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Rebellischer Schrei

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von

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Eins

Er hatte geweint.

Seine Augen waren rötlich, gläsern, und betrachtete man ihn genau, konnte man erkennen, dass jeder Schlag mit seinen Wimpern schmerzen musste. Trotzdem lächelte er, aber sein Lächeln war aufgezwungen, schief und einfach nur fürchterlich falsch.

Xanxus war sich nicht sicher, ob die Leute um ihn herum das nicht bemerkten, ob er der einzige war, dem diese Tatsache der Trauer Tsunas wirklich auffiel, oder ob er einfach schon zu viel Alkohol intus hatte und nun glaubte, dass Sawada den halben Tag geheult hatte. Die Leute um den Japaner jedoch wirkten so wie immer, sie arschkrochen, heuchelten, taten so als würden sie sich in seiner Gegenwart geehrt fühlen, lachten und schienen seine geröteten Augen entweder zu ignorieren, oder gar nicht zu registrieren, weil sie ihn nicht wirklich ansahen.

Und kurz darauf stellte Xanxus sich die Frage, wieso ausgerechnet er ihn ansah, musterte, studierte. Eigentlich hatte es keinen Grund; vielleicht hatte der Alkohol angefangen ihn zu langweilen, vielleicht hatte er Beschäftigung gesucht und vielleicht war Tsuna dann plötzlich in seinem Blickfeld aufgeploppt. Wahrscheinlich. Ansonsten hatte Xanxus ja keinen Grund ihn anzusehen und sich einzureden, dass er ihn immer noch verabscheute.

Xanxus hasste ihn nicht mehr; damit hatte er inzwischen aufgehört. Es war nicht so, dass er ihn mochte, weil Xanxus generell niemand mochte, aber vielleicht hatte er seine Niederlage endlich heruntergeschluckt und verdaut. Er hatte angefangen zu denken, zu überlegen und war letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass er es nicht mehr ändern konnte. Und Hass war auf die Dauer zu anstrengend. Deswegen hatte er aufgehört, Sawada diese blanke Verachtung und diesen Hass zu schenken, stattdessen behandelte er ihn eher gleichgültig, unhöflich, aber irgendwo in sich hatte er akzeptiert, dass Tsunayoshi der zehnte Boss der Vongola werden würde. Statt ihm.

Der Japaner würde den Posten bekommen, der damals sein Lebensziel gewesen war, und Xanxus saß hier und war ruhig, trank Alkohol und regte sich nur halb so oft auf, wie damals. Weil die Zeit vergangen war, weil er langsam auf die Dreißig zuging und Sawada nicht mehr dieser ängstliche, wimmernde und feige Sack war. Er hatte sich weiter entwickelt, er war erwachsen geworden und Xanxus hatte das auch getan.

Xanxus war endlich erwachsen geworden und hatte akzeptiert, hatte eingesteckt, hatte verstanden. Manchmal verfluchte er sein Blut, seine Mutter, Timoteo und alle anderen immer noch dafür, aber er wusste, dass er es nicht ändern konnte. Und er war sich sicher, dass es keinen besseren Platz als die Varia für ihn gab. Diese Erkenntnis hatte zuerst geschmerzt, aber inzwischen war es unglaublich befriedigend. Weil die Vongola ohne die Varia nichts war, weil sie das wichtigste Glied der Mafiafamilie waren, weil man sich im Notfall immer auf sie verlassen musste und konnte.

So wie es im Moment war, war es gut. Es war nicht perfekt, aber es war gut und Xanxus konnte sich nicht erinnern, wie lange es schon her war, seitdem er etwas gutgeheißen hatte.

Und deswegen verstand er nicht, wieso dieser Idiot geweint hatte. Es ging nicht in Xanxus‘ Verstand, er hatte keine Ahnung, was passiert war. Und dummerweise wollte er das wissen, weil es ihn interessierte, weil er wissen wollte, was diesen Trottel zum Weinen, zur Verzweiflung, zur Trauer gebracht hatte.

Er konnte sich nur keinen Reim drauf machen. Wie konnte jemand in seiner Position traurig sein? Es war nicht nachvollziehbar, für Xanxus.

Außerdem hatte er Geburtstag.

Was wollte dieser Idiot denn noch mehr? Der Variaboss verstand nicht.

Normal hätte Tsuna wohl schon längst bemerkt, dass Xanxus ihn anstarrte, prüfte und betrachtete, aber der Junge sah entweder zu seinem Gesprächspartner oder betrübt, wie ein nasser Hund, auf den peinlichsauberen Boden. Seine Aufmerksamkeit war gering und eigentlich wäre es der perfekte Zeitpunkt um einen Hinterhalt zu starten. Theoretisch, praktisch war das wohl nicht so sinnvoll, weil der gesamte Saal mit ausgebildeten, guten Mafiosi voll war. Und nein, Xanxus hatte nicht vor, den Japaner zu töten, auch wenn er es im Moment wohl verdient hätte.

Irgendwann tauchte Smoking Bomb auf und Xanxus bemerkte, dass er wohl nicht mehr der einzige war, dem die Traurigkeit des Vongolabosses aufgefallen war. So wie es aussah wollte der Bombenidiot mit seinem Boss reden, selbiger schüttelte aber nur den Kopf und setzte ein gespieltes, schiefes und schwaches Lächeln auf.

Schien schlimmer zu sein, als vermutet. Obwohl Xanxus ehrlich gesagt gar keine Idee hatte, was zur Hölle los sein könnte. Wollte einfach keinen Sinn ergeben, dass jemand wie er heulte. An seinem Geburtstag, als Vongolaboss. Was wollte man denn mehr? Xanxus nichts.

Aber das konnte ihm ja eigentlich egal sein, das war nicht sein Problem, nicht seine Sorgen. Eigentlich sollte er schief grinsen, sein Alkohol trinken und sich schadenfreudig darüber amüsieren. Wieso das nicht wirklich ging, wusste er auch nicht. Vielleicht weil er versuchen wollte es zu verstehen, weil es für ihn absolut keinen - wirklich gar keinen - Zusammenhang hatte.

Irgendwann hatte er nicht mehr Lust Sawada und den Bombentrottel anzusehen und widmete sich schließlich wieder seinem guten Alkohol. Wenigstens für gutes Getränk wurde hier gesorgt. Immerhin etwas.

Die Zeit verging und Xanxus trank, unterhielt sich irgendwann einsilbig mit Squalo, ignorierte die Musik, gab ein paar Frauen, die tanzen wollten, einen Korb und konnte die anbrechende Nacht nicht aufhalten. Nicht, dass er das vorgehabt hätte. Je eher dieses Trauerspiel vorbei wäre, desto besser für ihn.

Wenn ihm langweilig war und er sich größtenteils mit Jack Daniels vergnügte, vergaß er oft, wie viel er schon getrunken hatte. Und langsam bekam Xanxus das Gefühl, dass er wohl schon betrunken war. Ein bisschen, nicht viel, minimal eben. Er konnte noch normal sprechen und wahrscheinlich würde er auch nicht wanken, aber der Alkohol in seiner Blutbahn hatte langsam eine Wirkung angenommen.

Und deswegen wusste er auch nicht, woher dieser Gedanke kam, als er Tsuna erneut irgendwo an einem Tisch sitzen sah. Er sollte ihn ansprechen, einfach so, geradeaus und ihn fragen wieso zur Hölle er sich seine großen Augen rot geheult hatte.

Scheiße, wieso interessierte ihn das? Wahrscheinlich, weil er es nicht verstehen konnte und weil er Langeweile hatte und nicht noch mehr trinken wollte um den Abend zu überstehen und am Besten zu vergessen.

Und dann stand er plötzlich auf und antwortete nicht auf Squalos Frage, was er denn vorhabe. Entweder der Abschaum würde denken, er ginge auf die Toilette oder er würde sehen, dass er zu Tsuna laufen würde, war ihm eigentlich völlig egal. Er musste seine Taten nicht rechtfertigen oder ankündigen, er war der verdammte Boss der Varia und der durfte sich das ein oder andere Recht eben herausnehmen.

Er blieb vor dem Tisch stehen und es dauerte einige Augenblicke, ehe Tsuna seinen Kopf hob und verwirrt, überrascht und dennoch bedrückt zu Xanxus hochsah. Gokudera an seiner Seite warf ihm einen gefährlichen, feindseligen Blick zu, aber der Italiener ignorierte ihn großzügig.

»Hallo Xanxus«, sagte Tsuna und klang furchtbar müde und ausgelaugt.

»Ich muss mit dir sprechen«, sagte er ernst, blickte ihn mit seinen üblichen, angsteinjagenden roten Augen an. Der Japaner blinzelte verwirrt.

»Was gibt’s?«, fragte er vorsichtig und irgendwie vermisste Xanxus das Stottern.

Er machte eine Bewegung mit dem Kopf, zu der Tür. »Unter vier Augen, ohne deinen Anhängselabschaum.«

Tsuna runzelte die Stirn und Hayato fletschte die Zähne, schwieg jedoch. Gut so. Er hatte keine Lust, den Idioten auch noch abzuwimmeln. Tsuna senkte den Blick, schielte danach kurz zu dem Bombenidiot. »Keine Sorge«, sagte Tsuna, klang aber nicht wirklich überzeugt und stand dann auf.

Gut so. Ging ja besser, als erwartet.

Ohne Gokudera noch eines Blickes zu würdigen, setzte sich Xanxus in Bewegung, Tsuna folgte ihm, wirkte etwas misstrauisch, schwieg jedoch, bis sie den Saal verlassen hatten.

