheit schützen und hat sich entschieden, nicht erst in einem halben Jahr zu sterben, sondern sofort. Er hat es Daiki erzählt und er hat ihm einige Sachen für dich gegeben und ist dann gefahren.“ Ohne dass Itachi selbst seinen genauen Wortlaut im Kopf hatte, erzählte er Sasuke, dass dessen Vater sich an einer Klippe umbringen wollte. Dass er aber wahrscheinlich doch nicht konnte und noch auf der Landstraße wenden wollte, wobei ihn die Lastwagen packten. Er erzählte Sasuke noch einmal, dass Kaine ihn nur hatte schützen wollen und blickte die ganze Zeit über hinaus aus dem Fenster, vorbei an Sasuke, weil ihm das hier so schwer fiel.
 

Sasuke schüttelte nur den Kopf. Itachi war verrückt geworden! Das musste einfach so sein. Aber sie hatten einander doch immer so gern gehabt. Warum sollte Itachi ihm denn jetzt Lügen auftischen? Aber das konnte einfach nicht stimmen. Das war alles ein Unfall gewesen. Sein Vater hätte ihn und seine Mutter niemals allein gelassen. Nein, Sasuke schüttelte immer noch wie apathisch den Kopf, sein Vater konnte einfach nicht mit dem Wunsch nach seinem eigenen Tod losgefahren sein. Er hatte sich nicht ausgesucht zu sterben. Das konnte gar nicht sein, weil sonst… sonst wäre doch sein Vater Schuld an all dem Leid der letzten Jahre oder nicht? Und obwohl Itachi schon vor einigen Minuten verstummt war, murmelte der Junge leise: „Hör auf… hör doch bitte… auf.“ Hör auf mir Lügen zu erzählen, fuhr Sasuke innerlich fort. Er wollte Itachi doch einfach nur vertrauen. Aber solche Worte. Solche Worte konnten nur Lügen sein. Sein Vater hatte ihn geliebt. Er wäre nicht einfach so gegangen.
 

Sasuke blickte in Itachis Gesicht. Es tat ihm Leid wie dieser Mann da saß. Aus dem Fenster starrend und die Hand vor den Mund geschlagen. Itachi wirkte so verletzt, so entsetzt über sich selbst und er wirkte so ehrlich betroffen und traurig. Sasuke wusste, das Itachi nicht log. Ihre Wahrheiten stimmten noch nicht miteinander überein. Aber sie formten sich gemeinsam zu einer Wahrheit. Zu der einzigen, die wirklich existierte. Und als Sasuke das begriff, brah der Damm. Er weinte. Die Tränen liefen über sein Gesicht und tropfen auf seinen Schoß. Sein Vater hatte ihn und seine Mutter allein gelassen. Er hatte sie zwar beschützen wollen. Aber er hatte sie alleine in dieser grausamen Welt gelassen. In einer Welt, in der Sasukes Mutter nicht ohne den Alkohol und nicht ohne Kabuto mit dem Leben fertig wurde.
 

Es war Sasukes Schluchzen, dass Itachi aus seiner Starre riss. Der Junge weinte. Er hatte es also geschafft. Na ganz toll. Das war das Letzte, was er gewollt hatte, verdammt. So viel von Einfühlungsvermögen. So viel davon, dass er das konnte. Sasuke die Wahrheit sagen. Nichts konnte er. Nichts. Und jetzt benahm er sich auch noch wie ein völliger Idiot, der die Lage nicht unter Kontrolle hatte. Wie musste das nur auf Sasuke wirken! Sasuke musste ihn hassen! Itachi blickte Sasuke an, der wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa saß. So verloren. Und es stimmte. Sasuke hatte das verloren, an was er am meisten geglaubt hatte. Dass der Tod seines Vaters ein ungerechter Weg des Schicksals. Ein kleiner Fehler im Universum, der ihm seinen Vater genommen hat. Heute musste Sasuke, innerhalb von wenigen Minuten in denen Itachi Worte gewählt hatte, die keinesfalls richtig für solch eine Offenbarung waren, feststellen das der Fehler in Wirklichkeit Kaine selber war, der an diesem Tag entschied zu sterben. Und auch wenn er hatte wenden wollen, wenn er doch nicht hatte sterben wollen, Sasuke musste sich einfach verlassen vorkommen. Einsam, verloren und verlassen, weil der Vater an den er immer geglaubt hatte, nicht bis zum letzten Ende dagewesen war.

