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Welcome to Hetalia-Academy!

der (un-)gewöhnliche Alltag einiger Teenager
von

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Ferienreif

Ferienreif
 

Adnan war ein verdammter Idiot. Nicht, dass Heracles das nicht schon früher gewusst hätte, aber Adnan schaffte es immer wieder ihn auf die Palme zu bringen.

Im Moment schien der Tag an dem sie in halbwegs friedlichem einvernahmen im Café gesessen hatten unrealistisch weit entfernt. Gut, nach circa zehn Minuten hatte Adnan wieder seine üblichen Beleidigungen angefangen, aber bis dahin hatten sie sich doch vernünftig unterhalten.

Jetzt schien diese Vorstellung einfach nur bizarr. Vor allem nachdem Adnan Heracles sein Sport-T-Shirt geklaut hatte. Das mit den Katzen.

Dabei war es sein Lieblings-T-Shirt!

Die Tür der Umkleidekabine ging auf und ein gelangweilt wirkender Adnan stand im Türrahmen.

"Der Alte Fritz sagt du sollst endlich kommen"

Heracles funkelte ihn nur wütend an.

"Wo ist mein T-Shirt?" Fragte er ernst.

Adnans Gesichtsausdruck änderte sich nicht.

"Woher soll ich das wissen. Vielleicht hast du es zu Hause liegen gelassen?"

Heracles schnaubte verächtlich.

"Jetzt tu nicht so!"

Adnan lächelte kaum merklich und hob abwehrend die Hände.

"Ich weiß gar nicht was du meinst."

Heracles warf ihm einen ungläubigen Blick zu und verschränkte die Arme vor der nackten Brust.

Einige Sekunden lang sahen sie einander nur an, dann grinste Adnan breit, griff nach seiner eigenen Sporttasche, zog ein T-Shirt heraus und warf es Heracles an den Kopf.

"Hier. Ich hab dein Kätzchen-T-Shirt nicht, aber du kannst das da anziehen. Ich habe immer zwei dabei."

Heracles sah ihn noch einige Sekunden lang böse an, dann griff er nach dem T-Shirt und zog es sich über den Kopf. Es war ihm ein wenig zu groß und er zupfte nervös daran herum.

Es roch nach Adnan. Das war naheliegend, aber trotzdem irritierte ihn der Gedanke ein wenig.

Adnan beobachtete ihn währenddessen mäßig interessiert.

Heracles warf einen flüchtigen Blick auf sein Spiegelbild und als er erhobenen Hauptes an Adnan vorbei schritt grummelte er ein kaum hörbares "Danke".

Er war zwar noch immer davon überzeugt, dass es Adnan war, der sein T-Shirt versteckt hatte, aber immerhin hatte er jetzt etwas zum anziehen, alles andere konnte er später klären.

Als sie die Turnhalle betraten hob Herr Friedrich skeptisch eine Augenbraue, sagte jedoch nichts und bedeutete ihnen mit einer Geste sich zu den anderen auf die Bank zu setzen.

Herr Patroklos räusperte sich und kratzte sich unsicher am Hinterkopf "Also, wo war ich?" Setzte er an.

Er wurde noch immer schrecklich nervös, sobald er vor der Klasse stand.

"Ah, ja. Dies ist die erste Stunde, die ich allein betreuen darf." Es schien nicht, als ob dieses fragwürdige Privileg ihn sonderlich erfreuen würde.

"Wir werden jetzt also nach draußen gehen und dort noch einmal für den Weitsprung üben." Sein Blick wanderte zu Herrn Fritz herüber, der ermutigend lächelte. "Nächste Stunde ist dann die Leistungskontrolle." Herr Fritz nickte, ungerührt vom genervten Stöhnen seiner Schüler. "Jedenfalls." Versuchte Herr Patroklos den Faden wieder auf zu nehmen. "Werden wir danach beginnen Kugelstoßen zu üben. Also, los geht's!"

Eine gute Stunde später standen sie in der inzwischen etwas kühleren Luft, des anbrechenden Herbstes.

Heracles bereute es, sich keine lange Hose mitgenommen zu haben, doch das war aktuell nicht sein dringendstes Problem.