»Was gibt’s?«, fragte er erneut und Xanxus hielt es nicht für nötig, stehen zu bleiben. Er wollte nicht auf dem Flur bleiben, also betrat er das nächstbeste Zimmer, das sich als so was wie ein Wohnzimmer herausstellte, und drehte sich dann um. Tsuna trat ein, hatte die Stirn gerunzelt und nach einer eindeutigen Kopfbewegung von Xanxus, schloss er die Tür endlich.

»Sprichst du jetzt mit mir?« Tsuna war müde und seine Augen mussten schmerzen. Er blinzelte hin und wieder und Xanxus schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass er nicht jetzt auch noch anfing zu heulen.

»Was ist los?«, fragte Xanxus schließlich, war wieder ein paar Schritte auf Tsuna, der knapp vor der geschlossenen Tür stand, zugegangen. Seine Stimme war leise, gefährlich und Tsuna sah ihn verwirrt aus diesen gigantischen, betrübten Augen an.

»W-was?«, sagte er, als hätte er die Frage nicht verstanden.

»Du hast geheult«, stellte Xanxus fest und konnte augenblicklich erkennen, wie Tsuna sich auf die Lippen biss und den Blick langsam senkte.

»Und?«, fragte er leise, mit einem Ton, der sagte, dass er nicht darüber sprechen wollte. Aber das war Xanxus egal. Er war angetrunken und neugierig.

»Wieso?«

Tsuna zog die Augenbrauen zusammen, hob seinen Blick vorsichtig wieder und wirkte misstrauisch, gleichzeitig traurig. »Wieso... wieso interessiert dich das?« Seine Stimme war immer noch leise, fast vorsichtig und Xanxus rollte daraufhin nur die Augen.

»Beantworte meine Frage«, forderte er.

Tsuna schwieg einige Momente, seufzte dann. »Dich interessiert es doch eh nicht. Wieso sollte ich es dir sagen?« Oh, fuhr er jetzt auf der Mitleidsschiene? Konnte er vergessen.

»Beantworte einfach meine verfickte Frage, Sawada.«

Tsuna schwieg, sah zur Seite und wünschte sich wohl, dass er nicht in diesem Raum wäre. Er fing wieder an zu blinzeln, drückte die Lippen aufeinander und Xanxus glaubte, dass er sich beherrschen musste um nicht loszuheulen.

»Und spar dir deine lächerlichen Tränen.«

Tsuna schluckte. »Du würdest es eh nicht verstehen, Xanxus.«

»Deswegen bin ich hier, Abschaum. Ich versteh es nicht. Wieso du an deinem Geburtstag verheult hier rumsitzt und dich wieder so wie damals aufführst.« So wie damals, als er nicht hatte Boss werden wollen, inzwischen war er darüber wohl hinweg, nahm es hin.

Tsuna hob seinen Blick wieder zu Xanxus, sah ihn überrascht an. Jedoch blieb der Blickkontakt nicht lange bestehen, er schwieg einige Momente und Xanxus hatte große Lust Gewalt anzuwenden, als der Junge schließlich selbst sprach.

»Es geht um Kyoko, das ist alles.«

Xanxus hob eine Braue hoch. Kyoko? War das nicht diese Schwester von dem Boxer, der Xanxus extrem auf den Sack ging, und die Trulla, in die Sawada verknallt war?

Es dauerte einige Minuten, bis er die Aussage schließlich richtig deutete.

»Und deswegen heulst du?«, fragte er matt. »Hast du es ihr immer noch nicht gesagt, Feigling?«

»Nein«, sagte Tsuna sofort, etwas lauter als zuvor und drückte seine Lippen dann wieder aufeinander, ließ den Blick sinken. »Nein, ich hab es ihr gesagt.« Er sprach langsamer, ruhiger und bedrückter weiter.

»Und wieso heulst du dir dann die Augen aus?«, wollte er uncharmant wissen. »Du bist der verfickte Vongolaboss, du hast Geburtstag, die halbe Welt hat Respekt vor dir und du heulst weil...« Xanxus brach ab. Ja, wieso heulte er, wenn er es ihr gesagt hatte? Oh.

Moment.

Xanxus verstand. Der Alkohol führte dazu, dass seine Gedanken wohl etwas länger brauchten, als eigentlich. Und dann schlich sich ein schiefes, fast amüsiertes Grinsen auf seine Lippen.

»Du hast ‘nen Korb bekommen«, stellte er fest.

Tsuna biss sich auf die Unterlippe, senkte seinen Kopf. »Kann ich gehen?«, fragte er und Xanxus betrachtete die schnellen Wimpernschläge. Wie erbärmlich. Er heulte also, weil er einen Korb bekommen hatte, ja? Okay, das war wirklich ziemlich dämlich und ging nicht in Xanxus Schädel hinein. Wieso heulte man wegen so etwas?

»Und weswegen genau heulst du?«, wollte Xanxus erneut wissen. »Da draußen gibt’s genug Mädchen und die Hälfte davon würde sicher auf dich abfahren.«

»Ich hab sie gemocht. Wirklich gemocht, okay? Sie ist eben nicht so, wie die anderen Mädchen.«

Xanxus zuckte mit den Schultern. »Deswegen hat sie dir wohl auch einen Korb gegeben«, stellte er trocken fest.

Tsuna zuckte zusammen und Xanxus fiel jetzt erst auf, dass er wohl nicht besonders nett mit ihm umsprang. Oh. Musste wohl am Alkohol liegen. Konnte ja mal passieren.

»Du verstehst es nicht...«, sagte Tsuna leise und wollte wohl am liebsten sofort verschwinden, mit der Wand verschmelzen oder in den Boden sinken.

Xanxus trat näher und Tsuna versuchte stehen zu bleiben, stolperte ab einer bestimmten Nähe jedoch unsicher zurück, wollte Abstand halten. Die Tür in seinem Rücken machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung.

»Nein, ich versteh es wirklich nicht«, sagte Xanxus leise, starrte ihn an.

Tsuna hob erneut seinen Kopf und in seinen feuchten, glänzenden Augen konnte er nun auch leichte Panik erkennen. So gefiel es dem Italiener schon viel besser. Viel, viel besser.

»W-was willst du, Xanxus?«, fragte er erneut und Xanxus konnte hören, dass er versuchte sich Mut zuzusprechen, es gelang ihm nur nicht wirklich.

»Wissen, wieso du wegen so etwas weinst. Das ist doch lächerlich.«

Tsuna senkte den Kopf. »Warst du nie verliebt?«, fragte er leise, betrachtete geistesabwesend Xanxus‘ Hemd.

Er schwieg, überlegte und betrachtete Tsuna. War er verliebt gewesen? Er konnte sich nicht erinnern, je behauptet zu haben, dass er mal verliebt gewesen war. Natürlich, es hatte vor Jahren, bevor er erfahren hatte, dass er nicht Timoteos Sohn war, Mädchen gegeben, die er gemocht hatte. Aber verliebt...? Xanxus wusste nicht.

»Vermutlich nicht«, antwortete er deswegen.

»Dann kannst du’s auch nicht verstehen«, nuschelte Tsuna leise und hoffte wohl, dass Xanxus die Aussage nicht gehört hatte. Hatte er jedoch sehr wohl. Eigentlich sollte er ihm dafür mindestens einen Faustschlag verpassen, aber er war heute gnädig. Wieso auch immer.

»Wahrscheinlich«, gestand Xanxus und betrachtete Tsuna. »Aber ich kann gut ohne leben. Wieso klappt das bei dir nicht? Wieso musste du hier rumrennen, blutunterlaufene Augen haben und so aussehen, als würdest du jeden Moment anfangen zu heulen? Das ist ätzend und lächerlich, Sawada. Du wirst Mafiaboss, du kannst wegen so einer Kleinigkeit nicht angreifbar und schwach werden.« Xanxus Stimme wurde gefährlicher und Tsuna konnte deutlich hören, wie ihn die Tatsache aufregte.

»Ich bin nicht wie du, Xanxus«, sagte Tsuna bestimmt, hatte seinen Blick gehoben und versuchte ihn mutig anzusehen. Gelang nur halbwegs.

»Gott sei Dank«, spottete Xanxus und spürte, wie seine rechte Hand etwas zitterte. Er hatte sie zur Faust geballt und es war schwer sich zurückzuhalten, nicht in das verheulte Gesicht des Japaners zu schlagen. Dreister Bengel.

Tsuna legte seinen Kopf an die Tür, drehte selbigen ein wenig zur Seite und starrte irgendwo ins Zimmer. »Kann ich gehen?«, fragte er erneut, klang seltsam tonlos.

»Nein.«

Tsuna schloss die Augen, atmete ruhig durch. »Was willst du hören? Wieso mich das so mitnimmt?«

»Zum Beispiel.«

»Ich hatte echte Gefühle für sie, was du vielleicht nicht verstehst«, sagte Tsuna und Xanxus verengte seine Augen griff plötzlich um Tsunas Kragen und zog ihn grob in seine Richtung. Ihre Gesichter waren einige Zentimeter auseinander und er konnte Tsuna schlucken hören, konnte die Angst in seinen großen, verheulten Augen deutlich zittern sehen.

»Behaupte nicht, du würdest mich kennen.«

»D-du hast es selbst gesagt«, brachte Tsuna gepresst hervor.

