Die Ruhe vor dem Sturm
Als es zum Schulende klingelte, packte Mayama hastig seine Sachen zusammen und verließ eilig den Klassenraum. Subaru folgte ihm.
>Er flüchtet! Das ist schon mal ein ganz schlechtes Zeichen. Doch ich will es aus seinem Munde hören. Ich wünsche mir natürlich, dass er mir sagt, dass er es nicht bereut mich geküsst zu haben… aber was ist, wenn er es doch tut? Kann man auf dieser Grundlage eine Beziehung aufbauen?... Ich weiß es nicht…<
Als sie außer Reichweite der Schule waren, beschleunigte Subaru seinen Schritt und packte Mayama am Arm:„Bereust du es?“
„Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Das kam total unüberlegt! Ich weiß nicht, wie ich mich meinem Umfeld gegenüber jetzt verhalten soll!“
„Bereust du es?“, fragte Subaru mit schneidender Stimme.
„Nein, natürlich bereue ich es nicht! Es…“
„Dann nehme ich dein Geständnis an.“
„Heißt das, dass du mir gehörst?“
„Ich gehöre niemandem außer mir selbst, aber… das bedeutet, dass ich dein Geständnis erwidere und wir jetzt ein Paar sind.“
„Und was ist mit deinen Affären? Bin ich… bin ich jetzt der einzige? Auch keine Frauen?“
„Ja, ich werde meine Affären aufgeben, also gib dir Mühe… Willst jetzt noch mit zu mir kommen?“
„Ja…“
Sie schwiegen, während sie zu Subaru und Juns Wohnung gingen.
>Wie gut, dass er nicht weiß, dass ich mit meinen Affären schon Schluss gemacht hatte, nachdem ich ein Auge auf ihn geworfen hatte. Meine letzte Affäre habe ich an dem Tag gecancelt, als ich ihn aus seiner Reserve gelockt habe. Wenn er das wüsste! Immerhin habe ich das ja von Anfang an so geplant… Ich hoffe nur, dass es diesmal länger hält. Nachdem, was er quasi für mich aufgegeben hat, denke ich, dass wir uns nicht so ohne weiteres voneinander trennen werden,… doch eines ist noch zu klären: Wer übernimmt den aktiven Part in unserer Beziehung? Bis jetzt war ich immer der aktive, doch Mayama ist ein ganzes Stück größer als ich! Naja, ich werde es einfach mal auf mich zukommen lassen.<
„Subaru, was war denn das auf… Oh Mayama… ich verstehe. Willst du mitessen?“
„Nur, wenn es keine Umstände macht.“
„Ach kein Problem, wir haben sowieso immer mehr als genug!“, sagte Jun und zwinkerte seinem Bruder zu.
Dieser setzte sich ohne eine weitere Regung zu zeigen an den Küchentisch und bedeutete Mayama Platz zu nehmen. Obwohl zwischen ihnen alles geklärt war, fühlte Mayama sich nicht sehr wohl, doch während des Essens gab es keine Anzeichen für Provokationen und Misstrauen.
>Es ist wirklich erstaunlich, man könnte meinen, die drei seien eine Glückliche Familie. Es ist einfach harmonisch… Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so mit meinen Eltern zusammen an einem Tisch gesessen habe! Seit Jahren sitze ich eigentlich alleine an diesem Tisch, morgens, bevor ich zur Schule gehe und mittags wenn ich nach der Schule nach Hause komme. Obwohl meine Eltern eigentlich gute Eltern sind, haben sie in den letzten paar Jahren immer weniger Zeit für mich gehabt und sich in die Arbeit gestürzt. Es ist wirklich eine willkommene Abwechslung nicht alleine essen zu müssen. ...Ich hoffe, dass sich das Alleinsein und das alleine fühlen jetzt ändert, wo – ich kann es immer noch nicht glauben – ich jetzt mit ihm zusammen bin! Ich hatte zwar schon ein paar Freundinnen, aber wirklich was Ernstes war das nie. In der Regel dachten sie, ich würde sie anlügen, wenn ich gesagt habe, dass sie meine Eltern nicht kennenlernen können, weil diese nie zu Hause sind. Naja, ich glaube eher nicht, dass es mit Mitsuki genauso laufen wird. Er ist die erste Person, um die ich wirklich kämpfen musste.<
„Ich gehe jetzt mit rüber zu Naru, wir müssen für unser mündliches Abi pauken. Ich bin so gegen 20 Uhr wieder da, dann können wir ja nochmal ein paar Sachen durchgehen, wenn du Lust hast.“
„Alles klar, dann viel Erfolg beim lernen. Keine Angst Jun, ich weiß dass du das Abi packst!“, sagte Subaru mit einem Lächeln auf dem Gesicht und wuschelte seinem kleinen Bruder durch die Haare.