Gerade hatten sie mit dem Kugelstoßen begonnen und mal wieder war er fest entschlossen Adnan eins rein zu würgen. Er hatte auch nicht schlecht geworfen, schließlich war Kugelstoßen eine seiner Stärken, doch Adnan war auch nicht schlecht und hatte ihn leider übertrumpft, wenn auch nur um wenige Zentimeter. Jetzt musste er eine neue Möglichkeit finden ihn zu schlagen.

Plötzlich stand Adnan an seiner Seite, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, den Blick in die Ferne gerichtet und schweigend.

"Was hältst du von einem kleinen Wettrennen?" Fragte er schließlich.

Perfekt

Heracles runzelte irritiert die Stirn.

"Bist du tatsächlich der Ansicht du hättest eine Chance gegen mich?"

"Wir werden ja sehen." Grinste Adnan breit. "Bis zum Schultor und zurück."

Heracles nickte.

"Eins, zwei, drei."

Gleichzeitig sprinteten sie los, ignorierten Herrn Patroklos' empörte Rufe und das anfeuernde Geschrei ihrer Klassenkameraden. Sie waren gleichzeitig am Schultor, machten gleichzeitig kehrt und wollten zurück sprinten und kamen beide gleichzeitig stolpernd zum stehen, weil ein milde lächelnder Kiku ihnen den Weg versperrte.

"Verzeihung." Bat er etwas überrascht.

"Was macht ihr hier? Habt ihr keinen Unterricht?"

Heracles kratzte sich verlegen am Hinterkopf und Adnan murmelte etwas Unverständliches.

"Also" Erklärte Heracles schließlich und räusperte sich. "Wir gehen dann wieder zu Sport."

Adnan nickte.

"Na dann." Erwiderte Kiku lächelnd. "Wir treffen uns nach der Schule, ja?"

Die beiden nickten und machten sich auf den Weg zurück zum Unterricht.

Ein zorniger Herr Patroklos erwartete sie und von seiner Unsicherheit war kein bisschen mehr zu spüren.

Die restliche Viertelstunde des Unterrichts verbrachten sie mit einer mittellangen, lautstarken Standpauke.
 

Arthur gähnte, schloss die Augen und lehnte sich gegen den Baum, der hinter der kleinen Mauer stand, auf der er saß. Er hatte zwar nur eine Viertelstunde Pause, aber er brauchte ja auch nur ein wenig Ruhe, dann könnte er endlich wieder geradeaus denken.

Mann! Er sollte sich wirklich angewöhnen früher ins Bett zu gehen. Aber jetzt ging es ja nur um ein wenig Ruhe...

"ARTIE!" Rief eine inzwischen wohl bekannte, gut gelaunte Stimme quer über den halben Schulhof hinweg.

Stöhnend öffnete Arthur die Augen wieder und richtete sich auf.

"Hi." Murmelte er so leise, dass der auf ihn zu rennende Alfred es gar nicht hören konnte. Als er nach Atem ringend neben Arthur zum stehen kam, drückte Alfred ihm strahlend einen Kaffeebecher in die Hand und setzte sich neben ihn auf die Mauer.

"Hier. Da du vermutlich wie immer zu wenig geschlafen hast, dachte ich, ich bin heute dein Held und rette dir das Leben" Er tunzelte die Stirn und zuckte dann mit den Achseln. "Oder zumindest den Tag."

"Danke." Seuftzte Arthur und nahm erleichtert einen großen Schluck aus dem warmen Becher.

Schreckliches Zeug, aber er konnte es wirklich gut gebrauchen. Alfred stellte indessen seinen eigenen Becher neben sich auf die Mauer und wandte den Blick zum Schulhof. Arthur gänte erneut und rieb sich die Augen.

"Wieso starrt der dort uns so an?" Fragte Alfred und deutete ungeniert auf eine Gruppe von Jungen, die ein gutes Stück von ihnen entfernt stand.

"Man zeigt nicht mit dem Finger auf Leute." Ermahnte Arthur automatisch, wenn auch in wenig überzeugtem Tonfall und folgte Alfreds Blick.

Dort standen Francis, Gilbert, Antonio und ein Junge, der Alfred erstaunlich ähnlich sah, doch keiner von ihnen sah herüber.

"Jetzt hat er weggesehen." Erklärte Alfred gelangweilt.

