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Queens of Hope

Friendship-[OneShots] IY, YGO
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Von Alter Egos und Optimisten
Teil: 1/1
Autor: Arianrhod-
Fandom: Yu-Gi-Oh! Duel Monsters
Rating: -
Warning: FLUFF!!

~~~~~~~

3. und letzter Beitrag zum Schreibturnier.
Thema war ein Zitat - Der Pessimist steht im Regen, der Optimist duscht unter Wolken., das ich ehrlich gesagt nich so toll fand; absolut nicht inspirierend und sehr nichtssagend. :/

Ich hatte echt Probleme, eine Idee zu bekommen, und ursprünglich hatte ich was ganz anderes. Ihr habt Glück, das wäre nämlich wieder an die 1o.ooo Worte lang geworden und hätte auch nicht so gut zum Zitat gepasst.

Das hier ist Yugi/Anzu-Friendship, ein kitzekleines bisschen Yami/Yugi-Friendship und ein Hauch Revolutionshipping - blink and you'll miss it. Ich mag's, es ist aber nix großes und 'nur' Friendship-Fluff, wovon die Welt allerdings nicht genug haben kann. ^^
Oh, und es spielt kurz nach dem Ende der Serie, ist also nicht, wie man von mir gewöhnt ist, AU. XDDD

Hoffentlich gefällt's. :) Komplett anzeigen

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Von Alter Egos und Optimisten

Joey ließ seine DuelMonsters-Karten durch die Hände gleiten wie ein Profi. Es sah ziemlich beeindruckend aus. Tristan hatte erzählt, dass er dafür stundenlang geübt hatte, aber die Mühe hatte sich anscheinend gelohnt.

„Diesmal werde ich Kaiba schlagen!“, erklärte er entschieden und seine Augen funkelten entschlossen. „Zweiter Platz hinter Yugi, wie hört sich das an?“

Tristan nickte und hielt einen Daumen hoch. „Mach ihn fertig, Joey!“

Auch Anzu nickte enthusiastisch. „Auf geht’s, Joey!“

Der schien nichts anderes gebraucht zu haben als den Zuspruch seiner Freunde, denn er fing seine Karten auf und ging sie noch einmal durch. Dabei grinste er und murmelte leise vor sich hin.

Anzu wechselte einen halb besorgen, halb belustigten Blick mit dem zweiten Jungen im Raum. „Was machen wir, wenn es wieder nicht klappt?“, wisperte sie. Ja, Joey war gut – er war längst nicht mehr der Anfänger von damals. Aber Kaiba spielte doch in seiner eigenen Liga und Joey hatte es noch nie geschafft, ihn zu schlagen. Aber einmal musste es ja klappen.

Tristan hob die Schultern. „Das übliche?“, schlug er vor. „Der erholt sich immer – wie ein Stehaufmännchen. Unverwüstlich.“

Anzu lächelte halbherzig, aber sie wusste, dass Tristan recht hatte. Joey würde die Niederlage hinnehmen und es später wieder versuchen. So war er halt.
 

Der Blonde nickte in Gedanken und versuchte seinen Kartentrick erneut. Diesmal klappte es nicht so gut und die Karten ergossen sich in einer Art bunten Wasserfall über den Boden. Er stöhnte genervt auf.

Anzu unterdrückte ein Kichern. „Wenn das draußen passiert, lachen alle über dich. Überleg dir das.“, erklärte sie und klatschte in die Hände. „So! Ich geh mal schauen, wie Yugi sich macht.“ Damit verließ sie den kleinen Raum, den man Joey zur Verfügung gestellt hatte, und machte sich auf den Weg zu Yugis Zimmer.

Als zwei der weltbesten Duellanten hatten die Veranstalter des DuelMonsters-Turniers sie nicht in den großen Saal mit jenen gesteckt, die es noch nicht geschafft hatten, sich einen Namen zu machen.

Joeys Raum lag in einem langen Gang, von dem links mehrere Türen wegführten und an den meisten hing ein Zettel mit den Namen von bekannten Duellanten – Joey Wheeler, Seto Kaiba, Mai Valentine…

Auch ein paar die sie nicht kannte, aber Anzu hatte sich nie so sonderlich für das Spiel interessiert wie ihre beiden davon so begeisterten Freunde. Joey und Yugi konnten ihr sicher zu jedem einzelnen Namen das Deck und ein paar bekannten der Strategien der Spieler nennen.
 

Schließlich erreichte sie die Tür, an der auf einem weißen Blatt Papier Yugi Mutou stand, und klopfte. Es dauerte einen Moment, dann dran ein nervöses „He…Herein!“ heraus. Anzu runzelte die Stirn. Das klang gar nicht gut. Vorhin war er doch noch total euphorisch gewesen und hatte sich so auf das Turnier gefreut?

Sie drückte vorsichtig die Tür auf und spähte hinein. „Hey, Yugi.“, begrüßte sie ihn und lächelte ihn an. Sein Zimmer war besser ausgestattet als Joeys, aber es machte keinen großen Unterschied und er galt immerhin als König der Spiele.