Das stimmte, aber trotzdem verärgerte Xanxus diese Tatsache und bis jetzt war er noch außerordentlich sanft.

Tsuna stand auf den Zehenspitzen und schluckte, hatte sein rechtes Auge zugekniffen und sah mit dem anderen zu Xanxus, der dicht vor ihm war. »Lass mich los.« Es war keine Forderung, es war einfach nur ein Satz, den er schwach und kraftlos betont hatte. Wahrscheinlich hatte er keine Lust zu diskutieren und das machte Xanxus noch wütender, obwohl er für seine Verhältnisse wirklich human war.

Xanxus antwortete nicht und Tsuna schielte zur Seite, wahrscheinlich verstand er, dass er ihn erst gehen lassen würde, wenn er noch weiter plauderte. Er atmete ruhig durch. »Was findest du so falsch daran, dass ich eine Beziehung möchte? Das kann ich auch, wenn ich... w-wenn ich an der Spitze der Vongola bin«, der letzte Satz wurde von Wort zur Wort leiser und Xanxus ging davon aus, dass Tsuna ihm das eigentlich nicht unter die Nase reiben wollte. »Ich hab noch nicht mal jemand geküsst«, gab er zu und er wirkte eher trauriger, als peinlich berührt.

Nahm das den Kerl wirklich so mit? Konnte er gar nicht nachvollziehen.

»Und?«, wollte Xanxus gelassen wissen. »Stört dich das so sehr?«

Tsuna schluckte, brach den Blickkontakt und starrte gegen Xanxus‘ Hals. »Ja«, gab er leise zu.

Xanxus zog die Augenbrauen zusammen, betrachtete Tsuna einige Augenblicke schweigend, überlegend.

Und dann stolperte Tsuna nach hinten, wurde gegen die Wand gedrückt und riss seine Augen auf. »So etwas kann man ändern«, flüsterte Xanxus, der ihm viel zu nah war und Tsuna konnte deutlich den Geruch von Whiskey wahrnehmen. Ihm war warm, weil diese Situation so unglaublich seltsam und falsch war.

»X-Xanxus«, sagte er geschockt. »Lass... l-lass das. Du bist betrunken.«

Wahrscheinlich war er das wirklich, denn er war sich nicht sicher, ob er wirklich vorgehabt hatte, den Idioten zu küssen. Wahrscheinlich eher nicht, aber die Nähe konnte er sich deswegen auch nicht so recht erklären. Wahrscheinlich hatte er schon lange aufgehört zu denken und sich in diesen großen, unschuldigen Augen Tsunas verloren, die er so gern zerstören wollte.

Xanxus zuckte mit den Schultern, entfernte den Griff um Tsunas Kragen, und selbiger atmete laut, angestrengt durch, stolperte dann zur Seite, nachdem Xanxus ihn vor der Tür weggeschupst hatte.

»Gut«, sagte er nur unbefriedigt und öffnete die Tür, trat heraus.

Tsuna brauchte einige Minuten, ehe er sich wieder gefasst, den Kragen und die Krawatte zurecht gerückt hatte und an der Tür stand und Xanxus hinterher sah.

»X-Xanxus«, sagte er leise. »W-warte!«

Zwei

Tsuna war verzweifelt. Er hatte seinen halben Geburtstag damit verbracht den Mut aufzubringen, sie zu fragen, ihr das zu sagen, was schon so lange überfällig war, ihr seine Gefühle zu gestehen. Aber letztendlich hatte sie ihm nur einen mitleidigen, traurigen Blick geschenkt und gesagt, dass das nicht klappte, dass er für sie einfach nur ein guter Freund war und dass sie das nicht verlieren wollte. Tsunayoshi hatte gesagt, dass er das verstand und akzeptierte.

Das tat er auch, aber trotzdem hatte er seine Tränen danach, als er wieder allein gewesen war, nicht mehr zurückhalten können. Er hatte geweint, vielleicht eine gute Stunde und danach hatte er sich an diese überflüssige, große Feier erinnern müssen. Er hatte seinen besten Anzug angezogen, hatte sich das Gesicht ein, zwei Mal gewaschen und gehofft, dass es nicht auffallen würde. Hayato hatte es bemerkt, Takeshi auch, aber Tsuna hatte gesagt, dass alles in Ordnung sei. Er war sich sicher, dass Gokudera wusste, was passiert war, immerhin hatte Tsuna es ihm erzählt. Dass er Kyoko dieses Geständnis machen wollte, und Hayato hatte gesagt, dass er das schaffe und dass er ihm die Daumen drückte. Einem Boss wie ihm konnte niemand widerstehen, hatte er gesagt und war wohl fest davon ausgegangen, dass sie Ja sagen würde.

Das hatte sie aber nicht. Und dummerweise war Xanxus der erste, dem er das erzählt hatte. Wieso ausgerechnet der das wissen wollte, war ihm immer noch schleierhaft. Wahrscheinlich hatte er zu viel Alkohol intus und wollte ein wenig in seinen Wunden herumstechen. Das hatte er auch gemacht, aber Tsuna war zu fertig um ihn dafür zu verfluchen. Er war ausgelaugt, müde, geschafft und im Moment am meisten verwirrt.

Er stand auf der Türschwelle und blickte mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend zu Xanxus, der auf seine Aussage hin stehen geblieben war. Tsuna hatte gesagt, dass er warten sollte, und Xanxus tat es.

Und jetzt wusste er nicht, was er sagen sollte.

Was war das eben gewesen?

»W-was sollte das?«, fragte er schließlich und er konnte sehen, wie sich Xanxus langsam umdrehte und ihn abschätzend musterte.

»Was?«

»Das… das eben«, sagte er und hoffte, dass die peinliche Hitze in seinem Gesicht bereits wieder abgekühlt war.

»Nichts«, antwortete der Italiener und Tsuna biss sich auf die Lippen, schluckte runter. Und dann lief Xanxus wieder auf ihn zu, blieb ein paar Meter vor ihm stehen und betrachtete ihn mit diesen spöttischen Blicken. »Dachtest du wirklich, ich will dich küssen?« Xanxus schnaubte amüsiert und spätestens jetzt war sich Tsuna ziemlich sicher, dass er viel zu viel Alkohol getrunken hatte. Das war richtig gruselig.

»I-ich ... weiß nicht«, sagte er langsam, versuchte den Blick in seine Augen aufrecht zu erhalten und ignorierte die Schmerzen in seinen eigenen. »Du bist immerhin betrunken.« Tsuna sprach vorsichtig, leise und wusste selbst nicht, was er hier gerade tat. Wieso zur Hölle hatte er ihn aufgehalten? Somit machte er sich nur mehr Probleme und Sorgen.

Tsuna wusste, wieso er ihn hatte aufhalten wollen. Weil er verwirrt war, weil er nicht wusste, was das eben sollte und weil er nicht allein sein wollte. Er hatte Xanxus sein schmerzendes Herz ausgeschüttet und irgendwo erwartete er jetzt wohl tröstende Worte; dass er die von Xanxus nicht bekam, sollte er eigentlich wissen.

Xanxus blieb vor ihm stehen und Tsuna machte einen Schritt zurück, sah zu ihm hoch und versuchte sich zu beruhigen, versuchte klar zu denken, es reichte schon, wenn Xanxus das im Moment nicht konnte.

»Denkst du wirklich«, fing Xanxus mit einer unheilvollen, leisen Stimme an, »dass ich so etwas Absurdes und Abstoßendes vorhabe, Abschaum?«

Das stach. Tsuna konnte spüren, wie sich seine Eingeweide zusammen zogen. Wahrscheinlich dachte Kyoko das auch. Dass er abstoßend war und dass es absurd war mit ihm zusammen sein zu wollen. Tsuna senkte den Kopf wieder und starrte gegen den Boden, hatte große Lust sich zu übergeben, sich danach auf der Toilette einzusperren und dort weiter zu heulen.

»N-nein«, gab er schließlich zu. Ehrlich gesagt hätte er das nicht erwartet. Es machte keinen Sinn und Xanxus hatte wohl nur an ihm Interesse, wenn es um seinen Tod ging. Trotzdem war es komisch gewesen und da Xanxus betrunken war, war sich Tsuna nicht so sicher, ob da der ein oder andere Ausrutscher vielleicht einfach mal passierte.

»Und wieso fragst du dann?«, wollte Xanxus genervt wissen.

Gute Frage. »Wieso interessierst du dich dafür, ob ich geheult habe?« Eine Gegenfrage war in der Klemme immer eine gute Idee.

»Ich hatte Langeweile. Und ich hab es nicht verstanden. Ich hasse es, wenn ich Dinge nicht verstehe«, sagte Xanxus und Tsuna glaubte, dass der Alkohol ihn definitiv mehr reden ließ. Ob er das nun bevorzugte oder nicht, wusste er selbst nicht genau. »Du hast alles, was ich immer gewollt habe, und deshalb sehe ich keinen Sinn darin, dass du die Heulsuse spielst, wegen irgendeiner dummen Tussi.«

Tsuna biss sich auf die Unterlippen, betrachtete weiterhin den Boden und bemerkte, wie die Tränen erneut in seine Augen stiegen. Sie war nicht irgendein Mädchen, sie war Kyoko, die er seit mehr als vier Jahren angebetet hatte, die er hatte beschützen wollen, deren Mann er hatte sein wollen. Das wäre das gewesen, was er gewollt hätte. Eine Familie, ein normales Leben und nicht den Posten eines Mafiabosses.

