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Gekreuzte Wege

von

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So, ich weiß, es hat lange gedauert, viel zu lange, aber es ist da. Und demnächst wird es definitiv nicht mehr so lange dauern.^^ *entschuldigungskekseverteil*
 

Also dann hoffe ich doch, dass es euch gefällt, würde mich natürlich megamäßig über Kommis freuen, also vielleicht könnt ihr euch ja zu einem hinreißen lassen? xD
 

Viel Spaß!
 

_______________________
 


 

Der Atem des anderen Mannes war heiß, als er über sein Ohr streifte und seichte Schauer über seine Haut laufen ließ. Hände streichelten sanft seinen Bauch und zogen ihn dabei näher an die breite Brust.

Er war noch vollständig bekleidet, hatte aber dennoch das Gefühl sein Rücken würde durch den Kontakt mit dem beinahe komplett nackten Mann hinter ihm verglühen.

Eine Zunge fuhr über seinen Hals und entlockte ihm ein heiseres Keuchen, während kundige Hände langsam begannen sein Hemd aufzuknöpfen und dabei jeden Zentimeter seiner Haut zu ertasten. Seine Knie waren weich und drohten wegzukippen, als Zähne sich in seinen Nacken bohrten. Seine Hände suchten Halt an der Tür vor ihm.
 

Alle Gedanken, die vorher noch in seinem Geist schwirrten und ihn davon überzeugen wollten, dass das hier wahrhaft keine gute Idee wäre, hatten sich nun vollständig der Lust ergeben, die durch seine Adern zu streifen schien, die sein Blut zum Kochen brachte, seinen Puls zum Rasen.

Allein die Küsse, die sie zu Beginn getauscht hatten, ließen ihn hart werden.

Ein kehliges Stöhnen entwich ihm, als er die Erregung des anderen Mannes an seiner Rückseite spürte, während eine Hand völlig unerwartet über seinen Schritt strich. Er warf den Kopf zurück und drängte sich näher an die willkommenen Finger, die ihm so unglaubliche Schauer über den ganzen Körper jagten. Obwohl er diese wundervollen Berührungen nur durch den Stoff seiner Hose spürte, brachten sie ihn schier um den Verstand.

Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie ihn über die Klippe schicken würden…
 

Keuchend erwachte Sanji.
 

Es war schon wieder passiert…

Wie sooft in letzter Zeit.
 

Er hatte erneut einen dieser unglaublich realistischen Träume von dieser einen Nacht mit Zorro gehabt. Und abermals hatte er ihm einen Orgasmus beschert. Nur der bloße Gedanke an die eben erlebte Erinnerung ließ ihn sofort noch einmal hart werden.
 

Sanji schloss die Augen und ließ den Kopf auf den Tisch in der Kombüse sinken, an dem er vor wenigen Stunden über einer Flasche Wein und seinen trübsinnigen Gedanken eingeschlafen war.
 

Seit dem Tag, an dem Zorro und er dieses Gespräch geführt hatten draußen an Deck, an dem der Mann, den er liebte - ja, er begehrte ihn nicht nur, er liebte ihn, für all das, was er war, für all die Gefühle, die er in ihm auslöste - ihn einen Freund genannt hatte, überfielen ihn diese unbeschreiblich intensiven Träume.
 

Er traute sich ja nicht einmal mehr in ihrer Kajüte zu schlafen, seit er einmal durch die Wellen seiner Erregung aus der Hängematte gefallen war und vorher noch den halben Raum wach gestöhnt hatte. Er hatte es auf einen Albtraum geschoben. Sie glaubten ihm, das hoffte er zumindest. Zorro hatte Nachtwache gehabt, zum Glück…
 

Seitdem schlief er schlecht bis überhaupt nicht, aber auf keinen Fall mehr in Gesellschaft der anderen.
 

Ein Seufzen schlich sich über seine Lippen, gefolgt von einem hohlen, traurigen Lachen. Er war wirklich erbärmlich, und immer noch hart.

Tränen stiegen ihm in die Augen.

Wie hatte es nur soweit kommen können?
 

Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Seine Gefühle schienen ihn zu regieren. Sie ließen ihn konfuse Dinge sagen, ohne Grund ausrasten, Fehler beim Kochen machen. Nachdem was die letzten Tage so passiert war, mussten seine Freunde ihn wirklich für verrückt halten.