"Wer war es?" Fragte Arthur und versuchte möglichst uninteressiert zu klingen.

"Der blonde Schönling."

"Ach?" Fragte Arthur und biss sich auf die Unterlippe.

Er würde nicht nach fragen. Es war ihm ohnehin nicht wichtig.

In dem Moment sah Francis wieder zu ihnen und fing Arthurs Blick auf. Schnell wandte er sich wieder ab.

Hatte Arthur sich das eingebildet oder hatte Francis heute ausgesprochen schlechte Laune?

"Wieso sieht er dich an?" Nuschelte Alfred, der sich gerade ein Kaugummi in den Mund geschoben hatte, kaum verständlich .

Arthur warf nur einen flüchtigen Blick auf die angebotene Packung und lehnte sie kopfschüttelnd ab, dann richtete er seinen Blick wieder auf Francis' Rücken.

"Keine Ahnung. Der Frosch hat nicht genug Hobbys." Murmelte er schließlich stirnrunzelnd.

Dann wandte er den Blick entgültig ab und sah zu Alfred, der inzwischen einen Block aus seiner Schultasche heraus geholt hatte und ihn mit unleserlichen Hyroglyphen vollkrakelte.

"Was ist das?" Fragte Arthur. Er wollte vermeiden, dass sich das Gespräch weiterhin um Francis drehte.

"Meine Englischhausaufgaben." Erwiderte Alfred gelangweilt.

Arthur schnaubte ungläubig und legte den Kopf leicht schräg bei dem Versuch etwas zu entziffern.

"Das musst du aber nicht abgeben, oder?"

Alfred nickte gedankenversunken, während er rasch den Satz zu Ende schrieb. Schwungvoll setzte er einen Punkt, der eher zu einem Strich wurde, und strahlte Arthur selbstzufrieden an.

"Fertig." Verkündete er stolz.

"Das ist kaum eine halbe Seite." Kritisierte Arthur.

Alfred zuckte gleichgültig die Achseln.

"Ist doch bloß Englisch." Erwiderte er, was ihm einen kräftigen Schlag gegen den Hinterkopf einhandelte.

"Englisch ist ein Hauptfach und du tätest gut daran dir wenigstens etwas mehr Mühe zu geben."

"Ja, ja." Winkte Alfred lässig ab, nahm seinen Becher wieder in die Hand und stürzte den restlichen Inhalt in einem Zug herunter.

"Wie auch immer. Solange ich bestehe ist doch alles gut."

Arthur runzelte die Stirn.

"Wie du meinst, aber bevor du durchfällst kommst du zu mir, in Ordnung?"

Alfred nickte gleichgültig und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Schulhof zu.

Arthur zuckte mit den Achseln. War ja nicht sein Problem.

Wieder fiel sein Blick auf Francis, der schon wieder zu ihnen herüber sah.

Er hatte eindeutig schlechte Laune. Extrem Schlechte Laune.

Was hatte der Frosch denn jetzt wieder für ein Problem?
 

"Scheiße, man, ich brauch endlich Ferien." Stöhnte Simon und lehnte sich mit geschlossenen Augen auf seinem Stuhl zurück.

"Simon, würden Sie die Güte besitzen mit Ihrer erstaunlichen Intelligenz die Arbeit Ihrer Gruppe zu bereichern?"

"Allein meine Präsenz ist doch Motivation genug." Grinste Simon die Lehrerin an, die wie aus dem nichts direkt neben ihm aufgetaucht war. Er winkte jedoch rasch ab und tat zumindest so als würde er mitarbeiten, bevor sie ihn erneut ermahnen konnte.

"Kannst du nicht etwas unauffälliger nichts tun?" Zischte Lukas nachdem die Lehrerin einige Schritte weitergegangen war.

"Auf der anderen Seite könntest du natürlich auch gleich mitarbeiten." Ergänzte Emil.

"Ah." Simon schüttelte den Kopf. "Ohne mich kommt ihr doch viel schneller voran."

"Wie wahr." Murmelte Lukas grinsend.

"Hier." Sagte Emil und drückte Simon ein Blatt Papier in die Hand. "Du kannst wenigstens ordentlich aufschreiben, was wir schon haben. Das dürfte nicht zu viel verlangt sein."

