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Meet me in the dark

Mikaru x Kei
von

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Das Feuer loderte in den Augen der Bestie, spiegelte ihre Begierde nach menschlichem, warmem Blut wider. Höhnisch lachte sie auf, als sie dem verängstigten Menschen ins Gesicht blickte. Menschen waren so schwach und zerbrechlich, so leicht in die Irre zu führen und viel zu leicht zu töten.

„Na, was ist, Mensch? Willst du noch etwas sagen, bevor ich dir das Blut aussauge?“

Doch der blonde Mann schüttelte nur kaum sichtbar den Kopf, blickte die Kreatur mit vor Schreck geweiteten Augen an.

Und dann stieß das Monster einen animalischen Schrei aus, stürzte sich auf seine Beute, drückte diesen auf das nahestehende Bett und schlug seine Zähne in den zarten Hals.
 

„AU! Mika! Nicht so doll, Mann!“, rief Kei, griff nach meinen Schultern und stieß mich von sich. Zumindest so weit, bis ich gar nicht umhin kam, mich von ihm zu lösen und rieb sich dann über die Stelle, in die ich eben gebissen hatte.

Okay, zugegeben... so ein bisschen sah man den Zahnabdruck schon noch.

„Mann... Ich kann jeden einzelnen Zahn nachfühlen! Das gibt hundertpro nen Bluterguss!“

Seine Stimme hatte schon wieder einen ruhigeren, dafür aber einen fast schon gekränkt wirkenden Klang angenommen, während seine Fingerspitzen immer noch über die Stelle fuhren.

„Jaaa, sorry... war gerade so drin!“, rang ich mir eine kleine Entschuldigung ab, was mir immer relativ schwer fiel, da ich mir nur ungern Fehler eingestand.

Wie um das zu überspielen, beugte ich mich dann wieder zu Kei vor, nahm dessen Hand in meine. Dann senkte ich meine Lippen auf die Bissspuren, um diese zärtlich zu küssen.

„Hm? Besser?“, erkundigte ich mich leise, setzte einen weiteren Kuss auf diese Stelle.

Der Blonde seufzte resignierend auf, griff dann unsanft nach meinem Schopf, zog ihn ruckartig von sich weg. Dadurch zwang er mich abermals, von seinem Hals abzulassen, aber schon im nächsten Moment presste fordernd seine Lippen auf meine.

Gott, und genau das liebte ich so an ihm. Er war nicht immer zärtlich, aber er wusste genau, was er wollte und zeigte es auch deutlich. Und er war nicht allzu zimperlich, musste nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. Nur der Biss, der war wohl zu weit gegangen.

Keis Zunge fand ihren Weg zu meinen Zähnen, strich sanft über diese als würde er um Einlass bitten. Eine Aufforderung, der ich nur allzu gern nachkam. Auch jetzt noch, ein halbes Jahr nachdem ich Kei aus dessen Wohnung entführt und gleichzeitig seinem damaligen Freund ausgespannt hatte.
 

Im Großen und Ganzen hatte sich seitdem nicht viel geändert. Meine Wohnung war ein bisschen voller geworden und wir hatten auf ein größeres Bett gespart, auf dem wir die meiste Zeit zusammen verbrachten. Und das in so ziemlich jeder Lebenslage.

Beim Musizieren – nur, dass Kei dabei in der Regel saß! -, beim Fernsehen, beim Lesen, PSP spielen, Bloggen und Surfen am Laptop, Telefonieren, Frühstücken, aber auch zum Schlafen. Und für... Momente wie diesen hier.

Aber auch, wenn das Geld im Grund niemals ausreichte, hatte sich die Investition allemal gelohnt – denn jetzt fiel Kei nicht mehr ständig nachts auf den kalten Boden. Im Laufe der Zeit hatte das nämlich beträchtlich an seinen Nerven gezerrt.
 

Außerdem war Kei inzwischen ein fester Bestandteil der Band geworden und ab und zu hatten wir auch einen Auftritt, der meistens immerhin so viel Geld einbrachte, dass ein bisschen mehr als die Unkosten gedeckt waren. Ebenso verhielt es sich mit der ersten Single. Na ja.

Und deshalb sparten wir jetzt, in dem wir in der Freizeit einfach zu Hause blieben.

Statt Kino schauten wir am Wochenende einfach aus dem Fenster. Oder waren Hauptdarsteller in Filmen, die wir in unseren vier Wänden drehten – ohne Kamera, versteht sich.

Und weil ich letzte Woche unter Keis Hausrat einen Vampirroman gefunden und gelesen hatte, der mich fasziniert hatte, handelten unsere „Filme“, oder auch Rollenspiele, derzeit davon, dass ich ein Vampir und Kei ein Vampirjäger war.

Also Buffy, sozusagen.

Das war obendrein ganz praktisch für die Bühnenshows und Videodrehs. Immerhin wollte ich ja einen überzeugenden Grafen abgeben!

Auch, wenn der Lerneffekt natürlich größer wäre, wenn ich mal eine Nacht lang ein echter Blutsauger sein dürfte. Einfach mal, um zu schauen, wie sich das so anfühlte.
 

Schlagartig riss mein Gedankenfaden ab und ein Grinsen breitete sich auf meinen Zügen aus, als ich Keis Hand so unvermittelt in meinem Schoß spürte.

„Wo bist du schon wieder mit deinen Gedanken, hm?“, fragte er lächelnd nach, während seine Hand sich gegen meinen Unterleib presste und diesen massierte. Ich musste feststellen, dass Kei tatsächlich die bessere Idee in punkto Unterhaltung hatte.

„Ganz bei dir!“, versicherte ich meinem Freund und richtete mich dann ein Stück weit auf, setzte mich auf seine Hüfte und ließ meine Hände unter den Stoff seines T-Shirts gleiten, um seine warme weiche Haut zu streicheln. Dabei beugte ich mich wieder zu ihm vor und forderte einen weiteren leidenschaftlichen Kuss zu ein.

Und obwohl ich plötzlich ein verdächtiges Knacken hörte, versuchte ich, es einfach auszublenden. Schließlich war ich drauf und dran mit Kei zu schlafen! Sollten die Möbel doch knacken, wie sie wollten.

Dachte ich.

Staub rieselte auf uns herab. Kei bemerkte es vor mir, sah mich erschrocken an und setzte gerade dazu an, meinen Namen zu rufen, als es um mich herum dunkel wurde.



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