Er benahm sich ja auch völlig verrückt…
 

Er setzte sich wieder etwas mehr auf und stützte sein Gesicht mit beiden Händen. Stumme Tränen liefen über seine Wangen. Vor seinem inneren Auge ließ er gerade die Ereignisse der letzten Tage Revue passieren. Sie strömten auf ihn ein, ohne dass er ihren Schwall aufhalten konnte, sie brachen einfach hervor…
 

Da war Nami, wie sie ihn fragte, ob er ihr nicht etwas zu trinken bringen könnte und er nur ein tonloses „Hol dir doch einfach selbst was, ok?“ hervorbrachte und die Kombüse, ohne eine Antwort abzuwarten, verließ.
 

Dann sah er den Moment vor sich, in dem er seinen hungrigen und daher anstrengenden Kapitän mit einer Pfanne beworfen hatte und ihn anschnauzte, dass, wenn er noch einen Laut von sich geben würde, er sich selbst etwas zum Essen machen könnte.

Er seufzte. Nicht einmal seine Gerätschaften waren ihm noch heilig…
 

Vor zwei Tagen dann hatte er gedankenverloren einen Kuchen gebacken und tatsächlich Zucker und Salz verwechselt.
 

Und dann war da Zorro.

Überall in seinen Gedanken.

In beinahe jedem Bild.
 

Zorro, wie er draußen an Deck trainierte, um die Mittagszeit, in schweißtreibender Hitze, ein sanfter Film lag auf seiner Haut, seine Muskeln zuckten leicht unter der Belastung, ein seichtes Keuchen verließ seine Lippen.
 

Zorro, angelehnt an der Reling, schlafend, seine geliebten Schwerter griffbereit, seine Gesichtszüge entspannt, sein Mund leicht geöffnet.
 

Zorro, der am Tisch saß, sein Essen langsam inspizierte und zu sich nahm, ohne sich ablenken zu lassen, nur ab und an unterbrochen von Ruffy, der versuchte etwas zu stibitzen, aber stets vorher aufgehalten wurde, dabei immer der Letzte am Tisch war.

Sanji wusste dieses Bild nicht zu interpretieren, wusste nicht, ob Zorro sein Essen auf diese Weise genoss oder einfach nur misstrauisch war…
 

Und dann natürlich Zorro, wie er über seine Wange strich.

Zorro, als er ihn einen Freund nannte.

Zorro, der ihn küsste und ihm den Himmel zeigte.
 

Schlagartig war der Gedanke an seinen eben erlebten Traum wieder präsent. Es war wirklich zum verrückt werden. Er schaffte es einfach nicht, seine Sinne auf etwas anderes als diesen Mann zu konzentrieren.
 

Seufzend wischte er sich die Tränenspuren von den Wangen und erhob sich langsam. Er würde erst einmal eine Zigarette brauchen. Schwerfällig, da seine Glieder noch etwas steif durch die unbequeme Schlafsituation waren, verließ er die Kombüse und sog die seichte Meeresbrise tief in seine Lungen. Es war angenehm warm, trotz dessen es schon tief in der Nacht war. Der Himmel war klar und man konnte ein Meer von funkelnden Sternen bewundern.
 

Langsam schritt er auf die Reling zu und stützte sich darauf ab, während er eine Zigarette an seine Lippen führte und sie entzündete. Sogleich nahm er einen intensiven Zug und sog den Rauch tief in seine Lungen. Nachdem er die weißen Schwaden durch die Luft verströmt hatte, stahl sich ein schwaches Lächeln auf seine Züge.
 

Nami hatte sich neben ihm gegen das Holz gelehnt und betrachtete ihn stumm. Ihr Blick war musternd und gab ihm das Gefühl, sie könnte direkt in seine Seele blicken.

Sie wusste es.

Sie wusste, dass er nicht so war, wie er vorgab zu sein.

Er spürte es an ihrem Blick, an ihrer Haltung, daran, wie sie ihre Hand auf seinen Arm legte und kurz Druck ausübte.

Er war ihr noch eine Entschuldigung schuldig.
 

„Was ich neulich gesagt habe…es tut mir leid, ich war mit meinen Gedanken einfach woanders…“
 

„Ach, ich bitte dich Sanji, als müsstest du dich dafür entschuldigen.

Ruffy allerdings ist wirklich erschrocken, als du ihn mit der Pfanne beworfen hast. Vielleicht solltest du ihm sagen, dass alles in Ordnung und es nicht seine Schuld ist, es macht ihn traurig, wenn er das Gefühl hat für die schlechte Laune bei seinen Freunden der Grund zu sein, du weißt ja, wie er diesbezüglich ist.“
 

Ja, das wusste er. Und es bescherte ihm ein schlechtes Gewissen seinen sonst so überschwänglich fröhlichen Kapitän ins Grübeln gebracht zu haben. Es war nicht seine Schuld gewesen. Er würde mit ihm sprechen müssen.