»Komm ja nicht auf die beschissene Idee zu heulen, Abschaum«, sagte Xanxus und Tsuna versuchte sich erneut die Tränen aus den Augen zu blinzeln. Er wollte nicht weinen, nicht vor Xanxus. Möglicherweise würde er sich dann tatsächlich eine fangen und wenigstens das wollte er sich ersparen.

»Du bist der erste, dem ich das gesagt hab«, stellte Tsuna bedrückt fest und er konnte nicht sehen, wie Xanxus die Augenbrauen hob.

»Dass du noch nie jemand geknutscht hast? Das kann man sich auch so denken.«

Tsuna biss sich auf die zitternden Lippen und schloss die Augen, versuchte Xanxus‘ Spott zu übergehen. Dummerweise war das nicht so leicht. Er war achtzehn, unglücklich verknallt und hatte noch keine Erfahrungen gesammelt, wenn es irgendwie um Nähe und Intimität ging. Und das wollte er, das wollte er wirklich, weil er letztendlich auch nur ein normaler Junge war. »Dass sie Nein gesagt hat«, sagte er schließlich.

»Steck dir dein gewolltes Mitleid sonst wohin, Abschaum. Von mir bekommst du das sicherlich nicht«, sagte Xanxus und wahrscheinlich war es besser, dass Tsuna seinen abwertenden Blick nicht sah und den Boden geschlagen betrachtete. Er wollte kein Mitleid, er wollte einfach nur ein paar tröstende Worte. Von irgendjemand, egal ob von Gokudera, Xanxus oder dem Nachbarshund. Er wollte nur einfach irgendjemand, der ihm sagte, dass es nicht so tragisch war, dass es genug Frauen gab und dass sich alles noch ändern konnte.

Aber niemand sagte das zu ihm.

Tsuna hob die Hand, wischte sich damit über die feuchten Augen und dachte, dass er selbst schuld war. Hayato würde ihn trösten, Takeshi würde ihn aufmuntern, aber denen erzählte er es ja nicht, weil er sich nicht getraut hatte, weil er nicht wollte, dass sie sich Sorgen machten. Und ausgerechnet Xanxus tauchte hier auf und stellte ihn zur Rede. Das war doch so fürchterlich falsch.

Er versuchte ruhig durchzuatmen, hörte gedämpft die fröhliche Musik, den Gesprächspegel, der von dem Saal hierher drang, und wünschte sich, dass seine Situation besser werden würde.

»Das ist so lächerlich«, begann Xanxus irgendwann um die Stille, die zwischen ihnen lag, zu zerstören. »Du bist ein Mafioso. Wenn du etwas willst, dann nimm es dir einfach. So schwer ist das nicht, Volltrottel. Das solltest selbst du hinbekommen, vor allem wenn es nur um so etwas Banales wie einen Kuss oder eine Beziehung geht.«

Tsuna biss sich auf die Zähne und versuchte zu nicken, dummerweise wollte sich sein Körper nicht bewegen. Eigentlich sollte er Xanxus für seine Art und seine Worte verfluchen, aber letztendlich war er dankbar, dass er wenigstens mit ihm sprechen konnte. Er musste seine Sorgen irgendwie loswerden und vielleicht war es gut, wenn er das bei einer neutralen Person tat – obwohl Xanxus wohl eher negativ als neutral war.

Vorsichtig hob er den Kopf, seine braunen, gläsernen Augen lagen auf Xanxus‘ Lippen und für einen kurzen Moment kamen die Gedanken der Situation vor ein paar Minuten zurück. Wahrscheinlich lag es am Alkohol. Alles, überhaupt, dass Xanxus mit ihm sprach. Er wusste, dass er sich entwickelt und verändert hatte, seit dem Kampf in Japan, aber irgendwie war er im Moment völlig anders, als er es gewohnt war. Tsuna wusste nicht, ob er das gut, oder schlecht finden sollte.

Hatte Xanxus ihn wirklich küssen wollen? Er hatte gesagt, dass man so etwas ändern konnte und war ihm unglaublich nah gewesen, dass er seinen Atem, der nach Alkohol gerochen hatte, vernehmen hatte können. Aber letztendlich machte es keinen Sinn. Wieso sollte Xanxus so etwas tun wollen? Nein, wahrscheinlich hatte er ihn nur provozieren wollen. Wäre es wirklich Xanxus‘ Plan gewesen, hätte er es auch trotz seines Protestes gemacht. Weil man Xanxus nicht aufhalten konnte.

Ihm war warm, er konnte nicht wirklich klar denken und er fühlte sich elendig. Er wollte nicht an Kyoko denken, wollte, dass man ihn ablenkte, und letztendlich wollte er doch nur an das Mädchen seines Herzens denken. Weil er es sich zu seinem Geburtstag gewünscht hatte, weil er sich fest vorgenommen hatte, das zu tun und endlich irgendeine Person lieben zu können und zu dürfen.

Aber daraus wurde nun ja irgendwie nichts.

Es sei denn, er würde es so machen, wie Xanxus es ihm gerade geraten hatte. Aber er wollte Kyoko nicht einfach dazu zwingen, er wollte niemand lieben, die ihn nicht mochte. Zwang war etwas Grausames, aber letztendlich strebte sein Körper nach Nähe.

Und dann tat er etwas, was er nicht erklären konnte, und was auch keinen richtigen Sinn ergeben wollte. Wahrscheinlich war es seine eigene Verzweiflung und dieser komische Moment dieser absurden Situation. Und vielleicht war dieses eine kleine Sektglas doch zu viel gewesen.

Er wollte, er wollte nicht, es war so furchtbar falsch und doch schien es im Moment irgendwie die einzig richtige Lösung zu sein. Tsuna schluckte den Kloß in seinem Hals herunter, machte einen großen Schritt auf Xanxus zu und stand im nächsten Moment auf den Zehenspitzen. Er konnte noch erkennen, wie Xanxus die Augenbrauen hochhob und im nächsten Moment griff seine rechte Hand um Xanxus‘ Kragen.

Wieso er seine Lippen gegen die einer Person drückte, die ihm den Tod auf den Hals wünschte, wusste er selbst nicht so genau. Vielleicht, weil er ihn provoziert hatte, vielleicht, weil er selbst gesagt hatte, er sollte sich einfach trauen, vielleicht, weil er es angedeutet hatte, und vielleicht, weil Tsuna einfach irgendetwas tun wollte um sich nicht weiter elendig zu fühlen.

Dummerweise war der Kuss wohl nicht die klügste Idee gewesen.

Tsunayoshi konnte den harten Stoß von Xanxus‘ Händen gegen seine Brust spüren, unterbrach dadurch die Berührung ihrer Lippen, gab ein erschrockenes Geräusch von sich, stolperte zurück in den Raum und fiel nach einigen Schritten auf seinen Hintern.

Sein Herzschlag hatte erneut zugenommen und er konnte erst jetzt, während Xanxus langsam in den Raum trat, die Tür hinter ihm ins Schloss warf, realisieren, was er gerade angestellt hatte. Und gleich darauf fragte er sich, ob ihn jetzt endgültig alle guten Geister verlassen hatten.

Seine braunen Augen waren aufgerissen und instinktiv schob er sich auf dem Boden zurück, wich vor Xanxus zurück und versuchte sich zu erklären. Er hatte den Mund schon geöffnet, starrte geschockt von sich selbst hoch zu Xanxus, der alles andere als begeistert wirkte, und fand nicht die richtigen Worte.

Xanxus kam näher, Tsuna wich zurück und stieß nach einigen Augenblicken mit seinem Nacken und den Schulterblättern gegen das Sofa, das in dem Raum stand. Sein Herz schlug ihm bis hoch in den Hals, er versuchte die Angst herunterzuschlucken und starrte mit seinen ängstlichen Augen hoch zu Xanxus. »E-es tut mir… mir Leid, X-Xanxus«, brachte er panisch hervor, versuchte sein Körpergewicht gegen das Sofa zu stemmen, musste jedoch feststellen, dass sich das Möbelstück keinen Zentimeter weiter nach hinten bewegte. Und ehe er sich aufraffen konnte, um wegzurennen, zu flüchten, setzte Xanxus seinen linken Fuß neben seine rechte Seite, den rechten auf die andere.

Oh, Scheiße.

Was zur Hölle war in ihn gefahren? Wieso hatte er das getan? Tsuna hatte große Lust sich selbst zu bestrafen, aber dummerweise würde Xanxus das nun für ihn übernehmen und das würde nicht besonders gut enden. »X...Xanxus, i-ich... e-es… es tut mir Leid!«

Nur leider schienen seine Worte ihn nicht zu erreichen. Der Schwarzhaarige ging in Hocke, drückte sein linkes Knie gegen Tsunas Brust und die Panik in ihm stieg erheblich, als Tsuna bemerkte, dass er eine seiner X-Guns zog. Tsunas Atem stockte für einen Moment und seine Augen weiteten sich noch ein Stück, sahen fassungslos, ängstlich und starr gegen die schwarze Pistole.

Er wollte ihn erschießen, er wollte ihn erschießen. Oh Gott, was hatte er getan? Oh Gott, oh Gott, er wollte doch noch nicht sterben.

»Mund auf«, sagte Xanxus und Tsunas Herzschlag drohte seine Rippen zu zerbersten.