Simon nickte gelangweilt und schrieb die Gleichungen von dem Blatt Papier ab, das Lukas ihm hingeschoben hatte.

"Aber ich brauche wirklich endlich Ferien!" Raunte er halblaut nachdem er eine halbe Minute lang geschwiegen und den beiden anderen zugehört hatte.

"Nur noch drei Wochen." Versuchte Emil ihn zur Ruhe zu bringen.

"Nicht Mal." Erwiderte Lukas. "Zwei ein halb. Hälst du das aus?" Wandte er sich an Simon.

Dieser nickte strahlend.

"Was machen wir in den Ferien?"

"Keine Ahnung." Gähnte Emil und zuckte mit den Achseln. "Mach du doch einen Vorschlag."

Simon runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach während sich Lukas und Emil wieder der Arbeit zuwandten.

"Wir könnten Zelten gehen." Unterbrach er nach kurzer Zeit wieder die geflüsterte Unterhaltung.

Emil rollte genervt mit den Augen.

"So kurzfristig? Das ist Schwachsinn."

Die Lehrerin warf ihnen einen strengen Blick zu.

"Na gut." Wisperte Simon. "Aber dann machen wir es in den Osterferien."

Das war keine Frage, es war eine Feststellung. Nicht das Simon jemals wirklich fragen würde.

Wieder war er einige Zeit ruhig bis er ein Blatt aus seinem Hefter zog, es umdrehte und begann auf die Rückseite Vorschläge zu kritzeln, sie wieder durch zu streichen, nachdenklich, auf der Suche nach Inspiration durch den Klassenraum zu starren und neue Vorschläge hin zu kritzeln.

Schließlich, während eine der Gruppen ihre Ergebnisse vorstellte schob er Lukas das Blatt zu.

"Hier." Flüsterte er. "Was meinst du dazu?"

Lukas warf einen Blick auf das kaum lesbare Gekritzel, dass die Seite bedeckte, griff nach einem Stift und begann damit sämtliche Ideen durch zu streichen die entweder lebensgefährlich oder illegal waren.

Schließlich schob er die Liste Emil zu, der sie skeptisch beäugte, schließlich faltete und in seine Hosentasche steckte.

"Das klären wir nach der Stunde zischte er, doch seine Worte gingen im schrillen klingeln der Schulglocke unter.

Emil zog den Zettel wieder aus der Tasche und entfaltete ihn.

"Also" begann er, während sie zu dritt den Klassenraum verließen. "Wir werden kein Bungeejumping machen und wir werden nicht dein Zimmer aufräumen, Simon."

Simon seufzte ergeben und nickte. "Fein. Was können wir den machen?"

Emil betrachte stirnrunzelnd den Zettel und nickte nachdenklich. "Wieso hast du den Zoo nicht durchgestrichen, Lukas?"

"Das ist doch nicht illegal" Erklärte Lukas achselzuckend "und lebensgefährlich auch nicht."

"Für normale Menschen vielleicht nicht."

Simon wirkte beleidigt. "Aber mit mir, oder wie?"

"Ich fürchte schon." Erwiderte Emil achselzuckend.

"Und was machen wir dann die ganzen Ferien lang?" Fragte Simon noch immer ungehalten.

Emil zuckte gleichgültig mit den Achseln.

"Auf dem Spielplatz abhängen?"

Lukas grinste.

"Machen wir je etwas anderes?"
 

"Und, was habt ihr in den Ferien vor?" Beendete Antonio eine ausführliche Schilderung seiner Pläne mit Lovino.

Doch Francis hörte nur mit halbem Ohr zu. Sein Blick war auf Arthur gerichtet, der gerade seinem neuen Freund Alfred (er dachte den Namen mit so viel Verachtung wie überhaupt möglich) die Schuluniform richtete.

Gab es nicht noch andere Menschen auf dieser Welt? Musste Arthur immer mit Alfred zusammen sein? Was fand er überhaupt an dem Kerl? Der hatte ja weder Stil noch sonst irgendwas.

Nein, nein. Ermahnte er sich selbst. Jetzt tat er ja beinahe so als hätte Arthur was mit Alfred. Die Idee war absurd... Aber wenn er sich so ansah wie Alfred geduldig dastand und wartete, dass Arthur seine Kravatte gebunden hatte oder wie er Arthur jeden Tag einen Becher Kaffee brachte.