Immer noch konnte er Namis intensiven Blick auf sich spüren. Bisher hatte er es nicht geschafft ihn zu erwidern. Er nahm einen weiteren tiefen Zug aus seiner Zigarette und sah auf. Sie lächelte leicht.
 

„Du hast dich verändert…“
 

Sie hatte recht.

Natürlich hatte sie es bemerkt.

Sie mag zwar manchmal den Anschein erwecken, sich lediglich für ihre Reichtümer und Karten zu interessieren, dennoch konnte sie vermutlich mehr zwischen den Zeilen erkennen, als jeder andere auf diesem Schiff. Sie hatte nur zeitig gelernt, dass man sein Herz nicht auf der Zunge tragen sollte.
 

Er richtete seinen Blick wieder auf das weite Meer. Ein trauriges Lächeln lag auf seinen Lippen.
 

Sie hatte recht.

Er hatte sich verändert.
 

Ihre ungewohnt sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken…
 

„Ich weiß, wir kennen uns an und für sich noch nicht sehr lange, aber irgendetwas ist anders. Seit ein paar Tagen ganz besonders. Aber diese Traurigkeit in deinen Augen, die war von Anfang an da.“
 

Er zuckte bei diesen Worten leicht zusammen. Wie hatte sie das bemerken können? Niemand hatte es je bemerkt. Er dachte, dass er es bisher eigentlich erfolgreich verbergen konnte. Anscheinend konnte er es nicht…

Erschöpft schloss er seine Augen.
 

Tröstend strich Nami über seinen Arm.
 

„Keine Angst, ich denke nicht, dass es jemand mitbekommen hat. Aber ich habe jahrelang denselben Blick aufgesetzt, ich weiß ihn zu deuten. Ich weiß, wie er sich anfühlt. Ich weiß, dass er bedeutet, dass du nicht bereit dazu bist, seine Ursache mit jemandem zu teilen. Das kann ich nicht ändern. Und das ist in Ordnung. Aber ich habe Angst. Um dich. Davor, dass du dich selbst verlierst. Du hast dich verändert, Sanji…“
 

Sie hatte recht.

Natürlich hatte sie recht. Er wusste das.
 

Aber es jetzt von jemand anderem zu hören, machte es irgendwie unmittelbar greifbar. Ihm war bewusst, dass es so nicht weitergehen konnte, dass er sich so immer weiter einigeln würde, sich jeden Tag ein Stückchen mehr verlieren würde. Und wenn er sich selbst nicht mehr sehen konnte, wie sollte es dann ein anderer können?
 

Aber er hatte Angst. Angst davor, was passieren könnte, was nicht passieren würde. Ob er daran zerbrechen würde? Manchmal schien es einfacher, nicht zu handeln…
 

Er erschrak, als er spürte wie sich Nami leicht an seinen Rücken lehnte und ihn umarmte. Er war so in Gedanken versunken, dass er ihre Bewegungen gar nicht wahrgenommen hatte.

Sie war warm.

Und plötzlich fühlte er sich sicher.
 

„Weißt du, ich hatte damals so viel Angst. Davor, Gefühle zu zeigen beziehungsweise sie auch nur zuzulassen. Davor, was passieren würde, wenn ich jemanden an mich heranlassen würde. Davor, mich bei diesen dämlichen Piraten, die da plötzlich in mein Leben getreten waren, zuhause zu fühlen. Ich dachte, ich müsste immer stark sein. Dass ich das, was ich liebte, nur beschützen könnte, wenn ich allein blieb.

Ruffy ist ab und an echt ein Volltrottel und so unglaublich naiv und gutgläubig, dass ich ihn manchmal dafür schlagen könnte.“ Sie seufzte. „Aber ich habe etwas von ihm gelernt: Manchmal müssen wir mutig sein, vor allem dann, wenn wir am meisten Angst haben. Damit wir für das, was uns wichtig ist, aufstehen und kämpfen. Denn wenn wir es nicht versuchen, könnten wir es schneller verlieren, als wir glauben…“
 

Vor seinem inneren Auge tauchte ein Schwall von Erinnerungen auf.

Er sah plötzlich Ruffy vor sich, wie er für das Baratie, für ihn, obwohl er doch eigentlich gar nichts von ihm wusste, obwohl sie keine Freunde waren, gekämpft hatte, sein Leben riskiert hatte, mit unumstößlicher Entschlossenheit.
 