Was? Er sollte…

Tsunas Blick wanderte wieder zu der Pistole, dann panisch zurück in Xanxus‘ ausdrucksloses Gesicht und seine roten Augen, die ihn dominierend niederstarrten. Und wenige Augenblicke später, konnte er das kalte Metall an seinem Mund spüren. Reflexartig drückte Tsuna seine Lippen aufeinander und sah Xanxus mit großen Augen an, schüttelte den Kopf und gab ein Geräusch von sich, das nach einem Nein klingen sollte.

Xanxus schien das nicht zu beeindrucken, er starrte weiterhin mit einem kalten Blick zu ihm nach unten, ignorierte den flehenden, panischen Blick in Tsunas großen Augen. »Ich wiederhol mich nur ungern, Abschaum«, raunte er leise und Tsuna schluckte laut.

Er konnte doch nicht... Xanxus würde ihn erschießen wollen. Ja, es war die sicherste Methode, einen Schuss direkt durch den Kopf zu feuern, aber Tsuna hatte eigentlich nicht vorgehabt, an seinem Geburtstag zu sterben.

Und dann griff Xanxus grob um seinen Kiefer und Tsuna hob seine Hände, legte selbige um Xanxus Armgelenk und versuchte ihn von sich zu drücken, fletsche im selben Moment angestrengt die Zähne und bemerkte erst danach, dass das eine beschissene Idee gewesen war. Das Metall berührte seine Lippen und Tsuna versuchte den Kopf weg zu drehen, wurde jedoch durch Xanxus‘ festen Griff daran gehindert. Sein Puls raste, seine Angst stieg und seine Augen waren in Xanxus‘ rote gerichtet, die ihn gnadenlos ansahen.

»Mund auf, Sawada«, wiederholte er und etwas zögernd, ohne eine andere Möglichkeit zu sehen, tat Tsuna selbiges schließlich. Er spürte das kalte Metall um seine Lippen, an seiner Zunge, in seinem Mund und kniff die Augen zusammen, glaubte jeden Moment an Herzversagen sterben zu müssen. Aber Herzversagen war ihm deutlich lieber, als ein Schuss durch den Kopf.

»Schau mich an«, forderte Xanxus und Tsuna versuchte seinen Kopf zu schütteln, spürte im selben Moment jedoch, wie Xanxus die Pistole in seinem Mund nach oben bewegte. Tsuna legte seinen Kopf etwas in den Nacken und blinzelte schließlich durch seine Lider, geradewegs in Xanxus’ Gesicht.

»Du bist so fürchterlich erbärmlich«, sagte Xanxus, betrachtete ihn weiterhin und Tsuna versuchte immer noch den Griff um sein Kinn, verursacht durch den Italiener, zu lösen. »Scheinst es ganz schön nötig zu haben, mh?« Er verspottete ihn und alles, was Tsuna tun konnte, war, auf das Metall zu beißen und zu hoffen, dass Xanxus ihm nicht gleich den Kopf wegpusten würde.

Der Idiot verstand einfach nicht. Aber wahrscheinlich war Tsuna trotzdem erbärmlich. Weil er vier Jahre lang gebraucht hatte, eine Frau zu fragen, für die er wirklich Gefühle gehabt hatte, ob sie seine Freundin sein wollte. Und jetzt, wo er sogar den Segen von Ryohei bekommen hatte, er sich endlich dazu überwunden hatte, sie zu fragen, bekam er einen Korb und fühlte sich unglaublich verzweifelt.

So verzweifelt, dass er – aus welchen absurden Gründen auch immer – Xanxus geküsst hatte. Xanxus. Den Xanxus!

Den Xanxus, der ihm gerade eine Pistole in den Mund schob und wohl demnächst abdrücken würde.

Tsuna hatte Schiss. Er wollte hier weg. Am liebsten würde er einfach den Tag zurückdrehen. Anscheinend hatte er nur Fehler gemacht und das auch nur, weil er eben endlich etwas wagen wollte. Dieser Tag hatte so viele, unerwartete Wendungen genommen und Tsuna bereute vor allem die letzten Minuten.

Aber alles, was Tsuna tun konnte, war, zu Xanxus hochzusehen, ihm seine ängstlichen, großen Rehaugen zu präsentieren und ihn gedanklich anzuflehen, nicht abzudrücken.

»Weißt du, was mich davon abhält abzudrücken, Abschaum?«

Nein, Tsuna wusste das nicht, aber er war dem, was auch immer es war, verdammt dankbar.

»Deine Augen. Deine verfickten großen und unschuldigen Augen. Und wenn ich mir es recht überlege, ist diese Situation durchaus köstlicher, als der Gedanke dich tot zu sehen.«

Ach, du Scheiße. Wie viel hatte Xanxus getrunken?

Tsuna versuchte etwas zu sagen, hatte aber nicht besonders viel Erfolg und versuchte deswegen den Speichel in seinem Mund herunter zu schlucken, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Er schmeckte das kalte Metall und fragte sich, ob er dieses durchaus beängstigende und widerliche Gefühl je wieder aus seinem Mund bekommen würde.

Der Griff um seinen Kiefer wurde gelöst und Tsuna ließ gleichzeitig auch Xanxus‘ Hand los, überlegte, ob er die Hand, die die Waffe hielt, wegschieben sollte, traute sich dann aber doch nicht und die Arme fielen zurück auf den Boden. Sein Herz schlug ihm immer noch hoch bis zum Hals und seine Panik verflog nur minimal, seine braunen Augen starrten hoch zu Xanxus und er ignorierte die Wärme in seinem Gesicht.

Xanxus legte seinen freien Arm stellenweise auf den Sitz des Sofas, griff mit seinen Fingern in Tsunas braune, dichte Haare und drückte seinen Kopf zurück. Der Japaner gab ein kurzes, erstickendes Geräusch von sich und legte seinen Schädel dann zurück in den Nacken, schielte zu Xanxus und konnte sich einen flehenden Blick nicht so recht verkneifen.

Xanxus senkte seinen Kopf weiter in Tsunas Richtung, kam neben Tsunas Gesicht zum Halt. »Wenn du brav bettelst, erfüll ich dir deinen dämlichen Wunsch. Sieh das als Geburtstagsgeschenk an.«

Tsuna verstand nicht recht. Welchen Wunsch wollte Xanxus ihm denn erfüllen? Den Tod wünschte er sich gewiss nicht. Eigentlich hatte sich Tsuna für heute Abend etwas ganz anderes gewünscht und zwar…

Tsuna verstand. Er weitete die Augen und schielte nach rechts, konnte jedoch nur Xanxus schwarze Haare erkennen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit, weil er jetzt glaubte zu wissen, worauf der Kerl hinaus wollte.

Langsam hob Xanxus den Kopf und Tsuna schielte ihn hilflos aus seinen großen, unschuldigen Augen an. »Du willst es, nicht wahr, Abschaum?«

Tsuna schmeckte Metall, konnte den Geruch von Alkohol wahrnehmen und spürte eine unglaubliche, peinliche Hitze in seinem Gesicht, überall in seinem Körper. Einige Wimpernschläge vergingen und Tsuna starrte in die roten Augen von Xanxus und glaubte, unter seinem Blick zu schrumpfen.

Was wurde das hier?

»Also?«, fragte Xanxus mit seiner tiefen, leisen Stimme und Tsuna konnte nicht verhindern, dass eine Gänsehaut über seinen Rücken fuhr, als er Xanxus‘ Atem auf seiner Haut spürte. Antworten konnte er nicht wirklich und er war sich auch nicht sicher, was er antworten sollte.

»Ich helfe dir zu vergessen, Abschaum«, hörte er Xanxus dicht neben seinem Ohr und Tsuna schloss langsam die Augen, atmete durch den geöffneten Mund, drückte seine Zunge an den Lauf der Pistole, weil sie sonst nirgends Platz hatte.

Er wollte vergessen. Er wollte nicht an Kyoko denken, wollte nicht an diese inneren Schmerzen erinnert werden, aber er wusste auch nicht, ob das hier richtig war.

Nein, er war sich sicher, dass es nicht richtig war. Das hier war einfach nur falsch, aber dummerweise schien er nicht so abgeneigt zu sein, wie er eigentlich sollte.

Tsuna war sich sicher, dass er seinen achtzehnten Geburtstag nicht so schnell vergessen würde.

Vorsichtig hob er die rechte Hand, legte sie auf Xanxus‘ Knie, das noch immer gegen seine Brust drückte und öffnete die Augen, schielte zu Xanxus, dem ein leichtes Grinsen über die Lippen huschte.

Und dann wurde die Pistole in seinem Mund bewegt, Tsuna zuckte zusammen, spürte, wie das Metall unsanft gegen seine Zähne geknallt wurde und verstand, dass Xanxus die Waffe entfernen wollte, weswegen er seinen Mund ein Stück weiter öffnete. Der Geschmack des Metalls verschwand augenblicklich und Tsuna machte einige hörbare Atemzüge durch den Mund, ehe er selbigen schloss und herunterschluckte.

Tsuna wollte vergessen.

Xanxus ließ die Pistole fallen, als Tsuna seine Arme hob und plötzlich um Xanxus‘ Schultern und Hals warf und den letzten Abstand zwischen ihren Gesichtern nahm, um erneut die Lippen Xanxus’ schmecken zu können.

Er hatte keine Ahnung, was er hier tat, aber er glaubte, dass es völlig in Ordnung war, weil er sich zu seinem Geburtstag heimlich gewünscht hatte, die Nacht nicht alleine verbringen zu müssen.