Zumal Arthur Kaffee für gewöhnlich verabscheute.

Francis schüttelte den Kopf wie ein nasser Hund und versuchte sich wieder auf die Unterhaltung zu konzentrieren. So erwartungsvoll, wie Antonio, Gilbert und Matthew ihn ansahen hatte er etwas verpasst.

"Was ist?" Fragte er und lächelte charmant.

"Ich habe gefragt, ob du die beiden noch auffälliger beobachten möchtest." Erklärte Gilbert.

"Und ich habe gefragt ob du jetzt zum Stalker wirst." Fügte Antonio hinzu.

"Ich beobachte ihn nicht." Versuchte Francis es ab zu streiten, doch bei diesen Worten grinste Gilbert nur breit und Antonios Lippen kräuselten sich.

"Sicher." Kam es von den Beiden unisono.

Francis warf ihnen einen vernichtenden Blick zu und wandte sich an Matthew.

"Matthieu, mon cher, tu me crois, non?"

Entsetzt, dass seine Meinung gefragt war, blickte Matthew hilflos von Gilbert zu Francis und wieder zurück.

"Oui." Murmelte er schließlich kleinlaut.

"Ah, merci, mon cherie." Strahlte Francis und drückte dem errötenden Matthew einen Kuss auf die Wange.

Herausfordernd sah er Antonio und Gilbert an, die nur verständnislose Blicke austauschten und die Köpfe schüttelten.

"Also, zurück zum eigentlichen Thema." Seufzte Antonio. "Was macht ihr in den Ferien?"

"Ah" Ein Leuchten breitete sich auf Francis' Gesicht aus. "Wir müssen unsere Halloween-Party organisieren."

Gilbert pustete sich eine Haarsträhne aus der Stirn und seine Augen funkelten.

"Das stimmt. Wir haben noch gut einen Monat." Er zuckte die Achseln und wandte sich Antonio zu. "Was ist mit dir? Hast du Zeit?"

Antonio runzelte nachdenklich die Stirn.

"Treffen wir uns dann dieses Wochenende?"

Francis nickte begeistert schlang besitzergreifend einen Arm um Matthew.

"Matthieu, kommst du auch?"

Matthew sah hilflos zu Gilbert herüber.

"I-ich weiß nicht..."

Gilbert strahlte ihn erwartungsvoll an und nickte aufgeregt. "Matty, du musst dabei sein."

"I-in Ordnung." Lächelte Matthew schüchtern.

Francis fuhr ihm mit der Hand durch das Haar und lachte.

Matthew wurde rot und sein Herz klopfte schneller. Unsicher griff er nach einer seiner Locken und begann sie um seinen Finger zu wickeln. Wieso musste Francis immer seine Haare berühren?

"A-Also." Nuschelte er. "W-was ist das für eine Halloween-Party?"

Francis, Gilbert und Antonio strahlten.

"Nicht irgendeine Halloween-Party." Widersprach Francis.

"Unsere Halloween-Party." Erklärte Antonio.

"Die großartigste Halloween-Party der Welt." Ergänzte Gilbert.

Die drei lachten und begannen von den Höhepunkten früherer Halloween-Partys zu schwärmen.
 

"Und, wie läuft es mit Gilbert?" Fragte Elizabeta mit einem schelmischen Lächeln, während sie in ihren Schokoladenmuffin biss.

Eigentlich hatte sich nur ein belegtes Brötchen kaufen wollen, aber sie hatte heute einen Mathetest geschrieben, also hatte sie sich den Muffin verdient.

Und den Schokoriegel, den sie sich gekauft hatte auch.

"Gar nicht. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich betrunken war und Schwachsinn geredet habe?" Erwiderte Roderich genervt, doch er wich ihrem Blick aus und sie wusste, dass er nicht die Wahrheit sagte.

"Wenn du möchtest, dass ich dir glaube, musst du lernen überzeugender zu lügen." Erklärte sie achselzuckend.

"Also, ihr wohnt jetzt zusammen, du kannst mir doch nicht sagen, dass da nichts läuft."