Er sah Jeff, der ihm das Leben gerettet hatte, ohne an sich selbst zu denken, so, wie ein Vater für seinen Sohn sorgen würde.
 

Und er sah Zorro, wie er gegen Falkenauge antrat, wie er beinahe draufgegangen wäre, dabei immer noch voller Stolz, innerlich so unglaublich stark.
 

Sie hatte recht…Wie oft hatte er diesen Gedanken nun eigentlich schon gehabt?
 

Nami entfernte sich wieder etwas von ihm, er spürte lediglich ihre Hand, die sie auf seinen Rücken legte.
 

„ Weißt du, da ist eigentlich nur eine Sache, über die du nachdenken solltest, Sanji. Wir sind Piraten. Wir haben alle einen Traum für die Zukunft. Aber dennoch könnte jeder Tag der letzte sein. Schon morgen könnte es zu spät sein. Denn am morgigen Tag ist heute bereits gestern. Wie würdest du dich fühlen?“
 

Ein letztes Mal strich sie sanft über seinen Rücken. Sie wünschte ihm eine gute Nacht, schenkte ihm ein selten sanftes Lächeln und ging in Richtung ihres Zimmers.
 

Sie hatte Recht. Diese erneute Einsicht brachte ihn dazu, ein Lächeln nicht unterdrücken zu können.

Es war an der Zeit mutig zu sein, auch wenn er Angst davor hatte, was passieren würde. Aber sobald er sich selbst verlor, hatte er sowieso verloren.

Es war an der Zeit sich wiederzufinden.
 

Ein Knarren hinter ihm, ließ ihn erschrocken zusammenfahren. Er drehte sich um und suchte nach dem Ursprung, der ihm auch gleich ins Auge fiel. Wenige Meter entfernt stand er, mit einer vollen Flasche Sake in der Hand.

Sie sahen sich einfach nur an. Er konnte keine Regung in Zorros Gesicht ausmachen, seinen Blick nicht deuten, aber er spürte, wie sein Herz aus seiner Brust zu springen drohte.

Dann wandte sich der Schwertkämpfer abrupt ab und ging Richtung Krähennest, um seine Nachtwache zu anzutreten.
 

Freunde.

Das waren sie.
 

Aber es reichte nicht.
 

Vermutlich würde es nie reichen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2013-03-19T18:51:16+00:00 19.03.2013 19:51
Hey ^_^

oh *schnüff* Sanji tut mir leid, das er Zorro immer
vor der Nase hat, aber er ihn niemal erreichen kann.
Das ist ein schweres Los. Ob es ihm jetzt besser geht,
weil Robin alles weiss/erraten hat?

Ich drücke ihm die Daumen, das es klappt und er nicht
verzweifelt.

CuCu Jyorie

Von:  Sid_Vicious
2011-08-16T20:04:26+00:00 16.08.2011 22:04
Also los gehts:
Zuerst mal...ENDLICH gehts weiter juhuuuu! Dann habe ich an einer Stelle Tränen gelacht. Ich weiß nicht, ob es von dir beabsichtigt war, aber dieser Absatz ist so lustig:
Dann sah er den Moment vor sich, in dem er seinen hungrigen und daher anstrengenden Kapitän mit einer Pfanne beworfen hatte und ihn anschnauzte, dass, wenn er noch einen Laut von sich geben würde, er sich selbst etwas zum Essen machen könnte.
Er seufzte. Nicht einmal seine Gerätschaften waren ihm noch heilig…


Ich mein, er denkt dran, wie er Ruffy mit ner Pfanne bewirft und stellt dann fest, dass ihm nichtmal seine Gerätschaften mehr heilig sind. Toll xD

Weiter finde ich die Beschreibungen von Zoro sehr gut. Ich konnte mir bei jeder einzelnen richtig bildlich vorstellen, wie er dabei aussieht. Und genau so muss es ja wohl sein:))

Jau und über das Ende des Kapis brauch ich nix weiter zu sagen, als: Na los Sanji, mach dich ran an den Knaben^^

Bin gespannt und lieb dich *knuuutscha*
Von:  -Rina-
2011-06-27T10:10:46+00:00 27.06.2011 12:10
hab gerade angefangen deine FF zu lesen
du hast einen wirklich schönen Schreibstil, ich konte mich richtig gut in deine Story hineinversetzen
hihi und dann auch noch mit einem meiner lieblings Pairings :D

und bitte bitte schreib schnell weiter *___*



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