Durch die Fenster drang goldenes Sonnenlicht und flutete die Möbel; eine Kommode, ein Regal und eine sehr gemütlich aussehende Sitzecke. An den weißen Wänden hingen ein paar Bilder von der Südsee.

Yugi hockte auf einem der Sessel, der viel zu groß für ihn wirkte, und gab sich alle Mühe, darin zu verschwinden. Noch dazu sah er ein wenig käsig aus. Sie hob die Augenbrauen, schob sich hinein und schloss die Tür leise wieder. „Geht es dir nicht gut? Soll ich dem Turniersanitäter Bescheid geben?“ Er wurde doch nicht etwa krank?

Yugi winkte ab und versuchte sich an einem beruhigenden Lächeln, das allerdings kläglich in die Hose ging. Es wirkte eher wie eine verzerrte Grimasse. „Nein, mir geht es gut.“

Anzu runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Yugi, ich bin doch nicht blind. Mit dir ist doch irgendwas! Wenn es dir nicht gut geht, solltest du das mit dem Turnier vielleicht lassen. Die Leute werden sicher Verständnis dafür haben, wenn…“

„Anzu, ich werde nicht krank.“, wiederholte er, diesmal klang seine Stimme jedoch fest. „Es ist … es ist das Turnier.“
 

Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Was ist damit?“ Er hatte doch die letzten Tage kaum still sitzen können vor lauter Aufregung und hatte kaum das breite Grinsen aus dem Gesicht bekommen vor lauter Vorfreude.

Er starrte sie für einen Moment an, dann wandte er den Blick ab und gab sich alle Mühe den Eindruck zu erwecken, als sei die weiße Wand überaus interessant. „Es …“ Er schluckte und zuckte mit den Schultern. „Es ist das erste Turnier, das ich ohne Yami mache.“

Der Name jagte einen Stich durch Anzus Herz, noch ehe sie die Worte realisierte. Sie lächelte traurig. Natürlich vermisste nicht nur sie den Pharao, auch Yugi fehlte seine andere Hälfte, sein Partner. Der, der immer die Duelle bestritten hatte.

Sie ließ sich neben ihm auf das Sofa sinken und beute sich etwas nach vorn. „Du schaffst das schon.“, sagte sie aufmunternd.

Aber Yugi wirkte nicht überzeugt. Er verzog das Gesicht zu einem zweifelhaften Ausdruck und hob die Schultern. „Mir ist vorhin erst klar geworden, wie wenig ich eigentlich getan habe, um König der Spiele zu werden.“, erklärte er und hob seine Karten, die er in den Händen hielt. „Als ich mein Deck zusammenstellen wollte.“ Er seufzte tief. „Das haben wir immer zusammen gemacht.“

Er lächelte wieder und die Traurigkeit in diesem Ausdruck wies darauf hin, dass er sich an Yami zurückerinnerte und an die gemeinsamen Augenblicke. Anzu wusste, wie sich das anfühlte. Auch ihr war es unmöglich, ohne leise Trauer und Wehmut an den Pharao zu denken, an dessen Seite sie so viel erlebt hatten.
 

„Aber danach hat er den größten Teil der Arbeit erledigt.“, fuhr Yugi fort. „Ich stand immer nur daneben und habe zugesehen, wie er Gegner um Gegner besiegt hat, wieder und wieder. Und immer in Duellen, bei denen so viel auf dem Spiel stand, so viel mehr als nur der Sieg. Und jetzt bin ich hier und frage mich, wie ich gewinnen kann ohne ihn. Selbst bei einem einfachen Spiel, wo es tatsächlich nur um den Sieg und den Titel geht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Bescheuert, oder? Ich sollte einfach aufgeben.“

Anzu runzelte die Stirn und schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das solltest du nicht!“, widersprach sie mit fester Stimme.

Seine Worte hatten sie zornig gemacht. Wie konnte er nur sich selbst so klein machen?! Wie konnte er hier sitzen und so tun, als könne er überhaupt nichts, als hätte er nichts geleistet? Ja, er war nicht Yami und vermutlich würde er nie dessen ungebrochene Siegesserie erreichen. Aber das bedeutete nicht, dass er nutzlos und unfähig war, ganz im Gegenteil. Es bedeutete, dass er Yugi war und nicht Yami und letzteres auch nicht zu sein brauchte!

Sie beugte sich vor und nahm seine Hände, aber er zog sie ihr unwillig wieder weg. „Stell dein Licht nicht so unter den Scheffel!“, befahl sie ihm energisch. „Dies war ursprünglich dein Deck und du hast es zusammengestellt und auch wenn jemand anderes damit gewonnen hat, letzten Ende war es doch für dich bestimmt! Und jetzt gehst du da raus und zeigst allen, wo der Hammer hängt!“
 

Yugi grinste, vermutlich über ihre Ausdrucksweise, aber er wirkte noch immer nicht überzeugt. „Ich vermisse ihn so schrecklich.“, erklärte er. „Aber gerade jetzt wünschte ich fast, er wäre nie aufgetaucht.“ Er hob die Schultern. „Dann käme ich mir jetzt nicht so unzulänglich vor. Ich frage mich nämlich gerade wirklich, ob ich eine Chance habe und nicht einfach nur lächerlich aussehen werde.“

Anzu richtete sich auf dem Sofa etwas auf, die Augenbrauen zusammengezogen. „Yugi, du…“, begann sie, noch immer wütend, auch wenn sie nicht genau wusste, auf was – auf Yugi oder doch auf Yami oder einfach nur auf das Schicksal?