Als Jun und Naru verschwunden waren, machte sich eine unangenehme Stille zwischen den beiden breit. Subaru brach das Schweigen, als er eine Hand auf Mayamas Wange legte und ihn küsste.
„Wollen wir uns vielleicht einen Film ansehen?“
„Ähm… ja, welchen denn?“
„Was schaust du denn gerne für Filme?“
„Actionfilme und Komödien und du?“
„Ich auch, aber manchmal sind romantische Filme auch mein Ding, es kommt immer drauf an! Warte, ich schau mal, was wir da haben.“
Nach einer Weile des Kramens im Regal drehte Subaru sich zu Mayama um: „Wie wär es mit dem? Das ist Hitch. Oder gefällt dir der nicht, dann schau ich nochmal weiter…“
„Nein, nein, der Film ist okay. Der ist wirklich lustig!“
„Ja, finde ich auch.“
Sie setzten sich auf die Couch im Wohnzimmer und lachten herzlich zusammen, während sie den Film sahen. Wie von ganz alleine rückten sie näher zusammen und Subaru legte Mayama einen Arm um die Schulter. Überrascht sah dieser ihn an, doch er beugte sich nach vorn und küsste ihn.
„Ich liebe dich, Mitsuki.“, Mayama blickte ihm fest entschlossen in die Augen.
Dieser lächelte und erwiderte: „Ich dich auch.“
Mayama sah auf die Uhr und erschrak: „Sorry, aber ich muss jetzt nach Hause! Ich habe meinen Eltern in letzter Zeit genug Ärger gemacht, da sollte ich wenigstens pünktlich zu Hause sein.“
„Alles klar. Soll ich dich noch nach Hause bringen?“
„Nein, ich denke ich werde nach Hause rennen, um noch pünktlich zu sein. Wir sehen uns Morgen.“
„Ich hol dich morgen früh so 7.45 Uhr ab und keine Widersprüche!“, Mayama beugte sich herab und sie küssten sich zum Abschied.
Nachdem Mayama gegangen war, kam Jun über den Balkon in die Wohnung.
„Ich glaube wir sollten uns mal unterhalten Subaru. Was genau läuft da zwischen euch?“
Subaru seufzte: „Ich… wir… sind zusammen.“
„Im ernst?! Ich freue mich natürlich für dich, aber müsst ihr das dann gleich so öffentlich machen?“
„Das war eigentlich nicht geplant. Mayama hat… aus dem Affekt gehandelt? Ja, ich glaube, so kann man das sagen.“
„Ich denke, jetzt hast du gänzlich bei unseren Eltern verspielt. Solange du glücklich bist, mach was du willst, aber vernachlässige deine Schule nicht! … So und jetzt erklärst du mir bitte Chemie! Es ist wirklich unfair, dass dir das alles so zufliegt! Was ist eigentlich aus deiner letzten Matheklausur geworden?“
Subaru grinste nur.
„Wie unfair! Arrgh… Ich will es auch einfach haben! Und so ein verdammtes Genie sein wie du!“
„Ich kann aber auch nicht alles, Jun. Ich weise dafür erhebliche Mängel in anderen Bereichen auf. Ich kann nicht so toll kochen wie du, eher gesagt, ich kann gar nicht kochen und ich bin auch nicht sehr gut darin Dinge zu organisieren. Und das sind nur ein paar Beispiele. Niemand ist perfekt und das ist auch gut so.“
„Ja, ja du hast recht, aber jetzt lass uns anfangen zu lernen.“
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Ja,ja ich weiß, leider ist in diesem Kapitel nicht sonderlich viel passiert, aber ich wollte gerne ein Kapitel machen, in dem ein wenig Frieden einkehrt und man sich ein wenig mehr in Mayama hineinversetzen kann
und ich hoffe, dass es euch gefällt! >.<
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