Drei

Er war betrunken und dank diesen großen Rehaugen, dank diesem unschuldigen Gesicht, dank dieser absurden Idee und der Tatsache, dass Sawada, wenn er etwas im Mund hatte und ihn nur hilflos ansehen konnte, einfach fürchterlich unterwürfig war, war er jetzt wohl auch noch geil.

Xanxus war kein Typ fürs Küssen. Xanxus war generell für nichts der Typ. Er tötete und vögelte, ohne große Umschweife, ohne irgendwelche Vorspiele und vor allem ohne zu küssen. Wieso er sich nun jedoch dazu hinabließ und den Kuss, den Sawada so sanft begonnen hatte, in einen stürmischen umzuwandeln, wusste er nicht. Denn eigentlich tat er so etwas nicht.

Aber eigentlich war er auch nicht auf den nächsten Boss der Vongola scharf. Also schob er die Schuld auf den Alkohol und die Tatsache, dass er wohl betrunken war und Sawada auch nicht mehr ganz nüchtern sein konnte. Und dachte er kurz darüber nach, war es ihm eigentlich völlig egal.

Denn Xanxus war generell ein Mensch, der wenig nachdachte, wenn er sich irgendetwas vorgenommen hatte. Und eben hatte er sich vorgenommen, den kleinen Japaner flachzulegen, sodass er morgen nicht mehr laufen konnte. Und daran war Tsunayoshi eindeutig selbst schuld. Immerhin hätte er ihn nicht aufhalten müssen, immerhin hätte er ihm diese dämliche, todlangweilige Geschichte nicht erzählen müssen, immerhin hätte er ihn nicht mit diesen gigantischen Augen ansehen müssen. Denn nun hatte Xanxus Lust, dass etwas völlig anderes als seine Pistole Begegnung mit Sawadas Mund machte.

Scheiße, er hatte wirklich keine Ahnung, wieso er so einen starken Drang danach hatte, diesen Idioten zu vögeln, zu beißen, zu kratzen. Und es machte den Anschein, als ginge es Tsunayoshi nicht anders.

Es sah so aus, als hätte er nach wie vor keine Schwierigkeiten, irgendjemand ins Bett zu bekommen, selbst wenn es ein unerfahrener ‚Junge‘ war, der eigentlich verdammt viel Schiss vor ihm haben sollte, weil er ihn hatte töten wollen. Der Junge wollte wohl tatsächlich vergessen.

Xanxus würde ihm diesen Gefallen tun, weil er davon nur Vorteile hätte. Immerhin war es ihm völlig gleichgültig, wen er denn flachlegte, an wem er sich abreagierte.

Und eigentlich hatte die Sache mit Tsunayoshi doch einen verdammten Reiz. Weil er ihn so dominieren konnte; voll und ganz.

Xanxus wusste, dass er nicht der Boss der Vongola sein konnte. Aber das hieß ja nicht, dass er nicht einfach der Herrscher über Sawada sein konnte. Vielleicht bekam er ja doch das, was er wollte; über Umwege, die er irgendwie begrüßte.

Ja, er war ein kranker Bastard.

Nachdem seine Hand die Waffe hatte fallen lassen, legte er sie an die Hüfte Tsunas, der daraufhin leicht zusammenzuckte, sich jedoch nicht von dem Kuss abbringen lassen wollte. Seine Finger griffen in den weißen Stoff Tsunayoshis Hemds und mit einer gezielten Bewegung zog er selbigem, an der Seite, aus der schwarzen Anzughose.

Der Kuss schmeckte leicht nach dem schlechten Sekt, nach Tsunayoshis Panik und Angst und gleichzeitig spürte Xanxus, wie sehr der junge Mann sich anstrengte. Wie sehr er das hier wollte, wie groß sein Verlangen war. Ein weiterer Schub für sein gigantisches Ego und wenn es nach ihm ginge, könnte der Junge ihn ruhig noch ein wenig anbetteln, bevor es richtig zur Sache ging, aber letztendlich glaubte Xanxus, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis größere Blutmengen südwärts laufen würden. Und das hier war ja schon reichlich Genugtuung. Was für ein Glück Sawada doch hatte.

Für einen kurzen Moment wurde der Kuss gelöst und Xanxus hörte Tsunayoshi deutlich ausatmen, spürte den warmen Atem in seinem Gesicht und für einen kurzen Moment ließ er sich sogar zu einem Grinsen hinreißen. Xanxus konnte sehen, wie Tsuna seine Augenlider langsam öffnete, wie die Röte auf seinen Wangen zunahm und wie er aus seinen gigantischen braunen Augen zu ihm hoch sah. Tsunayoshi hatte die feuchten Lippen noch immer halb geöffnet und Xanxus fuhr mit seiner Zunge über selbige. Er war angespannt, er hatte Angst und doch konnte Xanxus sehen, dass er ein starkes Verlangen nach ihm hatte.

Er wollte vergessen. Ob das nun an dem Alkohol lag, oder an ihm, wusste Xanxus nicht und eigentlich war es ihm vollkommen egal.

Er nahm das Knie von seiner Brust, stellte es auf den Boden, neben seine Hüfte, und erneut verfestigte er den Griff um seine braunen, dicken Haare, die dafür gemacht worden waren, sie kraftvoll zu packen. Er zog seinen Kopf weiter in den Nacken und betrachtete ihn mit einem arroganten, überlegenden Blick.

Langsam wanderten seine kalten Finger unter den Stoff seines Hemdes, berührten seine zarte, unschuldige Haut. Er spürte wie Tsunayoshi unter der Berührung kurz zusammenzuckte und hörte ihn schlucken. Tsunayoshis Arme wanderten langsam zu seinen Schultern, er drückte seine Fingerkuppen in Xanxus‘ Hemd, seine Haut und der Variaboss fand, dass das hier irgendwie eine unglaubliche Genugtuung war. Tsunas Blick sprach Bände, sein Puls verriet ihm seine Gedanken; es war so fürchterlich offensichtlich.

Sawada wollte ihn. Einfach nur, weil er nicht allein sein wollte, weil er seinem menschlichen Trieb nach achtzehn Jahren endlich nachgeben wollte. Und deswegen war es wohl auch egal, dass Xanxus Xanxus und dazu noch ein Mann war. Hätte er gar nicht erwartet, dieser Idiot erstaunte ihn doch immer wieder. Und zum ersten Mal zu seinen Gunsten.

Xanxus‘ Hand wand wanderte über die warme, unberührte Haut nach oben und seine roten Augen sahen mit einem abschätzenden, überlegenen Blick hinunter zu Sawada, dessen Herz so schnell klopfte, dass Xanxus glaubte, es hören zu können.

Wie absurd diese Situation doch eigentlich war. Was für ein seltsames Bild. Aber wen kümmerte schon die Optik, wenn es um Lust, Sex und vor allem Macht ging. Vielleicht wirkte es nicht so, aber eigentlich war das hier nur ein kleines Machtspielchen, er zeigte Tsuna, dass er ohne ihn einpacken konnte, dass er ohne ihn ein Nichts war und dass er ihn brauchte. Xanxus war nicht wie die anderen Idioten, die vor ihm kuschten, Xanxus war immer anders und genau das war eine Seite, die Tsunayoshi spüren sollte.

Er war der Boss.

Er war vielleicht nicht der Boss der Vongola, aber er war mächtig genug um Tsunayoshi kontrollieren zu können. Er sollte süchtig, abhängig von ihm werden, sollte ihn anbetteln und flehen, dass er nicht gehen sollte, weil Tsunayoshi ihn brauchte.

Dieser Moment war einfach perfekt. Der Volltrottel gehörte ihm, voll und ganz. Und das würde er ihn gleich spüren lassen. Xanxus würde ihn dominieren und vielleicht würde er ja wirklich seine großkotzige Arschlochader heraushängen lassen und Tsunayoshi ein bisschen zappeln, flehen und wimmern lassen. Verlockend war dieser Gedanke allemal.

Während Xanxus‘ Hand weiter in die Richtung Tsunas Brust wanderte, zog sein Arm automatisch das Hemd weiter nach oben und Tsuna ließ seine Hände erneut ein Stück sinken, hatte seine Arme nun auf Xanxus‘ Oberarmen und sah ihn noch immer so unerfahren und naiv an, dass es fast verführerisch war. Es war deutlich zu sehen, dass Tsunayoshi nicht abgeneigt war, aber trotzdem konnte er die Angst deutlich in seinen Augen auftauchen sehen. Er hatte so etwas noch nie gemacht, er hatte wahrscheinlich nicht einmal den leisesten Schimmer, wie genau das nun ablaufen würde.

Aber das war kein Problem – zumindest keins von Xanxus. Als würde er auf die Gefühle oder Schmerzen von anderen achten. Denn Schmerzen würde er tatsächlich haben.

»X-Xanxus«, brachte Tsuna plötzlich heraus und schien etwas sagen zu wollen, was Xanxus im nächsten Moment jedoch völlig egal war, weil die Art, wie er seinen Namen gesagt hatte, nur dazu führte, dass er endlich hören wollte, wie er ihn anbettelte, wie er seinen Namen stöhnte, wie er flehte.

Oh Scheiße, er war ja so ein kranker Bastard.

Also senkte er den Kopf erneut, biss unsanft in Tsunas Unterlippe und fuhr dann mit der Zunge zu seinem Kinn, über den Hals und versenkte seine Zähne schließlich in seiner Halsbeuge. Er konnte hören, wie Tsuna Luft durch die Zähne zog und ging davon aus, dass der Biss nicht halb so schmerzlos gewesen war, wie Xanxus geplant hatte. Aber er konnte sich da schlecht einschätzen. Wenn er in Fahrt war, wurde alles, früher oder später, brutal.