Aber Yugi redete einfach weiter, als hätte er gar nicht bemerkt, dass sie etwas sagen wollte: „Ich meine, Kaiba und Joey – sie sind beide so gut und sie sind nicht die einzigen da draußen. Und ich … ich bin nur der, der immer jemand anderes die Arbeit hat machen lassen und…“

Jetzt hatte sie genug. Diesmal war sie es, die ihm rüde ins Wort fiel: „Ach, komm schon, Yugi! Das bist doch nicht du! Der Pessimist steht im Regen, der Optimist duscht unter Wolken. Und dich kannte ich immer als Optimisten!“

Yugi lachte und fragte: „Wo hast du den Spruch her?“

Sie schnaubte und schaffte es kaum, die Belustigung aus der Stimme zu halten. Abwertend hob sie die Schultern. „Aus dem Internet natürlich. Und ich weiß, ich weiß, er ist irgendwie abgedroschen, aber er ist deswegen nicht weniger wahr.“ Doch sie wurde rasch wieder ernst und beugte sich vor, um noch einmal seine Hände zu nehmen. Diesmal zog er sie nicht weg.
 

„Yugi. Ich weiß, die meisten Duelle hat Yami an sich gerissen, aber das heißt nicht, dass du zu gar nichts fähig bist. Du warst schon, bevor du das Puzzle bekommen hast, ein hervorragender Duellant, du hast einiges von ihm gelernt und außerdem warst am Ende du es, der ihn geschlagen hat. Oder nicht?“

Zögerlich nickte Yugi. Er wirkte nachdenklich und in seinen Augen erwachte die altbekannte Begeisterung – nicht für den Sieg, einfach nur für das Spiel. Yami war es gewesen, der immer hatte gewinnen müssen, denn für Yugi war das Spiel selbst immer das Wichtigere gewesen.

Sie lächelte und fuhr fort: „Und das Wichtigste, Yugi, ist, dass du Vertrauen hast. Vertrauen in dich selbst und in deine Karten – du kannst gewinnen, du weißt das. Und darum wirst du auch gewinnen. Hab Vertrauen.“

Für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, dann breitete sich ein Lächeln auf Yugis Gesicht aus und er nickte entschlossen. „Das habe ich.“ Mit einer energischen Bewegung stand er auf, schnallte sich die DuellDisk, die auf dem Tisch gelegen hatte, an und schob das Deck in den dafür vorgesehenen Platz.

Anzu lehnte sich derweil zurück und sah zufrieden zu. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass Yugi während des Turniers glänzen würde, und ganz egal, welchen Platz er am Ende bekam, ob Kaiba oder Joey oder jemand anderes ihn schlug, er mit gutem Gefühl nach Hause gehen würde.

Weil er sich der Herausforderung gestellt hatte und weil er sich mit Hingabe dem Spiel gewidmet hatte, das er so liebte.
 

Sie lächelte Yugi an, als der sich ihr zuwandte. „Danke, Anzu.“ Seine Stimme war fest und sicher. „Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde.“ An seinem Blick sah sie, wie ernst er es meinte und ein warmes Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit. Yami mochte nicht mehr da sein, aber sie hatten sich noch gegenseitig – sie und Yugi, Joey und Tristan und sogar Kaiba.

Sie winkte ab. „Das macht nichts. Ich bin immer für dich da.“

Er lachte. „Das weiß ich auch. Und wenn du etwas brauchst, du weißt, wo du mich findest.“

Sie erwiderte sein Lächeln. „Natürlich.“

Bevor noch jemand von ihnen noch etwas hinzufügen konnte und sie diesen Moment endgültig zu Kitsch verkommen lassen konnten, schallte die Stimme des Ansagers durch die Lautsprecheranlage und rief die Turnierteilnehmer dazu auf, in die Arena zu kommen.

„Also.“, sagte Yugi und nickte. „Los geht‘s.“ Gemeinsam gingen sie auf die Tür zu.

Anzu legte ihm eine Hand auf die Schulter, kurz bevor sie den Raum verließen, und sagte aufrichtig: „Yami wäre stolz auf dich.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So.
Das war's.
Erstes Turnier 'überstanden'. Es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht und jetzt warte ich auf das 2. :3

Dieser OS kommt mir irgendwie ein wenig kümmerlich neben den anderen beiden vor. ^^" Naja.

Gruß
Sora~

PS. Dieses Zitat find ich immer noch bescheuert. Komplett anzeigen

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