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Flucht von der Enterprise

von

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Konfrontation

„Alle Frequenzen öffnen“, sagte Captain Picard.

„Frequenzen sind offen, Sir“, sagte Worf und sah auf.

„Hier spricht Captain Picard“, sagte Picard und sah auf dem Bildschirm, auf dem jetzt das Gesicht des Daimon erschien, der ihn böse anstarrte. Picard kam das Gesicht merkwürdig bekannt vor.

„Ich bin Daimon Bractor“, stellte sich der Ferengi vor. „Was wollen Sie, Mensch?“

„Daimon Bractor?“, sagte Commander Riker und trat neben Captain Picard. „Wir kennen uns doch. Bei einer Kampfsimulation funkten Sie uns doch dazwischen.“

„Ja, ich erinnere mich“, sagte Bractor und seine Augen verrenkten sich. „Ihr habt eure eigenen Leute auf den Gewissen.“

„Dann können Sie sich ja vorstellen, was auf Sie zukommen wird, wenn Sie uns den Androiden nicht aushändigen.“, erwiderte Riker mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Auf gar keinen Fall!“, schnarrte der Ferengi der neben Bractor stand. „Wir haben den Android rechtmäßig erworben.“

„Wohl eher gestohlen.“, sagte Riker verärgert.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass der Android auf eurem Schiff war.“, sagte Bractor mit einem feixenden Gesichtsausdruck.

„Lore befand sich in einem Förderationshuttle!“, sagte Picard, der allmählich wütend wurde. Jedesmal gab es Ärger mit den Ferengis und immer waren sie absolute Sturköpfe.

„Wir weigern uns, unseren Erwerb raus zu geben.“, sagte der Daimon und beendete plötzlich die Kommunikation. Das Bild der beiden Ferengis wich dem des Weltraums, wo das Ferengischiff auf Warp ging.

„Folgen Sie dem Schiff“, befahl Picard und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Riker machte es ihm nach.

„Ich hoffe die Ferengis stellen nichts mit Lore an.“, sagte Riker zu Picard.

„Das hoffe ich auch, Commander.“, sagte Data von seinem Platz aus und starrte auf dem Bildschirm.

„Bringt mir gefälligst diesen Androiden!“, brüllte ein Ferengi. Daraufhin trampelten fünf paar Füße an Lore vorbei. Der versteckte sich in einem Wartungsschacht und hörte das ganze Geschehen durch die Wartungsklappe.

  Als die Geräusche von Schritten schwächer wurde, überlegte Lore, wie er jetzt vorgehen sollte. Vielleicht sollte er sich einen Ferengi schnappen und ihn als Geisel benutzen. Doch er war sich nicht sicher, ob er dem Daimon damit überzeugen konnte ihn gehen zu lassen. Seine Informationen über Ferengis waren nicht gerade auf dem aktuellsten Stand. Es könnte ja sein, dass die Ferengis so habgierig sind, dass es für sie keinen Verlust darstellte, einen Kollegen zu erschießen, um an ihn zu gelangen. Er entschloss erst einmal durch die Wartungsschächte zu kriechen. Vielleicht fällt ihm später eine bessere Idee ein, aus diesem Schlamassel zu kommen.

  Auch wenn er als Android keine Anstrengungen kannte, hatte er große Mühe durch die Röhren zu kriechen. Sie waren viel enger und von der Seite her leuchtete schwach grünes Licht.

  Plötzlich zuckte sein Kopf. Vor sich hörte er Geräusche, die immer näher kamen. Rasch versuchte er rückwärts zu kriechen, da sah er vor sich schon zwei Ferengis.

  „Ich hab doch gesagt, dass ich was gehört habe!“, sagte ein Ferengi zum anderen und kroch den Wartungsschach voran.

  Nach einigen Metern spürte Lore ein Hindernis vor seinen Füßen. Das war die Wartungsklappe. Mit einem Tritt beförderte er die Klappe nach draußen und krabbelte dann selbst aus dem Wartungsschach. Lore drehte sich um und war plötzlich umringt von einem Haufen Ferengis mit Phasern. Ein weiterer Phaser bohrte sich in seinem Rücken als der Ferengi in dem Wartungsschacht zu ihm stieß.

  „Waffe weg!“, sagte ein Ferengi vor Lore barsch. Der schenkte ihm noch einen bösen Blick, bevor er widerwillig die Phaser aus seiner Tasche holte und sie vor den Füßen des Ferengis warf.

  „Und jetzt zurück in deine Zelle!“

  „Mr. Worf, schießen sie einen Warnschuss ab.“, sagte Captain Picard zu Worf und starrte weiterhin das Ferengischiff an, dass versuchte zu flüchten.

  Worf tat wie geheißen und schoss einen Torpedo ab, der mit etwa 500 Metern Abstand vom Ferengischiff explodierte. Auch wenn es nur ein Warnschuss gewesen war, drehte das Ferengischiff abprubt um und aktivierte die Phaser. Die Enterprise erschütterte leicht als das Schiff von einem Phaserschuss getroffen wurde.

  „Schilde auf 90 Prozent“, sagte Worf und erwiderte ebenfalls das Feuer. An Bord des Ferengischiffes wurde die Besatzung ordentlich durchgeschüttelt. Lore fiel beinahe auf den Hintern als das Schiff mit einer neuen Salve von Schüssen traktiert wurde. Die Ferengis um ihn herum hatten nicht so viel Glück gehabt. Sie sind alle umgefallen wie Kegeln und versuchten nun fluchend wieder auf die Beine zu kommen. Lore nutzte den Moment der Ablenkung, schnappte sich einen Phaser und lief den Gang runter, weg von den kleinen Banditen.