Xanxus‘ linke Hand ließ endlich seine braunen, vollen Haare los, legte sie für einen kurzen Moment an den Hals, spürte den rasenden Puls an seinen Fingern und zog die Hand schließlich zu dem Krawattenknoten.

Xanxus hatte ihn - wortwörtlich – in die Ecke gedrängt, Tsunayoshi konnte ihm nicht mehr entwischen, er konnte nicht fliehen. Er war gefangen, wie ein Wildtier in einer Bärenfalle und dennoch schien es, als würde er das gar nicht wollen. Als wäre er freiwillig in diese Falle, in seinen Untergang, gelaufen.

Tsunayoshi Sawada war immer noch ein unglaublich großer Volltrottel und Xanxus nutzte das mal wieder in vollen Zügen aus.

Er löste den Biss, hob seinen Kopf ein wenig und schielte zur Seite, konnte jedoch nur die Haut Tsunas Wange und braune Haare erkennen. »An deiner Stelle würde ich nicht so laut sein«, hauchte Xanxus in sein Ohr und eigentlich war sein Satz noch nicht einmal zu Ende gewesen, als er ein dumpfes, allzubekanntes Geräusch hörte.

»VOOOOI! Nein, verzieh dich, du Idiot.«

»Vergiss es! Ich trau deinem beschissenen Boss nicht.«

»Das ist nicht mein Problem. VOI! Du nervst, verzieh dich.«

»Kannst du vergessen.«

Xanxus hob seinen Kopf, drehte ihn langsam zu seiner Schulter und schielte zur Tür, die noch geschlossen war. Diese gedämpften Stimmen waren eindeutig von Squalo und Hayato. Er verdrehte die Augen und sah zu Tsuna, dessen Röte für einige Sekunden vollkommen aus dem Gesicht gewichen war und nun einem Weißbrot glich. Der Braunhaarige holte Luft, wollte etwas sagen, jedoch wusste Xanxus selbst sehr gut, dass sich die Schritte und Stimmen immer weiter näherten.

Manchmal waren Untergebene echt unpraktisch.

Mit einem äußerst genervten Gesichtsausdruck raffte er sich auf, griff beim Aufstehen zu seiner X-Gun, die neben Tsunayoshis Bein lag und steckte sie zurück in das Holster. Auch Tsuna raffte sich etwas wackelig auf, zog die Krawatte fest und steckte das Hemd panisch in seine Hose, als die Tür schließlich kraftvoll aufflog.

Xanxus stand mit dem Rücken zur Tür und Tsuna sah, inzwischen hatte er wieder etwas Farbe im Gesicht, zu Squalo und Hayato, die in den Raum kamen und erst jetzt ihren Streit vergaßen.

»Juuudaime!«, rief er laut und empört, eilte weiter in den Raum und eilte sofort an die Seite seines Bosses. Wie ein kleiner, dreckiger Schoßhund. Xanxus konnte den Bombentrottel nicht leiden. »Alles in Ordnung?«

»J-ja«, sagte Tsuna unsicher, stotternd und sah dann kurz zu Squalo, der dem Raum einen skeptischen Blick schenkte.

»Wollte der Bastard dich umbringen?«, fragte der Silberhaarige und war bereit seine lächerlichen Dynamitstangen zu ziehen, die Xanxus ihm am liebsten in den Arsch und den Mund stecken würde.

»Nein«, sagte Tsuna prompt, schielte kurz zu Xanxus und sah dann wieder zu Gokudera. »Es ist alles in Ordnung, wirklich.«

Xanxus schnaubte nur, warf Hayato und dann Squalo einen abwertenden Blick zu. »Ihr stört.«

»Ach? Wobei denn?«, wollte Hayato wissen.

»Hayato, b..bitte, beruhig dich.« Danach wanderten Tsunas Augen zu Xanxus und der Variaboss konnte sehen, dass der Junge noch völlig durch den Wind war. »Wir reden ein anderes Mal weiter, in Ordnung?«

Oh, sieh an, der angehende Vongolaboss konnte die Sache also doch ganz gut überspielen. Feigling.

Xanxus schnaubte. »Ich wüsste nicht, was ich dir noch zu sagen hätte, Abschaum. Du kennst meine Ansicht.« Und mit diesen Worten drehte er sich um, lief an Squalo vorbei, der kurz zu Tsuna und Hayato sah, ehe er sich umdrehte und seinem Boss folgte.

»Voooi«, rief er und dummerweise hallte der leere Flur den Ausruf wider. »Um was ging es?«

»Du nervst mich«, raunte Xanxus.

Squalo schnaubte. »Voi! Dich nervt jeder. Über was habt ihr gesprochen?«

»Über nichts«, sagte er ehrlich.

»VOI! Xanx-«, weiter kam er nicht, denn Xanxus blieb urplötzlich stehen, drehte sich um und warf Squalo einen sehr wütenden Blick zu.

»Verzieh dich, Abschaum. Ich bin im Moment nicht in der Stimmung mich mit Leuten wie dir zu unterhalten, kapiert?« Seine Stimme war drohend, gereizt und nachdem er deutlich sehen konnte, wie sein Befehl Wurzeln schlug, drehte er sich wieder um und stampfte den Flur entlang, machte sich auf den Weg in sein Zimmer.

Oh, wie er sie hasste. Alle. Im Moment besonders Squalo und Hayato.

Aber wieso zur Hölle hatte er aufgehört? Er hätte einfach weiter machen sollen, aber wahrscheinlich hätte Tsuna sich dann gewehrt. Oder der Bombentrottel hätte eingegriffen.

Und jetzt war diese beschissene Feier noch beschissener, als am Anfang. Scheiße, er hatte Lust irgendetwas zu zerstören und am besten noch viele Menschen zu töten.

Er knirschte mit den Zähnen, als er die Tür öffnete, eintrat und sie kräftig ins Schloss warf.

Xanxus war so kurz davor gewesen diesem Idioten sein pazifistisches Gehirn aus dem Kopf zu vögeln, als diese zwei Momentkiller auftauchen mussten. Und jetzt hatte er wirklich, wirklich schlechte Laune.

Gegen schlechte Laune hatte Xanxus drei Mittel: Töten, vögeln oder trinken.

Betrunken war er bereits, aber die Jack Daniels Flasche auf seinem Nachttisch wirkte doch ziemlich verlockend. Gut, würde er eben noch etwas trinken. Und dann vielleicht kotzen. Vielleicht wäre der Drang, den Kopf seines Kommandanten in eine Kloschüssel zu drücken und hinunter zu spülen dann nicht mehr so groß.

Gedacht, getan. Die Sache mit dem Trinken, nicht mit Squalo.

Er saß also auf dem Bett, das fürchterlich fremd und nach Waschmittel stank, trank Whiskey aus der Flasche und trat den Nachttisch um, verfluchte die Bande von Sawada, Squalo, dieses beschissene Fest und den braunhaarigen Volltrottel.

Vielleicht auch ein bisschen sich selbst.

Es vergingen zehn Minuten, vielleicht auch eine Stunde, bis Xanxus sich dazu entschloss, dass es klüger wäre, nicht mehr zu trinken, weil er wirklich keine Lust darauf hatte zu kotzen. Stattdessen ging er lieber in das anliegende Bad, gönnte sich eine wirklich lange Dusche und während das Wasser auf seine Schultern prasselte, konnte er nicht aufhören an dieses Gesicht mit den dunkelroten Wangen und den unschuldigen Augen zu denken.

Und dann schlug Xanxus plötzlich kräftig gegen die Wand. Sofort machte sich ein pochender Schmerz in seiner Hand breit und Xanxus knurrte kaum hörbar, drehte die Dusche ab und stieg heraus.

Den erzielten Effekt hatte die Dusche nun nicht gebracht – eher das völlige Gegenteil. Jetzt war er erst recht geil auf Sawada. Aber letztendlich war ihm ja egal, wen oder was er vögelte. Würde er sich halt einfach irgendeine Frau schnappen; war ja eine seiner leichtesten Übungen.

Er trocknete sich ab, zog sich an, verzichtete jedoch auf das Jackett und ging dann zu der Tür, öffnete sie.

Vier

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  KawaiiBlueHero
2012-05-08T17:58:22+00:00 08.05.2012 19:58
Ich fasse mein Kommentar auf Kapitel drei und vier zusammen.
Es ist einfach perfekt.
Die Art wie er Tsuna anpackt(ich wiederhole mich), die ist einfach genau so wie sie sein soll.
Ich mag es, wie er sich sein bisschen Macht was er haben will doch noch irgendwie zu Eigen macht.
Und ja verdammt ich mag sogar die Art wie Tsuna handelt, wie er sich gibt und vorallem wie er sich hingibt.
Der arme verlorene Junge.
So sehr sein Herz auch gebrochen wurde, er ist ein mindestens genauso großer Masochist, wie Xanxus ein Sadist ist.
Aber einfach nur perfekt, die Vorstellung wie Xanxus ihn zusammenfaltet -die Kirsche auf der Sahne-.
Ich weiß in dieser FF nicht wen ich mehr beneiden soll von den beiden. Mir gefällt das so sehr was mit ihnen passiert und wie sie miteinander umgehen.
Es ist zu schön~
Und ich bin zwar eigentlich so garnicht groß der Fan von Happy Ends, aber irgendwie würde ich wahnsinnig gerne den "Morgen-danach" lesen.
Ganz großes Kopfkino was du mir hier mit dieser unglaublich schönen FF geboten hast.
Ich danke dir für diesen wunderschönen Abend.
Von:  KawaiiBlueHero
2012-05-08T15:03:48+00:00 08.05.2012 17:03
Uhhh~ Das zweite Kapitel *O*
Also so toll wie das geschrieben ist, werd ich heute auch noch die anderen Zwei lesen.