"Doch." Roderich schob seine Brille ein Stück nach oben und strich sich eine Haarsträhne aus den Gesicht. "Ich kann es sagen und ich tue es auch. Wieso sollte ich mit diesem Idioten was anfangen wollen?"

Er nahm einen Schluck aus seinem Kaffeebecher.

Elizabeta grinste "Weil du ihn liebst."

Roderich verschluckte sich an seinem Kaffee und begann zu husten.

"Wie kommst du jetzt darauf?" Keuchte er, als er sich ein wenig beruhigt hatte.

Elizabetas Augen glänzten triumphal.

"Weil ich dich kenne. Du outest du dich nicht mal eben so vor deiner Mutter weil dir gerade danach ist. Du hattest immer zu viel Angst, dass sie es deinem Vater sagen würde... Berechtigterweise." Fügte sie etwas leiser hinzu.

Es war für sie ein schwerer Schock gewesen, als Roderich ihr erzählt hatte, dass sein Vater ihn raus geschmissen hatte.

Sie war über ein halbes Jahr mit ihm zusammen gewesen und war immer gut mit seinen Eltern klar gekommen. Sein Vater hatte sie immer gemocht und jeden Samstag zum Abendessen eingeladen.

Selbst nach dem sie sich getrennt hatten, hatte seine Mutter sie hin und wider eingeladen und sie hätte keinen der Beiden je so eingeschätzt.

"Eher nicht." gab Roderich zähneknirschend zu. "Aber das heißt nicht, dass ich in Gil verliebt bin."

Sie tätschelte ihm nur nachsichtig die Schulter und machte sich über ihren Muffin her.

Nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander her gegangen waren begann Roderich nervös mit seinem inzwischen leeren Pappbecher zu spielen, bis dieser nur noch aus einem unidentifizierbaren Knäul bestand.

"Vielleicht." Murmelte er schließlich blieb vor einem Mülleimer stehen und begann den Becher in kleine Fetzen zu reisen und sie einen nach dem anderen in den Müll zu werfen.

"Was?" Fragte Elizabeta verwirrt.

Roderich biss sich auf die Unterlippe und wurde rot. "Vielleicht mag ich ihn."

Elizabeta lächelte und legte Roderich sanft eine Hand auf die Schulter.

"Ach, sag bloß."

Roderich seufzte und lächelte schief.

"Du kennst mich einfach viel zu gut."

"Das kannst du jetzt auch nicht mehr ändern." Erwiderte sie noch immer lächelnd.

"Also, jetzt kannst du mir wenigstens erzählen, wie es läuft."

Roderich seufzte ergeben.

"Wie gesagt, da läuft nichts. Wir stehen täglich einmal kurz davor uns gegenseitig um zu bringen. Ludwig dreht bald durch." Erschöpft fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht. "Ich verstehe immer noch nicht ganz, weshalb er das für mich tut. Ich meine, sicher, hin und wieder können wir halbwegs zivilierte Unterhaltungen führen, aber ehrlich gesagt bin ich irgendwie immer davon ausgegangen, dass er mich nicht leiden kann."

"Ach Roderich." Erwiderte Elizabeta mild Lächelnd. "Du verstehst aber auch gar nichts von Menschen-"

"Hey!"

"Nein." Sagte sie bestimmt. "Du wirst mir zuhören. Er würde sich nicht mit der streiten, wenn er sich nichts aus dir machen würde. Ich kenne ihn und an deiner Stelle würde ich die Hoffnung noch nicht aufgeben."

Roderich runzelt ungläubig die Stirn, wusste jedoch, dass Elizabeta nicht mit sich argumentieren lies, als murmelte er nur ein unbestimmtes "Wie auch immer", warf das, was von seinem Pappbecher noch übrig war in den Müll und wandte sich zum weitergehen.

"Also, du wolltest meine Mathehausaufgaben abschreiben?"

"Du würdest mir das Leben retten."

"So lernst du nichts." Bemerkte Roderich noch, als er ihr seinen Hefter reichte.

"Menschenkenntnis ist viel wichtiger." Erklärte sie überzeugt, nahm strahlend den Hefter an und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

"Danke, mein Held."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chatterbox
2011-05-30T18:53:46+00:00 30.05.2011 20:53
Süß!
ich freu mich schon auf die halloweenparty xD
also schön wieterschreiben :D


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