  Er rannte ein paar Gänge entlang und verdrückte sich anschließend in ein leeres Labor und kam erst dort wieder zur Ruhe.

  Im All tobte immer noch der Kampf zwischen der Enterprise und der Kreechta, doch so wie das Schlachtschiff der Ferengis durchgeschüttelt wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Ferengi ergaben.

  Lore freute sich, dass die Crew der Enterprise ihn nicht so schnell aufgaben, allerdings gab es da noch einen schalen Beigeschmack: Wenn er wieder auf die Enterprise zurückkehrte, würden sie ihn sicherlich deaktivieren, bis sie die Station erreicht haben, wo er für seine Taten höchstwahrscheinlich Jahrelang büßen musste.

  Lore wollte nicht, dass er seine Zeit in einer Strafkolonie verschwendete. Zwar hatte Zeit keine wirkliche Bedeutung für ihn, da er nahezu unsterblich war und deshalb nicht hinter ein paar verlorenen Jahren hinterhertrauerte, doch der Gedanke daran, dass die Freiheit von einer riesigen Mauer getrennt wurde, war unerträglich für ihn.

  Vielleicht konnte er sich noch ein Ferengishuttle schnappen und fliehen, wenn die Schilde runter waren. Er zweifelte daran, dass er schnell vor der Enterprise flüchten konnte, doch die Idee war allemal besser als tatenlos dazustehen und nichts zu tun.

  „Schilde sind auf 60 Prozent gefallen!“, sagte Worf und blickte auf seine Konsole hinab.

  Die Enterprise wich einer weiteren Salve von Torpedos der Kreechta aus und schoss dafür selber einen Torpedo ab, der das Ende eines Flügels des Ferengischiffes traf.

  „Das Schiff der Ferengis ist schwer in Mitleidenschaft gezogen. Sie werden sich schon bald ergeben.“, sagte Riker zu Worf und beobachtete, wie ein weiterer Phaserschuss die Kreechta erwischte. Und tatsächlich hörte der Beschuss auf.

  „Die Waffensysteme der Kreechta werden deaktiviert.“, verkündete Data von seinem Platz aus. Er schaute von seiner Konsole auf und beobachtete, wie alle anderen auf der Brücke auch, wie der Hals des Insektenartigen Schiffes ausgefahren wurde und die Waffen präsentierte.

  „Das scheint ein Zeichen dafür zu sein, dass sich die Ferengis ergeben wollen.“ bemerkte Captain Picard.

  „Captain, der Daimon meldet sich“, meldete Worf und öffnete den Kanal, als Picard es befehlte.

  Mit einem verächtlichen Ausdruck auf dem Gesicht zeigte sich Bractor.

  „Sie haben gewonnen, Captain“, sagte er. „Sie können den Androiden zurückhaben. Er ist es nicht wert, für ihn unser Leben aufs Spiel zu setzten.“

  „Schön, dass es Ihnen noch rechtzeitig aufgefallen ist.“, sagte Riker und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Daimon schenkte dem ersten Offizier noch einen bösen Blick, bevor er etwas zu einem Ferengioffizier bellte. Die Schilde der Kreechta wurden deaktiviert. Wenige Sekunden später leuchtete ein Transporterstrahl und Lore erschien auf der Brücke der Enterprise.

  Überrascht richtete er sich auf. Bevor er etwas tun konnte, war Data schon aufgestanden und deaktivierte ihn mit einem Knopfdruck an seinem Rücken. Er fing den bewusstlosen Androiden ohne Mühe auf.

„Was wollen Sie jetzt mit ihm machen?“, fragte Captain Picard Data.

„Ich lasse ihn deaktiviert“, antwortete Data dem Captain. „Genau wie ich es ihm gesagt habe. Er wusste, was die Konsequenzen für sein handeln sind.“

„Also werden wir ihn wieder aktivieren, wenn wir die Raumbasis erreicht haben.“, sagte Riker

„Ich weiß nicht, Commander“, sagte Data nachdenklich, während er seinen bewusstlosen Bruder über die Schulter warf. „Lore ist sehr gerissen und hat es bisher immer wieder geschafft auszubrechen. Es würde mich nicht wundern, wenn er es schafft während dem Prozess zu fliehen und dabei einige Anwesenden verletzt.“

„Also wollen Sie uns sagen, dass es besser wäre, wenn wir Lore wieder demontieren?“, sagte Picard.

„Ich fürchte ja, Sir.“, erwiderte Data und klang dabei fast traurig.

Picard nickte. „Dann machen Sie es so. Mr. Worf, schicken Sie eine Nachricht an Sternenbasis 173, dass der anstehende Prozess doch nicht mehr stattfindet und das Lore wieder demontiert wurde.“

„Aye, Sir.“, antwortete Worf und tippte auf der Konsole und schickte die Nachricht ab.

Derweilen ging Data zum Turbolift und brachte den ausgeschalteten Lore in sein Quartier, um ihn zu demontieren.
 

In seinem Quartier sah Data auf Lores Gesicht hinab und hob ein Werkzeug hoch.

"Es tut mir wirklich Leid für dich, Lore." sagte Data und meinte es wirklich ernst. "Es wäre schön gewesen, wenn du irgendwann ein normales Leben geführt hättest."

Dann beugte Data sich über ihn und begann seinen Bruder auseinander zu nehmen.
 

ENDE



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