Ich glaube ich muss nichts über OOC-Momente sagen, denn allein die Tatsache dass die zwei sich küssen ist OOC, aber dafür danke ich dir.
Dass du so tolle Phantasie hast und das so schön aufschreiben kannst.
Wirklich ich bin kein begeisterter FF-Leser und diese FF ist einfach nur WOW.
Ich finde es toll dass sich Tsuna das recht rausgenommen hat ihn zu küssen.
-> Xanxus wollte es nicht anders, er hat provuziert und er hat ihn ermutigt.
Die Aktion mit der Gun, die hingegen war einfach nur heiß.
Dieses Kopfkino, der Hammer.
Wie er ihn angepackt hat wie er ihn sich hörig gemacht hat, das ist der wahnsinn.
Von:  KawaiiBlueHero
2012-05-08T13:56:45+00:00 08.05.2012 15:56
Es gefällt mir sehr wie du schreibst, was alles in Xanxus Kopf so im Laufe des Abends passiert.
Wie er über alles nach denkt und über welche Kleinigkeiten er sich dann doch nochmal aufregt auch wenn er schon älter geworden ist.
Ich finde sowieso, dass in diesem alkoholisiertem Zustand so einiges erlaubt ist.
Ganz toll geschrieben, lässt sich sehr angenehm lesen.
Von:  BarbieTosa
2011-07-27T14:59:08+00:00 27.07.2011 16:59
Die arme Frau.. oder Tsuna...
Kommt drauf an wer ihm jetzt über den Weg läuft. Vielleicht ja auch Gokudera?
Meeh, ich will sehen wie Xanxus seinen Kopf in die Kloschüssel steckt D:
Ist sicher n Lustiges Bild.
Muhaha, ich mag die Fanfic. sie ist so... sadistisch... und so Xanxus-Bezogen.. Gott, er bleibt halt einfach mein Liebling~ <3
Freu mich schon auf Mehr.

lG
Natsuki_
Von:  WANTED
2011-07-25T15:12:22+00:00 25.07.2011 17:12
i like<3
freu mich schon wenn du weiter schreibst, endlich mal ein Xanxus der auch handelt wie ein xanxus, damnit!
und gott, wie ich es liebe das du so schön über kyoko 'Herziehst' und alles xD'
viel zu gut
Von: abgemeldet
2011-03-12T16:38:19+00:00 12.03.2011 17:38
Also, zu allererst, Cliffhänger sind unglaublich böse.
Aber nun zum wichtigstens.
Wo ich das este Kapitel gelesen habe, dachte ich schon, wow, was geht den nun ab.
Aber das hier, hat mich ja wirklich vom Hocker gehauen. ich dacht echt, jetzt bringt Xanxus ihn um, nun ist es vorbei. Wobei, die ff dann ja kurz wäre.
Aber es ist ja nicht passiert>< Nein, sie haben sich wieder geküsst und da hörst ud wieder auf, schäm dich.

Aber, dein Schreibstill ist gut, man kann sich gut in tsuna hinein versetzten.
Ab und zu ist xanxus ein wenig ooc, aber hey, das macht der alkohol. Und mit der Knaare, das war ja eindeutig xanxus xD
ALso, ich hoffe das bald ein neues kapitel kommt!
ganz nebenbei, ich warne dich><
wehe es kommt wieder so ein cliffhänger!ò.ó
Von:  gluecklich
2011-03-11T23:58:25+00:00 12.03.2011 00:58
Zunächst, wie versprochen: deine verdiente Ladung Fangirl-Buchstabensalat.

ahglwiodkvethsdfulig4egfuitawuysduiKSÖKGÖHESROÖTGjhvo)EORZIHJKBNDJU%§()ESIOKLJg8biojkredgfhbuewitoer​kldfdhtuegdflknhv eruzkghlskdlstgerkdfnowetzgrujdkfnelwksfhdgvkj,sdjncals<kdfhg,smdEZTGKHYJDVBCKWIDGFGUhjjkg867z3iu4i5​o6zhkfglheurgihioklarehgifbugwbjnöagelrughblihd ckueg blkhs bflwjehgiukehrföliwurnicuhweiu5ihtKHF94ih6 ogidzh32oiwehfdkFIuezth2izwrhoiwfeÖHÖG§U%"OI/ZP)(IHGNÖlkfhiulehgöoeidzhlsidfhliwuekjhgnöoizsflkegauwhegöoeriziluwkehfweizsgdlikaehtöo2utegiskd​ghbuksdhgnaeriughlwegn2oewzglikhdghhlksdghiaelukthaöwoeizdghbaöeklghigekerawiughaöwozguh!!!!!!!!!!!!​!!!!!!!!"34356461°!!!!!!!1!!!!!1111111!!!!!!!!!!41809p!!!!

Hihi, hat das Spaß gemacht.

So, und nun zum Wetter!

Ach, du Scheiße. Wie viel hatte Xanxus getrunken?
PROOOOOO! Der Absatz des Kapitels. Glückwunsch dazu!

»Du bist so fürchterlich erbärmlich«, sagte Xanxus
Du ahnst nicht, wie ich gefeiert habe. 8DDDD

»Ich helfe dir zu vergessen, Abschaum«
Und hiermit kommen wir zum konstruktiven Teil! Ich hab dir ja schon gesagt, dass ich dich wegen dieser Vergessen-Sache für ziemlich genial halte, und ich möchte es hier noch einmal erwähnen. Ich halte dich wegen dieser Vergessen-Sache für ziemlich genial.
Es ist immer noch alles diskutabel, weil OoC, stellenweise. Tsuna hat schon Recht, als ihm auffällt, dass Xanxus mehr redet als normal. Aber er ist halt betrunken und ja. Deshalb ist das Ganze verzeihlich. Und die Knarren-Aktion wiederum finde ich seeehr IC, von daher passt das alles ganz gut zusammen. Meiner Meinung nach. Pro.
Prooo!


Ich glaub, ich hab meine Tastatur geschrottet.


Ja, der Porn-Part (DAS WAR NICHT LEBENSBEDROHUNG, DAS WAR PORN!) hat mich ein bisschen davon abgelenkt, dass ich auch Tsunas Aktion ein bisschen fragwürdig fand. Also, das Küssen, versteht sich. Auch er ist angetrunken, ja, und er will was wagen, und er ist abserviert worden, okay. Ich war skeptisch, weil es irgendwie doch ziemlich plötzlich kam und - glaube ich - nicht viel Zusammenhang hatte. Aber die Gründe dafür wurden ja nachher geliefert. Diese Reihenfolge lässt einen als Leser eben kurz stutzen, aber ich bin gar nicht sicher, ob das nicht sogar mal ganz gut ist. Stilistisch was anderes und so.
Ja.
Was auch immer.
Hallo, es ist ein Uhr nachts.
Von:  Nonplusultra
2011-03-09T23:31:28+00:00 10.03.2011 00:31
von: TheWrongLady Heute 00:30
Ich ignoriere mal den ersten Kommentar, weil ich nie groß Kommi schreibe xD uu. kritik. kannst du nicht von mir verlangen !
ich find's...süß. Irgendwie. auch voll coolxD
Aber warum is das Ende so offen .___.
Hätten sich ja mind. küssen können. xD

[vor allem: Bitte nur Konstruktive Kritik! Das war mal ne richtige Kritik hier xDD]

Und danke für die Widmung <3. ich mag das FF :D
Von:  gluecklich
2011-03-09T21:53:41+00:00 09.03.2011 22:53
von dem Boxer, der Xanxus extrem auf den Sack ging

<3 Danke dafür. xD

Also, es ist diskutabel. Auf den ersten Blick wirkt Xanxus tatsächlich ein wenig zu nett, aber wenn man darüber nachdenkt, kann es durchaus Sinn ergeben. Immerhin wissen wir alle nicht, wie Xanxus drauf ist, wenn er angetrunken ist (in der Serie kommt er ja nie zum Trinken, weil sein Alkohol immer kaputt gemacht wird, bevor er einen Schluck nehmen kann - armer Kerl). Und es spielt ja auch einige Jahre später, und zumindest ich finde, dass Xanxus TYL durchaus um einiges gefasster und erwachsener wirkt als im Varia-Arc. Da sind er und Tsuna ja auch auf demselben Schlachtfeld, ohne dass er ihm an die Kehle springt. Gut, da geht es zwar auch darum, die Welt zu retten, aber na ja. Im Großen und Ganzen sollte er mit den Jahren doch etwas zivilisierter werden.
Von mir hast du also grünes Licht! 8D (Haha, als ob du das bräuchtest.) Solang Xanxus jetzt nicht die ganze Zeit so bleibt und wieder "normal" wird, sobald er nüchtern ist, ist für mich alles in Butter.

Und 27X geht sowieso immer. OMNOMNOM! Solltest du jemals eine literarische Rechtfertigung für dieses Pairing brauchen, schreibe ich dir gerne einen Essay darüber, wie sehr Xanxus jemanden wie Tsuna über sich braucht! |DDD


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