„Komm… komm her“, sagte Itachi und streckte eine Hand nach Sasuke aus, die dieser sofort griff und zu Itachi auf das Bett kam. Er lies sich in den Arm nehmen, lies sich über den Rücken streicheln und weinte an Itachis Brust.
 

Er brauchte lange, bis er sich so sehr beruhigte, dass er an Itachi gelehnt still, ohne zu Schluchzen oder zu Wimmern, weinte und in der Lage war, zu fragen: „Welche… Krankheit… hatte… hatte Papa?“

Itachi machte beruhigende Laute, strich weiterhin über Sasukes Rücken und antwortete ehrlich: „Einen Tumor. Einen Gehirntumor.“

„Aha“, sagte Sasuke, aber es wirkte keineswegs unbeteiligt oder gar desinteressiert. Er nahm es einfach nur wahr, nahm die Information auf.

Es wurde spät und Sasuke Tränen versiegten nicht. Der Schock saß einfach zu tief und die Traurigkeit war zu groß. Und irgendwann, als Itachi merkte, dass die Müdigkeit in Sasuke zum Vorschein kam, sorgte der Uchiha dafür, dass der Junge auf dem Hotelbett zu liegen kam. Zu umständlich wäre es, ihn noch zum Sofa zu bringen. Itachi deckte Sasuke zu, doch als er selber zum Sofa gehen wollte, um sich hinzulegen, hielt Sasuke ihn am Handgelenk fest. Itachi blickte sanft auf diesen traurigen Jungen hinunter. Er wusste nicht, was dagegen sprach, dass er sich zu ihm legte, um ihm ein bisschen Trost zu spenden. Sie hatten schon einmal eine Nacht im selben Bett verbracht und vielleicht brauchte Sasuke nach diesem Abend einfach menschliche Nähe, die er nur in Itachi fand. Die einzige Nähe seit Jahren, die ich nicht schmerzte. Itachi, der genauso wie Sasuke schon in Schlafkleidung gewesen war, legte sich, nachdem er das Licht löschte, auf die andere Seite des Bettes und rückte etwas an den Jungen ran. Zwar nur soweit, dass sich ihre Körper kaum berührten und noch Luft zwischen ihnen war, aber eben so, dass der Uchiha seinem kleinen Schützling vorsichtig über die Oberarme. Er zupfte die Decke zu Recht und brachte eine verirrte Haarsträne zurück an ihren Platz, bevor er weiter beruhigend über den Arm des Jungen, der mit dem Rücken zu ihm lag, strich.

Itachi schloss die Augen, lauschte Sasukes Atmen, das sein Weinen verriet. Im Mondlicht glitzerten die salzigen Tränen bestimmt, dachte Itachi, wagte aber nicht die Augen zu öffnen und nachzusehen. Er wusste auch so, wie unendlich traurig Sasuke war. Unendlich traurig. Nicht in Worte zu fassen.
 

Itachi spürte das Brennen hinter seinen beinahe gänzlich geschlossenen Lidern. Er tat es unbewusst, aber als auch er leise anfing zu weinen, war es Itachis Kopf, der hinunter vom Kissen und gegen Sasukes Rücken sank. Von dort aus spürte er, wie Sasukes Atem ruhiger wurde, die der Junge in den Schlaf driftete. Und als auch Itachi mehr schlafend als wach dalag, meinte er den Herzschlag des Jungen zu spüren. Ohne sich seines Denkens bewusst zu sein, glaubte Itachi, dass ihre Herzen ab heute im selben Takt schlugen.
 

to be continued

by Jess-



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  moto7
2011-12-29T22:58:15+00:00 29.12.2011 23:58
der schluss ist einfach nur episch...

und hey, ich esse auch mindestens einmal pro woche spaghetti bolognese^^
Von:  KleineBine
2011-05-04T19:22:51+00:00 04.05.2011 21:22
Das Ende war richtig süss, bers. hat mir gefallen das Itachi so mitgenommen ist das selbst er auch weinen muss.

LG Bine
Von: abgemeldet
2011-05-04T17:31:49+00:00 04.05.2011 19:31
dieses kappi ist echt zu schnuckelig geworden
der schluss ist zucker *schnurr*
freu mich voll dass es weiter geht :D


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